Beiträge von Monimausal

    Der Tag der Beerdigung war gekommen. Ronny hatte entschieden, der Beerdigung lieber nicht beizuwohnen. Es hätte nur Ärger und Streit hervor gerufen, und so ging ich zusammen mit meinem Sohn hin. Ronny wartete an der Friedhofsmauer, die anderen sahen ihn nicht.



    Ich näherte mich dem Grab, und sofort bemerkte ich die Anwesenheit meiner Schwiegereltern.
    "Schau, Daria, da kommt die Nutte!", schrie Irgano, und alle blickten in meine Richtung.
    "Sie hat Ihren Vater ins Grab gebracht!" Konnte er nicht mal am Grab meines Vaters seinen Mund halten?



    "Komm, lass sie.", hörte ich Mutter sagen.
    "Wieso soll ich sie lassen. Sie wird alle ins Grab bringen! Auch unseren Sohn! Du wirst schon noch sehen! Und für DAS haben wir ihr Unterschlupf geboten und sie jahrelang durchgefüttert!"
    "Bitte, Irgano, sei still."




    "Halt den Mund, Frau. Du hast gar nichts zu sagen!!! Haben wir nicht ihre Kinder großgezogen, weil SIE nicht in der Lage war und den Großteil ihres Lebens hinter schwedischen Gardinen verbracht hat!"
    Nun wurde es mir zu viel.
    "Habt Ihr nicht genug Unheil angerichtet, Ihr feinen Zigeuner? Hattet Ihr nicht bereits Euren Triumph? Wie oft habt Ihr mich schon verletzt und mich getreten, als ich am Boden lag? Genügt es Euch immer noch nicht? Denkt Ihr wirklich, ich wüsste nicht, wer Rankali das Messer in den Bauch gerammt hat?"
    Erschroken starrten sie mich an.



    "Du weißt, dass er es selbst war?", fragte Mutter, und sofort wurde Irganos Kopf blutrot. Nun hielt er endlich seinen Mund, und ich meinen auch. Jetzt war alles geklärt, in meinem Kopf war endlich aufgeräumt.



    Die Verwirrung hatte ein Ende, und ich wusste, dass auch mein Vater nun wusste, dass ich es nicht war.



    Vielleicht würde er es irgendwann verstehen. Dort oben im Himmel waren doch alle gütig, oder etwa nicht?
    Am Grabe meines Vaters stand ich, und erinnerte mich an jenes Gedicht, das ich damals am Grabe meines Opas sprechen durfte, als ich zehn Jahre alt war.

    Ich schaue in den Himmel
    der Horizont bricht auf...

    kann ein Gesicht erkennen
    dessen Augen mir so vertraut...

    Wärme durchflutet meinen Körper
    betanken mich mit Kraft...

    Ich weiß sie lassen nie von mir ab
    und werden über mich wachen...

    bei Tag und bei Nacht.
    Die Sonne strahlt im weißen Licht...

    Vögel fangen an zu singen
    unsere Augen treffen sich...

    von Angesicht zu Angesicht
    und niemals werde ich vergessen...

    wer und was er war
    mein Vater...

    Wie wahr... er war mein Vater, nicht mehr und nicht weniger. Kein grausames Monster, wie ich immer dachte, und auch nicht einfach nur mein Erzeuger. Nein. Er war mein Vater. Und nicht mal der Tod konnte mir das nehmen.



    Mir kamen die Tränen, zum ersten Mal nach seinem Tod. Und ich begriff, dass ich ihm immer noch alles sagen konnte, was ich mir vorgenommen hatte. Denn nun war er nicht nur dort, wo sein Körper war. Nun war er überall. Und ich wusste, dass er mich hören konnte.



    Und in jener Stunde vergab ich ihm...

    -------Fortsetzung folgt-------

    Bitte um Hilfe! Alle meine Sims, und teilweise auch die Gegenstände, sehen so aus:



    Weiß jemand, woran das liegen könnte? An den Downloads liegts nicht, habs auch schon ohne versucht!
    Bitte um schnelle Hilfe!
    Danke!
    Mfg Moni

    "Rilana, bist Du es", fragte die Frauenstimme.
    "Ja, Mama, ich bin es. Wieso rufst Du an. Du hast Dich in all den Jahren nicht ein einziges Mal gemeldet."
    "Kind, ich weiß, es ist schwierig. Doch das stellen wir jetzt erst mal alles in den Hintergrund. Ich muss mit Dir reden. Noch heute. Kann ich um acht vorbei kommen? Früher schaffe ich es nicht, ich bin gerade im Bestattungsunternehmen."
    Bestattungsunternehmen? Wieso das denn? Da geht man doch nur hin, wenn jemand gestorben ist, dachte ich.

    "Ja, Du kannst gern kommen. Aber..."
    Sie fiel mir ins Wort. "Gut, danke Rilana. Um acht bin ich da. Bis später."
    Ehe ich mich verabschieden konnte, hatte sie eingehängt. Was solle das werden? Was wollte sie mir sagen? War jemand gestorben? Eine weitere Fehlgeburt? Ich wusste nicht einmal, wie viele Geschwister ich momentan hatte. Es war wirklich makaber, die ganze Sache schien mir so unwirklich. Ich konnte nichts empfinden. Obwohl ich gespannt war, was sie mir sagen würde, nahm ich mir vor, mir nichts anmerken zu lassen, falls ich schokiert sein sollte. Ich wollte von ihr nicht als Schwächling abgestempelt werden.



    Um acht Uhr kam sie dann. Sie weigerte sich, einzutreten. Auch, wenn sie es nicht direkt sagte, wusste ich, dass es wegen Ronny war. Nach ihrem Enkel fragte sie auch nicht.
    "Rilana, ich bitte Dich, hör mir zu. Es ist ewas ganz furchtbares geschehen. Gestern abend..." Sie stand da und starrte mich an. "Wie hübsch Du doch geworden bist."
    "Mama, bitte sag es einfach."



    "Ja, es tut mir leid... Also, ich wollte gerade ins Bett gehen. Arpad, also Dein Vater, war noch in der Dusche, als ich plötzlich einen dumpfen Laut hörte. Weißt Du, er duschte immer vor dem Bett gehen..." Wieder starrte sie mich versonnen an.
    "Mama, sag es doch bitte. Was ist denn passiert."
    "Nun, also, wie soll ich sagen. Er lag einfach so da. Die Arme weit ausgebreitet. Und der Blick starr. Zuerst dachte ich, er schläft. Ich weiß, wieso sollte er am Boden liegen und schlafen."
    Sie fing an zu Lachen. War sie verrückt geworden?
    "Dann ging ich hin und fühlte seinen Puls... ach, was rede ich da. Ich fühlte natürlich KEINEN Puls. Er war ja tot."



    Tot war er also. Mein Vater, der mich vor so vielen Jahren an den Teufel verkauft hatte, war verstorben. Einfach so. Und ich wollte ihm noch so viel sagen. Er hatte sich geschickt aus der Affäre gezogen, mein lieber Vater.
    "Bitte, Rilana, kannst Du mir finanziell aushelfen? Ich hab doch kein Geld, und Ihr habt hier dieses Haus und Du bist schick angezogen. Glaubst Du, Du könntest für die Beerdigung aufkommen?"



    Deshalb war sie also hier. Nicht, um mir mitzuteilen, dass mein Vater gestorben war, sondern um mich um Geld anzubetteln.
    "Er war immerhin Dein Vater!", sagte sie bestimmt.
    Und er war immerhin der, der mir das alles hier eingebrockt hatte. Doch ich habe mich nicht verbiegen lassen. Trotz allem lebte ich hier mit Ronny, den ich wirklich liebte. Und ich war zu stolz, um ihm nicht
    diese letzte Ehre zu erweisen.



    "Ja, Mutter, mach Dir keine Sorgen. Morgen werde ich alles arrangieren."
    Sie war sichtlich erleichtert. "Ich wusste, dass Du eine gute Tochter bist, auch wenn wir es manchmal nicht leicht mit Dir hatten."
    So, das war also ihre Meinung. Mir war es egal. Ich war nicht mehr von ihnen abhängig. Diesmal waren sie es, die betteln mussten. Und das gefiel mir, muss ich zugeben.

    Am nächsten Tag fuhr ich mit meinem Sohn in die Stadt. Ich hatte mit dem Bestattungsunternehmen telefoniert und musste nun einen Sarg aussuchen. Ich wollte meinen Sohn nun auch gleich mit dem Tod vertraut machen, schließlich würde auch ihm dieser einmal begegnen. Allerdings kannte er seinen Opa nicht und wusste nicht, ob er weinen oder mir zur Seite stehen sollte. Wir verstanden uns nun schon viel besser.



    Ihm gefiel ein schwarzer Sarg, mit blauem Innenleben. Mir war es egal. Ich achtete weder auf den Preis, noch auf das Aussehen.
    "Mama, was ist denn los mit Dir? Du sagst ja gar nichts."



    "Ja, Schatz, ich weiß. Ich bin mit meinen Gedanken momentan woanders."
    Wir entschieden uns dann doch für einen anderen Sarg. Ich bezahlte bar, Ronny hatte mir ds Geld geliehen. Und übermorgen sollte die Beerdigung stattfinden, die voll von bösen Überraschungen sein würde...

    Hallo liebe Hierherverirrte!
    Hier präsentiere ich meine zweite Fotostory
    "Die Nacht und der Tod"
    Viel Spaß beim Lesen! Freu mich sehr über Kommis!
    Eure Moni


    Die Sonnenstrahlen hatten bereits die Hälfte der dunklen Nacht verdrängt. Es war angenehm warm im Zimmer. Eine hübsche Frau stand vor dem Bett, wurde liebkost von ihrem Gefährten.



    "Du hast alles richtig gemacht, Rebecca. Es war eine Erlösung für ihn. Er wäre sowieso bald qualvoll gestorben. Wieder einmal haben wir einem Menschen etwas Gutes getan."
    Das Blut um sie herum, an den Wänden und auf dem Boden, schien ihrer Worte Lügen zu strafen, doch der Mann, der nun in der Tiefkühltruhe im Nebenraum lagerte, war schwer krank, auch wenn er es selbst noch nicht wusste.




    Nur noch selten dachte Rebecca an das kleine Mädchen, das zu Hause seit nun fast zwei Jahren auf sie wartete. Bei Oma und Papa. Dort hatte sie es besser als bei Rebecca. War sie nicht eine gute Mutter? Sie hatte immer an das Wohl ihres Kindes gedacht, selbst wenn sie das Kind noch so sehr vermisst hat.



    "Nun lass uns noch die kleine Sauerei hier wegmachen, dann gehen wir was essen, okay?"
    Sie nickte. Diesmal war es wirklich etwas wild her gegangen. Doch man kann sich vorstellen, dass jener Kampf ums Leben manchmal sehr aufwändig war. Der erste Stich in die Kehle hatte nur ein Blutbad angerichtet, jedoch nicht den Tod herbeigeführt. So musste Rebecca noch einmal zustechen, und dann noch einmal. Nach einer halben Stunde war der Kampf dann endlich gewonnen.
    Als alles sauber war, begab sich das Paar auf die Straße, in Richtung Dönerbude.



    Plötzlich schmerzte Rebeccas Schläfe. Sie musste stehenbleiben. "Was hast Du denn?", fragte ihr Begleiter. "Es geht gleich wieder.", versicherte sie ihm. Einige Bilder zuckten durch ihren Kopf.



    Der Garten vor dem Haus ihrer Mutter... darin ihr Mann, mit ihrer Mutter und ihrer Tochter.
    "Rebecca, was ist denn?"
    Sie lächelte schnell. "Nichts. Lass uns zur Dönerbude gehen."



    "Wer als Erster dort ist!", witzelte er, und lief sofort los.
    "Warte auf mich, das ist unfair! Ich hab doch hohe Schuhe an!"



    Und so liefen sie durch die Straßen von Shine Valley, das Blut, das noch vor wenigen Stunden an ihren Händen klebte, war abgewaschen, und die Leiche in der Tiefkühltruhe für die nächsten Stunden vergessen. Nun zählte nur noch das Hier und Jetzt. Und abends? Vielleicht würde es erneut zu einer kleinen Sauerei kommen... wer wusste das schon???


    -------Fortsetzung folgt-------