Jule: Danke für Deinen lieben Kommi. Ich denke, das Geheimnis kann ich heute lüften
emo: Vielen Dank für Deinen lieben Kommi!
Kiara: Wem sagst Du das, ich kenne das aus eigener Erfahrung, irgendwie hat man nie das richtige im KLeiderschrank. Ob ich an Lilles Stelle aber so geduldig geblieben wäre mit Jazy, weiss ich nicht *lach* Deine Vermutungen sind alle schlüssig, aber bald wisst ihr ja auch, wie das mit dem Date ausgeht. 
@ineshnsch: Ja, ich denke, als Mutter wäre es schwierig, Lille loszulassen. Vermutlich würde man sie den ganzen Abend nur noch halten wollen, aber das wäre ja auch blöd.
chrissy: Danke für diesen lieben Kommi! Ja, ich finde Jazzy irgendwie auch lustig, so eine beste Freundin hat man gerne, oder? Wie sagt man das seinem Kind? Mein Gott, so genau will ich mi das eigentlich gar nicht vorstellen, es ist bestimmt der Horror schlechthin. Ja, das Leben ist NOCH ganz unbeschwert für Lille... ich hoffe, der krasse Gegensatz ist so ein bißchen deutlicher geworden.
@Hannah-Rieke: Ja, genau, ich empfinde das auch wie die Ruhe vor dem Sturm. Wir wissen schon viel mehr als Lille in deisem MOment ... würde sie noch einen einzigen Gedanken an ihr Outfit verschwenden, wenn sie die Wahrheit kennen würde...?
Keksy: Danke für Deinen KOmmi, freue mich wahnsinnig über jede neue Leser/in!
So, heute geht es schon weiter.
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Kapitel 12
Leben und Tod
Es war erst sieben Uhr und Lille wusste nicht recht, was mit sich anfangen. Der Bus ging erst um halb acht, sie hatte noch gute 20 Minuten Zeit, bis sie sich auf den Weg zur Haltestelle machen musste, die nur ein paar Meter von ihrer Haustür entfernt lag.
Um sich abzulenken, setzte sie sich an ihren Schreibtisch und blätterte gedankenversunken in einer Mädchenzeitschrift hin und her, ohne sich recht auf den Inhalt der Artikel konzentrieren zu können. Ihr Körper kribbelte von oben bis unten, unbändige Freude und Nervosität schien sie wie elektrisch aufgeladen zu haben.
Da riss sie das Klopfen an ihrer Tür aus ihren Gedanken und auf ihr "Komm rein!" trat ihre Mutter ins Zimmer und sah sie an.

Lille sah von ihrer Zeitschrift auf. "Hei Mama, ihr ward lange weg, du und Papa. War`s schön beim Einkaufen, habt ihr alles bekommen?"
Lilles Mutter sah sie einen Moment zerstreut an, als verstünde sie gar nicht recht, was ihre Tochter da sagte. Dann nickte sie nur und antwortete: "Ja, ja... Lille... wir... wir müssen dich dringend sprechen."
Lille legte die Zeitschrift beiseite und stand auf. "Ach Mama, sei mir nicht böse, aber das ist gerade ganz schlecht. Du hast es doch nicht etwa vergessen, oder, Mama? In einer knappen Stunde treffe ich mich doch mit Tom, mein Bus geht gleich."
Sie strahlte ihre Mutter über das ganze Gesicht an. "Ich bin wahnsinnig aufgeregt, Mama."

Maria schluckte. Dass Lille auf ihr Date gehen wollte, hatte sie völlig vergessen. Einen Moment stand sie da und zögerte und betrachtete ihre Tochter eingehend. Sie sah so glücklich aus. Maria wurde unsicher. Sollte sie ihr den Abend mit Tom nicht noch gönnen? Wäre es nicht auch früh genug, ihr die schreckliche Nachricht morgen früh zu sagen?
Sie war ratlos und einen Moment schien der Boden unter ihren Füßen zu weichen und sie musste tief durchatmen, um nicht dem unabweichlichen Drang, sich zu setzen, nachzugehen.
Lille sah sie immer noch lächelnd an, schien völlig in sich versunken. Maria schüttelte energisch den Kopf. Nein, sie würden es ihr jetzt sagen, so wie sie es sich vorgenommen hatten. Lille würde es ihnen vielleicht nie verzeihen, wenn sie erfahren würde, dass sie es bereits an diesem Abend gewusst hatten und ihr verschwiegen. Sie sollte selbst entscheiden, wie ihr Leben nun weiterginge, diese Abmachung hatten sie und ihr Mann direkt nach dem Gespräch mit dem Professor getroffen.
... und schließlich gehörte auch dieses Date zu ihrem Leben.
"Nein, Lille, es muss jetzt sein", sagte sie darum mit fester Stimme. "Du kannst später noch zu deinem Date gehen.... wenn du das möchtest. Du brauchst auch nicht den Bus zu nehmen, ich fahre dich dann dorthin."

Lille wollte etwas erwidern, doch Maria sagte ungewohnt scharf und knapp: "Komm bitte mit ins Wohnzimmer."
Lille sah ihr verwundert nach. Was war denn jetzt los? Hatte sie etwa irgendetwas ausgefressen? Sie dachte scharf nach, konnte sich aber nichts vorstellen. Sie schluckte. Hoffentlich kamen ihre Eltern nicht auf die Idee, ihr das Date doch noch zu verbieten. Das wäre ja eine Katastrophe. Aber warum sollten sie das? Es bestand dazu doch keinerlei Veranlassung.
Da all die Grübelei nichts brachte und sie ihre Eltern nicht warten lassen wollte, folgte Lille ihrer Mutter schnell ins Wohnzimmer.
Ihr Vater saß bereits auf der Couch. Er wirkte irgendwie älter als sonst und ließ die Schultern hängen, sah sie kaum an, als sie herantrat und sich in den gemütlichen blauen Ledersessel sinken ließ. Maria setzte sich neben ihren Mann und atmete tief durch.
"Was ist denn mit euch los, ihr seht ja aus, als ob ihr Geist gesehen hättet", bemerkte Lille und lachte leise. Doch ihre Eltern sahen nur ernst und bedrückt zu Boden. Lille schluckte und bemerkte, dass ihre Mutter zitterte.
"Was ist denn los?" fragte Lille und wurde ernst. "Was wollt ihr mir sagen?"

Ihr Vater sah hilflos auf, machte den Mund auf, schüttelte dann kraftlos den Kopf und schwieg weiter, während er seiner Frau einen schwachen Blick zuwarf.
Lille beschlich ein seltsames Gefühl. Es kroch von unten die Füße herauf, durch die Waden, bis es schließlich in ihrem Bauch ankam und dort auf das warme Kribbeln der Vorfreude traf und diese wie mit einer Schlinge zu packen schien, um das Gebiet für sich einzunehmen.
Lille schluckte und versuchte, die Kälte, die sie mit einemmal empfand, abzuschütteln. Sie sah ihre Eltern an, wie sie beide dasaßen, blaß und schweigsam.
"Nun sagt doch schon", sagte sie langsam. "Was ist denn los? Ist etwas passiert?" Ihr fuhr ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf. "Es ist doch niemanden etwas zugestoßen, oder? Ist jemand von euch beiden krank?"

Lilles Mutter schüttelte den Kopf und sagte schwach: "Hör zu, Lille. Wir waren heute nicht einkaufen, nicht nur... wir waren im Krankenhaus. Weißt Du, Deine Testergebnisse lagen vor und der Professor hat uns zum Gespräch zu sich bestellt... deswegen waren wir auch so lange unterwegs..."

Lille merkte, wie ihr Herz schneller zu schlagen begann, aber diesmal nicht aus kribbeliger Vorfreude, sondern aus einer wilden, nicht benennbaren Angst heraus.
Sie schluckte erneut, aber ihr Mund war mit einem Schlag sehr trocken. Wieso sahen beide Eltern so ernst aus, wieso lächelten sie nicht? Und was hatte das mit dem blöden Krankenhaus auf sich?
Ihr ging es doch schon lange wieder gut. Sie war wieder völlig gesund. Es konnte doch nichts schlimmes im Krankenhaus herausgekommen sein... oder...?

Lille sah ihre Mutter an, doch diese senkte erneut den Blick.
Was war hier nur los?