so, also danke für die lieben commis. ich entschuldige mcih dafür, dass es immer so lange textblöcke sind, aber ich versuch immer, die gedanken und gefühle so gut wie möglich rüber zu bringen und da ist es nicht so leicht, viele bidler einzufügen. ich hoffe,es gefällt euch trotzdem!
Kapitel 2: Bei Vollmond
Es war ein unwirkliches Schauspiel. Ein Mann, so blass wie ich und doch um so viel anmutiger, als es jedes Lebewesen sein konnte, das mir je unter die Augen gekommen war, trug mich auf stählernen Armen durch die Nacht- fliegend. Seine schwarzen Flügel schimmerten, trotz des vollkommenen Dunkels der Nacht, im sanften Licht des Vollmondes. Auch seine blasse Haut schimmerte leicht, nur seine dunklen, fast schwarzen Augen schienen vollends mit der Dunkelheit zu verschmelzen und ich war immer noch unfähig, meinen Blick von seiner vollkommenen Schönheit zu wenden. Es war nicht diese Art von Schönheit, die einem von Titelbildern der Hochglanzmagazine entgegenblickte. Es war eine Faszination die von ihm ausging, zweifellos gefährlich und dennoch so vertraut, obwohl seine Züge eine gewisse Distanz vermittelten, eine Distanz, die er trotz der körperlichen Nähe zu mir nicht aufgab. Da bemerkte ich seinen Geruch. Er traf mich vollkommen unvorbereitet, mit einer schwachen Brise von Norden her, die die kühle Nachtluft durchschnitt. Er roch betörend, nicht nach Parfüm sondern nach etwas anderem, etwas das meine Nase noch nie gerochen hatte und doch wusste ich, dass dieser Geruch mich nie mehr loslassen würde. Und so flog er mit mir durch die Nacht, mit einem Mädchen auf dem Arm, das nicht fähig war, auch nur einen Muskel in seiner Gegenwart zu bewegen.
Die Zeit schien nebensächlich, ja sogar angehalten, als ich nicht sagen konnte, wie lange er mit mir so geflogen war. Es hätte eine Sekunde oder doch mehrere Stunden vergangen sein können, als er sanft mit mir landete, an einem Ort, den ich nicht kannte, wobei ich eh den Weg nicht auch nur ansatzweise erahnen konnte, den wir zurückgelegt hatten. Sanft zog er seine Arme unter meinem Rücken und Beinen zurück und beugte sich so nach vorne, um mich geschmeidig auf den Boden gleiten zu lassen. Ich riss mich mit aller Macht von seinem eindringlichen Blick los und musterte die Umgebung, in der ich mich befand. Jetzt, wo ich ihn nicht mehr anblickte, verschwamm sein Gesicht sekundenschnell sosehr in meiner Erinnerung, dass ich nach einem Augenblick nicht glauben konnte, wie sehr mich sein Anblick gefesselt hatte und wagte doch nicht, ihn anzusehen, aus Angst, ich könnte meinen starren Blick wieder nicht von ihm wenden. Stattdessen betrachtete ich die Landschaft um mich herum. Es war nichts, was ich erwartet hätte- als wäre ich auf dem Flug in der Lage gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen-. Es war ein Schloss, eine Burg, im Dunkel der Nacht und so überwältigend groß, dass ich erschrak. “Können wir?” fragte mein Begleiter und ich nickte nur stumm. Er drückte die riesige Tür mit einer solchen Leichtigkeit auf, dass ich erneut von seiner Unmenschlichkeit überzeugt war und führte mich neben sich her.
Wir gingen stumm einen langen Gang entlang, nur beleuchtet von duzenden Kerzenlichtern an den Wänden. Der Gang war schlicht gehalten, graue Wände mit einem tiefroten, goldversetzten Teppich.
Vor einer erneuten Tür machte er halt und zog sie einen Spalt weit für mich auf, sodass ich hindurchschlüpfen konnte. Er folgte mir und lies die Tür wieder zufallen. Ich trat ein und blieb sogleich stehen. Vor uns lag ein Raum, fast wie private Gemächer, ziemlich groß, doch im Vergleich zu der Burg in realistischen Maßen. “Da seid ihr ja endlich. Brianna, ich heiße dich herzlich auf meinem Schloss willkommen.” ein Mann, ohne Zweifel attraktiv, gut gebaut und vielleicht in den 30ern saß in einem schlichten Sessel. Seine Stimme hatte einen Funken von dem Klang, den auch mein Begleiter an sich hatte, doch es lies mich kalt, genau wie die eigentlich genauso faszinierenden Augen des Mannes. Etwas in seiner Stimme lies mich zweifeln und ich hatte schon immer ein gutes Gespür für die Absichten der Menschen in meiner Umgebung gehabt. Er merkte nicht, dass ich zweifelte und lächelte immer noch.
“Bitte entschuldigen sie, aber dürfte ich ihren Namen erfahren? Und zu welchem Zweck bin ich hier. Ich bin der Einladung nur aus einem einzigen grund gefolgt- mein Durst.” erwiderte ich, immer noch das beängstigende Gefühl in der Magengegend, das mich warnte. Während es bei dem Mann, der mich hergeführt hatte, er mochte vielleicht gerade 18 sein, auch wenn sein Gesicht eine für dieses Alter fast unerreichbare Anmut ausstrahlte, nach meinen Ansichten keinen Grund zum Zweifeln gab, so versetzte mich der Anblick dieses Mannes in Angst. “Wie unhöflich von mir. Ich bin Gervon van Derey, für dich Gervon. Ich bitte dich, setzt dich doch.” bot er mir an. Ich folgte zweifelnd. “Ich möchte gleich zur Sache kommen. Eigentlich hätte dir das jemand anderes erklären müssen, aber ich möchte dich nicht länger mit Unwissenheit strafen. Aber zunächst zu deinen “Eltern”. Dir ist offensichtlich nicht entgangen, dass du nicht das Kind der Leute bist, die du für deine Ahnen hältst, nicht wahr?” ich nickte nur stumm. “Sie sind es nicht. Doch um dir deine Herkunft zu erläutern, muss ich weiter in die Vergangenheit greifen, viel weiter.” er schien eine Weile zu zögern. “Die Schöpfungsgeschichte. Gott erschuf Adam und Eva, sie aus seiner Rippe, Adam aus einem Stück von sich selbst. Und er überlies ihnen das Paradies. Doch etwas verbot er ihnen.” er zitierte. “>Nur vom Baum der Erkenntnis, des Guten und des Bösen, davon darfst du nicht essen, denn wenn du davon issest, musst du sterben.< So verbot er ihnen eine Frucht, einen einfachen Apfel, so wie diesen hier.” er hob urplötzlich seine Hand und hielt einen Apfel fest.
“Doch wie heißt es so schön: Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach. Und so aßen sie von der Frucht. Doch Gott konnte sie nicht wie angedroht sterben lassen, er wollte eine neue Gattung erschaffen, die Menschen. Und so lies er sie am Leben, verbannte sie lediglich aus dem Paradies. Doch er verfluchte ihn, ihn sein Ebenbild. Er machte Adam zu etwas, was schlimmer war, als der Tod- er machte ihn zu einem Geschöpf der Schatten. Und doch zog er mit ihnen eine Neue Spezies heran, denn nicht jeder der Nachkommen trug das verfluchte Gen in sich. Lediglich einige wurden wie ihr Ahne zur ewigen Dunkelheit verbannt. Sie waren verdammt, nur auf Grund einer einzigen Frucht. Sie wurden zu Vampiren.”
er grinste gequält. Da begriff ich plötzlich. Ich sprang auf und wich soweit zu Tür zurück, wie ich konnte, doch da versagten meine Beine ihren Dienst. Sie blieben zitternd stehen. “Sie sind...” ich brachte es nicht über die Lippen. “Ja, ich bin auch ein Vampir. Genau wie Crone.” er deutete auf den Mann, der mich hergebracht hat. “Ich bin mir sicher, du wirst alles beantwortet bekommen. Aber nun weiter zu dir. Gott erschuf sie, die Vampire. Wesen, die nur aufgrund des Blutes anderer leben konnten und zog sie mit seiner neuen Gattung auf, den Menschen. So erschuf er zwei Spezies- Mensch und Vampir, genau wie Katze und Maus, wie Delfin und Hai. Er erschuf den Jäger und seine Beute. Die Vampire lebten unter den Menschen, der Wolf im Schafspelz. Und nur jene, die reinblütig waren, jene, deren Vorfahren immer beidseitig das Gen der Schatten in sich trugen, konnten jene Nachkommen aufziehen, die das reine Blut der Ahnen weiterleben lassen. Bis heute gibt es nur noch einige dieser Wesen und noch weniger, die als Erstgeborene die Tradition des Blutes fortsetzten. Genaugenommen eines, nur ein einziges Wesen vereint das Blut alles Vampire in sich, das Blut, das vom Paradies her überlebt hat.” plötzlich begriff ich. Mary und Derol waren nie meine Eltern.
“Meine richtigen Eltern, wer sind sie?” stotterte ich. “Das ist eine traurige Geschichte. Du warst ihre erste und einzige Tochter, das Kind, das alles in sich vereint und sie starben, bevor du dein Erbe antreten konntest. Sie wurden damals hingerichtet, eine Sekte, der Innere Orden, sie berufen sich auf ihre göttliche Bestimmung und sind eine Art Vampirjäger. Sie verfolgten über Jahrhunderte die Generationen, die sich schließlich in deinen Eltern vereinten. Doch bevor sie starben, brachten sie dich unter Menschen. Du wurdest nicht entdeckt und lebtest bis heute bei den Matthews. Doch jetzt schlägt deine Natur durch. Du bekommst Durst.” er grinste bösartig. “Warum erst jetzt?” “Überleg mal. Adam war bestimmt keine 30 als er erschaffen wurde. Sie waren 16, genau wie du und nun kannst du deinen Durst nur auf eine Art stillen.” sein Grinsen wurde breiter. “ICH werde niemals Blut trinken. Und jetzt will ich nach Hause. Eine schöne Nacht noch.” ich machte Kehrt und öffnete die Tür. Crone folgte mir. “Geht es dir gut?” fragte er besorgt. Die Distanz von eben war sichtlich geringer. Etwas an dem Mann, der ihn offensichtlich beauftragt hatte, störte auch ihn.