Beiträge von Monimausal

    Hallo zusammen!
    Hier noch ein Outtake:
    (Man beachte die Arme!)


    Ja, man merkt schon, dass es bei uns regnet. Ich habe sozusagen eine Fortsetzungs-Flut gestartet! Leider leider habe ich das Gefühl, es geht manchen zu schnell (Aufgrund einiger fehlender Kommis von Personen, die sonst immer schreiben!) Vielleicht liegt es aber auch an den zur Zeit grassierenden Verwarnungen. Auf jeden Fall vielen Dank für die fleißigen Kommi-Schreiber, und denen, denen es zu schnell geht: BITTE SAGEN! Bin ja keinem böse.

    @Fallin Angel: Stimmt, ist echt gaaaaanz anders, ich hoffe, dadurch wieder neue Leser anzuziehen, und die alten (selbstverständlich) zu behalten und sie neu zu unterhalten.

    @ Mooncraft: Finde ich auch super, dass es Dir gefällt. Bis jetzt gibts noch niemanden, der sich dazu negativ geäußert hat.

    @ Miri: Oh, mein treuster Fan! :-) Knuddl Dich! Schauen wir mal, wie es mit Gyanis Traummann weitergeht!

    An alle stillen Leser: Wie immer vielen vielen Dank fürs Mitlesen!

    Ich und Chrissie wurden mit der Zeit echt gute Freundinnen. Innerhalb von zwei Wochen war sie fast jeden Tag bei mir gewesen und hatte auch schon bei mir geschlafen, natürlich am Wochenende, wegen der Schule. Meine Mutter verstand sich prächtig mit Chrissie.





    Die beiden saßen zusammen, und Mama zeigte Chrissie ihre Schminktricks und Chrissie übte mit Mama, die man seine Haare richtig von einer Seite zur anderen schwingt. Das wirkte extravagant, manchmal auch ein bisschen verrückt. Doch trotzdem war Chrissie mittlerweile meine beste Freundin, denn sie hatte auch andere Dinge im Kopf als Schminke und Disco.
    In der Schule gingen wir gemeinsam über den Schulhof, obwohl es für die Mädchen aus der Neunten eigentlich peinlich war, wenn sie sich mit Jüngeren abgaben. Doch bei Chrissie sagte niemand was. Sie war schließlich auch die Freundin von Basti. Irgendwann erzählte mir Chrissie auch, warum alle so einen Respekt vor Basti hatten und sie in ihm eine Art "Vorbild" sahen.





    Sie sah sich mal wieder das Lichtspiel an, welches bei uns in der Küche hing, und erzählte: "Basti hatte es nicht leicht. Seine Mutter ist gestorben, als er elf Jahre alt war. Sein Vater schlug ihn und deshalb kam er zu einer Pflegefamilie. Doch alle wussten, dass er sich die meiste Zeit auf der Straße aufhielt. Das gab ihm diesen Bad-Touch. Er war stets hart und unverletzlich, nur bei mir, da ist er ganz anders."





    Wenn die beiden zusammen waren, dann konnte man gar nicht glauben, dass er DER Basti war, von dem die ganze Schule sprach.



    In der nächsten Woche dachte ich noch oft an die Sache mit den beiden Jungen, aber Chrissie schaffte es wunderbar, mich abzulenken.





    In der Schule kam sie zu mir in die Klasse, wenn große Pause war oder sie Freistunden hatte. Meine Klassenkameraden bewunderten mich, dass ich mit einer "Großen" befreundet war, und noch dazu mit so einer Hübschen.





    Alle Blicke waren stets auf uns gerichtet. Leider wurde Basti in jener Zeit von der Schule geworfen und musste nun auf eine Schule für schwer erziehbare Kinder gehen. Das war vor allem für Chrissie schrecklich. Sie jammerte eine Zeit lang, wie schlimm es ohne ihn wäre, fast nicht auszuhalten!





    Oft weinte sie, wenn wir in Freistunden in der Aula saßen, einfach los. Sie holte den verpassten Schlaf auf einem der gemütlichenSofas nach, den sie in der Nacht verpasst hatte, weil sie so geweint hatte. Ich verstand gar nicht, was daran so schlimm war, aber für sie brach eine Welt zusammen. "Wir waren sonst den ganzen Tag zusammen, und jetzt sehen wir uns nur noch Nachmittags. Wir sind immer zusammen zur Schule gegangen, und jetzt?"





    Wir saßen eines Tages in der Caféteria, als uns Alexa, meine Klassenkameradin, erzählte, dass sie gehört hätte, dass Basti eine Überraschung für Chrissie hätte. Sie hatte gehört, dass er sich mit Chrissie um acht Uhr im "Wundergarten" treffen wollte. So nannte man den kleinen Garten in der Nähe vom JUZ, der dafür bekannt war, dass sich Liebende darin heimlich trafen und schöne Stunden zu zweit verbrachten. Viele hatten da drin auch ihr "Erstes Mal".
    Chrissie war sichtlich geschokt.





    Wir verzogen uns in die Aula. "Bitte, Gyani, komm nach der Schule mit zu mir nach Hause. Ich muss mit Dir reden. Geht das?"
    Ich nickte.
    "Ich hol Dich um eins vom Klassenzimmer ab!" Dann ertönte die Schulglocke und wir begaben uns alle zurück in unsere Klassenzimmer.

    Hallo Jessi!
    Also ich hab die Story die ganze Zeit verfolgt, aber nur keinen Kommi dagelassen, nicht dass Du meinst ich schau hier nicht mehr rein!
    Aaaalso: Bin ja schon mal gespannt, was die blidne Frau denn mit den beiden vor hat. Sie wirkt ja recht nett, aber vielleicht trügt ja der Schein? Das Meer und die Szenen dazu sind voll schön.
    Und wie geht es mit der Suchanzeige mit den beiden weiter? Und vertragen sie sich wieder? Ei, Ei, Ei, so viele Fragen!
    Ich wünsch Dir noch viel Spaß bzw. viel Glück bei Deinen Hausaufgaben, nicht versagen!
    Mfg Moni

    Als Mama mich am nächsten Nachmittag ans Telefon rief, staunte ich nicht schlecht über die Person am anderen Ende der Leitung: "Hallo! Hier ist Chrissie, die Freundin von Basti!", piepste die Stimme am Telefon.
    "Oh, hallo Chrissie!", rief ich erfreut. "Wie gehts?"
    "Mir gehts gut", antwortete sie ruhig. "Sag mal, hättest Du Lust, was mit mir zu machen? Ich könnte auch zu Dir kommen, wenn es Dir recht ist. Du musst mir nur erklären, wo Du wohnst."
    Chrissie, die schöne Freundin meines Schwarms, wollte zu mir kommen? Zu MIR? "Das wär prima, Chrissie, ich würde mich sehr freuen!", sagte ich und erklärte ihr noch kurz, wo ich wohnte. Eine viertel Stunde später war sie auch schon da.



    "Ihr habt aber ein tolles Haus!", meinte sie, als wir in meinem Zimmer angekommen waren und uns auf die Couch gesetzt hatten. "Und Dein Zimmer ist ziemlich schön eingerichtet. Hast Du das selbst gemacht?", fragte sie interessiert nach.
    "Mein Papa hat mir geholfen, aber die Idee kam von mir.", sagte ich stolz.



    Wir saßen da und redeten. Immer wieder schwärmte sie mir von Basti vor, und ich fühlte mich, als würden wir uns schon ewig kennen. Als sie am Abend nach Hause ging, schlenderte ich verloren durch die Straßen. Plötzlich, als ich mich in der Nähe vom JUZ befand, hörte ich, wie sich zwei Jungen stritten. Den Stimmen zufolge waren es Alfi und Basti. Dann sah ich sie.



    "Gib doch zu, dass Du Dich in die Kleine von gestern verguckt hast. Man sieht es Dir doch an der Nasenspitze an.", schrie Alfi.
    "Ach was, Du bist doch verrückt, Alter. Sie ist ein liebes Mädchen, aber ich liebe nur Chrissie, und das weist Du auch!", wehrte sich Basti.



    Irgendwie war ich in dem Moment froh, dass er sich nicht in mich verliebt hatte, denn ich hätte ein furchtbar schlechtes Gewissen gehabt. Doch Alfi hörte nicht auf, zu sticheln.
    "Ich seh doch, wie Du sie mit Deinen Blicken ausziehst, Basti. Komm, gibs doch endlich zu. Komm schon."
    "NEIN!", schrie Basti und tobte vor Wut. "Ich liebe nur Chrissie. Und das wird sich nie ändern. NIE!"



    "Cool down...", murmelte Alfi. Doch Basti sagte nur: "Sei still." Dann ging er, und Alfi blieb allein zurück. Er schüttelte den Kopf, und man merkte sehr deutlich, dass er immer noch davon überzeugt war, dass sich Basti in mich verliebt hatte...

    PS: Sorry schon wieder Kommi übersehen! Also erst mal danke dass Du trotzdem noch Kommis schreibst, Jessi!
    Freu mich sehr!
    Schön, dass Dir der neue Teil gefällt! Ich werd mir Mühe geben, dass es Euch nciht langweilig wird!
    Mfg Moni

    Der Abend ging amüsant weiter. Wir erzählten uns jede Menge Geschichten und tauschten Nummern aus. Alles war prima und sehr lustig.



    Gegen sieben bereitete die Leitern des Jugenzentrums, Annika, ein paar Sandwiches zu und wir durften uns an den Tisch setzen, um diese zu verzehren. Sie bediente uns und ich kam mir vor, als wär ich eine Prinzessin.



    Wieder wurde viel gelacht. Ich saß gegenüber von Chrissie und ihrem Schatz. Sie waren wirklich ein schönes Paar. Schließlich fragte mich Chrissie:
    "Sag mal, Gyani, hast Du keinen Freund?" Oh je. Was sollte ich nur sagen? "Nein, ich bin nur verknallt in einen Jungen, den ich nur vom Sehen kenne. Aber der hat bereits eine Freundin." Ich wollte ja auch nicht lügen. Wenn sie wüsste, dass es Basti war, in den ich... Naja, wie auch immer. Sie wirkte bedrückt.
    "Das tut mir sehr leid für Dich, aber in einer solchen Situation ist es immer besser, sich auf einen anderen Jungen zu konzentrieren, auch wenn es schwer sein kann."
    Ich nickte und nahm einen großen Bissen von meinem Schinken-Käse-Sandwich.
    Als wir fertig waren, wurde abgeräumt. Cordula, ein in sich gekehrtes, verschlossenes Mädchen, rülpste plötzlich ziemlich laut.



    Alle starrten sie erschroken an und lachten dann plötzlich los. Auch sie lachte mit, obwohl es ihr sehr peinlich war.
    Dann wurde die Musik angemacht, es war Hip Hop, und wir fingen an zu tanzen. Es war ziemlich lustig. Chrissie und Basti tanzten eng miteinander.



    Eigentlich hätte ich mich für die beiden freuen sollen, doch ich musste mir immer vorstellen, was wäre, wenn ich an ihrer Stelle sein würde. Ich stellte mir vor, wie er die Arme um mich legte und mich leidenschaftlich küsste, doch ich verdrängte diesen verbotenen Gedanken schnell wieder. Wieso dachte ich nur an so unsinnige Sachen.



    Basti war mit Chrissie zusammen, und so wie es aussah, würden sie das auch für die nächste Zeit bleiben. Ich ging allein nach Hause und dachte nach. Ich musste ihn vergessen, am Besten Heute als Morgen. Und so wurde meine Nacht wieder sehr unruhig und schlaflos.

    Hallo Manja!
    Oh, ich seh schon, Du hast es geschafft! Bei mir gingen gestern die Bilder noch nicht, drum hab ich noch mal nachgefragt, sorry.
    Also: Eine wunderschöne Fortsetzung, rein von den Bildern her schon mal ne 1* und vom Text her ebenfalls. Ich finde das soooooo süß, wie Du erzählen kannst. Du hast echt ein großes Talent.
    Wie immer hab ich noch nen ganz speziellen Wunsch: Schnell weitermachen! :-)
    Mfg Deine Moni

    PS: Würde mich freuen, wenn Du auch mal wieder vorbei schaust!

    Hier sollte eigentlich folgender Kommi stehen, geschrieben von Dimdidim:
    (@alle: ich werde ab sofort und bis auf weiteres keine öffentlichen kommis mehr schicken da man ja für einen einfachen kommi mit etwas lob ohne kritik fast vom forum rausgeschmissen wird. die antwort auf mein kommi kann aber trotzdem öffentlich erfolgen )


    hy!! wow schöner schluss! hast du total gut gemacht!
    trotz einiger grafikprobleme deines pc's finde ich die bilder total gut gelungen!


    toll finde ich auch das jetzt sozusagen eine neue story kommt und die ins herz gewachsenen charakteren nicht von der bildfläche verschwinden!
    hast ja wieder total fix weiter gemacht.. finde es toll wie du dich in die story reinhängst! Mach weiter so!


    bussy dim

    Meine Antwort:
    Hallo Dimdidim. Hoffe Du bist mir nicht böse dass ich Deine Erklärung mit hierrein kopiert habe. Schade, dass es jetzt wahrscheinlich vielen so geht. Kommis sind eigentlich der Hauptgrund, der mich antreibt, weiter zu schreiben. Ich finde das wirklich extrem traurig und kann es natürlich auch verstehen, wenn viele Leute dann keine Kommis mehr schreiben wollen. Ich finde es prima, dass Du meine Story so lobst und ich mit dem neuen Teil wohl wieder auf den richtigen Nerv getroffen hab :-) Das mit der Qualität der Bilder ist echt schade, ich ärgere mich selbst auch schon voll darüber. Werd mal versuchen ob ich irgendwas machen kann, dass die Qualität wieder besser wird.

    Mfg Moni

    Als wir nach einem kurzen Fussmarsch im JUZ ankamen, liefen bereits einige Jugendliche Draußen herum und Basti wurde von allen begrüßt.



    Ein Junge machte die Bemerkung: "Hey Basti, hast Du Chrissi jetzt für die da verlassen? Schön blöd!"

    Platsch! Das saß definitiv. Erstens wurde mir klar, dass Basti anscheinend eine Freudnin hatte, und zweitens war das nicht gerade eine schöne Begrüßung.


    Ich wurde allen vorgestellt. Bei einer blonden Schönheit sagte Basti: "Das ist Chrissie, meine Freundin." Mir stockte der Atem. Gezwungen lächelte ich. Sie schien sehr nett zu sein, lächelte mich freundlich an und meinte: "Du wirst Dich sicher sehr wohl fühlen bei uns!" Sie sah aus wie ein Engel. Ich fühlte mich schrecklich, dachte ich denn wirklich, dass er was von MIR mögen könnte? Wie peinlich, gut dass keiner meine Gedanken lesen konnte.



    Wir gingen nach Drinnen und machten eine Art "Stuhlkreis". Das machten sie immer, wenn jemand Neues fazu kam, erklärte mir Chrissie. Sie war so lieb, so unschuldig.



    "Setz Dich doch neben Basti, den kennst Du schon!", schlug sie vor. Ich nahm neben ihm Platz und sofort stellten mir die anderen jede Menge Fragen.
    "Wie heißt Du?"
    "Warum hast Du so einen komischen Namen?"
    "Woher kommst Du?"



    Als ich alles beantwortet hatte, schlug Chrissie vor, dass auch die anderen sich vorstellen sollten. Sie begann.
    "Mein Name ist Christina Fugger. Ich bin sechzehn Jahre alt und komme aus Schönsichtingen. Ich bin seit einem Jahr mit Basti zusammen und gehe in die neunte Klasse der Hauptschule. Ich will Kosmetikerin werden. Meine Hobbys sind Spaß haben, Weggehen und mit Freunden treffen."
    Dann kam Basti.
    "Mein Name ist Basti. Also eigentlich Sebastian Schneider. Ich komm auch aus Schönischtingen und bin siebzehn. Ich steh auf schnelle Autos, blonde Frauen und lange Beine." Alle sahen Chrissie an und fingen an zu lachen. Das war also seine Vorstellung.



    Nun war der blonde Junge neben mir an der Reihe.
    "Ich bin Alfi, alias Alfons Richter. Ich komm auch aus Schönsichtingen, bin Sechzehn und Bastis bester Freund. Ich bastle gern an Geräten rum und mach Witze. Wollt Ihr ne kleine Kostprobe hören?" Alle lachten und feurten ihn an.



    "Also, Leute, Chrissie watschelt aufs Eis hinaus und macht ein Loch, um zu fischen. Wie sie gerade so angelt, hört sie eine Stimme von oben:
    "Hier gibt es keine Fische!" Sie geht nicht darauf ein, plötzlich hört sie wieder die Stimme: "Hier gibt es keine Fische!"
    Sie schaut sich um, aber sieht niemanden. Dann fischt sie weiter. Dann hört sie die Stimme zum dritten Mal: "Hier gibt es keine Fische!" Sie schaut auf und fragt ganz schüchtern: "Gott, bist du das?"
    "Nein, ich bin der Sprecher der Eishalle!"

    Hihi, sorry Leute, so ein Blondinenwitz musste jetz sein!"
    Chrissie tat zuerst ein bisschen beleidigt, lachte dann aber auch mit. "So läuft das bei Alfi immer.", erklärt sie mir und lächelt mich freundlich an. Ich fühlte mich richtig wohl hier.

    Am nächsten Tag hockte ich nach der Schule den ganzen Tag am Fenster. Ich hätte ihn fragen sollen, wann er denn ungefähr kommen würde. So konnte ich nichts anderes machen, weil ich Gefahr lief, ihn zu verpassen. Sogar aufs Klo ging ich nur, wenn es unbedingt notwendig war.



    Mama und ihre Freundinnen saßen wegen des schönen Wetters auf der Terasse. Sie hatten sich wieder vertragen und kicherten bereits wieder um die Wette. Manchmal hatten sie wirklich peinliche Gesprächsthemen.



    Vor allem Mama aber erzählte liebend gern alles, was in ihrem Liebesleben mit Papa so vorfiel. Ich war froh, dass er das nicht hören konnte. Er wäre bestimmt entsetzt gewesen. Manchmal frage ich mich, warum meine Mutter so ist. Sie ist mehr als kindisch, sie benimmt sich wie ein Teennie. Eigentlich sogar viel schlimmer. Meine Freundinnen finden das eigentlich ganz cool und würden auch gerne so eine junge Mutter haben. Doch ich... ich hätte gern eine Mutter, die mich auch einmal in den Arm nimmt und mal ernst sein kann, nicht immer nur vor dem Spiegel hängt und sich Gedanken über ihr Aussehen macht. Mein Papa ist da ganz anders. Und drum frage ich mich auch, warum er das alles so toleriert. Auch mache ich mir oft Gedanken darüber, ob in der Vergangenheit irgendwas Einschneidendes vorgefallen ist, dass meine Mutter so wurde.



    Mittlerweile war es schon sechs. Von meinem Schwarm gab es immer noch kein Zeichen und langsam glaubte ich schon nicht mehr, dass er kommen würde, als ich ihn plötzlich um die Ecke kommen sah.
    Er hatte das selbe an wie gestern. Gelangweilt stand er am Briefkasten und sah hoch. Ich eilte nach unten und begrüßte ihn freundlich.



    Viel sagte er nicht, nur: "So, und nun lass uns Probesitzen. Dass Du hier wohnst, glaub ich Dir schon mal." Da meine Mutter auf der Terasse saß, war ich ein bisschen gehemmt. Ich wusste nicht, was sie sagen würde, wenn ich mich mit wildfremden Jungs einfach in ihr Auto setzte.
    Ich begab mich auf den Fahrersitz, woraufhin er enttäuscht sagte: "Traust mir wohl nicht, was? Denkst, ich fahr davon?" Schließlich stieg er doch ein. Ganz begeistert untersuchte er jeden Winkel des Wagens.
    "Geil, Klimaautomatik und Standheizung. Und das Soundsystem ist auch voll krass. Der LCD-Monitor macht ein super Bild! Haste ne DVD da?"
    Ich schüttelte den Kopf. "Ach, ich vergaß, Du bist wohl noch zu klein zum DVD-Schauen, was?", zog er mich auf.



    "Du glaubst wohl, nur weil Du ein Jahr älter bist, kannst Du mit mir reden, als ob ich ein kleines Kind wäre!", gab ich verärgert zurück. Ich hasste es, wenn man mich wie ein Baby behandelte.
    "Nur die Ruhe!", meinte er. "War ja nicht so gemeint." Nun schämte ich mich, weil ich so aufgegangen war. Das war doch erst recht kindisch.
    "Entschuldige bitte.", murmelte ich. "Das war nicht so gemeint."
    Er nickte. "Ist schon gut, war ja auch ziemlich böse von mir. Echt ein schöner Wagen. Ich heiß übrigens Basti!"
    "Mein Name ist Gyani.", stellte ich mich vor.
    "Cooler Name! Sag mal, was machst Du heute noch? Hast Du Lust, mit ins JUZ zu kommen?"



    Davon hatte ich schon so einiges gehört. Das Jugendzentrum, von allen nur "JUZ" genannt, war berühmt-berüchtigt für seine feucht-fröhlichen Partys. Nur zu gern wollte ich etwas mit ihm machen, und begeistert sagte ich: "Das wär wirklich prima, wenn Du mich mitnehmen würdest."
    "Klar, kein Problem. Lass uns gleich losfahren!", witzelte er. "Nein quatsch, aber sag bitte Deiner Mutter noch bescheid, nicht dass ich wegen Dir Ärger bekomme."



    Wir gingen nach oben auf die Terrasse. "Mama, ich geh mit Basti ins JUZ!" Sie sah mich nicht mal an, sondern sagte nur: "Ist gut, Schatz! Viel Spaß!"
    Und so gingen wir los...


    PS: Sorry Miri hab Deinen Kommi zu spät gesehen. Schlechte Situation für Gyani einerseits, und wer weiß, wo der Junge herkommt?
    Mfg Moni

    Ich stand immer noch am Fenster und traute mich nicht, runter zu gehen. Babsi gab mir noch einige hilfreiche Tips, wie ich ihn am Besten ansprechen sollte.



    "Tu einfach so, als würdest Du Dich im Prinzip gar nicht für Jungs interessieren. Geh an ihm vorbei und sag dann ganz überrascht: "Hey, Dich kenn ich doch, Du gehst doch auf meine Schule!"
    Ja, das war eine gute Idee. Ich war voller Tatendrang und stürmte ein wenig ungeschickt nach unten und hätte dabei fast mein Kleid zerrissen. Ich war nicht so das Modepüppchen und hätte mich in einer bequemen Jeans viel wohler gefühlt.
    Draußen stritten sich meine Mutter und Jeanette mit Babsi, da die ersten beiden unbedingt mit dem Porsche meiner Mutter fahren wollten. Doch da dies ein Zweisitzer ist, hätte Babsi selber fahren müssen, und das passte ihr gar nicht.



    Der Süße aus der Neunten stand an unserem Briefkasten und beobachtete das Szenario amüsiert. Ich schämte mich für meine Mutter und ging langsam an ihm vorbei. Doch jene einstudierten Worte brachte ich nicht über die Lippen.



    Dann hörte ich das Gejaule von Babsi. Sie war mit ihren hohen Schuhen in eine Pfütze getreten und schimpfte fürchterlich vor sich hin. "Ich bleib daheim! Der ganz Abend ist ruiniert. Fahrt ohne mich! Ich hab die Nase voll!"



    Ich erschrak ein weiteres Mal, denn mein Schwarm sagte plötzlich:
    "Ganz schön verrückt, was?"
    Oh Gott, dachte ich, und jetzt musst Du ihm noch beibringen, dass eine der drei peinlichen Frauen deine Mutter ist.



    "Ja, ziemlich. Das sind die Freundinnen meiner Mutter... Naja, und meine Mutter."
    Er sah mich ungläubig an. "Von denen ist eine Deine Mutter? Die sind doch höchstens Dreißig!" Auch das noch...
    "Ja, meine Mutter ist die auf dem Beifahrersitz, sie ist zweiunddreißig Jahre alt.", erklärte ich. In dem Moment fuhren die beiden Grazien davon. Man hörte den Motor noch eine Weile, dann war es still.
    "Aha okay. Das ist ja krass." Er schaute verlegen in der Gegend herum. "Bist Du morgen auch wieder hier?", fragte er.



    "Ja, ich wohne hier.", gab ich zurück.
    "Du wohnst hier???" Glaubte er denn, ich wollte ihm ständig Lügenmärchen erzählen?
    "Ja, ich wohne hier. In diesem Haus. Und das ist unsere Garage und unser Auto."
    Begeistert, jedoch immer noch misstrauisch, sagte er: "Also wenn DAS stimmt, dann komm ich morgen nochmal her, und dann will ich mal Probesitzen!" Ich nickte stolz und wusste, dass ich nun ein Ass im Ärmel hatte.
    "Jederzeit gerne, ich lüge nicht!" Dann murmelte er ein kurzes "Bye!" und verschwand. An diesem Abend lag ich noch lange wach und dachte an ihn. Ich wusste noch nicht mal seinen Namen. Und morgen würde er wiederkommen. Ich träumte von ihm und seinen wunderschönen Augen. Eigentlich hatte er gar nicht viel gesagt, war eher an dem Auto interessiert gewesen als an mir. Aber darüber konnte man ja mal hinweg sehen, oder?

    Hallo ihr Lieben!
    Das freut mich aber sehr, dass die neue Sichtweise bei anscheinend allen gut ankommt ( also alle die sich bis jetzt geäußert haben ).
    ZU den Kommis:
    @ falliin Angel: Ja, Rilana ist jetzt schon Oma, zwar immer noch eine junge Oma, aber gut. Danke für Dein Kompliment, freut mich :-)

    @ Nudeldiva: Huch, nur zu Gast? Was ist denn da los? Ja, ich denke schon, dass das für meine Verhältnisse ein positives Ende ist, ihr wisst ja, wie ich meine Sims sonst immer quäle.

    @ Didiaaa: Hihi ich mach später mal noch etwas über Deinen Davie, okay? Hab mir schon überlegt ob ich ein kleines Fotoshooting mit ihm machen soll. :-)

    @ Miri: Fandst Du die Zöpfchen süß an Gyani? Ich auch irgendwie... hm vielleicht bekommt sie ja mal wieder die alte Frisur.

    An alle stillen Leser: Vielen Dank fürs Mitlesen! Wenn Euch was besonders gut gefällt oder auch gar nicht, dann meldet Euch jederzeit gern zu Wort. Freu mich immer riesig über Kommis!

    Hallo!
    Du erzählst uns Deine Geschichte, und ich bin schon sehr gespannt, wir diese lauten mag. Ich ahne nichts Gutes, es ist natürlich unglaublich schlimm, zu wissen, ein Familienmitglied zu verlieren. Das tut mir sehr leid für Dich, ich hoffe, es geht Dir jetz wieder besser und Du kannst mit dieser FS das Ganze ein bisschen verarbeiten.
    Mfg Monika

    So wurde ich von Babsi geschminkt, und als wir fertig waren, meinte sie, dass ich wirklich wunderschön aussehen würde.



    Ich fand, dass ich aussah wie immer, nur halt ein wenig Farbe im Gesicht hatte.
    "Nun schauen wir noch, was Dein Kleiderschrank so hergibt.", meinte sie und wir gingen in mein Zimmer. Sie stellte ein paar Outfits zusammen, die ich probieren sollte.



    Das erste war eine giftgrüne Bluse, kombiniert mit schwarzer Hose und schwarzem BH. Sie musterte mich und schüttelte dann den Kopf. "Nichts das, was ich gesucht habe. Probier das nächste!", befahl sie.



    Dann folgte eine weiße, sehr edle Tunika in Kombi mit einer schwarzen Leggins. Als ich dachte, sie wäre nun zufrieden, schüttelte sie wieder den Kopf.
    "Vielleicht zu besonderen Anlässen, aber nicht jetzt. Ich such immer noch nach dem ultimativen Knaller."



    Nach einigen weiteren Anläufen fand sie dann schließlich ihren "ultimativen Knaller": Ein schlichtes braunes, nahezu biederes Kleid mit Stiefeln und einem schwarzen Gürtel.



    "Damit verdrehst Du garantiert jedem Mann den Kopf!", meinte sie überzeugt. Ich konnte mir das irgendwie gar nicht so gut vorstellen, doch was tut man nicht alles...



    Sie sah aus dem Fenster. "Heut ist Samstag. Du solltest noch etwas unternehmen. Es ist erst acht und draußen ist es noch richtig hell. Hast Du keine Freundin, mit der Du was unternehmen könntest?"
    Natürlich hatte ich Freundinnen, sehr viele sogar. Aber was sollte ich denn unternehmen? Ich war noch nie in einer Disco gewesen, nur einmal in der Schuldisco, und da hatte es mir überhaupt nicht gefallen.





    "Mal sehen.", meinte ich abwesend, und sah ebenfalls aus dem Fenster. Und was sahen da meine müden Augen? Ich konnte es kaum fassen! ER war da unten, genau vor meinem Haus! Das war meine Chance! Auf ins Gefecht!

    Teil 2 - Jede Rosen hat auch Dornen

    Wie schön ist sie, die rote Rose,
    voller Farbe, voller Leben.
    Doch hat Gott ner jeden Rose
    auch einen schmerzn´den Dorn gegeben.
    written by Monika B.





    Es ist mal wieder Samstag. Ich hasse Samstage, denn an Samstagen steht meine Mutter immer kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Oh, bitte entschuldigt, ich vergaß, Ihr kennt mich ja noch gar nicht!



    Mein Name ist Gyani, ich bin fünfzehn Jahre alt und die Tochter von Rajani und Joe, wobei ich ja immer noch der Meinung bin, dass meine Mutter fremd gegangen ist, da ich extrem hell bin, mein Vater jedoch dunkelhäutig. Aber dies seie mal dahin gestellt.



    Mama steht jetzt seit zwei Stunden vor dem Spiegel im Bad. Immer wieder höre ich sie fragen: "Gyani, komm doch bitte mal. Sag mir, wie sehe ich aus? Sieht man, dass ich schon dreißig Jahre alt bin? Wie sieht das Make Up aus? Ist es zu dunkel? Oder zu hell?"



    So geht das jeden Samstag, denn das ist der Tag, an dem Mama mit ihren Freundinnen in die Disco geht. Papa und ich bleiben meistens daheim und sehen uns im Fernsehen Quizshows oder auch heimlich Horrorfilme an.



    Über Mama kann ich mich nur wundern. Sie kommt zu uns ins Wohnzimmer und posiert vor uns.
    "Joe, Schatz, sag mir bitte ganz ehrlich: Sehe ich billig aus?", fragt sie gespielt unsicher.
    "Aber nein, Liebling. Du siehst wie immer blendend aus!", antwortet mein Vater, und versucht dabei, nicht ganz so desinteressiert zu wirken, wie er eigentlich ist.



    "Wirklich? Ich meine, ist die Panty nicht zu kurz? Und die Overknees, machen die nicht das ganze Outfit kaputt?" Wieder setzt sie ihre besorgte Miene auf, als es - Gott sei Dank - an der Tür läutet.
    "Entschuldigt mich, sie sind da.", sagt sie kurz und geht zur Tür.



    Als sie wieder herein kommt, hat sie die gackernste Scharr Hühner dabei, die es auf der Welt zu finden gibt - und wahrscheinlich auch die kleinste. Es sind nur zwei andere Frauen gekommen, doch es hört sich an, als würde ein ganzer Saal voll Frauen miteinander reden. Sie kichern und gackern wie kleine Schulmädchen, meine Mutter ist in ihrem Element. Die beiden Frauen sind Mamas beste Freundinnen. Sie machen alles zusammen: Schminken, einkaufen, telefonieren und natürlich auch weggehen. Die blonde Schönheit heißt Jeanette, die Dunkelhaarige Babsi. Letztere kommt schließlich auf mich zu und verwickelt mich in ein peinliches Gespräch über Männer, oder besser gesagt Jungs.



    "Na, Liebes, hast Du denn schon einen Freund?" Entsetzt über ihre Neugierde und beschämt über diese Frage schüttel ich errötend den Kopf und denke dabei an den süßen Jungen aus der Neunten. Gern wäre ich mit ihm zusammen, aber er beachtet mich kaum.
    "Nun, dann müssen wir ja fast was an Deinem Aussehen ändern!", ruft sie begeistert. Wahrscheinlich malt sie sich im Geiste schon aus, wie sie mich verändert mit Tonnen von Schminke und diversen stinkenden Crémes. Schon als kleines Kind wurde ich von meiner Mama geschminkt, und ich hatte davon echt die Nase voll. Doch wenn der Junge aus der Neunten dann endlich auf mich aufmerksam werden würde? Warum eigentlich nicht?
    "Rajani, wir müssen unseren Discobesuch um eine halbe Stunde verschieben. Ich muss aus Deiner Tochter noch schnell eine kleine Prinzessin zaubern."
    Meine Mama sah Babsi ein wenig verdutzt an, nickte aber schließlich, und wir begaben uns nach oben zu Mamas Schminktisch.




    So, Ihr Lieben, das war leider leider
    das Ende von Teil 1.
    Da es aber eben nur der erste Teil ist,
    ist meine Story natürlich noch lange nicht
    zu Ende, ich will
    die Geschichte nur ein bisschen gliedern.
    Hier ein kleiner Zwischenstand, bzw. eine Art "Inhaltsangabe":



    Das Zigeunermädchen Rilana wird mit sechzehn Jahren zwangsverheiratet an einen Mann, den sie weder kennt, noch liebt. Sie gebärt ihm eine Tochter und zwei Söhne, wird in ihrer Ehe geschlagen und missbraucht. Sie verliert ein Kind, welches durch einen Seitensprung mit ihrer wahren Liebe entstanden ist. Nach einem vorgetäuschten Mordversuch, hinter dem ihr Mann steckt, wird sie für sieben Jahre in eine JVa eingesperrt. Nach dieser Zeit geht es für Rilana tragisch weiter: Ihr Vater stirbt und sie wird von ihrem Mann immer noch verfolgt, der sich vehement gegen eine Scheidung wehrt. Schließlich kann sich Rilana doch von ihm trennen und heiratet Ronny. Als ihre älteste Tochter heiratet, scheint endlich alles gut zu werden, doch dann verschwindet Rilana plötzlich, und alles, was sie hinterlässt, ist ein verwirrender Abschiedsbrief. In Wirklichkeit wird sie jedoch von ihrer Schwägerin Lorena, die schrecklich eifersüchtig auf Rilana ist, festgehalten. Als diese sie in Panik bei einem Fluchtversuch niedersticht, entgeht sie knapp dem Tod, sitzt aber dadurch im Rollstuhl. Nach langem findet sie sich endlich damit ab, und sie und Ronny werden endlich wieder glücklich...

    Ronny stieg ins Auto, startete den Motor und fuhr los. Im Radio spielte Seals "Kiss from a Rose". Er musste sofort an Rilana denken.

    http://www.youtube.com/watch?v=ateQQc-AgEM&feature=related

    Als er an jenem Tag ins Pflegeheim fuhr, hatte Ronny nicht jenes vertraute Gefühl. Er hatte keine Angst vor dem, was ihn erwarten würde. Er empfand nicht so viel Mitleid für Rilana, wie er es sonst immer tat, ihm graute nicht vor jener traurigen Rilana, die ihn mit flehenden Blicken erwarten würde, und er überlegte sich nicht die Worte, mit denen er ihr Trost spenden würde, denn er wusste, dass es diesmal das letzte Mal sein würde, dass er hier her fuhr, um Rilana zu besuchen... Denn er wollte sie heim holen! Nach Hause, in die vertrauten vier Wände. Er wollte jenen Schritt tun, den er schon lang hätte tun sollen, sich jedoch immer zu schwach dafür gefühlt hatte.



    Es gab keinerlei Diskussionen. Er unterschrieb beim Arzt einige Papiere und schon konnte Rilana mit ihm kommen.



    Sie verabschiedete sich noch von ihrer Zimmergenossin, die sehr traurig schien, und dann verließ sie das Gebäude für immer.
    Zu Hause angekommen schob Ronny seine geliebte Rilana in ihrem Rollstuhl ins Wohnzimmer. Dort warteten bereits die Kinder und Sarah. Alle waren höchst erfreut, die Herrin des Hauses nun wieder zu Hause zu haben. Rilana weinte vor Freude, hörte sich gespannt alles an, was die Kinder zu erzählen hatten.



    Sie saßen sich zusammen auf die Couch. Rilana wurde in ihrem Rollstuhl neben die anderen geschoben und es begann ein wunderschöner Abend.



    Die Kinder spielten und die Erwachsenen redeten miteinander.



    Rilana wurde zu Robin auf den Boden gesetzt, damit sie besser mit ihm spielen konnte.



    Anschließend turtelte sie verliebt mit ihrem Mann auf der Couch herum.
    Ronny war entzückt von seiner Frau.



    Nun war sie wieder die Alte, die, die er so liebte. Die Frau, die vor Lebensenergie und Freude nur so strahlte, deren Lachen das ganze Haus mit einer einzigartigen Stimmung erfüllte. Und nun wusste Rilana, wohin sie gehörte, und Ronny wusste es ebenfalls: An ihre Seite.

    Die Tage vergingen, und aus den Tagen wurden Wochen, aus den Wochen wurden Monate, und aus den Monaten wurden Jahre. Für Ronny war es die Hölle, denn Rilanas Gesundheitszustand verschlechterte sich immer mehr. Seine Haare waren wieder gewachsen, doch Rilanas Rückenmark war nach wie vor beschädigt und es zeigte sich keine Besserung.



    Für den Haushalt sorgte ein von Ronny engagiertes Kindermädchen. Sie hieß Sarah und war auf den ersten Anblick nicht gerade das, was man sich zum Betreuen seiner Kinder gewünscht hätte. Ihre Haare waren lila, sie war auffällig geschminkt und trug meistens ziemlich farbenprächtige und ausgeflippte Klamotten.



    Doch mit den Kindern konnte sie prima umgehen. Sie kam aus gutem Hause und hatte gute Manieren, und deshalb ließ Ronny sie bleiben. Ronny stand die meiste Zeit neben sich.



    Im Beruf lief es miserabel. Er bekam kaum mehr Aufträge, und wenn doch, dann verlor er sie meistens. Kurz und knapp: Sein Leben war ein einziger Trümmerhaufen. Nur der Anblick seiner Kinder zauberte ihm hin und wieder ein Lächeln aufs Gesicht.



    Sein Sohn Robin machte bereits seine ersten Schritte. Das war zwar wunderbar, doch das Tragische an der Sache war, dass Rilana es nicht sehen konnte. Auch, dass Julien nur Einsen nach Hause brachte und ein wirklich kluger Junge war, wusste Rilana nur aus Erzählungen.



    Sie sah nie, wie er mit den Proben strahlend nach Hause kam, vor Freude jubelte und seinem Vater einen Kuss gab. Und Ronny verzweifelte immer mehr. Jener Ausrutscher von damals bereitete ihm immer noch schlaflose Nächte, sein Herz war voll mit Trauer, Wut und Hass. Hass auf sich selbst, Wut auf Lorena, weil sie seiner Frau jenes Leid zugefügt hatte und bis heute noch nicht dafür zur Rechenschaft gezogen worden war, und Trauer über die Gesamtsituation.



    Manchmal horchte er zu, wenn Sarah dem kleinen Robin aus dem Märchenbuch vorlas. Am meisten ging ihm die Geschichte von dem Mädchen und der Nachtigal zu Herzen, da sie sein eigenes Leben wiederspiegelte. (Die Geschichte findest du hier)



    Wegen des traurigen Endes weinte er manchmal auch. Und eines Tages, als er schon kurz vor der totalen Verzweiflung stand, lag plötzlich eine Rose vor der Tür. Am Stiel war ein pinkfarbener Zettel befestigt, auf dem stand: "Du musst einer Rose Wasser geben, sonst stirbt sie."



    Er nahm eine Vase aus dem Regal und füllte sie mit Wasser. Dann steckte er die Rose in die Öffnung und platzierte sie auf dem Tisch.
    "Du musst einer Rose Wasser geben, sonst stirbt sie." Immer wieder las er diese zweideutige Botschaft. Man redete nicht nur von dieser Rose, die da vor seiner Türe gelegen hatte. Nein, auch Rilana war damit gemeint. Sie war die Rose, und die Liebe, die er ihr hätte geben sollen, wäre das Wasser gewesen. Und wieder veränderten die Rosen Ronnys und Rilanas Leben.