Hallo!
Weiter geht's mit der Geschichte. Danke an all die lieben Kommis, leider kann ich nicht jeden von euch einzeln benachrichtigen, deswegen abonniert das Thema einfach. Ich bin eine schwer beschäftigte Schülerin. Die 4. ist gar nicht so einfach, wie ich gehofft habe, und dann bin ich ich ja auch noch in der Idiotenklasse ;-).
Nintensim: Ich bin die Fiesheit in Person. In der nächsten Fortsetzung erfährst du dann, was Scarlett machen muss.
Cutie-Nelly: Felidae kenne ich auch. Aber ging es da nicht um Morde (den Film fand ich ganz schön heftig *lol*). Also, keine Sorge bei mir wird niemand umgebracht. Oder vielleicht doch...? gg
Heute bekommen Scarlett und Megan überaus reizenden Besuch - nein leider nicht Delilah, aber die kommt noch früh genug, versprochen.
Ich sitze, nicht so ganz mit Erlaubnis, auf Rose' Bett und denke an meine beschi***ne Situation. Eine reine Zwickmühle, sowas. Mir brummt der Schädel vom ganzen Nachdenken, aber mir will nichts einfallen. Verdammt, verdammt, verdammt. Da läuft anscheinend ein bisschen mehr als geahnt zwischen Leander und Rose. Ein bisschen sehr viel mehr. Er besucht sie jeden bescheuerten Tag nach der Arbeit und dann schmusen sie die ganze Zeit herum. Ekelhaft, ich weiß. Und wenn die Beiden heiraten, bin ich geliefert. Und ich muss diese Wette unbedingt gewinnen. Erstens will ich wissen, was mit Megan los ist und zweitens bin ich nicht besonders scharf darauf, diese gewisse Sache für sie zu erledigen. Aber eine Katze hält ihr Wort. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Megan spinnt, ganz eindeutig. Und was sie damit bezwecken will, ist fraglich. Nie wieder werde ich mit ihr wetten. Das bedeutet bloß Stress und Ärger. Irgend etwas muss ich einfach tun. Aber was denn nur? Das ist die große Frage. Denk nach, Scarlett, du bist eine rote ägyptische Mau, eine der intelligentesten Katzen auf Gottes Erden. Vielleicht kann ich -
"Scarlett? Du seien ansprechbar?" Ein blöder Köter alias Meg kommt einfach in Rose' Schlafzimmer und unterbricht meine genialen Gedankengänge. Typisch. Nicht einmal denken kann man in Ruhe. "Nein.", antworte ich sauer. "Scarlett denkt. Scarlett möchte nicht von dir gestört werden. Scarlett möchte, dass du verschwindest. Du darfst nicht einmal in die Nähe dieses Zimmers, klar?" Meg blickt sich kurz desinteressiert um. Wenn sie ein Mensch wäre, würde sie jetzt wahrscheinlich gelangweilt ihre Fingernägel ansehen. "Es interessiert dich also nicht, dass ein Hund und ein Kater bei uns einziehen? Sie sind gerade gekommen, ich habe gehört wie Rose mit dieser Janniks gesprochen hat. Anscheinend ist unsere Freundin dieser Frau etwas schuldig. Dass die überhaupt Tiere halten darf, wundert mich allerdings." Ok, das interessiert mich doch.
"WAS?", quietsche ich wie eine erbärmliche Maus. Echt abartig. Etwas anderes kann ich nicht sagen, dafür fehlen mir die Worte. "Du hast schon richtig gehört, meine Freundin-" "Seit wann sind wir Freunde?" Es macht mir einfach unheimlich großen Spaß, jemanden zu unterbrechen. "Schon immer, Fake-Mau, schon immer. Und jetzt halt's Maul, oder es setzt was. Willst du denn gar nicht mehr wissen?" "Doch...", gebe ich unwillig zu. "Also, schieß los, Meggie. Was gibt's denn noch?" "Gesehen habe ich sie noch nicht und die Namen weiß ich auch noch nicht. Ich weiß bloß, wie lange sie bleiben werden." "Und?" Langsam werde ich echt ungeduldig. "Hmmm... ich traue es mich fast gar nicht sagen..." Ich sehe Megan bitterböse an. "Zwei Monate."
"..." Schweigen von meiner Seite. "..." Und auch Megan schweigt. "Nicht dein Ernst, oder, Meggie? Das ist nur einer deiner verrückten Scherzchen, nicht wahr?" "Leider nein, Scarlett. Die Janniks will die Welt sehen und ist für zwei Monate auf Reisen. Rucksacktour durch ganz Europa. Ich würde sagen, wir begrüßen unsere neuen Mitbewohner einmal."
Wir steigen die Treppen hinab und was sehen wir? Entsetzlich. Megan schluckt. Warum eigentlich? Ich meine, der Köter ist keine Naturschönheit aber so schlimm sieht er auch wieder nicht aus. Außer, dass er wahrscheinlich so ein kleiner treudoofer Schleimer ist. "Den kenn ich." Neugierig blicke ich die Hündin an. "Tatsächlich?" "Das ist Brian. Den kenn ich." "Du wiederholst dich." "Er ist ein Idiot." "Ich werd's mir merken, Meggie." Währenddessen tätschelt Rose dem Köter seinen Kopf und sagt: "So ein braves Hündchen. Fein, machst du das. Ganz fein." Hilfe. Und Brian scheint das auch noch zu gefallen. Ich komme sehr schnell zu dem Schluss, dass es sich bei diesem Exemplar Hund nur um einen Schleimarius Gemenicus, oder besser bekannt als Gemeiner Schleimer, handeln kann. Ein aufmerksamkeitsheischendes etwas. Na klasse.
Der Kater scheint auch nicht gerade sehr viel besser zu sein. Der hat vielleicht Probleme, jagt seinem eigenen Schwanz. Soetwas machen nur kleine Kinder. Ein verspielter, dummer und vielleicht noch absolut abhängiger Stubentiger. Toll. Und ich habe mir schon Hoffnungen auf einen interessanten Gesprächspartner gemacht. Welch eine Enttäuschung, wie Seifenblasen zerplatzen meine Träume. Aber ich mag seine Fellzeichnung. Sicher keine anerkannte Rasse (bei mir ist das ein wenig anders, ich bin nur durch Zufall rot), aber es ist faszinierend anzusehen. Wie ein weißer Tiger, irgendwie. "Ein merkwürdiger Kerl, aber irgendwie süß.", lacht Megan, während der Kater weiter wie ein Idiot herum rennt und schließlich hinaus in den Garten flitzt. "Ich übernehme Brian und frage ihn ein bisschen aus." Ausquetschen ist wohl das bessere Wort. Ich kenne Megan und sie kann manchmal ganz schön...wie soll ich sagen...listig sein. "Wie wäre es, wenn du den Verrückten genauer unter die Lupe nimmst? Bitte!" "Na gut, wenns die Königin von Saba so will.", zische ich. Eigentlich habe ich genau das sowieso vorgehabt.
Brian blickt betreten zu Boden, als Meg zu ihn hinüber späht. "Wir müssen reden, Brian.", flüstert Megan. Seltsam, seltsam. Die beiden scheinen sich gut zu kennen. Vielleicht... "Unter vier Augen." Das ist an mich gerichtet. Schon klar, Boss. Ich verschwinde ja sofort. "GU-EN-A-EL!", ruft Rose. "Komm zurück!" Guenael? Komischer Name. Aber passend. Ich schlüpfe durch die Türe hinaus in den Garten, immer dem verrückten Kater mit dem witzigen Namen nach.
Als Guenael mich hört, bleibt er abrupt stehen und macht kehrt. Neugierig sieht er mich an. "Dem roten Fell nach, musst du Scarlett sein. Der Name ...passt." Woher weiß der meinen Namen? Eine angenehme Stimme hat er. Schön melodisch und sanft. "Und du willst eine Ägyptische Mau sein? Sind die nich' normalerweise grau?" So langsam macht er mich aber wütend. "Mit Leib und Seele. Und ja, grau ist die eigentliche Farbe. Aber eine Mau zeichnet so viel mehr aus, als ihre Farbe." "Ihre Arroganz, zum Beispiel?" "Was hast du da gesagt?" "Ach, nö. Eigentlich nix. Warte kurz." Er schließt angestrengt seine Augen und sieht überhaupt sehr konzentriert aus. "Was machst du da?", frage ich sicherheitshalber nach. Nicht, dass er explodiert und eine Blutlache auf den wunderschönen Steinfliesen hinterlässt. "Ich bewege mich ein Niveau hinauf, nicht dass die große, veehrte Mau sich zu sehr überanstrengt." Ich schmunzle. Immerhin hat er Humor. "Man kann das Niveau einfach so steigern? Ich dachte immer, Idioten bleiben Idioten." Er öffnet die Augen wieder. "Ich bin Guenael. Und Sie müssen Scarlett sein. Ich habe schon eine Menge von Ihnen gehört, Madam." Charmeur. Beinahe hätte ich gegähnt, nur um Langeweile vorzutäuschen. Ich muss ihn schließlich noch gründlich austesten. Aber ich will nicht so gemein sein, er scheint nett zu sein. "Hoffentlich nur Gutes.", antworte ich ungewohnt höflich.
Wir umkreisen uns und mustern uns unauffällig. Obwohl wir beide merken, dass der andere es auch tut, hören wir nicht damit auf. Wie ein Spiel mit unausgesprochenen Regeln. Merkwürdig, nicht? "Sie haben einen sehr ungewöhnlichen Namen. Ich habe noch nie in meinem Leben Guenael gehört.", setze ich das Gespräch fort. "Eigentlich schreibt man ihn G-W-E-N-A-E-L, aber man spricht ihn Guena-el aus." Gwenael, also. Sieh an, sieh an. "Und was tun sie so am liebsten, Madam?" "Ach, da gibt es einiges..." Wir reden noch lange miteinander und irgendwann lassen wir das umkreisen und anstieren sein. Wir haben erstaunlich viele Ähnlichkeiten, aber er ist doch so ganz anders als ich. Ein einziges Mal, denke ich an Megan und Brian. Was sie wohl bereden? Aber ich werde schnell wieder von Gwenael abgelenkt. Und ohne es zu merken und ohne es zu wollen, finde ich in ihm meinen Seelenverwandten. Ich sollte nicht mehr so schnell Vorurteile fällen, denn wie man sieht, kann sich selbst eine Ägyptische Mau dann und wann irren.
Ja, das wars wieder. Ich weiß, es ist immer nur sehr kurz, ich werde mich bemühren, mehr Fotos zu machen.
Kommis und Kritik sind jederzeit willkommen gg.
Lg
Maddy