Moinmoin =)
Liebe Jane, jetzt kann ich mich garnicht richtig zu deinem Kommentar äußern, sonst verrat ich noch was
Aber zu Lukas und Luca komme ich jetzt.
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Inuki saß am Strand und beobachtete die Wellen. Sie war so fasziniert davon wie jedes Mal, obwohl sie ihr ganzes Leben in einem Strandhaus verbracht hatte. Die Hündin ließ sich durch nichts davon abbringen, gebannt aufs Meer hinaus zu starren, auch nicht durch den Aufruhr, den Lukas und Paul hinter ihr veranstalteten.
Die beiden Jungen hatten grade Pauls mobile Hausbar, einen großen Bowletank, aufgebaut und ihn mit verschiedenen Fruchtsäften und Wodka befüllt.
„Wo bleibt denn Patrick?“, fragte Paul seinen Freund, der jedoch nur mit den Schultern zucken konnte.
„Ich weiß nicht, er wollte schon längst hier sein.“
„Wahrscheinlich hat seine Schwester ihn gefressen“, grinste Paul.
„Meine Mutter hat die gestern in der Stadt getroffen. Sie meinte, Kerstin hätte den fiesesten Sonnenbrand, den sie je gesehen hätte“, sagte Lukas und erwiderte das Grinsen
Paul lachte dreckig, niemand mochte Patricks Schwester, die eine selbsternannte Modeikone war.
„Oh, schau mal, mein Schwesterchen hat es tatsächlich geschafft, das Zelt aufzubauen. Wer hätte das gedacht, nach der Blamage gestern Abend.“
Schwer atmend standen Luca und Sandra neben dem etwas wackeligen Zelt. Gestern war es ihnen mehrmals zusammengebrochen, und daher waren sie mehr als stolz, dass sie es jetzt auf Anhieb geschafft hatten.
„Ich hasse Kira, ich hasse Kira, ich hasse Kira“, murmelte Sandra ununterbrochen, als sei es ein Mantra. Luca musste, trotz allem Mitleids, darüber grinsen.
„Reg dich ab, Hauptsache, du musst da nie wieder hin“, versuchte sie ihre Freundin zu trösten.
„Schon, aber weißt du, gestern als ich nach Hause kam, hab ich meine Tante und meine Mutter mit ihr reden hören, du weißt ja, Kira hier, Kira toll, Kira so perfekt. Und da haben sie etwas gesagt, über das ich so noch nie nachgedacht habe. Du weißt ja, dass Kira ein Jahr älter ist als ich, oder?“
Luca nickte.
„Und du weißt auch, dass sie vor drei Jahren sitzen geblieben ist?“, fragte Sandra weiter.
„Hast du mir damals erzählt, ja. Deshalb war sie ja ab da in der Parallelklasse.“
„Genau. Und seitdem sie sitzen geblieben ist – sie hatte drei Fünfen, in Deutsch, Französisch und Englisch – ist sie immer die Klassenbeste gewesen. Wie kann das denn sein?“
„Hat mit sämtlichen Lehrern geschlafen“, schlug Luca vor. Sandra musste unwillkürlich losprusten.
„Das glaube ich auch! Aber jetzt mal ernsthaft, ich kann mir das absolut nicht erklären, außer, dass sie in dem einen Jahr absolut keine Lust hatte und absichtlich so schlecht war.“
Inzwischen war Patrick eingetrudelt.
„Hey, hier bin ich“, rief er und deutete spaßeshalber auf Lukas. „Na, immer noch Single?“
Lukas stemmte die Arme in die Hüften.
„Ich will dein Leid doch für den Rest deines Lebens mit dir teilen“, antwortete er ernsthaft.
Paul erstarrte.
„Lukas hat einen Witz gemacht!“, rief er gespielt erschüttert. „Willst du mir meinen Ruf streitig machen?“
Patrick bekam bei diesen Worten einen Lachanfall.
Er war bis zum letzten Jahr mit Paul, Lukas, Luca und Sandra in einer Klasse gewesen, jedoch durch die Neuverteilung in der Parallelklasse gelandet.
„Kerstin, die blöde Schnepfe hat mich wieder aufgehalten. Meinte, wir sollten noch nicht herkommen, weil sie ihr tägliches Sonnenbad noch nicht gehabt hätte. Ich hab ihr daraufhin erklärt, dass sie schon hirnverbrannt genug ist, und sich nicht auch noch die Haut restlos verbrennen sollte. War die sauer!“, erzählte er lachend. Paul stimmte herzhaft ein.
„Komm, lass uns die Hängematte aufhängen“, schlug Patrick vor, nachdem er aufgehört hatte zu lachen.
Lukas hingegen probierte in einem absolut selbstlosen Test die angerührte Bowle. Eigentlich war er generell der Letzte, der Alkohol trank, aber er war im Moment einfach zu genervt von allem. Einmal richtig abschalten, das war etwas, was er schon ewig nicht mehr getan hatte. Seine Gedanken drehten sich immer um seine Mutter, Tony, seinen Vater…
Sandra und Luca aber wollten noch nicht abschalten, sie mussten erst alle wichtigen Probleme der Menschheit mit klarem Kopf lösen, wie zum Beispiel das absolut unaufschiebbare Problem, wie Kira es schaffte, Klassenbeste zu sein.
„Die hat mich in Deutsch überholt“, knurrte Luca. „Dafür muss sie sterben. Außer Paul darf niemand so gut sein wie ich! Und außer dir natürlich“, fügte sie schnell hinzu.
„Ja, töte sie, töte sie!“, lachte Sandra, die inzwischen wieder halbwegs gute Laune hatte. „Ich bin so froh, dass die nicht mehr bei uns wohnt.“
„Oh, schau mal da“, lachte Luca plötzlich und Sandra drehte sich um.
geht gleich weiter