Abend, entschuldigt bitte die lange warte Zeit, ich habe es nicht eher geschafft die Bilder zu machen und gefallen tun sie mir auch nicht. Ich verspreche das der nächste Teil nicht mehr so lange auf sich warten lässt und ich die Bilder besser aussehen werden.
KAPITEL 15
GEFÄHRLICHES SPIEL
Arm in Arm standen sie vor ihm. Scheinbar strahlend vor Liebe und Glück. Die Zufriedenheit leuchtete aus den Augen der beiden jungen Menschen. Verliebt lehnte sich die Frau an ihren Partner und küsste ihn innig. Kichernd wie zwei junge Teenager hielten sie einander an den Händen und schmusten unentwegt. Zärtlich rieb der Mann seine Wange an der ihren. Es war ein gewiss schönes Bild für alle, die selbst verliebt waren.
Für ihn jedoch war es das nicht. Es war die Hölle, dies mit ansehen zu müssen. Niko zitterte am ganzen Körper. Seine Haltung verriet äusserste Anspannung. Er hätte gehen können, sich irgendwo verstecken. Die Party verlassen…doch er konnte es nicht. Zu wichtig war dieses Zusammentreffen wichtiger Leute für ihn. Sein ganzes Auftreten war von ihm durchgeplant gewesen. Jede Geste, jedes Wort lange einstudiert. Bisher hatte ihn seine übergrosse Selbstsicherheit nie verlassen. Jetzt gelang es ihm nur mit allergrösster Mühe, diese Fassade aufrecht zu erhalten.
Er zog sich kurz in die Waschräume zurück. Dort lehnte er sich erschöpft an die Wand. Er atmete ein paar Mal tief ein und aus. Was wollte sie nur mit diesem Typen? Er war weder gutaussehend noch ein Vorzeigetyp. Was hatte dieser Kerl das er, Niko, nicht besass? Was fand eine Frau wie Lena nur an einem Mann wie diesem? Niko begriff es einfach nicht. Dennoch war es ganz offensichtlich. Die beiden waren schwer verliebt und augenscheinlich auch noch sehr glücklich.
Gequält schloss Niko die Augen. In diesem Moment öffnete sich die Türe und ein junger, unauffälliger junger Mann trat zur Türe herein.
„Da bist du ja, Alter. Deine Eltern sind schon ganz ungeduldig. Sag mal, versteckst du dich vor jemanden? Du siehst aus wie der leibhaftige Tod.“
„Jan, genauso fühle ich mich auch.“ Niko seufzte brunnentief.
„Niko, was zum Teufel ist los mit dir? Da draussen wartet die grösste Chance deines Lebens und du stehst hier herum wie jemand, dem das alles ganz egal ist.“
“Du wirst lachen, dass ist es mir auch.“
Höchst erstaunt und mit einem unruhigen Blick auf seine Uhr musterte Jan seinen besten Freund. „Du hast doch ein Rad ab. Hey, aufwachen Junge! Da draussen sind die wichtigsten Persönlichkeiten überhaupt versammelt, wenn es um den Posten des Klinikleiters geht! Niko, du kannst dir diese Stelle mit Leichtigkeit angeln. Aber dafür musst du endlich aufhören zu spinnen. Weißt du eigentlich, wie viele junge Ärzte dich darum beneiden? KLINIKLEITER! In der renommiertesten Klinik des ganzen Landes!“
Niko schien diese Worte gar nicht gehört zu haben. „Jan, sie ist hier!“
Dieser starrte seinen Freund an, als hätte er den Verstand verloren.
„Wer, zum Teufel, ist hier? Niko, hat das nicht alles Zeit bis später?“
“Nein,“ erwiderte dieser. „Hat es nicht. Ich kann da draussen nicht einen auf lässige Konversation machen, während sie in meiner Nähe ist. Sie macht mich wahnsinnig!“
Jan ging endlich ein Licht auf. „Aha, du sprichst von Lena….“
Nikos Kopf fuhr in die Höhe. „Verdammt, von wem denn sonst?“
Jan tippte sich bedeutungsvoll an die Stirn. „Du denkst ausgerechnet jetzt an Frauen? Sorry Niko, aber es ist der schlechteste Zeitpunkt überhaupt dafür. Wie kommt diese Lena überhaupt hier her?“
Niko zuckte mit den Schultern. „Woher soll ich das wissen? Vielleicht hat sie unter den Anwesenden Freunde, Bekannte oder Verwandte. Sie ist doch überall sehr beliebt.“
“Hast du mir nicht mal erzählt, sie hätte sich seid diesem tragischen Unfall deiner Schwester von allen zurückgezogen?“ Noch einmal warf Jan einen nervösen, unauffälligen Blick auf seine Armbanduhr.
“Sicher, stimmt schon. Damals. Aber sie hat sich wie eine Löwin wieder nach oben gekämpft. Ist sie nicht eine tolle Frau? Was sie alles in kurzer Zeit weg gesteckt hat…“
Jan wurde immer verzweifelter. Wie konnte er das Gespräch nur schnell beenden? Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als auf Niko einzugehen.
„Wo ist deine Lena überhaupt? Dann lerne ich diese Traumfrau auch mal kennen.“
Niko schaute Jan tief bedrückt in die Augen. „Sie ist nicht alleine hier, verstehst du?“
Nun endlich verstand Jan. „Ist sie etwa dieses hübsche Ding, welches mit dem komischen Kerl knutscht? Das ist deine Lena? Und ich dachte, du beobachtest die beiden nur, weil sie so ein seltsames Paar abgeben. Aber irgendwie auch ein schönes….“ Jan hätte sich dafür am liebsten auf die Zunge gebissen. Konnte er nicht einmal nachdenken bevor er etwas sagte?
„Danke, dass hab ich jetzt gebraucht! Schöner Freund bist du.“ Niko schüttelte empört den Kopf.
„Jetzt sei nicht beleidigt und benimm dich wie ein trotziges Kleinkind. Verdammt, besinn dich endlich auf diesen Moment. Lass Lena, Lena sein. Jeder Blinde sieht doch, wie verliebt sie ist. Da hast auch du keine Chance. Zudem, nimm es mir nicht übel, bist du daran selbst Schuld! Es war einfach bescheuert, wie du das alles angefangen hast.“
Niko musterte stumm einen imaginären Punkt auf der gegenüberliegenden Wand.
„Mag sein, dass es nicht gerade eine glorreiche Idee war. Aber es ändert nichts daran, dass ich sie über alles liebe.“
Jan tippte sich bezeichnend an die Stirn. „Du hast ihr das Leben damals zur Hölle gemacht. Jeder hat gehört, wie du ihr verboten hast Aijas Grab zu besuchen. Eine komische Art der Liebe, meinst du nicht auch? Du bist einfach ein ausgemachter Hornochse. Anstatt dich auf sie zu besinnen, machst du dann ihrer Schwester einen Liebesantrag. Etwas Blöderes konnte dir nicht einfallen. Ich habe dir schon mal gesagt, wie armselig ich diese Aktion fand. Man, Nele war ein bezauberndes Ding. Sie brach für dich mit ihrer Schwester. Und du hast sie nur benutzt! Glaubst du allen ernstes, Lena würde dir das jemals verzeihen? Der Weg zu ihr ist für dich auf ewig versperrt.“
Nikos Augen bekamen einen beinahe harten Glanz. „Das glaube ich nicht.“
Jan schaute befremdet auf seinen Kumpel. „Wie meinst du das?“
Sein Gegenüber lachte selbstgefällig. „Ich glaube, Lena hasst ihre Schwester. Sie wird nie genauer nachfragen, wie das zwischen mir und Nele war.“
Jan fröstelte unwillkürlich. „Du hast dich schwer verändert, Alter. Ich erkenne dich nicht wieder. Wenn du Lena wirklich lieben würdest, dann würdest du jetzt anders sprechen. Dir ist echt nicht mehr zu helfen.“
Damit drehte sich Jan um und verschwand. Zurück blieb Niko. Dieser straffte nun seine Schultern. Er würde sich Lena zurückholen, dessen war er sich sicher.
„Warte nur, sie wird mich lieben. Dafür habe ich schon vorgesorgt…“