Wenn ihr wollt, dass ich anfange, bitte schön:
Das ganze hängt mit dem fotografischen Gedächtnis zusammen, mit dem das Gehirn versucht, bekannte Informationen schneller abrufbar zu machen, wenn man sie braucht. Nehmen wir einen Songtext als Beispiel: Das Gehirn speichert den Inhalt eines Liedtextes exakt ab, je öfter man das Lied hört. Nach dem dritten Mal hören erkennt man schon durch das Intro des Lieds, um welches es sich handelt, wo man vorher noch überlegen musste. Wenn man ein gutes Kurzzeitgedächtnis hat, kann man den Text bereits nach dem Zehnten Mal komplett auswendig.
Das liegt aber weniger daran, dass man es sich auswendig reinhaut, sondern weil das Gehirn Assoziationen aufbaut, die mit dem Lied zu tun haben. Das heißt, dass das Gehirn die Informationen abspeichert und gleichzeitig "Wegweiser" einbaut, um das Lied schneller wieder im Gedächtnis zu haben, wenn man es längere Zeit nicht gehört hat. Dann reicht meist schon der Anfang, um das Lied mitsingen zu können.
Kennt ihr das, wenn ihr ein Lied sucht, das ihr singen wollt, aber es nicht könnt, weil euch der Anfang gerad nicht einfällt?
Das Gehirn merkt sich nämlich nicht nur den Text, sondern auch den exakten zeitlichen Ablauf des gesamten Liedes und verbindet das ganze miteinander. Somit kann man auch an einer beliebigen Stelle im Lied einspringen und mitsingen.
Um das ganze jetzt auf diese Wortverdrehgeschichte umzumünzen, muss man von der selben Seite herangehen: Assoziation und Gedächtnis.
Man kann nämlich trotz dieser Entdeckung keine Wörter lesen, die man in schriftlicher Form noch nicht gesehen hat. Mann muss das Wort kennen und die darin enthaltenen Buchstaben, also auch die korrekte Rechtschreibung. Ebenso kann jemand, der eine Leseschwäche hat und die Wörter aus den Buchstaben zusammenfügen muss, diese verdrehten Wörter nicht lesen, da er das Wort zwar kennt und weiß, wie es korrekt geschrieben wird, aber es nicht auf einen Blick erkennt, wenn er es vor sich sieht.
Somit ist diese Studie ein Beweis dafür, dass unser Gehirn zu erstaunlichen Leistungen fähig ist, die man nicht einach als gegeben hinnehmen sollte.
Greets, Malakai