Beiträge von Monimausal

    Liebe Leser,
    nun folgt also die zweite Weihnachtsgeschichte! Viel Spaß!



    Alle kennen Herrn Brandt, den knallharten Autoverkäufer vom Ende der Stadt. Von Weihnachten, dem Fest der Liebe, hält er nichts. Alles, was das ganze Jahr über für ihn zählt, ist Geld - und Alkohol. Herr Brandt hat eine Frau und zwei Töchter. Zu diesem Weihnachten lädt er seine Eltern, wie jedes Jahr, zum Essen ein... Doch es soll alles anders kommen...


    Im Wohnzimmer der Brandts roch es nach Braten, der Weihnachtsbaum stand in einer Ecke.
    Die elektrische Beleuchtung blinkte. Das Klingeln an der Tür löste sofort ein mulmiges Gefühl in Regina, der Ehefrau von Lothar Brandt, aus. Heute würde alles anders werden. Sie würde ihren Schwiegereltern endlich reinen Wein einschenken.



    Sie öffnete die Türe, und da standen die beiden. Wie jedes Jahr erhellte sich sofort die Miene ihrer Schwiegereltern, als sie Regina sahen. Und wie jedes Jahr würden sie auch heute wieder sagen, wie froh sie waren, dass ihr Lothar so eine bezaubernde, kluge Frau gefunden hatte. Sie würden das Essen loben, und Regina als beste Köchin in ganz Bayern betiteln. Doch dann würde doch alles anders werden...



    Das Essen verlief ansich sehr ruhig und normal. Als die ganze Familie mit dem Essen fertig war, sagte Regina: "Ich muss Euch etwas sagen: Lothar und ich werden uns trennen." Lothars Mutter ließ die Serviette fallen, sein Vater stellte das Glas ab.



    Sie starrten das Noch-Ehepaar ungläubig an, und verkündeten dann, dass sie jetzt gehen würden. Sie standen beide gleichzeitig auf und verließen fluchtartig die Wohnung. Regina schloss die Tür hinter den Schwiegereltern. Mit der Klinke in der Hand blieb sie noch einige Minuten stehen, den Kopf nach vorn gebeugt. Endlich war der Heilige Abend vorbei. Sie seufzte vernehmlich auf.
    Schließlich ging sie zurück ins Wohnzimmer.



    Mechanisch begann sie, den Tisch abzuräumen: Geschirr, Tassen, Kuchenreste, Besteck.
    In der Küche stand Lothar vor dem Fenster. Sie nahm nur seinen Rücken wahr. Regina bemerkte bei einem flüchtigen Blick wie kahl er am Hinterkopf geworden war. Aber sie verlor kein Wort, räumte den Geschirrspüler ein.
    Lothars Stimme hielt sie beim Verlassen der Küche.
    "Na? Hast du mir nichts zu sagen?"




    Regina lächelte verhalten, aber sie ging weiter. Lothars Stimme folgte ihr. "Was hast du dir gedacht dabei?"
    Der Tonfall war laut, fast grob. Regina zuckte die Schultern.

    "Ich glaube, Sie müssen mich verwechseln.", sagte er kleinlaut. Ich fragte nach, ob er eine Tochter habe, er sagte: "Nein, meine Tochter starb letztes Jahr an Weihnachten." Na großartig, da hatte ich ja wieder mal mitten ins Herz getroffen. Ich wollte schon wieder gehen, da sagte er: "Ich glaube, Sie sind vielleicht doch richtig hier." Ich runzelte die Stirn. "Kommen Sie doch erst mal rein. Es ist ziemlich kalt hier Draußen."



    Ich betrat das kleine Haus und fühlte mich sofort wie Zu Hause. Im Ofen brannte Feuer, welches das Zimmer in ein herrliches Licht eintauchte.
    "Setzen Sie sich doch.", bat er mich. "Ich heiße übrigens Thorsten." Auch ich stellte mich vor. "Mein Name ist Carina."
    "Sie sagten vorher, das Mädchen, welches Sie hierher gebracht haben, hätte Ihnen von einem Streit berichtet?" Ich nickte, und erzählte ihm alles, was ich wusste.



    Dann stand er auf und holte ein Fotoalbum. Er bat mich, es anzusehen, und gleich auf der ersten Seite sah ich etliche Babyfotos. Dann wurde das Kind älter, und schließlich erkannte ich das Mädchen wieder, welches ich noch vor wenigen Minuten hier abgesetzt hatte.
    "Das ist das Mädchen!", rief ich und deutete mit dem Finger auf das Bild, auf dem ich sie entdeckt hatte.



    Er schüttelte gedankenverloren den Kopf.
    "Das ist unmöglich... Und doch muss es stimmen. Woher sollten Sie sonst die Details wissen, die ich nie jemandem erzählt habe. Ich habe mich so schuldig gefühlt. Wegen mir ist sie weggelaufen, sonst wäre das alles nie passiert."



    "Was ist geschehen?", fragte ich nach einer Weile. Er zögerte, doch dann erzählte er mir, was passiert war. "Man fand ihre Leiche am Abend in einem abgelegenen Wald. Ein Mann hatte Sie vergewaltigt und erdrosselt, vermutlich war sie per Anhalter mitgefahren und so an ihren Mörder geraten. Ich werde mir nie verzeihen, dass ich damals so ein Scheusal und ein Alkoholiker war. Ich habe dadurch das einzige verloren, was ich nach dem Tod meiner Frau noch hatte: Meine Tochter." Er sah so unendlich traurig aus.
    "Ihr Name war Hannah.", sagte Thorsten, und mittlerweile hatte er Tränen in den Augen.



    Ich stand auf und nahm ihn in den Arm. "Vielleicht sind Sie mein Weihnachtsgeschenk.", sagte er schließlich. "Meine Tochter hat Sie hierher geführt, das muss einen Grund gehabt haben. Ich bitte Sie, feiern Sie mit mir das Weihnachtsfest, ich will es nicht alleine tun."
    Er sah schuldbewusst zur Seite. "Wissen Sie, eigentlich hatte ich heute vor, meinem Leben ein Ende zu bereiten. Kurz, bevor Sie kamen, wollte ich gerade in den Speicher gehen und mir ein Seil besorgen. Ich weiß nicht, warum ich Ihnen das alles erzähle, Carina, doch irgendwie fühle ich, dass Sie mir das Leben gerettet haben."
    Ich sah ihm tief in die Augen. "Und sie haben mir das meine gerettet, Thorsten."



    Ich erzählte ihm meine Geschichte, und als ich fertig war, küssten wir uns.
    Genau ein Jahr später, am 24. Dezember, kam unsere gemeinsame Tochter zur Welt. Wir nannten sie Anna.



    Ich bin so froh, dass ich damals, an jenem Weihnachtstag, hier her gefunden habe, denn ab jenem Tag habe ich ein neues Leben begonnen. Und nun kann ich auch wieder an Gott glauben, denn er hat mir mein ganz persönliches Weihnachtsgeschenk gemacht...

    Vier Jahreszeiten - 100 Geschichten


    Das Weihnachtsgeschenk


    Passend zur stillen Zeit schenke ich Euch, liebe Leser, eine kleine Geschichte, die ein bisschen zum Nachdenken anregen soll. Ich hoffe, sie gefällt Euch. Viel Spaß beim Lesen!



    Es war ein scheußlicher Tag. Der 24. Dezember. Mein erstes Weihnachten, das ich allein verbringen sollte, denn im Jahr zuvor, ebenfalls am 24. Dezember, hatte ich Mann und Kind verloren. Sie hatten einen tragischen Autounfall gehabt, und waren auf der Stelle tot gewesen. Als ich davon erfuhr, starb auch ich innerlich. Meine liebe, hübsche Tochter Nadine und mein treuer, geliebter Ehemann Moritz, sie beide waren gestorben.



    Oft fragte ich Gott: "Warum ausgerechnet ich?" Doch bis zu jenem Tag hatte ich nie eine Antwort darauf bekommen. Dieses Weihnachten würde ich nicht überstehen. Hatte ich doch sonst schon Anfang Dezember angefangen, Geschenke für meine Liebsten zu besorgen. Dieses Jahr gab es niemanden, den ich hätte beschenken können. Und deshalb beschloss ich auch an diesem 24. Dezember, mir das Leben zu nehmen. Ich wollte zur Unfallstelle fahren, um dann gegen den selben Baum zu fahren, gegen den auch meine Familie gefahren war.




    Als ich schon mit dem Auto unterwegs war, sah ich auf der Straße plötzlich ein junges Mädchen, höchstens siebzehn. Sie war spärlich bekleidet, und ich hielt sofort an. Sie würde sich in dem Outfit sicher noch den Tod holen.
    "Hallo, Kleine. Sag mal, was machst Du denn hier Draußen, und warum hast Du nur ein Shirt an?"



    Sie kam zu mir herüber auf die Fahrerseite und sah ins Wageninnere. "Komm, steig ein.", bat ich sie. Ich konnte das gar nicht mit ansehen.
    Sie stieg ein und fing auch gleich zu erzählen an. "Ich bin von zu Hause weggelaufen, weil ich es nicht mehr aushalte. Mein Vater trinkt nur noch und ist immer schlecht drauf.



    Ich bin einfach losgegangen. Ich hab in der Eile vergessen, eine Jacke mitzunehmen, aber wenn ich erfriere, ist es sowieso egal. Dann bin ich wenigstens da, wo meine Mama jetzt ist."
    Ich war schockiert über ihre Aussage. Sie zitterte am ganzen Körper. Das arme Ding, dachte ich.



    Sie musterte mich eingehend. "Sie haben geweint, stimmts?", fragte sie dann. Ich nickte.
    "Aber das ist jetzt unwichtig. Ich werde Dich jetzt zurück nach Hause fahren, und dann reden wir mit Deinem Vater. Ist das in Ordnung?" Sie nickte stumm.
    "Ich sag Ihnen, wo es lang geht." Ich fuhr los.



    Nach etwa zehn Minuten Fahrt sagte sie, dass wir da seien. Es war ein kleines Haus, welches irgendwie eine wohlige Atmosphäre ausstrahlte. "Ich steig aus, und klingle schon mal.", sagte sie. Das tat sie auch. In dem Moment sprang das Radio plötzlich an und ich erschrak. Es waren nur einige Augenblicke, die ich nicht aufgepasst habe, und schon war das Mädchen verschwunden



    Da sah ich zum Haus, und plötzlich stand da ein Mann. Er schaute verwundert zu mir herüber.
    Ich stieg aus und sagte: "Guten Tag, ich habe eben Ihre Tochter hier aussteigen lassen. Sie hat mir von ihrem Streit mit Ihnen erzählt, und ich dachte, vielleicht könnte ich etwas schlichten." Er wurde plötzlich kreidebleich.



    Schließlich kamen sie vor eine hohe Steinmauer. Als Toby erkannte, was sich hinter der Steinmauer befand, sah er Eleonora erschroken an. "Seit ihr etwa alle Grufties oder so etwas?"
    Eleonora grinste breit. "So in etwa könnte man es nennen, Toby."



    Voller Schaudern und Entsetzen nahm er das grausame Treiben der Dorfbewohner wahr. Er schrie: "Eleonora, was machen die da? Komm, sag es mir! Bitte!"
    Die Dorfbewohner wurden zu seltsamen Gestalten. Sie unterhielten sich: "So ein armer, blonder Jüngling aus der Stadt. Er hat wohl noch nie gesehen, wie Geister in ihre Gräber zurückkehren!"



    Ungläubig fragte Toby Eleonora: "Geister? Das kann doch nicht wahr sein, ihr wart doch so real!"
    Eleonora fing an, zu erklären: "Das sind wir auch, einmal im Jahr. Doch dann müssen wir wieder zurück in unsere Gräber, und wieder ein ganzes Jahr auf diese wenigen Tage warten, an dem wir aus dem Geisterreich zurückkehren dürfen. Seit unser Dorf Morbuck verwunschen ist, bin ich so einsam. Ich bin ganz allein in meinem Grab. Bitte, Toby, komm mit mir!" Sie gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss, aus dem er sich kaum entreißen konnte. Doch dann wurde er wieder klar im Kopf und riss sich los.



    Toby versuchte, wegzulaufen, doch zwei Geister verstellten ihm den Weg.
    "Glaubst Du wirklich, wir würden Dich gehen lassen?", fragte einer der Geister.
    "Es ist nicht nett, Lady Eleonora im Stich zu lassen."
    Toby versuchte wieder und wieder, zu fliehen, doch es gelang ihm nicht.
    "Nein, ich will nicht ins Grab, ich bin doch noch lebendig!", schrie er.



    Doch dann geschah alles sehr schnell: Zwei Geister stießen ihn ins Grab, er verlor den Halt und stürzte in die Tiefe. Eleonora zog ihn in ihre kalten Arme.



    "Liebster, endlich sind wir für immer vereint." Dann wurde Erde auf das Grab geschaufelt, und Toby wurde lebendig begraben. Am nächsten Tag suchte man nach ihm, doch er blieb für immer spurlos verschwunden...




    Liebe Leser, das war mein Beitrag zu Halloween, ich hoffe es hat Euch gefallen! Freu mich sehr über Kommis! LG Moni

    Es geht weiter...


    Als er bei seinem Auto ankam, näherte sich schon der Abschleppwagen. Ein alter Mann stieg aus und begutachtete Tobys Auto. "Guten Tag, ich bin der Mann vom Abschleppdienst. Sie trauen sich aber, in dieser gottverdammten Gegend einfach so am Straßenrand stehen zu bleiben. Haben Sie denn keine Angst, dass Sie jemand überfallen könnte?" Die Ironie in seinen Worten ließ darauf schließen, dass er schon sehr lange hier lebte, und gerne Witze über die Abgeschiedenheit hier machte.



    "Von wo aus haben Sie angerufen?", fragte er. Toby deutete nach Süden. "Da hinten ist doch das Dorf Morbuck. Eine junge Dame hat mich ihr Telefon benutzen lassen."



    Der alte Mann schaute grimmig drein. "Hören Sie, junger Mann. Ich bin zwar alt, aber noch lange nicht dumm.", fragte er schließlich.
    Toby sah ihn verwundert an. Dann meinte der alte Mann: "Dieses Dorf gibt es schon seit vielen Jahren nicht mehr. Sie müssen einen Geist gesehen haben."
    Alte Leute sind manchmal ganz schön komisch, dachte Toby. Dieses hübsche Mädchen konnte kein Geist gewesen sein.



    "Ich schleppe Ihren Wagen in die nächste Werkstatt. Sieht so aus, als wäre das Kühlwasser ausgelaufen."
    Und so schleppte der alte Mann den Wagen in die nächste Werkstatt, und in Tobys Kopf schwirrten nur noch Gedanken um die wunderschöne Frau.



    Am nächsten Tag....


    Der Wagen war wieder repariert und Toby machte sich auf, um am Dorffest in Morbuck teilzunehmen. Als er ankam, hörte er schon von Weitem die Musik und das Gelächter der Dorfbewohner.
    Er stieg aus dem Wagen, und schon bald entdeckte er Eleonora.



    Sie kam auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch.
    "Schön, dass Du gekommen bist. Ich habe bis jetzt noch mit keinem anderen getanzt, sondern nur auf Dich gewartet."
    Toby lächelte verlegen. "Oh, aber es sind doch so viele andere gutaussehende Männer hier. Ich dachte schon, dass Du mitten im Tanzgewimmel steckst, wenn ich komme."



    Sie grinste verführerisch. "Aber Toby, wenn ich weiß, dass ein Mann wie Du zu unserem Fest kommt, halte ich mich natürlich frei!"
    Sie begaben sich an einen der Tische und sofort wurde groß aufgetischt. Toby und Eleonora aßen und tranken, lachten und erzählten sich die verrücktesten Geschichten.



    Die Zeit verging wie im Flug, und plötzlich bemerkte toby: "Eleonora, was ist denn da los, die Leute gehen ja alle. Mann, es wird ja schon hell. Ich habe gar nicht bemerkt, wie spät es schon ist."
    "Tja, Toby, für mich ist die Nacht auch vorbei.", sagte Eleonora wehmütig. Doch plötzlich erhellte sich ihre Miene. "Komm doch mit!"




    "Mitkommen? Wohin denn?" Toby verstand nur noch Bahnhof.
    Eleonora war schon gegangen. Er lief ihr nach. "Warte, ich komme mit Dir. Dann lasse ich mich eben überraschen!"

    Liebes Tagebuch,


    endlich war der Tag der Aufführung da, nämlich gestern, am 18. Dezember. Es war ein voller Erfolg. Ich und Tim spielten wirklich erstklassig, keiner vergaß seinen Text und bei den Zuschauern kam das alles ebenfalls sehr gut an.



    Nach der Aufführung gab es dann das große, traditionelle Weihnachtsessen. Der Raum war festlich geschmückt und versprüte eine richtig schöne Weihnachtsstimmung. Pater Olaf weinte sogar, weil er so glücklich war. Er sagt immer wieder: "So eine wunderschöne Aufführung hat es schon lange nicht mehr gegeben. Ich danke Euch allen wirklich von ganzem Herzen!"



    Es war schön, ihn so glücklich zu sehen. Doch ich hatte immer im Hintergedanken, dass es bald wieder nach Hause gehen würde. Darauf freute ich mich ganz und gar nicht. Das merkte Schwester Augustine auch, als ich vorzeitig den Raum verließ. Sie kam mir nach und fragte, ob ich in einer Stunde in ihre Stube kommen könnte. Ich nickte.



    Um Punkt acht Uhr klopfte ich dann an ihre Tür. "Herein?", rief sie. Ich betrat den abgedunkelten Raum. Schwester Augustine saß auf der Couch und sah zu mir hoch. "Setz Dich doch." Sie bot mir den Platz auf dem Hocker an.
    "Nun, Kind, es ist jedes Jahr an Weihnachten das selbe mit Dir. Du bist betrübt, magst nicht sagen, was los ist mit Dir und sagst immer, das nichts los seie. Bist Du nun endlich bereit, mit mir darüber zu reden?"



    Ich war sehr überrascht über ihre Worte. Mir war nicht bewusst, dass sie mich bereits seit mehreren Jahren durchschaut hatte.
    "Ach, Schwester Augustine, wo soll ich da anfangen. Es war vor vier Jahren an Weihnachten, als uns unsere Mutter ihren neuen Mann vorstellte. Ich habe mich damals schrecklich mit ihr gestritten, und seitdem wird es jedes Jahr schlimmer. Ich habe einfach keine Lust mehr auf dieses ganze Getue. Mama tut so, als seien wir eine glückliche Familie, doch in Wahrheit hat sie mich und meine Geschwister ein halbes Jahr, nachdem sie Manfred kennen gelernt hat, in dieses Internat hier abgeschoben.



    Bitte, Schwester Augustine, verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin gern hier, doch ich wäre viel lieber bei meiner Familie. Und seit Mama dann Johanna-Sophie zur Welt brachte, war sowieso alles vorbei. Seitdem lebt sie nur noch für dieses Kind, wir anderen sind uninteressant. Es ist das einzige Kind, welches sie zusammen mit Manfred hat, und sie verwöhnt es nach Strich und Faden. Manfred hat an uns Kinder sowieso noch nie Interesse gezeigt.



    Er war einmal mit uns in einem Freizeitpark, und da hat er andauernd geschimpft, wie anstrengend vier Kinder doch seien und dass er nie solche Quälgeister wie uns haben wolle. Naja, das ist der Grund, warum ich mich nicht auf Weihnachten freue. Mittlerweile kriegen wir "Großen" ja nicht mal mehr Geschenke, und die Zwillinge sind erst zehn Jahre alt.



    Schwester Augustine wusste fast immer Rat, das war bei allen bekannt. Doch nun blieb sie stumm. Schließlich sagte sie dann kleinlaut: "Ich habe nicht erwartet, dass es in Deiner Familie so schlecht aussieht für Dich, Maida. Ich sehe jedes Jahr, wie Manfred, also Herr Mittermaier, Dich abholt, und war eigentlich stets der Meinung, dass Ihr eine glückliche Familie wärt. Doch ich habe mich wirklich sehr getäuscht. Ich werde mir etwas einfallen lassen. Du solltest jetzt allerdings zu Bett gehen. Morgen wird ein langer Tag, Dein letzter in diesem Jahr, den Du im Internat verbringen wirst. Mach Dir keine Sorgen, es wird schon alles gut werden."
    So verließ ich das Zimmer, und war auch nicht schlauer als vorher. Doch was hätte sie denn auch schon machen können? Manfred ist und bleibt eben Manfred, egal, was man tut...



    Liebe Leser,
    vielen vielen Dank mal wieder für alle Kommis!
    @ Eistorte: Also, um wen es geht, wird ja noch nicht verraten, aber es ist ein Internat, ein Klosterinternat. Das Mädchen hat also noch Eltern usw...
    @ _Nana_: Cita ist etwas komisch, und Viktoria ist eingebildet, das ist richtig :-)
    @ Miri: Schön ,dass auch Du wieder da bist! Freut mich sehr! Wer das Klosterkind ist, werdet Ihr natürlich auch bald erfahren, auch wenn viele natürlich schon Vermutungen haben. :-)


    Ach ja, und hier noch ein kleines Weihnachtsgeschenk an meinen Freund, welches ich Euch nicht vorenthalten will:


    http://de.youtube.com/watch?v=b7xg_KGLxZo


    Liebes Tagebuch!
    Da bin ich also wieder, in alter Frische, und rate mal, was ich gerade mache: Textlernen! Über mir döst Cita mal wieder vor sich hin. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob sie sich einfach mit ihrem Schicksal, unbeliebt zu sein, abgefunden hat, oder ob es ihr einfach egal ist.



    Die größte Premiere in diesem Jahr ist die Weihnachtsvorführung. Die Proben laufen schon seit einigen Monaten, da es ein sehr langes und wichtiges Stück ist. Ein Junge aus dem Bubeninternat wird den Josef spielen, und ich soll Maria spielen. Ich bin schon so aufgeregt. Ich kenne den Jungen aus dem Ballettkurs. Er ist neu, doch er macht mittlerweile schon eine sehr gute Figur. Sein Name ist Tim.
    Letztens musste ich in Ballett sogar ein Solo mit ihm tanzen und dazu eine Choreografie einstudieren.



    Zuerst musterte er mich kritisch und äußerte, dass er Zweifel habe, ob er mich auch richtig hochheben könnte. Ich schämte mich sehr, weil er so direkt war und mich mehr wie einen Gegenstand als wie einen Menschen begutachtete. Doch dann sagte er, dass wir uns nun an die Arbeit machen müssten.



    Wir saßen zusammen auf dem Boden im Übungsraum und redeten über Gott und die Welt, nur eben nicht über die Choreografie. Er ist irgendwie etwas ganz Besonderes. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich im Internat nur selten mit Jungs zusammen komme, und mittlerweile ja auch schon in der Pubertät bin mit meinen sechzehn Jahren.
    Er fragte mich richtig aus, woher ich komme, warum ich hier bin, und so weiter.



    Ich erklärte ihm, dass ich darüber nicht sprechen wolle, und er verstand es. Er hingegen erzählte mir, dass seine Eltern eine große Anwaltskanzlei führen, und auf seine gute Schulbildung großen Wert lägen. Deshalb sei er hier.
    Dann begannen wir aber endlich mit dem Tanz.



    Unsere Lehrerin war begeistert, dass wir uns so gut verstanden. Sie prieß uns schon als einstiges Traumpaar am Baletthimmel an. Doch davon sind wir natürlich noch weit weg. Ich will außerdem keine professionelle Balletttänzerin werden - Tim hingegen sehr wohl. Er sagt, für ihn ist das ganze rechtliche Zeugs nicht, und er will sich sein Geld lieber mal mit Tanzen verdienen.



    Nach dem Ballettkurs gingen wir noch gemeinsam in die Caféteria. Tim packte seinen Laptop aus und zeigte mir eine Aufführung, die er gefilmt hatte. So wolle er auch mal sein, sagte er. Und er wolle Rosen regnen sehen, und eine wunderschöne Partnerin haben. Das hat mich sehr fasziniert.



    Er scheint so zielstrebig, so sicher in seinem Tun. So würde ich auch gerne sein, dachte ich. Und mit diesen Gedanken schließe ich den heutigen Eintrag. Bis bald.

    WOW WOW und nochmal WOW!
    Finde die Story schon jetzt supergut! Ich hoffe, dass dieshier Dein neues "Lebenswerk" wird ;-) Denn es scheint schon jetzt richtig gut zu werden!
    Freue mich auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung.
    So, jetzt muss ich bei meiner Story weitermachen, damit die nicht ganz untergeht, bei so einer starken Konkurenz! :-)
    LG Moni

    Hallo, liebe Sarotti!
    An sich finde ich Deine Story schon ganz gut, nur die bilder sind etwas klein und unscharf, Du kannst sie im Spiel unter Grafikoptionen höher stellen.
    Auch die Räume könntest du etwas mehr ausschmücken, ist aber nur ein Tipp, ich denke, dass Du dadurch mehr Leser bekommen könntest. Was mir noch aufgefallen ist: Du machst kaum Rechtschreibfehler! Finde ich auch sehr positiv, es ist schön (und leider selten), einen fehlerfreien Text zu lesen.
    Bin gespannt, wie es mit den Schwestern weitergeht.Und was aus der lesbischen Liebe werden wird!
    LG Moni


    IM THEATERSAAL...





    Als wir den Saal betreten, redet Pater Olaf, unser Schauspiellehrer, gerade mit Viktoria. "Du musst Dich richtig in Deine Rolle hineinfühlen, sonst wird das nie was. Stell Dir vor, Du bist das Mädchen, welches gerade seine große Liebe verloren hat, auf dem Dach eines Hochhauses sitzt und über ihren Tod nachdenkt. Du musst es fühlen, Viktoria. Richtig fühlen!"
    Ich habe in dem Stück die Rolle des "Retters". Die Figur kommt zu der Lebensmüden aufs Dach und redet mit jener, überredet sie zum Weiterleben, und zeigt ihr, was sie in einigen Jahren alles erwarten wird.



    Pater Olaf begrüßt mich freudig. "Auf zur Lagebesprechung!", ruft er, und wir setzen uns im Kreis auf den Bühnenboden. Pater Olaf erklärt uns zum tausendsten Male die Handlung der Geschichte und auf was wir alles achten müssen.




    Viktoria ist mal wieder die mit der größten Klappe. "Es ist doch so einfach, Pater Olaf. Sie müssen uns das Ganze nicht tausend Mal erklären!"
    Pater Olaf schweigt kurz und sagt dann: "Okay, Viktoria, dann geh Dich jetzt umziehen und dann versuchen wir es nochmal!" Ich muss schmunzeln.



    Natürlich ist Viktorias Auftritt mal wieder alles andere als perfekt. Sie vergisst den Text und spielt so gekünstelt, dass Pater Olaf am Rande eines Nervenzusammenbruchs steht.
    "Viktoria, bitte versetz Dich in das Mädchen. Du hast Todessehnsucht, möchtest am Liebsten sterben. Glaubst Du wirklich, dass dieses Mädchen ganz entspannt auf der Couch sitzt und ihre Nägel begutachtet?"



    Zwei Schwestern, die ich von der Ferne nicht erkennen kann, kommen in den Saal und setzen sich in den Zuschauerbereich. Nun kommt auch mein Einsatz. Ich gehe auf die Bühne und setze mich zu Viktoria auf die Couch. Dann beginnt mein Text, und ich vergesse keine einzige Textstelle.



    Es ist wie immer ziemlich amüsant, mit Viktoria zu spielen, weil sie sich, obwohl es nur eine Probe ist, schon vorkommt, wie ein Star, und auch als einzige Darstellerin darauf besteht, das Bühnenoutfit bereits bei den Proben zu tragen.



    Vor allem ihren Körper stellt Viktoria mal wieder besonders ins Rampenlicht. Die Proben enden mit Pater Olafs Worten: "Üben, Viktoria! Üben!"




    ***So, das war´s fürs Erste. Morgen geht´s weiter!***

    Liebes Tagebuch,


    Warum ich heute anfange, ein Tagebuch zu schreiben, kann ich selbst nicht genau sagen. Ich will es auch nicht so machen, wie es wahrscheinlich die meisten machen: Name, Alter, Wohnort... Nein, ich will Dir erst ein bisschen was von der Dir noch unbekannten Person erzählen, bis Du erfahren darfst, wer ich bin. Ich sitze auf dem Boden. Noch ist es ruhig hier.



    Doch schon bald kommen die Schwestern, die mir mal wieder sagen, dass ich mein Zimmer aufräumen soll. Es ist eigentlich ein Konvikt, was nichts anderes bedeutet, als dass unsere Lehrer Geistliche und wir Schüler katholisch sind. Meine Leistungen in der Schule sind zwar nicht schlecht, jedoch auch nicht gerade gut. Durchschnittlich eben. Auch mein Leben ist nicht das Schlechteste, aber eben auch nicht das Beste. Auch dieses ist Durchschnitt. Doch ich habe mir geschworen, dass ich etwas aus meinem Leben machen will. Die Uhr schlägt die zwölfte Stunde an. Ich höre, wie sie kommen. Ich weiß genau, dass Schwester Beate mal wieder bemängelt, wie es bei mir aussieht.



    Und kaum betritt sie den Raum, geht auch das Nörgeln schon wieder an: "Mensch, Kind. Wie sieht es denn bei Dir schon wieder aus? Überall liegen Bücher herum. Das Bett ist ungemacht. So kann es doch nicht weitergehen!" Ich schaue sie entnervt an. "Ich räum das alles später auf.", sage ich ruhig, während ich aufstehe. Dann kommt auch noch Schwester Margarete in den Raum.



    "Kind, Du wirst das nie verstehen. Wir leben in einer Gemeinschaft, in der man auf seinen Nächsten acht geben muss. Was soll denn Deine Zimmerkollegin von Dir denken?"
    Ich teile mein Zimmer mit Cita, einem schüchternen Mädchen, welches von den meisten gemieden wird. Ich verstehe mich eigentlich sehr gut mit ihr und sie tut mir irgendwie leid, nur kann sie manchmal auch etwas zickig sein. Die beiden Schwestern geben mir noch einige Anweisungen, die ich gar nicht beachte, und verschwinden dann durch die Türe.



    Ich gehe auf Cita zu, die mal wieder gedankenversunken auf dem Hochbett liegt. "Kommst Du mit zu den Theaterproben?", frage ich sie. Unsere Schulspielgruppe übt gerade ein neues Stück. Manchmal kommt Cita mit mir mit, um uns zuzusehen. Doch sie findet sich zu hässlich und sprachlich unbegabt, dass sie selbst nie mitmachen will. Sie schüttelt den Kopf und springt dann herunter. Sie sieht mir tief in die Augen.



    "Nein, nein. Ich werde dableiben. Du weißt doch, dass ich es nicht ausstehen kann, wenn mich alle ansehen. Vor allem Viktoria." Viktoria ist nach etlichen Aussagen das schönste Mädchen an der Klosterschule. Sie zwickt andere Mädchen, die ihr unterlegen sind, gern auf. Eines ihrer Lieblingsopfer ist Cita.



    "Sie wird nichts sagen, wenn ich dabei bin, das weißt Du doch!", versuche ich sie zu beruhigen. Sie uberlegt kurz und sagt dann: "Also gut, ich komme mit. Ich weiß sonst eh nicht, was ich machen soll."
    Und so machen wir uns auf den Weg in den Theatersaal.


    Ui, erst mal vielen Dank für all die lieben Kommis! Freu mich sehr darüber!


    ^@ Bianka28: Ja, es ist durchaus möglich, dass Gyani der Mann zum Leben fehlt, ich versteh schon, wie Du das meinst. Doch wie sich das alles entwickeln wird, erfahrt ihr erst später. Finde es schön, dass Du noch mitliest. Hoffe, das bleibt auch so :-)


    ^@ Schneedingens: Hallo erstmal :-) Ja, das mit der Bildqualität nervt mich auch tierisch, nur kann ich mir momentan keine neue Grafikkarte nicht leisten. Hab es aber trotzdem nach wie vor vor. Also: Hoffnung nie aufgeben :-)
    Die Schriftgröße ist manchen genau richtig so, und manchen zu groß. Ich denke, ich schau mal, wie es mit einer Nummer kleiner aussieht. Danke für den Tipp! Finde es cool, einen neuen Leser in Dir gefunden zu haben!


    ^@ Eistorte (Käsekuchen): Oh, schön, dass Du auch vorbei geschaut hast *freu*
    Zwillinge sind natürlich eine riesige Aufgabe, da hast Du Recht. Nun lief eben auch nicht mehr alles so rund. Hoffe, dass Du bald wieder reinschaust, egal ob als Käsekuchen, Sahnetorte oder Eistorte :-)


    ^@ Simsfreak12: Danke für Deinen Kommi! Fortsetzung ist unterwegs!


    ^@ Carlamausi: Dein Wunsch ist mir Befehl! Schreib jetzt weiter. Danke für den Kommi!


    ^@ _Nana_: Oh, wieder eine neue Leserin! *DOppelFREu*
    Da hattest Du ja genug Lesestoff für einige Stunden, denke ich mal :-)
    Sooo, und jetzt zur neuen Fortsetzung!


    ***auch vielen vielen Dank an alle stillen Leser! Ihr seid alle SPITZE! ***

    Hallo Manja,
    oh je... Da verlässt mich meine Lieblings-FS, und dann noch mit so einem schönen Happy-End!
    Ich könnte echt heulen. Dass Deine Geschichte von allen am Besten ist, steht für mich sowieso seit der ersten Folge außer Frage. Ich hoffe, dass Du Dich bald wieder aufrappelst, und uns mit einer neuen Story überrascht. Dass Josi und Chris nun endlich zusammen sind, finde ich wunderbar, und vor allem, dass Chris diese doofe Tussi nicht heiratet. Dass Josi sich so lange für ihren Chris aufgehoben hat, ist wirklich beneidenswert, ich wünschte, ich hätte das auch getan :-( Also, liebe Manja, nun ist es leider zu Ende, und auch mein Abschiedskommi hat jetzt ein Ende. Zum Abschluss noch einen Megadollen Applaus, den Du von jedem Leser bestätigt bekommen wirst
    :applaus:applaus:applaus:applaus:applaus:applaus
    :applaus
    :thiva
    Also, BYE BYE!
    LG Deine Moni

    Hallo erstmal!
    Ich versuch schon seit gestern, Deine Story zu lesen, aber leider nur Pünktchen. Habe deshalb schon herausgefunden, dass der Text vermutlich als Bilddatei gespeichert ist, und finde das sehr schade. Hab es aber auch schon an meinem zweiten PC versucht, da geht es leider auch nicht.
    Drum schreib ich Dir das jetzt einfach mal, vielleicht kannst Du Dir ja nen anderen Bilderhoster suchen oder in Zukunft wenigstens den Text so rein schreiben?
    Weiß auch nicht genau, will Dir auch nicht dreinreden.
    LG Moni

    Mit dem neuen Kindermädchen wurde alles viel leichter. Ich gönnte mir nun auch ab und zu eine Auszeit, und wenn es nur zum Einkaufen war. Doch vor der Zeit mit dem Kindermädchen musste ich die Kinder selbst zum Einkaufen mitschleppen, weil ich keinen zum Aufpassen hatte.
    Eines schönen Tages lud mich eine alte Bekannte zu einem Wellnesswochenende ein. Meine Entscheidung musste noch warten, schließlich musste ich erst das Kindermädchen fragen, ob es auch Zeit hatte.



    Emily sagte mir zu, und so konnte ich zwei Tage mit meiner Freundin in ein Wellnesshotel fahren. Es waren zwei wunderschöne Tage voll von Ruhe und Entspannung, doch meine Kinder fehlten mir sehr.



    Als ich am Sonntag wieder nach Hause kam, saß Maida gerade am PC. In dem Moment, in dem ich das Wohnzimmer betrat, deutete ich Emily, dass sie leise sein solle. Ich wollte Maida überraschen, doch sie drehte sich zu mir um, lächelte und stürmte sofort auf mich zu.



    Es war ein wunderschönes Gefühl, dass sie sich so freute, mich zu sehen. Auch Angelo klammerte sich sofort an mich und gluckste friedlich vor sich hin.


    Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Meine Kinder waren mein Ein und Alles, mein ganzer Stolz. Auch die beiden Zwillinge, mit denen ich mich anfangs nicht richtig abgefunden haben, waren nun nicht mehr wegzudenken. Ich hatte endlich kapiert, dass man keine Unterschiede machen durfte, und schon gar nicht, weil man selbst Fehler gemacht hatte.



    Vier Kinder, das beanspruchte alles sehr viel Zeit, doch es war auch eine Erfüllung und etwas wirklich schönes. Wenn man sieht, wie die Kinder anfangen zu sprechen, zu laufen, zu singen, das kann einem keiner mehr wegnehmen.



    Leon wurde, als er gerade drei Monate alt war, sehr krank. Er bekam starke Lungenanfälle und hustete Blut. Der Arzt machte mir wenig Hoffnung, dass Leon je wieder ganz gesund werden würde, doch mit der Zeit wurde es immer besser, und irgendwann war Leon wieder ein gesundes kleines Baby.



    Maida und Angelo verstanden sich bestens. Sie spielten miteinander, waren stets friedlich und brav. Und auch Emily gehörte mittlerweile zu unserer Familie dazu. Ich merkte, dass ich gar keinen Mann mehr brauchte, und hatte auch gar keine Lust, jemanden kennen zu lernen.



    Viel lieber war ich daheim, bei meinen Kindern und bei meinen Pflichten, und wenn ich weg wollte, dann war eben Emily da. Doch wenn immer alles so laufen würde, wie zu jener Zeit, wie sollte dann unsere Geschichte weitergehen? Sollten wir glücklich und zufrieden sein, bis an unser Lebensende?


    Hallo ihr Lieben!
    Ich hoffe, dass Euch meine Story noch gefällt, :(:(:( auch wenn zur Zeit anscheinend nicht so viele mitlesen._Nicci_ ist ja echt meine Stammleserin, und leider auch die einzige :kiss:knuddel(bin froh, dass ich Dich habe, *drück Dich* :-)) Werde aber trotzdem weiterschreiben, ich hoffe ja immerhin auf stille Leser, und außerdem hab ich zur Zeit wieder großen Spaß am Schreiben. Bin am Überlegen, ob ich demnächst wieder ein neues Kapitel anfange, aber das weiß ich noch nicht so genau. Jetzt gehts erst mal mit Gyani & Co. weiter! Viel Spaß!

    Die neue Wohnung war einfach grauenhaft. Alles war klein, alt und schäbig. Die Mitbewohner waren bis au einige Ausnahmen alle ziemlich abstoßend. Nur der Nachbar von gegenüber war sehr nett und fand meine Babys niedlich. Er kam fast jeden Tag nach der Arbeit zu mir herüber und erfreute sich mit mir an den Kleinen. Angelo war nun schon ein Jahr alt und richtig gewachsen.



    Mit der Zeit wuchs mir die ganze Verantwortung über den Kopf. Vier Kinder auf einmal waren einfach zu viel für mich. Ich merkte, wie ich an meine Grenzen stieß, und fing an, aus Frust zu essen.



    Ständig stopfte ich Chips und Fertiggerichte in mich hinein. Ich verbrachte viel Zeit vor dem Fernseher, und wenn eines der Babys schrie, hörte ich manchmal mit Absicht gar nicht hin.



    Alles wurde zur Routine: Aufstehen, die Babys füttern, Frühstück herrichten, Maida zum Bus bringen, putzen, fernsehen, dann wieder die Babys füttern, Maida wieder vom Bus abholen, Windeln wechseln.... Alles war monoton und für eine Frau, die solo war, viel zu viel. Mir stellten sich schon die Haare auf, wenn ich mal wieder den riesigen Berg Wäsche zu bearbeiten hatte.




    Auch Sachen wie Abspülen und Kochen waren mir ein Graus. Ich wäre so gerne wieder in die Arbeit gegangen, doch das schien unmöglich zu sein.
    Maida zog sich immer mehr in ihr Zimmer zurück. Sie mochte unseren Nachbarn nicht und hielt auch von mir Abstand, wo es nur ging.



    Die Babys wuchsen sehr schnell und ich brauchte ständig neue Klamotten. Als ich mir nicht mehr zu helfen wusste, setzte ich mich mit dem Jugendamt in Verbindung. Eine Sachbearbeiterin kam wenige Tage später zu uns nach Hause und erkundigte sich über die Missstände in unserer Familie.



    Wir führten ein langes Gespräch, und sie stellte fest, dass ich erst einmal aus dieser Wohnung raus musste. Und auch ein Kindermädchen sollte her.



    Maida passte nun öfters auf Angelo auf, während ich die Zwillinge fütterte. Das war mir schon mal eine sehr große Hilfe. Mit zwei weiteren helfenden Händen würde bestimmt alles besser werden.
    Nach kurzer Zeit meldete sich eine junge Frau bei mir. Sie erzählte mir, dass sie durch das Jugendamt erfahren hatte, dass ich ein Kindermädchen bräuchte, und sie sich gern bei mir vorstellen würde. Das tat sie dann auch.



    Emily, wie ihr Name war, hatte selbst sieben jüngere Geschwister und schien mir sehr vernünftig zu sein. Ich war sofort damit einverstanden, dass sie das neue Kindermädchen sein würde.


    @ Nicci: Nein, ich bin Dir natürlich nicht böse, dass Du mich kritisierst. Bin Dir sogar sehr dankbar dafür! Danke für Deinen Kommi!
    LG Moni