Don hielt Eylin fest sind seinen Armen und beide lachten. Eylin war der Ausrutscher sichtlich peinlich. Das Blut schoss ihr sofort ins Gesicht, sodass ihre Wangen sich färbten. Ihr Herz lief schneller als sie Don so nah an sich spürte. Das konnte auch Don spüren und lächelte innerlich.
Aus ihren lachenden Gesichtern wurde ein ernster Ausdruck und beide schauten sich tief in die Augen.
Sie fegten jeden Gedanken von sich, jeder Zweifel was ist richtig, was ist falsch hatte an Bedeutung verloren. Sie ließen sich fallen, warteten darauf was passierte und so geschah es. Wie zwei Magneten die sich anzogen, berührten sich auch ihre Lippen.
Der Kuss war lange, intensiv und beide wünschten sich das dieser Moment nie aufhörte.
Sie liebten sich und das nicht erst seit diesem Moment. Aber keiner hatte den Mut es sich einzugestehen und schon gar nicht den anderen es spüren zu lassen.
Nach ihrem intensiven Kuss waren beide etwas durcheinander und taten so als sei nichts passiert. Sie konnten nicht aus sich herauskommen und den anderen ihre Gefühle gestehen.
Als sie dann wieder zu Hause waren, standen sie sich wie zwei schüchterne Teenager gegenüber und beide fiel es schwer, die richtigen Worte zu finden. „Don …, es war ein sehr schöner Nachmittag, das sollten wir mal wiederholen!“ meinte Eylin nach einigen Minuten des Schweigens. Don sah nach unten und empfand diese Situation etwas unangenehm, weil er nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. Er erwiderte darauf; „Ja das sollten wir! Es ist sehr angenehm, in deiner Nähe zu sein. Eylin …, naja wegen des …, du weißt schon …, ich wollte …“ Doch Eylin unterbrach ihm und sagte; „Ist gut …, mach dir darüber keine Gedanken. Ich wollte das auch und es hat mir sehr gefallen.“
Sie drehte sich um und ging zum Haus. Doch als sie gerade durch die Tür lief, schaute sie noch mal zu Don und rief; „Sehen wir uns morgen Abend?“ „Ja gerne…!“ meinte Don schaute ihr noch nach, bis sie im Haus verschwand. Nun fing auch er an zu grübeln, wie es zukünftig weiter gehen sollte. Er ist ein Vampir und Eylin ein Mensch, hat er mit ihr überhaupt eine Zukunft?
Zum ersten Mal konnte er nachvollziehen, wie es seinen Bruder damals mit Lucy ging.
Doch Don war anders wie Maikel, er machte sich über alles mehr Gedanken schon aus dem Grund, da er Kinder hatte. Maikel war da ganz anders, er folgte ausschließlich seinem Herzen und scherte sich nicht darum, was die anderen sagten oder dachten. Im war es auch egal, das er nicht zu einem Klan gehörte, er brauchte dies nicht, um glücklich zu sein. Don hatte schon gespürt, dass Dario zu Hause war und es ihn nicht so gut ging.
Er ging zu ihm und fragte voller sorge; „Was ist los mein Junge, warum bist du schon wieder zu Hause?“obwohl er sich die Antwort schon denken konnte. „Ihr wolltet doch die ganze Woche dort bleiben. Was ist passiert?“ Dario spürte eine starke Veränderung an seinem Vater. Er sah ihn lächelt an und fragte; „Was ist mit dir passiert? Du siehst so glücklich aus, ich habe dich noch nie so erlebt.“ „Naja ich war mit Eylin spazieren und es hat mir halt sehr gefallen“ stotterte Don etwas schüchtern „Aha…, nur spazieren…?“grinste Dario.
Don schaute ganz verlegen und lenkte vom Thema ab. „Wo ist Fay?“ fragte er daraufhin und Dario wurde ganz traurig. „Sie ist zu Hause. Ach Paps ich habe alles falsch gemacht.“ meinte er mit hängenden Schultern.
Daraufhin begaben sie sich in die Küche und Dario setzte sich schon mal am Tisch. Don machte sich schnell noch einen Kaffee und setzte sich ebenfalls. „Nun erzähl mal mein Junge! Was ist passiert? Du hast es ihr gesagt…, oder? Und…, wie hat sie es aufgenommen?“ wollte Don wissen. „Ja ich habe es ihr gesagt…, jedenfalls habe ich es versucht. Zuerst hat sie nur gelacht, gedacht ich würde sie veräppeln. Doch dann wurde sie sehr wütend, glaubte mir aber immer noch nicht sondern dachte, dass ich ihr nur Blödsinn erzähle. Mir blieb nichts anderes übrig als es ihr zu zeigen und somit verwandelte ich mich. Ihre Reaktion war schrecklich für mich. Sie hatte große Angst, das konnte ich nicht nur sehen sondern auch spüren. Papa …, sie ist vor mir weggerannt, hat gesagt ich solle ihr nicht zu nahe kommen.“ Don unterbrach seinen Sohn und meinte; „Was hast du denn erwartet? Versetze dich doch mal in ihrer Lage! Das ist doch ganz normal das sie angst hatte und erstmal weg gelaufen ist. Was hast du denn gemacht?“
„Naja ich habe einfach auf sie gewartet und nach einer Weile kam sie auch wieder zurück und stellte mir einige Fragen. Ich habe ihr dann alles erzählt. Alles…, von der Prophezeiung, von den schwarzen Engeln von Tom und ihrer Aura.“
Don sah seinen Sohn an, schwieg einige Minuten und meinte dann; „Ach mein Sohn, das war nicht klug von dir. Das sind zu viele Informationen, die sie verkraften muss, das ist nicht gut.
Du solltest ihr doch nur erst erzählen, dass wir Vampire sind und wenn sie das verkraftet hätte, dann könntest du sie Stück für Stück auf das andere vorbereiten und je nach ihrem Verständnis die anderen Dinge erklären. Ihr muss es wirklich furchtbar gehen und sicherlich braucht sie jetzt erstmal etwas Zeit um das, was sie erfahren hat, zu verarbeiten, wenn es ihr überhaupt gelingt.“ Don war aber nicht so unzuversichtlich wie Dario. Er spürte die Macht, die Dario und Fay wie Stahlseile fesselten. Er war sich ganz sicher, das Fay Dario nicht aufgeben würde. Doch, wie viel Zeit bis dahin vergehen würde, konnte er nicht ahnen. Nun hoffte er, das sein Sohn die Geduld hatte abzuwarten und sich vorher nicht aufgeben würde.
„Was soll ich denn jetzt machen? Was ist, wenn sie mich nicht mehr sehen will?“ Dario Blick war verzweifelt, nach Hilfe suchend. Er war ganz blass, ein Zeichen dafür, wie schwach er in Moment war.
„Hach mein Sohn, auf alles weiß ich auch keine Antwort. Warte erst mal ein paar Tage ab und dann sehen wir weiter. Gib ihr die Zeit, die sie braucht! Du musst jetzt sehr viel Geduld haben. Du siehst total blass aus, die Verwandlung hat dich einiges an Kräften gekostet. Du hast immer noch kein Blut zu dir genommen, wie ich sehe. Vergeude deine Kräfte nicht an solchen Sachen wie die Blutverweigerung! Das wird deinen Körper mit der Zeit immer schwächer machen. Doch für das, was du erreichen möchtest, brauchst du sehr viel Kraft. Auch wenn die Prophezeiung zeitlich noch nicht zu erwarten ist und es auch sein könnte, das unerklärliche Zufälle uns dies bloß glauben lässt, steht doch aber eines fest, Fay hat diese Aura die Vampire anlockt. Diese wird immer stärker und aus irgendeinem Grund ist das so. Wir sollten nichts überstürzen, aber trotzdem vorsichtig sein und auf alles Ungewöhnliche achten. Ruh dich erstmal aus! Wenn du dein Körper schon das Blut verweigerst, dann gönne ihn wenigstens genug ruhe.“ Dario sah seinen Vater an, nickte kurz und begab sich in sein Zimmer. Don überlegte, wie er seinem Sohn und Fay helfen könnte. Er wusste das Fay keinen hatte mit dem sie reden konnte und wie schwer das jetzt alles für sie sein musste. Für ein paar Tage ist es das Beste, wenn sie erstmal alleine über die Situation nachdenkt. Wenn sie sich bis dahin nicht gemeldet hatte, wollte Don zu ihr, um mit ihr zu reden.
*geht noch weiter*