Kapitel 239
Der Vorwurf in Johns Stimme war nicht zu überhören. "Das war Zufall. Ich wollte sie nicht mitnehmen. Ausserdem wirst du jetzt ungerecht." Sie schwiegen ein paar Sekunden. "Es tut mir leid" sagte John. "Irgendwie..... ja irgendwie bin ich auch neidisch, dass ich es nicht miterleben konnte." "Wie jetzt?" John zuckte kurz mit den Schultern. "Meine Güte, ja. Ich bin Wissenschaftler und ausserdem ist sie deine leibliche Mutter. Ich bin neugierig. Neugiereig und auch ängstlich. Venus. Ich kann dich wirklich verstehen, aber ich habe auch Angst dich zu verlieren, verstehst du?"
[B]"Ja, verstehe ich doch." Tränen stiegen ihr in die Augen und sie musste sich zusammenreissen, damit sie nicht losheulte. "Hey. Nicht weinen, ok? Wenn du sagst, dass Xio nur kam um dich zu sehen, dann glaub´ ich dir das." "Wirklich?" "Ja natürlich." "Danke, Paps." John nickte und lächelte Venus zu. "Und jetzt würde ich gerne die ganze Geschichte von dir hören." Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme um Venus zu deuten, dass er von nun an ganz aufmerksam ihren Erzählungen lauschen würde.
[B]Venus strahlte. "Ok, also...es war mitten in der Nacht...." Sie erzählte, wie sie plötzlich das seltsame Gefühl hatte loszugehen und ihr dann Kim begegnet war. John hörte ihr aufmerksam zu und Venus Erzählung wurde nur einmal unterbrochen, als Liam ein Teller entglitten war und zu Boden schepperte. Nachdem er ein "Sorry" in den Raum gerufen hatte und Venus sich von dem Schreck des Lärms beruhigt hatte, fuhr sie fort.
[B]"Tja, und dann war sie wieder fort" endete Venus und seufzte leise. John schüttelte leicht den Kopf. "Das ist unglaublich! Ich ärgere mich immer mehr, dass ich da nicht dabei war. Und ihr hattet keine Angst? Ich meine nicht nur wegen Xio, sondern vielmehr, weil sie euch ja direkt auf einen Friedhof gelockt hatte." Venus überlegte kurz. Sie hatte eigentlich keine große Angst gehabt. Kim schon eher. Sie war mehr neugierig gewesen. Ohne ihre Schwester allerdings hätte sie sich sicherlich mehr gefürchtet. "Ohne Kim hätte ich bestimmt schiß gehabt. Aber so eigentlich nicht."
[B]"Hat sie vor sich wieder zu melden? Oder nochmals zur Erde zu fliegen?" Venus nickte. "Ja. Sie hat noch einiges vor, aber sie versprach mir, dass wir im Kontakt bleiben werden. Wie lange das dauern wird, weis ich aber nicht." John überlget kurz. Es war schwer einzuschätzen, was Xio wirklich wollte. Würde sie sich mit ein paar Besuchen abfinden? Oder strebte es ihr doch danach Venus eines Tages mit in das All zu nehmen? Obwohl dies sicher nicht so einfach sein würde. Andererseits hatte er sich nie große Gedanken gemacht, wieviel Alien in Venus wirklich steckte und ob sie mit der Umgebung auf Xios Planeten zurecht kommen würde. Vielleicht würde er mehr herausfinden können indem er ein paar Tests mit Venus machen ließ. Aber wollte er das wirklich? Oder war es besser einfach abzuwarten? Er schaute Venus an und lächelte. Nein. Er vertraute ihr und er verließ sich einfach auf sein Gefühl, das ihm sagte, dass Xio Venus die Wahrheit gesagt hatte. Er stand vom Tisch auf und lachte Venus an. "Ich muß los. Eine Menge Arbeit wartet heute auf mich." Venus erhob sich ebenfalls und trat an ihren Vater heran. "Ich ja auch Paps. Soll ich Mama später anrufen und beruhigen?" "Das mache ich schon. Sie beruhigen meine ich. Aber sie freut sich sicherlich, wenn du sie anrufst. Bis bald meine Große." Sie umarmten und drückten sich fest.
[B]"Ok, mache ich. Heute Nachmittag rufe ich sie an." John zwinkerte ihr zu und ging dann. Venus bleib stehen und sah ihm nach, wie er durch den Raum und die Glastür ging. Sie war froh über den Verlauf des Gesprächs. Und nie hätte sie im Traum daran gedacht, dass ihr Vater neidisch sein könnte darauf, dass er bei dem Treffen mit Xio nicht dabei gewesen war. "Vielleicht beim nächsten Mal, Paps" flüsterte sie und machte sich dann auf den Weg um Sean zu suchen.
[B]Sie fand im Gemeinschaftsraum nachzusehen war eine gute Idee, da dieser im gleichen Stockwerk wie die Kantine lag. Zwei Mädels, die sie aus einem ihrer Kurse kannte, kamen ihr entgegen und grüßten sie. Venus war froh, dass die meisten Menschen, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnet war, kein Problem mit ihrer Hautfarbe hatten. Sie öffnete die Tür zu dem Raum und sah Sean auf einer der Couches lümmeln. Hinter der Coauch stand Collin an einem Flipper und spielte.
"Hi Venus. Sag deinem Freund mal, er soll mir helfen. Der liegt nur faul herum und lacht mich aus." "Ja, weil du so schlecht bist" feixte Sean und stand von seinem Platz auf.
[B]"Du bist aber gemein zu deinem Kumpel" tadelte Venus ihn und grinste dabei. "Lieber zu ihm, als zu dir oder nicht?" lachte Sean und begrüßte seine Freundin. "Aber jetzt erzähl mal, wie das Gespräch mit John war. Deinem Gesichtsausdruck nach muss es ja gut gelaufen sein." "Ist es auch. Ich hätte nie gedacht, dass er Interesse daran hätte Xio kennenzulernen." "Wow. Das hat er gesagt?" Venus nickte. "Nun ja. Er ist ja immerhin Wissenschaftler und Xio ja auch schon begegnet." "Aber er hat sie ja nicht direkt gesehen" erinnerte Venus ihn. "Und jetzt?" fragte Sean. Venus zuckte mit den Schultern. "Nix. Einfach abwarten. Was soll man auch groß machen? Ich kann ja nur warten, bis sie Kontakt zu mir aufnimmt." "Jep, stimmt. Komm, lass uns Collin mal helfen, bevor er noch eine mittelschwere Lebenskrise bekommt." Doch so ganz bei der Sache konnte Venus nicht sein. Sie musste an Xio denken und sie wünschte sich, dass es bis zum nächsten Treffen nicht mehr allzulange war.
Fortsetzung folgt.....................
[/B][/B][/B][/B][/B][/B][/B]