Beiträge von Monimausal

    @ Miri1995: Oh, das freut mich aber, wenn Dir meine Story gefällt!
    Ich finde es toll, dass Du hier her gefunden hast, will aber Jessy nicht ihre Leser rauben. Hihi

    Jessi: Danke für Deine lieben Worte, Deine Geschichte lese ich genau so gern. Freu mich auch immer, wenn es was Neues gibt!


    Manja: Oh, ich freu mich immer über Kommentare von Dir! Ohne die würd ich glaub ich gar nicht weiterschreiben! Hihi.

    Nein, Spaß beiseite, ich finde es echt schön, wie Ihr alle meine Fotostory verfolgt, und zur Belohnung gibts auch gleich noch ne Fortsetzung! Hab Euch alle lieb! *Alle knuddln tu*

    Mfg Eure Moni

    Ui, ne neue Fotostory!

    Gefährliches Unterfangen, ohne Eltern wegzulaufen. Auch wenn sie schon siebzehn ist. Ja, sie tut mir leid, so einen Vater zu haben. Ich spreche aus Erfahrung. Oh je. Die arme. Naja bei ihr ist es schon extrem. Wenn er auch noch Alkohol trinkt... will gar nicht dran denken...
    Schnell weiterschreiben, mir gefällt Dein Schreibstil, bzw. Euer Schreibstil sehr gut, bin gespannt was da noch kommt.
    Mfg MOni

    Hallo!
    Also ich finde es auch prima, was Du aus der Story gemacht hast. An manchen Stellen ist mir aufgefallen, dass die Zeitformen manchmal nicht ganz zueinander passen, was aber nicht weiter tragisch ist.
    Ja, lass Dir was einfallen. Freue mich, bald wieder von Dir unterhalten zu werden!
    Mfg MOni

    Ui, ich glaub da weiß jemand nicht so recht, was er will, kann das sein?
    Der eine ist süß, der andere hat breite Schultern.... hm.... :-)
    Was wird wohl auf dem Schulball passieren?
    Bin schon sehr gespannt.
    Mfg Moni

    Hallo alle zusammen!
    @ Dichtkuh: Freut mich, wenn Dir meine Geschichte gefällt. Werd schauen, dass es heut noch weitergeht.
    Rivendell: Die Sprache kann ich, weil meine Oma eine Zigeunerin, bzw. eine Jenische ist und mir das ein bisschen beigebracht hat. Viel kann ich aber nicht. Ist auch echt schwer zu lernen als Deutsche.
    Vielleicht ist Ronny ja doch nicht die Liebe ihres Lebens? Oder es steckt was anderes dahinter? Wer weiß...

    Mfg Eure Moni

    Ich finde Deine Story soooooooo toll und lese sie echt sehr gerne! Deine Dekoration und auch die Kleidung der Menschen finde ich wirklich prima, besser gehts ja wohl wirklich nicht. Man kommt sich echt vor wie um einige hundert Jahre zurückversetzt.
    Was wohl nun passieren wird? Und ob sie je wieder zurück zu ihrer Familie kommen wird. Und ob es vielleicht einen Grund hat, dass sie hier ist? Vielleicht bekommt sie eine Mission, die sie erfüllen muss!
    Oh ist das toll. Schnell weitermachen!
    Mfg Moni

    Hallo liebe Schildkröte!
    Sorry, dass Du Deine letzte Story aufgegeben hast. Ich bin mir sicher, dass Du noch was draus machen konntest.
    Aber was Du unbedingt brauchst, auch in dieser Story, ist ein festes Konzept. Du musst Dir zwar nicht gleich den Ausgangspunkt der Story überlegen, aber zumindest schon mal einen Punkt, auf den Du hinarbeiten kannst. Das wäre dann zum Beispiel der Hauptteil der Geschichte. Stell Dir vor, Du siehst Dir im Fernsehen eine Serie an. Da passiert auch immer wieder was neues, aber doch steckt ein gewisses Konzept dahinter. Und so etwas sollte in jeder Story stecken, da man sonst irgendwann nicht mehr weiß, was man schreiben soll. Ich überlege zum Beispiel immer, wenn ich im Bett liege, wie das bei Rilana (meiner Fotostory-Hauptperson) so ist, wie sie sich fühlt, wie ich mich fühlen würde. Sowas hilft einem sehr im Weiterschreiben.
    Deine Story ist vom Grammatikalischen her schon um einiges besser als die andere, die Sätze sind nicht mehr so abgehakt und stichpunktartig. Ich bin mir sicher, wenn Du nicht immer gleich aufgibst und Dich auch mal verbessern lässt, wird Deine Story ganz prima werden!

    Mfg Moni!

    Das heißt Bayerischer Wald, und nicht bayerischer Hinterwald, aber gut.
    Also bei mir war wegen dem blöden Cheat auch schon ziemlich viel hin, weil ich es eben nciht lassen konnte, ihn zu benutzen. Aber seitdem nehm ich ihn nciht mehr her. Ich wollts auch nicht glauben. Aber muss jeder selber wissen.

    Hihi, schönes Wortspiel mit dem "Streifenwagen" *grins*
    Es ist aber ganz schön schlimm, dass sich das Kind freut, dass die Mutter eingesperrt wird, und sie bei ihrem Vater bleiben darf. Also ich würd durchdrehen und wüsste nicht wie es weitergehen sollte, so als kleines Kind. Da muss eindeutig mehr vorgefallen sein!
    Hoffe Du löst das Rätsel, was denn nun mit den Eltern los ist, bald auf, ich platz ja bald vor Spannung!
    Mfg Moni

    Als wir endlich zu Hause waren, bekam Julien sein versprochenes Eis. Auch Ronny und ich aßen eines. Es war schön, wieder zu Hause zu sein und zu wissen, dass es dem anderen Sohn zumindest körperlich wieder gut ging.



    Ich beobachtete Julien. Ich verglich ihn mit seinem Bruder. Wie unterschiedlich sie doch waren! Er war höflich, benutzte keine Schimpfwörter, hatte die Träume und Wünsche, die Kinder eben haben. Und Mohan? Er war irgendwie an Drogen geraten. Vielleicht konnte er ja gar nichts dafür!
    Am Tisch führten wir ein sehr ernstes Gespräch.



    Wir unterhielten uns über Drogen, damit Julien ja nicht in Versuchung kam, jene Pillen oder andere Drogen auszuprobieren. Es war ein sehr ernstes Thema, doch Ronny konnte es ihm sehr verständlich und ausführlich erklären.



    Dann wechselten wir schnell das Thema, und lachten darüber, dass Julien als erster mit dem Essen fertig war. In Lichtgeschwindigkeit hatte er seine drei Kugeln verzehrt und lachte nun vor sich hin. Als wir ihn ins Bett gebracht hatten, beschlossen wir, die eigentliche Bedeutung des heutigen Tages zu feiern: Heute vor fünfzehn Jahren hatten wir uns kennen gelernt. Diesen Tag feierten wir seit meiner Trennung von Rankali jedes Jahr, weil es das Beste war, was uns hätte passieren können.



    Wir stießen mit teurem Prosecco an und erinnerten uns gegenseitig an Vergangenes.



    Die Rose auf dem Tisch war für uns beide ein Symbol für unsere Liebe. Noch immer glaubten wir, dass jeweils der andere für jene Rosen, die uns damals in der Zeit als wir getrennt waren, verantwortlich war.



    Wir sprachen uns nie auf dieses Thema an, doch unsere Blicke schienen einander zu verraten, dass die Rose von ihm seie. Natürlich steckte jemand ganz anderer hinter jenen blumigen Geschenken. Doch wer?



    Ronny hielt meine Hand und lächelte.
    "Ich liebe Dich.", sagte er sanft.
    "Und ich Dich.", gab ich ihm zur Antwort auf seine unausgesprochene Frage.
    "Weißt Du, wir sind zwar schon über Dreißig, aber willst Du es nicht versuchen?"



    "Was versuchen?", fragte ich verwirrt.
    "Du weißt schon, was ich meine!"
    Ich überlegte kurz.
    "Du willst ein Baby haben, nicht wahr?", fragte ich und war mir meiner Sache ziemlich sicher. Er nickte.
    "Du weißt, wie sehr ich Dich liebe. Ein Baby wäre natürlich die Krönung für unsere Liebe." Er wusste nichts von meiner damaligen Schwangerschaft, und wie weh er mir in diesem Moment tat.
    "Willst Du nicht die Pille absetzen? Bitte lass es uns versuchen!" Er sah so hoffnungsvoll aus.



    "Also gut, ich setze die Pille ab. Lass es uns versuchen.", sagte ich, doch in mir drinnen sträubte sich alles gegen diese Entscheidung. Ich sollte mich lieber um Mohan kümmern. Warum sagte ich nur nichts?

    Doch er stand auf, kam herüber und küsste mich. Dann hob er mich vom Boden auf und trug mich in das gemeinsame Schlafzimmer. Und irgendwie kam ich mir genau so geschändet vor, wie damals bei Rankali...


    -------Fortsetzung folgt-------


    Als wir nun so dastanden und uns unterhielten, merkten wir gar nicht, dass Mohan mittlerweile aufgewacht war.



    Erst, als er sich aufsetzte, kam er in mein Blickfeld, und Rankali drehte sich sofort um. Die beiden nahmen sich in den Arm. Rankali schien sehr erleichtert zu sein, und auch ich war froh, dass es meinem Sohn gut ging. Erst jetzt sah ich, wie klein er wirklich noch war. Er sah aus wie höchstens acht. Doch er war elf. Mich würdigte er keines Blickes, und als Ronny hereinkam, zeigte er sein wahres Ich.



    Rankali sagte, dass Ronny aus dem Raum gehen sollte, und schon war auch Mohan in seinem Element. Er schimpfte auf Romani vor sich hin, wurde rot im Gesicht und stampfte verärgert mit den Füßen auf den Boden.





    Er kannte Wörter, von denen ich wirklich schockiert war, und wusste wahrscheinlich nicht mal, was sie bedeuteten. Schließlich beschimpfte er auch mich als Hure. Doch Rankali tat nichts.



    Und ein weiters Mal eskalierte die Situation. Rankali schubste Ronny, der flog gegen die Wand und verletzte sich am Kopf.
    "Geh jetzt endlich raus! Ich will nicht, dass Du hier bei meinem Sohn stehst und Dich wichtig machst! Und Rilana wird zu mir zurückkommen. Sie wird es tun, das weiß ich!"



    Wir beschlossen, nach Hause zu gehen. Julien fragte mir Löcher in den Bauch, was denn mit seinem Bruder los war und wieso sein Papa ihn nicht ansah und ihn missachtete. Ich wusste auf nichts davon eine Antwort.
    "Mama, kann ich heut noch ein Eis haben?", fragte er schließlich.
    "Ja, mein Schatz, das bekommst Du." Er war ein liebes Kind, das von jedem gemocht wurde. Wenn ich mir vorstellte, dass auch Mohan ein so liebes Kind sein könnte, lief es mir kalt den Rücken hinunter, weil ich wusstem wie er jetzt war. Und ich wusste, dass es ein weiter Weg war, dieses Kind wieder in einen normalen Menschen zu verwandeln...

    Als wir Mohan am ersten Tag im Krankenhaus besuchten, konnten wir nicht viel für ihn tun. Er hatte einen Herzstillstand, ausgelöst durch eine Überdosis Heroin, und war wiederbelebt worden. Nun war sein Zustand stabil. An seinem Bett weinte ich erst einmal. So lange hatte ich mein Kind nicht gesehen, und nun lag es hier. Was hätte ich dafür gegeben, dass er mich wenigstens beschimpfen könnte. So erwartete ich es zumindest von ihm. Doch nun lag er da, blass und kränklich sah er aus.



    Natürlich knöpfte sich Ronny sofort Rankali vor, doch dieser schien selbst so verwirrt zu sein, dass ich zu Ronny sagte er solle damit bis morgen warten. Ich wusste, dass Rankali seinen Sohn liebte, und konnte mir nicht vorstellen, dass er sein Leben aufs Spiel setzen würde, nur um mir eins auszuwischen. Nein, so grausam konnte doch nicht einmal Rankali sein!



    Als wir am nächsten Morgen ins Krankenhaus kamen, war auch Mutter da.
    Ich erfuhr von einem Pfleger, dass man den Jungen in der Urban Street gefunden hatte. Diese war berühmtberüchtigt dafür, dass sich dort Dealer und Stricher herumtrieben und kleinen Kindern die gefährliche Droge Heroin verkauften und ihnen lustig aussehende Pillen anbaten. Es war mir ein Graus, daran zu denken, wie ein Aidskranker meinem lieben Sohn eine Spritze in die Armbeuge gab und ihn mit ettlichen tödlichen Krankheiten ansteckte. Er war doch erst elf!
    Der Pfleger sagte auch, dass es schier unmöglich war, jenen Dealer, der meinem Sohn die Überdosis verabreicht hatte, ausfindig zu machen, da es dort so viele gab.
    Man hatte mit Mohan einige Aidstest gemacht und auch auf Hepatitis hatte man ihn untersucht. Die Ergebnisse würden demnächst feststehen. Beim Aidstest würde es länger dauern.
    Auch eine Frau vom Jugendamt kam, und erzählte mir von meinem Sohn.



    Er war sehr stark unterentwickelt. Viel zu klein für sein Alter war er und sein Gesundheitszustand ließ darauf schließen, dass er vernachlässigt wurde. Es waren seit Jahren keinerlei Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen mehr gemacht worden. In der Schule war er sehr schlecht, und man hatte bei ihm ADS* festgestellt. Tabletten hätte er bekommen, doch er nahm sie anscheinend nicht, zumindest zeigten sich keine Veränderungen an dem Jungen. Auch in Schlägereien in der Schule sei er verwickelt gewesen und habe oftmals ein blaues Auge zur Schau gestellt.
    Ich war wirklich geschockt über das, was aus meinem Jungen geworden war, und machte mir selbst große Vorwürfe.



    Als ich dann endlich mit Rankali allein war, sprach ich ihn auf die Umstände an. Ich blieb sehr ruhig. Ich wollte einfach nur mit ihm reden. Und da er jetzt sehr verzweifelt war, konnte man das auch.
    "Was ist nur aus unserem Jungen geworden.", sagte ich.
    "Ach, Rilana, ich weiß es nicht. Was habe ich nur falsch gemacht? Ich habe ihm immer alles erlaubt und wollte ein guter Vater sein. Ich habe ihn nie geschlagen. Nie!"
    "Ich weiß, Rankali, Du hast es sicher nur gut gemeint, doch der Junge braucht klare Linien, nach denen er sich richten kann. Wenn er alles darf, dann kennt er auch keine Grenzen und weiß nicht, wie weit er gehen darf."
    Schuldbewusst sah er mich an. Dann lächelte er.



    "Du bist so wunderschön, Rilana. Jedes Mal, wenn ich Mohan ansehe, sehe ich Dich in ihm. Deine Gesichtszüge, Deine wunderschönen Augen. Alles erinnert mich an Dich. Deshalb liebe ich ihn so."
    "Wieso hast Du dann mich nicht geliebt?", fragte ich trotzig. Er konnte mich nicht mehr einwickeln. Er stand auf und wollte mich berühren, doch ich wies ihn von mir. Ich war nun mit Ronny glücklich.



    "Wir waren doch so jung, Rilana. Ich wusste nicht, was ich tat. Es kam so, wie es kam, und ich konnte nichts dagegen machen! Lass es uns doch noch ein Mal versuchen!"
    Das war also seine Erklärung für alles, was er mir angetan hatte? Verwirrt schüttelte ich den Kopf.
    "Nein, ich liebe Ronny, und das wird auch immer so bleiben."
    "Aber bitte, Rilana versteh mich doch. Ich kann doch nichts dafür dass mein Vater mich zu seinem Ebenbild erzogen hat!"
    Nein, er war nicht schuld. Genau so wenig wie ich schuld war. Doch nun ging es um unseren Sohn. Und etwas anderes zählte nicht mehr...


    *Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) (auch als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom oder Hyperkinetische Störung (HKS) bezeichnet) ist eine, bereits im Kindesalter beginnende psychische Störung.



    Geht heut noch weiter!

    Ich fände es auch sehr schade, wenn Du aufhören würdest! Wie gesagt, es steckt doch viel in Dir drinnen, Du musst es nur langsamer kommen lassen! Bitte lass Dich nicht so betrüben, man meint es Dir doch nur gut. Oh je *schlechtes Gewissen hab*
    Ich würde mich wirklich sehr freuen wenn Du weitermachst.
    Mfg Moni

    Wow, ebenso super wie Dein anderes Video, wenn nicht sogar besser! Als ich die Überschrift gesehen hab, dachte ich zuerst es geht um Werwölfe. War dann doch überrascht, als da Graf Vampir stand hihi. Will mehr sehen! Machst Du auch noch andere?
    Mfg Moni

    Achso ja gut dann schreib ich es wieder darunter sorry. Aber nur die eine Vergangenheit des Jungen Joe stammt aus einem Buch. Und die ist ja schon zu Ende. Sonst ist alles von mir selber. :-)

    "Es gibt nur wenige Situationen, an die ich mich erinnere, in denen mein Vater lieb und nett war. Eigentlich nur eine. Das war meine Einschulung. Er war sehr glücklich an diesem Tag, und auch nüchtern. Das blaue Auge meiner Mutter und meine aufgeplatzte Lippe zeigten allerdings, dass er nicht immer der liebe Papi war. Er hatte an jenem Tag sogar seine Tätowierungen verdeckt. Wenn die Leute die Hakenkreuze auf seinen Armen und an seinem Oberkörper sahen, hielten sie meist Abstand und schauten und verächtlich an.
    Doch an jenem Tag war alles prima. Bereits am nächsten Tag war es wieder so weit: Papa betrank sich und dann wurde er wütend. Irgendwas war immer. Mama konnte einfach nichts recht machen. Entweder war das Essen schlecht, oder sie machte irgendwas anderes falsch.



    Wenn der Teppich voll Fussel war, schimpfte er, doch wenn Mama saugen wollte, wurde er wütend, weil der Staubsauger zu laut war. Wollte meine Mutter ein anderes Essen kochen, wurde er ebenfalls wütend, weil es ihm zu lange dauerte, doch dann wurde es schießlich doch immer kalt, weil er nicht vom Fernseher wegzukriegen war.



    Mein Vater war ein bekennender Nazi. So sagte er das immer, wenn man ihn nach seinem eigenen Standbild fragte. Er bezeichnete sich als Patriot, und dass er alles für sein Land tun würde.



    Auch mir wollte er seine Einstellung oft aufbrummen und erklärte mir ständig, wie schlecht Ausländer waren. Manchmal schritt meine Mutter ein, wenn sie merkte, dass er übertrieb und wieder anfing, im Rausch von der Vernichtung aller Nicht-Deutscher sprach.


    Sie wollte mich schützen. Und dafür bekam sie meistens Schläge. In meiner Kindheit hat er ihr vier Mal die Nase gebrochen und ihr sogar ein Mal einen Schädel-Basis-Bruch zugefügt.



    Ich weinte jedes Mal, und wenn er mir den Hintern versohlte, dann weinte Mama ebenso. Ich weiß nicht, warum wir nicht einfach unsere Sachen genommen haben und gegangen sind.



    Meine Mutter war wohl zu schwach, um diesen Schritt zu machen. Sie glaubte, ohne ihn würde sie es nicht schaffen.
    Wenn es ganz schlimm wurde, dann lenkte ich seine Aufmerksamkeit auf mich, indem ich ganz laut weinte.



    Manchmal konnte ich so sein Mitleid erregen, wenn er noch nicht allzu betrunken war. Oder aber er wurde noch wütender. Das wusste man vorher nie so genau.



    Ich wage es, zu behaupten, dass ich die meiste Zeit meiner Kindheit mit weinen verbracht habe. Doch das machte mich stärker, und nur so war ich fähig, das alles zu ertragen.

    @ Rivendell: Oh, sorry hab den Kommi gar nicht gesehen. Ja es ist richtig, das Buch lese ich gerade. Wollte es zwar anders machen aber irgendwie ist es dann doch so geworden. Suche gerade eine schöne Zusammenfassung über das Buch, aber sehe dass Du sie eh schon reingestellt hast. Das ist aber nur die Erklärung, warum sie so sind, wie sie sind, und hat ja mit der eigentlichen Story nciht allzuviel zu tun. Schön, dass Du die Beschreibung eingestellt hast, find ich prima, danke!

    Doch der Großvater wollte einfach nicht sterben. Ich stellte ihn mir oft vor, wie er verbissen um sein Leben kämpfte, damit wir Kinder hier noch länger eingesperrt sein würden. Und obwohl er ncihts von uns wusste, und wir auch nicht wussten wie er aussah, kam er doch Nachts in meine Träume und sagte mir, dass er nie sterben würde. Den Gefallen würde er uns nicht tun.
    Unsere Mutter gestaltete uns den Dachboden immer wohnlicher, und schon allein das ließ mich ahnen, dass es dem Großvater wohl doch nicht so schlecht ging. Doch ihre Besuche wurden seltener, und aus den Spielsachen, die sie uns brachte, wurden eines Tages Kleidungsstücke und Bücher. Ein ganzes Jahr verging, indem meine Schwester beinahe durchgedreht wäre, doch irgendwann merkte ich, dass ihr Widerstand geringer wurde. Die kleine Dachluke im obersten Stockwerk war unsere einzige Verbindung zur Außenwelt und zur Natur. Wir wurden blasser, weil uns die Sonne fehlte. Es wurde Winter, es wurde Frühling, und schließlich wurde es Sommer.

    Die


    Hitze war unerträglich hier oben. Ich und Janet lagen oder saßen meistens auf dem Boden, da war es am kühlsten.
    Wenn das Personal uns doch einmal zu hören bekam, erklärte unsere Großmutter den Umstand meistens so: "Auf dem Dachboden sind Ratten und Mäuse. Die Wände und Böden sind sehr hellhörig, und so dringen die Geräusche bis nach unten durch."
    Wir waren von nun an die Dachbodenmäuse. Irgendwann kam unsere Mutter nur noch einmal im Monat. Sie konnte den traurigen Blicken Janets nicht mehr standhalten und wusste keine Antwort mehr auf ihre Fragen. Nur die Großmutter kam zwei Mal am Tag, um uns mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Sonntags, wenn das Personal außer Haus war, durften wir eine Etage tiefer gehen, um zu baden. Das war aber auch schon alles. Hinaus durften wir nie. Wir wuchsen heran, und der Großvater lebte immer noch. An unserem vierzehnten Geburtstag, als bereits alles verloren schien, kam unsere Mutter zu uns, und erklärte uns, dass der Großvater gestorben sei. Wir schöpften neue Hoffnung.



    Ich sprach Janet Mut zu und verprach ihr, dass wir bis zum nächsten Sommer bereits auf jenen Wiesen, die wir nur von der kleinen Dachluke her kannten, laufen würden. Doch unsere Mutter erklärte uns auch, dass wir bis zur Vorlesung des Testaments noch hier bleiben mussten. Janet blühte wieder etwas auf. Doch die Zeit verging und wieder verstrich ein Jahr ohne Sonne und ohne den Duft der Freiheit.
    Janet erklärte mir eines Tages, dass sie so seltsame Veränderungen an ihrem Körper wahrnahm.



    Wir wurden natürlich geschlechtsreif, und etwas sehr Schlimmes passierte. Ich und Janet verliebten uns. Natürlich war uns bewusst, dass wir Geschwister waren, doch in uns steckte so viel Liebe, die wir niemandem geben konnten. Und so gaben wir sie einander.






    Nach einiger Zeit wurde Janets Bauch dicker und ihre Haut noch blasser. Ihr Blick wurde traurig und leer. Als unsere Großmutter davon erfuhr, bekamen wir eine ganze Woche lang nichts zu essen. Janet ging es sehr schlecht.



    Als sie dann kurz vor einem Kreislaufkollaps stand und alles um sich herum kaputt gemacht hatte, kam unsere Großmutter dann mit einer bereits kalten Gemüsebrühe und einem Laib Brot.
    Eines Morgens wurde ich durch Janets Schreie gewweckt. Gott sei Dank war Sonntag und das Personal außer Haus. Unsere Großmutter kam herauf, gefolgt von meiner Mutter. Sie brachten Janet hinaus, mit der Begründung, dass sie meine Schwester in ein Krankenhaus bringen würden. Dort kam sie jedoch nie an. Die ganze Nacht hindurch hörte ich ihre Schreie. Sie konnten sie nicht ins Krankenhaus bringen, denn als wen oder was hätten sie sie ausgegeben? Es durfte niemand von unserer Existenz erfahren. Und so starb Janet noch in der selben Nacht, und mit ihr der kleine Junge in ihrem Bauch.
    Ich habe nie erfahren, was genau passiert ist. Meine liebe Janet, meine Porzellanpuppe, mit ihrer hellen Haut und den wunderschönen Augen war tot.



    In meinen Ballettübungen verarbeitete ich dieses schreckliche Erlebnis. Doch jenes Erlebnis entfachte in mir eine gewaltige Wut, die ich auch nach meiner Flucht zwei Jahre später immer noch nicht ablegen konnte. Und ich kann es bis heute nicht..."