Beiträge von Honey-Can

Chapter Eight
Im Wandel der Zeit..

Drei Monate waren seither vergangen. Ein kühler Wind hatte Einzug gehalten, trug einen neuen Duft heran, der meine Welt veränderte. Der Winter würde anbrechen - das Ende der Sommersaison einleuten. Die vergangenen Monate hatten mich gezeichnet, alles gewandelt, an das ich einst glaubte.

Die Nachricht von Weedos Tod hatte uns getroffen, eine tiefe Wunde in unsere Taten und Hoffnungen gerissen, Narben hinterlassen. Ich hörte auf, Tennis zu spielen. In jedem Augenblick, den ich auf dem Court verbrachte, tauchten die Bilder dieses schrecklichen Vorfalles vor meinem geistigen Auge auf, vernebelten meinen Verstand und belegten ihn mit Angstzuständen. Niemand konnte mich aus dieser Hölle befreien.
Keath war als Leader zurückgetreten und Evve bemühte sich nach Kräften, das Team zusammenzuhalten.Ich hatte Serina den Platz frei gemacht, wenngleich Jerome versuchte, mein Trauma zu lösen.

>> Sie führen uns an der Nase herum! Ich habe sie beobachtet... habe es mit eigenen Augen gesehen! Sie sind ein Paar. Ich bin mir sicher. <<
>> Serina bitte! Bemerkst du nicht, dass ich andere Sorgen habe? Lilly ist zurückgetreten - du hast ihren Platz eingenommen und ich muß das Team so gut es geht aufpeppeln! Hast du die jüngsten Ereignisse vergessen? Sie haben Missmut herbeigebracht! <<
>> Ich erinnere dich nur an die Regeln! Er ist ihr Trainer... <<
>> Serina - bitte! Hast du nichts Besseres zu tun? <<
>> Sie ist zurückgetreten - aber sie ist trotzdem täglich hier! Findest du das nicht seltsam? Ich habe gesehen wie sie sich küssten! Jerome hat als Trainer eine Verantwortung! Ich würde ihm keine weiteren Schüler anvertrauen, wenn ich wüsste, dass er mit diesen.... <<
>> Serina! Ich bin mir der Regeln unseres Vereines bewusst - Danke! Jerome darf als Trainer kein intimes Verhältnis zu seinen Schülern aufbauen, dennoch habe ich momentan weitaus mehr Probleme! Ausserdem habe ich nichts bemerkt... Ich erinnere dich nur daran, dass du Jerome schon einmal beschuldigt hast... Wenn du konkrete Beweise hast, kannst du mich erneut aufsuchen. Bis dahin, lass mich meine Arbeit erledigen! <<

Die Organisation des Winterfestes forderte meine Konzentration. Ich war nie gut in solchen Dingen, doch Jerome stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Es fiel mir schwer in seiner Nähe zu sein - so zu tun als hätte sich nichts verändert, doch das hatte es. Die Erinnerun an Weedo kreisten um unseren Kuss, dem Moment, in dem wir uns sehr nahe standen. Doch ich empfand nichts. Ein einziger Blick von Jerome jedoch, stach mich an diesem Abend schmerzhaft ins Herz. Ich wollte ihm nah´sein, durfte es jedoch nicht.
Das erste Mal in meinem Leben empfand ich so etwas wie Liebe... und doch zerfraß es mich.

In den wenigen Pausen, die während des Aufbaus der großen Bühne übrig blieben, studierte ich meine Schulbücher, auf der Suche nach Antworten für meine zahlreichen und endlosen Fragen. Mein Notenschnitt war miserabel, mein Abitur gefährdet. In Anbetracht der jüngsten Ereignisse, erhielt ich eine acht wöchige Frist in zwei meiner Abiturfächer eine Drei zu erlangen - weiter zu kommen. Doch ich lastete mir zuviel Arbeit auf - würde es so niemals schaffen... und doch musste ich.

Träne erfüllten mein Gesicht. Tennis hatte mein Leben verändert. Wurde zu Etwas, von dem ich mich nun so gut es ging distanzierte. Dennoch fand ich keine Rast, brach unter der Last zusammen.
>> Was ist los? Magst du dich einen Moment ausruhen? <<
In einem unbeobachteten Moment kam Jerome an meine Seite, hob meinen Kopf und sah mich an - machte es mir unmöglich zu lügen.
>> Ich kann das nicht Jerome... Es ist zuviel. Die Ereignisse, die Schule, du! <<
>> Ich? <<
>> Das Einzige, was mich momentan hier hält, sind meine Gefühle zu dir! Doch ich darf sie nicht zeigen, muß so tun als sei ich Nichts für dich. Mittlerweile weiß ich selbst nicht einmal, ob wir tatsächlich ein Paar sind Jerome. Es wird alles zuviel. Es zerreist mich! Ich kann so nicht weitermachen! <<
>> Mir geht es einzig darum, DICH zu schützen! Ich bin der Meinung du hast genug erlebt! Du wirfst dein Talent fort, hast dich distanziert, möchtest nichtmehr spielen. Ich schaffe es nicht, dich zu bewegen... Es zerreist mich zu sehen, wie du dein Talent hinfortwirfst, dich quälst, jedes Mal, wenn du den Court betrittst! Weedos Tod ist schrecklich, doch fest steht, dass er nicht durch das Match zu Tode kam! Man weiß nicht wodurch, doch es lag nicht am Match! <<
>> Ich weiß Jerome, doch ich kann nicht... gib mir Zeit! <<
>> Ich erwarte keine Entscheidung von dir! Ich möchte nur, dass du dich nicht weiterhin quälst. Spiele, wenn du bereit daszu bist. Doch du kennst die Regeln. Ich möchte nicht, dass du dich in deiner momentanen Verfassung dem Vorstand stellen musst. Deswegen halte ich es geheim! <<

Schweigen trat ein, erfüllte mein Gemüt mit Unbehagen. Tränen rannen erneut meine Wangen herab, auf der Suche nach Liebe, Zuneigung und Glück. Mein Freund umarmte mich liebevoll, küsste mich.

Eine ausgelassene Stimmung erfüllte den Raum, erheiterte mein Gemüt.
Gratulationen häuften sich, amüsiertes Getuschel drang aus den Ecken.
Die Band spielte unermüdlich bis tief in die Nacht. Alkohol floss in rauen Mengen über den Tresen, erheiterte die Runde. Ein paar Nachtschwärmer sammelten sich um die Tanzfläsche, ließen die Nacht und die Saison ausklingen. Ein gelungenes Fest ging zuende.

"There is freedom within, there is freedom without
Try to catch the deluge in a paper cup
Theres a battle ahead, many battles are lost
But youll never see the end of the road
While youre travelling with me"

Der Schlußsong wurde umjubelt gefeiert, ließ mich näher zu Jerome rücken. Serina, in einer Ecke still beobachtend schenkte uns einen Blick, der mich schaudern lies. Der Alkohol hatte meinen Partner enthemmt, seine freie Wirkung entfaltet. Ich sah von ihm zu Serina, seine Worte im Kopf nahm ich seine Hand, zog ihn beiseite.

"Hey now, hey now
Dont dream its over
Hey now, hey now
When the world comes in
They come, they come
To build a wall between us
We know they wont win"

Seine Nähe genießend lies ich mich fallen, spürte seine Lippen auf meinen, seine Hände meinen Körper sanft streicheln. Die Welt um mich herum vergessend lies ich mich auf das Spiel ein, bemerkte nicht, dass ich einen fatalen Fehler begann. Ein leises Racheln erfüllte die Nacht, lies mich in die Realität zurückkehren. Unsanft stieß ich meinen Freund weg, ein grelles Licht blendete mich, Schritte ertönten, verstummten in der Ferne.

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Chapter Seven
Späte Reue

Panik machte sich in mir breit, erfasste jede Ader meines Körpers.
>>Was ist mit ihm? Er soll aufstehen!! WEEDO!!<<
Jerome ergriff meine Hand, machte leise Versuche mich zu berühigen, doch ich spürte seine eigene Unsicherheit und entriss mich seinem Griff.
Ohne den Blicken der Anderen Achtung zu schenken lief ich auf den Court, mein ganzer Körper zitterte vor Erregung. Ich fiel auf die Knie, betrachtete Weedos reglosen Körper und schrie ihn an. Er regte sich nicht.
>>Was hast du getan? Wie konntest du nur? Sie ihn dir an... Er gehört zu DEINER Mannschaft - Was hast du mit ihm getan?<<
Auf Keaths Gesicht spiegelte sich der Ausdruck blanker Angst nieder. Langsam trat er näher, betrachtete seinen bewusstlosen Rivalen, der einst sein Freund gewesen war.
>>Ich... ich... weiß es nicht.<<

Entsetzen kam auf, zeichnete unsere Gesichter. Ich schüttelte den reglosen Körper, suchte verzweifelt nach einem Puls, jedoch lähmte mich die blanke Angst.
>>Was ist hier los? Wieso der Aufruhr? Lasst mich durch!<<
Aston trat mit ungewohnt strenger Stimme heran, stieß sich durch die Menge hindurch und blieb schockiert neben mir stehen.
>>WAS...?<<
>>Ich... ich wollte nicht... ich ... ich habe das nicht gewollt!!<<
Aston sah nicht auf, besah starr Weedos reglosen Körper. Tränen schossen in meine Augen, nichtmehr zurückhaltbar. Ich senkte den Kopf, nässte Weedos Jacke mit den Tränen meiner Verzweiflung.
Aston stieß mich sanft beiseite, begutachtete was er sah.
Ein Kopfschütteln verriet was niemand zu denken wagte.
>>Evve, sei so gut und rufe einen Krankenwagen.<<
>>Was ist los Aston? Ist er...?<<
Aston schwieg, erhob sich stumm, richtete das Wort an Keath, der wimmernd auf dem Spielfeld kauerte.

Ich schluckte meine Tränen hinunter, versuchte stark zu sein. Neben mir brach nun Evve in Tränen aus. Ich sah sie an, unfähig, Emotionen zu empfinden - es war seltsam. Die Trauer schlug in Gleichgültigkeit um, hatte mich innerlich zerfressen, machte mich kalt.
Evve fiel mir um den Hals
>>Ich... Ich habe ihn beschuldigt dich umgarnen zu wollen, damit du zu ihnen stößt. Ich habe diesen Streit berufen! Ich bin es schuld!<<
>>Du hast was?<<
Sie schluchzte heftiger während ich ihre Worte in mich aufnahm. Wut, Verzweiflung, Angst... eine gefährliche Mischung starker Emotionen hatte meine Seele befallen, formte sich zu einem Biest, dass einen Weg suchte, sich zu rächen.

>>Steh auf!<<
Keath, die Fäuste auf den kalten Sandboden gestemmt kauerte wie ein Häufchen Elend vor dem Netz.
>>Los, steh auf!<<
Die Menge sah auf den Leader, siegreich und dennoch gestürzt. Von der einstigen Würde, die ihn umgab war nichtsmehr zu sehen, einstig die Sonnenbrille schützte den Rest, der übrig geblieben war.

Ich sah zurück auf den Court. Vom Mond beschienen, friedlich daliegend lies er mich für kurze Zeit die Gegenwart vergessen. Ich ballte die Hände zu Fäusten, wollte meinen Schmerz nicht zulassen. Stattdessen übermannte mich die Wut.
>>DU! Du Bastard!<<
>>Lilly! Zügle dich - bitte!<<
Doch Astons Worte kamen zu spät, schallten nur noch in meinen Ohren nieder, wie ein weit entferntes Echo. Meine Faust hatte sich bereits in Keath Wange gebohrt, meiner Wut Luft gemacht. Aston schob mich beiseite, wies mich mit strengem Blick an, an Ort und Stelle zu verharren.
Geschrei erfüllte die Luft und eine laute Diskussion entbrannte.
>>Geht bitte - ALLE! Dies ist nicht eure Diskussion!<<

Ich schritt von dannen, Evve und Jerome an meiner Seite.
Niemand wagte es, das Wort zu ergreifen, Evve, imemrnoch den Tränen nahe sah unendwegt zu Boden, mied meinen Blick.
Ich erfasste Jeromes Hand, er schenkte mir einen zärtlichen Blick.
>>Glaubst du.... Glaubst du er ist...??<<
>>Nein...<<
>>Du lügst mich an! Ich merke es! Sag die Wahrheit!<<
Er atmete schwer, rang nach Worten.
>>Ich glaube nicht, dass man sterben kann, wenn man Bälle ins Gesicht bekommt. Man kann bewusstlos werden, aber ich glaube nicht, dass er dadurch den Tod gefunden hat! Er ist ein guter Spieler... wenn er... dann durch äußere Einwirkungen. Warte es ab! Er wird leben!<<

Kühles Nass ereilte meine Hand, lies mich nach oben sehen.
Mir schien, als teile der Himmel unsere Gefühle. Jeromes Blick faszinierte mich. Seinem Blick war ich verfallen, seit ich ihm das erste Mal begegnet war.
Die Wolken füllten sich mit Wasser, würden größer, drohten mit Regen. Ich sah mich um, bemerkte dass Evve uns verlassen hatte.
Ich blieb stehen, sah mich um, doch die Dunkelheit hatte ihre Spuren verwischt.
Gedanken überrolten mich,ließen mich nicht zur Ruhe kommen. In kurzer Zeit durchlief ich alle Stimmungen, die ich zu empfinden fähig war. Doch Jerome gab mir ein Gefühl von Geborgenheit. Er trat näher, ich lehnte mich an ihn, atmete schwer.
Sein Blick suchte den meinen, fand ihn und hielt ihn fest. Für einen Moment waren alle Sorgen und Ängste verflogen. In diesem kleinen Augenblick stand die Welt still.
Ich schloss die Augen, wollte diesem Moment genießen, als sich unsere Lippen trafen und zu einem innigen Kuss verschmolzen.

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Chapter Six
Alte Rivalen

Die Nacht war lau und klar. Der Mond beschien die Welt mit seinem wonnig gelben Licht und die Sterne am Horizont leuchteten einladent. Weedo blickte heraus auf die Sternenklare Nacht, sein Gewissen plagte ihn. Er konnte und wollte sich dem Willen seines Leaders nicht beugen. Er atmete tief durch, wandte seinen Blick erneut der Menge zu, die sich um den langen Tisch ihrer Unterkunft versammelt hatte und fuhr mit Bestimmtheit fort.
>>Nein Leader! Du weißt, ich bin so loyal, wie es mir die Situation ermöglicht. Doch dies werde und kann ich nicht tun. Ich bin kein Intrigant! Ich werde dies nicht tun!<<
>>Heißt das, du widersetzt dich meinen Ansagen? Du weißt, die Frauen benötigen einen guten Spieler. Du möchtest entgegen dem handeln, was gut für das Team wäre - und zudem noch gut für die kleine San-Reyers? Du hast selbst festgestellt, unser Gastgeber ist nicht in der Lage, ihr Potential zu nutzen!<<
>>Du hast dich sehr verändert Keath! Seit du Leader geworden bist, vergisst du, dass wir einst Freunde waren! Du liegst richtig, wir sind ein Team! Alle wie wir hier sitzen! Doch du benimmst dich wie ein ...<<
>>Wie bitte? Ich vrsuche im Sinne des Teams zu handeln! Und du entscheidest eigennützig!<<
>>Nein Keath! Du entscheidest nach DEINEN Wünschen. Nicht nch dem, was gut für UNS ist. Ich werde es nicht tun!<<

Ich atmete schwer, lies mich benebeln von der Ruhe, die uns umgab. Die letzten Wochen waren hart - hatten so viel verändert. Meine erste Niederlage hatte mich geschafft. Die Ruhe tat gut, war Balsam für meine Seele und meinen Körper.
Jerome richtete sich auf, sah mich an. Seine grünbraunen Augen funkelten im Mondlicht -fesselten mich.
>>Du bist stark geworden in den letzten Wochen. Allerdings habe ich manchmal das Gefühl... du weißt nicht wann es besser wäre aufzugeben.Das Match gegen Weedo war eine Nummer zu hoch für dich. Ich merke beim Training, dass du dich verändert hast. Du bist nichtmehr das junge, unbeschriebene Blatt, dass ich kennenlernte.<<
>>Glaubst du es ist leicht für mich? Jeder, der mich spielen sieht fordert mich heraus, sagt mir, es stecke mehr in mir, als ich zeige. Doch ich bin nicht in der Lage es zum Vorschein zu bringen. Jedesmal wenn ich es versuche, scheitere ich. Wenn ich wirklich ein ungewöhnliches Talent besitze, wieso bin ich nicht in der Lage, es zu kontrollieren?<<
>>Du besitzt in der Tat ein aussergewöhnliches Talent. Dass du es nicht kontrollieren kannst liegt daran, dass du noch reifen musst. Dein Körper benötigt Zeit, um zu wachsen, sich deinem neuen Lebensrhytmus anzupassen! Sei nicht so ungeduldig mit dir!<<
Eine Stimme, gefolgt von schnellen Schritten unterbrach unsere Unterhaltung. Aufregung machte sich breit. Eine Schar T.E.A.M Mitglieder kam auf uns zugeeilt.
>> Macht bitte den Platz frei, ein Ranking Match wird ausgetragen.<<
Ungläubig sah ich zu Jerome. Ich hatte keine Ahnung, was sich abspielen würde, dennoch war mir klar, es war etwas Ungutes.

Keath und Weedo betraten den Mondbeschienenen Platz.
Eine eisige Stimmung machte sich breit, lies alle Geräusche der Umgebung verstummen. Evve fungierte erneut als Schiedsrichter, die Fronten der Rivalen schienen steinern.
>> Three Set Match. Weedo vs. Keath - Rankingmatch<<
Hilflos wagte ich einen Blick zu Jerome. Er blickte starr auf das Geschehen.
>> Keath to serve - GO <<
>> Sie tragen eine Auseinandersetzung aus. Ein Rankingmatch findet statt, wenn man sich über den Mannschaftsinternen Rang im unklaren ist. Weedo spielt mit Keath um den Rang des Leaders. <<
>>Weshalb?<<
>>So etwas geschieht, wenn die Mehrheit mit der Führung durch den Leader unzufrieden ist. Wobei es hier nicht ausschließlich um den Rang zu gehen scheint. Dies wird ein hartes Match. Sie sind beide stark.<<
Ich richtete meinen Blick erneut auf das Spielfeld. Jerome hatte Recht, dieses Match war hart. Beide Parteien ließen keine Fehler zu, schneknten ihrem Gegenspieler nichts.
Dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl. Ich wusste, Keath spielte nicht mit voller Kraft. Ich hatte sein Doppel gegen Evve und Jerome gesehen. Ich wusste, er war Weedo überlegen.

>>DUCE!<<
Mit schwindender Kraft sah ich Weedo zum Netz sprinten, einen Volley schlagend, der für Keath unerreichbar war. Das Match lag in den letzten Zügen - ebenso wie Weedos Kraft. Ich sah mich um, entsetzte Blicke wurden getauscht. Keath stand in Position, seine Augen funkelten.
>>WEEDO, versuche es erst garnicht - ich spiele auf Zeit. Deine Kondition ist fast verbraucht - ich rate dir - gebe auf, ehe ich beginne, ernst zu spielen!<<
Keath Worte klangen kalt und berechnend. Er besah sein Gegenüber mit süffisantem Lächeln, erneut zum Aufschlag ausholend. Weedos Schläger wurde weggeschleudert. Er schien schwach und abgebrannt, gab jedoch nicht auf. Ein erneuter Aufschlag besiegelte Keath Gamesieg, lies Weedo geschwächt auf die Knie sinken. den Ball mit der Hand wegschlagend.
>>Willst du imemrnoch nicht aufgeben Weedo? Na gut, du willst es nicht anders. Dies ist der letzte Satz - nun spielen wir ernst!<<

Ich begann Keath zu hassen. Wie konnte er so etwas tun? Begann nun, mit voller Kraft zu spielen obwohl sein Gegenüber kraftlos war? Erneut sah ich zu Jerome, nahm seine Hand, drückte sie so fest es mir gelang.
>>Wir können nichts tun, solange Weedo für sich entscheidet zu spielen.<<
>>Wieso tut er das?<<
>>Er ist ein Hitzkopf - ebenso wie du.<<
Ein dumpfer Schrei riss meine Aufmerksamkeit von Jerome weg. Blut tropfte auf das Spielfeld. Weedo legte sein Gesicht in die Hände, sank auf die Knie. Ich wollte auf das Spielfeld laufen, doch Jerome hielt mich fest. Weedo hatte sich gefangen, eine Platzwunde zeichnete sich auf seiner Lippe ab. Er wankte, fing sich und stand erneut bereit. Bälle flogen mit rasender Geschwindigkeit auf ihn zu, er hechtete zum Netz, Keath tat es ihm gleich, schleuderte die Bälle auf seinen Gegner zu, sie trafen ihn im Gesicht.
>>40 - 0<<
Weedo taumelte zurück, hielt sich jedoch tapfer. Ein letzter Aufschlag entschied das Match. Ein erneuter Versuch Weedos, das Match herumzureißen - ein Volley. Keath holte aus, traf sein Gegenüber ein letztes Mal im Gesicht - besiegelte seinen Sieg, soch niemand nahm Notiz davon.

Weedo lag auf dem Boden, Blut tropfte herab, hinterlies seinen roten Sumpf auf dem Platz.

Chapter Five
Liebe...Verrat?



>>Dein Blick...er gefällt mir! Er öffnet den Pfad zu deiner Seele. Verrät, dass mehr in dir steckt, als du zeigst.<<
>>Willst du spielen oder reden?<<
>>Du bist ein wenig zu taff! Du wirst noch sehen, was du davon hast.<<
>>DU hast mich herausgefordert. Also lass uns beginnen.<<
Die Sonne stieg am Horizont empor, versprach einen freundlichen Tag. Ein Blick auf die große Uhr am Clubhaus verriet - es war kurz nach sechs. Die Nacht war lang, dennoch war es mir recht, früh zu spielen... Doch...Weedos Mimik lies mich schaudern. Seine Absicht war klar, dieses Match würde all meine Kräfte fordern.
>>High oder Low?<<
Ich lies meinen Schläger rotieren, er fiel mit dumpfem Ton zu boden.
>>Du schlägst auf.<<




Innerlich auf as Schlimmste vorbereitet, umklammerte ich fest den Griff meinen Schlägers, bereit, bei der kleinsten Bewegung des Balles sofort zu sprinten.
>>Braucht ihr keinen Schiedsrichter?<<
Erschrocken schnellte ich herum.
>>Evve - Du?<<
>>Was ist nun? Ich erkläre mich bereit.<<
In Gedanken trug ich dieses Match alleine aus, mich vor einer Blamage schützend. Evves Blick war auf Weedo gerichtet, den meinigen meidend.
>>Gut, übernehme es.<<
>>One Set Match - Weedo to serve.<<
Erneut bemüht, Konzentration in mir aufzubauen, haftete mein Blick auf Weedo. Dieser warf den Ball in die Höhe und schlug - von unten!
Der Ball flog langsam und in hohem Bogen auf mich zu - Wut kam in mir auf, lies mich nach vorne schnellen, den Ball mit voller Kraft in Weedos Feld zurückschmettern.
>>Spiele ernst! Lass diese Scherze - keine Aufschläge von unten!<<
>>15 - 0<<
>>Gut. du hast es so gewollt. Ich werde dich nichtmehr schonen. Jetzt wird es hart!<<



Er lies den Balll in die Höhe schnellen, holte mit voller Kraft aus. Sein Blick wirkte siegessicher, starr und kalt. Der Ball flog auf mich zu, kam mit rasender Geschwindigkeit auf dem Boden auf. Ich hechtete auf ihn zu, bereit für einen Rückschlag, kam jedich abrubt zmu stehen. Der ball schnellte erneut in die Höhe, umwandt mich wie eine Schlange. Es war unmöglich, ihn zu erhaschen.
>>15 - 15<<
Das Match war einseitig -wurde zur reinsten Folter. Dieser Aufschlag machte mich verrückt, lies mir keine Chance zum Return. Sein Schlag war hart, entriss mir den Schläger ein ums andere Mal. Erschöpft sank ich zu Boden, atmete schwer, mein Puls raste.
>>Gibst du auf?<<
Alles begann sich zu drehen... mein Körper versagte. Mir war heiß. Der Sand unter meinen Füßen schien zu schmilzen. Mühevoll richtete ich mich auf, einen Aufschlag versuchend. Erneut warf ich den Ball in die Höhe, die Sonne hatte den Himmel erhellt, den Tag einklingen lassen, versagte mir die klare Sicht. Der Ball kam zurück, schlug mir ins Gesicht. Ich fand keine Kraft, ihn zu schlagen. Dumpf erschallte Evves Stimme an meiner Seite, ich schloss die Augen, schwarze Leere breitete sich aus, umfasste mein Bewusstsein, betäubte mich.



>>Was?<<
>>Sie ist zu weit gegangen. Gegen einen Spieler wie Weedo hatte sie nie eine Chance. Sie mutete sich zuviel zu. Es war der Kreislauf. Sie fiel um.<<
>>Ich wusste nicht, dass Weedo ein Match gegen sie austragen wollte. Sie ist ein Neuling. Was dachte er sich dabei?
>>Das fragst du mich? Weedo ist einer von euren Leuten! Ich kenne ihn kaum, ich weiß nur, er kann ein Monster sein!<<
>>Sie spielt unter DEINER Obhut - nicht? DU hättest es verhindern sollen! Keith hätte niemals einen solch unerfahrenen Spieler antreten lassen!<<
>>Du machst MIR Vorwürfe? Es war Lillys Match und ihre freie Entscheidung zu spielen. Ich bin ihr Leader - keineswegs ihre Mutter! Ich frage mich nur... weshalb?<<
>>Weshalb was?<<
>>Ihr habt ihn im Griff - oder?<<
>>Was meinst du?<<
>>Ich lasse nicht zu, dass ihr meine Spielerinnen auf diese Weise verwirrt! Lilly ist jung - aber sie hat eine Menge Potential. Ich will, dass euer Kamerad sich von ihr fernhält! Er tut ihr nicht gut!<<
>>Du glaubst, wir haben Weedo auf Lilly angesetzt, um sie auszuschalten? Damit unsere Frauen das Tunier gegen euch gewinnen, weil ihr einen Spieler zu wenig habt?<<
>> Wie gesagt, sollte der gute Weedo ab jetzt die Finger von Lilly lassen, wäre die Sache für mich erledigt!<<
Sie entfernte sich - lies Nuk in der Stille der Nacht zurück.



>> Ich hoffe, du hast keine Schäden davongetragen. Mein Beweggrund war, alles aus dir herauszuholen, doch dazu war es anscheinend zu früh - verzeihe mir!<<
Wir schlenderten die Straße entlang, die Nacht war sternenklar, der Mond stand sichellförmig am Himmel, erleuchtete unseren Weg. Weedo nahm meine Hand, schenkte mir einen tiefen Blick.
>>Was... was war das für ein Aufschlag? Was war deine Taktik? Sie ist nicht üblich...<<
>>Das war ein Snake Serve. Ich habe ihn selbst entdeckt. Jeder unserer Spieler hat eine Spezialtechnik. Wir spielen selten die normasle Taktik, die euer Verein verwendet. Das macht uns stark.<<
Wir bleben stehen. Ich sah zu den Sternen...
>>Snake Serve... <<
>>Es ist eine Erweiterung der normalen Schlagtechniken. Nichts weiter.<<
>>Sclagtechniken? Du meinst Vorhand, Rückhand un Aufschlag?<<
>>Mehr sind dir nicht bekannt? Du kannst weitaus mehr... Dir ist nicht bewusst, welche Schlagarten du verwendest?<<
Es gab eine Menge, was ich noch nicht über Tennis wusste, den Sport, der begann, mein Leben zu bestimmen, es so verändert hatte. Betrübt sank ich den Kopf zu Boden, vermies es bis auf weiteres, Weedo anzusehen.
>>Die Grundschläge sind Vor und Rückhand, sowie der Aufschlag - Serve genannt. Wenn du den aufgeschlagenen Ball deines Gegners zurückspielst, nennt man dies einen Return - das wirst du auch kennen - richtig? ... Dann habe ich gesehen, dass du Schmetterbälle beherrschst. Zu beginn hast du auf meinen ersten Serve mit einem solchen geantwortet. Du hast den hoch gespielten Ball mit voller Wucht nach unten geschlagen - ich kam nichtmehr heran. Dies war ein Smash. Ein Diagonal gespielter Ball ist ein Cross, den kennst du auch. Ein gerade gespielter Ball ein "longline" gespielter Ball... dies dürftest du auch kennen. Und es gibt noch den Slice, ein langsam gespielter Ball mit wückwärtsrotation sowie den Volley, ein direkt am Netz gespielter, kurz geschlagener Ball den der Gegner meist nicht erreicht, da man ihn leicht am Gegner vorbeispielen kann. Hat dir niemand diese Begriffe erklärt?<<
>>Nein, ebensowenig wie die Strategien, diese habe ich mir selbst angeeignet.
Meist ist meine Strategie das "Serve an Volley"... dir wird aufgefallen sein, dass ich nach dem Aufschlag meist nach vorne lief, um deinen Return mit einem Volley abzufangen und so zu punkten. Manchmal gelang es...Manchmal wollte ich es auch mit "Chip und Charge" versuchen.. doch es gelang mir nicht deinen Snake Serve mit einem Schmetterball zu retourieren. Langweilig finde ich das normale Grundlinienspiel, in dem meist nur hin und her geschlagen wird. Die Meisten haben Angst, in die Offensive zu gehen - einen Fehler zu machen. Ich nicht.<<
Stille trat ein, benebelte meinen Verstand.
>>In dir steckt mehr, als dein Verein dir beibringen kann!<<
Unsere Blicke trafen sich, Behaglichkeit breitete sich in mir aus, lies mich ihm vertrauen.
Er trat näher, umfasste meine Hüften. Ich schloss die Augen, unsere Lippen trafen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss.



>>Wo hast du gesteckt?<<
>>Ich.. ich war...<<
>>Evve kontaktierte mich. Sagte mir, du hattest ein Match mit der kleinen San-Reyers.
Wie kam es dazu?<<
>>Leader.. ich sehe in Lilly Potential. Ich wollte wissen, wie gut sie wirklich ist.<<
>>Du scheinst es übertrieben zu haben. Evve ist der Meinung, du würdest ihr den Kopf verdrehen, damit unsere Damen siegreich sind.<<
>>Das ist nicht wahr! Keath - du kennst mich! Ich intrigiere nicht. Meine Absicht war lediglich, ihr Potential herauszuspielen.<<
>>Ich möchte nicht, dass du unsere Mannschaft in Veruf bringst Weedo! Du bist unser bester Spieler - enttäusche mich nicht!<<
>>Lilly ist gut! Ich weiß es. Es lag keine schlechte Absicht in meinem Handeln!<<
>>Weedo... man könnte fast annehmen, die Kleine hat DIR den Kopf verdreht - nicht du ihr!<<
>>Ich denke nur, ihr Verein ist nicht in der Lage, ihr Potential auszuspielen.<<
>>Du warst mit ihr zusammen - richtig?<<
>>Ich...<<
>>Keath?<<
>>Was ist Dana?<<
>>Weedo liegt richtig. Sie hat mich geschlagen. Ich hatte in Runde drei ein Match gegen sie.<<
>> Sollte sie wirklich so gu sein - könnte Weedos Beziehung zu Lilly uns noch nützlich sein... wir brauchen eine gute Spielerin, um bei den nächsten Tunieren mithalten zu können. Weedo ... ich möchte dass du versuchst, Lilly für uns zu gewinnen!
>>Was? Leader... ich kann nicht!<<
>>Und wie du kannst Weedo! Du wirst es können!Ansonsten werde ich überlegen, ob ich niemand loyaleren für mein Team finde!<<

Chapter Four
Sieger sein...

>>Nein! Das kannst du nicht tun! Ich bitte dich! Wir kennen uns seit Jahren, sind ein Team!<<
Der herunterprasselnde Regen hatte seine Aufgabe erfüllt, durchnässte unsere Kleidung, lies sie schwerer werden. Die Dunkelheit raubte uns zunehmend die Sicht, die kleinen Licher am Rande des Platzes halfen lediglich, feine Umrisse unserer Kumpanen zu erkennen.
>>Ich dulde solch unfaires Spiel nicht! Solange du in meinem Team spielst, wirst du die Konsequenzen deines Handelns tragen müssen!<<
Ein Hauch von Mitgefühl breitete sich in mir aus. Serina war unfair, hatte mich verwundet, doch sie war eine von uns. Sie gehörte zum Team. Mein Blick suchte vergebens nach Jerome. Die Sicht war vernebelt.
>>Evve ich bitte dich! Du kennst die Regeln unseres Vorstandes - sie... <<
>>Mir sind die Regeln bewusst! Unfaires Spiel gegenüber Mitgliedern wird mit Rauswurf bestraft! Aber du wolltest es nicht anders!<<
Mein Magen wirbelte herum, Übelkeit breitete sich in mir aus - Rauswurf? Nein!
>>Evve? Ich weiß, ich sollte mich nicht einmischen, doch es ist eine Sache zwischen UNS. Serina und ich sollten dies austragen. Es war unser Match.<<

>>Du hast Recht. Nun, trete heran und sage mir, was dir vorschwebt.<<
Serinas Blick war zu Boden gerichtet. Evve zornfunkelte sie an, machte es mir nicht leicht, das Wort an sie zu richten.
>>Ich habe das Match trotz Serinas Intrigen gewonnen. Dies war mit Triumph genug. Für mich gibt es keinen Grund mehr, den Vorstand zu benachrichtigen. Wegen mir soll niemand den Verein verlassen!<<
Sie sah mich verwundert an, ein kleiner Windstoß durchfuhr ihr schwarzes Haar, verlieh der Situation ein mysteriöses Antlitz.
>>Ist dies dein letztes Wort?<<
>>Ja.<<
>>Nun gut. Serina. Ich werde den Vorstand nicht unterrichten - und doch, werde ich es nicht als gegeben hinnehmen...<<
Eine kurze Pause trat ein, in der die Welt scheinbar stehen blieb. Niemand wagte, das Wort zu ergreifen. Alleinig das Prasseln der Regentropfen war zu hören.
>>...ich mache es kurz - verlasse bitte mein Team. Ich dulde keine Spieler, die mit unfairen Mitteln den Sieg erhaschen wollen. Du kannst gehen!<<

Entsetzen breitete sich aus. Ich spürte Jeromes Hand auf meiner Schulter, wandte mich um, traf seinen Blick, er wirkte steinern.
>>Du wirst dich daran gewöhnen müssen. Faires Spiel ist Evves Grundregel. Sie ist eine gute Spielerin, dennoch ein strenger Leader.Nimm es dir nicht zu Herzen - es ist nicht dein Verschulden.<<
Wind kam auf - schien mich zu umzingeln. Ein Kloß steckte in meinem Hals. Schuldgefühle machten sich breit.
>>Du verweist mich des Teams? In drei Tagen finden die Eröffnungsspiele statt! Du weißt, du benötigst sechs Spielerinnen!<<
Mir wurde kalt - ich machte einen leisen Versuch, den Brandherd zu verlassen. Wandte mich um, den Boden fixierend, auf dem Weg zum Clubhaus.
>>Lilly wird antreten! Ich habe mich von ihren Qualitäten überzeugt. Sowohl im Spiel, als auch menschlich. Oder hast du bereits vergessen Wem du es zu verdanken hast, dass du dich überhaupt noch ein Mitglied dieses Vereines schimpfen darfst?<<
>>Du willst Lilly antreten lassen? Bist du des Wahnsinns? Sie hat keine...
>>Es ist mein letztes Wort - GEH!<<

Erneut spürte ich Jeromes Hand auf meiner Schulter. Fassunglos aufgrund der Geschehnisse blieb ich stehen, wandte meinen Blick jedoch nicht um, wagte es nicht, zu den Anderen zu sehen.
>>Bleib hier! Evve hat ihre Entscheidung getroffen, es hat mit dir nichts zu tun! Es ist besser so...<<
Er zog mich sanft herum, eine Träne wanderte meine Wange hinunter, doch der Regen verbarg sie in seinen kühlen Tropfen. Jerome zog mich heran, mein Kopf ruhte sanft auf seiner Schulter.Evve trat zu uns, richtete ihr Wort an mich. In Jeromes Armen verweilend, lauschte ich.
>>In ein paar Tagen werden wichtige Matches beginnen. Zunächst werden wir gegen die Mannschaften der T.E.A.M - Akademie antreten. Hierbei handelt es sich um sehr reife und talentierte Spieler, einer bekannten Tennis-Akademie. Sie werden starke Gegner sein und ich möchte, dass du fit bist und dein Bestes gibst! Das Geschehene ist nicht deine Schuld - verschwende deine Gedanken nicht an unwichtige Dinge - Konzentriere dich auf die Verbesserung deiner Fähigkeiten.<<

Die folgenden Wochen waren die härtesten meines Lebens. Forderten meine ganze Konzentration. Mein Körper veränderte sich. Ich wurde stärker, präziser und schneller. Neuer Mut machte sich in mir breit, kräftigte meine Seele. Ich passte mich dem Niveau meiner Mannschaft an, siegte und gewann an Zuversicht. Doch die Spieler der T.E.A.M Akademie waren stark. Sehr stark...

>>Evve!<<
>>Keith!<<
Der Himmel füllte sich erneut mit schwarzen Wolken, machte den Tag zur Nacht. Regen ergoss sich in großen Fäden. Die letzten Matches standen kurz bevor. Ein gemischtes Doppel stand an, zwischen den beiden Teambesten. Jerome und Evve gegen Keith und Kim. Die Stimmung war angespannt. Beide Teams würden einander harte Gegner sein.
Keith war ein starker Spieler. Ich hatte einige seiner Matches gesehen. Zunehmend wurde mir klar, weshalb diese Akademie einen solch guten Ruf hatte. Ihre Spieler gehörten wirklich zur Elite.

>>Auf ein gutes Match! Möge der Beste gewinnen!<<
>>Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite. Let´s go!<<
"Ein Satz Match! Team Keith to serve!"
Wasser spritzte auf, durchnässte die Kleidung der Spieler. Keiths Strategie war das Serve and Volley. Sein Aufschlag war stark, landete mit voller Wucht vor Evves Füßen, die in letzter Sekunde einen Return erzielte, jedoch durch Keiths Volley geschlagen wurde.
"15 - 0"
Match und Regen raubten die Sicht. Es fiel nicht leicht, einen Favouriten auszumachen. Beide Teams gaben ihr Bestes, einzig die Stimme des Schiedsrichters gab Auskunft über den Stand.
"Duce"
Ich fieberte, dass unser Team einen Gamesieg erzielte, doch konnte nichts genaues erkennen. Ab und an spritzte Wasser auf, traf mein Gesicht.
"Game - Team Keith".

>>NEIN!<<
Schrie ich auf, ohne mir genauer darüber bewusst zu sein.
>>Tja, es scheint, als wäre unser Team ein klein wenig besser. Aber es ist noch nichts entschieden. Du kannst beruhigt sein.<<
>>Das weiß ich.<<
Mein Kopf schnellte herum. Ein Spieler der T.E.A.M Akademie trat auf mich zu, lächelte verwegen, wie ich es sonst nur von Jerome kannte.
"15 - 30"
>>Du bist die neue im Team - Lilly - richtig?<<
>>Wer möchte das wissen?<<
>>Entschuldige. Mein Name ist Weedo - Weedo Linbas. Ich habe dein Einzel gegen Dana gesehen. Du warst beeindruckend gut. Dein Serve ist stark.<<
Weedo stand direkt vor mir, lächelte mich an und lies mir keine Chance, ihm auszuweichen. Er faszinierte mich auf eine magische Art und Weise. Mein Blick haftete auf seinem, lies ihn nichtmehr los.
>>Dein Stil gefällt mir. Ich würde gerne sehen, was du drauf hast. Ich denke es steckt mehr in dir, als du zeigst. Spiele gegen mich. Ich erwarte dich am Morgen auf Platz drei. Sei pünktlich!<<
Ohne weitere Worte schritt er von dannen, lies mich im Regen stehen...

Chapter Three
Spiel dein Spiel

Erschöpft sank ich zu Boden. Der Tag hatte meine Engergie verbraucht, all meine Kräfte gefordert. Mein Körper verlangte nach Ruhe. Dennoch spürte ich eine gewisse Erfüllung. Adrenalin hielt meinen Körper in Unruhe - baute sich nur langsam ab. Die Nacht brach heran und füllte den Himmel mit warmen Farben. Ich atmete tief ein - den Streß des Tages verscheuchend, begann zu dösen.
>>Erschöpft?<<
Erschrocken schnellte ich herum
>>Aston, du.<<
Ein väterlicher Blick zeichnete sein Gesicht.
>>Ich suchte dich. Würdest du mir einen Moment deiner Aufmerksamkeit schnenken? Evve hielt es für gut, wenn ich mit dir spreche. Es war ihr Wunsch, dass ich es tue. <<
Müdigkeit fesselte mich - verlangsamte mein Handeln. Stumm nickend gab ich Aston zu verstehen, dass er den Rest meiner Aufmerksamkeit für sich gewinnen konnte. Zumindest konnte er einen Versuch wagen.

>> Ein schöner Abend nicht wahr?<<
Überrascht und dennoch zu schwach eine angemessene Antwort zu geben, brachte ich erneut nur ein stummes Nicken zu stande - lies meine Arme auf die Knie sinken und wartete, bis Aston erneut sprach.
>>Talent, Ehrgeiz und Urteilsvermögen sind drei elementare Dinge, um zu siegen.
Die meisten erlernen sie im laufe der Jahre, andere tragen lediglich einen Teil dieser Eigenschaften in sich. Wenige besitzen bereits all diese Eigenschaften und schaffen es, diese zu perfektionieren.<<
Ein lauer Wind umgab uns, vertrieb die Müdigkeit langsam aus meinen Gliedern.
Dennoch erkannte ich Astons Absicht nicht, mit der er diese Worte an mich richtete. Ich nickte erneut und lies ihn fortfahren.
>>Jerome, Evve und ich waren der Meinung, all diese Eigenschaften bei dir entdeckt zu haben. Wenngleich sie noch einem ungeschliffenen Diamanten ähneln. Wir ließen dich spielen, in der Hoffnung, du würdest früher oder später diese Eigenschaften einsetzen.
Zu unserem Erstaunen, hast du sie von Beginn an ausgespielt.<<
Mir dämmerte, worauf Aston hinaus wollte, dennoch weigerte ich mich, ihm Recht zu gebem.
>>Ich war wütend. Das ist alles.<<
>>Wenn dies Alles wäre, säße ich nicht hier. Deine Wut brachte dich dazu, deine Fähigkeiten geschickter einzusetzen. Wir haben lange kein Talent wie deines gesehen. Doch bedenke, mögen deine Fähigkeiten auch ein Geschenk sein, mit denen du es vielleicht weit bringen magst, so sind sie eine gefährliche Waffe!
>>Ich... ich verstehe nicht Aston...<<
Du wirst es erkennen, wenn die Zeit gekommen ist. Ich möchte nur, dass du deine Fähigkeiten bewusst einsetzt, ohne dich selbst zu verlieren. Bleibe dir selbst treu!
Melde dich, wenn du bereit bist!

Ein Tropfen kühlen Nasses lies sich auf meiner Nase wieder. Ich besah den Himmel, besiedelt von dichten Wolken. Mit schweren Gliedern richtete ich mich auf, schritt in Richtung Clubhaus von dannen. Meine Glieder schmerzten, waren schwer wie Blei.
Ich scheiterte am Versuch, Astons Worte aus meinem Kopf zu verdrängen. Ich verstand sie nicht und dennoch ließen sie mich nicht mehr los, umklammerten meine Gedanken wie Schlingpflanzen.
>>Bitte setz dich!<<
Evves Worte rissen mich aus meinen Gedanken. Ich fixierte sie mit unsicherem Blick, tat dennoch wie geheißen und lies mich neben ihr nieder. Die hölzerne Bank vor dem Clubhaus war ungewohnt kalt. Regen ergoss sich Bindfadenartig und durchnässte seine Umgebung. Plötzlich war ich froh über den trockenen Platz, den mir Evve angeboten hatte.
>>Aston hat dich bereits aufgesucht?<<
>>Ja. Allerdings waren mir seine Worte fremd.<<
>>Du wirst früh genug erfahren, weshalb wir dir dies mitteilen wollten. Du solltest dir seine Worte nur einprägen!<<
Ich nickte stumm und besah den Regen. Ohne meinen Blick abzuwenden ergriff ich erneut das Wort.
>>Es... es ist mir ein wenig peinlich... doch.... könntest du mir bitte... die Regeln erklären? Ich habe einen gewissen Rahmen, doch ...<<
>>Hat Jerome dir nie die Regeln erklärt?<<
Ich antwortete nicht - fixierte weiterhin den Regen.
>>Nun gut. Ein Match ,wie du es kennengelernt hast, ist in Sätze unterteilt. In der Regel sind es zwei bis drei.Untereinander spielen wir meist nur einen Satz, dies genugt für internes Spiel. Ein Satz besteht aus mehreren Spielen. Wir sagen Games. Um den Satz zu gewinnen, musst du jeweils 2 Gamesiege vor deinem Gegner liegen. In der Regel spielt man 6 Games bis zum Satzsieg. Außnahme ist der Tie-Break, bei dem sowohl du als auch dein Gegenspieler sechs Gamesiege haben. Hierbei entscheidet der nächte Sieg und du kannst dan Satz mit sieben zu sechs für dich entscheiden... <<
Eine Pause trat ein in der ich mit aller Macht versuchte, ihre Erklärung in mich aufzunehmen. Dennoch schien es mir, als hinge ein Schild an meinem Kopf, mit der Aufschrift: Wegen Überfüllung geschlossen. Evve fuhr fort.
>>Gut. Ein Game besteht, wie du sicher schon herausgefunden hast aus der Punktezählung 0,15,30 und 40. Ein weiterer Punkt entscheidet über den Gamesieg.
einen Punktestand von 40 -40 bezeichnet man als Duce - dein Einstand. Wer beim Duce den nächsten Punkt erzielt, hat einen Vorteil - Advantage.<<
Serina benutzte in deinem Match den Begriff "Break". Dieser Begriff bezieht sich auf das Aufschlagspiel. Derjenige, der aufschlägt, besitzt einen gewissen Vorteil gegenüber seinem Gegenspieler. Wäre es Serina jedoch gelungen, dein Aufschlagspiel zu gewinnen, hätte sie einen "Break" erzielt.<<

Wildes Getümmel und Geschrei unterbrach unsere Diskussion. Die Mannschaft hatte sich auf einem der hinteren Plätze versammelt, einer wilden Auseinandersetzung lauschend.
>>Es war keine Absicht! Ich sagte doch, mir ist der Schläger aus der Hand gerutscht Jerome! Ich konnte nichts dafür!<<
>>Lügnerin! Du hast dich verlieren sehen! Du wolltest dass sie aufgibt und du als Siegerin davongehst! Du kannst den Gedanken nicht ertragen, verloren zu haben! Trage die Konsequenzen deines Verhaltens!
>>Konsequenzen? Ich bitte dich! Als wäre dir so etwas noch nie widerfahren! Ein Satz mehr und das Match wäre anders ausgegangen! Die kleine hatte Glück - nichts weiter! Ich habe nich mit voller Kraft gespielt.<<
>>Mag sein, dass sie keinen zweiten Satz geschafft hätte. Dennoch solltest du endlich erkennen, dass du verloren hast! Trotz deiner Intrigen! <<
>>Jerome! Wir wissen alle, weshalb du sie verteidigst! Allerdings solltest du als ihr Trainer gegen solche Gefühlsduseleien gewappnet sein Jerome!
>>Worauf spielst du an?<<
>>Das weißt du genau! Ich sehe, was sich zwischen euch abspielt!<<
>>Dir sind alle Mittel recht nicht wahr?<<

>>Mir liegt das Wohl der Mannschaft man Herzen Jerome! Und als Leader solltest du dich von Affären distanzieren und deine Leibesübungen auf das Wesentliche konzentrieren!<<
Diese Worte entzündeten eine Bombe, die Situation eskalierte, endete in einem wilden Gefecht. Jerome wurde von zwei Kumpanen gehalten, die Situation zu beruhigen.
Evve sprang auf - rannte wild fluchend zum Brandherd - auf Jerome zu.
>>Bist du wahnsinnig geworden? Was ist in dich gefahren? Seit wann lässt du dich so provozieren? Sollen wir uns nun alle wie die Tiere aufführen?<<
>>Sie...<<
Ich habe gehört was sie sagte! Doch ich finde es ist kein Grund, sich selbst so zu vergessen! Was du mit Lilly hast, ist mir egal, mir geht es um das Wohl der Mannschaft und als Leader solltest du dir solche Eskapaden sparen!<<
Vorsichtig näherte ich mich dem Geschehen, in der Hoffnung, niemand würde Notiz von mir nehmen. Doch dies schien mir nicht vergönnt.
>>Ah, unser Frischling ist eingetroffen. Ich lege dir einen neuen Trainer nahe. Zu viel Herzschmerz soll bekanntlich der Karriere schaden. Und bei deinem unverkennbaren Talent...<<
>>Halt endlich dein Maul!<<
Sepei, der ruhigste und besonnenste Mensch, den ich je kennenlernte wies Serina in die Schranken, mit Worten, die sein Mund sonst nicht formte.

>>Welch ein Ton Sepei! Aus deinem zarten Munde... dies steht dir garnicht!<<
>>Es langt Serina! Ich werde den Vorstand benachrichtigen. Er soll entscheiden, welche Strafe für dein Handeln angebracht ist!<<
>>MEIN HANDELN? Ist diese Schlägerei aufgrund meines Handelns entbrannt?<<
>>Du hast ein unfaires Spiel betrieben! Du kannst nicht akzeptieren, verloren zu haben! Du willst eine gute Spielerin sein? Dann akzeptiere deine Niederlagen!<<

Chapter Two
Zeig dein wahres Gesicht

>>Net - first service!<<
Ich ballte meine Hand zur Faust, blickte in Serinas arrogantes, siegessicheres Gesicht. Es machte mich wütend.
>>Ein tolles Talent habt ihr euch da geangelt! Ein super Aufschlag - ich bin schwer beeindruckt!<<
Mein Herz raste vor Wut. Es schien, als säße ein Biest in mir, dass nur darauf wartete, freigelassen zu werden. Erneut griff ich einen Ball aus meiner Hosentasche, lies ihn auf dem Boden auftitschen, warf ihn in die Höhe, holte tief aus und schlug mit voller Kraft zu - legte meine ganze Wut in diesen Aufschlag. Der Ball flog tief über das Netz, traf kurz vor meiner Widersacherin auf dem Boden auf - Serina holte aus - bereit zum Return.

Ich erkannte ihren Täuschungsversuch, rannnte so schnell ich konnte zum Netz, doch es schien zu spät - ich war zu langsam.
>>Es wird mir eine Ehre sein, dich zu breaken Kleine!<<
schallte Serinas Stimme süffisant über den Court. "Eine letzte Chance - es gibt eine letzte Chance!" sagte ich zu mir selbst und sprang. im letzten Moment erreichte ich den Ball - erzielte einen Lob, der Ball flog leicht und kurz über das Netz, landete vor Serinas Füßen. Bäuchlings lag ich auf dem Boden, wagte es nicht auf zu sehen, bis Jeromes Stimme ertönte
>>15 - 0<<

Erschöpft und mit pochendem Herzen richtete ich mich auf. Ich hatte es geschafft! Ich hatte es tatsächlich geschafft! Triumphierend über meinen kurzfristigen Sieg über das Monster mir gegenüber sah ich auf, Serina starrte fassungslos zu Boden - dem unerreichten Ball entgegen.
>>Du kleiner Satansbraten wirst noch deine Rechnung zahlen!<<
Schallte es herüber, doch ich hatte erneut zum Aufschlag angesetzt, hatte neuen Mut getankt. Ich würde mir mein Aufschlagspiel nicht nehmen lassen! Nicht hier - nicht heute! Doch -
>>15 - 15<<
Geschockt sah ich zu Boden. Eine unaufmerksame Sekunde und schon war alles vorüber. Verbissen sah ich zu Serina
>>Eingeschlafen Kleine?<<
Evve starrte mit gebanntem Blick auf unser Match - sie verzog keine Miene, verunsicherte mich.

>>30 - 15<<
>> 40 - 15<<
>>Game - Lilly<<
Das Match wurde ausgeglichener. Meine Wut war ins unermessliche angestiegen und mit ihr kamen auch die Punkte. Mein Selbstvertrauen stieg von Minuten zu Minute an. Ich wartete nur so darauf, das Biest in mir freizulassen. Doch es war noch nicht so weit.
>> 30 - 15<<
Ich war gut. Ich spürte es tief in mir - und doch kam ich nicht wirklich gegen Serina an - sie war stark.
>>Game - Lilly! Stand 5:3 für Lilly!<<
Mein Atem wurde schwer. Erschöpfung machte sich in mir breit - erfasste jede Ader meines Körpers, lies Müdigkeit in mir auftauen. Ein kurzer Ball, knapp hinter dem Netz. Ich rannte so schnell ich konnte - bereit zum Volley. Serina sprintete zum Netz, meinen Volley zu stoppen - es war zu spät!
>>40 - 15<<
>>Du kleines Miststück!<<
Wisperte sie. Ein harter Schlag traf mein Gesicht, ich brach zusammen, Blut tropfte herab. Mit zugekniffenen Augen hielt ich mein Gesicht.
>>Sorry Kleine, mir ist mein Schläger aus der Hand gerutscht.<<

Mit letzter Kraft richtete ich mich auf. Besah meine Blutverschmierte Hand und wandte meinen Blick Serina zu.
>>Du hast einen schwachen Griff!<<
>>Gib auf Kleine, du bist verletzt!<<
Tonlos ging ich zurück, stellte mich in Position - zum finalen Aufschlag.
Das Biest in mir befreite sich von seinen Fesseln. Mir wurde heiß, als beginne ich zu brennen. Ich zückte den Ball, lies ihn dreimalig titschen, warf ihn hinauf und legte all meine letzte Kraft in diesen Ball
>>FAHR ZUR HÖLLE!<<

Mit rasender Geschwindigkeit flog der Ball über das Netz. Serina hatte bereits ausgeholt, mit siegessicherem Blick stand sie da, lachte leise, während der Ball genau auf sie zuflog und kurz vor ihr den Boden zum ersten Mal berührte.
>>Kleine - was war d...<<
Sie brach ab, riss ängstlich die Augen auf. Der Ball bog nach oben, traf mit voller Wucht ihr Gesicht.
>>Game und Match - Lilly<<
Verwundert sah ich zur Seite - ich hatte es geschafft! Ich hatte gesiegt!
Fassungslos über meinen Sieg trat ich ans Netz - reichte Serina die Hand
>>Was hast du gemacht? Unfaires Miststück!<<
>>Du möchtest eine gute Spielerin sein und fürchtest dich vor dem Ball?<<
Ich fing Jeromes Blick auf. Er lag voller erstaunen. Hatte ich wirklich gesiegt?