Kapitel 4.: Nicht nach Vorstellung
Alles andere als erwatet sah der Prinz aus. Er war auf eine bestimmte Weise anziehend und sah sehr adelig aus durch seine Kleidung. Als ich an der Tür angekommen war, machte ich höfflich einen Knicks. „Guten Tag mein Prinz“, versuchte ich höfflich zu sagen. „Kommen Sie doch rein, Sie und ihr Freund.“, bat mein Vater sehr freundlich zu ihnen. Sein Freund? Wo? Vor lauter Aufregung hatte ich nicht gesehen, dass neben dem Prinzen jemand stand. Als ich den jungen Mann sah bekam ich ein komisches Gefühl, welches sich langsam in meinem Bauch breit machte. „G-guten Tag Herr?“, stotterte ich verlegen. „Vincent, ich begleite den Prinzen.“, antwortete er mit einer himmlischen Stimme. V-I-N-C-E-N-T, ach was für ein Mann, schwärmte ich.
„Kommen Sie doch mit in die Bäckerei“, sagte Vater zu ihnen. Der Prinz stolzierte an mir vorbei, dicht gefolgt von Vincent. „Wo geht es lang?“ fragte er ungeduldig. „Hier entlang“, antwortete mein Vater eilig. Stumm gingen wir hinter Vater her. „Eliza, zeig den Männern was du gemacht hast.“, befahl Vater mir barsch, mein Vater eben. „Ja, Vater, das hier ist unsere Hausgemachte Torte, das ist…“, erklärte ich.
Als ich fertig war sagte der Prinz zu Vincent :„Was meinst du?“ „Ich finde es sieht alles sehr lecker aus.“ „OK, dann nehmen wir sie.“ „Das ist aber freudig zu hören, haben Sie vielleicht Hunger?“ „Hmmm… Ja“ sagte der Prinz. „Eliza geh und mach Essen!“, schrie er mich fast an. Was hatte ich nur getan? Am liebsten wäre ich weinend in meine Kammer gelaufen, doch das ging nicht, ich hatte Pflichten. „Ja, Vater.“ Mit diesen Worten ging ich aus der Tür, direkt in die Küche. Dort fing ich auch schon an etwas Leckeres für den Prinzen und seinen Begleiter zu kochen.
Ganz versunken meine Arbeit, merkte ich nicht, dass jemand ins Zimmer gekommen war. „Können sie mir sagen wo die Toilette ist?“, fragte jemand. Erschrocken drehte ich mich um. „Ich wollte Sie nicht erschrecken“, sagte diese himmlische Stimme. „Ehm, nein, ich meine die Toilette ist im Gang runter die letzte Tür.“, antwortete ich und versuchte mich wieder zu fassen. „Danke. Wie heißen sie eigentlich noch mal?“ Überrascht über diese Frage schaute ich ihn an. Das Blut schoss mir durch die Adern und als ich schließlich wieder Luft bekam, nuschelte ich verlegen: „Ich? Ich heiße Eliza.“ Er lächelte sanft, fast engelsgleich. „Vielen Dank, Eliza. Es hat mich gefreut sie kennen zu lernen. Hoffen wir, wir werden uns bald wieder begegnen.“
Mit diesen Worten verließ er die Küche. Ich starrte ihm schweigend nach.