So liebe Leuts!!
Es ist endlich soweit!!! Der neue Teil ist fertig und ich möchte euch nicht länger warten lassen. Vorher möchte ich jedoch noch kurz was loswerden.
Gwendoline D.: Ich freu mich riesig dass du die Story gefunden hast und sie dir so gut gefällt. Der Ausdruck "auf Kurze Sicht" ist in der Tat sehr treffend. Ein Entzug während Prüfungen wäre mit Sicherheit die üblere Wahl. Von Liebe die nicht auf Gegenseitigkeit beruht, kann wohl jeder ein Lied singen. Es ist ein grausames Gefühl. Ich wünsch dir auf jedenfall viel Spass bei der Story und hoffe sie gefällt dir weiterhin so gut.
So und nun wünsche ich allen viel Spass bei der Fortsetzung.
Teil 5
Die Buchstaben verschwammen und kein Satz ergab mehr einen Sinn.

Ich hörte seine Stimme, aber ich verstand nicht was er sagte. Das was er sagte kam mir so fremd vor, er fragte mich was und ich verstand immer noch nichts. Ich schaute ihm nur verständnislos ins Gesicht und er meinte: „Wir sollten mal eine Pause einlegen.“ „Wieso das denn? Wir sind doch noch gar nicht weit gekommen.“ „Ganz einfach aus dem Grund, weil du mich nicht mehr verstehst, geschweige denn den Text.“ „Klar verstehe ich dich, wir reden doch schon die ganze Zeit“, dann fiel mir was Seltsames auf. Florian hatte einen Akzent. „Sag mal Florian, wieso hast du auf einmal einen Akzent?“ Florian antwortete aber nicht. Stattdessen schaute er mich nur an.

Dann nahm er mir das Buch aus der Hand und meinte nur „ Wir machen jetzt ne Pause. Es ist besser so, glaub mir das.“ Und wieder fiel mir dieser Akzent auf. Er war nicht stark, dennoch verwirrte es mich. Er sprach doch kurz davor ohne Akzent. Ich schüttelte den Kopf „Ich würd lieber weitermachen, denn ich befürchte, dass wir sonst noch Tage daran hocken und darauf hab ich echt keinen Bock. So was möchte ich uns beiden nach Möglichkeit ersparen!!!“ Ich blickte in mein Heft, in dem ich mir alles notierte und war noch mehr verwirrt. Das was Florian mir kurz zuvor erzählt hatte, stand da in englisch drin und als ich das vorlas, war die Verwirrung perfekt.
Langsam kam ich auch dahinter was hier nicht stimmte und jetzt wusste ich auch, woher Florians Akzent kam. Meine Konzentration war wohl komplett weg und ich verstand nur noch englisch und Florian sprach mit mir englisch, damit ich ihn überhaupt verstand. Klar, dass er einen Akzent hatte. Englisch war ja auch nicht seine Muttersprache. „Entschuldige, wir reden wohl schon ne Weile nur noch auf englisch, oder?“ „ Ja, bestimmt schon seit ner halben Stunde oder so redest du nur noch englisch, hast mich aber auf deutsch noch verstanden. Jetzt verstehst du mich nur noch auf englisch. Mir macht es zwar nichts aus, denn mit Andréi red ich nur englisch, aber für deine Hausaufgaben ist das vielleicht nicht so gut. Darum lass uns lieber eine Pause machen, etwas trinken und essen“, ich guckte ihn schief von der Seite an und musste lachen. Er grinste nur „ Ja, mir wär auch ne Pause ganz recht. Ich bekomm langsam Hunger.“ Ein Blick auf die Uhr sagte mir, das wir schon weit aus länger hier saßen und lernten, als ich dachte. Nach vier Stunden wäre es durchaus angebracht mal eine Pause einzulegen.
Florian stand auf und öffnete das Fenster. Die frische Luft tat gut und eine angenehme Brise strömte in den Raum. „ Wie wärs, wenn wir uns ein wenig in den Garten setzen?“ meinte ich. Flo nickte nur und verschwand dann in Andréis Wohnbereich. Ich machte mich auf den Weg in die Küche und setzte erst mal einen starken Kaffee auf. Von dem vielen Lernen, war ich ganz matschig geworden. Langsam machte sich auch mein Magen bemerkbar. Das Frühstück war auch schon ne Weile her, wie ich feststellen musste. Wurde Zeit, dass der endlich noch was zu tun bekam. Kein Wunder, dass mir leicht übel war. Also machte ich uns noch eine Kleinigkeit zu essen, während der Kaffee durchlief. Plötzlich hörte ich Geschirr hinter mir klingeln.

Ich hatte nicht mitbekommen, dass Florian in die Küche gekommen war und schon alles für draußen zusammenstellte. Er kannte sich wirklich gut aus in unserer Küche, besser als ich und das, wo ich doch hier wohnte. Das verwirrte mich ganz schön. Ruck zuck hatte er alle Sachen beisammen und ich war immer noch nicht fertig. Ich musste ihn wohl irgendwie angestarrt haben, denn er stellte das Tablett wieder ab und schaute mich groß und fragend an. Dann lächelte er nur: „Warte, ich helfe dir gleich. Ich bring das nur ganz schnell schon raus.“ Kaum hatte er das gesagt, ging er raus. Ich hörte noch, wie er der meckernden Fabién auswich.

Als ich ihn dann am Fenster vorbeigehen sah, sah ich, dass er jetzt am Meckern war. Erst dachte ich, dass ich mich versehen hatte, aber dem war nicht so. Neugierig folgte ich ihm mit meinen Blicken und musste mir dann den Bauch halten vor Lachen. Ich sah ihn, wie er Fabién nachäffte, als er das Tablett draußen auf den Tisch stellte.Er stemmte die Hände in seine Hüften und schüttelte den Kopf, dann fing er auf einmal wieder an zu Meckern. Wild mit Händen, Besteck, Tellern und Gurken gestikulierend, wanderte er um den Tisch und deckte ihn ganz nebenbei. Der Mozarella wurde mit einem „Määäääääääähhhh“ aufgetischt und die Tomaten wurden zwischen die Gurken diskutiert. Als von den Gurken zwischen den Tomaten keine Widerworte mehr kamen, machte er sich wieder auf den Weg ins Haus.
In der Küche merkte man ihm diese Tomatendiskussion nicht mehr an. Kaum zu glauben, vor ein paar Minuten war er ganz anders, so ganz anders. Hier war er wieder so gelassen und ruhig. Er konnte ganz anders, wie ich gesehen hatte. Das einzige was von ihm kam war, dass meine Schwester ein wenig komisch sei und mehr nicht. Meine Schwester ist wohl alles andere als „komisch“??? Ich schaute ihn nur verständnislos an und er griff nach dem Kaffee und trug ihn auch noch raus. Wieder schaute ich ihm nach und befürchtete schon wieder Schlimmes, denn Fabièn schwebte mit schwingenden Hüften und im Bikini direkt vor Florian her. Was sie nicht sah war, wenn Blicke hätten töten könnten, dann wäre sie wohl tot gewesen.

Florians Unmut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Grollend zog er mit dem Kaffee von dannen. So blöd wie Fabién auch noch war, folgte sie ihm auch noch ar***wackelnd. Sie versprach sich wohl Chancen, aber Tatsache war ja wohl, dass Flo mit unserem Bruder zusammen war und dann wohl kaum, als angehender Doktor Medicus, mit einer 15jährigen irgendwelche Doktorspiele spielen wollte.
Ich hörte auf einmal die Haustür, mein Vater kam heim. Er ging in die Küche, begrüßte mich und klaute sich ein Brot vom Teller. Dass ich ihm auf die Finger gehauen hab, bei dem Diebstahl, störte ihn nicht. Er grinste mich an und aß das Diebesgut einfach vor meinen Augen auf. „Wofür machst du denn so viele Brote?“ „Weil ich denjenigen nicht verhungern lassen kann, der mir mit dem „Faust“ hilft.“ „Okay, das ist was anderes.“ Lächelte er, nickte mir zu und wollte grad wieder gehen.
Er blieb jedoch schlagartig stehen, starrte aus dem Fenster und brummte in die Stulle rein: „Die ist 15 und flirtet da mit einem mir wildfremden Kerl rum. Da triff mich doch der Schlag!!!!“, dann legte er sie hastig weg und rannte raus. Es gelang mir nicht ihn aufzuhalten, ich ahnte ja schon Schlimmes. Florian kam zum Glück aber schon wieder rein und bedeutete mir, dass er gleich wieder da ist und verschwand im Bad. Ich beeilte mich, dass ich mit den Broten raus kam. Ich hörte, dass Florian sich nur die Hände wusch und meinen Vater hörte ich ein lautes „Was!!!!!“ brüllen. „ Der Kerl ist dieser „Florian“????? Der Florian????? Der, den Andréi kennt? Was macht der überhaupt hier???? Andréi ist doch noch gar nicht da?“

„Er hilft mir mit dem „Faust“!“, unterbrach ich ihn und er drehte sich wütend um. „Andréi hat ihn gebeten, mir zu helfen.“ „Ich glaub mich laust grad ein Affe!!! Der ist mit Sicherheit kein Umgang für euch und ich möchte mir nicht auch noch um euch Sorgen machen. Reicht ja wohl, dass er Andréi fast umgebracht hat!!! Wer weiß, was er mit dir macht Fabién!!!“, die Situation wurde langsam brenzlig. Florian war bestimmt nicht mehr weit und das würde Stress bedeuten. „Daddy, er hilft mir beim „Faust“!“ „Wie, der?“ „Ja, und nun beruhig dich doch bitte.“ „ Ich beruhige mich wann ich das will, das mal so am Rande! Fabién, ich will, dass du sofort aufhörst damit, dem schöne Augen zu machen und du Charlize kommst am besten erst gar nicht auf den Gedanken das zu tun!“ „ Er gibt mir Nachhilfe!“ „ Ja, dir vielleicht bei diesem „Goethe“, aber worin bekommt Fabién Nachhilfe? So wie sie mit dem flirtet wird das wohl eine Nachhilfe der ganz besonderen Art und das kann und werde ich nicht zulassen!!!“ „Brauchen sie auch nicht, denn solche Nachhilfe gebe ich ganz bestimmt nicht“, mein Vater wurde kreidebleich und erstarrte.

Kerzengrade drehte er sich um und blickte Florian direkt in die Augen. Mein Vater rang nach Luft und Florians einzige Reaktion war, dass er eine Augenbraue hob und abwartete, was mein Vater nun zu sagen hatte. Eine ganze Weile schauten sich die beiden direkt in die Augen und schätzen sich gegenseitig ab. Mir kam das langsam wirklich komisch vor, dass mein Vater so still war. Sonst hatte er nicht solche Probleme seine Meinung zu sagen und ich fing an die beiden genauer zu beobachten. Aus Andrea platzte es dann doch irgendwann raus: „Ich werde nicht zulassen, dass sie das Leben der beiden hier auch noch zerstören!“, und verschränkte seine Arme.

Florian trat noch einen Schritt näher, so dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten, seine Augen wurden schmal und er zischte nur: „So,so.“ Andrea schluckte, denn Florian blickte ihm kalt und starr in die Augen und mir fiel jetzt ganz deutlich auf, dass Florian einen sehr durchtrainierten Körper hatte. An der Haltung konnte man sehen, dass mein Vater ihm hoffnungslos unterlegen sein musste. Klar, dass ihm da unwohl war, dennoch wich er weder dem Blick, noch Florian aus. Florians Hand schoss vor, nahm die Hand meines Vaters und schüttelte sie „ Schön sie auch mal kennen zu lernen, Herr de Marco.“ Andrea musste wieder schlucken, aber es kam langsam wieder Farbe in sein Gesicht. Florian lächelte nur und die Lage entspannte sich langsam.
Nach der Begrüßung wurde Fabién von Andrea eingepackt und abtransportiert. Florian drehte sich zu mir um und meinte „ Ich muss jetzt erst mal eine rauchen, wenn du nichts dagegen hast.“ „ Ja, ist ok“, hörte ich mich sagen. Ich musste das Gesehene erst mal verarbeiten. Florian sah so unscheinbar aus, aber da war mehr. Viel mehr und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Eigentlich hatte ich bis vor einer Stunde ein gutes Gefühl gehabt, dass mein Bruder mit ihm zusammen war. Er machte so einen liebevollen Eindruck, ich hatte aber gesehen, wie kalt er meinen Vater angestarrt hatte und nicht mit einer Wimper gezuckt hatte. Nicht mal im Ansatz. Das machte mir Angst.
Ich stellte die Brote nun auf den Tisch, die wie ich feststellen musste, immer noch auf dem Teller in meiner Hand waren. Dann schenkte ich den Kaffee ein, denn jetzt hatte ich den ganz dringend nötig. Florian rauchte irgendwo im Garten rum. Das musste man ihm ja lassen, dass er stets bemüht war, keinen mit dem Rauch zu belästigen. Nach der Zigarette kam er dann zum Tisch und setzte sich still zu mir. Auch er trank erst mal einen Kaffee und wir schwiegen uns einfach nur an.