Bus-Entführung in Berlin beendet - Geiseln unverletzt
Die Polizei hat den in Berlin entführten Bus gestürmt und so nach rund vier Stunden das Geiseldrama beendet. Der Kidnapper, der zuvor mit einem Komplizen eine Bank überfallen hatte, wurde festgenommen und in Handschellen abgeführt. Laut Polizei wurde er bei der Befreiungsaktion durch einen Schuss verletzt. Die beiden Geiseln, die der Bankräuber zum Schluss noch in seiner Gewalt hatte, blieben unversehrt.
Foto-Serie Die Geiselnahme im Linienbus
Chronik Spektakuläre Geiselnahmen
Komplize flüchtete zu Fuß
Der bewaffnete Mann hatte am Vormittag zusammen mit einem Komplizen eine Bank im Berliner Stadtteil Steglitz überfallen. Der Überfall wurde offenbar von Außenstehenden bemerkt, die die Polizei alarmierten. Ein Täter flüchtete zu Fuß, der andere brachte den Doppeldeckerbus in seine Gewalt. Zunächst irrte er mit rund 20 Fahrgästen durch die Stadt. Unterwegs ließ er mehrere Geiseln frei. Auch dem 39-jährigen Fahrer gelang bei einem Halt die Flucht. Zuletzt hatte der Kidnapper laut Polizei nur noch zwei Menschen in seiner Gewalt, darunter eine Polizistin.
Polizei stoppte entführten Bus
Zunächst startete der Doppeldeckerbus der Linie 185 Richtung Grunewald und fuhr dann aber wieder stadteinwärts. Die Polizei brachte das Fahrzeug nach rund einer Stunde am Sachsendamm in Schöneberg zum Stehen und kreiste ihn ein. Um den Bus verteilten sich Scharfschützen auf umliegenden Häusern. Die Beamten versuchten zunächst in Verhandlungen, den Täter zum Aufgeben zu bewegen.
Täter verlangte Hubschrauber
Gegen 13.30 Uhr berichteten Reporter, ein Schuss sei gefallen. Der Radiosender "Berliner Rundfunk 91,4" meldete, der Täter habe sich selbst ins Bein geschossen. Er sei aber nur leicht verletzt worden.Der Sender berief sich auf ein Telefon-Interview mit der Polizistin in dem Bus. Der "Tagesspiegel" berichtete, der Geiselnehmer habe gedroht, die Frau zu erschießen. Nach unbestätigten Informationen verlangte er einen Hubschrauber und einen Fallschirm zur Flucht.
Blendgranate in den Bus geworfen
Kurz nach 14 Uhr beendete die Polizei dann in einer Blitzaktion die Geiselnahme. Nach Augenzeugenberichten fielen bei der Befreiungsaktion mehrere Schüsse, dann drangen Beamte über das Heck in den Doppeldecker-Bus ein. Zuvor war offenbar eine Blendgranate eingesetzt worden.
Beute offenbar sichergestellt
Die Beute aus dem Bankraub konnte nach Polizeiangaben bereits sicher gestellt werden. Über die Höhe wurden keine Angaben gemacht. Ein Polizeisprecher hatte zuerst erklärt, die beiden Täter seien mit dem erbeuteten Bargeld geflüchtet. Später hieß es, das Geld sei in der Bank geblieben. Eine Augenzeugin des Banküberfalls berichtete, zwei bewaffnete Männer hätten Geld verlangt. Die Männer seien maskiert und mit Pistolen bewaffnet gewesen. Die Frau gab an, einer der Täter sei sehr groß gewesen, der andere kleiner und breiter. Sie hätten klares Deutsch gesprochen.