Hallo Ihr Lieben.
Wie immer in letzter Zeit habe ich viel um die Ohren. So schaffe ich nur eine Fortsetzung pro Monat. Hoffe es ändert sich auch Mal wieder.
Liebe PeeWee, danke für deine BN, fürs Karma und für den Klick auf den „Thanks“ (jetzt weiß ich gleich, was das bedeutet. Ist ja einiges neu hier im Forum. Finde es toll, da man nicht immer die Zeit findet einen Kommi zu schreiben.)
So nun geht es aber endlich weiter.
Ich wünsche Euch allen viel Spaß beim weiterlesen und sage schon mal an Alle,
FROHE OSTERN
Ganz liebe Grüße!
Ines:)
Kapitel 114
Liebe haut den stärkten Mann um!
Manche erleben die Liebe auf den ersten Blick. Einige brauchen zwei Blicke oder mehr und andere finden sie nie. Wenn man eine wahre Liebe verloren hat, sei es durch Trennung oder durch ein schlimmes Schicksal, glaubt man, nie wieder eine zu finden. Doch dann irgendwann, meistens ganz unverhofft, unscheinbar und doch real, blickt man in zwei Augen. Augen die alle Wünsche in einem erfüllen, wo man das findet, was man immer gesucht hat und solange vermisste. So erging es auch Larius, der trotz seiner Grausamkeit auch eine ganz andere Seite in sich hatte. Der für einen Moment des Glückes, seinen ganzen Plan gefährdete. Doch was nütz jeder Sieg, jede Erfühlung seiner Ziele, wenn das Herz einsam bleibt.
So brauchte Larius nicht lange zu überlegen, um herauszufinden, was ihm nun wichtiger war.
Diese Zeit hatte er auch nicht, denn Miri fiel mit hoher Geschwindigkeit auf einen Felsen zu, der im Fluss eingebettet war. Krampfhaft versuchte sie, Flügel aus ihren Körper zu pressen. Doch es klappte nicht, sie hatte keine Flügel. So versuchte sie eine richtige Körperhaltung für die Landung zu bekommen, doch die herunterstürzenden Steine trafen Miri, sodass sie immer wieder ins Straucheln geriet. Sie hatte nicht all zu große Angst unsanft zu laden, doch das, was sich über ihr seinen Weg nach unten bahnte, wäre selbst für einen Vampir zu viel. Miri bekam regelrecht Todesangst, als sie nach oben sah und die herabfallenden Felsbrocken immer größer wurden. Das spürte auch Larius, der seine Flügel schon ausgefahren hatte und zu Miri flog. Gerade noch rechtzeitig konnte er Miri auffangen, bevor sie auf einen großen Felsen aufgeprallt wäre.
Sofort flog er mit ihr aus der Gefahrenquelle, bevor sie beide noch unter Felsen lebendig begraben werden. Obwohl Larius für Miri die letzte Kreatur auf Erden war, denn sie begegnen wollte, klammerte sie sich nun so fest sie nur konnte an ihm. Am liebsten würde Larius mit Miri ewig so fliegen und er war sich schon ziemlich sicher, seinen Plan der Rache zu verschieben. Doch der anbrechende Tag ließ einen längeren Ausflug nicht zu. So entfernte sich Larius mit Miri von der Schlucht und sie landeten auf eine freie Fläche in der Nähe eines Wasserfalls.
4000 Jahre der Trauer ließ Larius hass zu seinem Vater und all diejenigen, die glaubten sich verstecken zu müssen, enorm ansteigen. Nun sah er in zwei Augen die ihm neue Hoffnung gaben. Seine Gedanken waren nun nicht mehr nur bei seiner Rache, um die zu schaden, die er für seine Lage verantwortlich machte. Wo er dessen Glück zerstören wollte, weil er nicht mehr glücklich sein konnte. Eine Weile trafen sich die beiden Augenpaare und Larius versank immer mehr in die seines Gegenübers. Miri wusste nun nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sicherlich war sie froh, das Larius sie gerettet hatte, doch was würde nun passieren? „Geht es dir gut? Ich sagte doch du solltest herunterkommen.“ sagte Larius. Der Boden beruhigte sich und auch die vom Berg abgeworfenen Steine, fanden alle ihren neuen Standort.
Miri senkte ihren Kopf und nickte. Larius fuhr seine Flügel ein und beobachtete jede Bewegung an Miri. „Ich danke Ihnen Sir, dass Sie mich gerettet haben!“ gab Miri schüchtern von sich, ohne Larius dabei anzusehen. „Was denn, auf einmal so förmlich? Vorhin klangst du noch ganz anders.“ erwiderte Larius. Seine Stimme klang noch ziemlich forsch, fast bedrohlich, so wie er es halt gewohnt war zu reden.
Miri schaute nun Larius an und sagte etwas selbstbewusster; „Nun haben Sie sich Respekt verdient, zumindest was mich betrifft. Außerdem möchte ich meiner Familie keine Schande bereiten, indem Sie vielleicht denken, dass ich keine gute Erziehung genossen habe. Warum haben Sie mich gerettet? Nach allem was ich von Ihnen weiß und gehört habe, bedeutet ein Leben für Sie nichts.“ „Eines solltest du dir merken! Beurteile nie ein Wesen durch andere Ohren, durchs Hörensagen oder was andere glauben zu wissen. In gewisser Weise hast du schon recht, nicht jedes Leben bedeutet mir etwas, aber deines schon.“ „Aber wieso, was wollen Sie von mir? Meine Mutter hat keinen Rang und mein Vater ist vor langer Zeit schon von uns gegangen. Ich bin nichts Besonderes, kein Druckmittel oder so. Keiner würde wegen mir sein Leben riskieren oder andere dadurch gefährden. Ich kann Ihnen nicht von nutzen sein, was auch immer Sie vorhaben.“ Um Zeit zu gewinnen, wollte Miri Larius in Gespräche verwickeln, was ihr auch ganz gut gelang. Die anderen blieben noch da, wo sie standen und warteten erstmal ab.
„Du glaubst ich bräuchte dich als Geisel?“ lachte Larius und schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Sieht ganz so aus. Oder wofür haben Sie mich entführt?“ fragte Miri, obwohl sie zumindest ahnte, was Larius in ihr sah. „Ist etwas kompliziert und schwer zu erklären. Wenn du aber glaubtest, eine Geisel zu sein, warum bis du dann nicht geflohen? Im Gegenteil, du hast mich sogar gerufen.“ Miri zuckte mit den Schultern. Wie sollte sie ihr Verhalten erklären.
„Ich …, ich spürte, was Sie vorhatten, und wollte nicht, das Sie einen wehrlosen Menschen töten.“ gab Miri etwas unsicher zu und Larius versuchte ihr zu folgen. „Bedeuten dir die Menschen denn soviel das du dein eigenes Leben opfern würdest?“ „Nicht mehr, aber auch nicht weniger als unsere Rasse. Ich mag es überhaupt nicht wenn getötet wird. Wenn wir keinen Respekt vor dem Leben haben, dann verdienen wir es auch nicht zu leben.“ wagte Miri zu sagen
„Aber der Tod ist unser ständiger Begleiter. Dies ist nun mal unser Schicksal und glaub mir, ich habe mir das nicht so ausgedacht.“ „Ja aber man muss nicht um jeden Preis sein Schicksal akzeptieren, wenn es durchaus andere Möglichkeiten gibt. Zu töten, um zu überleben, ist die eine Sache, aber zu töten, um es sich einfacher zu machen oder um mehr Macht zu erreichen, passt nicht zu meinen Ansichten. Ich glaube fest daran, dass eines Tages die Vampire und die Menschen friedlich miteinander leben könnten. Wie Sie ja gerade mitbekommen haben, würde ich mein Leben dafür opfern, opfern für einen Menschen!“
„Aber dieser Mensch, von dem du redest, wird bald keiner mehr sein…“ „Ihr Schicksal wäre nur abwendbar, wenn es uns Vampire nicht geben würde. Sie hat ihren Weg gewählt und Sie wissen, was ich meine. Ihr Tod würde jetzt keinen mehr von Nutzen sein.“ wagte Miri Larius zu unterbrechen. „Mir schon.“ entgegnete Larius lautstark und grimmig. Miri wusste ja so einiges und auch was es mit den Mächten auf sich hatte. Zudem spürte sie Larius Unsicherheit, den Kampf den er in sich führte. Miri konnte zwar immer noch nicht seine Gedanken lesen, doch das, was sie in Larius erkennen konnte, reichte ihr um ihre Angst beiseitezuschieben. Was immer auch Larius in ihr sah, Miri wollte dies nutzen. So sagte sie ganz direkt, ohne Hemmungen zu haben; „Sie sind egoistisch, ungerecht und zudem noch feige! Dieses Mädchen hat Ihnen nichts getan, genauso wenig, wie meine Freunde aus Bergen. Egal was man Ihnen angetan hat, sollten Sie dies mit diejenigen klären, die dafür verantwortlich waren! Aber bitte, wenn Sie glauben durch den Tod dieses Mädchens eine gewisse Befriedigung zu erhalten, dann will ich Sie nicht aufhalten! Doch dann sind Sie nicht das, was ich in Ihnen sehe und meine Instinkte, haben mich getäuscht.“ Larius knurrte etwas. „Mädchen du begibst dich auf ganz dünnem Eis!“ warnte er sie. „Ich habe keine Angst vor Ihnen und auch nicht vor dem Tod. Also tun Sie, was Sie nicht lassen können!“ gab Miri trotzig von sich.
Obwohl Larius Miris Ansicht überhaupt nicht teilen konnte, war er doch sehr überrascht, wie weit sie für ihre Überzeugung gehen würde. Das gefiel ihm und auch alles andere, was er an Miri spüren konnte. Larius erkannte in Miri eine Stärke, etwas was man nicht bändigen konnte und gerade das, reizte ihn so.
„Na, wenn du keine Angst hast, dann kannst du mich ja begleiten! Außerdem ist es klug hier zu verschwinden, sonst könnte es in ein paar Minuten ganz schön unangenehm werden.“ Larius nahm Miri rechten Arm und zog sie hinter sich her, um eine Höhle für den Tag zu suchen.
Etwas 800 Meter weiter, war ein schmaler Höhleneingang zu sehen. „Warte hier!“ sagte Larius zu Miri. Larius ging in die Höhle um sich zu vergewissern, das sie auch Schutz vor dem Tag bieten würde. Außerdem überprüfte er noch die Felswände, es könnte ja sein, dass die Höhle durch das Erdbeben instabil wäre. Nachdem er sich von der Sicherheit der Höhle überzeugt hatte, brachte er Miri herein, die sich gleich in der hintersten Ecke auf den kalten Felsboden niederließ. Miri hätte durchaus noch einmal den Versuch starten können zu fliehen, doch sie wusste, dass es ihr nicht gelingen würde. Auch wenn Miri nun wieder die Angst einholte, da sie nicht wusste, was Larius mit ihr den ganzen Tag lang machen wird, war sie doch sehr zufrieden. Sie hatte Hella das Leben gerettet und war sich sicher, dass bis zur Dämmerung auch Lucien da sein wird. Auf ihre telepathischen Fähigkeiten, verzichtete Miri. Sie konnte nicht einschätzen, ob Larius dieses merken würde. So hoffte sie, dass es Hella gut ging und Garius schon bei ihr sei. Miri wusste, dass mit der nächsten Dämmerung auch Hellas Aura verschwunden sei und sie schon mehr Vampir als Mensch ist. Sie mussten nur dieses Tag überstehen und der Albtraum wäre vorbei.
Larius huschte schnell noch mal nach draußen und holte einen Baumstamm zum Sitzen, sowie etwas Holz um ein kleines Feuerchen zu machen. Um das Feuerholz mehr halt zu geben, formte er einen kleinen Kreis aus Steinen. Er legt den Baumstamm am hinteren Höhlenende und bat Miri sich daraufzusetzen. Doch Miri blieb, ohne eine Regung zu zeigen in der Ecke sitzen.
Nachdem Larius Feuer gemacht hatte, hockte er sich neben Miri und schaute sie an. Miri ihre Blicke waren starr auf den Boden gerichtet. Von Larius so intensiv angestarrt zu werden, ließ Miri um einiges unsicherer werden. Sie wusste nicht, welche Stärken in Larius schlummerten. Ob auch er Fähigkeiten hatte in andere etwas zu lesen. Drum blieb sie soweit es ging ehrlich und gab halt zu, einen Menschen retten zu wollen. Doch um sich nicht anmerken zu lassen, wie widerlich und abstoßend Larius auf sie wirkte, konzentrierte sie sich auf das Geräusch von Wassertropfen, die in gleichbleibenden Abständen von der Decke tropften. Larius schweigen konnte Miri nicht einschätzen. Zu gerne hätte sie gewusst, was er dachte, was er vorhatte. Doch sie riskierte es nicht, in seinen Gedanken einzutauchen. Larius Blicke wichen nicht von Miri ab. Wie zwei Wachsfiguren saßen sie nur regungslos da.
Obwohl das Feuerchen etwas die Kälte der Höhle verdrängte, hatte Miri das Empfinden als stände sie mitten im Eis. Sie musste sich richtig zusammenreizen, um nicht zu zittern. Nicht das Larius noch auf die Idee kommen könnte, sie wärmen zu wollen. Obwohl Miri sich sicher war, das in Larius keine Wärme steckte. Miri war auch unheimlich müde. Daher auch das Frostempfinden. Doch sie wagte es nicht die Augen zu schließen und verkniff sich sogar das Gähnen. Ihre Gedanke wollten immer zu Tom. Zu groß war die Angst, dass er noch auftauchen könnte. Miri konnte zwar die Gefühle zu ihm unterdrücken, doch Tom nicht. Sie kannte ihren Liebsten und wusste, dass Tom sobald er sie wittern würde, auch gleich zu ihr eilte. Dabei wäre es Tom ganz egal auf Larius treffen. So zählte Miri weiter die Wassertropfen und mit jeder neuen Zahl, wurden ihre Augenglieder schwerer. Sie wusste gar nicht, wie viel Zeit der Stille vergangen war, bist Larius das Schweigen brach.
„Du bist so ruhig. Hast du denn keine Fragen an mich? Zum Beispiel warum ich dich bei mir haben möchte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es weißt, oder zumindestens ahnst. Ich brauche dich nicht als Geisel und ich will dir auch nichts tun, ganz im Gegenteil. In den letzten 4000 Jahren habe ich nicht einmal gewagt zu hoffen, das es eine Frau, wie dich noch geben könnte. Du erinnerst mich an jemanden, den ich nie vergessen werde und dennoch bist du auch anders. Ich möchte dich näher kennenlernen, Miriam.“ Seine Stimme klang sehr ruhig, hatte etwas Flehendes in sich als wären seine Worte eine Art Hilferuf.
„Es war nicht meine Entscheidung hier zu sein.“ entgegnete Miri ohne ihren Blick zu ändern. „Ist es so schwer dich mir zu öffnen?“ fragte Larius. „Unsere Wesen sind so verschieden wie Himmel und Hölle. Bitte quält mich nicht!“ flehte Miri. „Wie konnte ich ahnen, dass du mir so viel bedeuten würdest. Bitte begleite mich und gebe mir die Chance dir zu zeigen, wer ich wirklich bin! Dann kannst du entscheiden und auf das hören, was dein Herz dir sagt.“ Das Miris Herz schon vergeben war, daran verschwendete Larius keinen Gedanken und es wäre ihm auch egal gewesen.
Er war sich so ziemlich sicher, wenn Miri ihn ganz genau kennen würde, sie auch sein Handeln versteht. Nun wusste er auch, dass sein optisches Aussehen nicht gerade bei einer jungen Dame überwältigend wirkt. Doch 4000 Jahre Inselleben und sehr magere Frischblutlieferungen hatten seinen Körper welken lassen. Das würde sich mit der Zeit wieder ändern. Das Larius gleich ganz offen mir ihr redete, überraschte Miri und sie hoffte, das es nur beim Reden bleiben würde. Miri stand auf, lief ein paar schritte hin und her um ihre Müdigkeit entgegen zu treten. Larius setzte sich auf den Baumstand, beobachtete Miri und dachte an ihre Worte.
„Du sagtest, wenn ich dieses Mädchen töte, dann bin ich nicht das, was du in mir siehst. Ich habe sie nicht getötet. Also, was siehst du in mir?“ fragte Larius. Miri blieb stehen und suchte nach Worten. Sie dachte an alles, was sie über Larius wusste und gehört hatte und das war nichts Gutes. Doch sie war sich sicher, das jedes Geschöpf auch irgendwo etwas Gutes in sich hatte und man es nur ausgraben musste. Um besser auf seine Frage antworten zu können, versuchte sie sich in Larius hineinzuversetzen. Sie setzte sich neben ihn und schwieg noch einen Augenblick.
„Ich sehe …“ begann sie zu sagen und schwieg dann wieder. Sie schaute zum Feuer, dessen Flammen gruselige Schatten bildeten. Was sollte sie sagen? Larius vertraute ihr, da war sich Miri sicher und dieses Vertrauen, wollte sie schon wegen ihrer eigene Sicherheit aufrecht erhalten. Und sie war auch überzeugt, das die Wahrheit immer noch der beste Weg ist. Außer das ihr Herz vergeben war, wollte sie hinter einer Mauer verschließen. So sagte sie;
„Ich sehe Wut, Mordlust, Rache und ein Meer voller Hass. Eine Grausamkeit, die sich nicht beschreiben lässt. Ein Herz, das vollkommen der dunklen Seite verfallen ist. Dass mit Stacheldraht von den Tiefen der Hölle aus verschnürt wurde. Eine Mauer, die so stark ist, das selbst die Hoffnung es nicht vermag sie zu sprengen. Ein Feuer, das keine Wärme bringt, keine Leidenschaft entflammt, sondern nur zerstören und den sicheren Tod.“ Miris Worte schockierten Larius etwas, doch er wusste auch, dass es die Wahrheit war. Er wollte sich gerade rechtfertigen, als Miri fortfuhr. „Ich kann aber auch hinter dieser Mauer schauen, wo die Qual der Einsamkeit regiert. Eine tiefe endlose Trauer, die jede Hoffnung auf Besserung verdrängt. Eine Liebe, die so stark ist, dass ich mich frage, wie die dunkle Macht so tief in Sie eindringen konnte. Wie diese Macht alles das zerstört, was dem Leben einen Sinn gibt und diese Macht wird niemals aufhören, solange wir bereit sind, ihr zu helfen.“ Miri wusste das Larius immer noch um seine Frau trauerte und von Garius, das die schwarzen Engel Larius stets begleiteten. Sie konnte das, was Larius gemacht hatte und vorhatte nicht gutheißen, ganz im Gegenteil. Doch zumindest konnte sie nachvollziehen, warum er so abscheulich war.
Sie wusste von Tom, wie stark der Einfluss der schwarzen Engel sein konnte. Nun fragte sie sich was sein würde, wenn zu dem Einfluss noch Wut, Hass und Rache dazukommen würden. Das Ergebnis konnte sie an Larius erkennen und sie bekam so ein Gefühl von Mitleid, für die abscheuliche Kreatur neben ihr.
„Kann es möglich sein das ich mich so getäuscht habe, dass mein Hass mich so blendet, dass ich für etwas anderes gar nicht mehr zu öffnen bin? Die Welt hat sich sehr verändert und auch die Vampire der heutigen Zeit. Ich glaubte immer, dass ich die schwarzen Engel zu meinem Gunsten nutze, doch nun bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Vielleicht hat mein Vater das damals erkannt und deshalb so gehandelt. Da kommt so ein junges Mädchen und öffnet mir die Augen und mein Herz. Oder lasse ich mich jetzt von meiner Sehnsucht blenden? Ich bin total durcheinander. Was soll ich nun tun?“ haderte Larius mit sich.
Er sah Miri nun wieder in die Augen. „Das Schicksal wollte wohl, das wir uns treffen. Du sprachst von einer Mauer in mir… Hilf mir diese Mauer zum Einsturz zu bringen… Bitte Miriam!“ Nun sah Miri Larius in die Augen, legt ihre rechte Hand auf ihren Brustkorb und sagte; „Das kann ich nicht.“ Larius schaute nach unten. Wut stieg in ihm auf. Oder war es eher die Enttäuschung? Er hatte eine schwache Seite an sich gezeigt und wollte für einen Moment glauben, dass Gutes auch Gutes bewirkt, dabei hatte er Miri falsch verstanden.
„Du kannst…, oder willst mir nicht helfen? Wenn du glaubst, ich schreite auf dem falschen Weg, hab mich der dunklen Macht unterworfen, dann zeige mir einen besseren Weg, zeige mir das Licht und lass mich deine Ansichten verstehen.“ Nun wurde Miri etwas persönlicher und sagte; „Larius, ich kann dir nicht helfen. Nicht weil ich es nicht will, sondern weil ich, ich bin und nicht deine Frau, die du in mir siehst. Ich kann sie nicht ersetzen, Larius.“ „Das weiß ich und das will ich auch gar nicht. Du hast so vieles was mich an ihr erinnert und doch bist du ganz anders und das ist auch gut so. Ich möchte nur wissen, ob ich einen Platz in eurer Welt finden könnte, ohne Gewalt anzuwenden. Ob ich glücklich werden könnte, ohne jemanden zu verletzen.“
Miri überlegte. Sollte sie wirklich seinen Worten trauen. Hatte Larius wirklich das Verlangen, ein besseres Wesen zu werden? Oder war es nur eine Taktik, um bei Miri zu punkten. Nun sah Miri ihn in die Augen und sprach; „Ich weiß nicht, ob ich dir glauben kann. Ob du bereit bist all das aufzugeben, auf was du die letzen tausend Jahre hingearbeitet hast. Wie kann ich ein Wesen glauben, das so voller Hass ist. Dein Sohn hat mir erzählt, was du vorhast und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein paar Worte von mir dich zweifeln lassen.“ „Dann schau in mich hinein! Ich weiß, dass du es kannst.“ meinte Larius, der Miris Fähigkeiten längst erkannt hatte. Miri musste sich eingestehen, das die Verlockung ziemlich groß war. Doch sie wusste auch, das dies der falsche Weg wäre, um vertrauen aufzubauen. „Ich kann deine Gedanken nicht lesen und es wäre nicht der richtige Weg. Ich gebe zu, dass ich es versuchte habe. Doch nur, da ich mich fürchtete und nicht wusste, was du von mir willst.“ gab Miri zu. „Das habe ich bemerkt. Ich kann zwar keine Gedanken lesen, doch es ist mir möglich, auf telepathische weise zu reden, also Gedanken zu übertragen. Aber nur wenn ich es will und an demjenigen, der sie empfangen möchte. Diese Fähigkeit ist nötig, um mit den schwarzen Engeln zu reden. Zu meiner Zeit gab es noch viele, die mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gesegnet waren.
So habe ich auch gelernt, meine Gedanken für andere zu blockieren. Doch für dich löse ich die Blockade und du kannst selbst herausfinden, was ich denke, dass ich auch meine, was ich sage.“
„Es wäre aber falsch, und selbst wenn ich in dir lesen würde, ist es keine Garantie für die Wahrheit. Alles, was ich bist jetzt von dir gehört habe ist, dass du jeden vernichtest, der ein Hindernis darstellt. Garius hat einen anderen Weg gewählt. Würdest du deshalb deinen eigenen Sohn töten?“ Larius schaute nach unten. Eine sehr unangenehme Frage, die Miri ihm da gestellt hatte. Er wusste nicht so recht, was er antworten sollte. Seinen eigenen Sohn zu töten, diese Warnung hatte er oft genug ausgesprochen. Doch würde er es auch tatsächlich umsetzen können? Er wusste es nicht, würde dies normalerweise aber nicht zugeben. Doch er vertraute Miri und sie war wohl das einzige Wesen, dem er sich öffnen konnte. Genauso wie Miri, wollte auch er bei der Wahrheit bleiben.
Nun schaute er ins Leere und dachte über diese Frage intensiv nach. Miri wusste sein Schweigen nicht recht zu deuten, so glaubte sie das es ein Ja bedeuten könnte. Auch sie schwieg. Sie stütze ihren Kopf, der vor Müdigkeit immer schwerer wurde, und versank auch in Gedanken. Sie stellte fest, dass der größte Feind von Larius er selbst war. Dass seine Grausamkeit wie eine Schutzhülle um ihn lag. Sicherlich er hatte seine Frau verloren und fühlte sich von seinem Vater verraten. Er wurde verbannt auf einer einsamen Insel, was wohl schlimmer war wie der Tod selber. Miri verstand seinen Hass und seine Wut, aber nicht, dass er dafür bereit wäre, seinen eigenen Sohn zu töten.
Larius rutschte vom Baumstamm herunter, zog sein rechtes Bein an sich und schaute fast reumütig nach unten. „Ich habe ihn nie als meinen Sohn gesehen.“ gab Larius leise zu. „Warum gibt es ihn dann?“ wagte Miri zu fragen. „Nur um meine Rache vollenden zu können.“ Miri stand auf und ging ein paar Schritte hin und her. „Du würdest ihn wirklich töten?“ fragte sie noch einmal. „Ich habe ihn das Kämpfen gelehrt, habe vor seinen Augen getötet, sodass er nur noch Hass gegen mich empfindet. Er sollte mich hassen, so sehr hassen, dass er bereit wäre, mich zu töten. Nur so glaubte ich, dass er unverwundbar sei, kein Mitleid empfindet, um das zu erzielen, was ich für ihn vorgesehen habe. Ich …, ich wollte, dass er mich hasst.“ Miri ging zu Larius, hockte sich vor ihm und sprach; „So wie du glaubst das dich dein Vater hasst, oder du ihn?“ „Er hätte mich lieber töten sollen, als auf dieser Insel zu verbannen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schlimm das war. Ja ich würde meinen Sohn eher töten, als ihm so etwas zuzumuten. Aber ich könnte ihn nicht töten, nur weil er mir im Wege steht. Er ist ein guter Junge und ich bin sehr stolz auf ihn, auch wenn er nicht auf meiner Seite steht. Oh Mann…, ich hätte nie gedacht, dass ich dies einmal sagen könnte.“
Miri nahm Larius Hand und sagte; „Du hast Angst Garius in dein Herz zu lassen. Du hast Angst davor, liebe für ihn zu empfinden und dabei liebst du ihn längst. Larius er ist dein Fleisch und Blut, das Einzige, was dir wichtig sein sollte. Lass die Vergangenheit ruhen, du kannst sie eh nicht mehr ändern. Denk an die Zukunft und an das, was dir noch geblieben ist. Larius …, es gibt keinen Vampirnachwuchs mehr und das schon seit 20 Jahren. Du solltest dich glücklich schätzen einen Sohn zu haben. Auch wenn du sagst, er bedeutet dir nichts. Doch das kauf ich dir nicht ab.“
Larius ließ Miris Hand los, da er ihre Berührung nicht würdig war, so wie er glaubte. Eine Berührung, die ihm gut tat, da sie vom Herzen kam. Doch Miri nahm gleich wieder seine Hand und streichelte sie. „Ich kann nicht.“ sprach Larius. Dann schaute er zu ihr auf und sagte; „Ich kann mich nicht unterordnen. Ich bin mein eigener Herr und entscheide, was ich will.“ Miri konnte Larius nicht ganz folgen. „Wie meinst du das?“ fragte Miri daraufhin.
„Selbst wenn ich meine Vergangenheit begrabe, selbst wenn ich versuche noch einmal neu anzufangen, kann ich aber niemandem dienen, dafür bin ich nicht gemacht.“ Miri verstand immer noch nicht so recht, was Larius meinte. Doch dann dachte sie, aus welcher Zeit Larius eigentlich stammte und wie die Welt vor 4000 Jahre war. Sie erinnerte sich an den Geschichtsstunden und daran, dass es damals nur Herrscher und Untertarnen gab. Dass Sklaverei sogar bis weit ins 19. Jahrhundert reichte und es sogar noch heutzutage zu finden ist. So nahm Larius an, das es noch genauso wäre, das sein Vater das Sagen hatte und jeder das tun musste, was er wollte.
Was Larius da von sich gab, machte Miri traurig. „Du glaubst, dass wir die Sklaven von deinem Vater sind? Nein Larius, das würde dein Vater nie von uns verlangen. Es kann jeder, wirklich jeder das tun, was er will. Es sind nur ein paar wenige Gesetze, an denen wir uns halten müssen und diese sollten auch in deinem Interesse liegen. Unsere Art zu schützen, ist eines davon und das Wichtigste. Die anderen ergeben sich daraus. Nur um uns nicht zu schaden, sollte das, was wir sind auch weiterhin geheim bleiben. Wir sollen keine Menschen schaden, indem wir sie aussaugen und töten. Der medizinische Fortschritt ermöglicht es uns, auf andere Weise an das menschliche Blut zu kommen. Doch die eine oder andere Veränderung müsste dir ja schon bekannt sein.“ Larius hatte ja schon erkannt, das er über der modernen Welt noch sehr viel lernen musste und weniger wusste, als er annahm. Er lächelte Miri zu und sagte; „Du bist so süß, so unschuldig und versuchst einen Tyrannen wie mich eines Besseren zu belehren. Du hast solch eine leidenschaftliche Stärke in dir, dass du selbst den Herrscher der Unterwelt entgegentreten würdest. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass du, was die heutige Zeit betrifft, mein Lehrer sein könntest. Für mich wäre das jedenfalls eine große Ehre dein Schüler zu sein. Aber dennoch glaube ich das meine Zeit abgelaufen ist. Ich weiß nicht, ob ich mich noch ändern kann und selbst wenn, wäre es zu spät.“ Miri schaute erschrocken hoch. Sie nahm seine Hände, drückte sie fest und sagte; „Es ist nie zu spät sich zu ändern.“
„Doch ich glaube schon Miriam.“ entgegnete Larius und klang nicht einmal traurig, sondern eher so, als sehne er den Tod herbei. Miri stand auf, ging wieder ein paar Schritte hin und her. Sie spürte Lucien, der immer dichter kam. Larius saß immer noch auf den Boden und schaute wieder nach unten. Miri setzte sich wieder auf den kalten Felsboden, zog ihre Beine an sich und umklammerte sie. Nervös wippte sie vor und zurück, überlegte, was sie noch tun könnte.
Noch bevor die Sonne aufging, wünsche sie Larius den Tod und nur zwei Stunden später, wollte sie ihn retten. Larius hatte schlimme Dinge getan und es gab keine Garantie dafür, das er sich wirklich ändern wollte. Doch Miri wusste, das auch Lucien sehr schlimme Dinge einst tat, schlimme Dinge an der Menschheit und auch an seiner eigenen Rasse. Er hat sich geändert und ihm wurde vergeben. Miri war trotz ihrer häufigen Unsicherheit doch immer gerecht gewesen. Ihr Talent lag nicht in ihrer Begabung Gedanken zu lesen, sondern sich für andere einzusetzen, andere vor ihren eigenen Bedürfnissen zu stellen. Nun wollte sie Larius helfen. Doch sie rechnete sich keine guten Chancen aus. Es wurde still in der Höhle. Das Feuer war längst erlöschen, nur die Wassertropfen fielen unentwegt zu Boden. Larius spürte Miris Traurigkeit. Er ging zu ihr rüber und kniete sich vor ihr nieder. „Hat dich jetzt dein Mut verlassen.“ fragte er. „Ich bin nur müde, sehr müde und fürchte mich vor der Dämmerung. Das solltest du auch.“ erwiderte Miri leise. „Fürchte dich nicht! Mein Vater will nur mich.“ sagte Larius und nahm Miris Hände. „Du weißt, dass er kommt?“ fragte Miri, die ihre Frage dann lächerlich fand. Natürlich hatte Larius seinen Vater längst bemerkt. Auch wenn seine Kräfte schwächer wurden, waren sie aber dennoch höher, als bei jedem anderen Vampir, bis auf seinem Sohn und seinem Vater. „Ich spürte ihn schon, bevor ich dich gerettet habe.“ Nun schaute Miri zu ihm auf und fragte; „Warum bist du dann nicht geflohen?“ „Wozu? Eines Tages muss ich mich ihn sowieso stellen.“ lächelte er.
„Du hättest fliehen können, hast es aber vorgezogen mich zu retten. Warum?“ wunderte sich Miri. „Du hättest auch fliehen können, hast es aber vorgezogen dieses Mädchen zu retten. Sie ist dir sehr wichtig. Ich kann zwar nicht verstehen warum, aber es ist nun mal so. Du bist mir auch sehr wichtig und das, seit ich dich das erste Mal sah. Ich mag dich sehr Miriam. Ich glaub ich liebe dich sogar, wenn ich noch weiß, was Liebe ist. Und außerdem stirbt es sich leichter, wenn man weiß, wenigstens eine gute Tat vollbracht zu haben.“ sagte Larius und schmunzelte dabei. Doch Miri liefen die Tränen ihr zierliches Gesicht herunter. Sie wusste, dass sie Larius nie so lieben könnte, wie er sich es wünschen würde. Ihr Herz gehörte nun mal Tom. Doch sie spürte, wie viel Gutes noch in Larius steckte. Dass er nur eine zweite Chance bräuchte, um zu lernen, wie er die Liebe die in ihm steckte weiterreichen kann.
Larius stand auf, kniete sich hinter Miri und umklammerte sie tröstend. „Sei nicht traurig, es ist ein guter Tag zu sterben.“ flüsterte er. „So darf es aber nicht enden. Du musst dich mit deinem Vater versöhnen und vor allem mit deinem Sohn. Es ist nicht gut voller Hass zu sterben.“ meinte Miri. Doch Larius hatte keine Angst vor dem Tod. Er sehnte sich schon sehr oft danach. Das Einzige, was Larius auf der Insel am Leben hielt, waren die schwarzen Engel. Die ihn nicht nur mit Blut versorgten, sondern auch den Plan der Rache mit ihm schmiedeten. Er war genauso wie sein Vater des Lebens müde geworden und nun, wo er einsah, dass ihn seine Rache nicht erlösen würde, wollte er durch seinen Vater erlöst werden. „Ich dürfte dich kennenlernen, hab dich retten können und du hast mich gerettet. Meinen letzten Tag auf Erden mit dir verbringen zu dürfen ist mehr, als ich je zu hoffen gewagt habe, ist besser, als jeder Sieg auf einem Schlachtfeld. Miriam ..., du hast die Mauer in mir einstürzen lassen. Du hast das Stacheldraht von meinem Herzen entfernt und mir gezeigt, auf was es ankommt. Miriam …, ich werde dank dir als glücklicher Mann sterben. Also gibt es keinen Grund traurig zu sein.“ Miri schwieg und hörte wieder den Wassertropfen zu.
Etwa zwei Stunden zuvor flog ein Geschwader von Helikopters über die Bergketten in Richtung des überschwemmten Tals. Lucien hatte seinen Sohn schon längst gespürt, wusste aber, dass er ihn vor der Morgendämmerung nicht erreichen würde. Ein Teil seines Gefolges nahm das Elixier. Der andere Teil begab sich in einem lichtundurchlässigen Abteil, das in jeden Helikopter vorhanden war.
Der Tag hatte schon längst begonnen, als die Helikopter im Schatten der Berge auf eine kleine Ebene landeten. Die Wachvampire, die das Elixier innehatten, verließen die Maschinen. Die anderen mussten bis zur Abenddämmerung in ihren engen Kämmerchen bleiben. Zum Glück waren die Maschinen mit Klimaanlagen ausgestattet, was den Aufenthalt erträglicher machte.
Lucien konzentrierte sich ganz auf seinen Spürsinn. Ein Wachvampir gab Anweisungen und zeigte in verschiedene Richtungen.
In Zweiergruppen erkundeten sie die Gegend. Zwischendurch blieben sie immer mal wieder stehen und atmeten ein paar Mal tief ein. Sie wussten genau, in welche Höhlen Vampire waren. Vor einer Höhle bleiben zwei Wachvampire stehen und wunderten sich. Sie rochen etwas, das sie nicht einordnen konnten. Der Geruch von Hella war nicht mehr menschlich, hatte aber auch nicht den eines Vampirs. Ihre Aura war zwar noch schwach da, aber nicht mehr so intensiv, dass Vampire nun unbedingt darauf reagieren müssten. Lucien hatte angeordnet, nur Stellung zu beziehen, aber noch nichts zu unternehmen. Die Wachvampire hatten mit dem Elixier sowieso schlechtere Karten. Es waren drei Höhlen, wo sich vor jeder, jeweils vier Wachvampire postierten. In der einen war Garius mit Hella und Thoma. Etwas abseits waren Larius Begleiter und er mit Miri befand sich in der unmittelbaren Nähe seines Vaters. Lucien wollte sicherstellen, dass sein Sohn auch gar nicht fliehen konnte. Er konzentrierte sich nun voll und ganz auf seinen Sohn und konnte nicht ganz verstehen, was in Larius vorging. Er merkte natürlich auch, dass Miriam bei ihm war. Über ihre Entführung wurde er ja in Kenntnis gesetzt. Doch Miri schenkte er keine große Bedeutung. Er spürte, dass es ihr gut ging und ahnte nicht im geringsten, wie stark sie seinen Sohn beeinflusste.
Nachdem Larius mit Miri in der Höhle verschwunden war, huschte auch Garius so schnell er konnte zu Hella. Er sah, wie sie fast regungslos am Boden lag. Ihre Augen waren weit geöffnet, doch sie starrten ins Leere.
Sofort beugte sich Garius über sie, nahm sie in die Arme und sagte; „Hella …, Hella geht es dir gut? Sag doch etwas. Kann ich dir irgendwie helfen …“ Doch Hella reagierte nicht, was in ihren momentanen Zustand auch nicht möglich wäre. Garius war mit der Situation total überfordert. Er hatte zwar auf der Insel einmal einen Menschen sein Verwandlungsbiss verabreicht, doch die Verwandlung an sich, konnte er nicht beobachten. Am meisten schockierte Garius Hellas Augen, die so trübe und leer waren. Die nur in eine Richtung schauten und weder aufs Licht noch auf Schatten reagierten. Er spürte aber ihren rasenden Puls und ihren Herzschlag, dass im Widerspruch zu ihrem Puls sehr langsam schlug. Auf einmal fing Hella an zu zittern. Ihr ganzer Körper bebte, sodass Garius sie fest hielt, damit sie sich nicht selbst verletze. Immer wieder rief Garius; „Hella was hast du, wie kann ich dir helfen …“ Thoma hatte auch schon die Höhle erreicht. Um sicher zu stellen, dass ihn keiner folgte, blieb er am Eingang stehen. „Winkle ihre Beine an und halte sie fest! Das verringert den Tonus und wirkt der Kontraktion ein wenig entgegen.“ sagte Thoma. Garius verstand zwar nicht, was Thoma meinte, folgte aber seiner Anweisung. Nach ein paar Minuten wurde Hella wieder ruhiger.
Nun hatten die Sonnenstrahlen den Höhleneingang erreicht und Thoma konnte sich sicher sein das Larius, zumindest solange es Tag war, nicht kommen würde. Garius hatte etwas Kleidung zusammengerollt und Hella unter ihrem Kopf gelegt. Er legte sich seitlich zu ihr hin und schaute sie an. „Ich hätte das nicht tun dürfen.“ sagte er zu Thoma, als dieser dichter kam. „Doch das musstest du.“ erwiderte Thoma und wusste das Garius die Verwandlung meinte. „Vielleicht habe ich was falsch gemacht. Ich erkenne und spüre keine Schmerzen an ihr. Es ist zwar schön für Hella keine Schmerzen zu haben, aber das könnte doch auch bedeuten …“ sagte Garius traurig, bevor ihn Thoma unterbrach. „Du hast schon alles richtig gemacht.“ meinte Thoma und beugte sich zu den Beiden runter.
Er schaute sich Hella genau an. Garius wiederum schaute zu Thoma und wartete darauf, was er an Hella feststellen konnte. „Ihr geht es wirklich gut. Besser könnte so eine Umwandlung gar nicht laufen.“ meinte Thoma. „Aber ich habe mir dies viel schlimmer vorgestellt. Ich werde nie die Schreie von der Frau vergessen, die ich auf der Insel verwandeln musste. Mein Vater brachte sie zwar weg, doch ich konnte sie schreien hören, bis sie dann auf einmal verstummte.“ „Normalerwiese ist so eine Umwandlung auch sehr schmerzhaft. Die meisten werden durch die starken schmerzen sogar bewusstlos.“ „Aber warum ist es bei Hella anders und warum zuckt sie so? Ihre Augen waren offen, doch sie hat nichts gesehen.“ „Auch Garius, Hella führt einen inneren Kampf zwischen ihre Abwehrstoffe und deinen Vampirzellen. Jede ihrer Zellen wird von deinen Zellen umgewandelt, also manipuliert.
Ihre Körpertemperatur singt um einige Grade. Der Schutzmechanismus des menschlichen Körpers versucht den Wärmeverlust auszugleichen, indem er Muskeln arbeiten lässt, dass du als zucken erkennst. Das umherschlagen ihre Extremitäten sind unwillkürliche Bewegungen, die sie nicht steuern kann. Alle Bewegungen, die du an Hella siehst, sind unwillkürlicher Art, auch das öffnen ihrer Augen. Ich weiß nicht, ob sie bewusstlos ist, jedoch scheint sie auf äußerlichen Faktoren momentan nicht zu reagieren und dennoch kann es möglich sein das sie weiß, dass wir hier sind. Die Umwandlungszellen benötigen sehr viel Blut, das zuerst aus den äußeren Hautschichten entzogen wird. Deshalb wirkt unsere Haut auch so tot, da sie nicht mehr so stark als Schutzfunktion benötigt wird.“ erklärte Thoma und konnte Garius etwas beruhigen.
„Spürst du ihre Aura noch?“ wollte Garius wissen. „Ja, aber sie wird schwächer.“ antwortete Thoma. „Mein Großvater, dieser Lucien wird doch nicht alleine kommen. Meinst du, die anderen Vampire werden für Hella eine Gefahr darstellen?“ „Nein das glaub ich nicht. Hella wird heut Abend mehr Vampir als Mensch sein und ihre Aura verändert sich. Außerdem wird Lucien seine starke Aura so einiges überdecken. Hella wird man keine Beachtung schenken. Sie werden sich alle auf deinen Vater konzentrieren und vielleicht auf dich. Sieh hier, Hellas Haut verändert sich schon.“ sagte Thoma und zeigte auf die grauen Flecken an ihrem Arm. „Konntest du etwas von Miri hören?“ fragte Garius, da er sich um sie sorgte. Ihm war bewusst das sie Hellas Leben gerettet hatte. „Nein sie hat sich nicht gemeldet.“ meinte Thoma. „Hoffentlich geht es ihr gut. Ich hätte nie gedacht, dass mein Vater sie retten würde.“ „Ich schon.“ „Wieso bist du dir da so sicher?“ „Naja sonst würde dein Vater jetzt nicht hier sein, oder? Er kam doch wegen Miri. Von Hella hatte er doch erst was gespürt, als er auf dem Weg hier her war. Er hat seinen ganzen Plan wegen Miri geändert, daraus schließe ich, dass sie ihm halt wichtiger ist. Vielleicht kennst du deinen Vater nicht so, wie du glaubst. Du kennst nur das Böse in ihm, doch ich bin mir sicher, dass er auch eine ganz andere Seite in sich hat.“ „Das glaub ich nicht.“ entgegnete Garius. „Er wird nicht immer so gewesen sein. Wir wissen doch nicht genau, was damals passiert war. Sein ganzer Hass, seine Wut das kann auch so eine Art Schutzhülle sein. Er lebte nur noch für seine Rache, um selbst am Leben bleiben zu können.“ versuchte Thoma zu erklären. „Ich habe nie etwas Gutes an ihm feststellen können.“ sagte Garius und verstand nicht, warum Thoma auf einmal das Gute in seinem Vater sehen wollte.
„Ich weiß, dass du deine ganze Konzentration und Sorge Hella widmest. Doch versuche dich mal auf deinen Vater zu konzentrieren, dann wirst du spüren, wie viel positive Aura ihn momentan umgibt. Ich weiß nicht, wie Miri es anstellt, doch sie vermag es wohl ganz tief in deinem Vater eindringen zu können.“ Garius folgte Thomas Vorschlag und tatsächlich spürte er seinen Vater auf einer Weise, die ihm fremd war. „Das ist alles nur Taktik.“ gab Garius von sich, der nichts Gutes an seinem Vater sehen wollte. „Wie du meinst.“ erwiderte Thoma und kramte in einem der Rucksäcke. Er holte eine Blutkonserve raus und reichte sie Garius. „Hier…, trink das!“ „Ich braue kein Blut. Wir sollten das für Hella aufheben.“ meinte Garius. „Hella wir noch kein Blut benötigen. Doch du solltest heut Abend gestärkt sein. Lucien wird zwar wissen, das du sein Enkel bist, aber man weiß ja nie, was auf uns zukommen wird.“
Garius wollte daran gar nicht denken. Er nahm die Blutkonserve und leerte sie. Danach wurde es ruhig in der Höhle. Nur das Knistern des Feuers brach die Stille. Sie versuchten sich etwas auszuruhen. Doch das häufige Zucken von Hellas Körper ließ Garius immer wieder hochschrecken. Als Lucien dann landete, war es mit der Ruhe vorbei. Seine starke Aura ließ Thoma und Garius nervös werden. Sie konnten nicht einschätzen, wie der Abend enden würde.
Etwa 20 km entfernt fand auch Askan mit seinem Gefolge eine schützende Höhle. Nun war ihnen auch nicht entgangen, das Larius sie längst überholt hatte und das Lucien seinen Sohn folgte. Die Höhle der jungen Krieger war etwas gemütlicher eingerichtet. Sie hatten ein paar Decken dabei und ihre Rucksäcke nutzen sie als Kopfkissen. Doch ans Schlafen dachte keiner. Viel zu angespannt war die Situation. So wurde wild darüber diskotiert, was die Abenddämmerung bringen würde. Nur Panther sah das Ganze locker und machte es sich auf einer Decke gemütlich. „Sobald die Sonne untergegangen ist, sollten wir hier verschwinden.“ schlug Ramses vor. „Wir können doch den Boss nicht alleine lassen.“ entgegnete Askan. Er sah das als seine Pflicht an, Larius zu helfen, obwohl dieser Kampf eher aussichtslos wäre. Er war nun mal einer von Larius Soldaten und Loyalität war eine seiner Charakterstärken. Doch Panther sah das ganz anders. Sicherlich wäre er auch bereit zu kämpfen, doch nur wenn es einen Sinn ergeben würde und nicht um sich selbst abschlachten zu lassen. „Glaubst du der Boss würde auch nur einen Gedanken daran verschwenden uns aus der Klemme zu holen? Vergiss es Askan. Auf mich kannst du nicht zählen.“ rief Panther dazwischen, stand auf und ging zu Askan.
„Askan ehrlich jetzt, willst du wirklich heut Abend diesen Larius helfen? Das wäre Selbstmord und das weißt du auch. Hey der Kampf ist vorbei, ehe er überhaupt richtig angefangen hat. Ich für meinen Teil mach ne Flocke und hau ab, solange ich noch kann. Wenn ich ganz ehrlich bin, sah ich die ganze Sache eher skeptisch. Hab vielleicht bloß mitgemacht, da mir langweilig war, ich was Neues ausprobieren wollte. Doch eure ganze Verschwörungstheorie ist doch ne Finte. Wem wollt ihr was beweisen? Ich glaube den Larius geht es nur um Macht. Er will Lucien stürzen, warum auch immer. Glaub mir, dabei geht es nicht um uns Vampire. Wenn ich ehrlich bin, bin ich sogar froh darüber, dass er mit seinem Plan scheitert. Was mich betrifft, ging es mir sehr gut. Ich konnte tun und lassen, was ich wollte und die wenigen Entbehrungen sind doch leicht zu verkraften. Wenn ich auf einer Parkbank penne, dann brauch ich keine Angst haben das mir irgendjemand einen Holzpfahl durchs Herz rammt. Was aber, wenn es wirklich so gekommen wäre, dass unsere Existenz kein Geheimnis mehr ist. Die Menschen sind uns an Zahl sehr weit überlegen. Larius müsste sehr viele von ihnen verwandeln und ich glaube nicht, das er dann in der Lage wäre sie zu kontrollieren. Es ist schon gut so, wie es gekommen ist, glaub mir. Keiner von uns wäre mehr sicher, auch sie nicht.“ sagte Panther und zeigte zu Juliana. Askan schaute auch gleich zu ihr, die neben ihm vor Erschöpfung schlief.
Im Grunde genommen wusste Askan, das Panther recht hatte. Um Larius zu Seite zu stehen, dafür wurde Askan jahrelang ausgebildet. Er hatte nichts anderes gelernt und wusste nicht so recht, was er in der Zukunft tun sollte. Seine Familie war zerbrochen. Sein Vater und sein Bruder könnten nur noch Verachtung für ihn empfinden, so wie Askan glaubte. Juliana würde ihn nie lieben können und er wäre ewig auf der Flucht. Er hasste seine Mutter, hasste sie schon als junger Mann. Er wurde zu etwas gezwungen, das er niemals wollte. Im Camp hatte er keine andere Wahl als zu gehorchen, auch wenn er nicht immer der gleichen Ansicht, wie seine Ausbilder war.
Das Geschwader von Helikopter flog tief über die Bergkette, sodass ein ohrenbetäubendes Geräusch Juliana hoch schrecken ließ. „Es ist alle in Ordnung.“ sagte Askan zu ihr, als sie ihn erschrocken ansah. „Was war das?“ fragte Juliana, da sie Lucien nicht gleich spürte. „Lucien.“ erwiderte Askan. „Hmm….“ entwich Juliana. Sie senkte ihren Kopf und schwieg.
Sie dachte darüber nach, was dies nun bedeuten könnte. Vampire haben ein gutes Gehör, so bekam auch Juliana das eine und andere Wort, was Askan und seine Kumpels redeten, mit. Sie wusste so in etwas, was sie vorhatten, worum es bei der ganzen Rebellion ging. Auch konnte sie sich ausmalen, dass nun wo Lucien gekommen war, der Spuk ein Ende hatte. „Was wollt ihr nun tun?“ fragte sie daher Askan. Es saß immer noch mit angezogenen Beinen da und grübelte. „Ich weiß es nicht.“ antwortete er ehrlich. Die anderen waren sich aber schon sicher, das sie so schnell es ging verschwinden werden. Das machten sie auch lautstark klar, indem sie riefen; „Wenn du unbedingt Kamikaze spielen willst, dann ist das dein Problem. Was uns betrifft, sind wir uns einig. Wir werden uns dezent zurückziehen.“
„Auch du Ramses?“ fragte Askan seinen besten Kumpel, der ihn sonst immer bei allem zu Seite stand. „Hey das ist Selbstmord und das weißt du auch. Außerdem wird er mir die Schuld an allem geben. Schließlich hatte er mich beauftragt, auf dieses Weibsbild aufzupassen. Askan, es macht keinen Sinn für eine Sache zu kämpfen, die es nicht mehr gibt. Doch in eines könnten wir dir helfen. Wir nehmen Juliana mit uns, so ist sie sicher. Oder willst du sie wirklich dabeihaben, da du keinen vertrauen kannst?“ Askan sagte nichts dazu. Er änderte seine Sitzposition in einem Schneidersitz und grübelte weiter. Auch Juliana senkte ihren Kopf und grübelte, wie es nun weiter gehen sollte. Sie hätte keine Angst mit Askan mitzugehen. Es wäre ihr sogar noch lieber, als würden sie die anderen mitnehmen. Vor Lucien und den Wachvampiren brauchte sie sich ja nicht zu fürchten. Schließlich war sie so etwas wie eine Gefangene. Juliana dachte oft über Askan nach, versuchte ihn zu studieren und sah ein, dass man ihn schon fast als Opfer einer großen Intrige ansehen könnte. Gut jeder hat die Möglichkeit einen anderen Weg einzuschlagen, doch so einfach wie es sich sagen lässt ist es nicht. Oftmals erkennt man das sein Handeln falsch ist, tut es aber trotzdem, auch wenn man nicht weiß warum. Oder weil es der einfachere Weg ist, oder man glaubt es wird von einem erwartet. Ganz gleich, wie man es dreht, der Pfad zwischen Gut und Böse ist sehr sehr schmal.
Juliana schaute zu Askan. „Ich könnte doch bei Lucien für dich ein gutes Wort einlegen.“ sagte sie, obwohl Juliana nicht recht wusste, ob man sie überhaupt anhören würde. Askan sog wieder seine Beine an sich und umklammerte sie. „Das würdest du für mich tun?“ wunderte er sich. „Ja das würde ich.“ erwiderte Juliana. Nachdem was er alles Juliana angetan hatte, glaubte Askan, das sie ihn nur hassen könnte. Nun verstand er nicht, warum ausgerechnet sie ihn helfen wollte. „Du bist so süß, weißt du das? Ich verstehe deine Eltern nicht. Wie konnten sie dir nur eine Zwangshochzeit zumuten. Dein Gefährte zu sein, wäre für mich die größte Ehre, die mir je zukommen könnte, doch ich weiß auch das es falsch wäre. Juliana ich war ziemlich egoistisch, habe nur an mich gedacht. Dass meine Mutter durch unsere Vermählung im Ältestenrat kommen könnte, war mir so ziemlich egal. Ich hasse meine Mutter, empfinde nur Verachtung ihr gegenüber. Ich war erst auch gegen diese Hochzeit. Doch als ich dich das erste Mal auf einem Bild sah, wusste ich, dass ich dich kennenlernen muss. Ich liebe dich Juliana. Bitte verzeih mir! Du solltest mit den anderen gehen. Es ist zwar lieb von dir mir helfen zu wollen, doch das möchte ich nicht. Es wäre zu gefährlich und außerdem würdest du gar nicht bis zu Lucien vordringen können.“
„Dann lass und zusammen abhauen!“ haute Juliana raus und Askan sah sie das erste Mal lächeln. „Das meinst du doch jetzt nicht ernst, oder?“ fragte Askan, der nicht nachvollziehen konnte, warum Juliana bei ihm bleiben würde. „Ja das tue ich. Vielleicht bin ich jetzt etwas egoistisch. Doch ich weiß nicht, wo ich hinsoll. Nach Hause kann ich nicht mehr, meine Tante wurde sicherlich schon verhaftet und andere, die mich aufnehmen würden, kenne ich nicht.“meinte Juliana und Askan wiederum sagte; „Du könntest zu meinem Bruder gehen. Er würde sich bestimmt sehr freuen.“ „Ja das könnte ich und um mich zu bedanken, werde ich es auch noch tun. Doch ich möchte keine Last für ihn sein. Er hat mir schon genug geholfen. Er gab mir Sicherheit und umsorgte mich liebevoll in einer für mich noch fremden Welt. Ich mag deinen Bruder, das gebe ich auch zu. Doch ich weiß nicht, ob da mehr draus werden könnte. Seine Nähe hat sich gut angefühlte. Ich habe ihn als meinen Retter gesehen, aus meiner aussichtslosen Situation. Nun weiß ich nicht, ob es eher die Dankbarkeit war, die die fremden Gefühle in mir auslösten, oder es mehr sein könnte. Ich weiß nicht, wie Markus darüber denkt, oder ob er sich überhaupt Gedanken machte. Er wollte mir helfen, so wie ihm geholfen wurde. Ob da nun mehr ist, vermag ich nicht zu sagen.“ erklärte Juliana. Askan überlegte kurz, sagte dann; „Wenn du bei ihm bist, dann würdest du es herausfinden.“ „Würde ich das wirklich? Oder wäre das nur meine Dankbarkeit, die mich an ihm fesselt?“
„Diese Frage kann ich dir nicht beantworten.“ meinte Askan. „Ich weiß.“ erwiderte Juliana und sagte dann sehr lustig; „Eines haben wir gemeinsam. Unsere Eltern verlangten etwas von uns, das wir nie so wollten. Lass uns herausfinden, was das Leben sonst noch so zu bieten hat. Ich kann dir zwar nicht zum Traualtar folgen, aber ne Freundschaft könnte ich mir gut vorstellen. Wenn du nicht gerade den Krieger in dir raushängen lässt, dann bis du gar nicht so übel.“
„Genau …, die Kleine hat recht. Kommt lasst uns so richtig einen draufmachen! Schließlich haben wir es uns nach dieses Strapazen wohl verdient.“ schrie einer aus dem Hintergrund, der das Gespräch zwischen Juliana und Askan mitbekam. Panther ging zu Askan, setzte sich im Schneidersitz vor ihm hin und sagte; „Und …, wirst du uns nun begleiten? Wenn dein Leben dir nichts bedeutet, dann denk an ihr Leben. Sie braucht dich. Ist es nicht das, was du wolltest? Wenn du Larius hilfst, ist es Selbstmord. Ehrlich jetzt Askan, wenn du dich umbringen willst, kannst du dies auch an einem anderen Tag machen und an einem anderen Ort.“
„Ihr seid alle blöd, wisst ihr das?“ meinte Askan und alle fingen an zu lachen. „Ja wir sind blöd, sonst wären wir nicht hier.“ kicherte Panther und somit war klar, das Larius auf diese Jungs nicht mehr bauen konnte.
Fortsetzung folgt …