Beiträge von Monimausal

    Irgendwas war anders im Hause Trevor. Es gab keine gemeinsamen Fernsehen und auch kein gemeinsames Frühstück mehr. Das Fitnessprogramm war mittlerweile beschränkt auf den Weg zu Shoutings. Das Ehepaar Trevor tauschte auch keine Küsse mehr aus.



    Tracy und Miracle hakten eines Abends nach. Sie saßen gemeinsam mit der Mutter vor dem Fernseher, von Michael fehlte jede Spur. Dann kam er zur Tür herein, und Tracy fragte: "Papa, irgendwas stimmt doch nicht mit Euch!"
    Michael richtete seinen Blick auf den Fernseher und sagte gar nichts. Dann fing Lisette an, ihren Kindern alles zu erklären.



    "Wir werden uns scheiden lassen. Es stimmt einfach nicht mehr zwischen uns. In letzter Zeit haben wir uns nur noch gestritten."



    Michael wurde immer nervöser. "Warum sagst Du ihnen nicht die Wahrheit, Lisette?", fragte er erregt.
    "Das ist unfair, Michael. Wieso machst Du das?", fragte Lisette ihren Noch-Ehemann.
    Er stürmte aus dem Haus, sie lief ihm nach. Vor der Tür stritten sie sich noch einmal heftig.



    "Wo willst Du hin, Michael? Ohne mich bist Du ein Nichts, ein Niemand!" Er lachte nur. "Haha, denkst Du wirklich, ich schaffe es nicht ohne Dich? Ich brauche Dich und Dein Geld nicht. Auch ich kann erfolgreich werden. Du belügst unsere Kinder, nur, um Deinen Stolz zu wahren. Warum sagst Du ihnen nicht die ganze Wahrheit? Schämst Du Dich dafür? Zu traurig, wirklich. Es wäre schließlich auch ihre Schwester gewesen, die Du getötet hast!" Lisette starrte ihn an, ihre Gefühle konnten sich nicht entscheiden. Sollte sie ihn hassen oder weiter lieben? Er ging zum Wagen, stieg ein und startete den Motor.



    "Wohin willst Du, sag es mir doch!" Sie war mittlerweile verzweifelt, doch er verließ sie. Egal, was sie sagen würde, es war umsonst. Er konnte sie nicht länger ansehen. Sie hatte sein Kind getötet, ohne ihm nach seiner Meinung zu fragen. Es war schließlich auch sein Kind. Und warum? Weil sie ihre Karriere in Gefahr sah.
    Tracy und Miracle zogen sich nach diesem Ereignis zurück, ließen ihre Mutter allein. Sie hatten die Diskussion mitbekommen und waren geschockt.



    Miracle verbrachte die Zeit damit, PS2 zu spielen, was sie früher nie getan hatte. Ihr Vater fehlte ihr, sie wollte, dass er wieder kam.



    Auch Tracy blieb die meiste Zeit allein in ihrem Zimmer, sah Fern und dachte nach. Wie würde ihr Leben nun verlaufen? Sie glaubte nicht daran, dass ihre Eltern sich wieder vertragen würden. Und was war ihr Vater nur für ein Mensch, sich einfach aus dem Staub zu machen?



    Lisette entsorgte alle Andenken an ihren Mann. Sie wollte mit ihm abschließen. Wenn es doch nicht so verdammt schwer sein würde! Wieso verstand er sie denn nicht? Er war doch ihr Mann! Er musste doch zu ihr stehen!

    Um halb zwölf läutet erneut das Telefon. Es ist Julians Vater. Meine Oma ruft noch ins Telefon: "Was? Ihr habt ihn gefunden?! Oh Gott sei Dank! Wie geht es ihm?" Doch dann wird sie kreidebleich. Sie macht nur noch "Mhm, mhm." Mehr ist nicht mehr zu hören. Dann legt sie auf. Sie sieht mich lange an. Dann nimmt sie mich in den Arm und sagt ganz kleinlaut, mit unterdrückter Stimme: "Monika, es tut mir leid, aber Julian ist tot. Er wird nie wieder mit Dir spielen können." Ich fange an, zu weinen, doch sie spricht weiter. "Er wird jetzt gewaschen und schön angezogen und in einen Sarg gelegt. Er kann nichts mehr sehen und nichts mehr hören, er ist einfach tot." Oma sagt das ganz ruhig, sie ist immer ruhig. Doch ich spüre, dass ihr Tränen über die Wangen laufen, und höre das Zittern in ihrer Stimme.
    "Sehe ich ihn denn nie wieder?", frage ich sie.
    "Nein, nie wieder.", antwortet Oma. "Aber irgendwie ist er nicht ganz fort. Denn wenn Du an ihn denkst, dann siehst Du ihn in Dir drin. Du kannst in Deinem Kopf mit ihm sprechen. Mach mal die Augen zu und versuch es."
    Ja, es stimmt, ich kann ihn sehen, innen drin in meinem Kopf. Ich sehe, wie er lächelt, und er ist genau so wie früher.
    "Ein Glück, dass ich das weiß!", sage ich zu Oma und sie lächelt traurig.



    Der Tag der Beerdigung kommt. In einem kleinen Raum in unserer Kirche ist der Sarg aufgebaut. Um den Sarg herum stehen Blumensträuße von all den Menschen, die Julian gern gehabt haben und ihn vermissen werden.



    Auch meiner ist dabei, ein Strauß mit lila Veilchen. Viele Leute sind hier versammelt, ganz vorne sitzen Julians Eltern, dahinter ich und Oma auf der rechten Seite und links seine Tante und seine Cousine. Sie haben dunkle Kleidung an, weil sie so traurig sind. Alle sehen traurig aus und ein paar weinen. Der Pfarrer spricht eine lange Rede über Julian und dass er so früh gehen musste. Genau weiß ich es leider nicht mehr.
    Wir stehen alle auf. Julians Cousine sieht so traurig aus.



    Ich gehe zu ihr hin und sage: "Keine Angst. Julian geht nicht wirklich fort. Da drin ist er immer noch!" Ich deute auf meinen Kopf. Sie sieht mich eine Weile an, dann nickt sie. "Irgendwie hast Du recht. Da drin bleibt er für immer." Hoffentlich ist sie jetzt nicht mehr ganz so traurig.



    Der Sarg wird von zwei Männern hinaus auf den Friedhof getragen. In der Erde ist ein kleines Loch, darin lassen sie Julians Sarg gleiten. Dann wirft der Pfarrer eine Schaufel mit Erde auf den Sarg. Ich fange an zu weinen und rufe: "Nein, halt! Was ist denn, wenn Julian aufwacht und aufstehen will! Dann kriegt er den Deckel vom Sarg nicht auf!" Oma hält mir die Hand vor den Mund und flüstert mir ins Ohr: "Er wird nie mehr aufwachen. Er schläft für immer!"



    Am Abend besuchen ich und Oma noch einmal Julians Grab. Viele Blumensträuße liegen auf der Stelle, wo vorher noch ein Loch war. Ich sehe mir das Kreuz an, welches vorübergehend auf dem Grab steht. "Auf Wiedersehen, Julian.", flüstere ich leise. Ich spüre einen nassen Fleck auf der Wange, doch es ist nicht mehr der Kuss von ihm. Diesmal sind es Tränen.


    Ich erinnere mich noch an den Spruch, der auf dem Sterbebild stand:
    Es sind die Glückskinder
    die die Erde überspringen dürfen,
    um dort hinzugelangen
    wofür wir einen weiten Weg gehen müssen.


    @ Simfan: Danke für Dein Lob! Sooo lang wird die FS nicht, hoffe, Du bleibst dabei.


    @ Manja: Schön, dass Du auch hier wieder dabei bist! Freut mich echt gaaaaaanz stark. Naja, da diese Fotostory ja eine echte Geschichte ist und ich weiß, wie alles abgelaufen ist, werd ich das schon schaffen. Muss ja nur das Erlebte wiederspiegeln.


    @ Didiaaa: Ja, das waren wirklich noch schöne Vorstellungen, leider denken manchmal auch Erwachsene noch so :-)
    Aber Du hattest schon recht, die Geschichte ist wirklich passiert.


    @ miesi: Nee, es ist keine ausgedachte Geschichte. Es ist aber eigentlich schon eine Einleitung in die eigentliche Geschichte...


    @ Tabatha: Unsere "Eltern", bei mir wars ja die Oma, bei der ich aufgewachsen bin, haben uns eben vertraut, hauptsache wir laufen nicht auf die Straße. Und wir wollten ja auch spielen, und meine Oma ist ja auch schon alt und konnte natürlich nicht immer mitgehen. Und mit sechs Jahren ist man ja nicht mehr sooo klein, finde ich, aber ist wohl Ansichtssache.


    @ Rockangel: Ich muss mich wohl auch entschuligen, wollte Dich nicht angreifen, war nur so geschockt. Sorry. Danke für Deinen Kommi!


    @ Nicci: Oh, auch hier bist Du wieder dabei! *freu* Ja, das waren noch naive Ansichten. Nee, eine Teenie-Story ist es nicht.



    An alle stillen Leser: Danke für´s Reinschauen! Und danke für dei zahlreichen Kommis! Mach jetzt gleich ne Fortsetzung!


    Mfg Eure Moni

    Natürlich gab es für mich kein Entkommen. Der Polizist hatte mich in Windeseile eingeholt und brachte mich zum Wagen, wo Eva bereits wartete und sich offentsichtlich nach den anderen umsah.



    Er redete irgendetwas von "Du hast dich strafbar gemacht, Fräulein! Illegale Ware, versteckt in Teddybären. Dachtet ihr wirklich, wir würden nicht dahinter kommen? Ihr macht immer wieder die selben Fehler, glaubt, dass wir Polizisten dumm sind. Aber dem ist nicht so, irgendwann erfahren wir alles!"



    Na super, die Polizisten waren wirklich nicht blöd, wenn nicht einmal ich selbst hinter die ganze Sache gekommen bin. Wie konnte ich nur so blöd sein und glauben, dass Malocchio die Teddys aus reiner Nächstenliebe verkauft?



    Irgendwas musste ja wohl dahinter stecken. Und wer würde mir jetzt noch glauben, dass ich nichts damit zu tun hatte? Und was würden meine Eltern denken?Ein Fluchtversuch war ohnehin zwecklos, das wusste ich bereits.
    Nachdem ich im Polizeirevier in eine Zelle gesteckt wurde, kam Eva, die Streetworkerin.
    "Mensch, Mädchen, was hast Du Dir denn dabei gedacht? Ich dachte, Du wärst eine vernünftige junge Dame, die nichts mit dem ganzen Scheiß zu tun hat. Woher hattet ihr die Drogen."
    Ich zuckte mit den Schultern. "Ich wusste nichts von der Sache, Malocchio hat mich da mit rein gezogen." Im nächsten Moment schlug ich mir auf den Mund. Hatte ich sie jetzt verraten?
    Wir schwiegen eine Weile, dann fragte ich: "Können sie bitte nach meinem kleinen Hund sehen? Er ist in Malocchios Unterschlupf. Sie wissen doch, wo der ist, oder? Er hängt hinter dem Gebäude an einer langen Leine mit Futter und Wasser. Bitte holen Sie ihn."
    "Hab ich schon, der Hund wurde zu Deinen Eltern gebracht. Es geht ihm gut. Malocchio haben sie auch gefasst. Sie hat alles zugegeben und versucht, Dich rauszuhalten. Ich weiß nicht, ob ich ihr glauben kann. Wer ist schon so naiv und denkt, dass sich jemand wie Malocchio einfach in die Disco stellt und Stoffteddys verkauft?"
    Ich musste schlucken. Mal wieder wurde mir die Härte dieser Welt beigebracht, und dass man sich auf nichts und niemanden verlassen konnte. Nicht mal auf ein Dutzend Stoffteddys.
    "Ich werde Dich und Malocchio mit nach Berlin nehmen. Deine Mutter kommt dort hin, dort habe ich mein Büro, weißt Du?" Ich nickte.
    "Schlaf jetzt, wir werden morgen mit dem Zug fahren. Das wird eine lange Fahrt. Ruh Dich ein bisschen aus."
    So ging sie, und ich schlief ein. Am nächsten Morgen wurde ich um vier Uhr geweckt und zusammen mit Eva und Malocchio fuhr ich mit dem Zug nach Berlin. Diesmal hatten wir Fahrkarten.



    Eva und Malocchio beredeten die Sache mit den Teddys, immer und immer wieder.
    Sie stritten sich ein wenig. "Wie konntest Du die Kleine da mit rein ziehen, Malocchio?", fragte Eva.
    Malocchio zuckte mit den Schultern. "Ich wollte ihr nur das Geld wieder geben, das sie für mich ausgegeben hat." Ihr stiegen Tränen in die Augen.



    "Und jetzt sitz ich hier, im Zug nach Berlin. Dort, wo alles angefangen hat. Mensch, Eva, warum sorgst Du Dich um uns? Ich meine, um mich. Ich bin doch ein hoffnungsloser Fall. Das Leben war noch nie gut zu mir. Warum kümmerst Du Dich ausgerechnet um mich? Um mich hat sich außer meiner Oma noch nie jemand gekümmert."
    "Ich mag Dich eben.", sagte Eva.



    Da kam der Schaffner. Es war der selbe wie damals. Er sah mich lange an.
    "Hey, Du bist doch die vom letzten Mal, die ohne Fahrkarte gefahren ist.", sagte er schließlich. Ausgerechnet an mich konnte er sich erinnern. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Ich versuchte, mich aus dieser Misere zu ziehen.
    "Ein Junge hat damals meinen Rucksack geklaut, dort war meine Fahrkarte drin. Und mein kleiner Hund... Der ist auch weg."



    Betroffen hielt er sich die Hand vor den Mund. Es war zwar eine Lüge, aber irgendwie ja doch nur eine halbe. Schließlich war mein Hund ja wirklich weg gewesen.
    "Das tut mir leid...", stammelte er. "Vielleicht hat ihn jemand im Fundbüro abgegeben?" Er erkannte selbst, dass diese Möglichkeit so groß war, wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden, und ging weiter.




    Hallo!
    Ich stelle Euch hier Veras kleine Inselhütte vor.
    Nachdem sich Vera und ihr Mann scheiden ließen, zog sie sich ganz zurück und genießt das Leben zur Zeit auf einer kleinen Inselhütte.


    Hier liegt sie gerade in ihrem Bett, welches sie sich mit niemandem mehr teilen muss.



    Das ist ihre unterirdische Speisekammer, da ihre Vorräte sonst schon vor dem Kochen lauwarm sein würden.



    Veras Lieblingsplatz: Der Aussichtspunkt. Ihr einziger Weg zur Außenwelt. Mit dem Fernglas beobachtet sie die Menschen auf dem Festland.



    Die Tiki-Bar: Hier feiert Vera manchmal mit einigen Freunden, die sie manchmal besuchen. Doch auch zum Knabbern und entspannen nutzt sie diesen Platz.




    Und hier sonnt sich Vera: In ihrem Schlauchboot. Drum ist sie auch so schön braun.



    Hier nochmal Veras Inselhütte, ihr neues Leben.



    Viele sonnige Grüße! Hoffe, Ihr votet für mich!
    Eure Moni (In Zusammenarbeit mit Vera-Sim :-)




    Der letzte Sommer mit Julian



    Liebe Leser,


    ich erzähle Ihnen in meiner Geschichte von dem letzten Sommer mit meinem besten Freund Julian. Ich war damals, als es passierte, sechs Jahre alt. Es war ein sehr einschneidendes, schmerzhaftes Erlebnis, das ich lange verdrängt habe. Ich möchte Ihnen erzählen, wie er war, der letzte Sommer mit Julian...



    Julian ist mein bester Freund. Und ich bin seine beste Freundin. Wir wohnen ganz nah beieinander. Neben mir und meiner Oma in dem kleinen gelben Reihenhaus wohnt Julian mit seinen Eltern. Wie fast jeden Morgen kommt Julian auch an diesem Morgen zu mir herüber getrabt.





    "Wollen wir draußen spielen?", fragt er schon an der Tür. Und ich laufe ins Haus und zieh mir meine Spielschuhe an. Er kommt noch kurz mit rein.





    "Seid vorsichtig!", ruft Oma uns noch nach.
    "Haltet Euch von den Bahngleisen entfernt!"
    Genau dorthin wollen wir.





    Gestern haben wir uns dort schon ein Baumhaus bebaut, im Wald hinter den Gleisen. Heute wollen wir es einrichten. Julian hat Nägel mit dabei, damit wir hier und da noch ein paar Ausbesserungen vornehmen können. Wenn wir groß sind, wollen wir heiraten und Mama und Papa werden. Dann können wir im selben Haus wohnen und jeden Tag zusammen Mittag essen. Und Julian geht hinaus in den Wald, um wilde Tiere zu jagen, und ich koche und beschäftige mich mit Nähen und den Kindern. Zwei Kinder werden wir haben, ein Mädchen für mich, die ich frisieren kann, und einen Jungen für Julian, mit dem er angeln gehen kann, wie sein Papa es mit ihm macht. Das wollen wir jetzt spielen.





    "Du musst mich in den Arm nehmen, bevor ich zur Jagd gehe!", sagt Julian zu mir. Das machen Mama und Papa auch immer.
    "Klar, mach ich!" Und schon legt Julian seinen Arm um mich und gibt mir ganz schnell einen Kuss auf die Backe. Wir lächeln uns an.





    "Bis bald!", ruft er. "Pass gut auf unser Haus auf, während ich weg bin!"
    "Auf Wiedersehen, Julian!" rufe ich, und als ich winke, fällt mir mein Ring auf den Boden. Ich kann ihn nicht wiederfinden und fange an zu Weinen. Julian hilft mir beim Suchen, und findet ihn als Erster.





    Er gibt ihn mir, lächelt mich wieder an und verschwindet. Ich sehe ihm noch nach, wie er im Wald verschwindet. Auf meiner Backe fühle ich einen kleinen nassen Fleck. Das ist der Kuss, denke ich. Nach einer Weile ist Julian immer noch nicht zurück. Ich rufe: "Julian! Wo bist Du?"





    Doch keine Spur von ihm. Da erschreckt er mich plötzlich von hinten. Ich fliege voll auf die Nase und sehe ihn böse an. "Das war aber gar nicht nett. Ich hab mir Sorgen gemacht!" Er lacht mich aus. Wir streiten und ich laufe nach Hause. Es wird sowieso schon dunkel. Ich weine auf dem Nachhause-Weg. Meine Oma fragt mich, was passiert ist. "Nichts!", sage ich und laufe in mein Zimmer.





    [align=center]Stunden vergehen, als ein Anruf kommt. Es ist Julians Mutter. Meine Oma telefoniert mit ihr, fragt mich unter dem Gespräch, ob ich weiß, wo er ist.


    Ich weiß, dass Oma schimpft, wenn ich ihr sage, dass wir oben bei den Bahngleisen gespielt haben, und schüttle den Kopf. Sie unterhalten sich noch kurz und das Gespräch endet. Ich denke nach. Was soll ich nur tun?

    Juhu! Endlich ne Fortsetzung *freu* Ich finde sie sehr schön, zwei Welten treffen aufeinander. Ich wäre an ihrer Stelle auch traurig. Alles ist noch so ungewiss. Wird sie je wieder zurück kommen?
    WUNDERSCHÖN natürlich wieder das mit dem Wasser, und der Regen und die Bewegungen auf dem Wasser von den Regentropfen finde ich auch prima!

    Bald weiter machen, bitte!
    Mfg Moni

    Hallo!
    Ich hab auch ein MTS2 Problem und zwar hab ich mich registriert aber keinen Bestätigungslink bekommen. Einloggen kann ich mich auch nicht, und wenn ich mich neu registrieren will, geht das nicht, weil die Emailadresse schon vergeben ist. Was mach ich denn jetzt=? Mfg Moni

    Also ich bin geschockt über den Kommentar von RockAngel.

    Zitat

    judy hat recht sie ist eine f.o.t.z.e. *g*
    und wenn ich judy wär hätt ich mich mit ihr getroffen um sie zu verprügeln und so richtig auf das baby im hauch zu hauen so sauer wär ich


    Das erste Schimpfwort finde ich ganz schön krass für Dein Alter, ehrlich gesagt. Und was kann das Baby im Bauch für die Ausrutscher der Mutter? Ich würde Dir wirklich zu einer Agressionstherapie raten, solltest Du das ernst gemeint haben. Das ist ja grausam... Sorry

    Nun aber zur Geschichte: Ich lese Deine Story sehr gerne, sehr realistisch und bin gespannt, wie es weitergeht!

    Mfg Moni

    Als wir am Abend wieder vor Elmars Tür standen, war er angezogen und gab Malocchio nur einen undurchsichtigen Müllsack, der gerammelt voll war. Was konnte das wohl sein, fragte ich mich. Wir maschierten mit unserer "Beute" Richtung "Schuppen", wo die geilste Party des Jahres stattfinden sollte, wie Malocchio mir erklärt hatte. Auf dem Weg dorthin erklärte sie mir, was sich in dem Müllsack befand.
    "Es sind Stoffteddys. Dutzende Stoffteddys." Ich sah sie ungläubig an, da ließ sie mich einen Blick in den Sack werfen. Es waren wirklich Stoffteddys. Aber wer zum Teufel kaufte sich in einer Disco einen Stoffteddy?
    "Vierzig Euro für einen, als Liebeserklärung für die Freundin oder den Freund. Besser als eine Rose. Naja, vierzig Euro, das ist ein super Preis. Echte Handarbeit, weißt Du." Ich stellte mir vor, wie Elmar die Teddys mit seinen ekligen Wurstfingern zusammengenäht hatte, und da wurde mir schlecht. Ich hätte so einen Teddy nicht mal geschenkt haben wollen. Aber schließlich kamen wir dann im "Schuppen" an.



    Ich hatte es mir irgendwie ganz anders vorgestellt, alt und heruntergekommen, so wie fast alles hier. Doch der "Schuppen" war eine ganz normale Discothek, in der ganz normale Musik gespielt wurde. Wir bauten unsere Teddys auf und stellten uns mit einer geliehenen elektronischen Kasse mitten in den Raum. Die ersten beiden Teddys waren schnell verkauft, doch dann war Schicht im Schacht.



    Malocchio wollte sich eine neue Verkaufsstrategie einfallen lassen, und fing an, mit dem Barkeeper zu flirten. Das funktionierte anscheinend ganz gut, denn schnell kam er zu mir an den Stand und kaufte ihr ein Bärchen. Er wusste nicht, dass wir zusammengehören. So konnten wir den Teddy zwei Mal verkaufen. Schlauerweise stellte sich Malocchio nach einer Weile wieder zu mir an den Stand.



    Da kam der Barkeeper vorbei und sah uns zusammen.
    Er kam auf mich zu und beschimpfte mich als Betrügerin. Er sah ziemlich böse aus, ich verstand echt nicht, wieso sich Malocchio ausgerechnet den ausgesucht hatte. Peinlich.



    Ich hatte schon Angst, er könnte mich schlagen, so wütend wie er war. Ich gab ihm sein Geld wieder, was Malocchio völlig in Rage brachte. "Ey, so geht das nicht, das ist hart verdientes Geld!" Doch da war er auch schon wieder hinter der Bar verschwunden.



    Ich dachte nicht weiter darüber nach, als er plötzlich wieder hinter mir stand und mit dem Finger auf mich zeigte. Die Musik war so laut, dass ich nur Bruchstücke verstehen konnte: "Ich...Polizei... gleich da sein..."
    Na super! Auch das noch. Ich wollte Malocchio noch Bescheid geben, doch diese war bereits verschwunden, und da sah ich auch schon den Polizisten, der auf einmal mitten auf der plötzlich leeren Tanzfläche stand.



    Was sollte ich jetzt tun? Brachte es etwas, weg zu laufen? Versuchen konnte ich es ja mal, möglichst unauffällig. Doch das war natürlich in einer fast leeren Discothek gar nicht so einfach.



    So lief ich einfach direkt an dem Polizisten vorbei Richtung Ausgang. Er lief mir natürlich schnurstracks nach. Ich rannte, so schnell ich konnte. Würde er mich erwischen?



    @ Simfan: Ja, jeder hat sowas schon mal durchgemacht... nur gehts mir ohne ihn einfach burtal schlecht, aber jetzt passt es wieder denk ich... hoff ich.. Auch an Dich ein herzliches Dankeschöööön

    Hallo Ihr Lieben!
    Ich freue mich echt sehr, dass ihr mir so zahlreich geschrieben habt. Mittlerweile geht es mir echt schon besser. Hab schon mit ihm geredet und so weiter... Denke es wird doch wieder... :)

    Nun aber zu den einzelnen Kommis:

    @ Mooncraft: Danke, das gibt mir wirklich Kraft. Hab mich wieder beruhigt. Ich bin so froh, dass es so liebe Menschen wie Dich und die anderen gibt.

    @ Miri: Oh, da hast Du Dir aber viel Arbeit gemacht mit Deinem Aufmunterungsversuch. Diese Moral der Geschichte, wie man so schön sagt, hat so viel Wahres in sich. Hast mir echt geholfen, dankeschön. Sooooo lieb von Dir.

    @ Manja: Danke, dass Du für mich da bist. Auch das hat mir sehr gut getan, danke fürs Zuhören. Wie Du mir schon per PN geschrieben hast: Es ist schön, dass es soooo viele nette Menschen hier im Forum gibt!!!

    @ Kleine Fee: Und ich bin ein Fan von Kommis von kleinen Feen :-)

    @ Averil: Oh, das hört sich eher nach Liebe an, also Freund, als nach bestem Freund oder hab ich da was falsch verstanden? Schlimm sowas, vor allem mit Schlägen... Ganz schrecklich.

    Soooo, und weil ihr mich alle so aufgebaut habt, kriegt ihr heut noch ne Fortsetzung!
    Mfg Moni

    Hallo Leute!
    Heut gibts wohl keine Fortsetzung, bin total am Boden. Heul mir grad die Augen aus dem Kopf. Ich habe mit meinem besten Freund gestritten. Er ist alles für mich. Ich glaube, die Freundschaft ist kaputt. Entgültig. Es kriselte sozusagen schon länger, und jetzt... Jetzt kann ich es glaub ich ganz vergessen. Habs zu weit getrieben, glaub ich. Ich kann nicht mal Sims spielen, alles erinnert mich an ihn. Die Häuser, die er gebaut hat, seh ich an, und schon krieg ich wieder Magenschmerzen und fang an zu heulen. Mir gehts so dreckig. Ich hab keinen Kopf für gar nichts. Ich hoffe, mein Zustand wird sich die Tage mal ändern. Er ist wirklich alles für mich, wie mein Bruder, nein, eigentlich viel mehr. Er ist immer für mich da ( gewesen?), ist meine sogenannte zweite Hälfte. Ohne ihn kann ich nicht leben, zumindest nicht so, wie ich es gerne würde. Ich... kann nicht mehr. So beschissen gings mir glaub ich noch nie. Es ist als wäre ein Teil von mir gestorben. Ich hab keinen Menschen so gern wie ihn... Danke für Eure ganzen Kommis, hab sie alle gelesen. Das baut mich immer so auf, da ich zur Zeit so viele Probleme habe. Da ist es schön, wenn man von jemand Lob und Anerkennung bekommt. Ich danke Euch allen für das Lesen meiner Geschichte. Ich versuch, sobald es geht, eine neue Fortsetzung zu bringen. Mir ist schon wieder so schlecht...

    Eure trauernde Moni

    "Wer war das eigentlich?", fragte ich sie nach einer Weile im Zug.
    "Ach, niemand. Eine blöde Ziege, sonst nichts."
    "Wohin fahren wir eigentlich?", fragte ich sie.
    "Arbeiten." Das war alles, was aus ihr rauszukriegen war. Wir verließen den Bahnsteig und liefen Richtung Wiesenweg. Auch hier standen überwiegend Wohnwägen. In einem davon wohnte "Elmar", der mysteriöse Mann, der für uns Arbeit hatte.
    "Der frisst mir aus der Hand, der tut alles für mich.", erklärte sie mir. Ich fragte, warum er das täte, und sie meinte: "Ach, der will immer was mit mir haben, weißt Du. Aber der ist zu fett. Deshalb hat er keine Chance. Und überhaupt find ich ihn voll eklig. Aber ich mach ihm Hoffnung und lass ihn schmoren. Drum krieg ich bei ihm alles umsonst."




    Wir stiegen die wenigen Stufen zu seiner Behausung hoch und gingen einfach rein, weil die Türe offen stand. Elmar saß in einem Fernsehsessel. Ich fand nicht, dass dieser schmierige Typ aussah, wie ein Mensch, der irgendjemand etwas umsonst gab. Er hatte kleine, glasige Augen, war unrasiert und sein Körper war ziemlich aus der Form geraten.
    "Du schon wieder.", stöhnte er bei unserem Eintreten.
    Er trug nur Shorts und sonst nichts. Malocchio schubste mich vor ihn hin.



    "Das ist Maria.", log sie. "Sie ist hier auf der Durchreise. Na, wie findest Du sie?"
    Er stand auf und musterte mich. Oh Gott, was tat sie da. Wollte sie mich ausliefern?
    "Naja, es geht. Bisschen jung.", meinte er.
    "Ach was, sie ist achtzehn." Noch eine Lüge.

    "Auf jeden Fall musst Du heut noch was für mich erledigen, Elmar." Er kratzte sich. An seinem ganzen Körper waren dunkle Haare, es sah fast aus wie ein Pelz.



    Er ließ sich wieder auf dem Stuhl nieder, erschöpft vom Stehen. Ich musste aufpassen, dass mir nicht schlecht wurde. Er war mir so verdammt nahe.
    "Heute Abend ist doch die Party drüben im Schuppen. Du weißt schon, DIE Party."



    Elmar nickte geistesabwesend und zog mich mit seinen Blicken aus. Ich bemerkte, dass er mir direkt auf meine Oberweite starrte. Ich hielt seinem Blick stand, obwohl ich errötete. Ich dachte an zu Hause, wie schön es dort doch war. Und an meinen Vater. Was hatte der wohl getan, als er den Brief gefunden hatte? Da fiel mir wieder ein, dass er ja eigentlich gar nicht mein Vater war. Der Arme. Er tat mir so leid.



    "Die Dinger müssen bis heut Abend fertig werden, Elmar." Malocchio hatte sich mittlerweile in dem alten fettigen Fernsehsessel niedergelassen und war sichtlich amüsiert von Elmars Aufdringlichkeit.
    Auf einmal stand sie auf und drängte sich zwischen uns. Sie hielt Elmar am Arm und schaute mich an.
    "Er ist doch ein echt geiler Typ, unser Elmar, nicht wahr?"
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich fand Elmar total ätzend, richtig eklig. Ich grinste nur.
    "Und wie findest Du sie?", fragte Malocchio ihn erneut, wobei sie ihn immer noch am Arm hielt.
    "Ich weiß nicht, ich steh mehr auf blond.", meinte er verlegen.



    "Sie färbt sich für Dich die Haare. Überall. Nicht wahr, Süße?" Malocchio sah mich bittend an. Was erwartete sie denn von mir? Ich wollte nur noch hier weg.



    "Okay, ich färb sie blond.", sagte ich kurz. Wenn der gewusst hätte, dass ich da unten noch fast keine Haare hatte, dachte ich mir.
    "Wir werden jetzt gehen. Du weißt ja, was zu tun ist, Elmar. Um acht hol ich sie." Malocchio umarmte ihn. Elmar seufzte. "Du machst einen echt fertig, Mieze."
    Malocchio grinste nur schelmisch, dann winkte sie mich zur Tür.
    "Komm, Süße, Haare färben!"



    Ich folgte ihr. Sobald wir aus dem Wohnwagen draußen waren, sagte ich: "Du hättest mir auch mal was sagen können. Ich weiß überhaupt nicht, worum es geht."
    "Mach ich später, wenn wir die Bestellung abholen." Malocchio war anscheinend sehr zufrieden.
    "Wir sind echt ein gutes Team.", meinte sie. Ich fand das ganz und gar nicht gut.




    @ Miri: *bangt um die netten Zöpfchen* Ich glaube durchaus, dass Gyani ihr Ziel verfolgen wird. Darum ist sie ja schließlich da. Und sie ist nicht der Typ, der sich so schnell runterziehen lässt.

    @ Didiaaa: Ja, das hat es bestimmt. Es tut immer gut, sich mal alles von der Seele zu reden.

    @ Manja: Oh, so viel Lob, dankeschöööön! Das freut mich echt sehr! Schön, wie Du die Geschichte aufnimmst. Ich freu mich immer über so viele Kommis, und noch viel mehr, wenn Deiner oder einer von meinen "Stammlesern" dabei ist. Und natürlich auch bei allen andern. Oh je, hihi, ich freu mich über jeden Kommi tierisch. Weiß gar nicht was ich sagen soll! Danke!!!

    Mfg Eure Moni

    Erst Mal Guten Morgäääääähn!

    Oh Mann, Manja, das ist ja echt fies! Grrrr! Nein Quatsch, das gehört ja dazu dass man es spannend macht. Oh, sie soll auf die Uni gehen? Und in ein Internat? Ich war auch mal auf nem Internat, drei Monate, ich fand es schrecklich dort. Die Arme. Hoffentlich gefällt es ihr dort besser. Ach, ich kann bei Deiner Geschichte immer so richtig mitfühlen. Hoffentlich machst Du bald weiter, ich bin echt schon megagespannt. Diese Nina ist vielleicht eine Ziege, das wär schon unter meiner Würde, dass ich da zu meiner Nebenbuhlerin persönlich hingehen und diese warnen würde. Weiß auch nciht, jeder Mensch ist anders, und die ist eben gaaaaaanz anders :-)

    Also, ich danke Dir für diese angenehme Unterhaltung.
    Mfg Moni

    Was blieb mir anderes übrig, als ihr zu helfen? Schließlich hatte sie mir in der Nacht einen Unterschlupf gegeben und würde das wahrscheinlich auch in der nächsten tun. Und irgendwie musste ich ja nach Berlin kommen. Ich hatte zwar alle Zeit der Welt, aber allein würde ich das nicht schaffen. Ich brauchte Malocchio, und sie mich. Wir waren ein eingespieltes Team.



    Am Bahnhof warteten wir auf den Zug. Malocchio schnellte die Treppe zur Brücke hinauf und schaute dann von oben auf die Gleise hinunter. "Wow, ist das geil, was?", fragte sie und lächelte dabei in die Sonne.



    "So stell ich mir Freiheit vor. Ich bin so froh, dass ich so frei bin. Wenn ich da an früher denke..."
    Nun wurde ich neugierig. "Was war denn früher?", fragte ich sie.



    "Ach, das ist lange her. Meine Geschichte ist kurz und nicht ganz schmerzlos."
    Ich wollte sie hören. "Bitte erzähl sie mir."
    Sie zögerte, doch dann fing sie an. "Meine Ma war ne richtige Dealerin. Immer drauf, weißt Du. Hatte nicht viel für mich übrig, deshalb hat mich das Jugendamt zu meiner Oma gebracht. Meine Oma war der einzige Mensch, den ich wirklich geliebt hab. Und sie war immer ehrlich zu mir und hat mich nie belogen. Und Olli... Mein Freund, weißt Du... Ich hab ihn in der Schule kennen gelernt und mich in ihn verliebt. Sie hat mir immer gesagt: "Lass die Finger von dem, Mädchen. Der taugt nichts." Und was hab ich getan? Ich hab mich auf ihn eingelassen. Von allen Arschtypen auf der Welt hab ich mir den arschigsten ausgesucht. Weißt Du, was der gemacht hat?" Ich schüttelte den Kopf.



    "Der hat sogar meine Oma beklaut! Und ich hab´s nicht gemerkt. Mein Gott, echt. Kein einziges Mal hab ich´s gemerkt. Der hat meiner Oma ihre goldene Uhr geklaut, und ihre Halskette, und die fünfhundert Euro, die sie in ihrer Unterwäsche versteckt hat, für Notfälle. Sie hat ihn dabei ertappt, und hat nen Herzinfarkt gekriegt. Deshalb ist sie gestorben. Kannst Du Dir das vorstellen?" Ich schüttelte den Kopf, bekam eine Gänsehaut.




    "Auf der Beerdigung hat Olli mir die Kette und die Uhr gezeigt. Ich saß da in der Kirche, als einzige Verwandte, weil meine Mutter es nicht für nötig gehalten hatte, zu erscheinen, und hab immer auf diesen verdammten billigen Sarg gestarrt. Sozialmodell, weißt Du. Und darauf der billige Kunstblumenstrauß, den ich im Sonderpostenmarkt für nen Euro gekauft habe. Das war so armselig. So verdammt armselig. Ich kam mir so minderwertig vor. Und dann zeigt mir Olli das Zeug und flüstert: "Hier, schau, was ich hab. Das hättest Du jetzt geerbt. Aber jetzt gehört es mir. Wir machen Halbe/Halbe, in Ordnung?" Weißt Du, wie ich mich gefühlt habe? Ich hab ihm mit der Faust voll auf die Nase geschlagen. Dann sah ich den Typ vom Jugendamt, der mich gleich nach der Beerdigung in ein Heim bringen wollte, und da wusste ich, ich muss hier weg. Und dann bin ich abgehauen. Direkt weg, und mich hat nie wieder einer von denen gesehen. So was passiert einem nur einmal im Leben. An mich kommt keiner mehr ran. Gar keiner."



    Malocchio liefen Tränen über die Wangen, als sich jemand von hinten nährte. Es war ein schwarzhaariges Mädchen. "Hey, Malocchio, ist das Deine neue Freundin? Ihr schlaft wohl auch zusammen, was?" Ich ahnte schreckliches. Nun ging Malocchio so richtig ab.



    Sie beschimpfte das unbekannte Mädchen übelst und drohte ihr, sie von der Brücke zu werfen, wenn sie sich nicht sofort entschuldigen würde. Ich zog sie von der Fremden weg, um das Schlimmste zu verhindern. "Komm, lass uns weitergehen, die ist das doch gar nicht wert." Das Mädchen grinste hämisch. Am liebsten hätte ich ihr selbst eine geklatscht, doch dafür war ich nicht der Typ. Wir schafften es dann doch noch ohne größere Vorfälle, mit dem Zug in den nächsten Stadtteil zu kommen.

    Die Penner, von denen die Passantin geredet hatten, saßen auf den Bänken und quasselten wie verrückt durcheinander.



    "Vor denen musst Du Dich in Acht nehmen!", riet mir Malocchio. "Die sind alle ziemlich durchtrieben und hinterhältig. Den ganzen Tag sind die nur am Saufen und sonst machen die nicht viel. Leben von Hartz IV und reden den ganzen Tag dummes Zeug. Die einzige Arbeit, die sie verrichten, ist Pfandflaschen suchen. Das wars dann auch schon." Anscheinend hielt sie nicht viel von diesen Leuten.



    Auf einer der Bänke entdeckte ich den Junkie, den mir Malocchio vor kurzem vorgestellt hatte. Er saß ganz allein da und hörte den anderen zu. Keiner beachtete ihn. Warum war er wohl so geworden, fragte ich mich.
    "Komm, lass uns einkaufen, hier gibts nicht viel zu sehen."
    Wir begaben uns zu dem H&M und schon begann die Prozedur der "Was-soll-ich-nehmen-Frauenkrankheit". Ich hatte genug Geld, um für uns beide ein neues Outfit zu kaufen, und das nutzte Malocchio sofort aus.
    "Endlich wieder was Neues, das hab ich schon lang nicht mehr gehabt. Das Klauen wird immer riskanter, und wegen ein paar solcher Klamotten hock ich mich nich in den Knast."
    Ich entschied mich für ein rotes Sweatshirt und gut sitzende Jeans.



    "Schon viel viel besser!", meinte sie, als ich ihr mein neues Outfit vorführte. "So kann man sich mit Dir sehen lassen!" Ich musste lachen.



    Eigentlich war sie diejenige, die aus der Reihe trat mit ihrem Outfit, nicht ich. Aber ich gab ihr Recht. Und so suchte sie sich ein kurzes Röckchen und ein Shirt, in das sie sich sofort verliebt hatte.



    "Seh ich nicht prima aus?", fragte sie selbstverliebt, als sie sich im Spiegel ansah. Ich stimmte ihr zu, kramte dann nochmal in einem der Kleiderständer.



    Sie sah sich die ganze Zeit im Spiegel an.
    "Ich seh mich so selten, weißt Du. Zu Hause hab ich keinen Spiegel."
    Wir bezahlten, oder besser gesagt ich, und verließen das Geschäft.
    "So, und jetzt müssen wir uns an die Arbeit machen! Es gibt noch viel zu tun."
    "An die Arbeit?", fragte ich verblüfft.
    "Ja, an die Arbeit, und Du wirst mir helfen. Kannst dann die Hälfte haben. Jetzt müssen wir aber erst Mal zum Bahnhof. Ich erzähl Dir alles unterwegs."



    @ Didiaaa: Ja, der Dreck,.... der muss weg. Nee Quatsch, aber manchmal sieht es echt so aus. Sorry. Hoffe Du bist nicht allzu abgeneigt.