Da stand ich nun. Auf der Brücke.
Unter mir, Wasser.
Tiefes, unendlich weites Wasser.
Hier sollte alles enden.
Das Leid, der Schmerz…
Hier sollte ich erlöst werden,
von all den Qualen,
die ich erleiden musste…
Ich dachte mir nur noch:
“Genieße die letzten Minuten deines Lebens, Naomi.
Die letzten Minuten deines traurigen Lebens.“
Jedoch, wenn ich darüber nachdenke,
hatte ich doch ein schönes Leben…
Ich hatte ein wunderschönes Haus…
…Eine fürsorgliche Mutter,
die mich liebte,
egal was ich auch anstellte….
…Freunde fürs Leben,
die mit mir lachten und weinten…
…Gute Noten,
auf die meine Mutter sehr stolz war
und die mich immer wieder zum Jubeln brachten…
…Eigentlich alles, was das Herz begehrt…
Und ich hatte alles weggeworfen.
Aber warum? Für Coolness?…
…Nur für ein bisschen Coolness?…
Die ich gleich danach wieder verlor?
Ja.
Aber es gab noch einen anderen Grund.
Einen, der viel wichtiger war.
Nämlich,
dass ich am Boden zerstört war.
Und was hatte ich davon? Nichts.
Es ist einfach zum heulen.
Und so weinte ich.
Das letzte Mal.
Warum hatte ich nur begonnen,
Drogen zu nehmen und Alkohol zu trinken?
Klar, ich wollte cool sein
Und dieses Gefühl,
dieses unglaubliche Gefühl.
…Es war so befreiend…
Anfangs hatte ich es meiner Mutter verschwiegen.
Immer trank ich in meinem Zimmer Alkohol.
Das hätte ich besser nicht getan.
Doch nun…fühle ich mich elend.
Ich fühlte mich wie der letzte Trottel.
Und deshalb endet hier mein Leben.
Jedoch, bevor man stirbt,
sollte sich sein Leben
noch einmal in seinem Kopf abspielen….