@ KleineMaus123, Dankeschön für deinen Kommentar, wir haben zu sehr darüber gefreut.
Waurm Aija Tod ist wird sich in diesem Teil teilweise aufklären.
Wir hoffen trotzdem dass du weiterhin die FS verfolgst und sie dir, sowie den anderen gefällt.
@ Followingini, wir lieben Dank! Die Schriftgröße hab ich gleich geändert, so dass der Text nun größer und übersichtlich ist.
@ [†]Nemesis[†], auch dir ein herzliches Dank.
Nun geht es weiter. Wie hoffen dass euch der weitere Verlauf gefällt.. Viel Spaß beim lesen.
~ *~ Kapitel Three ~*~
~ Qualvolle Erinnerungen ~
Tränenblind stolperte Lena die Strasse entlang. Die mitleidigen, fragenden und neugierigen Blicke der Passanten nahm sie nur am Rande wahr. Sie musste auch gar nicht auf den Weg achten. Sie kannte ihn in- und auswendig. Wie oft war sie mit Aija diese Strasse entlang geschlendert. Auch damals, an diesem grauenhaften Tag…wie stets wenn sie in diese Strassenecke einbog kehrten all die grausamen Erinnerungen zurück. Es war ein quälender Alptraum und hier erfasste Lena die aufgeladene Schuld stärker als an allen anderen Orten. Dennoch kam sie Tag für Tag hierher. Auch, um sich selbst damit zu quälen. Sie wollte leiden und den qualvollen Schmerz spüren. Es musste so sein, sie hatte es nicht anders verdient. Gedankenverloren strich sie über die Blumen in ihrer Hand. Dann hob sie den Blick und erblickte Aijas Lieblingscafe….und die Bilder stürmten mit aller Macht auf sie ein.
Es war ein strahlend schöner Frühlingstag gewesen. Seid langem schien die Sonne endlich wieder von einem wolkenlosen Himmel. Es war zwar noch etwas kühl, aber die Seele schien richtig aufzuatmen nach dem langen, harten Winter.
„Cool, jetzt gönnen wir uns ein Eis in unserem Lieblingskaffee.“ Aija strich sich mit der nur ihr eigenen Geste eine nicht vorhandene Haarsträhne aus der Stirn. Wie stets sass ihre Frisur wie angegossen. Sie sah einfach umwerfend schön aus.
„Bist du irre? Aija, es hat gerade mal um die 15 Grad. Wir frieren uns doch den Allerwertesten ab. Noch dazu im Freien! Darüber denken wir im Sommer nochmals nach.“ Lena schüttelte über so viel Unvernunft demonstrativ ihren hübschen Kopf, dass die Kurzhaarfrisur regelrecht in Unordnung geriet.
Aija allerdings entlockte das nur ein perlendes Lachen. „Ich möchte jetzt ein Eis und nicht im Sommer. Im Sommer kann jeder Eis essen. Ist doch lustig, sei kein Frosch.“
Wie stets hatte Lenas Protest nicht das Mindeste genützt. Ergeben folgte sie ihrer Freundin auf die menschenleere Kaffeeterrasse am Fluss. Fröstelnd schlang sie ihre schlanken Arme um ihren Körper.
Aija kicherte vergnügt. „Sei nicht so empfindlich. Ausserdem haben wir hier unsere Ruhe. Ich hab dir nämlich etwas Aufregendes, Megastarkes mitzuteilen.“
Lena zog indigniert die Augenbrauen in die Höhe. Immer, wenn bei Aija etwas „Megastark“ war, brachte es gewisse Unannehmlichkeiten für Lena mit sich.
„Du kennst doch diesen neuen Club am Rande der City. Er soll total angesagt sein. Da steppt der Bär. Genau dort werden wir zwei Hübschen heute Abend auftauchen.“ Diese Worte hatten beinahe etwas Dramatisches. Man könnte meinen, der Weltfrieden hinge von diesen ab. Lena rückte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her.
„Aija, du weißt genau das du dort nicht so ohne weiteres hinein kommst. Nur ausgewähltes Publikum ist dort gestattet. Woraus dieses Publikum besteht, brauche ich dir nicht zu sagen. Drogensüchtige und Kleinkriminelle! Was willst du ausgerechnet dort?“ Lenas Stimme klang ziemlich energisch. So, wie man es dieser zarten Person nicht zugetraut hätte.
„Lenchen, jetzt mach daraus kein Drama. Der Club ist total in! Was denkst du, wie uns alle anderen beneiden wenn wir diese heiligen Räume betreten? Chris hat uns jederzeit freien Eintritt verschafft. Ist das nicht allererste Sahne?“ Aija rollte genießerisch mit den Augen.
Lena glaubte, nicht richtig gehört zu haben. „Bist du verrückt? Was hast du immer noch mit diesem Chris zu schaffen? Du weißt, dass der nicht ganz stubenrein ist. Ich würde mich nicht wundern, wenn der einiges auf dem Kerbholz hat. Wenn du in diesen Club willst – bitte. Ohne mich!“
Aija verzog wütend ihre schmalen, perfekt gezupften Brauen. „Jetzt sei nicht so spießig! Chris ist in Ordnung. Zugegeben, er sieht etwas wüst aus. Aber seid wann ist dir das Äussere so wichtig? Ich hätte nicht geglaubt, dass du in solch klein karierten Bahnen denkst. Du bist so langweilig. Nichts gönnst du mir.“ Damit sprang Aija auf und verließ schluchzend das Kaffee. Lena blieb nichts anders übrig, als ihrer Freundin zu folgen.
„Aija, nun warte doch. Ich mache mir einfach nur Sorgen, dass ist alles. Bitte jetzt weine nicht.“ Wie stets hatte Aijas Nummer Wirkung gezeigt. Ihre Tränen hinterließen einen tiefen Eindruck bei Lena.
„Ich hab es doch nicht böse gemeint, Süsse. Aber dieser Club ist einfach nicht das Richtige für uns. Komm schon, lass uns nicht mehr streiten.“ Lena musterte ihre Freundin aufmerksam.
Diese dachte nicht daran, klein beizugeben. Lauernd erwiderte sie: „Also gut, vergessen wir das Ganze. Heute Abend um 20 Uhr werden wir im Club erwartet.“
Lena schnaubte verärgert. „Ich komme nicht mit, diesbezüglich lass ich nicht mit mir reden!“ Verärgert blitzen ihre Augen in einem ungewöhnlich dunklen Farbton. Daran war zu erkennen, wie erzürnt Lena im Innersten war.
Aija schmollte weiter. „Dann lass es doch. Ich brauche dich bestimmt nicht um glücklich zu sein. Hau doch ab, wenn du so langweilig bist.“
Lena unterdrückte mühselig die aufsteigenden Tränen. Noch nie war ein Streit dermassen ausgeartet. Sei wollte sich auf gar keinen Fall mit ihrer Freundin entzweien! Alles, nur das nicht!
Um dem Streit beizukommen, rannte Lena hinter Aija her. Diese dachte nicht daran, ihre Schritte zu verlangsamen.
„Aija, bitte bleib stehen!“ Doch es nützt nichts, Aija schien tief gekränkt zu sein.
Irgendwann jedoch schaffte es Lena, Aija am Arm zu fassen. Abrupt blieb diese daraufhin stehen. Was dann geschah, konnte Lena sich bis heute nicht verzeihen. Angriffslustig stand Aija vor Lena. So hatte diese ihre Freundin noch nie erlebt.
„Wage es nicht, mich nochmals zu stossen.“ Ihre Augen bekamen einen beinahe harten Glanz.
„Ich habe dich nicht gestossen, was soll das Aija?“ Lenas ganze Verwunderung kam in diesem Satz zum Ausdruck.
„Du hast mich sehr wohl gestossen. Hast du wohl nicht gemerkt, was? Wolltest du mich umbringen, ja? Auf die Strasse schubsen?“ Aija schien nicht mehr Herr ihrer Worte zu sein.
Lena zitterte am ganzen Körper. „Aija, warum sagst du das? Was ist bloss in dich gefahren? Warum sollte ich dich auf die Strasse stossen?“
Wütend und voller Hass schauten Lena die bisher vertrauten Augen ins Gesicht. Dabei rempelte sie Lena an und ging weiter....direkt auf die Strassenkreuzung zu.
Lena sah den Bus kommen. Aija schien diesen in ihrer Wut nicht zu bemerken. Atemlos und starr vor Schreck stand Lena ganz still. Dann ging plötzlich ein Ruck durch ihren Körper. So schnell sie konnte lief sie Aija hinterher und wollte sie zurückziehen. Sie bekam Aija auch zu fassen und zog an deren Arm.
Doch anstatt Aija aus der Gefahrenzone zu bringen, lud sie schwere Schuld auf sich. Niemals in ihrem ganzen Leben würde sie den markerschütternden Schrei Aijas vergessen: „LENA! NEIN! NICHT! TUE ES NICHT!“
In diesen Sekunden fiel Aija auf die Strasse. Danach war nur noch das Quietschen von Bremsen zu vernehmen. Es herrschte beinahe atemlose Stille für wenige Sekunden. Als Lena klar wurde, dass sie Aija gestossen hatte, brach sie beinahe lautlos zusammen.
In diesen schrecklichsten Sekunden ihres Lebens wurde ihr vor der gnädigen Ohnmacht schlagartig bewusst: „Ich bin eine Mörderin!“
~ End of Chapter Three ~