Beiträge von Monimausal


    Tanjas Schwangerschaft verlief, wie sie stets beteuerte, viel leichter wie die erste. Sie wünschte sich ein Mädchen und Dean-Lewis wollte einen Bruder. Was Marius wollte, konnte man nicht erfragen. Er sagte immer: Hauptsache, gesund!
    Der Meinung war ich auch, wobei ich meine Nichte natürlich über alles liebte und ich fand, dass man mit Mädchen viel mehr machen konnte als mit Jungs. Vielleicht sah ich das aber auch nur aufgrund meiner Jugend so.



    Eines Tages kündigte sich großer Besuch an. Mittlerweile war ich schon zwei Monate bei Familie Meisner und kannte den Tagesablauf und die Personen, die hier lebten, schon sehr gut. Deshalb merkte ich auch, dass Tanja an diesem Tag sehr aufgeregt war. Sie tänzelte förmlich durch das Haus und warf alles hinunter.



    "Mira, ich muss mit dir reden. Ich habe vorhin einen Anruf bekommen. Mein Schwiegervater kommt vorbei. Du denkst dir jetzt bestimmt, ist nichts Besonderes, aber für mich IST es was Besonderes- er hält nämlich nicht unbedingt viel von mir. Er sieht in mir immer das kleine Dummchen, das sich einen Anwalt geangelt hat, um es mal leicht im Leben zu haben. Aber so einfach ist es nicht. Du musst wissen, dass Marius auch seine Eigenheiten hat. Manchmal trinkt er und wird ausfallend. Gott sei Dank hält sich das, seit Dean-Lewis auf der Welt ist, in Grenzen. Ich hoffe, du musst so eine Szene nie miterleben. Nun, auf jeden Fall kommt mein Herr Schwiegerpapa, und da ich weiß, dass wir beide nicht kochen können, will ich, dass du heimlich was anständiges zu essen organisierst. Mach es so, dass keiner was davon mit bekommt, auch Marius nicht." Sie drückte mir einen Geldschein in die Hand. Es waren hundert Euro. "Und Geld spielt keine Rolle.", fügte sie noch hinzu. "Wenn du noch etwas brauchst, sag es." Ich beschloss, erst einmal im Internet nachzusehen. Schnell wurde ich fündig. Ein Italiener, der nicht nur die qualitativ hochwertigste Ware versprach, sondern auch noch hundert Prozent gute Rezessionen von seinen Gästen hatte.



    Ich wählte die Nummer und bestellte ein Menü aus diversen Gängen, Sorten und Arten. Der Lieferant versprach, sofort da zu sein. So war es dann auch. Im Dunkel der Dämmerung nahm ich verschwörerisch die Lieferung entgegen. Doch ich erkundigte mich auch noch einmal genau nach den Namen dieses Essens und nach dessen Zubereitung. Schließlich wollte ich eventuelle Fragen des Schwiegervaters auch beantworten können. Ich gab dem netten Lieferanten auch noch ordentlich Trinkgeld.



    Er bedankte sich überschwänglich und rauschte mit seinem Lieferwagen davon. Nun würde bald der Schwiegervater kommen. Ich musste nur noch das Essen so auf die Teller trappieren, dass keiner von dem Betrug etwas mitbekam. Ich kam mir vor wie der Teil einer kleinen Verschwörung. Es war ein tolles Gefühl!

    Ich weiß nicht, ob es nur deswegen war, weil Dean-Lewis mich so toll fand, oder ob es auch an mir oder an meiner Schwester lag, aber ich bekam die Stelle, was für mich sehr überraschend war. So richtig glauben konnte ich es erst, als ich meine wenigen Habseligkeiten packte und aus dem Wirtshaus in den Haushalt der Meisners zog. Hier sollte ich nun einen geregelten Tages- und Wochenablauf haben, mit zwei freien Tagen am Wochenende und einem gut bezahlten Lohn.



    Das Zimmer, das mir die Familie zur Verfügung stellte, war im Dachgeschoss. Es war groß, hell und geräumig und ich freute mich schon darauf, hier in einem der vielen Bücher zu lesen, die sich im Haus befanden. Für mich war das Lesen zu einer kleinen Flucht aus dem Alltag geworden.


    Der erste Tag bei Familie Meisner war ein Donnerstag. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, denn die beiden Eheleute spielten gemeinsam mit einer Spielkonsole.



    Das machten sie jeden Donnerstag, wie ich später herauskriegen sollte. Dean-Lewis klammerte sich an mein Bein und wollte gar nicht mehr weg. Tanja hatte mir erklärt, wo Dean-Lewis Sachen waren und was ich alles zu tun hatte. Ich musste für Dean-Lewis und sein Wohlergehen sorgen, genau so wie für das Essen der gesamten Familie. Dies war eine Sache, die mir zunächst Angst machte, da ich trotz meiner Arbeit in einem Wirtshaus rein gar nichts vom Kochen gelernt hatte. Ich beichtete Tanja dieses Defizit, woraufhin sie lauthals lachte und mich in den Arm nahm.



    "Weißt du, Mira, genau so hab ich mir das schon gedacht. Aber hab keine Angst, es ist nicht all zu schwer. Alles, was du wissen musst, ist, wie man Nudeln kocht und vielleicht noch, wie man eine ordentliche Lasagne zusammen baut. Ne Pizza solltest du auch in den Ofen schieben können, aber ansonsten stellt unsere Familie keine hohen Ansprüche. Alles andere kannst du dir locker selbst beibringen!" Ich musste nun auch lachen. Das würde ich wohl gerade noch so hinbringen.



    Immer, wenn ich mit dem Kleinen in seinem Zimmer spielte, fragte ich mich, wieso meine Kindheit nicht so verlaufen war. Meine Mutter hatte nie Zeit für ein Kind allein, da einfach zu viele da waren. Wir hatten auch keinen Vater, und schon gar keinen, der Anwalt war, so wie der Vater von Dean-Lewis, und somit eine Menge Geld nach Hause brachte.



    Diese Familienidylle der Eheleute Meisner rührte mich fast zu Tränen. Sie hatten ein wunderbares Leben mit viel Geld, einem tollen Kind, und ein weiteres war unterwegs. Und dann hatten sie noch mich, ein Kindermädchen, das für diese beiden Kinder sorgen sollte. Ich hatte hier eine richtige Chance, mich in diese Familie mit einzubringen, nicht einfach als Kindermädchen, sondern als Mitglied der Familie. Als ein Mensch, den man braucht, auf den man nicht verzichten kann. Ja, ich war überzeugt, es hier zu dem zu bringen, was ich wollte: Vielleicht könnten mir die Meisners sogar eine gute Schulbildung ermöglichen, wenn sie mich nur tief genug in ihr Herz eingeschlossen hatten. Ich hatte wieder neue Hoffnung, neuen Mut. Ich frage mich bis heute, warum ich mir diese Chance vertan habe...

    "Waaaas? Haha! Du dummes kleines Kind! Dann geh doch! Na los, geh doch!" Sie schrie so laut, dass ich mir fast die Ohren zuhalten musste. Von wem ich spreche? Oh, ich vergaß. Von der Wirtin. Nachdem ich ihr erklärt hatte, dass ich eine neue Stelle antreten würde, war sie außer sich vor Wut, wollte sich das aber nicht ankennen lassen. Deshalb lachte sie mich nun aus.

    Sie verzog ihr Gesicht zu einer hässlichen Fratze. "Schau, dass du weg kommst von hier. Ab morgen ist unsere Tür für dich verschlossen!" Das kam nun doch ein bisschen überraschend. So eine Reaktion hätte ich selbst von dieser Frau nicht erwartet.



    Am Dienstag war ich bei Familie Meisner zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen gewesen. Schon vor dem Haus wurde mir etwas mulmig. Nicht nur, dass Till sich hier herumtrieb, war der erste Schock für mich. Dies war nicht einfach nur ein Haus, dies war eine richtige Villa.




    Ich fragte mich wirklich, woher meine Schwester solche Leute kannte, war aber zugleich davon überzeugt, dass sie mich niemals einstellen würden. Nicht ein einfaches Sintimädchen wie mich. Nach einem kurzen Gespräch mit Till entschloss ich mich, es doch zu versuchen, und klingelte.
    Eine junge Frau öffnete mir die Türe. Sie hatte ein freundliches Lächeln auf den Lippen und bat mich hinein. "Du musst also Miranda sein." Ich stellte mich kurz vor, und da stellte auch sie sich vor. "Mein Name ist Tanja. Ich bin die Mutter hier im Haus." Sie streichelte sich kurz über ihren schlanken Bauch. "Und hier drin wächst vielleicht gerade deine neue Arbeit." Sie grinste, und ich fühlte mich sofort wohl. "Ich bin erst im dritten Monat, aber ich liebe dieses Kind schon jetzt." Diese Frau strahlte so viel Liebe aus, die ich schon so lange vermisst hatte. Am liebsten wäre ich ihr einfach um den Hals gefallen und hätte sie angefleht, bitte hier bleiben zu dürfen. Doch natürlich unterdrückte ich diesen Wunsch. Sie bat mich in das erste Zimmer, anscheinend ein Bücher- oder Esszimmer. Ein Mann saß am Tisch.



    Als ich herein kam, legte er sein Buch zur Seite und sah mich interessiert vor. Auch ihm stellte ich mich vor. Und er sich mir. "Ich bin Marius, aber alle sagen einfach nur Marie, so wie der Frauenname." Auch er war mir auf Anhieb sympathisch.




    "Was wir brauchen, ist ein junges, agiles Mädchen, welches sich um unsere Kinder kümmern kann.", sagte Marie später in unserem "Vorstellungsgespräch". Er sah mir dabei tief in die Augen. "Wir wollen keine Discotorte, aber auch keine graue Maus. Einfach ein richtig nettes, aufgewecktes junges Mädchen. In dir scheint mir sehr viel Temperament zu schlummern." Wie recht er doch hatte, dachte ich. Am liebsten wäre ich den ganzen Tag über draußen gewesen, so wie damals in der Wohnwagensiedlung. Das waren noch Zeiten!
    "Wir mögen auch keine Stubenhocker. Unsere Kinder sollen viel Zeit draußen an der frischen Luft verbringen." Dann durfte ich den kleinen Dean-Lewis kennen lernen. Ein wirklich putziges kleines Kerlchen.




    Irgendwie habe ich ihm wohl auch auf Anhieb gefallen, denn sofort brabbelte er mir etwas vor und wollte, dass ich mit ihm spiele. Ich gab mein bestes und schon bald wich mir der kleine Mann nicht mehr von der Seite.

    Erst mal vielen Dank an die Kommi-Schreiber! Ist wirklich seeeehr aufbauend, zu sehen, dass Leute die Story auch gut finden!
    @ Appolonia: Was hinter dem ganzen Wirr-Warr steckt, werdet ihr noch erfahren! Und glaubt mir, ihr werdet überrascht sein! Mehr verrat ich aber noch nicht! Und danke für dein Lob, hab mich sehr gefreut, einen Leser von Rosen der Liebe wieder zu finden :)


    @Willwaw: Auch dir vielen Dank! Auch du lobst mich und meinen Schreibstil, was für mich Balsam auf der Seele ist! Ich freue mich, so etwas zu lesen, wobei ich auch über Kritik nicht enttäuscht bin.


    An alle Thank-You-Giver! Auch euch vielen Dank, und selbstverständlich auch den stillen Lesern! Zur "Belohung" gibts auch gleich noch zu später Stunde eine Fortsetzung! Viel Spaß!


    Hallo!
    Ja ich habe die Bilder schon von Anfang an gemacht mit meiner Cousine und sie hat eben keine Lust mehr gehabt. Ich hab jetzt die Bilder weider mal hervorgewühlt und dachte mir, es wäre doch schade, sie euch vorzuenthalten. Drum werde ich die Story zu Ende bringen, weil ich es schade fände, wenn ich die Bilder umsonst gemacht hätte. War ja doch ne Menge Arbeit :)

    Maida nahm mich in den Arm. "Ach kleine Maus, wein doch nicht. Ich weiß ja, dass alles schei*e ist momentan, aber auch du wirst irgendwann ne richtige Arbeit finden die dir Spaß macht." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, du verstehst das nicht. Es ist nicht nur die Arbeit. Ich weiß einfach nicht mehr, wofür ich noch auf der Welt bin. Ich habe keinen Spaß mehr daran." Sie sah mich zweifelnd an. "Wir müssen eine Lösung für dich finden..." Sie küsste mich auf den Mund. "Alles wird gut."


    [ATTACH=CONFIG]3243[/ATTACH]
    [ATTACH=CONFIG]3241[/ATTACH]


    Ihr Freund sah uns ein wenig skeptisch zu, dann mussten wir alle lachen. Dann setzten wir uns wieder an den Tisch und aßen weiter. "Ich hab da eine Idee.", sagte Maida plötzlich. "Wie wärs, wenn du ein soziales Jahr machst, um dich ein bisschen in der Berufswelt zu orientieren?" Ich hatte schon von diesem sozialen Jahr gehört. Es wurde zur Zeit allen Jugendlichen ohne Ausbildung angeboten. Vielen brachte es was. "Und wo soll ich das machen?" Maida dachte kurz nach. "Eine Freundin von mir sucht ein Kindermädchen, und zwar rund um die Uhr. Ihr Sohn geht mit meiner Kleinen in die Krabbelgruppe, und sie ist momentan wieder schwanger. Sie bräuchte jemanden, der sie Vollzeit unterstützt. Am Besten ist es, ich ruf sie gleich mal an!" Das tat Maida dann auch, und das Gespräch war sehr vielversprechend.




    "Sie will dich gerne kennenlernen.", sagte Maida nach dem Gespräch.

    Wow das Bild wo die Sachen durch die Gegend fliegen ist ja echt Hammer!
    Wie hast du das nur hingekriegt? sieht klasse aus.
    Deine Story ist auch megageil. Am Anfang dachte ich auch "werwolf" oder so, aber jetzt... absolut geil! Will gleich weiterlesen, schnell fortsetzung schreiben!


    Insgesamt verbrachte ich nur drei Monate in dem Wirtshaus. Es war genau so, wie ich es mir gedacht hatte, denn die Wirtin hatte wirklich etwas gegen mich. Ständig kam meine Tante, aber nicht, um nach mir zu sehen, sondern um schlecht über mich zu reden. Sie hetzte die Wirtin gegen mich auf. Nichts konnte ich mehr recht machen. Sogar das Kartoffelschälen wurde schon zum Streitthema. Der einzige, der mich mochte, war der alte Wirt. Er erzählte mir auch stets, was meine Tante über mich sagte. Ich las ihm an den freien Nachmittagen aus der Zeitung vor, und das mochte er. "Deine ruhige Stimme bringt mich zum Träumen, Maria." Leider konnte er nicht mehr gut sehen, und meinen Namen konnte er sich auch nicht merken, doch das war mir egal.


    [ATTACH=CONFIG]3229[/ATTACH]

    "Gestern war deine Tante wieder da, und hat meiner Frau einige bizarre Geschichten von dir erzählt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das, was sie sagt, wahr ist. Soll ich dir mal was sagen, Maria? Ich mag diese Frau nicht." Ich grinste hämisch in mich hinein. Einer, der sie durchschaut hatte. Ja, ich mochte ihn. Doch irgendwann hielt ich es auch hier nicht mehr aus. Keinen einzigen Tag hatte ich frei, ich hatte keine Freunde und durfte auch keine haben. Und wirklich etwas lernen konnte ich hier auch nicht. Vom Kartoffelschälen lernt man eben nicht das Kochen.


    Eines Tages ging ich nach einem Streit einfach nach draußen. Ich wusste zuerst gar nicht, wo ich denn hingehen sollte, doch dann entschied ich mich, zu meiner Schwester zu gehen. Aus Briefen und Telefonaten wusste ich, wo sie wohnte. Ich war zwar noch nie dort, wo sie nun lebte, doch ich kannte die neue Adresse und fuhr mit dem Stadtbus dort hin. Das Gebiet, in dem sie lebte, war nicht gerade das schönste der Stadt, doch zumindest gab es hier billige Wohnungen, und das war wohl der Hauptgrund, warum sie hier her gezogen war. Wieder musste ich feststellen, dass ich unsere Wohnwagensiedlung jeder normalen Wohnsiedlung vorzog. Hier waren die Leute einfach ganz anders. Mit dem bisschen Geld, das ich einstecken hatte, bezahlte ich also die Fahrt und schon bald stand ich vor dem Haus meiner Schwester. Hier lebte sie nun zusammen mit meinem Bruder und ihrer Tochter. Ich klingelte und sie öffnete mir die Tür.


    [ATTACH=CONFIG]3230[/ATTACH]

    Überschwänglich begrüßte sie mich. "Mein Gott, kleine Schwester, was machst DU denn hier?" Auch mein Bruder war von der Rolle. "Wir dachten, du bist gut versteckt und müssen dich nie wieder sehen." Ja, er war wirkich ein Charmeur. Doch ich musste trotzdem über seinen blöden Witz lachen. Wie sehr hatte ich die beiden vermisst. Maida und mein Bruder Manu baten mich hinein. Die Wohnung war hell und freundlich. Kaum zu glauben, dass in diesem alten Wohnblock eine Wohnung SO aussehen konnte. Ich lobte meine Schwester. "Sieht echt toll aus hier." Am Tisch saß ein Fremder. Und da sah ich auch schon meine kleine Nichte. Es brach mir das Herz, dass sie mich nicht erkannte.


    [ATTACH=CONFIG]3232[/ATTACH]

    Sie hatte ein wenig Angst vor mir. "Das ist momentan bei jedem Fremden so.", sagte meine Schwester. Fremd... immer wieder ließ ich mir das Wort durch den Kopf gehen. War ich fremd geworden in dieser Familie? In meiner eigenen Familie? Oder war es vielleicht schon gar nicht mehr meine Familie?


    [ATTACH=CONFIG]3233[/ATTACH]

    Trotzdem wollte ich versuchen, sie hoch zu nehmen. Sie wich mir aus. "Lass sie einfach.", sagte meine Schwester. "Sie kommt dann von selber."
    Ich ließ es also sein. Dann begutachtete ich den seltsamen Fremden, der am Tisch meiner Schwester saß. Ihr fiel das sofort auf. "Das hier ist mein Freund Berno.", erklärte sie. "Tut mir leid, dass ich dir noch nichts von ihm geschrieben habe, aber ich wollte erst mal abwarten." Er lächelte mich freundlich an und gab mir die Hand. Auch ich stellte mich vor. "Gleich gibt´s Essen!", verkündete mein Bruder erfreut. Meine Schwester warf ihm einen bösen Blick zu. "Eigentlich wäre er heute mit kochen dran gewesen." Mein Bruder grinste und winkte ab. "Frauen können das viiiiiiel besser!"


    [ATTACH=CONFIG]3234[/ATTACH]

    So saßen wir am Tisch und verzehrten Maidas köstliche Speise. Ich wusste gar nicht, dass sie so gut kochen konnte! "Na, kleine Schwester, jetzt erzähl mal. Wie läufts bei dir? Und warum bist du hier?" Bevor ich antworten konnte, brach ich vor allen Leuten in Tränen aus.




    Der Schwiegersohn der Wirtsleute zeigte mir also mein Zimmer. Es war viel schöner, als ich erwartet hätte, und das machte die Situation schon etwas leichter.


    [ATTACH=CONFIG]3224[/ATTACH]

    Ein großes Bett füllte die Hälfte des Raumes aus, ein Bücherregal und ein Tisch die andere. Auch ein großer Spiegel zierte die Wand. Ich setzte mich an den Tisch, der unter dem einzigen Fenster im Raum stand, und sah hinaus. War das hier wirklich das, was ich wollte? Meine Mama hatte immer gesagt, man solle für alles im Leben offen sein. Und ich war offen. Offen für alles. Es wäre mir einfach alles recht gewesen, nur um von dieser schrecklichen Familie wegzukommen. Vielleicht würde es hier gar nicht so schlecht werden. Ich legte mich aufs Bett mit einem der Bücher, die in dem Regal standen, und begann zu lesen.


    [ATTACH=CONFIG]3225[/ATTACH]

    In dem Moment kam Berta in den Raum. "Ist doch super hier, findest du nicht? Hier wird es dir bestimmt gut gehen. Und an Essen mangelt es dir hier ja wohl sicher nicht. Deine Mutter wäre stolz auf mich, wenn sie das hier sehen könnte." Ich legte das Buch beiseite. "Willst du nicht mit nach unten kommen und deinen neuen Chefs ein wenig Gesellschaft leisten?" Eigentlich hatte ich dazu keine Lust, aber ich nickte und setzte mich langsam im Bett auf. Sie lächelte, was bei dieser Frau nicht sehr oft vorkam, wenn sie mit mir allein war. Sicher war sie froh, dass sie mich endlich los war.


    [ATTACH=CONFIG]3226[/ATTACH]

    "Aber eins muss ich dir noch sagen, Miranda. Es ist ein Glück, dass wir diese Stelle gefunden haben für dich, doch du musst dich auch beweisen hier. Es geht hier nicht so locker zu wie bei uns zu Hause. Hier ist ständig was los, und man muss flink sein in diesem Geschäft. Also leg endlich deine Trägheit ab und seh zu, dass du hier dein Bestes gibst!"


    [ATTACH=CONFIG]3227[/ATTACH]

    Ihre Moralpredigten hingen mir zum Hals raus. Ich wusste selber, dass ich faul war und dieses Laster nur schwer unterdrücken konnte. Aber ihre Anweisungen zauberten diese Angewohnheit auch nicht weg. Ich sah einfach keinen Sinn darin, mir für irgendetwas Mühe zu geben. Wo ich einmal hin wollte, hatte mich mein Onkel immer gefragt. Was ich aus meinem Talent machen wollte. Doch ich konnte keine Antwort darauf geben, denn ich wusste es selbst nicht.


    [ATTACH=CONFIG]3228[/ATTACH]

    So gingen wir also nach unten und ich lernte die ersten Arbeitsschritte der Gastronomie kennen. Ich merkte, dass mich die Wirtin von Anfang an abgestempelt hatte. Ihre Sympathie für Berta zeigte sofort ihre Antipathie für mich. "Faules Zigeunerpack.", dachte sie sich bestimmt. "Wie kann eine so feine Frau wie Berta sich nur mit einem solchen abgeben." Damit würde sie meinen Onkel meinen. Zumindest malte ich mir das in meinen Gedanken so aus, auch wenn sie es nie aussprach.

    Also ich habe jetzt downloads und hacks rausgenommen, hier das neue Problem:
    Mein Sim lernt kochen, hat kochen auch voll, kann aber nicht kochen.
    Er kenn zwar jetzt die Funktion auswählen, aber nur, wenn er gerade etwas anderes lernt. Sobald er mit lernen fertig ist, macht er das buch zu und die Option ist wieder hinfällig.
    versteht man das was ich schreibe? scheint mir ein wenig wirrwarrig zu sein :)

    Hallo, ihr Lieben.
    Ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Meine SIMS wünschen sich immer häufiger, solche komischen Sachen zu lernen. Bei der Anleitung steht dann drinnen: Klicke auf ein Bücherregal, wähle die Option "Lernen... Zufriedenes Leben führen"... aber bei meinen Bücherregalen gibt es sowas nicht!
    Kann mir jemand helfen, wie die SIMS das doch noch irgendwie lernen können?
    Wäre wichtig!
    Danke schon mal im Voraus!
    LG,
    Moni

    Ein paar Tage später kriegte ich ein seltsames Gespräch im Wirtshaus mit. Nach der Sperrstunde wollte Long-John mit Schlotterknochen und mir reden. Die Fensterläden waren geschlossen, und wir saßen allein am Stammtisch in der Schankstube.


    [ATTACH=CONFIG]3198[/ATTACH]

    "Es ist so", sagte Long-John, "dass im Wirtshaus "Admiral Benbow" ein alter Seebär gewohnt hat. Vielleicht habt ihr ja von ihm gehört." Wir nickten. "Billy Bones. Dem bin ich mal begegnet.", sagte ich. "Nun, wie auch immer. Er hat etwas, das eigentlich mir und ein paar Kameraden gehört. Es ist eine Art Karte, die wir gut gebrauchen können. Ich habe den schwarzen Hund losgeschickt, damit er sie holt, aber der Alte wollte sie nicht hergeben. Es gab eine Schlägerei, und Schwarzer Hund, dieser Feigling, hat sich davon gemacht, ohne seinen Auftrag zu erfüllen. Dann wollten ein paar andere das Ding holen, aber da war der Alte schon tot. Am Abend, als er gestorben ist, ging Zollinspektor Dance rauf zum Gut. Jim Hawkins war auch dabei. Wir glauben, dass die beiden diese Karte, die uns gehört, nun in ihrem Besitz haben."
    "So etwas würde Jim Hawkins nie machen!", schrie ich.


    [ATTACH=CONFIG]3201[/ATTACH]

    "Er wusste nicht, dass es uns gehört.", sagte Long-John. "Außerdem sind wir nicht mal sicher, dass es so gewesen ist. Also sollt ihr zwei zum Gut gehen und die Sache ausspionieren."
    "Nein, das kann ich nicht!", sagte Schlotterknochen sofort.
    "Der Gutsherr ist nicht zu Hause.", meinte Long-John. "Ihr werdet nur auf Dienstboten treffen. Ihr geht einfach hin, und fragt, ob ihr euch Pferd und Wagen ausleihen dürft."
    "Sie werden uns sofort erkennen.", gab Schlotterknochen zu bedenken. "Mit feinen Kleidern und deinen Händen wird dich schon keiner erkennen. Du fauler Hund hast schon Jahre nichts mehr gearbeitet, drum sehen deine Hände aus wie die eines feinen Herren. Außerdem haben sie dich wohl so gut wie nie gesehen. Ich gebe euch was mit, damit ihr großzügig Trinkgeld verteilen könnt. Dann verschwindet das Misstrauen von ganz allein. Und du,", sagte er und wandt sich an mich. "du passt einfach nur auf, dass dieser Angsthase tut, was er soll. Du hast flinke Füße und ein flinkes Köpfchen, das habe ich schon gemerkt. Aber du darfst kein Wort sagen, hörst du? Reden kannst du nämlich nicht."
    "Ich soll nicht reden können?", rief ich. Denn wenn es eines kann, dann ist es, mein Mundwerk zu gebrauchen.
    "Nicht so, wie die feinen Herren.", sagte Long-John.
    "Und morgen macht ihr euch auf. Keine Widerrede."
    So kam es, dass Schlotterknochen und ich am nächsten Tag auf dem Gut erschienen. Zuerst begrüßten wir die Haushälterin. und Schlotterknochen erzählte, wir wären Verwandte des Gutsherren.


    [ATTACH=CONFIG]3200[/ATTACH]


    "Mein Name ist Berkley.", sagte er und nickte leicht. "Meine Frau ist eine Cousine des Gutsherren. Es war bedauerlich, zu hören, dass er nicht anwesend ist, aber könnten wir uns vielleicht Pferd und Wagen ausleihen?" Außerdem hatte die Cousine gehört, dass der Gutsherr Unannehmlickeiten hätte, jemand sollte mit der Hinterlassenschaft eines grausigen Seebären hierhergekommen sein.


    Doch die Haushälterin wusste nichts darüber. Aber sie könne den Wildhüter fragen. Schlotterknochen winkte dankend ab. "Aber den Kammerdiener hätten wir doch gerne kennen gelernt. Wie hieß er doch gleich?" "Richard Joyce. Und so wurde Joyce hergeholt.


    [ATTACH=CONFIG]3202[/ATTACH]


    Die Haushälterin hätte das Gespräch wohl unglaublich gern mit angehört, aber Schlotterknochen wusste unglaublich viel über das Benehmen der vornehmen Leute. Mit einem kaum merklichen Kopfnicken wies er sie aus dem Zimmer. Joyce bekam ein paar Münzen, die ihn schnell redselig machten. Doch, er erinnere sich gut an den Abend, an dem Zollinspektor Dance und Jim Hawkins hergekommen waren. Dr. Livsey war auch da gewesen. Und die beiden hätten etwas abgegeben. Eine Art... Karte, nein mehr eine Segeltuchtasche. Aber es konnte gut sein, dass darin eine Karte war.


    Mehr bekamen wir nicht heraus. Jetzt mussten wir zurück. "Frag noch, wie es Jim Hawkins geht!", sagte ich zu Schlotterknochen. Er schüttelte den Kopf. Das wäre zu auffällig. "Gut, dann frage ich eben selbst. Mit meiner Sprache." Schlotterknochen errötete, fragte aber dann den Kammerdiener: "Dieser Jim Hawkins-er ist doch ein Waisenkind, nicht wahr?" Der Kammerdiener schüttelte den Kopf. "Sein Vater ist vor kurzem gestorben, aber seiner Mutter geht es gut. Der Gutsherr sorgt für sie. Sie merkt gar nicht, dass Jim fort ist, so gut geht es ihr." und ob sie das merkt, dachte ich.
    "Der Gutsherr möchte Jim gern eine Weile hier behalten.", sagte der Schwätzer. Dann bestiegen wir die Kutsche und fuhren hinaus in die Dunkelheit. Als wir etwa fünf Minuten unterwegs waren, hörten wir das Klappern von Hufen. Da kam Redruth, der Waldhüter. Ich drückte mich in die Wagenecke, und er hat uns nicht gesehen.


    [ATTACH=CONFIG]3199[/ATTACH]

    Doch Schlotterknochen schien in Gedanken ganz wo anders zu sein. "Ich hätte diesen Namen nicht benutzen dürfen. Ich hätte die Cousine nicht erwähnen sollen. Warum habe ich nur diesen Namen wieder benutzt?", hörte ich ihn flüstern.

    [ATTACH=CONFIG]3193[/ATTACH]


    [FONT=&quot]
    [FONT=&quot] Pugsley seinerseits ist entweder äußerst vergesslich in Bezug auf die Leiden, die seine Schwester ihm zuzufügen versucht, oder ein naiver Unterstützer dieses Vorhabens.[/FONT]



    [ATTACH=CONFIG]3194[/ATTACH]


    [/FONT] [FONT=&quot]Dann haben Morticia und Gomez noch ein drittes Kind namens Pubert. Pubert sieht seinem Vater sehr ähnlich - er hat sogar schon einen Schnauzer. Wie Pugsley überlebt er alle Mordanschläge seiner Geschwister unbeschadet. Er scheint Feuer speien zu können.
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [/FONT] [FONT=&quot]Zu den anderen Familienmitgliedern, die mit Gomez und Morticia zusammen leben, gehören Onkel Fester und Granny.
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT][ATTACH=CONFIG]3195[/ATTACH]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot] Onkel Fester kann in seinem Mund Glühbirnen zum Leuchten bringen, was andeutet, dass er durch einen Stromschlag ums Leben kam. Er ist etwas heimtükisch und hat erhebliche Probleme, eine passende Braut zu finden. [/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT][ATTACH=CONFIG]3196[/ATTACH]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [/FONT] [FONT=&quot]Granny ist Gomez' Mutter.


    [ATTACH=CONFIG]3197[/ATTACH]


    [/FONT] [FONT=&quot]Die Addams haben außerdem einen großen, schlechtgelaunten Butler namens Lurch. Morticia und Gomez rufen ihn mit Hilfe eines Glockenzugs in Form eines Galgenstricks herbei, der mit einem krachenden Gong das ganze Haus erzittern lässt, woraufhin Lurch für gewöhnlich wie aus dem Nichts erscheint und knurrt: "Sie haben geläutet?". Er ist sehr langsam und scheint in einem dauerhaften Zustand der Verbitterung mit der Familie zu sein.
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot]So, das war also die Addams-Family. Ich hoffe, es hat euch gefallen und vielleicht votet ihr ja für die Addams, sofern noch mehr Leute mitmachen![/FONT]
    [FONT=&quot]Danke![/FONT]
    [FONT=&quot]LG; eure Moni[/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [/FONT]

    [FONT=&quot]Die Addams-Family


    Sehr geehrte Damen und Herren,
    [FONT=&quot] ich stelle ihnen heute die Familie Addams vor. [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT][ATTACH=CONFIG]3188[/ATTACH]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] Viele von euch kennen sie bestimmt aus Film & Fernsehen.[/FONT]
    [FONT=&quot] Heute sind sie jedoch einfach nur SIMS mit einigen besonderen Eigenschaften.[/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT][ATTACH=CONFIG]3189[/ATTACH]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot]Nun kommt die genaue Vorstellung aller Familienmitglieder.[/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT][ATTACH=CONFIG]3191[/ATTACH]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [/FONT] [FONT=&quot]Gomez Alonzo Addams[FONT=&quot] studierte Jura, um Rechtsanwalt zu werden, praktiziert jedoch selten, wobei er absurden Stolz aus dem Verlieren seiner Fälle schöpft. Er ist reich durch ein Erbe und erhebliche Investitionen, scheint jedoch wenig Wert auf Geld zu legen; ganz im Gegenteil, wie im juristischen Bereich scheinen ihn finanzielle Fehlschläge mit Stolz zu erfüllen. Gomez ist spanischer Abstammung und liebt es, Zigarren zu rauchen und [/FONT][FONT=&quot]Zugunglücke mit seiner Modelleisenbahn darzustellen. Obwohl das Familienoberhaupt, ist er doch das naivste und kindischste Mitglied der Familie, mit einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne und endlosem Optimismus gesegnet.[/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot][/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT][ATTACH=CONFIG]3190[/ATTACH]


    [/FONT] [FONT=&quot]Gomez ist verheiratet mit Morticia A. Addams (geborene "Frump"), einer vampiristischen Frau, die nur lange schwarze Gewänder trägt und Gomez verführt, indem sie Französisch spricht. Sie entstammt ebenfalls einer langen Linie von Abnormalen, Missgeburten, Sonderlingen und Wahnsinnigen. Ihre Lieblingsblumen sind Rosen mit abgetrennten Köpfen.
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [/FONT] [FONT=&quot]
    [FONT=&quot] Gomez und Morticia haben zwei Kinder, Pugsley und Wednesday. [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT][ATTACH=CONFIG]3192[/ATTACH]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] Wednesday (engl. "Mittwoch"), deren zweiter Vorname Friday (engl. "Freitag") ist, war ursprünglich ein stilles, etwas kümmerliches Kind, erfüllt von Leid. Ein Lieblingsspielzeug ist ihre Puppe Marie Antoinette, die sie geköpft hat und oft Besuchern vorführt.[/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]


    [FONT=&quot][/FONT][FONT=&quot][/FONT]-----gleich kommt Teil 2 der Vorstellung, leider kann ich hier nicht mehr als 5 Bilder posten----
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [FONT=&quot] [/FONT]
    [/FONT]

    Hallo ihr Lieben!
    Ich stell auch mal wieder ein paar aktuelle Bilder von mir on, weil ich mich einfach freue, wieder hier zu sein und weil es mir einfach gut geht :)


    Einfach klicken:


    1


    2


    3









    Würde mich freuen wenn ihr was dazu schreibt.


    LG Moni

    Der August ging schnell vorbei, und schon war September. An dem Tag, an dem ich bei den Kedcins auszog, atmete ich einerseits auf, endlich aus diesem Irrenhaus raus zu kommen. Doch andererseits wusste ich auch nicht recht, was mir im Gasthaus zur Linde bevor stand.


    [ATTACH=CONFIG]3178[/ATTACH]

    Das Gasthaus zur Linde war ein sarniertes Gebäude aus den frühen dreißiger Jahren. An seinem Zustand konnte man fest machen, dass die Inhaber nicht unbedingt schlecht gestellt waren. Es lag außerdem direkt neben der Kirche, was vor allem Sonntags die Wirtsstube füllte.


    [ATTACH=CONFIG]3179[/ATTACH]

    Tante Berta begleitete mich zu meiner neuen Arbeitsstelle. Sie wollte sichergehen, dass ich nicht irgendwo anders hin ging. "Und wehe dir, du bringst Schande über uns. Führ dich anständig auf, dann wirst du auch Spaß an deiner Arbeit haben." Wir standen jetzt mitten im Gasthaus. Die Besitzer würden uns schon hören, hatte Tante Berta gesagt. Doch niemand kam. Schließlich klopften wir an die Tür, auf der "Nur Personal" stand, und da wurde sie auch schon geöffnet. Eine rundliche, alte Frau stand vor uns. Das war die Wirtin. Ich kannte sie schon, hatte sie mir aber noch nie so genau angesehen. Sie war freundlich, auch jetzt, und das war schon mal ein guter Anfang. Da kam auch ihr Mann dazu. Der alte Greis setzte sich immer zu seinen Gästen und erzählte ihnen von vergangenen Zeiten. Man merkte bei den beiden, dass sie immer noch sehr verliebt ineinander waren, und das gefiel mir.


    [ATTACH=CONFIG]3180[/ATTACH]


    "Du bist also Miranda." Die Wirtin musterte mich. "Berta hat mir gar nichts von deiner dunklen Haut erzählt." Ich schluckte. "Das ist natürlich in einem bayerischen Wirtshaus wie dem unseren nicht gerade eine gute Sache." Tante Berta versuchte, sich zu rechtfertigen.




    "Ach was, Helga, du weißt doch, dass die jungen Mädchen ihre Freizeit nur noch im Solarium verbringen. Das vergeht wieder, wenn der Winter kommt." Ich war noch nie in meinem Leben in einem Solarium gewesen, und auch draußen war ich fast gar nicht mehr, weil Tante Berta es mir nie erlaubt hatte. Die Wirtin nickte nur stumm und sah mich weiterhin an.


    [ATTACH=CONFIG]3182[/ATTACH]

    "Dünn ist sie.", stellte der Alte fest. "Sie wird in einem Dirndl nicht gut aussehen." Das war wohl wahr. Ich war dünn, aber ich hatte das nie als Nachteil angesehen. "Sie wird schon zunehmen, bei eurem guten Essen." Tante Berta schenkte den Wirtsleuten ihr schmeichelndstes Lächeln. Die freuten sich. "Bis es so weit ist, werden wir sie wohl in der Küche verstecken müssen. Danach, wenn sie ein wenig heller und dicker geworden ist, können wir sie ja rausschicken." Die Wirtin grinste mich an. Ich grinste frech zurück.


    [ATTACH=CONFIG]3181[/ATTACH]

    Nun war auch sie mir unsympathisch. Sie redete von mir, als wäre ich gar nicht da. "Du kannst jetzt mit unserem Schwiegersohn hoch gehen. Er wird dir dein Zimmer zeigen.", sagte die Wirtin. Da kam er auch schon herein, ein großer Mann, den ich auf anfang dreißig schätzte. "Hallo, ich bin Hubert. Komm doch einfach mit, ich zeige dir dein Zimmer." Berta blieb noch bei den Wirtsleuten, und ich folgte ihm.