Kira hatte sich inzwischen umgezogen und zwischen verschiedenen Kleidern nach etwas für Sandra gewühlt.
„Wenn du nicht in Jeans rumspringen willst, nimmst du dir wohl besser ein Kleid“, sagte sie kühl ohne sich zu Sandra umzudrehen. Sandra grollte vor sich hin, jetzt musste sie sich auch noch so ein verschwitztes, gebrauchtes und bestimmt scheußliches Kleid anziehen. Der Tag wurde immer schlimmer!
Kira hatte sich inzwischen vor dem Spiegel aufgebaut und bewunderte sich von allen Seiten und in allen erdenklichen Posen. Sandra war nun soweit, dass sie eine aufkommende Übelkeit nicht mehr vortäuschen müsste, bei Kiras Anblick kam ihr das kalte Kotzen!
„Zieh dich doch um“, forderte Helena sie auf und Sandra stellte sich unwillig an den Spint und wühlte nach Kleidern. Die, die dem von Helena glichen, schieden sofort aus. Helli, grübelte sie, sollte wahrscheinlich an Hölle erinnern…
Schließlich entschied sie sich für ein gelbes Kleid, was leider dem des langhaarigen Mädchens glich, die sich inzwischen als Diana vorgestellt hatte. Aber besser das, als so eines, wie Kira es anhatte.
Sehr zu Kiras Ärger stand gelb Sandra ziemlich gut, doch noch während sie ihrem Spiegelbild zumurmelte, dass das Kleid Sandra dick aussehen ließe, rief eine laute Stimme, dass sie in die Halle kommen sollten.
In der Halle sah Sandra etwas, was selbst Kiras Alptraum aus rosa Spitzen in den Schatten stellte. Die Trainerin („Hi, du musst Sandra sein, ich bin Steffiii!“) war gehüllt in etwas, was ihre Augen sofort auszublenden versuchten, bevor Sandra es sich richtig einprägen konnte.
Luca wäre bei diesem Anblick an Augenkrebs erkrankt!
„So ihr Lieben“, flötete das Ungeheuer in Pink. „Wir müssen noch auf unseren Star warten, aber bis dahin, gebe ich die neuen Verpaarungen bekannt.“
Kira warf Sandra einen überheblichen Blick zu.
„Also, Helli wird die neue Partnerin von Nick“, erklärte sie als Erstes.
„Jaaa, oh wie schön“, trällerte Helena.
„Oh, nein“, murmelte ein schwarzhaariger Junge, der, so folgerte Sandra, niemand anderes als Nick sein konnte. Der Arme!
„Wir haben den Kurs geteilt und zwei Kurse daraus gemacht, es waren einfach zu viele“, flötete Steffi in Richtung Sandra, als würde sie davon ausgehen, Sandra würde sich dafür interessieren.
„Aber Diana und Paskal bleiben zusammen. Und Kira, ja, du warst besonders schwer. Ich denke, du bist bei Kevin am besten aufgehoben. Und unsere Neue tanzt mit Basti.“
Bei diesen Worten war Kira erbleicht.
„Jetzt kannst du was erleben! Du wirst dich unendlich blamieren, und dann bist du raus“, zischte Kira Sandra zu. In diesem Moment ging die Tür auf.
Ein Traum in Blond kam herein und lächelte entschuldigend.
„Tut mir leid, mein Bus hatte Verspätung.“
Sandra spürte, wie Kira sich versteifte und fragte sich, ob dieser Junge nicht vielleicht…
„Basti, ich hab grade gesagt, dass du mit Sandra tanzt. Aber nimm Rücksicht, sie ist noch ganz frisch“, rief Steffi zwinkernd.
Basti suchte mit den Augen nach einem unbekannten Gesicht und entdeckte Sandra. Er lächelte sie warm an.
„Gerne.“
Sandra glaubte nicht ganz daran, dass er gerne mit ihr tanzen würde. Zwischen ihnen lagen Welten, dass sah sie sofort.
Die Paare nahmen ihre Plätze ein.
Nick schien von seiner Einteilung alles andere als begeistert, im Gegensatz zu Helena.
„Ich freue mich so, dass wir zusammen tanzen, ich wollte immer schon so gerne mit dir tanzen. Das ist so wundervoll.“
„Bitte, hör auf“, murmelte Nick genervt.
„Du musst doch nicht schüchtern sein, ohh, du bist so bescheiden. Ich werde Steffi bitten, dass wir für den Rest des Jahres zusammen bleiben. Oh, das war schon immer mein Traum. Nur mit Basti wäre noch besser gewesen.“
„Ja, ich glaube auch, dass du mit Basti besser bedient wärst.“
„Meinst du? Hmm. Aber ich freue mich trotzdem.“
Sandra musste bei diesem Gespräch unwillkürlich kichern.
„Dann fangt mal an“, rief Steffi, und laute Musik übertönte das Gespräch zwischen Helena und Nick.
Kira warf Sandra noch einen bösen Blick zu, dann begann sie sich zusammen mit Kevin im Rhythmus der Musik zu bewegen. Sandra für ihren Teil stand unbeweglich da und beobachtete die anderen.
geht gleich weiter