Beiträge von Honey-Can



    Erschrocken wich sein Peiniger zurück, besah die



    klaffende, frische Wunde. Ein siedender Dampf



    schien sein Opfer zu umgeben, bereit, alles zu entflammen was



    es zu berühren wagte. Keuchend sank Lime zu Boden, griff sich



    im Taumel der Benommenheit ein die blutende Kehle, die Hitze die ihn



    umgab scheinbar nicht achtend. Erschöpft zu Boden sinkend



    richtete er ein letztes Mal seine eisblauen Augen auf Jak, formte diese



    Rache schwörend zu engen Schlitzen.



    >> Dafür wirst du büßen Jak! Du bedienst dich Mächten mit denen



    du nicht umzugehen vermagst! <<






    Mit einer kurzen Handbewegung entflammte ein Feuerball,



    traf den Vampir im Gesicht. Die Hände schützend in die Höhe haltend,



    die Augen fest zusammenkneifend sprang dieser zur Seite, betrachtete ängstlich



    den am Boden liegenden Lime.



    >> Was war das? Was hast du getan? <<



    Sich mit einer Hand auf den Boden stützend, einen leisen Versuch wagend



    den erschlafften Körper in die Höhe zu bewegen, sah er auf, fiel jedoch schwach



    und ausgemergelt wie er war rücklings auf den harten Boden zurück.



    Keuchend rang er nach Worten, umfasste erneut die nun schmerzende Wunde.



    Erstaunen zeichnete sein Gesicht als er auf seiner Hand, die soeben die zuvor blutende



    Stelle berührt hatte, kein Blut vernahm.



    >> Spiele nicht mit dem Feuer Jak. Hat man dir dies nicht beigebracht?



    Feuer, Wasser, Messer und Sonne – ist auch für kleine Vampire nicht gut! <<





    Erschrocken und doch voller Wut trat der Vampir den Rückzug an.



    Die geheimen Kräfte seines Gegners nicht erahnend, entfloh er nun



    so schnell es ihm gelang aus dem nun lichterloh brennenden Lokal.



    Lime, welcher sich inzwischen in eine sitzende Position manövriert



    hatte verspürte wieder jene Hitze in sich, die er bereits oft



    wahrgenommen hatte, war er in Ärger oder Gefahr gewesen.



    Er hasste diesen unkontrollierbare Gefühl, welches immer wieder für



    Unannehmlichkeiten sorgte.



    „ Ich muss hier raus!“



    schloss er geistesgegenwärtig, während die Flammen bereits



    hoch aus dem Gebäude ragten. Jedes normale Lebewesen wäre



    inzwischen einer Rauchvergiftung unterlegen, doch die Flammen schienen sich



    Lime zu fügen, stießen beiseite als wollen sie ihm ihre Knechtschaft kundtun.





    >> Du wirst noch sehen welch fatalen Fehler du begangen hast Jak!



    Spiele nicht mit Dingen, deren Macht du nicht kennst! <<




    [/align]




    Geschenensfolge:


    x PROLOG x
    x Schwarzes Feuer x





    --------------------------
    x PROLOG x




    Wagst du dich nachts in aller Dunkelheit auf die Straße?



    Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass die Nacht



    der Verbündete der mystischen Wesen ist? Jener, an die niemand



    glauben mag? Wohl aus Furcht oder auch aus Unwissenheit.



    Man hält sie für Wesen der Legenden und Mythen.



    Vampire. Mythos vieler Legenden. Doch was ist, wenn



    sie dir tatsächlich begegnen? Was wäre, wenn du gar ein Teil



    von ihnen wärest? Eines ist klar – Knoblauch und Pflock helfen dir dann



    nicht mehr. Ein großer Irrtum der Sterblichen. Sie glauben eine Anleitung in



    ihren Legenden gefunden zu haben. Eine Lösung zur Vertreibung des



    Widernatürlichen. All dessen, was sie als „Mythos“ bezeichnen.



    Doch was ist – wenn du ein Teil jener Legende bist? Mitten unter ihnen?



    Und niemand es bemerkt… nicht einmal du selbst…



    So blutrot seine Augen, so tiefschwarz seine Seele.



    Betäubt von dunklen Gedanken und dem Streben nach Macht und Ruhm,



    war er bereit, alle Mittel zu ergreifen. Dennoch vermochte er nicht die



    Mächte zu besitzen, welche Lime in sich trug. Ohne diese



    konnte er sich lediglich auf die ihm vererbten Gene verlassen.



    Sein innerer Trieb verlangte nach Handlung. Er war nicht in der Lage, sich



    dem entgegen zu setzen. Ebenso wenig war es sein Wille die zu tun.



    Er musste dies tun. Nur so gelangte er ein einen Teil jene Kräfte,



    nach denen ihm strebte. Von Geburt an.



    Seine Augen funkelten bedrohlich im schattigen Licht



    der flackernden Glühbirnen. Instinktiv leckte er sein Handgelenk,



    Ruhe bewahrend, seinen Trieb unerdrückend, es gleich zu tun.



    Er musste vorsichtig sein. Zu frühes Handeln würde seinen Plan durchkreuzen.



    Sein Herzschlag beschleunigte auf ein dreifaches, er spürte es in seiner trockenen, nach



    Blut lechzenden Kehle. Langsam und bedacht atmend, besann er sich ein letztes Mal,



    bevor er seinen Plan in die Tat umsetzte.





    Ein bedrohlich hämisches Lachen verließ seine Lippen während



    er freien Blick auf seine langen Schneidezähne lies. Seinen Plan



    erneut durchdenkend, schloss er die Augen, besann sich.



    >> Nun Lime… Bedenke, mir liegt weitaus mehr daran, deinen



    inneren Kern heraus zu locken als du vielleicht annehmen magst.



    Wir beide könnten mächtig sein. Unsere Kräfte könnten sich bündeln –



    zu einer Einheit verschmelzen. Du besitzt Alles dazu in deinen Genen.



    Es muss nur jemand wagen, dein inneres Biest zu befreien.



    und dieser jemand.. .werde ich sein Lime... <<





    Ehe sein Opfer auch nur den kleinsten Schritt wagen konnte,



    hatte Jak ihm bereits seine messerscharfen Bisswerkzeuge in die



    Kehle gestoßen. Pfeilschnell und lautlos. Einzig und allein



    Limes keuchender Atmen lag in der schwülen Luft des Lokals.



    Niemand bemerkte was sich soeben zutrug – und selbst wenn



    wagte es niemand Einwand zu leisten. Jaks Zorn war fatal und niemand



    hatte es bisher gewagt sich ihm in den Weg zu stellen. Niemand –



    außer Lime. Blut floss in kleinen Tropfen auf den Boden, benetzte ihn



    mit einer dünnen Schicht. Energisch bohrte Jak seine Zähne immer tiefer



    in das zarte Fleisch, genoss den Triumph des Moments, vernahm die Energie



    die in jenem Moment seinen Körper durchströmte. Sein Puls schoss erregt in



    die Höhe, während er das noch lauwarme Blut Limes auf seinen blanken



    Zähnen mit der Zunge verwischte und langsam seinen durstigen Gaumen



    hinunter gleiten lies.





    >> Jetzt bist du MEIN Lime. Dein Leben liegt in meiner Hand.



    Dennoch vermag ich nicht dich zu töten – deine Kraft ist zu kostbar. <<



    Triumphierend besah das Geschöpf der Nacht die kleine Bisswunde, aus welcher



    stetig kleine Bluttropfen hinunter rannen und am Boden zu einer Lache des Leids



    verschmolzen. Gierig fuhr Jak sich mit seiner Zunge über die Lippen, besah den Raum



    um ihn herum, der nunmehr wie in schwarzen Nebel gehüllt vor ihm lag.



    Ein leises Keuchen riss ihn in die Gegenwart zurück.



    >> Gleich ist es vollbracht. Nur noch ein paar Minuten und du hast es überstanden.



    Unsere Seelen werden verschmelzen – unsere Macht Eins sein! <<



    Der Puls seines Opfers verlor an Intensität, scheinbar leblos lag Limes Körper nun



    in den Armen seines Peinigers. Lustvoll über die frische Wunde leckend,



    grub er seine Zähne erneut in die soeben erschaffene Bisswunde, riss sie



    auf.





    In kurzen Atemzügen sog der Vampir an der klaffenden Wunde,



    trank gierig das wärmende Blut aus dem leblosen Körper.



    >> J…ak <<



    Ein leises, kaum wahrnehmbares gehauchtes Flüstern ereilte Jaks Ohr



    und lies ihn zusammenschrecken. Der Biss eines Vampirs – zumal



    so skrupellos ausgeführt pflegte normalerweise sein Opfer zu betäuben.



    Sein Sprachzentrum zu lähmen sodass dieses keiner Schreie oder



    Hilferufe mächtig gewesen wäre. Energisch seine tödlichen Hauer erneut



    kräftig in das blutige Fleisch rammend sog er nun so stark er könnte,



    die letzten Reste des kostbaren Blutes aufnehmend.



    Zunächst kaum spürbar, doch im darauf folgenden Moment deutlich



    vernehmbar durchfuhr eine glutheiße Woge Limes Körper, verwandelte



    das eben so schmackhafte Blut in eine siedend heiße Glut. Eine Lava



    [align=center]aus Angst und Todeskampf.


    entschuldigung dass es so wahnsinnig lange gedauert hatmit dieser Fortsetzung!
    Ich hoffe es ist nicht ganz zu spät - ich verspreche nun regelmäßig updates zu
    schreiben. SURE :)


    Chapter Three
    Die zwei Gesichter deiner Seele





    Monate vergingen, veränderten meinen Lebensrhytmus



    auf drastische Weise. Es war ein schlechter Horrorfilm. Einer,



    in dem ich die Hauptrolle übernommen hatte, gleichzeitig der Gute



    und der Böse war. Die Meisterschaft rückte Näher.



    Nie verebbte Aufregung stieg in mir hoch wie eine tödliche Welle,



    bereit alles unter sich zu begraben. Vom Training ausgeschlossen,



    zur Schonung Meiner selbst, befand ich mich auf kaltem Entzug.



    Egal, wie sehr es meinen Körper ins Uneins trieb, der Drang,



    Greg und vor allem mir Selbst zu beweisen, dass es mir gelang, trieb mich



    unweigerlich voran in meiner Qual.




    Hektik trieb mich – täglich aufs Neue. Ohne sie wäre ich uneins.



    Eilig durchschritt ich den Eingang unseres Stamm Kaffees in unserer



    Eislaufhalle. Meinem Zuhause. Nervös durchsuchte ich meine Taschen,



    lief dennoch eiligen Schrittes weiter. Mein Körper bebte, ungewohnte Gefühle



    erfassten ihn – Depressionen, Angstzustände. Fast panisch versuchte ich,



    so normal und gelassen wie eben möglich zu erscheinen. Mein Verlangen –



    der Stoff, der mich und meine Fassade aufrechterhielt. Doch dann stieß er aufs



    neue in mein Hirn. Der Gedanke an die Meisterschaft, an die Menschen, die auf meine



    Fassade zählten, die nun nicht mehr existierte. Mit einer ebenso hektischen Bewegung



    schloss ich gereizt die Tasche, in der sich der Stoff meines Lebens befand.




    Mit einem flüchtigen „Hy“ grüßte ich Soe. Ihre unbekannte Begleiterin zunächst kaum wahrnehmend,



    obwohl diese mich wohlwollend fixierte. Ich brauchte Stoff, all meine Gedanken schwirrten nur um



    diesen einen Wunsch. Ohne ihn, so glaubte ich, würde ich in der kürze der Zeit den Verstand vollends verlieren.



    Wasser musste her, meine trockene Kehle zu befeuchten. Unruhe plagte mich, gab mir das Gefühl, auf einem



    Ameisenhügel platziert zu sein. Müdigkeit packte mich jedoch, sobald ich ein Glied meines Körpers bewegte.



    Ich bemerkte, wie tief ich bereits in der Gosse des chemischen Adrenalins



    steckte. Mein Körper führte einen Kampf. Nicht gegen die Droge, sondern gegen mich, den, der ihn am Leben



    erhielt. Mein Verstand versagte sich der Chemie, doch mein Körper verlangte danach, so sehr.



    Meine Knie gaben nach, unfähig mich weiter zu tragen. Die Schmerzen, sie wurden stärker – unerträglich.



    Mühselig machte ich gute Miene zum bösen Spiel, versuchen, mir nichts anmerken zu



    lassen.




    Zu wenig Konzentration für das Gespräch, welches Soe zu gerne mit mir geführt hätte, ließ ich den Kopf



    in die Hände sinken. Müde, ausgelaugt, mit Schmerzen im Leib. War es das, was mein Leben ausmachen würde, würde



    ich aufhören? Oder war genau DAS, das Ergebnis meiner Tortur, die ich mir vor Jahren eigens auferlegte?



    Gefangen in Depressionen, die für normale Menschen, nicht gefangen im ewigen Rausch des Stoffes



    nicht von Wichtigkeit gewesen wären, verlor ich die Kontrolle über mich selbst, lies meine Fassade bröckeln.



    >> Was ist mit ihm? Chellen? Hörst du mich? <<



    Ich vernahm den Namen des Mädchens – Kyra. Doch – es gelang mir nicht, ihr zu antworten.



    [FONT=&quot]Tränen – nie geweinte Tränen rannen meine Wange hinunter. Ich weinte nie zuvor.


    [/FONT]


    Ich verlor mich in Erinnerungen. Wie eine tiefe Halluzination brachen sie über mich herein.



    Unfähig, mich zur Wehr zu setzen gab ich mich dem ungewohnten Gefühl hin,



    überrascht, überhaupt zu Gefühlsregungen fähig zu sein.



    >> Er hat zuviel gewagt. Mich gedemütigt, sooft. Er ist getrieben von Perfektionismus



    und Ehre. Leistung ist alles was in seinem Leben zählt. Ich kenne nichts anderes. Mein ganzes



    Leben lang war ich der Sklave seiner Erwartungen. Als Kind nahm er mir den Menschen,



    den ich über alles liebte. Meine Mutter. Er schlug sie, betrog sie ein ums andere Mal und lies



    mich zusehen. Unfähig etwas zu tun, hielt er ihr vor, ich sei schwach und unwürdig, sein Nachkomme



    zu sein. Hielt ihr vor, mich nicht abgetrieben zu haben. Er ist ein Meister der Manipulation.



    Das Gericht sprach ihm das alleinige Sorgerecht zu, als sie sich scheiden ließen. Seither



    lebe ich Tag um Tag in einem Teufelskreis. Ihn zu enttäuschen ist fatal. Vor Jahren fand ich eine



    Zuflucht – etwas, das mir dir Kraft gab, diese Hölle bestmöglich zu durchstehen. Doch



    es kostete einen Preis. Den Preis der Gleichgültigkeit. Ich bin ein Fels, Gefühlskalt und



    eisern. Doch diesmal, ist er zu weit gegangen. Er hat mir mein Leben genommen, doch es wird



    nicht ungesühnt bleiben.



    es tut mir leid dass ich euch so lange auf eine fortsetzung warten lies...
    doch ich habe meine erste FS ROTER SAND fertig geschrieben und online gestellt und ihr erst einmal meine ganze aufmerksamkeit gewidmet... i´m sorry - doch nun geht es weiter ...



    Chapter Two
    Die Weichen des Lebens




    >> Du kannst mehr als du zeigst! Ich will, dass du endlich zeigst was in dir steckt <<



    Mit aller Kraft presste ich meine Füße in den Sand. Mein Blick war auf Jerome gerichtet,



    starr und abwartend. Lässig kramte er in der Tasche seiner Trainingshose, zog zwei



    Bälle hervor, spielte sie von unten zu mir herüber. Reflexartig sprintete ich los,



    grub mit meinen Schuhen tiefe Furchen in den Court, als ich ruckartig abbremste und



    meinen Return schlug. Die Morgensonne beschien den Platz mit weichem, gelblichem Licht



    und steigerte meine Motivation. Ein letztes Mal spielte er denn Ball zurück, lies ihn kurz



    hinter dem Netz aufkommen, forderte mich zum Sprung auf. Jerome stand am Netz,



    eine favorisierte Position. Meine einzige Chance war ein Lob, ich musste ihn überspielen.



    >> Komm schon, was machst du jetzt? <<



    Ich hechtete zum Ball, holte weit aus und schlug den Ball senkrecht nach oben. Erschöpft und



    tief atmend leg ich flach auf dem Boden, mit Kopf und Oberkörper im Netz eingeschlossen.



    Mein Blick folgte dem soeben zurückgespielten Ball, der einen halben Meter hinter Jerome auf dem



    Bode aufkam.



    >> Geschafft <<



    entfuhr es mir spöttisch und erstaunt zugleich. Ich hatte es geschafft – ich hatte alles gegeben.





    Ein unergründbares Grinsen zeichnete Jeromes Gesicht, während kein Wort seine



    Lippen verlies. Ich sammelte die Reste meines Körpers, eine Schramme, wie Feuer brennend



    hatte sich auf meinem linken Unterarm niedergelassen.



    >> Was ist das? <<



    Gebannt starrte ich auf den Gegenstand in Jeromes Hand. Er war mir sehr wohl bekannt,



    dennoch war mir sein Sinn in dieser Situation nicht klar.



    >> Wonach sieht es denn aus? <<



    Grinsend und mit einer ordentlichen Portion Übermut besah ich mein Gegenüber,



    war geneigt einen scherzhaften Kommentar loszulassen, als er den Luftballon gen



    Himmel warf und mit voller Wucht auf mich zuspielte. Zu schnell um



    entsprechend zu reagieren kam das Objekt auf mich zu, lies mich vor Erstaunen wie angewurzelt stehen



    und traf mich am Oberkörper. Sein Innerstes entleerte sich und erfüllte mein Gesicht mit kaltem Nass.



    >> Es wäre besser gewesen du hättest ihn zurückgespielt <<



    entgegnete Jerome laut lachend und warf einen erneuten Ballon. Doch diesmal war ich gewappnet.





    Der Wind, sanft über meine Haut streichelnd lockte versteckte Energien hervor.



    Bereit, ungeahntes Können zum Vorschein zu bringen, das selbst mich in Erstaunen



    zu versetzen vermochte. Nie getane Bewegungen verliefen automatisch und präzise, als



    hätte ich nie zuvor etwas anderes getan. Ich fühlte jede Bewegung meines Körpers,



    verlor mich in ihr mit einem unglaublich berauschenden Gefühl im Körper.



    Ehrgeiz spiegelte sich in meinem Blick, lies mich zur Höchstform auflaufen.



    Ich verliebte mich in dieses Gefühl. Verlor den Sinn für Zeit und Raum.



    Wie ein Tier, bereit seine Beute zu fangen, besah ich mein Gegenüber.



    Mein Körper spulten sich hoch, wollte nicht mehr ablassen.



    Beobachtende Blicke nur nebensächlich wahrnehmend, auf die Anweisungen Jeromes



    fixiert, verlor ich mich selbst in dem Spiel, das einst mein Leben bedeuten sollte.





    Jede Faser meines Körpers verzehrte sich nach mehr. Adrenalin hatte ihn



    erfüllt und erschöpft, trieb mich dennoch immer weiter an. Ich genoss jede einzelne



    Sekunde als wäre es die letzte meines Lebens. War es das, was in mir steckte?



    Ich kannte meinen Körper gut genug um zu wissen, dass er zu Unglaublichem



    Fähig war, solange Ehrgeiz ihn trieb. Doch in diesem Moment hatte ich mich selbst



    bereits ein Stück verloren. Verlor die Zügel meiner Selbst. Damals hätte ich es



    ahnen sollen, doch getrieben von innerer Sucht, dem Erfahren meiner körperlichen



    Fähigkeiten, fand ich kein Ende mehr. Rutschte immer weiter ab – in den Sumpf



    aus Ehrgeiz, Talent und Siegeswillen. An diesem Tag, stellte ich selbst meine Weichen,



    die niemand mehr umlegen konnte, auf den geraden – richtigen Weg.





    Ein leichtes Platschen riss mich aus meiner inneren Trance, lies mich



    stoppen. Schlagartig überschüttete mein Körper mit Symptomen der



    Müdigkeit, mir zu sagen, dass ich zu weit gegangen war. Jerome, durchnässt



    durch das Ergebnis seiner eigenen Idee, trat ans Netz, reichte mir seine Hand.



    >> Ich denke es ist genug für heute. Ich habe gesehen, was ich zu sehen erhoffte. <<



    Von Müdigkeit betäubt lies ich den Schläger fallen, lies meinen Blick einen



    Moment am Horizont verweilen. Fern drang Jeromes Stimme in mein Ohr,



    mich zu erneuter Bewegung auffordernd. Euphorie stieg in mir auf, ein Gefühl,



    dass ich gut kannte, von dem ich jedoch stets dachte, es beherrschen zu können.



    Doch in der Mischung mit anderen, starken Gefühlen, bedarf es eines starken Charakters,



    um es zu lenken.



    die werbung nehme ich morgen sehr gerne an :) nun fallen mir gleich nur leider die augen zu ^^


    also ich muß sagen, ich habe mich richtig gefreut - weil - irgendwo ist das beste, was ein leser einem autor mitteilen kann, das er verstanden hat, was er sagen und ausdrücken wollte... ich war wie beflügelt, zumal du auch gesagt hast, weshalb dich die fs, die du zwar verfolgt, aber erst später gelesen hast, etwas abgeschreckt hat :) ich weiß, das hier ist eine fs bei der man als leser eher "stück für stück" immer mehr durchsehen und verstehen wird.. ich hoffe dennoch, es gibt mehr menschen, die sich diese mühe machen, wenngleich ich das gegenteil auch verstehen könnte, da ich auch ein absolut emotionaler mensch bin und es mir nicht immer leicht fällt, chellen zu beschreiben und diese FS weiter zu texten... da hilft mir manchmal mein freun, weil er den "echten" chellen (die person, wegen der ich auf diese fs kam) besser kannte als ich.. sich besser in ihn hineinversetzen kann und mir dann sagt, was er glaubt wie chellen das nun wieder empfinden würde ;)


    ich wünsche allen lesern eine gute nacht :)


    eure honey

    WOW - was für ein langer, ausführlicher und absolut viel sagender kommi :)


    ich weiß nicht, ib es tatsächlich so ist, aber ich habe das aller erste mal das gefühl, dass ein leser diese story wirklich "verstanden hat". Das soll nun nichts gegen euch andere sein, die diese fs auch lesen :) um gottes willen, doch ich habe einfach das gefühl, dass das, was ich meinen lesern vermitteln will, genau so angekommen ist - und das macht mich sehr sehr froh! :)


    ich weiß, meine stories (besonders diese hier) ist sehr anspruchsvoll. ich würde sie auch wohl kaum so rüber bringen können, wenn ich nicht tatsächlich einen solchen menschen gekannt und mit ihm viele jahre verbracht hätte, die wirklich nicht einfach waren... ja, es ist tatsächlich so, dass chellen bisher im leben nur eines kennt : leistung. es ist wirklich ziemlich hart, wenn ein mensch von sich selbst erkennt, gefühlskalt zu sein, dennoch nicht den drang verspürt, etwas daran zu ändern. Fakt ist, er kennt es nicht anders, da, wie du schon richtig erkannt hast, ihm in früher kindheit seine einzige liebe genommen wurde und sein vater ihm jegliche kindliche zuneigung verweigert hat, die man als vater zu seinem sohn haben sollte. ich denke, im nächsten kapitel, wird sich über seine familiäre situation so einiges aufklären, doch ich bin total erstaunt, wie recht du hast ^^


    die beziehung zu chellens vater beruht auf einer gewissen respekt und achtungslosigkeit, jedoch würde ich sie nicht als hass ansehen, denn er wird im laufe der zeit sehrwohl merken, dass er sich sehnlichst einen vater gewünscht hätte, einen, wie ihn gott sei dank viele kinder hatten. allerdings erst dann, wenn er beginnt, gefühle .. zuzulassen. wie du schon erkannt hast, wird es für ihn ein langer, schwieriger weg, den er auch nicht ganz freiwillig geht... er wird mit allem aufräumen müssen, was er erlebt hat... dabei wird sein vater und seine beziehung zu ihm eie sehr große rolle spielen :) er wird an den punkt kommen, wo er an dieser gabelung steht - welchen weg er geht... kann ich ja jetzt noch nicht sagen, doch es wird kein leichter und er wird unseren chellen sicherlich noch wandeln :)


    danke dir sehr für dieses tolle und ausführliche kommi!!! :)




    Schmerzvoll sackte ich zusammen. Mein Knie, Körper – alles



    begann zu rebellieren. Gegen mich. Schreiend sackte ich zusammen,



    kalter Schweiß prasselte auf meiner Stirn. Keuchend schleppte ich mich



    zu einer nahen Bank, legte mein Bein frei. Blaue Stellen offenbarten



    das Ergebnis meiner Tortur.



    >> Wie lange hast du das schon? <<



    >> Es ist… nur vom Sturz. Nichts Schlimmes. <<



    >> Ich glaube, du bist nicht in der Position zu entscheiden, was als



    „Schlimm“ zu gewichten ist und was nicht! Zeig her – ich will es mir ansehen. <<



    Beschwichtigungen erzielten keinerlei Wirkung. Ich wusste um Gregs Strenge



    und Vernunft. In seiner Kindheit selbst Eisläufer, wissend, was wichtig



    und gut war, war er für mich ein Vorbild, eines, an das ich nie heranzukommen



    vermochte.






    >> Mit dieser Verletzung wirst du ein paar Wochen aussetzen müssen. <<



    >> WAS? NEIN! Niemals! Greg, du machst Witze! <<



    Mit einem einzigen Blick, trieb er mir schlagartig jeglichen Willen zum



    Protest gegen seine Aussage aus. Ich kannte ihn zu gut, es würde nichts bringen.



    >> Was ist los mit dir? Dein Gesicht – es wirkt eisern und kalt. Ich kenne dich,



    du warst zwar nie ein Gefühlsmensch, hast deine eigenen gut versteckt, doch



    so bist du nicht. Du bist zu lange Eisläufer, um zu vergessen, dass eine solche



    Verletzung kritischer ist als du sie behandelt hast! <<



    Mühsam und mit Schmerz im Blick, bugsierte Greg mich in Richtung des



    leeren Kaffees. Einer solchen Diskussion nicht Willens, gab das



    Neonfarbene Licht den Blick frei, auf das Andenken an die Auseinandersetzung



    mit ihm, dem Menschen, der mich einst erzeugte.



    >> Schau mich nicht so an Greg. Mir geht es gut! Es ist nichts. Ich wollte



    nur trainieren – du weißt selbst, Leistung zählt. <<



    Greg war nicht fähig, mir eine Antwort zu entlocken, die meine innerliche



    Schwäche offenbart hätte. Meine Mauer der Gefühlskälte hielt stand.



    Doch wir waren nicht alleine.






    >> Und was ist das an deinem Auge? Ich glaube dir nicht,



    Ebenso wenig wie Greg. Chellen – ich mache mir Sorgen.



    Du bist seit Wochen nicht du Selbst! <<



    >> Ich - will - nicht - darüber - reden! OKAY? <<



    Ängstlich und zutiefst besorgt riss Soe ihr Augen auf, sah mich



    an, als würde ein Mensch vor ihr sitzen, der ihr schreckliches angetan hat.



    Sie kannte mich seit Jahren, war schrecklich sensibel und ein absolut



    emotionaler Mensch. Eben gerade das, was ich in diesem Moment



    nicht gebrauchen konnte. Dennoch brachten mich ihre Worte dazu,



    meinen Ton zu überdenken.



    >> Wieso bist du so kalt? Schrei mich nicht an! Du weißt genau,



    dass ich es nicht leiden kann! <<



    Seufzend richtete ich mich auf, schritt zu ihr, sie zu beruhigen, wenngleich



    ich innerlich aufgewühlt war.






    >> Du weißt doch.. Gefühle sind nicht meine Welt. Ich .. kann nichts dafür.



    Solange ich mich erinnere habe ich niemals zu großen Gefühlen geneigt.



    Ich weiß, ich bin Gefühlskalt. Verzeih mir. <<



    Tränen – unergründlich ihr Herkunft – belegten ihre Augen.



    >> Ich habe Angst um dich Chellen. Pass auf dich auf. <<



    Wenn deine Seele blutet, werden tiefe Wunden und



    Narben deinen Weg zeichnen. Unterdrückt bleiben Emotionen



    und Gefühle, die dich mit anderen Menschen verbinden. Zurück bleibt



    die leere Hülle deiner Selbst, funktionierend wie eine Maschine,



    Deren Öl, eine betäubende, chemische Substanz, die



    deinen Körper dazu bringt, zu funktionieren, jedoch deine Seele



    nicht heilt.



    endlich geht es weiter :)


    Chapter Two
    Gefühlskalt...




    >> Mist! <<



    entfuhr es mir fluchend und deprimiert zugleich.



    Ich wollte nicht schwach sein. Wollte kämpfen. Das Eis zu meinen



    Füßen spiegelte mein geschundenes Antlitz. Die Haut unterhalb meines rechten



    Auges hatte eine bläulich-violette Farbe angenommen, as Wolle die



    die Untat meines Vaters mit aller Macht offen legen. Mit beiden



    Händen auf das Eis gestützt, führte ich eine zur Wunde, diese zu kühlen.



    Die Kälte tat gut, beruhigte den brennenden Schmerz. Meine Glieder



    begannen zu kribbeln, forderten erneut Bewegung. Meinen Blick



    vom eisigen Abbild meiner Selbst lösend, warf ich mich erneut auf die



    Beine, mein Training fortsetzend. Leise Drang die Musik des kleinen



    Kaffees, gegenüber der Eisbahn in mein Ohr. Den Rhythmus in mich



    aufnehmend begann ich tanzend meine Runden zu bestreiten, lies mich



    [FONT=&quot]treiben, fern von der quälenden Realität des Tages[/FONT]


    Geblendet von Rausch und Übermut geriet ich in die



    Waghalsigkeit, mutete meinem Körper zuviel zu.



    Die blicke meines Trainers nicht beachtend, vollführte ich einen Sprung nach



    dem Anderen – überschüssige Energie und Wut loswerdend.



    Mein Schuh, verkantet im Eis, geriet ins Rutschen, ließ mich taumeln.



    Ein lautes Kratzen riss alle Aufmerksamkeit der Kaffeebesucher auf mich,



    doch ich stand – hatte diesen Sprung gehalten. Beflügelt von dieser famosen



    Leistung gewann ich an Ehrgeiz, schlug Haken und sprang erneut.



    Ich lief mich in einen zweiten Rausch… alles um mich herum nur noch



    [FONT=&quot]dumpf wahrnehmend[/FONT]


    Schmerz. unsäglicher Schmerz umgab mein Knie, mich in der



    Luft überraschend. Ängstlich zog ich es hoch, versuchte mit allen



    Mitteln, diesen Sprung zu halten. Unfähig, mein verletztes Bein zur Landung



    zu bewegen, riss es mich von den Kufen. Unsanft und Schmerzvoll schlug ich



    seitwärts auf dem Eis auf, blieb eine Zeit lang regungslos liegen,



    sicherzugehen, nichts gebrochen zu haben.



    >> Bist du des Wahnsinns Junge? Du hast heute bereits mehr trainiert als



    üblicherweise. Welcher Teufel hat dich geritten? <<



    Erschöpft nach oben blickend ergriff ich die helfende Hand meines



    Trainers und richtete mich auf.






    >> Danke. Ich.. ich wollte nur noch etwas trainieren. Sehen, wie weit



    ich gehen kann. Du hast selbst gesagt… bald ist die Meisterschaft. <<



    Es war unnötig, Greg kannte mich länger als alle Anderen im Team. Ich



    war unfähig, ihm etwas vor zu lügen. Seit meinem sechsten Lebensjahr



    war er so etwas wie ein Vater für mich gewesen. Dennoch gab es Dinge,



    die er nie über mich erfahren hatte. Sie hätten sein Vertrauen zu sehr



    enttäuscht, meine innere Schwäche offenbart. Tiefe Teile meiner Seele



    zersplittert.



    >> Junge, mit dir stimmt etwas nicht. Du bist völlig aufgedreht.



    Was ist los, du bist nicht du Selbst! <<



    Sein Blick war unergründlich. Voller Sorge, Angst und Wut zugleich.




    ich glaube, das ist mit dem windows movie maker leider nicht drin.. hätte es auch gerne so, aber ich kriegs nicht hin... naja... irgendwann, wenn ich mal geld haben sollte - in ferner zukunft *lol* hol ich mir mal ein anderes :) momentan reicht der Move maker noch für meine bescheidenen zwecke ;)


    ja, auf my video ist es wirklich besser - zwar immernoch nicht so gut wie im oroginal, aber da macht man nix :)


    guten morgen übrigens ^^


    EDIT: habe es neu gemacht und nur bei MyVideo eingestellt. Die Schrift ist in weiß wesentlich besser zu lesen wie ich finde... :)

    @hasiDELUX
    das erste video? also den ersten link? ist beides dasselbe video, nur in anderer qualität ;) ehm ja, das ist von sims2 - sims 1 gehen ja keine videos :)
    aber ich glaube ich verstehe dich total falsch gerade ^^


    Fyxin: Danke :) Ehm das Lied ist von Robbie Williams - richtig geraten :)
    Es heißt "Love Somebody" und irgendwie passte es zu Chellen und seinem Charakter am besten :)

    Danke :) freut mich wirklich ^^ dafür, dass ich so garkeine ahnung hatte, wie es aussehen soll, welche musik passt und mir auch was unsicher war - ob das programm (windows movie maker) so das whre ist, weil ich kein anderes habe :) es gibt ja wirklich atemberaubend tolle videos - von daher bin ich nun schon etwas stolz auf das 2te video und - kann also nur noch besser werden :)

    Rivendell: im nächsten kapi habe ich dazu eine erklärung verfasst, aber ja, es ist leider so, dass chellen sich leider aus "verzweiflung" über sein bisheriges leben in drogen und oft auch in alkohol flüchtet.. oder besser gesagt, er übertreibt es mit dem trinken manchmal, da er durch die drogen nicht merkt, wieviel er bereits getrunken hat... aber der vater ist zu versessen um zu begreifen, das chellen es aus verzweiflung tut und dass seine beziehung zu seinem vater auch eine große rolle in seiner lage spielt :)
    achja, ich denke, du hast recht, ich kann sicherlich noch 3 bilder mehr reintun und den text unter manchem bild etwas kleiner machen .. :)


    @ja, es gibt einen grund, weshalb der vater so ist, aber diesen hat er bisher gut unter seiner perfektionistischen art und weise vergraben.. mit der er sogar seine familie zerstört und somit chellens "fundament" bereits als kleinkind zerstört hat... chellens vater lässt seither kaum mehr gefühle zu und überträgt das auf seinen sohn :(


    kapi 2 kommt bald :)

    also ich habe dieen film nicht gesehen... von daher sind virhandene ähnlichkeiten (insofern man überhaupt schon davon reden kann - ist ja noch nicht lang die fs ;) ) ungewollt... :)


    du sagst, der prolog hat dich begeistert, aber du hattest keine lust weiter zu lesen... heißt das nun, du hast nur den prolog gelesen, weil der erste part dir nicht gefällt? hm egal.. muß ja nicht jedem gefallen :)


    danke trotzdem !

    es geht weiter :)




    Chapter One
    Lebensrhytmus Teufelskreis



    Schlaf. Jede Ader meines Körpers verzehrte sich nach ihm.



    Dennoch war es mir unmöglich, dieses Bedürfnis zu befriedigen.



    Mein Leben, ein einziger Teufelskreis, aus dem ich nicht mehr herausfand.



    Zu früh hatte ich die Zügel verloren, zu spät hatte ich bemerkt, welche



    Auswirkungen mein Handeln mit sich brachte. Gefangen im schlaflosen



    Rausch des chemischen Adrenalins, das meinen Körper anheizte,



    kam mir in den Sinn, wie lange ich bereits in dieser Misere lebte,



    ohne ihr genauere Beachtung geschenkt zu haben. Ohne Rast und



    stets in Aktion, von den anderen ermutigt. Denen, die selbst nicht wussten



    wohin ihr Weg sie führte und ob es der Richtige war.



    Sie glaubten an die Wahrhaftigkeit meiner lang und stabil



    [FONT=&quot]aufgebauten Fassade. Einer Mauer, die einige Risse barg.



    [/FONT]

    Ich schauderte vor seinem Antlitz. Dennoch kam er jedes Mal auf neue,



    ungefragt und plötzlich. Der Mensch, der mir Halt bieten und



    Sicherheit geben sollte. Zu früh verlor ich das Vertrauen, welches



    ein Kind an seine Eltern bindet. Zu qualvoll die Erinnerungen.



    >> Wo hast du wieder gesteckt? Antworte mir! <<



    >> Ich war beim Training – wie jeden Nachmittag, Du solltest es wissen.



    Ich tue es seit Jahren. <<



    >> Hast du wieder getrunken? Du weißt – ich will nicht dass du soviel trinkst!



    Du weißt es! <<



    >> Ich habe nicht getrunken. <<



    Aus Erfahrung ahnte ich, er würde meinen Worten keinen Glauben schenken.



    Er kannte mich nicht Er hatte es nie getan. Für ihn zählte nur Leistung.



    Das Fundament unserer Beziehung – eigentlich auf Achtung und Vertrauen erbaut,



    bröckelte vor sich hin, verlor stetig, verlor an Bedeutung.




    [FONT=&quot]


    [/FONT]

    >> Lüg mich nicht an! Du hast wieder getrunken! <<



    >> NEIN! <<



    Zorn drang in seine Augen, legte Falten der Wut und des Hasses auf sein Gesicht.



    Mein innerer Teufelskreis. Mittlerweile kannte ich seine Abfolge. Fürchtete mich dennoch



    täglich aufs neue. Hass stieg in mir auf, da ich es nicht schaffte ihn zu durchbrechen.



    >> Du weißt, was wichtig ist Chellen! Einzig und allein deine Leistung zählt – ich werde



    es nicht zulassen, dass du mich und meinen Ruf mit deinem alkoholischen Eskapaden



    ruinierst! Hörst du? <<



    Kein Wort verließ meine Lippen. Er, der Professor,



    verlangte ein Ebenbild seiner selbst. Eines, auf das er mit Stolz



    und Ruhm herabsehen und zeigen konnte. Ich hasste es.



    Dennoch gab es nicht viel, was ich ihm entgegenbringen konnte.



    >> Hattest du wenigstens beim Training erfolg? <<



    >> Mein Knie ist verletzt, doch ich denke, es war in Ordnung.



    meine Leistung war okay. Wie immer. <<



    Meine Worte stießen nicht auf Befriedigung. Sein Blick verriet, sie



    entsprach nicht seinen Erwartzungen an mich.



    >> Du musst jeden Tag aufs neue an deine Grenzen gehen Chellen!



    Ansonsten wirst du nichts erreichen – aber wem sage ich das? Ein kaputtes



    Knie ist kein Grund, deine Leistung schwächeln zu lassen! <<



    >> Du, organisiert und perfekt! Ich bin nicht wie du! Ich will es auch



    niemals sein! Ich hasse dich! <<



    Obgleich diese Worte lediglich mechanisch meine Lippen verließen,



    führten sie zu einer fatalen Reaktion. Ein Schlag, plötzlich und



    unaufhaltsam traf mein Gesicht, lähmte mich für Sekunden mit Schock



    und Verzweiflung.



    [FONT=&quot]


    [/FONT]

    Sonne erfüllte den Raum mit einem Licht, das wohl alle Gemüter



    mit Freude gesegnet hätte. Doch meines war leer und verbraucht.



    >> Du… DU…!<<



    Gefangen im Entsetzen des Moments war es meine Moral, die



    mich dazu brachte, ihm nichts entgegen zu setzen. Ich wollte nicht so sein



    wie er, so schwach und kalt! Abscheu war es, was ich für ihn empfand.



    Bereits als Kind raubte er mir die Person, die ich über alles liebte, verletzte



    sie – immer und immer wieder. Rücksichtslos und kalt.



    Getrieben von Wut und Verzweiflung



    führte mein Weg mich dorthin, wo ich mein Zuhause erlebt hatte, all die



    Jahre meine Kindheit. Die Menschen um mich herum missachtend,



    mit klarem Ziel vor Augen bahnte ich mir meinen Weg.



    Schmerz stach in mein Gesicht, lies mich leise aufschreien. War es das?



    Der Preis, den es zu zahlen galt, da ich den falschen Weg wählte?



    [FONT=&quot]


    [/FONT]

    Künstlich erzeugte Kondition war es, die mich Antrieb, meine Seele



    und mein Herz schützte, das Erlebte mit künstlicher Euphorie überdeckte.



    Ein weiser Mann sagte einst: Halte dich an deinen eigenen Weg.



    Lasse dich nicht durch die Gewalten der Natur von ihm abbrigen, denn



    nur du kennst seinen Ausgang.



    Doch – hatte ich jemals begonnen, meinen „eigenen“ Weg zu gehen?



    Hatte man mir jemals gezeigt, welcher der tausend Wege dieser Erde,



    MEINER ist? Hatte ich mich vielleicht verirrt, beging nun schon seit



    Jahren den falschen Weg?



    Scherz stach in mein Knie, lies mich taumeln. Unfähig, den eben



    ausgeübten Sprung zu halten, schlug ich unsanft auf dem eisigen, harten Boden auf.



    Ein künstliches Lachen kam über meine Lippen – das chemische Adrenalin tat sein Werk.