Doch es war zu spät. Fay sah weder was, noch hörte sie. Ihre Beine gaben nach und sie sang bewusstlos zu Boden. Tom konnte sie gerade noch so auffangen. Er hielt sie im Arm, schaute sich kurz um, ob auch ja keine dies beobachtet hatte, und brachte Fay danach durch die Hintertür, in ein Gästezimmer.
Tom legte Fay vorsichtig in ein Bett. Sie schlief ganz tief und Tom hatte schon Angst sie atmet nicht mehr. Er ging dann in den Keller bzw. im Vampirraum, um in einem Buch zu lesen, warum diese Pflanze eine so starke Wirkung bei Fay hatte. Tom wusste, dass der Staub der Blüte betäubend wirkt und das man wie bei den Hypnoseblick sich für eine Zeit an nichts mehr erinnern kann, so wurden für einige Stunden die Erinnerungen gelöscht. Da bei Fay der Hypnoseblick keine Wirkung hatte, dachte sich Tom, er probiert es mal mit der Blume des Vergessens. Aber Fay hatte sehr lange in dem Blumenfeld gestanden und viel zu viel von dem feinen Blütenstaub eingeatmet. Tom ist ein Vampir und so wie der Hypnoseblick bei Vampiren nicht wirkt so wirkt auch der Blütenstaub bei ihnen nicht. „Oh mein Gott, was habe ich getan?“ schrie Tom auf, als er gelesen hatte, was der Blütenstaub dieser Blume anrichten kann, wenn man zu viel von einatmet. „Ihre ganze Vergangenheit habe ich ausgelöscht. Was mach ich jetzt bloß sie kann nie wieder nach Hause.“ bemerkte Tom und dachte: „Ich werde mit ihr sehr weit wegziehen, wo uns niemand finden kann und werde sie zu meiner Gefährtin machen.“ Auf einmal fand Tom das, was passiert ist, gar nicht mehr so schlimm und dachte sich; „Wenn sie nur mich kennt, dann wird sie mich auch lieben lernen.“ Und ein teuflisches Grinsen entwich ihm.
Tom ging wieder zu Fay die gerade wach geworden war. „Hallo Schatz! Geht es dir schon besser“ fragte Tom sie und tat so als wäre sie seine Geliebte. „Was ist passiert und wo bin ich überhaupt?“ Wunderte sie sich, schüttelte ihr Kopf und faste sich im Nacken, als wenn sie einen riesigen Kater hatte. „Du bist hingefallen und hast dir den Kopf gestoßen, weißt du es nicht mehr? Wir machen hier Wochenendurlaub, Liebes.“ flunkerte Tom. „Oh man, ich kann mich an überhaupt nichts mehr erinnern. Ich habe mir den Kopf gestoßen? Deshalb ist mir so schwindlig. Wer bist du überhaupt?“ „Na hör mal erkennst du deinen eigenen Freund nicht wieder, Schatz! Du hast bestimmt ne kleine Amnesie, aber das geht bald vorbei. Vielleicht ist es doch besser, zum Arzt zu gehen? Auch wenn du es nicht wolltest.“ „Nein …, wollte ich nicht?“ „Nein, wolltest du nicht, da wir diene Chipkarte vergessen haben und du keine Lust auf dem Papierkram hattest.“ erklärte Tom ihr und mit jeder Lüge, wurde sein schlechtes Gewissen weniger.
„Na siehst du Schatz jetzt kannst du ja schon wieder lächeln. Ist alles wieder in Ordnung Liebes?“ fragte Tom, als Fay wieder aus dem Bad kam, wo sich etwas frisch gemacht hatte. „Glaub schon.“ antwortete sie, schaute Tom in die Augen, um irgendetwas Vertrautes zu finden. Doch sie fühlte sich immer noch so, als ob sie durch einen dichten Schleier schaute.
Da sie sich an gar nichts erinnert konnte, glaubte sie Tom und er tat ja auch alles, um glaubwürdig zu sein. Dabei brauchte er seine Liebe ihr gegenüber, nicht einmal vorspielen, so strahlte sein ganzer Körper die Gefühle aus, die er für Fay hatte. „Liebes komm, wir machen uns noch einen romantischen Abend und morgen fahren wir wieder nach Hause.“ Meinte Tom und Fay nickte.
„Da habe ich diese Nacht noch ganz schön Arbeit, ich muss unbedingt ein Neues zu Hause für uns finden, denn spätestens morgen werden sie Fay vermissen. Aber heute Nacht brauche ich noch nicht in sorge sein denn Dario ist in Downtown, und selbst wenn er was ahnt, würde er es erst morgen hier herschaffen. Und mit mir rechnet auch keiner, habe mich ja fürs ganze Wochenende abgemeldet. Dachte Tom sich und verschwendete keinen Gedanken daran, wie es den anderen gehen wird, wenn sie merken, das Fay und er verschwunden ist.
Tom bemerkte das Fay noch etwas angespannt war und wollte sie mit einem Glas Sekt etwas auflockern, außerdem gehörte dieses zu einem romantischen Abend einfach dazu.
„So wie ich Dario kenne, ist sie garantiert noch Jungfrau und ich werde sie diese Nacht zu meiner Gefährtin machen. Das wird sie mir gehören, denn selbst wenn sie uns finden sollten, kann sie mir keiner mehr wegnehmen.“ Dachte Tom etwas kindisch, denn er hatte nicht das Wissen, für das was er vorhatte. So brachte er von dem, was er gelesen hatte, so einiges durcheinander. Ob Fay nun noch Jungfrau war oder nicht, spielte in seinem Fall keine Rolle. Fay war ein Mensch, sodass sie sein Blut innehat, wenn Tom sie verwandelt. So spüren die anderen Vampire, zu wem Fay gehört, bzw. wer sie verwandelt hat. Doch einen Menschen in einem Vampir zu verwandeln, ist für sie nicht ganz ungefährlich. Jeder verträgt es auch nicht und stirbt an den Folgen der Verwandlung. Doch daran dachte Tom nicht, weil ihn einfach die Kenntnis darüber fehlte.
Immer wenn es in denn Büchern um was Wichtigem ging, interessierte Tom sich schon wieder für was anderes. Ihm war auch ganz egal, das es ein strengstens Verbot war, einen Menschen zu verwandeln. Er dachte einfach nicht daran und war sich den Folgen nicht bewusst gewesen.
Doch er dachte daran, wie er sich aus der Sache rausreden kann, falls sein Plan misslingen sollte. So musste er erstmal einige Beweise aus dem Weg räumen. Da ja nun an diesem Nachmittag viele Gäste das Restaurante besucht hatten und sie bezeugen können, dass er mit Fay zusammen war, musste er es so aussehen lassen, als wenn sie es auch zusammen verlassen und er sie zu Hause abliefert.
Er sagte zu Fay: „Es ist ein schöner Abend, komm lass uns noch ein wenig herumfahren, bevor wir nachher ins Bett gehen.“ So konnte Tom den Angestellten weiß machen, dass sie das Lokal verlassen haben. Fay verabschiedete sich auch freundlich vom Personal, denn sie glaubte ja, es hätte alles seine Richtigkeit.
Fay stieg ins Auto und Tom meinte; „Bin gleich wieder da, Liebes, hab nur was vergessen. Er rannte schnell wieder rein und sagte zu den Angestellten; „Ich bring das Mädchen nach Hause, danach komme ich wieder und verbringe die Nacht hier. Haltet mir bitte das Zimmer frei, ach ich behalte gleich den Schlüssel und gehe hinten herum rein.“ Die Angestellten dachten sich nichts dabei, sie kannten Tom und nickten nur. Er fuhr mit Fay durch die Waldgegend von Torin. Fay genoss die frische Luft und den Wind, der durch ihr Haar wehte. Tom fuhr kurz nach Hause, nachdem Fay gesagt hatte, was für eine schöne Gegend es hier sei, da merkte er, dass es ihr wirklich fremd vorkam. Zu Hause angekommen sagte er zu Fay: „Bitte Liebes warte mal kurz im Auto, bin gleich wieder da, muss nur was holen.“ Lucy und Max saßen in der Stube so konnten sie das Auto nicht sehen. Tom sagte zu ihnen; „Ich möchte bloß ein paar Sachen holen bin eingeladen zum Zelten das mit der Party hat nicht geklappt, also habt ihr Sturm freie Bude. „Ist gut!“ sagte Lucy. „Viel Spaß!“ fügte Max hinzu. Tom packte das Notwendigste ein, wie ein paar Sachen, Papiere, Geld und hatte noch sein Sparbuch gestohlen. Er ging anschließend wieder zum Auto und sie fuhren los. Tom atmete auf. „Gut …, es hat keiner was mitbekommen.“ freute er sich. Wieder im Schloss angekommen, gingen sie über der Geheimtreppe in Richtung Zimmer. Fay fragte noch; „Warum gehen wir hier lang?“ Tom meinte darauf: „Es ist schon spät wir wollen ja niemanden stören.“
Als sie schon fast im Zimmer waren, fing Fay an rumzualbern und war ziemlich laut. Sie hatte sich so einigermaßen der neuen Situation angepasst, sie kannte ihre Vergangenheit nicht und glaubte an die leichte Amnesie. „Was ist denn jetzt los, sie hat bestimmt zu viel Sekt getrunken, na hoffentlich schläft sie mir nicht ein, dann kann ich meinen Plan vergessen. Dachte Tom und schaute Fay verwundert an. „Pss…, leise! Wir wollen doch die anderen Gäste nicht stören.“ Tom musste aufpassen, denn es sollte ja niemand wissen, dass er mit Fay wieder da ist.
Sie gingen beide in das angemietete Zimmer. Tom kam auch gleich zur Sache, er zündete ein paar Kerzen an, flirtete mit Fay intensiv, bis sie im Bett landeten. „Entschuldige Liebling! Wie gerne würde ich dir den Abend angenehmer und romantischer machen wollen, aber diese Zeit hab ich nicht, tut mir Leid!“ sagte Tom zu Fay. Doch Fay dachte an gar nichts mehr. Ihre Augen waren verschwommen, so als hätte sie Drogen genommen. Sie warf ihre Arme über Tom und wartet darauf, dass er sie küsste.
*geht noch weiter*