Hey,
danke schonmal!
Ich hoffe es gibt weiterhin Kommentare und Verbesserungsvorschläge!
Geht jetzt weiter, viel Spaß!
"Wir waren eine glückliche Familie. Wir hatten alles. Mein Mann Jonathan, unsere 3 Kinder und ich lebten in einem wunderschönen Haus, das wir uns dank unseres Gehalts leisten konnten. Es war groß und geräumig, hatte eine traumhafte Lage und hatte einen Garten mit Strand, wie wir es immer nannten, und einem Pool der ein See hätte sein können. Wir verstanden uns alle gut, es gab fast nie Zoff, auch nicht zwischen unseren beiden ältesten, was uns sehr wunderte. Oft legten sich mein Mann, mein Sohn Kevin und meine älteste Tochter Samantha auf die Liegen am Strand, während ich mich mit unserer Jüngsten, Teresa, auf den warmen Sand setze und mit ihr spielte. Wir redeten dann bis in die Nacht hinein und hatten viel Spaß miteinander.."
[ATTACH=CONFIG]3919[/ATTACH]
"Unsere Kinder liebten es, im See schwimmen zu gehen, Toter Mann zu spielen oder sich gegenseitig nass zu spritzen. Teresa war ja noch jünger, ich ließ sie noch nicht in den See, nur wenn ich auch hineinging, und das kam eher selten vor. Wir gingen mit ihr zum Schwimmkurs für Kinder, aber noch nicht lange genug, um sie mit Kevin oder Samantha schwimmen zu lassen. Natürlich vertraute ich den beiden, aber ich hatte einfach Angst dass etwas passieren könnte. Während die beiden also zusammen schwammen setzen Jonathan und ich uns oft an den Wasserrand und ließen unsere Füße im Wasser und unsere Seele baumeln. Teresa lag oder saß solange mit ihrem Teddybär in ihrem Strandkorb, sie schlief oft ein und nach den Familienabenden am Wasser trug ich sie in ihr Bettchen und deckte sie zu. Es war wirklich so schön, so eine liebe, idyllische Familie zu haben..."
[ATTACH=CONFIG]3920[/ATTACH]
"Nun", unterbrach mich Mrs. Watson, "erzählen Sie mir doch etwas von ihrem Mann und Ihren Kindern.", meinte sie freundlich.
Verwirrt von der Unterbrechung musste ich mich erst wieder sammeln. Ich war so in der Erzählung drin gewesen, dass ich nun den Faden verloren hatte.
"Ähm, ja..", begann ich, "mein Mann. Jonathan. Er war sehr erfolgreicher Immobilienmakler und verkaufte Häuser und Grundstücke, die Palästen glichen und schier unbezahlbar waren. Er hatte, meist leicht zurückgegelte, braune Haare und braune Augen. Und nicht zu vergessen seine Sommersprossen, die nicht nur auf seinem Gesicht, sondern auch an seinen Armen, Schultern und auf seinem Rücken zu finden waren. Das sah einfach so süß aus...", ich schwelgte kurz in meinen Erinnerungen, seufzte und erzählte dann weiter. "Wir waren seit nunmehr 22 Jahren verheiratet.. wir heirateten früh, ich war gerade 18 und er 19 geworden, aber wir waren schon 6 Jahre zusammengewesen.. ich habe es nie bereut, dass ich mich so früh für ihn entschieden habe und er der einzige Mann in meinem Leben war.. Nach all diesen Jahren gab es immer noch dieses Feuer zwischen uns, diese tiefe Verbundenheit, die uns zusammenhielt.. ich liebte ihn über alles und wollte ihn um nichts in der Welt verlieren.."
[ATTACH=CONFIG]3921[/ATTACH]
"Okay, gut", sagte Mrs. Watson. Ich wünschte, sie würde das lassen. "Und nun ihre Kinder, bitte." Ihr Klemmbrett im Anschlag sah sie mich erwartungsvoll an, als ich weitererzählte.
"Samantha. Samantha war unser zweites Kind, aber die erste Tochter. Sie war 15 Jahre alt und sehr hübsch. Sie hatte blondes, langes Haar und strahlende blaue Augen, und außerdem hatte sie die süßen Sommersprossen ihres Vaters geerbt. Samantha hatte ein schönes Lächeln und eine traumhafte Figur, und sie verstand es, sich hübsch und sexy aber dennoch ihres Alters entsprechend zu kleiden ohne dass wir etwas sagen mussten. Wir hatten ja auch genug Geld, um ihr die neues Oberteile und Schuhe zu kaufen. Samantha war eine gute Schülerin, nicht so fleißig wie ihr Bruder, aber dennoch besser als die meisten ihrer Stufe. Sie war freundlich und hilfsbereit und hatte viele Freunde, von denen aber leider auch viele auf sie eifersüchtig waren. Sie hatte 4 gute Freundinnen, die sie oft mit nach Hause brachte. Sie setzen sich dann hinter ein paar Büsche an unserem See und sprachen stundenlang über Promis, die Schule, und, natürlich - Jungs. Alle ihre Freundinnen, bis auf eine, schienen sehr freundlich zu sein. Da gab es Danielle, sie war Halbitalienerin, und das merkte man auch. Sie konnte fließend italienisch sprechen, hatte ein ausgezeichnetes Temperament, und, passend zu ihrer etwas dunkleren Haut, lange dunkelbraune Haare. Sie war ein hübsches Mädchen, genauso wie Isabell. Diese hatte ganz dunkle Haut und schwarze Haare. Vor einigen Jahren war ihr Vater gestorben, und nun lebte sie allein mit ihrer Mutter und ihren 3 kleinen Geschwistern. Zum Glück war ihr Vater reich gewesen und hatte alles seiner Familie vererbt, die nun gut davon leben konnten. Außerdem gab es da noch Tamy, sie war noch blonder als Sam, schien aber eifersüchtig auf sie zu sein. Sie versuchte ihren Style und ihre Mimik zu kopieren, doch das brachte, wenn überhaupt, nur negatives ein. Sie war nicht so oft wie die anderen bei uns zu Besuch, aber einmal in der Woche mindestens."
[ATTACH=CONFIG]3922[/ATTACH]
"Am liebsten von ihren Freundinnen allerdings mochte ich die rothaarige Bonnie. Sie war schüchterner als Sam, aber äußerst freundlich und stets hilfsbereit. Obwohl sie schüchtern war, half sie immer im Haushalt, sagte bitte und danke. Und dies war nicht der Normalfall, denn auch ihre Familie hatte Geld. Viele auf der Privatschule der beiden waren deswegen abgehoben, aber Sam und Bonnie nicht. Sie schienen ineinander wirklich Seelenverwandte zu finden, die beiden kannten sich in- und auswendig und waren wie Schwestern. Bonnie wurde in diesem Haus immer herzlich willkommen geheißen und wie ein Familienmitglied behandelt. Sie übernachtete oft bei uns, und da ich wusste, dass die Mädchen vernünftig waren, erlaubte ich das auch unter der Woche. Ich hörte sie nur bis höchstens 23 Uhr reden, dann war das Licht aus und die beiden quetschten sich in Sams Bett. Ihr Zimmer war ganz in rosa gehalten, aber Bonnie schien nichts dagegen zu haben und es machte ganz den Anschein, dass sie sich bei uns richtig wohl fühlte."
[ATTACH=CONFIG]3923[/ATTACH]
"Unser einziger Sohn, Kevin, war etwas anders. Er hatte die braunen Haare und Augen seines Vaters geerbt, aber dafür nicht seine Sommersprossen. Er studierte erfolgreich Theologie im dritten Semester. Er wollte schon als 10jähriger unbedingt studieren und war immer sehr wissbegierig. Er hatte nicht so viele Freunde wie Samantha und war auch nicht so beliebt, er saß oft stundenlang in seinem Zimmer und las. Er war sehr schlau und in seiner Freizeit lernte er ständig. Natürlich ging er auch mal mit seinene Freunden weg, und er traf auch Mädchen und brachte die ein oder andere mal nach Hause, er war kein Stubenhocker und er nutze die Mädchen nicht aus. Kevin war äußerst freundlich und immer wissbegierig, oft schaute er mit uns Nachrichten oder recherchierte im Internet, wenn ihn etwas interessierte. Er träumte seit seinem 16ten Lebensjahr davon, Theologie zu studieren, und war vor anderthalb Jahren an die Uni gezogen, um näher an seinem Kurs zu sein und neue Freundschaften einzugehen. Wenn er nun bei uns war, er war jetzt 20 Jahre alt, nahm er immer viele Bücher mit, und wenn er nicht gerade etwas mit uns unternahm, lernte er für seine Prüfungen. Er war so klug.."
[ATTACH=CONFIG]3924[/ATTACH]
"Natürlich war auch Teresa ein wichtiger Bestandteil unserer Familie. Sie war fast 5 Jahre alt, hatte dunkelblonde Haare und braune Augen, sie war die genaue Mischung zwischen mir und Jonathan. Die Kleine wickelte absolut jeden um den Finger, hatte ein traumhaft süßes Lächeln und trug natürlich immer die neueste Kleinkind-Mode. Schwimmen konnte sie, wie schon gesagt, noch nicht so gut, aber das Laufen klappte natürlich und auch Sprechen konnte sie. Sie hatte es recht schnell gelernt und schon mit knapp anderthalb Jahren schon in vollen, wenn auch nicht ganz richtigen, Sätzen geredet. Jetzt konnte sie das natürlich noch besser. Teresa liebte es, mit ihrem Teddybär zu spielen oder mit ihrem Bobbycar in unserem Garten zu fahren, aber sie schaute natürlich auch gerne mit uns Kinderfilme und sie liebte es, wenn man ihren Bauch pustete." An dieser Stelle lachte ich kurz auf, aber genauso schnell wie das Lachen gekommen war, war es auch schon wieder weg. "Abends setzten Jonathan und ich sie immer vor ihr Bettchen, setzten uns selbst davor und lasen ihr abwechselnd aus ihrem Märchenbuch vor. Wenn ihre Augenlider dann schon sichtbar schwerer wurden, setzen wir sie in ihr Bettchen, gaben ihr ihren Schnuller, den sie über alles liebte, und deckten sie zu. Bei diesen Vorlese-Abenden, die so gut wie immer stattfanden, gab es oft eine warme Milch für sie, aber mittlerweile schien sie sie nicht mehr so sehr zu mögen wie früher.."
[ATTACH=CONFIG]3925[/ATTACH]
"Mr. Dillet", unterbrach mich die Psychologin wieder, dann räusperte sie sich.
"Ich finde es erstaunlich, wie gut sie erzählen können. Sie scheinen die Ereignisse schon gut verarbeitet zu haben, und es tut mir wirklich leid, aber unsere Zeit für heute ist um", fügte sie mit einem Blick auf ihre Uhr hinzu. Ich sah aus dem Fenster. Es schien wirklich schon zu dämmern, und um diese Jahreszeit wurde es ja immer innerhalb von 5 Minuten dunkel.
"Ok, verstehe", gab ich zurück und erhob mich. Mir war nicht aufgefallen dass ich während der Sprechens den Kopf gehoben und sie angesehen hatte, die Hände im Schoß verschränkt.
"Dann.. werde ich wohl mal gehen..."
"Ja. Ähm.. Für wann sollen wir den nächsten Termin ansetzen? Nächste Woche, selbe Zeit?"
"Ja, das würde passen, aber mir wäre es früher auch ganz recht.", antwortete ich und ließ mir von ihr einen Termin in 3 Tagen um 18 Uhr geben.
[ATTACH=CONFIG]3926[/ATTACH]
Wir verabschiedeten uns mit einem kurzen aber kräftigem Händedruck. Ich schwitzte leicht, wahrscheinlich war es die Nervosität. Mrs. Watson ging durch die Tür neben ihrem Sessel in ihr Büro, um sich wahrscheinlich in Ruhe alles noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen und sich noch einige Informationen zu notieren. Unbeholfen stand ich im Sprechzimmer und wusste nicht wie man die Füße hob. Nach einigen Minuten tiefen Durchatmens fand ich das Gefühl in meinen Beinen wieder. Langsam ging ich auf die Tür hinter mir zu, durch die auch hineingekommen war, und trat in das Wartezimmer, dass natürlich immer noch völlig weiß war, die beiden Frauen von eben waren nicht mehr da. Vielleicht gab es ja mehrere Sprechzimmer, überlegte ich, oder vielleicht sogar mehrere Psychologen in einer Praxis. Ich durchquerte das leere Zimmer, die Blondine am Empfang war nun weg, an ihrer Stelle saß ein dunkelhaariger Mann, der mich vage an Jonathan erinnerte. Schnell murmelte ich ein "Schönen Tag noch" in den Raum, dann wandte ich mich ab und ging hinaus auf die Straße. Es war tatsächlich nun schon dunkel. Ich sog die kalte Luft ein, rückte meine Kapuze zurecht und steckte die Hände in die Jackentasche. Langsam ging ich los und ließ mir meinerseits alles nochmal durch den Kopf gehen. Ohne es zu merken griff ich mir an die Stirn und schüttelte leicht den Kopf. Hoffentlich war das bald überstanden. Hoffentlich.
[ATTACH=CONFIG]3927[/ATTACH]
Liebe Grüße und Gute Nacht!
Ich mache so schnell wie möglich weiter.
Vicky