..Cause Darling, you're my little angel..
Die Zeit, die ich mit Oliver verbrachte, war die schönste Zeit meines Lebens.
Wir taten die Dinge, die Pärchen eben so tun. Händchen halten, spazieren gehen, ins Kino gehen. Doch mit Oliver war das alles etwas Besonderes. Wir konnten stundenlang lachen und uns einfach nur anschweigen.
Manchmal lagen wir auf der Wiese und schauten uns die Sterne an.
So wie meine Eltern früher.
Wenn er mir in solchen Momenten "Ich liebe Dich" ins Ohr flüsterte, dachte ich, ich müsste vor lauter Glück zerplatzen
Es vergingen einige glückliche Wochen, und eines Tages kam der Schock.
Meine Tage blieben aus.
Das konnte nicht wahr sein. Sofort lief ich in verschiedene Apotheken und machte mehrere Schwangerschaftstests.
Sie fielen alle gleich aus: positiv.
Mit klopfendem Herzen saß ich im Bad. Wie sollte es jetzt weitergehen?
Ich musste es Oliver sagen.
Stolpernd lief ich die Treppen runter und hastete zum Telefon.
Tuut. Tuut.
"Hey Schatz, was liegt an?"
"Oliver. Ich..ich.."
"Was ist los?" fragte er alarmiert.
"Ich glaub ich bin schwanger!" platzte es aus mir heraus.
"Du...WAS?"
"Ja..ich befürchte es. Ich hab verschiedene Tests gemacht und sie sind alle gleich ausgefallen. Was machen wir jetzt?"
"Ich weiß es nicht. Lynn, ich liebe dich über alles und ich will, das DU die Mutter meiner Kinder wirst! Aber das es schon so früh kommt, damit hatte ich nicht gerechnet..."
"Kannst du vorbeikommen?"
"Klar, ich komme!"
Wir saßen auf meinem Bett und redeten lange.
Schließlich beschlossen wir, das Kind zu behalten.
Jetzt musste es nur noch meine Mutter erfahren.
Als ich es ihr beichtete, wurde sie kreideweiß. Doch sie war auch dafür, das Kind zu behalten. Ich sollte weiter zur Schule gehen und meinen Abschluss machen, während sie sich um das Kind kümmerte.
Nun war es also beschlossen. Ich wurde Mutter.
Man konnte inzwischen fast sagen, dass Oliver hier eingezogen war. Er hatte Sachen aus seiner Wohnung geholt und sie bei mir gelassen.
Ich ging nicht mehr zur Schule, Oliver dagegen schon.
Ich hatte schon einen ganz schön dicken Bauch bekommen.
Manchmal stand ich lange vor dem Spiegel und begutachtete mich.
Meine Schwangerschaft holte mein Mutter aus dem tiefen Loch zurück, in welches sie nach dem Tod meines Vaters gefallen war. Sie pflegte sich wieder und bekam ihren alten Job zurück, um genug Geld für das neue Baby zu verdienen.
Wir wussten inzwischen, dass es ein Junge werden würde.
Und ich wusste, welchen Namen er tragen sollte.
Benjamin.
Oliver war einverstanden.
Abends, vor dem Schlafengehen, lagen Oliver und ich oft auf dem Bett und malten uns unsere Zukunft aus.
Wir würden in einem schönen Apartment wohnen und so viel Geld verdienen, dass wir uns kaufen können, was wir wollen. Außerdem wollten wir einen Butler haben.
Man merkte, dass Oliver sich richtig auf seine kleine Familie freute.
Und eines Tages setzten die Wehen ein. Mein Bauch krampfte sich zusammen, es war ein schlimmer Schmerz.
"Oliver!" krächzte ich.
Er reagierte sofort, holte einen Arzt, der bei uns im Haus entbinden würde.
Oliver und meine Mutter saßen die ganze Zeit neben mir.
Ich zerdrückte Oliver's Hand förmlich. Einen solchen Schmerz hatte ich noch nie gespürt.
Viele Stunden später hörte ich das Weinen eines Babys. Ich lächelte.
"Passt bitte gut auf..auf meinen kleinen Engel..."
"Lynn! LYNN NEIN!"
Dann wurde alles schwarz.
Ein weißes Licht. Es blendete mich.
Ich hatte überhaupt keine Schmerzen mehr, ich fühlte mich so leicht.
Eine Gestalt kam auf mich zu.
Ich erkannte meinen Vater. Lächelnd breitete er die Arme aus. Ich lief zu ihm und weinte. Er strich mir behutsam über den Kopf.
"Shhh...jetzt ist alles gut."
A shining light, you taste just right,
I'm hungry, you feed me, keep watching over me.
Cos darling you're my, Little angel,
Yes darling you're my, Little angel.
Ende