„Wenn ich heute so zurückdenke, konnte ich gar nicht anders als Dario wieder zu sehen. Selbst wenn er mir gleich gesagt hätte was er ist, würde mich trotzdem irgendwas zu ihm hinziehen. Ich kann nicht Mal sagen ob das nur Liebe ist. Wer weiß schon genau wie sich die wahre Liebe anfühlt. Auch wenn man sich im siebten Himmel fühlt, seine Sehnsucht unbeschreiblich ist und die Liebe auch große schmerzen mit sich bringt, weiß doch niemand ob es eine Steigerung der Gefühle geben kann. Ich wusste nur das ich ohne Dario nicht mehr sein konnte und glauben sie mir ich hab es versucht.“ Lucien war von Fays Erzählungen gefesselt, vor allem was ihre Gefühle, ihre Empfindungen und ihr Gedanken anging.
Als Fay von Tom erzählte, fragte Lucien; „Was denkst du, warum hat er das getan?“
„Ach wissen sie Tom hat ein gutes Herz, das konnte ich spüren. Doch seine Augen verrieten mir dass etwas Böses in ihm war und dass es nicht ihm gehörte. Ich kann manchmal an den Augen erkennen wer das Böse in sich trägt, doch es klappt nicht immer. Ich weiß auch nicht wer oder was Tom geleitet hat. Dario redete was von schw. Engeln, kann sein das die es waren aber ich weiß es nicht. Ich habe an dieser Nacht keine Erinnerung, man hat mir bloß erzählt dass auch ich Kräfte in mir hatte und das ich Tom hätte töten können. Nach dieser Nacht hatte sich Tom verändert, so hat man mir erzählt. Als Dario mich später dann gefunden hatte und ich mich wieder erinnern konnte, wusste ich zwar wer ich war, doch ein Teil von mir blieb in diesem schwarzen Loch wo Dario mich rausholte. Ich weiß nicht ob es meine Kindheit war, oder das unbeschwerte Leben das ich so vermisse, doch es ist mit mir was geschehen wo ich nicht weiß ob es gut ist oder nicht. Als ich dann von Dario erfuhr dass er ein Vampir ist, wollte ich ihn nicht mehr sehen. Nicht weil ich ihn nicht mehr Liebte, ich hatte furchtbare Angst um meine Familie. Dario erzählte mir von der Prophezeiung und das alle glaubten ich wäre die Auserwählte. Ich verstand das alles nicht und wollte nur mein altes Leben zurück. Doch ich hab es versucht Dario zu vergessen, mir immer wieder eingeredet meine Familie schützen zu müssen. Aber jeden Abend hab ich auf Dario sehnsüchtig gewartet und hoffte das er zur mir kommt. Ich war verzweifelt und durcheinander, doch das schlimmste war, das ich meine Eltern belügen musste, denn ich konnte ihn doch nicht die Wahrheit sagen. Als Dario dann zu mir kam und wir uns ausgesprochen haben, beschlossen wir nach Bergen zu ziehen. Es ist schon komisch oder? Mir macht es gar nicht aus das Dario ein Vampir ist, aber trotzdem möchte ich keiner werden. Ich weiß dass unsere Zukunft einige Entbehrungen mit sich zieht, dass ich alt werde und Dario zusehen muss wie ich eines Tages sterbe. Doch mittlerweile hab ich mich dran gewöhnt, selbst wenn es das Elixier nicht geben würde. Wenn ich wirklich nicht diese Auserwählte bin, dann brauch ich vor der Zukunft keine Angst haben, Oder?“
Fay erzählte nichts von Esaier, sie konnte ja nicht ahnen das Lucien längst weiß dass sie Engel beschützen. Aber auch Fay hatte eine Frage und diese stellte sie Lucien gleich nach ihrer Erzählung. „Haben sie noch einen Bruder?“ Lucien sah Fay an und sie korrigierte sich sofort; „Ach nein, das geht ja nicht. Ich meine einen näheren Verwandten so wie Söhne oder Enkel?“ „Warum willst du das wissen?“ wunderte sich Lucien.
„Naja ist nur ne Frage wegen diesen Traum den ich hatte. Ich träume seit dem ich Dario kenne ja sehr viel, doch meisten sind das nur Ängste die ich wohl verarbeite. Doch es gibt Träume die sich von den anderen eindeutig unterscheiden. So war das auch mit dem Traum wo ich dachte dass sie drinnen vorkam. Doch sie waren es nicht, aber jemand der ihnen sehr ähnlich sieht und auch ihre Augen hat.“ Lucien überlegte und meinte; „Vampire haben alle die selben Augen.“ „Gut das mag ja sein, das sie von außen alle gleich aussehen. Doch innerlich unterscheidet sich jedes einzelne.“ Erwiderte Fay und Lucien bewunderte ihre ganze Art. „Erzähl mir mehr von diesen Traum!“ und das tat Fay auch. Als Lucien von dem Meer hörte und es fast so klang als wäre dieser Vampir auf einer Insel, überkam ihm ein schreckliches Gefühl und er sagte zu sich selber; „Das kann unmöglich sein!“
Lucien fing an zu grübeln ob es wirklich möglich sei das sein Sohn auf der Insel überlebt haben könnte. Er wurde traurig als er sich an die schlimme Zeit von damals erinnerte und ihn wurde wieder bewusst, was er der Menschheit angetan hatte. Fay sah Lucien an und fühlte richtig seinen Schmerz und genauso ging es Dario und Andrew die draußen vor dem Zimmer saßen.
Auch Raffael kam hinzu und fragte Andrew; „Geht es Lucien schon besser?“ „Nein eher nicht, ganz im Gegenteil, irgendwie scheint ihn was zu bedrücken, das ihn richtig zu schaffen macht. Noch mehr als vorhin.“ erwiderte Andrew. Raffael spürte Lucien nicht so wie Dario und Andrew. „Kann das sein, das dieses Mädchen nun doch die Auserwählte ist?“ fragte er deshalb und Andrew schaute zu Dario der besorgt fragte; „Was spürt ihr an meiner Freundin? Ich meine, wenn sie tatsächlich diejenige sein sollte, dann müsstet ihr es doch spüren. Ihr seid jung und ledig, an einem Ort wo die Vampirkräfte sehr groß sind. Selbst wenn Lucien gesagt hat ihr sollt euch zurückhalten, dürfte es euch aber sehr schwer fallen.“ Die beiden überlegten, meinten dann zu Dario; „Gut sie ist wunderschön und anziehend, doch wir haben nicht das Bedürfnis gleich über sie herzufallen. Ganz im Gegenteil, sie hat was an sich das uns eher abhält körperliche nähe zu ihr zu suchen, man hat zwar in ihrer nähe ein schönes Gefühl, aber sie eher sieht als ein Teil der Familie.“ Jetzt wunderte Dario sich sehr, das die Vampire was von Fay fernhält könnte an den Mittel liegen, so glaubte Dario. Aber das sie das Gefühl haben Fay gehört zu Familie, konnte er überhaupt nicht verstehen. Ihm blieb nichts Weiteres übrig als abzuwarten bis er selber noch mit Lucien reden konnte.
„Nun ich habe sehr viele Verwandte.“ erwiderte er. Fay war diese Antwort zwar ungenau aber sie beließ es dabei. Nun wollte sie aber wissen, was Lucien zur der ganzen Prophezeiung sagt und stellte ihn gezielt die Frage; „Bin ich nun die Auserwählte oder nicht?“ Lucien musste schmunzeln und doch wusste er nicht wie er Fay erklären sollte was er bemerkt hatte. Er schob die Gedanken um seinen Sohn zur Seite und wollte sich später drum kümmern.
Aber fürs erste konnte er sie beruhigen in dem er sagte; „Nein du bist nicht die Auserwählte!“ Fay atmete erleichtert auf doch dann hörte sie von Lucien; „Eigentlich hättest du ja selber drauf kommen müssen wenn du richtig in dich reinschauen würdest. Du und Dario ihr seit füreinander bestimmt, doch das weiß du sicherlich auch schon. Dario ist ein Vampir der dich niemals verletzen würde, der gegen seiner Natur handelt und dich niemals zu seines gleichen machen wird. Er ist vielleicht auch der einzige Vampir der so handelt und dass muss ihn mit in der Wiege gelegt worden sein. Du bist einzigartig und auch dafür bestimmt eine gewisse Aufgabe zu erledigen und das ist dir auch bewusst. Nur musst du lernen, die Fähigkeiten zu nutzen die du hast und du weiß von was ich rede. Aber ich weiß nicht, was euch die Zukunft bringen wird, ich kann nur das hier und jetzt erkennen und was einmal war. Die Zukunft muss sich jeder selbst gestallten, doch es gibt einige Wenige die sie zum Teil vorbestimmt ist. Das nennt man Schicksal und egal wie man es dreht, diesem kann man nicht entkommen. Nun ihr beide hab ein solches Schicksal, eine Aufgabe um was in dieser Welt zu verändern. Was es sein wird weiß ich nicht, es gibt nur ein Wesen der dir dieses sagen könnte und denn findest du nicht auf dieser Welt.“
Fay überlegte, schaute Lucien an und wunderte sich woher er dies alles wissen konnte. Sie vergaß dass auch er Mal ein Engel war und sich mit den Gebräuchen der himmlischen Mächte auskannte. „Ich soll in mir reinschauen und lernen meine Fähigkeiten zu nutzen. Das hat Esaier auch gesagt. Alle scheinen immer mehr zu wissen wie ich und dann das mit dem Schicksal. Aber gut, ich kann vielleicht den Vampiren helfen. Hab zwar kein blassen Schimmer wie ich das anstellen soll, aber ich werde es zur gegebenen Zeit noch erfahren.“ dachte Fay. Nun konnte er den Gedanken an seinem Sohn nicht abschalten und glaubte sogar das Fay ihn diese Nachricht übermitteln sollte und sie deshalb diesen Traum hatte. Allerdings wusste er nicht, was die höheren Mächte geplant hatten, doch er wollte Fay auch nicht im ungewissen über ihrem Zustand lassen. Denn er hatte bemerkt, dass es wohl noch keinem Aufgefallen ist, aber auch alle wüssten dass es nicht sein könnte.
Doch noch merkwürdiger fand er es, das es Fay wohl selber nicht wusste, so fragte er sie behutsam; „Ich weiß jetzt nicht ob es richtig ist dir die zu Fragen. Aber ich muss es tun und du solltest schon wissen was mit dir ist. Zwar würdest du es eh bald merken, mich wundert es zwar das du es nicht spürst, aber es ist ja viel passiert und in dir wird viel die Angst, Verzweiflung und Unwissenheit herrschen. Da kann es schon Mal passieren das man die eigenen Körpersignale nicht zu deuten weiß. Aber versuche doch Mal in dich reinzuschauen, dein Körper verändert sich doch, oder?“ Fay zuckte mit den Schultern. Nun sie hat durchaus bemerkt, dass sich ihr Körper verändert. Das hatte ihr Esaier auch gesagt. Doch wusste sie nicht auf was Lucien hinaus wollte. Sie sollte doch nicht sagen, darum schwieg sie und schaute Lucien Ahnungslos an.
*geht noch weiter*