Beiträge von Anubis.*

geht weiter

In der Schule sagte ich kaum was. Ich überlegte die ganze Zeit,was mit Antonio ist. Wie er reagieren wird,was er macht. Und,und und.
Vika sagte auch nichts.Zum Glück sprach sie mich nicht darauf an. Denn ich hätte wahrscheinlich angefangen zu weinen oder so. Mein Gesicht war nach dem Wochenende wieder halbwegs normal,nur wenn ich meine Nase berührte,tat es noch etwas weh.
In der Schule redeten wir fast nur über die Zeugnisse,dass die sehr wichtig sind,dass man sie braucht. Ich finde es wichtig,aber Herr Winter übertreibt etwas. Ihm gefiel es wahrscheinlich,dass wir nichts sagten. Sonst musste er uns immer ermahnen. Einige Male schaute er zwar zu uns rüber,machte aber nicht. Bestimmt fragte er sich,ob wir Stress hatten oder so.

In der Pause gingen wir nicht raus,sondern in die Pausenhalle,um Antonio nicht zu begegnen. Dort saßen kaum welche,weil es hier sogar heißer als draußen war. Nur ein knutschendes Pärchen saß auf der Bank hinter uns und einige Streber,die lernten.
"Und?Glaubst du,er macht was?",fragte Vika mich und schaute mich an. Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte,denn ich wusste es selber nicht. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich hoffe,nichts.Denn das war eigentlich schon genug."
Vika nickte. "Vielleicht wechselt er ja die Schule,nach den Zeugnissen..",sagte sie. Das hoffte ich auch. Aber er könnte auch sitzen bleiben,dann wäre er in meiner Stufe. Das wäre der Horror. Denn dann hätten wir einige Stunden zusammen.
"Er könnte aber auch sitzen bleiben.",sagte ich zu Vika. "Mhmh.",murmelte sie und nickte.

Der Schultag verging danach mehr oder weniger normal. Zu Hause konnte ich mich endlich wieder entspannen. Ich legte mich kurz auf mein Sofa,um etwas ruhiger zu werden. Doch als das Telefon klingelte,durchzuckte es mich.
Als ich auf den Display sah,merkte ich,dass es Vika war. Ich war unglaublich erleichtert. "Heey.",begrüßte sie mich."Hey,Vika!",sagte ich zu ihr. "Ich wollt dich fragen,ob du heute schon was vor hast." "Nein,wieso?",fragte ich sie.
"Ich wollte zum Friseur,Spitzen schneiden.Und alleine ist langweilig.Willst du mitkommen?",schlug sie vor. "Ja klar,wann denn?" - "So in ner halben Stunde in der Stadt?" - "Ja okay. Bis später."
Ich legte auf und fragte Mama um etwas Geld. Sie gab mir 1O Euro und ich nahm von mir noch 1O Euro mit.

Im Laden war es rosa und pink. Wir waren beinahe die einzigen. Außer uns waren da noch ein junger Mann und ein Mädchen in blond.
"Hallo!",sagte Vika gut gelaunt,als sie den Laden betrat. Ich murmelte ein kleines "Hallo" und setzte mich neben Vika auf das pinke Sofa. Vor uns lagen Zeitschriften.Brigitte,in Touch und einige Auto-Zeitschriften.
"So,was wollt ihr?",fragte uns eine Frau,welche an das Sofa herankam. Sie war eine Angestellte.
"Also ich wollte mir die Spitzen schneiden lassen.",sagte Vika zu ihr. Sie nickte. "Und du?",fragte sie mit einem Seitenblick auf mich. "Lass dir doch auch die Haare schneiden oder so!",sagte Vika zu mir. Ich überlegte.Sollte ich mir wirklich die Haare schneiden lassen ? Jonas meinte das doch auch. "Ja,okay.",sagte ich zu der Frau. "Ok,wie soll's denn werden?",fragte sie mich.
"Äh.",murmelte ich."Vielleicht kürzer und heller?",fragte ich mehr als dass ich sagte. "Jaa,ich hab da schon was im Kopf für dich. Du bist dann nach deiner Freundin dran,okay?"
Ich nickte.

Nachdem Vika fertig war,war ich dran. Ich setzte mich auf einen der rot/weißen Stühle und sie begann direkt,an meinen Haaren rumzuschnippeln."Glaub mir,das wird super aussehen.",versicherte sie mir,während immer mehr Haare auf den schwarzen Umhang fielen.
Ich lächelte sie vom Spiegel aus an. Sie schnitt mir die Haare etwas,hellte sie auf und steckte sie hoch.

"Wow.",sagte sie als sie fertig war. "Du siehst toll aus. Bist ein hübsches Mädchen!"
"Danke.",bedankte ich mich für das Kompliment.

Ich drehte mich um,um meine neue Frisur Vika zu zeigen. "Wooow!",sagte sie. "Jenny,du siehst voll gut aus!",sagte sie zu mir.
Ich grinste. Ich fand auch,dass es gut aussah.

Zu Hause zeigte ich meine Frisur Mama,nachdem ich und Vika noch einige Stunden durch die Stadt gewandert sind. Es war lustig,wie immer.
"Wow,Jenny.Was hast du gemacht?!",fragte sie mich und schaute vom Fernseher auf. "Sieht gut aus,nicht?",fragte ich sie und lachte.
"Sieht wunderschön aus,Jenny.",sagte sie zu mir.

"Du musst auch was ändern.",sagte ich zu ihr voller Tatendrang. "Was denn?",fragte sie mich irritiert.
"Ein neuer Mann!Komm,wir gucken in der Zeitung.",sagte ich und hielt Ausschau nach der Zeitung von heute. Zum Glück wird sie uns immer gebracht.
"Neein!",sagte Mama. "Doch.Unsere Wohnung haben wir auch in der Zeitung gefunden." Ich wollte nicht aufhören,ich wollte das durchziehen.
"Och komm,Jenny.Ich brauch keinen neuen Mann."
"Doch Mama.Du machst nichts. Du brauchst Abwechslung.Okay?"
"Och Jenny.. Naja,okay."
"So.Hier hab ich schon einen. Holger,48,nett,spontan und romantisch.Wär der nicht was?"
Mama lachte. "Oh Nein,Holger.Was ist das denn für ein Name?"
Ich lachte mit. "Okay." Seine Anzeige strich ich durch."Dann hier,hier ist noch einer. Markus,47,koche leidenschaftlich gerne und bin für alles zu haben. Der ist doch gut,oder?"
Mama überlegte. "Jaa.. Aber Jenny,komm,lass es doch."
"Nein,Mama!Wir schreiben dem jetzt."
"Okay."
Sie lachte noch als sie ein Blatt Papier holte und mit dem Brief begann.

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Am nächsten Morgen wollte ich gar nicht aufstehen.Einfach liegen bleiben,unter der warmen Decke,wo nichts passieren kann.
Naja. Mama hat mir ein Pflaster auf die Nase geklebt,für heute. Sie hat eine eklige,stinkende Salbe auf die Nase gecremt. Zum Glück sehe ich heute nicht mehr sehr verquollen aus. Aber die Salbe stinkt immernoch.
Ich machte mir ein Müsli und setzte mich an den Küchentisch. Es schmeckte nach Pappe. Na toll.
"Morgen,Schatz." Mama betratt die Küche. "Morgen.",sagte ich zu ihr während ich weiteraß.
"Schmeckt's?",fragte sie mich,während sie schon Mittagessen machte. Ich nickte einfach.
"Und?Heute schon besser?" Sie stach mit einer Gabel in die Kartoffeln,die sie brut. (?)
"Hm,Naja.",sagte ich zu ihr. Es ist nichts besser. Denn was wird morgen sein ? Was wird Antonio machen ? Melissa ? Vika ?
Ihr muss ich es noch erzählen.

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Nach meinem Mittagessen-Frühstück-Pappe-Essen rief ich Vika an. Ihre Nummer konnte ich auswendig,und sie war die Nummer 1 in meiner Kurzwahlliste,sogar vor Mama.
"Heey!",begrüßte sie mich "Wie war's gestern?"
"Hey.Ähm..Nicht so toll.",sagte ich zu ihr.
"Deine Stimme klingt etwas anders. Bist du erkältet ?",fragte sie mich.
"Naja.Also Antonio hat mich auch geschlagen.. Und .. Und ich hab ein Pflaster auf der Nase,deshalb klingt das etwas anders..
"Er hat WAS? Also ehrlich. Was bildet der sich ein ? Das geht doch nicht."
"Ja..Naja,was soll ich morgen machen ?",fragte ich sie um Rat.
"Hm..Schon scheiße. Vielleicht wechselt er ja die Schule oder so ? Weil , der schlaueste ist er ja nicht."
"Was wenn er sitzen bleibt ? Dann kommt er ja in meine Stufe." An sowas wollte ich gar nicht denken.
"Oh mein Gott. Hoffentlich nicht.. Jenny,du tust mir sowas von Leid. Mann."
"Ja.. Naja,mal sehen was passiert ok?" Ich verabschiedete und legte auf.
Ich brauchte etwas,womit ich mich beschäftigen konnte.

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Ein Kaufmann erhält für 304,00 € Gläser, hierbei bekommt er 40 Gläser als Rabatt, wobei sich der Preis für die Gläser um 0,02 Cent verringert. Wieviel Gläser wurden bestellt?

Dafür werde ich wohl etwas länger brauchen. Wozu brauch ich sowas? Wer braucht sowas ?
Ich komme eh nie im Leben auf die Lösung.
Ich machte mein Mathe-Heft auf. Der letzte Eintrag ist ungefähr 2 Monate her. Ich schreibe sonst immer auf College-Blöcke.
Da ich sowieso nichts zu tun hatte,und unsere Mathelehrerin streng war,schrieb ich einfach die Aufgabe ab.

Mama klopfte an der Tür und kam rein. Es kann nur Mama sein,denn Jonas und Papa sind weggefahren,gestern.Oder heute. Weiß ich nicht genau. Ich vermisse Jonas.
"Oh,machst du Hausaufgaben ?" ,fragte sie.
"Ja..",antwortete ich. Was denn sonst?
"Hmhm.",murmelte sie und schaute über meine Schulter. "Sag mal,bald gibt es doch Zeugnisse,oder nicht ?",fragte sie.
Mein Lieblingsthema. Zeugnisse. Ich weiß,dass ich nicht so gut bin.Sogar ziemlich schlecht. Aber was soll man machen ?
"Jaa..Aber mach dir nicht zuviele Hoffnungen.",sagte ich zu ihr. "Du weißt,dass ich dich nächstes Jahr zur Nachhilfe schicke,wenn das so weiter geht,verstanden?",sagte sie zu mir und ihre Stimme wurde kalt. "Aber wieso denn?",fragte ich sie und konnte mir nicht vorstellen,zur Nachhilfe zu gehen. Dort gehen nur Trottel und absolute Vollpfosten hin. ich gehe dort bestimmt nicht hin. "Wieso?",fragte sie mich "Weil deine Noten miserabel sind.Ich will keine Tochter,die auf die Hauptschule geht."
"Hauptschule?Mama,ich gehe auf die Realschule,das ist gut ! Es gibt viele,die schlechter sind.",noch ein bisschen und ich würde anfangen zu schreien.
"Aber bald wird es die Hauptschule sein.Mach dir da keine Sorgen drum."
Ich seufzte und sagte nicht mehr.
Na,das nächste Jahr,11.Klasse,wird ja ein Spaß.

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Schließlich ging ich doch ins Bett,mit der Hoffnung auf einen normalen,ruhigen,entspannten Tag in der Schule.
Hoffentlich wird alles gut !

Wumm!
Das war kein Spiel!Ich begriff es erst jetzt.Der Schlag ins Gesicht ließ mich endgültig in der Realität ankommen. Ich stolperte,kippte mit dem Oberkörper nach vorbe und entging nur knapp einem Sturz.

"Dreckige Schlampe!" Die Worte quollen aus dem hassverzerrten Mund. Ich wollte etwas sagen,mich rechtfertigen,mich verteidigen,aber bevor ich mich aufrichten konnte,donnerte ein heftiger Schlag in die Magengegend.Der stechende Schmerz trieb mir Tränen in die Augen. Ich keuchte,stolperte zwei Schritte rückwärts gegen die Wand.
"Ich bin noch lange nicht fertig mit dir!" Seine Stimme klang jetzt völlig kalt und unbeteiligt.Emotionslos und unerbittlich.

Ein schmales,grausames Lächeln umspielte Antonios Mund,ohne seine Augen zu erreichen."Genug?",fragte er.Seine Stimme klang hart und schneidend.Mein Kopf dröhnte noch von dem Schlag.Ich nickte. Alles tut weh.
"Es ist aber nicht genug!" Mit einer heftigen Bewegung drehte er meinen Kopf in seine Richtung. "Lass mich los.",sagte ich verzweifelt. "Halt's Maul.",sagte er zu mir. Für den Bruchteil einer Sekunde meinte ich in seinen Augen einen Hauch Mitgefühl entdeckt zu haben. "Du hattest deine Rache!",flehte ich.

"Ich mach dich kalt!"

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"Das kannst du nicht machen!",hatte ich geschrien.Meine Augen hatten sich vor Entsetzen geweitet,während mein Magen sich zusammenzog. Mein Herz raste und ich fühlte mich als wäre ich kurz vor dem Ertrinken."Bitte,Bitte.Hör auf!",hatte ich gewimmert,voller Verzweiflung."Ich mach aus was du willst.Bitte!"
Mit dem Mut der Verzweiflung hatte ich versucht,mich loszureissen.Er hatte gelacht und sich gefreut an meiner Wehrlosigkeit."Hast du gelernt?",hatte er mich gefragt.Ich konnte nichts antworten,ich bekam keine Luft wegen der ganzen Heulerei. Ich nickte nur.
Antonio ließ meinen Arm los,spuckte auf den Boden und ging weg.

Ich spürte ein unangenehmes Pochen in meinem Kopf.
"Super Party,Melissa!",lallte eine unbekannte Stimme.
Hoffentlich kommen sie nicht hierher. Ich drückte mich gegen die Wand.Die Stimmen waren kurz leise,ich hatte Angst,dass sie mich gesehen hatten.Ich hielt den Atem an. Doch ich hörte nur Kotzgeräusche,weitere Menschen lachten.

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Ich ging so leise wie möglich weg. Ich musste durch den Plattenbau,um nach Hause zu kommen. Es war eine üble Gegend. Man wird andauernd vor ihr gewarnt.
Aus Entfernung sahen die frisch gestrichenen Plattenbauten noch ganz hübsch aus.Sauber und ordentlich. Wie bonbonbunte Würfel reihten sie sich aneinander. Es wurde erzählt,dass sich eine Frau vor einigen Tagen hier die Pulsadern geöffnet hatte.
Je näher man den Platten kam,desto mehr verblasste dieser Eindruck,den das Wohnviertel aus der Entfernung machte. Stattdessen taten sich gleichförmige Schachtelbauten auf,die nur eine monotone Einheit bildeten.
Der Abenteuerspielplatz am Rand der Siedlung wurde so gut wie nie als solcher benutzt.Er war heruntergekommen und verrostet. Kinder wagten sich erst gar nicht hierher,denn die Holzfestung war der Treffpunkt vieler Dealer. Überall lagen Flaschen und Müll.

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Ich verzichtete zu Hause auf den Aufzug und ging zu Fuß.Die Luft im Treppenaufgang roch nach Zigaretten.Irgendwo lief ein Fernseher. Ich hatte keinen Schlüssel dabei.Ich hatte gesagt,ich komme früh wieder,Mama sollte nicht auf mich warten. Leider ist es etwas spät geworden.Ich lauschte an der Tür,man hörte von drinnen nichts. Ich klopfte leicht. Klingeln wollte ich nicht,davon würden die Nachbarn nur geweckt werden.
Man hörte immer noch nichts. Ich klopfte etwas stärker. Endlich ! Die Tür ging auf !

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Meine Mutter stand in der Tür,sie hatte ein verquollenes Gesicht und den Abdruck eines Kissens im Gesicht.
"Du solltest doch - " Sie blinzelte. Wahrscheinlich hat sie das Blut gesehen.
"Was ist passiert?",fragte sie und zog mich in die Wohnung."Ach nix,Mama.",versuchte ich sie abzuwehren.Sie setzte mich auf den Küchenstuhl und machte einen Lappen mit Wasser nass."Nix?!So sieht das aber nicht aus,Fräulein!" Sie wischte mit dem Tuch über mein Gesicht. Es fühlte sich gut an,aber es tat auch weh.
"Was habt ihr gemacht?",fragte sie vorwurfsvoll. Ich dachte,es wäre besser,wenn ich ihr die Wahrheit sagen würde.

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Ich erzählte es ihr,während sie sich neben mich setzte und ihre Hände auf meine legte. Es fühlte sich wunderbar an.Ich merkte,wie Blut wieder durch meine Adern gepumpt wurde.
Ich heulte Rotz und Wasser als ich ihr erzählte.Mama schüttelte den Kopf,seufzte einige Male und strich mit dem Daumen über den Handrücken.
"Weißt du was,Jenny.Du gehst jetzt erstmal schlafen.Ich lege mich auch wieder hin.Morgen sieht alles anders aus!"

Sie hatte ja einfach reden . . . .

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"Und,wie findest du's?" Ich und Melissa saßen an der Bar im 'Season' und uns wurden gerade zwei rosa Cocktails serviert. Es war ... nett. Ich kannte nur einige Leute.
Eine kleine Bar,viele leuchtende Lichter:gelb,grün,weiß und blau.Man sah nicht wirklich viel. Die Musik war laut,es lief House-Musik. Gefällt mir,aber es war zu laut.
"Ist toll!",antwortete ich und schlürfte an meinem Cocktail. Ich sah mir die Leute an. Alle am Tanzen,Trinken oder Rumknutschen. Ich werde es nicht machen.Auf keinen Fall. Von Jungs habe ich erstmal genug.
Der Cocktail war süß,enthielt aber trotzdem viel Alkohol. Ich wartete auf die Wirkung des Alkohols,die mir sehr vertraut war.Alkohol war bei uns keine Seltenheit. Ich spürte die Wärme des Alkohols in mir aufsteigen und trank noch etwas.
"Wieso warst du denn nicht da?",fragte Melissa mich zwischen zwei Liedern. Eigentlich sollte sie es ja nicht wissen,aber was soll's. Ich kann ihr doch vertrauen.
"Also meine Mutter hatte Depressionen,und einmal hat sie zu viele Tabletten genommen.Dann musste sie ins Krankenhaus und ihr wurde der Magen ausgepumpt. Ich war solange bei meinem Vater. Und dann,als sie wieder gesund war,zogen wir um in eine neue Wohnung."
Melissa nickte. Schien sie nicht sonderlich zu interessieren. Naja..
"Lass uns zu Tobi gehen!",sagte sie,stand auf,nahm mich an der Hand und zog mich mit. Was hätte ich sonst tun sollen ? Alleine hier rumsitzen ? Bestimmt nicht !

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Ich setzte mich zwischen Tobi und Melissa. Sonst war kein Platz frei. In der anderen Ecke des langen Sofas saßen einige Leute aus der Stufe über uns.
Tobi legte den Arm um mich. Ich ließ ihn machen. Was soll's. Ist ja nichts schlimmes bei.
Tobi geht in meine Stufe,wir haben eigentlich nicht viel miteinander zu tun. Mal angrinsen im Schulflur,mehr aber auch nicht.
Als Tobi sich nach mir drehte und sein Gesicht meinem zu nah kam,versuchte ich seinen Arm wegzudrücken. Aber er war stark und ließ ihn da. Er drückte auf meinen Rücken. "Au.",sagte ich zu ihm und drehte mich nach Melissa. Doch diese unterhielt sich mit anderen Leuten. Tolle Freundin !
"Oh Neeein!",ich wurde wütend. Doch Tobi gab mir einen Kuss auf den Mund.
Es war ekelig,abartig. Er schmeckte nach Alkohol,zu viel Alkohol.
Ich versuchte,ihn wieder wegzudrücken. Aber er küsste nur meinen Hals und hielt mich fest im Griff. Scheiße.
Er saugte förmlich an meiner Haut. Hoffentlich wird das kein fieser Knutschfleck.
Ich wendete mich unter ihm. Ich wollte weg,weg von hier. Ich hatte keine Lust mehr auf Party.
Ich hatte das Gefühl,kotzen zu müssen. Er widerte mich an. Er küsste mich wieder. Mir wurde immer übler. Ich biss ihm auf die Zunge,in der Hoffnung,er würde endlich aufhören.
Erst guckte er blöd,ich dachte schon,er hört auf. Aber nein,er lachte und sagte : "Du bist aber wild." Er lachte weiter,während er seine Hand auf meinem Oberschenkel immer höher bewegte,fast unter mein schwarzes Kleid,von Jonas.
"Eeeey!",schrie ich ihn an. Er stand auf und lachte. Eine Welle der Erleichterung schlug über,als ich raus lief.

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Ich ging raus,hinter das Haus. Man hörte die Musik immernoch.
Es tat gut,frische Luft in meine Lungen zu lassen. Ich atmete sie gierig auf. Ich lehnte mich gegen die weiße Wand,doch meine Beine wurden zu schwach. Ich ließ mich an der Mauer runtergleiten.
Es war nebelig,ich sah nicht viel.
Scheiße. Ich mache so ziemlich alles falsch,was man falsch machen kann. Einfach alles.
Eine Träne lief aus meinem Augenwinkel. Man sieht die Wahrheit erst,wenn's zu spät ist. Hat das alles überhaupt noch einen Sinn ?
Wieso passiert so viel ? Wieso passiert so viel Scheiss? Wieso kann nichts gutes passieren ? Etwas,was mich wieder aufmuntern könnte.
Mama hält's nicht lange aus.Irgendwann geht alles von vorne los.
Mit Antonio habe ich es mir gründlich verdorben. Obwohl ich am Anfang dachte,alles wird gut. Naja, falsch gedacht.
Melissa ist die schlechteste Freundin,die ich je hatte. Scheiße.
Und mit Jonas.. Naja,ich weiß nicht.. Ich mag ihn,als Bruder. Vielleicht auch als mehr. Aber das geht ja nicht.
Weitere Tränen flossen,es wurden immer mehr. Ich weiß nicht,wie lange ich dort weinend saß,als plötzlich eine bekannte Stimme zu hören war. Sie ließ mich zittern und mir Schauer über den Rücken jagen lassen.

"Hier irgendwo muss sie doch sein!" - Antonio.

Geht weiter
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Als ich bemerkte,dass Antonio weggehen wollte,lief ich schnell in mein Zimmer und setzte mich an meinen Schreibtisch.
Jonas kam wieder und setzte sich auf mein Sofa. Er war ruhig und sagte nichts. Ich beschloss,mich neben ihn zu setzen.
"Wer war das?",fragte ich ihn. Er schluckte. "'Ähm.. So'n Typ..",stammelte er. Ich werde hier jetzt nicht 'ne halbe Stunde sitzen und ihm alles aus der Nase ziehen.
"Jonas..Sag.Wer war das und was wollte er?",fragte ich ihn wieder und sah ihn an. Doch er schaute weg.
"Okay.. Also so'n Typ halt.. Und der wollte zu dir. Ich hab ihn aber nicht gelassen. Dann hat er gefragt,wer ich war,und ich habe gesagt,ich bin dein Bruder. Da hat er mich scheiße angemacht und meinte wir beide würden ein Problem miteinander haben.",sagte er. Doch es stimmte nicht. Er log.
"Achso..Antonio war das.",sagte ich zu ihm. Wieso lügt er. Jonas nickte. Ich wurde langsam wütend. "Wieso Bruder?",fragte ich ihn. Jonas schluckte wieder. Verdammt,wieso konnte er nicht einfach die Wahrheit sagen? "Keine Ahnung..Was hätt ich denn sonst sagen sollen?" Hm,stimmt.
"Hm..Aber du hast nicht so getan,als ob du mein Freund wärst?",fragte ich ihn.
Er schüttelte den Kopf.
Hoffentlich bekomme ich morgen keine Schwierigkeiten mit Antonio...

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Am nächsten Tag ging ich wieder zur Schule. Vika empfang mich. Wir begrüßten uns mit 2 Küsschen auf die Wange. "Und?Was neues?",fragte sie mich. "Äh..Ja..Also Antonio..Der war gestern bei uns.",sagte ich zu ihr. Sie grinste. "Und?",fragte sie.
"Naja.Also er hat mit Jonas gesprochen.Und..hm.Jonas hat bisschen getan,als ob er mein Freund wäre." "Scheiße.",murmelte Vika."Na,das wird noch was,das sag ich dir."
"Ja.. Ich hab Angst,Vika!",sagte ich zu ihr. "Wir schaffen das.",sagte sie doch es half mir nicht. Antonio ist nicht einer,der es einfach so hinnimmt. Er wird was machen,das weiß ich. Ich weiß nur nicht,was.
Vika nickte. "Glaubst du,er ist sehr wütend?",fragte sie mich.
"Weiß nicht..Was denkst du?"
"Äh. Denke schon.. Aber er wird denke ich nichts machen..Er mag,oder mochte,dich ja..Aber keine Ahnung.Ich dachte ja auch,er mag mich. Getäuscht.",sagte Vika.
"Hmm.."Ich überlegte. Sollte ich Antonio sagen,dass Jonas nur mein Bruder war?Oder wird er es nicht einmal so weit kommen lassen ? Ich hatte schon Angst vor der Pause. Denn wir dürfen nicht oben bleiben.Und draußen würden wir ihm begegnen. Ich zitterte jetzt schon.
"Guck mal,wer da kommt.",riss mich Vika aus den Gedanken.
Melissa kam auf uns zu. Sie grinste mich an. "Hey,Jenny!",rief sie.

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"Hey!" Ich tat so,als wüsste ich nichts von dem,was sie gemacht hat. "Und?Wieder da?" Ja.Sieht man doch ? "Jaa..Wie war's so ohne mich?",fragte ich sie. Sie lachte. "Langweilig." Vika schaute sie nicht an. Tolle Freundin.
"Wo warst du denn?" Ich seufzte. "Bei meinem Vater.." "Wieso das denn?",fragte Melissa. "Kann dir doch egal sein!",sagte Vika zu ihr. Melissa achtete gar nicht drauf,sondern sprach weiter:"Achja.Ich wollte dich noch was fragen." Sie beugte sich runter und flüsterte mir was ins Ohr. Sie schaute Vika an und grinste ihr zu. Scheiße.
"Also..Ich werde ja in einer Woche 17,und wir wollten schonmal eine kleine Party im 'Season' feiern. Bist ja natürlich eingeladen. Wird bestimmt voll lustig,fast alle kommen. Naja,einige Leute nicht.Aber da ist es selbstverständlich,dass sie nicht kommen.",flüsterte sie und warf einen Seitenblick auf Vika.
"Aha. Cool. Ja mal gucken ob ich komme..",flüsterte ich zurück. "Du musst kommen!"
Melissa ging weg.
"Worum ging's?",fragte Vika mich,als Melissa außer Hörweite war.
"Erzähl ich dir gleich." Es hatte geschellt.

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Als die zwei Stunden vorbei waren,war Pause. Mist.
Ich und Vika wollten im Klassenraum bleiben. Als fast alle weg waren,wurde die Tür geöffnet. Wir hatten etwas Angst,dass es ein Lehrer ist.Doch es war Antonio.
Meine Angst wurde nicht weniger. Ich tat so,als würde ich eins von den Pantoffeltierchen-Plakaten anschauen. Ich und Melissa haben eins zusammen gemacht. Ich musste beinahe alles machen...
"Hey Jenny!" - "Hey." - "Wo warst du gestern?" - "Gestern?" - "Ja.Ich wollte zu dir." - "Achso. Nicht da. Aber mein Bruder hat gesagt,du warst da.Woher hast du eigentlich meine Adresse?" - "Bruder?!Dann ist das ja geklärt.. Äh,bei Auskunft angerufen.." - "Was meinst du mit "wäre geklärt"?" - "Ich dachte das wär dein Freund.. Also er hat es ja gesagt." - "Nein,das ist nur mein Bruder." - "Wieso hat er sowas denn dann gesagt?"
Ja,gute Frage. Das wusste ich nämlich auch nicht. "Äh.",sagte ich nur und schaute Vika an. "Antonio,lass Jenny doch einfach in Ruhe. Sie weiß,dass du mich geschlagen hast. Sie will nichts mehr mit dir zu tun haben."

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"Du,sei leise!",sagte er zu Vika. Er war wütend. Scheiße.
"Ja,sag. Warum hat er das gesagt?Oder ist das gar nicht dein Bruder?" - "Doch,er ist mein Bruder!" - "Er sieht dir aber nicht ähnlich. Komm,Jenny.Hör auf mich zu bescheissen. Ich weiß doch,was da läuft. Bestimmt warst du mit ihm schon in der Kiste."
Ich wurde rot,hoffentlich bemerkte er es nicht.
"Also doch!" Antonio ballte die Hände zu Fäusten.
Nein,Nein,Nein!
Ich sagte nichts mehr. Lieber die Klappe halten. Vika nahm meine Hand. Sie war kalt. Vika strich mit dem Daumen drüber.
"Sorry..",murmelte ich.
"Sorry?! SORRY? Ey,ich glaub's nicht. Wie kannst du nur..? Mann,ich glaub's nicht. Ehrlich. Ich dachte du wärst ein tolles Mädchen. Aber das? Direkt mit dem nächsten ins Bett?Du kleine Schlampe!"Antonio wurde immer lauter. "Schrei nicht!",sagte Vika.
"Ich schreie wann und wo ich will!",sagte er "Das hast du nicht umsonst getan,Jenny!"
Er zeigte mit dem Finger auf mich und ging.
Alles an mir zitterte,ich spürte die Angst und merkte das Adrenalin in den Adern. Wie gerne ich aufgesprungen wäre und ihm die Meinung gesagt hätte,ihm eine geklatscht hätte.
Aber ich Feigling bleib einfach sitzen.

Am nächsten Tag ging ich wieder zur Schule.Muss ja auch mal sein. Sonst hab ich gar keine Chancen auf einen Beruf später. Schule ist wichtig.
Als ich die Tür öffnete,kam ich 1O Minuten zu spät. Ich wusste nicht,wie lang der Schulweg von unserer neuen Wohnung war,deshalb kam ich etwas zu spät.War hoffentlich nicht so schlimm,denke ich..
"Oh,das Fräulein kommt auch mal wieder.",sagte Herr Winter,unser Klassenlehrer,als ich mich auf meinen Platz neben Vika setzen wollte.
"Äh.Ja..Mein Vater hat mich doch entschuldigt..",sagte ich zu ihm. "Ja,Jenny.Aber nur für einige Tage!",sagte er.
"Jaa.Ist halt etwas länger geworden.Aber ist doch nicht zu schlimm.",meinte ich zu ihm. Er fragte mich:"Und wieso warst du nicht da?"
"Ist was äh...persönliches.",antwortete ich. "Persönliches,soso. Haben wir nicht geschwänzt vielleicht?",sagte er.
"Nein!" Ich ging zu meinem Platz.

"Was war das denn?",fragte Vika mich,als ich mich neben sie setzte. "Keine Ahnung..",sagte ich leise.

"Was willst du jetzt mit Antonio machen? In der Pause kommt der doch bestimmt..",fragte sie mich. "Ja,ich weiß..Keine Ahnung..Ich hab bisschen Angst..Weil der hat dich ja auch geschlagen..Mal sehn..",antwortete ich.
"Das hat mich voll wütend gemacht.",flüsterte sie zu mir,weil Herr Winter in unsere Richtung sah. "Erst nich kommen,aber dann den Unterricht stören.",sagte er zu mir.
Ich seufzte. "Glaub ich dir,mich auch.Wie kann er sowas nur machen?",ich ballte die Hände zu Fäusten. Antonio machte mich sehr wütend.

Vika nickte. "Ignorieren?",fragte sie. "Nee.Das wär doch doof.."antwortete ich."Hm..",murmelte sie.

In der Pause setzten sich ich und Vika unter den Baum mitten auf dem Schulhof. Hier waren fast nie Leute. Weiß auch nicht wieso.
Antonio kam auf uns zu."Oh nein.",flüsterte Vika. Ich begann etwas zu zittern. Was,wenn er mich auch schlägt? Ich beschloss,einfach nichts falsches zu sagen.
"Hey Jenny.",sagte er und kam auf uns zu.Vika wurde etwas steif. "Hey,Antonio." Ich grinste ihn an.Oder versuchte es. Hoffentlich gelang es mir. "Bist ja wieder da.",sagte er. "Ja..",sagte ich und kicherte. Was stellte ich mich eigentlich so an?
"Wo warst du?",fragte er mich. "Zu Hause und bei meinem Vater..",antwortet ich. "Wieso?",fragte er.
"Ach..Is egal.",sagte ich zu ihm und schaute weg. "Sag doch..",meinte er. "Nee.Ist was persönliches und so.."
"Aha..Wenn du meinst."
Er ging weg.
"Puuh.",Vika atmete aus. "Und ich dacht schon,er wird aggresiv oder so..",sagte sie zu mir. "Ja..",sagte ich.

Zu Hause war mein Zimmer fertig,es sah toll aus.Die Wände sind schön geworden.Nur der Teppich gefiel mir nicht so sehr.Naja,wir können ja mal einen neuen kaufen. Als ich mir die Schul-Lektüre lesen wollte,kam Jonas in mein Zimmer. "Gefällt's dir?",fragte er und stellte sich hinter mich. "Ja,ist toll geworden.Danke.",sagte ich zu ihm. "Wir haben dein Zimmer zuerst gemacht.",sagte er. "Oh..Wieso das denn?",fragte ich ihn. "Nur so.",sagte er und lachte.
"Wie war Schule heute?Warst ja lange nicht mehr da.",fragte er mich. "Ja,war okay.",sagte ich zu ihm und wollte nicht weiter darüber reden.
"Wir bleiben aber nicht so lange..",sagte er und setzte sich auf mein Bett. "Ja,ich weiß.Ihr macht ja nur Tapeten und so. Aber ist trotzdem sehr nett von euch."
"Klar.Muss sein.",sagte er. "Achja,einen neuen Teppich kriegst du auch noch.",sagte er und lachte. "Achso.Gut.",sagte ich und lachte mit.
Es klingelte an der Tür. "Ich gehe.Lern du weiter.",sagte Jonas und ging zur Tür.

Ich hörte es aus meinem Zimmer,wie Jonas mit Antonio redete.Scheiße. Was macht der denn hier.Woher weiß der,wo ich wohne?
Jonas ging auf den Flur. Ich hörte nichts mehr.
Ich ging zur Tür und sah durch den Tür-Spion. Wenn ich mich konzentrierte,konnte ich alles hören.
"Was bist du denn für einer?",sagte Antonio und sah nicht wirklich nett aus,als er das sagte. "Kann dir doch egal sein?",sagte Jonas zu ihm."Bist du ihr Freund oder was?",fragte Antonio.
"Was wenn?"provozierte Jonas ihn. "Dann hätten wir beide ein kleines Problem miteinander.",sagte Antonio und ballte seine Hände zu Fäusten. "Und was für eins?",fragte Jonas ihn. Man sah,dass er keine Angst vor ihm hatte. Aber ich hatte Angst. Große Angst.
"Ich sag dir eins : Lass die Finger von Jenny!",sagte Antonio zu ihm,tippte ihm mit dem Finger auf die Brust und ging die Treppen runter.
Ich lief schnell in mein Zimmer,weil Jonas wieder rein kam.

Die neue Wohnung war etwa 1O Minuten Fahrzeit von unserer alten entfernt. Sie war klein,aber hell. Ich fand,es war immernoch keine gute Idee,einfach so umzuziehen.Wir hatten das Geld nicht dafür.Und wie sollen wir das alleine schaffen. Ralf hatte zwar gesagt,dass er uns hilft beim Geld aber ich war mir nicht so sicher.. Wahrscheinlich bezahlt er eh nicht alles. Wieso sollte er uns helfen?
Meine Mutter hatte sich schick gemacht. Sie war hübsch. Doch ich hatte es die letzen Jahre nicht gemerkt,denn ich habe sie ja fast nur schlafend gesehen. Sie redete gerade mit der Maklerin. Sie beredeten etwas über die Kosten,die Heizung und so einen Kram. Ich stattdessen hing etwas meinen Gedanken nach. Werde ich Jonas wieder sehen? Er ist mir richtig ans Herz gewachsen,ich wünschte wir könnten uns eher sehen.
"Die ist es,nicht Jenny?",fragte meine Mutter mich. Ich will nicht umziehen,davon haben wir doch nichts. Soll sie sich mal um Arbeit oder so kümmern,anstatt umzuziehen.WOZU?
"Ja..Ich find immernoch es ist keine gute Idee.",sagte ich zu ihr doch sie schaute mich gar nicht mehr an sondern sprach nur mit der Maklerin.

"Die Wohnung ist im Top-Zustand,sie können die Tapeten beliebig ändern. Sind sie sicher,dass sie die Wohnung kaufen wollen?",fragte die Maklerin.Obwohl sie jung war,kam sie trotzdem streng rüber. "Jaja,sie ist toll. Das wäre die ideale Umgebung für mich und meine Tochter." Sie sah mich kurz an.
"Okay.Und wie ist das mit dem Finanziellen?" "Oh.Ja. Also ich und mein Ex-Mann kümmern uns darum,das alles zu finanzieren."
"Okay.Einzelheiten kommen in den nächsten Wochen zu Ihnen nach Hause." Sie gaben sich die Hand,die Maklerin ging an mir vorbei,gab auch mir die Hand und verließ die Wohnung.

Fast zwei Wochen später waren beinahe alle Möbel in der neuen Wohnung. Nur die Schränke fehlten noch.Das war ein Problem,denn ich und meine Mutter schafften es nicht,sie hierhin zu transportieren und unnötiges Geld will sie für den Lieferwagen ja nicht ausgeben.
Ich weiß nicht,wie oft wir hin und her gefahren sind. Tausend Mal fragte ich mich wozu das alles. Wieso können wir nicht in unserem alten Haus wohnen bleiben?Ich verstehe sie einfach nicht.
Aber etwas gutes hatte die ganze Sache : Ich war die ganze Zeit nicht zur Schule gegangen. Naja,mal gucken wie die Lehrer reagieren. Hoffentlich hatte Ralf gesagt,ich bleibe für einige Tage zu Hause.
Mama weiß wahrscheinlich nichtmal,dass ich noch zur Schule muss.
Naja,irgendwann werden wir schon über das Thema reden,aber morgen gehe ich zur Schule,das hatte ich mir ganz feste vorgenommen.
"Toll,nicht?",fragte meine Mutter. Toll? Naja.
Wir saßen in meinem Zimmer,überall Kartons und alle Möbel standen falsch. Die einzigen Zimmer die schon fertig sind,sind Küche und das Badezimmer. Der Rest steht nur halbwegs und wir leben aus Kartons.
"Joa,geht..",meinte ich nur und lehnte mich zurück. Ich hatte Rückenschmerzen,vom ganzen Schleppen. Ich freue mich immer darauf,schlafen zu gehen. Nicht hin und her rennen...
Meine Mutter wollte gerade was sagen,als es an der Tür klingelt. Etwa unsere neuen Nachbarn?

Als ich die Tür aufmachte,kam Jonas mir entgegen und umarmte mich stürmisch. Ich schrie auf:"Jonas!" Ich drückte mich an ihn. Und er roch so verdammt gut.
"Hallo Jenny.",sagte er zu mir. "Ich denke,die Überraschung ist uns gelungen.",sagte Ralf,der noch im Türrahmen stand.Ich ging zu ihm und umarmte ihn auch. Meine Mutter kam und sah erfreut auf."Oh.",sagte sie und freute sich,die beiden zu sehen. Nicht so sehr wie ich,aber sie freute sich.
Ich zog mein Top etwas runter,denn es war doch sehr gewagt. Jonas bemerkte es und grinste.
"Wir wollten euch helfen beim Tapezieren und allem.",meinte Ralf. "Oh,wie nett von euch. Aber das wäre nicht nötig gewesen."
Doch,es wäre nötig gewesen.Wir schaffen es nichtmal in zwei Wochen alle Möbel hierhinzubringen.
"Ich freue mich so euch zu sehen!",sagte ich und grinste wahrscheinlich wie ein Honigkuchenpferd.
Hoffentlich ist unsere Wohnung bald fertig und wir können wieder ein halbwegs normales Leben führen.