„Was ist, wie geht es ihn?“ fragte Fay gleich als Tom wieder unten war. Tom überlegte, „Mensch was sage ich jetzt bloß, das könnte klappen.“ Kamm ihm eine Idee. „Er schläft jetzt, denn Lucy hat ihm ein starkes Schmerzmittel gegeben, das hat ihn glatt umgehauen.“ „Ein Schmerzmittel bei Magenbeschwerden, ob das, dass richtige ist. Aber da muss doch jemand bei ihm sein, falls er brechen muss, er könnte sonst ersticken.“ erwiderte Fay nachdenklich. „Lucy ist ja bei ihm. Dario träumt jetzt bestimmt von deinen Küssen. Komm ich fahre dich jetzt nach Hause.“ „Na gut, bringt wohl nichts zu warten. Er soll sich melden, wenn es ihm besser geht, oder am besten, ich komme morgen früh wieder!“ Meinte sie und machte sich große Sorgen um Dario.
Sie gingen raus und stiegen ins Auto. „Jetzt bin ich mit ihr ganz alleine, oh …, was ich mit ihr alles machen möchte.“ Ging Tom durch den Kopf. Ihm fiel es immer noch schwer, so nahe bei Fay zu sein und doch nicht das machen zu können, wonach er sich so sehnte.
Er sah Fays feuchte Augen, wie traurig sie war und dachte: „Sie muss Dario wirklich sehr lieben.“ Er spürte innerlich wieder diesen Drang, wogegen er schwer ankam. Er startete das Auto und brachte Fay schnell nach Hause, um nicht mehr ihre Nähe ertragen zu müssen.
Es war eine lange Nacht geworden für Lucy, Max, Tom und Dario. Alle blieben wach um Dario bei seinen ersten Stunden als richtiger Vampir, beizustehen. Lucy erklärte noch mal, auf was die beiden jetzt alles Achten müssten und sprach da besonders Tom an. Tom hingegen versuchte witzig zu ein und konnte Dario sogar ein Lächeln entreißen.
Gegen fünf Uhr in der Frühe nahm Dario dann das Elixier. Max ging raus, denn er wusste von Lucy, dass eine Verwandlung sehr schmerzhaft sei und das wollte er sich nicht antun, Dario so leiden zu sehen. Wieder krümmte sich Dario und schrie; „Das tut so weh, warum muss das so weh tun?“ „Das sind deine Zellen, die in Bruchteil von Sekunden mutieren. Das Elixier lähmt die Vampirzellen in deinen Körper, sodass deine andere Zellen sich wieder zurückbilden und dein Blut, jetzt wieder bis in die Hautzellen gepumpt wird. Das geschieht so schnell, das du glaubst, deine Adern platzen. Es ist fast so, als würde man dir eine riesen Spritze geben und es zu schnell in deine Vene spritzen. Daher auch diese großen Schmerzen. Doch wenn dein Körper es ein paar Mal durchgemacht hat, wird der Schmerz zwar nicht weniger, doch du empfindest ihn nicht mehr so extrem, weil er ein Teil deines Lebens geworden ist.“ Erklärte Lucy, doch Dario hatte nicht viel mitbekommen, er war zu sehr mit sich selber beschäftigt.
Nach etwas 15 Minuten hat Dario die Tortour überstanden.
„Na Dario, ist alles wieder gut?“ fragte Lucy und drückte ihm auf die Schultern. „Geht so, weiß auch nicht recht. Irgendwie ist es schon anders, aber wie …, kann ich gar nicht so beschreiben.“ meinte Dario. Lucy hatte schon immer bemerkt, dass Dario ganz anders war, wie sein Bruder. Obwohl es kaum Unterschiede zwischen Vampirkinder und Menschenkinder gab, spürte Lucy bei Dario, dass er ganz anders war. Ab dem 10 Lebensjahr, müssen Vampirkinder einige Substanzen zu sich nehmen, die ihren Körper sozusagen auf das Vampirleben vorbereiten. Die Substanzen waren meistens Naturprodukte und künstlich hergestellte Zusatzstoffe, wie sie auch im Blut zu finden sind. Das alles wurde in Form einer Suppe zu sich genommen. Die besagte „Rote Suppe“ was bei den Vampirkindern genauso beliebt war, wie bei den Menschenkindern, der Spinat. Denn so, wie die Suppe roch, so schmeckte sie auch, einfach widerlich. Lucy erklärte Dario, dass wenn er Durst nach Blut verspürt, erst die Suppe zu sich nehmen sollte. So könnte er vielleicht, eine Verwandlung verhindern und seinen Blutdurst so stillen. Denn wenn ein Vampir blutdurstig wird, verwandelt er sich automatisch zurück, da er nur durch die Beißzähne, das Blut aufsaugen kann, um es entsprechend zu nutzen.
Es wurde schon langsam hell draußen und alle waren ziemlich müde. Dario schaute noch im Spiegel, ob auch ja alles so wie vorher aussah. Vor allem seine Zähne kontrollierte er besonders, doch zu seiner Zufriedenheit, waren sie wieder ganz die alten und er ging etwas beruhigter schlafen.
So gegen 10 Uhr, tauchte Fay wieder auf. Tom war der einzige, der schon wach war, da er von seinen Kumpel einen Anruf erhalten hatte.
Er öffnete die Haustür, nachdem Fay geklingelt hatte.
„Hallo Fay, du bist aber früh da, hast du gut geschlafen?“ fragte Tom, doch Fay meinte ganz außer Atem, als wenn sie einen 100 Meter lauf hinter sich hatte; „Ja, ja! Wie geht es Dario?“ „Ich glaube er schläft noch kannst ja selber mal schauen aber es geht ihn gut.“ erwiderte er.
Fay freute sich so sehr, dass sie Tom glattweg umarmte. Tom genoss das sehr und wollte Fay am liebsten gar nicht mehr loslassen .Er fühlte ihr weiches Haar im Gesicht, speicherte ihren Geruch wieder in sich ab und wusste das ihn dieser nicht mehr loslassen würde. Tom hatte gelernt seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen und ließ keinen merken wie es in ihm wirklich aussah. Doch gerade in diesen Momenten, wo Fay so dicht bei ihm war, fiel es in unbeschreiblich schwer, seinen inneren Drang zu kontrollieren. Er löste ihr Umarmung rasch. „Du solltest jetzt lieber zu Dario gehen!“ meinte er und ging etwas spazieren. Auch Fay konnte an Tom nicht mehr dieses eigenartige Aura feststellen und glaubte er hätte den Kampf der in ihm tobte, gewonnen.
Sie ging die Treppe hoch, öffnete leise die Tür und sah wie Dario schlief. Sie bemerkte das er nicht krank aussah und wollte gerade wieder gehen, als sie ein leises; „Hallo Schatz!“ hörte.
Obwohl Dario schlief, spürte er das Fay gekommen war und hörte ihr leises Atmen. Seine Sinne waren nun schärfer, es klang alles lauter, es roch alles viel intensiver und sein Sehen, war um ein vielfaches schärfer.
Fay drehte sich erschrocken um. „Du bist wach?“ stellte sie fest und Dario nickte.
„Wie es aussieht geht es dir schon besser, da bin ich aber froh, du hast mir richtig Angst gemacht, weißt du?“ Sie legte sich neben ihm und die beiden kuschelten ein wenig. Dario sagte: „Wegen Gestern das tut mir Leid, das ist so ein schöner Abend gewesen, du hast mich so glücklich gemacht und was mache ich, mir wird schlecht, das ist mir richtig peinlich gewesen.“ „Hey sei froh, dass du nicht richtig krank geworden bist.“ Meinte sie darauf hin. „Du bist das Beste was mir passieren konnte, ich liebe dich so wahnsinnig, ich lass dich nie wieder gehen.“ Hörte Fay ihm sagen und erwiderte; „Na das hoff ich doch!“ und küsste ihm.
Dario wusste aber, das ihre Liebe auf eine harte Probe gestellt wird. Das der Tag kommen würde, wo er ihr sagen muss, was er ist.
Fortsetzung folgt…