Das Wunder von SimCity
Die vollbeladenen Trucks waren bereits alle weg. Unser Wohnzimmer und selbst der Garten stand voller Kisten mit Geschenken.
Für mich war das Weihnachten. Es war Heiligabend.
Ich heiße Tim Allan. Das hinter mir ist meine Familie. Mein Vater Jake und meine Mutter Sam.
Jedes Mal an Heiligabend schenkte mir mein Dad tonnenweise Geschenke. Und das bereits am Morgen!
Ich wusste, dass wir reich waren.

In unserem Haus stand keine einzige Weihnachtsdekoration. Mein Dad glaubt nicht an den Zauber von Weihnachten. Das einzige was wir im Haus stehen hatten war ein alter, vergilbter Nussknacker. Aber auch nur weil er anscheinend so wertvoll ist. Sagt mein Dad immer.
"Daddy? Es gibt den Weihnachtsmann und es gibt auch den Nordpol, voll von Elfen!" verkündete ich, als Dad gerade mit meiner Mutter kochen wollte. "Junge. Hör auf an ihn zu glauben, in deinem Alter ist das normal." sagte er nur, etwas traurig und wendete sich ab. Mutter schaute mich besorgt aus der Küche an.

Trotzdem habe ich mit Jake immer soviel Spaß.
Ich schaute durch die goldenen Fenster. Es schneite. "Momy? Kann ich mit Dad draussen noch etwas spielen bevor es Essen gibt?" fragte ich hoffnungsvoll. "Ja geht in Ordnung Schatz." sagte sie.
Ich rannte mit Dad raus auf den Hof. Es war kalt. Der Wind peitschte stark und es schneite leicht. Überall glitzerte und funkelte es.
Wir hatten so viel Spaß, es war wunderbar!

Meine Mutter rief uns wieder rein. Wir hatten beide rote Backen und stürtzten uns ins kuschlig warme Haus.
Das Essen stand bereit, es sah köstlich aus. Jedes meiner Weihnachtsfester war schön. Aber irgendwie fehlt mir immer etwas.
Wir fingen an zu essen. Dann plötzlich passierte es:
Mein Dad stand auf und stolperte über einen Stuhl. Der Tisch wackelte stark. Der Nussknacker fiel um! Er rollte über den kompletten Tisch. Mein Dad warf sich ihm entgegen. Der Nussknacker knallte auf den Boden und krachte in zwei Teile. Eine Träne kullerte aus Dads Gesicht auf den kaputten Nussknacker und im selben Moment wurde der gesamte Raum unfassbar hell erleuchtet. Meinen Dad wirbelte es durch die Luft. Mir wurde schwindelig. Meine Mutter fasste mich. Dann wurde alles blau um mich herum.

Plötzlich wurde es furchtbar kalt. Ich öffnete meine Augen.
Und sie taten mir weh. So hell und bunt war alles um uns herum erleuchtet. "Wilkommen am Nordpol!" rief ein lustig aussehender Mann.
"Was zum... wo sind wir, erklären sie mir sofort wo wir uns befinden!" rief mein Vater, etwas eingeschüchtert.
"Sie sind am Nordpol, sie sind hier her gekommen, weil sie sich an etwas aus ihrer Kindheit erinnert haben!" sagte der Mann. Es war ein Elf.
Mein Dad hörte nicht zu, er wurde wütend.

"Komm mein Schatz, lass uns den merkwürdigen Ort mal ein wenig erkunden!" sagte mir meine Mom. Mein Dad stritt noch immer mit dem Elf.
Als wir uns von ihm entfernten hörte ich ihn noch brüllen: "Ich will eine sofortige Erklärung oder ich rufe meinen Anwalt an!"
Ich und meine Mom betraten ein kleines, buntes Häuschen. Wir befanden uns in der Weihnachts-Bäckerei! Es roch nach Mandeln, Zuckerwerk, Honig, Marmelade, Rosinen und vielem mehr. Meine Mom versuchte sich an einer Eisbomben-Maschine. Ich unterhielt mich mit einem freundlichen Elf!

"Sam, Tim. Kommt bitte sofort!" schrie mein Dad. Wir rannten zu ihm in ein Büro im ersten Stock. "Ich habe hier die Verantwortliche von dem Laden hier!" erzählt er uns. "Sir, ich kann ihnen nichts anderes sagen. Sie sind hierher gerufen worden um sich an ihre Kindheit zu erinnern und Spaß zu haben, damit sie endlich wieder an den Zauber von Weihnachten gla..."
die Oberelfin wurde von Dad unterbrochen.
"Aha, UND WAS IST WENN ICH NIE DARAN GLAUBEN WERDE?"
brüllte er durch das komplette bunte Haus.
Jeder wurde still, selbst die Elfen legten ihre Arbeitsgeräte weg und starrten meinen Dad geschockt an. Dann wurde um uns wieder alles blau und schließlich sahen wir nichts mehr.

"Dann... ja dann werden sie wohl nie wieder richtig lachen können."
sagte eine brummige, raue Stimme, als wir wieder sehen konnten.
Ich, mein Dad und meine Mom standen in einer gigantischen, bunten Halle.
"Herzlich Wilkommen in meinem Norpol-Palast!" sagte die vertraute, ruhige Stimme erneut. Vor uns stand der Weihnachtsmann!
Mein Dad brachte kein Wort heraus. "Setzen sie sich!" Wir setzten uns zusammen mit Santa und seiner Frau an einen prächtigen Tisch. Die Elfen-Kinder tollten und spielten.
"Ich weiß, warum sie nicht mehr an den Weihnachtsmann geglaubt haben."
sagte Santa. "Weil sie sich vor langer Zeit einen Nussknacker gewünscht hatten, diesen aber nie zu Weihnachten gekriegt haben." Er stand auf.
"Sie haben sich diesen Nussknacker dann selber gekauft und aufgehört an Weihnachten zu glauben." Tränen kugelten aus den Augen von meinem Vater.
"Hier ist der Nussknacker, den sie sich gewünscht haben."
Santa gab meinem Dad ein wunderschönes Paket in die Hände.
Erneut musste er weinen. Er sagte kein Wort.
Wir saßen alle da und aßen die besten Plätzchen der ganzen Welt.
Mein Dad umarmte den Weihnachtsmann.

1 Jahr später dekorierte Jake das ganze Haus voller Weihnachtsschmuck.
Den Nussknacker verwahrte er in seinem Schrank im Schlafzimmer.
Manchmal wenn ich ihn so anschaue, denke ich er blinzelt mich an als ob er sagen wollte: "Halte den Zauber von Weihnachten immer ganz tief in deinem Herzen."