Zitat
Schwerelos
mir egal, was wer glaubt, wer nichts glaubt ist tot.
Oh. Ich bin tot. Mist. 
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So *Hände reib*, hier kommt mein Standpunkt zum Thema Religion & Co.
Ich bin nicht getauft, glaube an keinen Gott und auch an keine „höhere Macht“ oder ähnliches. Ich habe angefangen, die Bibel zu lesen (aber wieder aufgegeben; erstens ist die einzige Ausgabe, die unsere Familie hat, in winzigem, verwitterten Altdeutsch geschrieben und manche Wörter konnte ich überhaupt nicht entziffern; zweitens: Ich werde nicht plötzlich gläubig, da bin ich mir sicher) und habe mich auch mit dem Hinduismus beschäftigt, doch ich konnte einfach nichts entdecken, was mich irgendwie gereizt hat, obwohl ich den Hinduismus im Vergleich zu allen Religionen mit nur einem Gott schon viel ansprechender finde. Am besten von den mir bekannten Religionen finde ich allerdings die griechischen Götter, da sie auch Fehler haben, rachsüchtig, eitel oder aufbrausend sind. Ist doch viel sympathischer als diese ganzen perfekten Gary-Stu-Götter!
Sowieso ist das Christentum unlogisch. Keuschheit wird überall gepredigt, aber in der Bibel macht ein Mädel ihren Vater betrunken und steigt mit ihm ins Bett?! Ich meine, geht’s noch? Außerdem: Immer heißt es, Gott liebt jeden, Gott vergibt alles, alles, alles – aber wie kann dann die Hölle existieren? Es ist keine Angewohnheit von mir, meine Lieben ins Fegefeuer zu schicken und ewig leiden zu lassen. Komische Auffassung von Liebe wäre das.
Da fällt mir ein, was ist mit „Du sollst keine Götter neben mir haben“? *tätschel* Ist da etwa jemand eifersüchtig? Wie niedlich. Ich dachte, Gott ist perfekt? Sollte es dann nicht heißen “Du kannst ruhig an andere Sachen glauben, wenn du willst, denn ich liebe dich trotzdem“?
Marilyn Manson hat mal gesagt: „When you're taught to love everybody, taught to love you're enemies, what value does that put on love?” Genau. Dem kann ich nur zustimmen.
[Noch mal als Erklärung: Ich glaube aber auch nicht an die griechischen Götter. Nette Idee, besser als die anderen, aber dazu reicht meine Vorstellungskraft nicht.]
Außerdem mag ich den Gedanken, dass es doch einen Gott gibt, der aber in Unterhose mit Bier und Chips in der Hand auf einem Sofa vor dem Fernseher sitzt und die Erde anguckt, so als putzige kleine Reality-Show – aber ich glaube auch nicht dran ;).
Auch an die Seele glaube ich nicht. Zwar ist es schrecklich traurig und trostlos, darüber nachzudenken (besonders, wenn man gerade jemanden verloren hat, den man liebt), aber ich glaube, dass, wenn man stirbt, dann das, was man wohl als Seele bezeichnen könnte, also Gefühle, Charakter usw., weg ist. [Das heißt natürlich auch, dass ich auch an ein Leben nach dem Tod nicht glaube.]
Und dieses chinesische Rätsel mit dem Baum, der umfällt, aber keiner dabei ist, der es hören kann – ich verstehe den Sinn nicht. Äh, ja, er macht ein Geräusch. Punkt. Physikalisch ist das doch klar! Was soll daran rätselhaft sein?
Um noch ein konfliktreiches Thema aufzugreifen, ich glaube auch nicht an das Schicksal. Vor allem weil es oft sofort mit Gott verbunden wird. Gott wollte es so, dass ein Kind von einem über Rot fahrenden Autofahrer getötet wurde? Oder dass eine Frau vergewaltigt wurde? Oder dass so schrecklich viele Menschen bei Naturkatastrophen sterben? Oder, oder, oder? Toller Gott. Dass jemand an Gott glaubt, kann ich ohne weiteres akzeptieren (wie gesagt, mir fehlt wahrscheinlich einfach nur die Vorstellungskraft *g*), aber jemand, der bei allen Sachen sagt „Gott wollte es so“ oder „Gottes Wege sind unergründlich“? Nein, das kann ich nicht tolerieren, das kann nicht verstehen.
Ich finde übrigens Frankreichs Lösung sehr gut – Staat und Kirche ganz sauber getrennt. Kein gekreuzter Jesus in Schulen (gut, ich wohne in Niedersachsen, da gibt’s das nicht, aber wenn ich in Bayern wohnte, würde mich das ganz schön ärgern), keine Kirchensteuer – toll. Und das gerade bei den ganzen Katholiken im Land! Respekt.
Größtenteils sehr gute Religionszitate: http://www.coolquotescollection.com/Religious1.aspx
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Ha! Ich hab meine Meinung geändert. Vielleicht bin ich doch gläubig. Ich bin ab jetzt Frisbeeteranierin :roftl.
“A "Frisbeterian" believes that when you die, your soul goes up on the roof, and you can't get it back down.”
(Und nun bitte zählen, wie oft ich in diesem Beitrag ein Wort der Familie “Glauben” benutzt habe *mit den Augen roll*. Und nein, ich heiße nicht Thomas Mann, aber ohne ellenlange, verschlungene Sätze kann ich nichts schreiben ;).)