Plötzlich räusperte sich jemand dicht hinter mir. Ich drehte mich um, und da stand diese Marianne. „Was machen Sie denn hier?“, fragte ich sie verwundert. Sie stemmte die Arme in die Hüften. „Genau dasselbe wollte ich Sie gerade fragen. Warum sind Sie nur in dieses Haus gezogen und haben nicht auf mich gehört? Sehen Sie jetzt, was Sie damit angerichtet haben?“
Ich wurde wütend. „Was fällt Ihnen ein, mich für das, was geschehen ist, verantwortlich zu machen?“ Sie lachte. „Sie glauben immer noch, dass das ein ganz normales Haus ist, nicht wahr?“ Ich nickte. „Ja, Frau Rosenthal, das ist ein ganz normales Haus. Ich konnte bis jetzt keine Ungereimtheiten feststellen, und dass Ihnen stinkt, dass nicht Sie das Haus geerbt haben, versteh ich auch, aber trotz allem müssen Sie mir und meiner Familie deswegen nicht das Leben zur Hölle machen, oder?“ Wieder dieses obszöne Lachen.
„Sie verstehen es nicht, oder? Ich will dieses Haus nicht, verdammt noch mal. Nicht mal für viel Geld auf der Welt, obwohl ich es gut gebrauchen könnte. Dieser Mann hat aus meiner Tochter ein menschliches Wrack gemacht! Sie haben ja keine Ahnung, was er alles getan hat und für wie viele Menschenleben er verantwortlich war! Ich hasse ihn mit jedem Tag mehr. Ich rate Ihnen und Ihrer Familie ein letztes Mal: Ziehen Sie aus, so schnell Sie können, und kommen Sie nie wieder hier her zurück!“
Dann ging sie, ohne Lebe wohl zu sagen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Wieder stellte sich mir die Frage: Hatte diese Frau einen gewaltigen Dachschaden oder einfach nur Angst vor irgendetwas?