Beiträge von Eaver

    @ KleineMaus123, Dankeschön für deinen Kommentar, wir haben zu sehr darüber gefreut.
    Waurm Aija Tod ist wird sich in diesem Teil teilweise aufklären.
    Wir hoffen trotzdem dass du weiterhin die FS verfolgst und sie dir, sowie den anderen gefällt.


    @ Followingini, wir lieben Dank! Die Schriftgröße hab ich gleich geändert, so dass der Text nun größer und übersichtlich ist.


    @ [†]Nemesis[†], auch dir ein herzliches Dank.


    Nun geht es weiter. Wie hoffen dass euch der weitere Verlauf gefällt.. Viel Spaß beim lesen.




    ~ *~ Kapitel Three ~*~
    ~ Qualvolle Erinnerungen ~





    Tränenblind stolperte Lena die Strasse entlang. Die mitleidigen, fragenden und neugierigen Blicke der Passanten nahm sie nur am Rande wahr. Sie musste auch gar nicht auf den Weg achten. Sie kannte ihn in- und auswendig. Wie oft war sie mit Aija diese Strasse entlang geschlendert. Auch damals, an diesem grauenhaften Tag…wie stets wenn sie in diese Strassenecke einbog kehrten all die grausamen Erinnerungen zurück. Es war ein quälender Alptraum und hier erfasste Lena die aufgeladene Schuld stärker als an allen anderen Orten. Dennoch kam sie Tag für Tag hierher. Auch, um sich selbst damit zu quälen. Sie wollte leiden und den qualvollen Schmerz spüren. Es musste so sein, sie hatte es nicht anders verdient. Gedankenverloren strich sie über die Blumen in ihrer Hand. Dann hob sie den Blick und erblickte Aijas Lieblingscafe….und die Bilder stürmten mit aller Macht auf sie ein.




    Es war ein strahlend schöner Frühlingstag gewesen. Seid langem schien die Sonne endlich wieder von einem wolkenlosen Himmel. Es war zwar noch etwas kühl, aber die Seele schien richtig aufzuatmen nach dem langen, harten Winter.
    „Cool, jetzt gönnen wir uns ein Eis in unserem Lieblingskaffee.“ Aija strich sich mit der nur ihr eigenen Geste eine nicht vorhandene Haarsträhne aus der Stirn. Wie stets sass ihre Frisur wie angegossen. Sie sah einfach umwerfend schön aus.
    „Bist du irre? Aija, es hat gerade mal um die 15 Grad. Wir frieren uns doch den Allerwertesten ab. Noch dazu im Freien! Darüber denken wir im Sommer nochmals nach.“ Lena schüttelte über so viel Unvernunft demonstrativ ihren hübschen Kopf, dass die Kurzhaarfrisur regelrecht in Unordnung geriet.
    Aija allerdings entlockte das nur ein perlendes Lachen. „Ich möchte jetzt ein Eis und nicht im Sommer. Im Sommer kann jeder Eis essen. Ist doch lustig, sei kein Frosch.“
    Wie stets hatte Lenas Protest nicht das Mindeste genützt. Ergeben folgte sie ihrer Freundin auf die menschenleere Kaffeeterrasse am Fluss. Fröstelnd schlang sie ihre schlanken Arme um ihren Körper.




    Aija kicherte vergnügt. „Sei nicht so empfindlich. Ausserdem haben wir hier unsere Ruhe. Ich hab dir nämlich etwas Aufregendes, Megastarkes mitzuteilen.“
    Lena zog indigniert die Augenbrauen in die Höhe. Immer, wenn bei Aija etwas „Megastark“ war, brachte es gewisse Unannehmlichkeiten für Lena mit sich.
    „Du kennst doch diesen neuen Club am Rande der City. Er soll total angesagt sein. Da steppt der Bär. Genau dort werden wir zwei Hübschen heute Abend auftauchen.“ Diese Worte hatten beinahe etwas Dramatisches. Man könnte meinen, der Weltfrieden hinge von diesen ab. Lena rückte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her.
    „Aija, du weißt genau das du dort nicht so ohne weiteres hinein kommst. Nur ausgewähltes Publikum ist dort gestattet. Woraus dieses Publikum besteht, brauche ich dir nicht zu sagen. Drogensüchtige und Kleinkriminelle! Was willst du ausgerechnet dort?“ Lenas Stimme klang ziemlich energisch. So, wie man es dieser zarten Person nicht zugetraut hätte.
    „Lenchen, jetzt mach daraus kein Drama. Der Club ist total in! Was denkst du, wie uns alle anderen beneiden wenn wir diese heiligen Räume betreten? Chris hat uns jederzeit freien Eintritt verschafft. Ist das nicht allererste Sahne?“ Aija rollte genießerisch mit den Augen.




    Lena glaubte, nicht richtig gehört zu haben. „Bist du verrückt? Was hast du immer noch mit diesem Chris zu schaffen? Du weißt, dass der nicht ganz stubenrein ist. Ich würde mich nicht wundern, wenn der einiges auf dem Kerbholz hat. Wenn du in diesen Club willst – bitte. Ohne mich!“
    Aija verzog wütend ihre schmalen, perfekt gezupften Brauen. „Jetzt sei nicht so spießig! Chris ist in Ordnung. Zugegeben, er sieht etwas wüst aus. Aber seid wann ist dir das Äussere so wichtig? Ich hätte nicht geglaubt, dass du in solch klein karierten Bahnen denkst. Du bist so langweilig. Nichts gönnst du mir.“ Damit sprang Aija auf und verließ schluchzend das Kaffee. Lena blieb nichts anders übrig, als ihrer Freundin zu folgen.
    „Aija, nun warte doch. Ich mache mir einfach nur Sorgen, dass ist alles. Bitte jetzt weine nicht.“ Wie stets hatte Aijas Nummer Wirkung gezeigt. Ihre Tränen hinterließen einen tiefen Eindruck bei Lena.
    „Ich hab es doch nicht böse gemeint, Süsse. Aber dieser Club ist einfach nicht das Richtige für uns. Komm schon, lass uns nicht mehr streiten.“ Lena musterte ihre Freundin aufmerksam.




    Diese dachte nicht daran, klein beizugeben. Lauernd erwiderte sie: „Also gut, vergessen wir das Ganze. Heute Abend um 20 Uhr werden wir im Club erwartet.“
    Lena schnaubte verärgert. „Ich komme nicht mit, diesbezüglich lass ich nicht mit mir reden!“ Verärgert blitzen ihre Augen in einem ungewöhnlich dunklen Farbton. Daran war zu erkennen, wie erzürnt Lena im Innersten war.
    Aija schmollte weiter. „Dann lass es doch. Ich brauche dich bestimmt nicht um glücklich zu sein. Hau doch ab, wenn du so langweilig bist.“
    Lena unterdrückte mühselig die aufsteigenden Tränen. Noch nie war ein Streit dermassen ausgeartet. Sei wollte sich auf gar keinen Fall mit ihrer Freundin entzweien! Alles, nur das nicht!




    Um dem Streit beizukommen, rannte Lena hinter Aija her. Diese dachte nicht daran, ihre Schritte zu verlangsamen.
    „Aija, bitte bleib stehen!“ Doch es nützt nichts, Aija schien tief gekränkt zu sein.
    Irgendwann jedoch schaffte es Lena, Aija am Arm zu fassen. Abrupt blieb diese daraufhin stehen. Was dann geschah, konnte Lena sich bis heute nicht verzeihen. Angriffslustig stand Aija vor Lena. So hatte diese ihre Freundin noch nie erlebt.
    „Wage es nicht, mich nochmals zu stossen.“ Ihre Augen bekamen einen beinahe harten Glanz.
    „Ich habe dich nicht gestossen, was soll das Aija?“ Lenas ganze Verwunderung kam in diesem Satz zum Ausdruck.
    „Du hast mich sehr wohl gestossen. Hast du wohl nicht gemerkt, was? Wolltest du mich umbringen, ja? Auf die Strasse schubsen?“ Aija schien nicht mehr Herr ihrer Worte zu sein.
    Lena zitterte am ganzen Körper. „Aija, warum sagst du das? Was ist bloss in dich gefahren? Warum sollte ich dich auf die Strasse stossen?“
    Wütend und voller Hass schauten Lena die bisher vertrauten Augen ins Gesicht. Dabei rempelte sie Lena an und ging weiter....direkt auf die Strassenkreuzung zu.




    Lena sah den Bus kommen. Aija schien diesen in ihrer Wut nicht zu bemerken. Atemlos und starr vor Schreck stand Lena ganz still. Dann ging plötzlich ein Ruck durch ihren Körper. So schnell sie konnte lief sie Aija hinterher und wollte sie zurückziehen. Sie bekam Aija auch zu fassen und zog an deren Arm.
    Doch anstatt Aija aus der Gefahrenzone zu bringen, lud sie schwere Schuld auf sich. Niemals in ihrem ganzen Leben würde sie den markerschütternden Schrei Aijas vergessen: „LENA! NEIN! NICHT! TUE ES NICHT!“
    In diesen Sekunden fiel Aija auf die Strasse. Danach war nur noch das Quietschen von Bremsen zu vernehmen. Es herrschte beinahe atemlose Stille für wenige Sekunden. Als Lena klar wurde, dass sie Aija gestossen hatte, brach sie beinahe lautlos zusammen.
    In diesen schrecklichsten Sekunden ihres Lebens wurde ihr vor der gnädigen Ohnmacht schlagartig bewusst: „Ich bin eine Mörderin!“


    ~ End of Chapter Three ~

    @ Sweetness, vielen lieben Dank. Es ehrt uns sehr, dass dir die FS so gefällt.
    Den Text habe nicht ich, sondern FunnyChrissy geschrieben. Ich bin nur für die Bilder und des posten zuständig.
    Nur beim kommenden Chapter, habe ich etwas mit geschrieben.. Absatz Zwei ist von mir ;)


    So, dann folgt nun Chapter Two! Wir hoffen dass es euch (dir) gefällt. Have fun!




    ~ *~ Kapitel Two ~*~
    ~ Lena - ich kämpfe für dich!
    ~



    Es war mitten in der Nacht, als Lena plötzlich schweißgebadet erwachte. Im ersten Moment wusste sie nicht, wo sie sich überhaupt befand. Panisch blickte sie um sich und wollte nur eins…weg von diesem grausamen Ort. Sie wollte weglaufen, da erst begriff sie wo sie sich befand. Sie war nicht auf der Strasse, nicht an diesem grausamen Ort des Unglücks. Sie war zuhause, in ihrem Schlafzimmer. Nur langsam beruhigte sich ihr wie wild klopfendes Herz. Lena atmete dreimal tief durch und knipste die Nachttischlampe an. Wann würde das endlich aufhören? Obwohl sie es eigentlich verdient hatte, quälten sie diese Träume bis ins Innerste. Aufschluchzend barg sie ihren Kopf auf der schneeweißen Bettdecke! Sie hielt das einfach nicht mehr aus! WEG nur WEG schoss es durch ihren Kopf.




    Aufgelöst flüchtete Lena in ihr kleines Badezimmer, verschloss panisch die Badezimmertüre. Erinnerungen stürzten auf sie ein, Bilder, die sie seit Wochen versuchte zu verdrängen. Sie ergriffen all ihre Kräfte, sogen diese buchstäblich aus. Nur zu deutlich spürte sie, wie sie ihrer Energie beraubt wurde, fühlte sich schwach und nicht mehr sicher in ihrer selbst geschaffenen Welt. Dieser Welt, in welcher sie allein die Schuldige war! Sicherlich zollte der Schlafmangel der letzten Tage seinen Tribut, sodass sie immer wieder die Beherrschung über sich selbst und ihrem Körper verlor. Ihre Beine zitterten, schienen zu beben, knickten nur wenig später in sich zusammen. Gegen ihren Willen stürzte sie in ein tiefes Loch aus Dunkelheit. Irgendwie gefiel ihr diese Dunkelheit auch, musste sie dort doch keinen Schmerz und keine quälenden Selbstvorwürfe spüren. Hart glitt ihr Leib zu Boden, glich beinahe dem Sturz, den eine geliebte Person ihretwegen erleiden musste. Die Finsternis nahm zu, schlich sich in ihren Geist hinein. Es blieb eine gähnende, alles umfassende Leere. Doch eines spürte sie in diesen Momenten nie: Angst! Nicht zum Ersten Mal war ihr all dies geschehen, oft sackte sie bewusstlos zusammen. All dies wegen des einen Erlebnisses, welches ihr ganzes Leben und das anderer verändert hatte und es weiterhin tun würde.




    Mühselig versuchte Lena, ihre schweren Augenlider zu öffnen. Irgendetwas war in ihr Unterbewusstsein gedrungen, während eine weitere befreiende Ohnmacht von ihr Besitz ergriffen hatte. Wer oder was holte sie zurück aus dieser Leere, welche sich so wunderbar anfühlte? „Ich bin nicht zuhause,“ murmelte sie unzufrieden vor sich hin. Ihr war noch immer nicht bewusst, dass sie nach wie vor auf dem Boden des Badezimmers lag. Wütend blinzelte sie in Richtung des tragbaren Telefons, welches sich dadurch aber anscheinend nicht im Geringsten entmutigen ließ. Der Anrufer schien eine Engelsgeduld zu besitzen. Warum lag der Hörer überhaupt auf dem Waschbecken? Komisch, sie konnte sich nicht daran erinnern ihn jemals dorthin gelegt zu haben. Wurde sie jetzt auch noch verrückt?
    Lena hielt sich störrisch die Ohren zu. Aber auch das nützte nichts. Widerwillig erhob sie sich und wollte mit einer Geste die nicht vorhandene Bettdecke beiseite schlagen. Erst in diesem Augenblick erkannte sie, dass sie nicht in ihrem Bett lag. Wie auch – befand sie sich doch im Badezimmer. „Ja, bitte?“ Sie wusste selbst, wie unfreundlich und beinahe feindselig ihre Stimme klang. Doch wozu sollte sie sich bemühen freundlich zu sein, wenn sie dazu ohnehin keinen Drang verspürte?




    „Ach Gottchen, Lena! Du klingst wie der leibhaftige Tod! Sag bloss, du bist jetzt erst aufgestanden?“ Wie heiter diese Stimme klang. Ausgeschlafen, sonnig und heiter. Lena fröstelte unwillkürlich. „Sag mal, redest du nicht mehr mit mir? Bist du überhaupt noch dran?“ Jetzt klang die Stimme beinahe ängstlich, unsicher und fragend.
    Ein Seufzer antwortete der Anruferin. Danach erwiderte Lena in brummigen Ton: „Nele, wie oft hab ich schon gesagt, dass ich auf deine Anrufe keinen Wert lege?“
    Jetzt war von der sonnigen Laune der Anruferin nichts mehr übrig. Ihre Stimme zitterte leicht, als sie erwiderte: „Lena, warum sagst du so etwas? Ich bin deine Schwester. Alles was ich möchte ist, dir zu helfen.“



    „Nele, sei nicht schon wieder so melodramatisch. Ich hab es dir schon tausendmal gesagt. Ich brauche keine Hilfe.“ Wie kalt die geliebte Stimme klingen konnte! Nele fragte sich nachdenklich, ob sie überhaupt noch einen Platz in Lenas Herzen hatte. „Das sagst du andauernd. Aber es ist mir egal. Ich bin deine Schwester, wir sind doch eine Einheit, ein Team…“ Weiter kam Nele nicht, sie wurde prompt von ihrer Schwester unterbrochen. Ungeweinte Tränen schwangen ihr nun aus der Muschel entgegen. „Was willst du mit einer Mörderin als Schwester? Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.“
    Nele dachte nicht daran, sich verunsichern zu lassen. Resolut entgegnete sie: „Du tust dir selbst am meisten leid, merkst du das nicht? Komm endlich hervor aus deinem Schneckenhaus. Gott, Lena! Du bist nicht Schuld! Ich bin mir sicher, dass es nur ein Unfall war. Zugegeben, ein schlimmer und bedauernswerter. Aber du konntest nichts dagegen tun.“ „Nele, erspare mir das. Erspare mir auch deine nervigen Anrufe. Ich brauche dich nicht! Lass mich in Zukunft in Ruhe. Es ist und bleibt eine Tatsache: Ich bin eine Mörderin.“



    Zack, schon hatte sie aufgelegt. Nele seufzte abermals schwer. So konnte es einfach nicht weiter gehen! Lena war kurz davor, sich selbst zu zerstören. Sie bestrafte sich für diese Tat, welche sie ihrer Ansicht nach alleine zu verantworten hatte. Dabei wusste keiner so genau, was wirklich geschehen war. Fest stand durch die Spurensicherung eindeutig, dass Lena keine Schuld an dem Unglück trug. Auch Zeugen hatten unabhängig voneinander ausgesagt, dass es ein Unfall gewesen war! Nele war ratlos. Resigniert warf sie einen Blick in den Spiegel über dem Telefon. Ein meergrünes Augenpaar blitzte ihr daraus entgegen. Langes, dunkles Haar schmiegte sich weich um ihre Schultern. Früher war alles so einfach gewesen. Da hatte ihr schön geschwungener Mund noch herzhaft gelacht. Es war ein offenes, ansteckendes Lachen gewesen. Ein Lachen, dass sich auch in ihren Augen widerspiegelte. Sie war so ungezwungen gewesen. Frei, jung und ohne Verpflichtungen. Das Leben hatte für Nele immer einen grossen Spass dargestellt. Doch durch diesen verhängnisvollen Unfall Aijas hatte sich alles verändert. Lena, ihre grosse Schwester, war plötzlich das kleine Kind. Sie, Nele, hatte das Gefühl über Nacht erwachsen geworden zu sein. Alles war so unwichtig geworden. Discos, Partys, Spass…es bedeutete für sie nicht mehr das Geringste. Lena – ihr Leben lang war sie für Nele da gewesen. Nun musste Nele für sie da sein. Sie war kurz davor, Lena zu verlieren. Die Angst, dass sich diese etwas antun würde, war grösser als alles bisher da gewesene. Alles würde sie tun, um Lena zurück ins Leben zu führen. Sie schwor es sich in diesen Sekunden ganz fest…


    ~ End of Chapter Two ~


    Die folgende FS besteht aus der Zusammenarbeit von FunnyChrissy und mir.
    Wir haben lange und ausführlich hin und her überlegt und herausgekommen ist das Werk "Atemlose Stille".


    FunnyChrissy schreibt den Text (nur an einer Stelle in Chapter zwei bisher, habe ich auch einen Absatz geschrieben)
    und ich mache die Bilder (eine Premiere sozusagen, da ich zuvor noch die eine FS oder dergleichen gemacht habe),
    habe die entsprechenden Personen erstellt.


    Wir hoffen das euch die Story - ebenso wie uns - ans Herz wächst.
    Wir sind für konstruktive Kritik jeder Zeit offen (schließlich wollen wir etwas lernen um besser werden zu können),
    freuen uns natürlich auch sehr über Lob.


    Nun Schluss mit weiteren langen Redenschwingen.
    Wir wünschen euch ~ Viel Spaß beim Lesen!




    © by FunnyChrissy and Eaver



    ~ *~ Kapitel One ~*~
    ~ the beginning ~


    Atemlose Stille – nichts regte sich. Es war, als würde die Welt still stehen. Als hätten die Vögel aufgehört zu singen und die Sonne wäre auf immer verschwunden. Das Rauschen des Windes war einer unheimlichen Ruhe gewichen. Selbst das monotone Ticken der alten Uhr war verstummt. Stille. Schweigen. Ewige Stille.
    Dabei war doch alles wie immer. Natürlich schien die Sonne noch. Als ebenso selbstverständlich sahen es wohl die Vögel an, ihr Liedchen zu trällern. Auch der Wind rauschte noch in den Bäumen. Diese dämliche Wanduhr tickte ebenfalls gleichmäßig vor sich hin. Aber sie nahm es einfach nicht mehr wahr. Sie hasste diese alltäglichen Geräusche. Sie hasste das fröhliche, unbeschwerte Lachen eines Menschen. Sie hasste, wie der Wind mit ihren Haaren spielte, sobald sie das Haus verließ. Sie hasste es. Aber am meisten hasste sie…………sich selbst.




    Genervt hielt sie sich die Ohren zu oder sie verkroch sich unter der Bettdecke, nachdem sie sämtliche Türen und Fenster verriegelt hatte. Sie wollte nichts von alledem hören. Hatte sie überhaupt das Recht, es noch zu hören? Hatte sie das Recht, diese Luft zu atmen? Das Recht, morgens aufzustehen und sich auf den Tag vorzubereiten? Oder einfach nur ein gutes Buch zu lesen? Über ein Missgeschick zu schmunzeln? Nein, sie hatte überhaupt keine Rechte mehr. Es war ohnehin alles so sinnlos geworden. Warum war sie überhaupt noch auf dieser Welt? Warum durfte sie nicht einfach gehen und Aija kam zurück….Wäre das nicht fair? Gerecht?




    Doch fragte das Leben danach? Nach Fairness? Gerechtigkeit? Diese Worte…so banal, albern und nichts sagend. Für sie bedeutete Gerechtigkeit nichts mehr. War es vielleicht gerecht, dass Aija sterben musste und sie noch lebte? War es fair, dass sie noch hier war und SIE nicht? NEIN! NEIN und nochmals NEIN! Warum nur musste es dazu kommen? Sie hätte sterben müssen, nicht Aija….ACH Aija!!! Wo bist du bloß? Warum kommst du nicht einfach nur zurück und sagst mir, dass alles ein böser Alptraum gewesen ist? Das es dich noch gibt…Solche Gedanken quälten sie tagaus und tagein, ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Fragen, auf die es auch nach intensivsten Gedankengängen keine Antworten gab. Sie verliefen ergebnislos im Sande. Warum gab es diesen Menschen plötzlich nicht mehr? Es konnte nicht sein, es durfte nicht sein…WARUM???




    Aija gab es nicht mehr. Sie war tot. Gestorben durch ihre Schuld….Aija, welche gerade erst ihren 23. Geburtstag feiern wollte. Dieser Tag, welcher gleichzeitig auch ihr Todestag war. Aija – war sie nicht eine Bereicherung für jeden gewesen? Voller sprühender Ideen, selbstbewusst und hungrig nach Leben, nach Abenteuern und Aktion. Dieser lebensbejahende Mensch, Mittelpunkt jeder Party und eine Bereicherung im Leben eines Menschen wie Lena. War sie nicht gar eine Bereicherung für jedes Leben der Menschen, die um sie herum waren? Wie hatte Lena Aija bewundert für ihre Spontaneität, ihre Auffassungsgabe und die Kunst, aus allem das Maximale herauszuholen. Die es verstanden hatte, dem Augenblick alles abzugewinnen.




    Auch ihr, Lena, sagte man nach, ein guter Mensch zu sein. Oh ja, ein herzensguter Mensch. Sie sei immer besonnener gewesen als die quirlige Aija. Der ruhigere, vernünftigere Part der Freundinnen, der ruhende Pol…hieß es nicht so? Dafür hatte Lena nur ein Lachen übrig. Die Menschen hatten gut reden. Sie hatten doch keine Ahnung, keiner verstand was in ihr vorging. Jeder redete nur von „Unglück“ und „nicht zu verhindern gewesen“. Schwätzer – alles Schwätzer.




    Wieder diese Stimmen in ihrem Kopf. Hörten die überhaupt nie auf? „Hör mal, Lena. Hast du nie mitbekommen wie Aija dir mitgespielt hat? Sie hat dich doch nur ausgenutzt.“ Oder dieser noch grauenhaftere Satz: „Sie war der ständige Mittelpunkt, während du immer ein lästiges Anhängsel warst, wach endlich auf.“ Nein, genau DAS wollte sie nicht hören. Es war falsch, falsch, FALSCH, so FALSCH! Sie wussten doch alle nicht, wer Aija wirklich war. Sie war so besonders, so schön und so klug. Sie fehlte Lena an allen Ecken und Enden. Ohne sie war sie nur noch halb am Leben. Ein Teil war mit ihr gestorben. Es war einfach so…SIE, Lena, lebte. Während Aija gehen musste. Gehen in diese andere Welt, aus welcher sie nie zurückkommen würde. NIE! NIE NIE NIE! Dieses eine Wort brannte sich in Lenas Herzen fest. Hämmerte in ihrem Kopf, stundenlang, tagelang. Sie konnte vielleicht das Zwitschern der Vögel aussperren, dass Scheinen der Sonne verleugnen oder die Batterien der Uhr entfernen. Aber diese Gedanken konnte sie nicht einfach so abschalten. Es nutzte nichts. All dies, diese unerträgliche Situation, das Leben selbst hatte keinen Sinn mehr. Sollte sie nicht auch einfach sterben? Aber damit war niemanden geholfen. Nein, sie musste leiden. Leiden für Aijas Tod.




    Selbstquälerisch schloss sie erneut die Augen und ließ diesen schrecklichen Tag Revue passieren. Den Tag, an welchem sie an einem Menschen schuldig geworden war. Plötzlich erschien vor ihrem inneren Auge ein blaues Augenpaar, anklagend und voller Hass. Diese Augen schienen direkt danach zu gieren, ihr diese schwere Schuld immer wieder aufs Neue verdeutlichen zu wollen. Ergänzend dazu der vor Kummer, Leid und grenzenlosem Hass verzogene Mund, welcher ihr zu rief, immer und immer wieder: „Du miese Schlange. Sie hat dir vertraut, du warst alles für sie. Warum hast du sie umgebracht?“


    ~ End of Chapter One ~