Kapitel 9
''Ähm.. Was ist denn los?'' Meine Stimme zitterte.
''Es tut mir sehr Leid für Sie. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihre gesamte Familie bei einem Autounfall tödlich verunfallt ist.''
Mir wurde schwarz vor Augen. Ein riesiger Kloss bildete sich in meinem Hals und heisse Tränen liefen mir über mein Gesicht.
''Nein!''brachte ich weinend heraus. ''Das ist doch wieder ein Telefonscherz!''
''Nein.Ist es nicht.Ich weiss es ist schwer für Sie. Aber...''
Ich hörte nicht mehr zu und liess den Hörer fallen. Ich war kreidebleich im Gesicht. Nein, nein...
Ich fiel auf die Knie und weinte.
Ich konnte nicht mehr damit aufhören, egal, was ich tat. Und dann schoss mir plötzlich Elisa durch den Kopf...
Ich brauchte sie jetzt. Wenn es einen Menschen auf der Welt gab, der mich jetzt noch retten konnte, dann sie. Ich entschied mich sie anzurufen und kroch zum Hörer, welcher auf dem Boden lag. Vorsichtig wählte ich die Nummer.
''Hallo?''tönte es aus dem Telefon.
Ich unterdrückte meine Tränen und flüsterte:''Elisa ich bin's...''
Sie schien erschrocken.
''Emil? Was ist mit dir? Ich komme sofort!''
Ich heulte weiter bis es an der Tür klingelte. Ich nahm all meine Kraft zusammen und lief hin, öffnete sie, doch als ich in ihr Gesicht sah, brach ich sofort wieder zusammen.
''Oh, mein Gott, Emil! Was ist los mit dir?''
''Elisa, meine Eltern...''Ich schluchzte und versuchte es Elisa zu erzählen.
''Meine Eltern... sie sind tot...''Ich spürte, wie es mir langsam den Hals zuschnürrte.
''Was?'', hackte sie nach,
''Sie sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen...''Meine Tränen wurden immer heisser, waren nicht zu stoppen.
''Und... und deine Schwester?'' Auch Elisa war den Tränen nah.
''Sie auch!'', schrie ich.
Elisa schneifte und meinte fürsorglich:''Emil, steh auf. Leg dich hin auf die Couch.''
Ich versuchte auf zu stehen, doch es war unmöglich.
Dann packte mich Elisa und komischerweise schaffte sie, mich auf die Couch zu tragen.
''Leg dich hin, Emil. Ich werde heute hier schlafen, um dich nicht alleine zu lassen.''Elisas Gesicht war nass von ihren Tränen.
Nach einer Weile schlief sie schliesslich auf dem Boden ein.
Ich stand auf, hob sie hoch und legte sie auf die Couch. Dann legte ich mich auf den Boden.
Am nächsten Morgen stand ich auf. Es war Samstag.
Elisa schlief weiter, so friedlich, während ich wieder anfing leise zu weinen.