Kapitel 25
Ehestreit!
Da Lotte das Gespräch zwischen Don und seinem Sohn nicht mitbekam, was auch gut so war, dachte sie aber, dass ihr Mann nun Tom vorgaukeln würde, was für eine schlechte Mutter sie war.
„Na versuchst du mich jetzt durch den Dreck zu ziehen, dass ich so eine schlechte Mutter sei?“
Äußerte Lotte ihren Verdacht. „Wie kommst du darauf?“ wollte Don wissen, denn er wunderte sich schon sehr über dieses Frage und Lotte, sie verdrehte ziemlich die Augen, sodass Tom sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. „Ach komm, tu doch nicht so scheinheilig! Ich weiß genau, was du denkst. Aber das ist mir so was von egal, das kannst du mir glauben.“ Lotte war mal wieder sehr schlecht gelaunt und das ließ sie auch jeden spüren. „Ja das glaub ich dir gerne, das dir alles egal ist, aber weiß du Lotte, mir geht es nicht anders. Ich habe viel falsch gemacht, hätte mich nie auf deine Spielchen einlassen sollen. Aber für eines werde ich dir ewig dankbar sein, das du mir zwei wunderbare Söhne geschenkt hast, gerade weil du sie niemals wolltest.“ Sprach Don wiederum seine Gedanken aus und Lotte verdrehte noch mehr die Augen.
Nun schrie sie sehr wütend ihren Mann an. „Sag mal bist du bescheuert, wie kannst du behaupten, dass ich meine Söhne nicht wollte?“ Don unterbrach sie und meinte; „Ist doch so gewesen, oder etwa nicht? Wie soll ich denn dein Verhalten sonnst einschätzen? Du hast dich doch nach ihrer Geburt um sie überhaupt nicht gekümmert. Bei Tom tatest du wenigstens noch so, als hättest du Muttergefühle, doch dass konnte auch darin liegen, dass Lucy noch nicht da war. Aber Dario hast du überhaupt nicht beachtet. Zum Glück hatten wir da schon Lucy, die unseren Söhnen das gab, was du ihnen vorenthalten hast.“
„Deine heilige Lucy dieses Weibsstück, denkst du ich habe nicht gemerkt wie verliebt du in sie bist. Schon als dein Bruder sie damals anschleppte, habe ich gesehen wie du die Augen nach ihr verdrehst hattest. Dann hat sich dein Bruder in Luft aufgelöst und ich konnte diese Schlampe nicht einmal fortjagen, weil die Bälger ja schon da waren.“ Schrie Lotte ihre Eifersucht und ihren Frust raus, ohne daran zu denken, dass einer dieser Bälger so wie sie das Wort benutzte, am Tisch saß. Nicht nur weil sie wirklich annahm, Don war verliebt in sie, nein auch, weil sie genau wusste, dass Lucy das ganze Gegenteil von ihr war. Aber sie wusste auch, dass Lucy über alles, was im Hause Vohgt geredet wurde, schwieg und ein besseres Kindermädchen, hätte sie nirgends gefunden.
Don saß sprachlos da und auch Tom konnte es nicht fassen, wie seine Mutter sein konnte. Er fing bitterlich an zu weinen aber Lotte war so in rage, dass es ihr nicht im geringsten störte.
„Du musst dir das hier nicht mit anhören, Tom. Ich glaube es ist besser, wenn du solange raus gehst!“ meinte Don zu seinem Sohn, der schon genug gehört hatte. Auch Lotte bejahte dieses durch ein Kopfnicken. Tom stand auf und verließ den Raum. Knapp hatte er die Tür hinter sich zu gemacht, hörte er wieder, wie seine Eltern sich gegenseitig anbrüllten. Er wusste zwar, dass es nicht richtig war, zu lauschen, doch er blieb vor der Tür stehen. Zu groß war seine Neugier was von seinen Eltern zu erfahren, von denen er eigentlich nicht viel wusste. „Sie wollte uns gar nicht haben? Deshalb war sie so anders als Tante Lucy. Oh Mann, ich kenne meine eigene Mutter nicht. Dann hatte Dario also recht mit seinem Gespür, er hatte bemerkt, dass mit Mutter was nicht stimmte.“ Tom brach seine Gedanken ab und konzentrierte sich wieder auf das, was seine Eltern sich an den Kopf warfen.
Der Streit wurde immer heftiger. Wütend standen sie auf, sodass die Stühle auf denen sie saßen, weit nach hinten wegflogen. „Wie kannst du es wagen, so mit mir umzuspringen? Wer glaubst du eigentlich zu sein?“ machte Lotte ihren Standpunkt deutlich, doch Don unterbrach sie und sagte; „Wer ich bin? Ich bin ein Vollidiot, weil ich mich die ganzen Jahre von einer nichtsnutzigen Kuh habe blenden lassen. Weil ich meinen Schwur, denn ich eins gegeben habe, auch einhalten wollte. Weil ich dich immer wieder aus die Sche*ße die du gebaut hast, rausgeholt habe. Weil du mir die kostbare Zeit gestohlen hast, die ich lieber mit meinen Kindern hätte verbringen sollen. Weil ich dich vor dir selber immer wieder gerettet habe, weil du ein egoistisches Miststück bist. Ich habe immer gehofft, du würdest dich noch ändern. Doch dann merkte ich, dass dir keiner mehr helfen kann. Nur deine Eltern und unsere Söhne zu liebe, hab ich dich die ganzen Jahre ertragen. Ich bin dir gefolgt, Nacht für Nacht, wenn du mal wieder im Blutrausch gefallen bist, oder wenn du mit den männlichen Menschen deine Spieltriebe ausleben musstest. Du hast gegen sämtliche Gesetze verstoßen und ich Idiot habe zugeschaut, nur damit deine Eltern nicht unter die Machenschaften ihrer Tochter zu leiden haben. Warum …, warum Lotte? Du hast Liebenswerte Eltern und ein schönes Zuhause gehabt, was ist mit dir passiert, das dich hat so werden lassen?“
Lotto schwieg einen Moment lang, holte dann aber tief Luft und schrie keifend weiter; „Niemand hat mir vorzuschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe, weder du …, noch meine Eltern. Es hat dich keiner zu gezwungen, mir zu folgen, mir nachzuspionieren. Wir sind Vampire, was erwartest du von mir? Ich nutze nur meine Fähigkeiten, da ist kein Platz für Familie. Du hättest auf meine Eltern hören sollen, dann wäre dir die Hölle mit mir, so wie du es siehst, erspart geblieben.“ „Wer hatte mich denn zu der Hochzeit gedrängt? Du wolltest das doch unbedingt so schnell wie möglich. Du hast mich nur benutz, um aus deinem Tal rauszukommen, um vor deinen Eltern die nur das Beste für dich wollten fliehen zu können, weil sie dir zeigten, dass auch Vampire Grenzen haben. Und ich …, ich war noch so geblendet, hoffe eine eigene Familie zu haben, da ich außer meinem Bruder keinen mehr hatte. Wo sind deine schöne Worte von damals abgeblieben?“ gab Don zurück und Tom hielt es nicht mehr aus. Er riss die Tür auf und sagte; „Ihr müsstet euch mal hören, erzählt bloß keinen das ihr fast 200 Jahre alt seit.“ Tom fasste sich am Kopf und schämte sich seiner Eltern.
Don und Lotte hörten auf zu streiten und Tom, er trat zwischen den beiden und schaute seine Mutter an.
„Ich glaubte immer, dass wir keine weiteren Verwandten haben. Nun höre ich, was von Großeltern die ihr uns vorenthalten habt. Ich will mich ja nicht beklagen, Tante Lucy und Max waren sehr gut zu uns, und wie Papa schon sagte, sie ist für mich meine Mutter das wird mir jetzt so richtig bewusst. Doch wir sind halt anders. Auch wenn ich es toll fand, bei den Menschen aufzuwachsen, hätte ich auch gerne das Leben mit Vampiren kennengelernt. Dann würde ich besser verstehen können, was in mir vorgeht und wüsste vielleicht besser mich zu kontrollieren. Euer Geschrei war eben nicht zu überhören und mit schrecken muss ich nun feststellen, zu was du fähig bist. Doch noch schlimmer finde ich, das ich nicht viel anders bin, das ich wohl alle negativen Energien von dir geerbt habe und das macht mich traurig. Doch im Gegensatz zur dir hatte ich keine Eltern die Zeit für mich hatten, um mir den richtigen Weg zu zeigen. Die mir beibrachten, wie ein Vampir zu denken und zu handeln. Man kann einem Kind nicht einen Stapel Bücher vor die Füße schmeißen und erwarten, das es dadurch das Leben beherrscht. Ich kann ja noch nachvollziehen, dass Papa zu Lucien musste, da er der letzte Erwachsene seiner Blutlinie ist, doch du, du hättest bei uns bleiben können.“
„Tom höre auf, es reicht! Du hast ein Recht darauf dich aufzuregen, aber die Vergangenheit lässt sich nicht rückgängig machen, weder für uns, noch für dich. Wir müssen mit dem was wir getan haben leben, auch wenn es schwer fällt und daraus lernen, das sich so etwas nie wiederholt. Ich werde schon einen Weg finden, wie ich dir, Dario und du weißt schon, helfen kann. Aber lasse uns ein anderes Mal darüber weiterreden. Ich weiß, was in dir vorgeht, doch das gehört Jetzt nicht hier her.“ Unterbrach Don seinen Sohn, da er befürchtete, dass Tom sonst noch rausrutschen würde, was er getan hatte und das sollte Lotte nicht erfahren. Da sie es wohl möglich noch für Gut heißen würde, oder sich selbst noch dieser Pflanze bemächtigt, um sie einzusetzen. Lotte stand nur da, im Nachhinein wurde ihr schon bewusst, dass sie etwas zu weit gegangen war. Sie wusste schon vor dem Streit, dass sie und Don keine Zukunft mehr hatten, da Don nicht mehr ihren Lakaien spielte. Was sie zwar sehr bedauerte, denn auf seine Fürsorge wollte sie nicht verzichten, aber nun sah sie nur noch einen Weg und hatte deshalb schon mit ihrem Bruder telefoniert. Er war der Einzige aus ihrer Familie, zu dem sie noch Kontakt hatte.
Es sind zwei Tage vergangen und Tom hatte sich dem Tag-Nacht-Rhythmus seiner Eltern angepasst. So schlief er fast den ganzen Tag, da der Ort oben in den Bergen sehr langweilig war, und verbrachte die Nächte mir seinem Vater. Doch die ersten zwei bin drei Stunden, hatte sein Vater mit seinem Experiment zu tun und da sollte Tom nicht dabei sein. So wartete Tom auch in dieser Nacht auf seinen Vater, um ein wenig Gesellschaft zu haben. Er kochte was zum Essen `Paste` das einzige Gericht, was er konnte. Ihn ging das, was er mit Fay gemacht hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Immer wieder versuchte er sich selber zu erklären, warum ihm, wenn er nur an Fay dachte, jegliche Vernunft verlassen hatte. War es nur sein Wille sein Drang? Folgte er nur seine Begierde oder die Neugier, da Fay was an sich hatte, was ihn so fesselte. Er fand keine genaue Antwort, aber eines war anders als vorher, die Schatten, die Tom sonst wahrnahm, die ihn verfolgten, die waren verschwunden.
*geht noch weiter*