@Dirgis: Angela wird nichts unversucht lassen, das ist klar, die Frage ist nur, wie viel Erfolg sie damit haben wird
Goldstaub: Danke, Freut mich, dass die Bilder soweit okay sind. Das ist für mich das schwierigste - den richtigen Blickwinkel zu treffen...
Das ist eine nette Theorie und ja, vielleicht wird sie mal wieder als Engel zurückgeholt, das wird sich alles zeigen.
AnubisVincent: hihi, das ist gut zu wissen
Danke
Und jetzt geht's auch schon weiter!
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Kapitel 1
"Papa, was sind diese 'Menschen' eigentlich? Du weißt schon, über die die anderen Erwachsenen immer reden" Lorien seufzte. Früher oder später musste es ja so kommen. Wieso stellten Kinder bloß immer so viele Fragen?
"Weißt du, Angela, die Menschen sind... so etwas ähnliches wie wir Engel. Sie haben keine Flügel, und sind nicht in der Lage, die Gefühle von anderen Personen wahrzunehmen." "Das ist aber doof", fuhr seine Tochter dazwischen, "wenn sie keine Flügel haben, wie wollen sie dann fliegen?" "Von alleine können sie das nicht, aber sie bauen sich dafür Maschinen."
"Leben sie auch ewig?" "Aber nein. Für die Menschen vergeht die Zeit viel schneller als für uns, und nach einigen Jahrzehnten sind die dann alt. Ihre Haare werden grau, und manchmal sehen sie dann nicht mehr so gut. Und irgendwann ist dann ihre Zeit gekommen. Sie sterben, und werden zu Engeln."
Angela nickte nachdenklich. Deshalb also sprachen die Erwachsenen von Dingen, die sie nicht kannte - 'Autos', oder 'Flugzeuge'.
"Mama, du und Papa, wart ihr auch mal Menschen?" Ihre Mutter musste lachen. "Aber natürlich, was hast du denn gedacht?" Sie knuddelte ihre Tochter. "Aber wir hatten nie eine so süße Tochter wie dich"
Das war aber nur ein Teil der Wahrheit - Angelas Mutter war nie imstande gewesen, Kinder zu bekommen, als sie noch gelebt hatte. Es gab im ätherischen Reich nur wenige Kinder, die meisten waren froh, wenn sie das hinter sich hatten. Außerdem konnte man nie wissen, ob man nicht irgendwann doch wiedergeboren würde...
Angela vermisste ihre Eltern sehr. Seit sie eines Abends einfach verschwunden waren, war nichts mehr so geblieben wie es einmal gewesen war. Zum allerersten Mal war sie alleine gewesen, so alleine wie sie es jetzt war.
Sie konnte sich noch vage an jenen Abend erinnern. Die Erwachsenen waren sehr aufgeregt gewesen. Niemand hatte so Recht gewusst, wohin sie verschwunden waren; im Normalfall konnten sie es spüren, wenn jemand wiedergeboren wurde. Waren auch sie einem Mord zum Opfer gefallen? Angela wollte gar nicht daran denken.
Bis zum späten Abend saß sie auf dieser Bank, und dachte über ihr bisheriges Leben nach. Dann fasste sie einen Entschluss: sie würde den Mord an Benjamin aufklären, koste es was es wolle. Und sie würde herausfinden, was mit ihren Eltern geschehen war, das war sie ihnen schuldig.
Sie musste sich dennoch überwinden, das Haus zu verlassen, in welchem sie aufgewacht war.
So ganz wohl war ihr auch nicht dabei, zu viele Geschichten hatte sie schon über diese Welt gehört. Doch wenn sie jemanden kennen lernte, der ihr helfen könnte...
"Hallo, du bist neu hier, oder?" Angela starrte ihn an. Er war ihr fremd, so wie alles andere hier, aber er schien freundlich zu sein. Es fiel ihr schwer, das genau zu beurteilen, denn sie war auf die Sinne eines Menschen angewiesen, und damit blieb ihr ein Blick in seine Gefühlswelt verwehrt.
"Du hast recht, ich bin nicht von hier" erwiderte sie vorsichtig. "Das dachte ich mir. Woher kommst du?" fragte er gleich weiter. "Von weit her. Mein Name ist Angela" sagte sie so beiläufig wie möglich.