„Es ist ihre Aura.“ Hörte Garius eine vertraute Stimme sagen. Sofort stellte er sich schützend vor Hella und fing, so wie es bei seiner Art in solch einer Situation üblich war, leicht an zu fauchen. Hella zuckte zusammen, nicht weil sie Thoma sah, sondern weil Garius auf ihn so reagierte. Garius konnte Thoma in diesen Moment nicht einschätzen und in seine Angst um Hella sagte er mit einem sehr drohenden Ton; „Was willst du? Komm ihr gar nicht zu nahe!“
Thoma hielt auch einen gewissen Abstand. Er schaute abwechselt zu Hella und Garius der immer noch drohend vor ihm stand. Thoma spürte natürlich auch Hellas Aura die er sich nicht erklären konnte. Er wusste zwar etwas über die so genannte Auserwählte, aber er hatte sich nie damit befasst und zumal dachten ja alle, das Fay diejenige war. „Warum spionierst du mir nach? Was willst du?“ feuchte Garius. „Nun bleib doch mal ganz ruhig, Garius! Ich bin wegen dir hier und will überhaupt nichts von dem Mädel.“ Erklärte Thoma. Hella zuckte mit den Schultern und ein, „Was ist hier los und wer ist das?“ warf sie ein, doch niemand schenkte ihr in diesen Moment Beachtung.
„Oh Garius, du bist so was von unvorsichtig, das du mich nicht mal bemerkt hast. Ich habe dir gesagt du musst aufpassen, du kennst doch dein Vater und dessen Kraft am besten. Wenn er wollte, könnte er dich selbst über diese Entfernung spüren und du…, ja du bist für das Mädchen Momentan die größte Gefahr. Denkst du ich habe nicht längst gemerkt das du verliebt bis und seit Gestern bei dem Fest wusste ich auch in wem. Wenn dein Vater von deiner Liebe was mitbekommt, wird er sie töten. Er tat das auch bei deiner Mutter ohne einen Grund und sogar in Beisein ihres kleinen Sohnes. Bist du deine Aufgabe erfühlt hast, solltest du nicht mehr hier her kommen und deine Liebe für diese Zeit ganz tief in dir drin verbergen.
Ich bin fest davon überzeugt, das dein Vater dann nicht länger in seinem jetzigen Quartier bleibt, sondern er dann Lucien aufsuchten wird. Garius ich will dir doch nur helfen. Ich verstehe dich ja und ich weiß was Liebe ist, doch du willst doch auch nicht das dein Vater die Macht über uns alle erlangt und das zerstört was du so magst. Du bist vielleicht der einzige, der ihm gegenübertreten könnte, falls er seinen Vater besiegen kann. Aber das kannst du nur, wenn du alles andere außen vor lässt und dich nur auf die eine Sache konzentrierst.“
Thoma erzählte frei heraus auch wenn Hella alles hörte. Seiner Meinung nach, sollte sie wissen wie ernst die Lage ist, er erwähnte ja nicht was sie eigentlich sind. Hella war auch sehr schockiert über das was sie hörte und verstand jetzt auch warum Garius drauf bestand, das sie die Dunkelheit meiden sollte.
Erleichtert schaute Garius zu Thoma und wusste jetzt, das er ihn in allen Dingen vertrauen konnte. „Du hast ja Recht! Aber ich musste sie warnen, das verstehst du doch. Du spürst es doch auch, oder? Aber warum ist das so?“ Ach Garius, das kann ich dir auch nicht sagen. Gut manche menschliche Frauen ziehen und schon magisch an, denn in uns irgendwo drin sind wir ja auch menschlich. Aber das dieses Mädchen…,“ „Hella sie heißt Hella!“ unterbrach Garius. „Na gut, das Hella aber auf alle von uns diese Besitzergreifende Aura ausstrahlt ist schon sehr außergewöhnlich. Normalerweise sollte dieses nur bei der Auserwählte zu spüren sein. Na gut, ich lasse euch jetzt alleine, denn auch ich muss mich sehr zusammenreißen. Du weißt was zu tun ist und beeile dich bevor deine Vater die Nase aus den Büchern nimmt.“
Hella stand nur da und wusste nicht was sie sagen sollte, ihre wurde es immer Rätselhafter und unheimlicher. „Wo bin ich hier nur rein geraten und was für bescheuerte Aura soll das sein.“ Waren ihre Gedanken als sich Thoma verabschiedete. „Du solltest wirklich auf das hören was Garius sagt.“ Meinte Thoma noch zu ihr, drehte sich um und verschwand im Wald.
Nun schauten sich Hella und Garius an ohne ein Wort zu verlieren. Es sah fast so aus, als würden sie in die Augen des Gegenübers lesen können. Mit einer leisen, verzweifelten Stimme meinte Hella; „Wer war das und was für Aura habe ich?“ „Tut mir Leid das du das alles mitbekommen hast, aber nun weißt du wie ernst die Lage ist. Das war Thoma und vielleicht der einzige Freund den ich habe. Die Aura die du ausstrahlst, zieht unsere Art magisch an, so stärk, das wir und kaum wehren können. Bloß das ist ja noch nicht Mal das schlimmste. Wir haben durch sie den Drang, dich zu besitzen und dich zu verwandeln. Das heißt, dich zu unseren Gleichen machen für alle Ewigkeit. Darum ist es mir auch so wichtig zu warten, bis du zwanzig bist. Wenn das stimmt was du mir erzählt hast, sollte dann deine Aura verschwunden sein. Hella, ich liebe dich. Doch in Moment kann ich dir wirklich nicht sagen inwiefern deine Aura mich beeinflusst.
Ich werde für ein paar Wochen nicht kommen können und dich auch nicht anrufen. Wie Thoma schon sagte, muss ich mich voll und ganz auf meine Aufgabe konzentrieren und meinem Vater seinen Plan vereiteln. Danach werde ich dir alles über uns erzählen. Was wir sind, wo wir herkommen und warum wir für euch gefährlich werden können.“ Hella konnte dazu nicht mehr sagen. Ihre Gedanken hatten sich regelrecht verknoten und ein Wirrwarr aus unverständlichen Bildern durchstreiften ihre Blicke. „Ich werde auf dich warten und beten, das du erfolg hast mit dem was du tun musst und du unbeschadet wieder kommst.“ „Das werde ich, das verspreche ich dir.“ Meinte Garius noch, gab ihr einen Kuss und so schwer es auch beiden fiel sich los zulassen, wussten beide das es sein musste. Zurück blieb nur die Liebe zueinander und die Hoffnung, dass am Ende alles gut wird.
Ohne sich nochmals umzudrehen, verschwand auch Garius im Wald. Hella schaute ihn eine Weile nach, begab sich dann auf ihren schützenden Hügel und ging in ihr Zimmer. Diese Nacht fand sie keinen Schlaf sondern dachte über alles nach. In ihren Gebeten schloss sie Garius mit ein und ihr fehlte ihre Mutter mehr den je. Keine konnte ihr sagen was für ein Geheimnis ihre Mutter mit ins Grab nahm. Ihre einzige Hoffnung war, das sie bald zwanzig ist und somit der Fluch so wie sie glaubte keine Wirkung mehr hatte.
Larius Lakaien hatten ihre Übungen beendet. Bis auf Askan der bei Larius war, hielten sich die anderen in ihrer spärlichen Unterkunft auf, doch mehr waren sie auch nicht gewöhnt.
Sie diskutierten auch viel über das was noch kommen mag und jeder machte sich da so seine eigenen Gedanken.
*geht noch weiter*