Beiträge von Eaver

    So ihr Lieben, endlich bin ich dazu gekommen die Bilder des neuen Kapitel zu machen.
    Es tut mir leid, dass ich euch mal wieder habe warten lassen.
    Wir wünschen euch Frohe Ostern und viel Spaß beim Lesen.



    Kapitel 26
    Vertrauen




    Stille. Atemlose Stille. Nichts regte sich in dem kleinen Wohnzimmer. Die drei Menschen schienen nichts wahrzunehmen. Beinahe lautlos zog eine Fliege ihre Bahnen.
    Lena zitterte und wagte es nicht, aufzusehen. Was würde Chris nun sagen? Sie hatte den Schmerz in seinem Gesicht gesehen, als sie ihm alles gestanden hatte. Schmerz und Verzweiflung, Trauer,….
    Plötzlich fühlte sie sich von zwei starken Armen sanft umarmt. Sie blickte hoch und schaute direkt in die klaren Augen ihres Verlobten.
    Er räusperte sich kurz. „Lena, warum um Gottes willen…Warum hast du mir nie etwas davon gesagt?“
    Sie weinte bitterlich, klammerte sich an ihn und wollte nie mehr weg von diesem Ort der Geborgenheit. So fühlte sie sich in seinen Armen. Geborgen und sicher.
    „Oh Chris, verzeih mir. Ich wusste nicht weiter…“




    Sanft legte er ihr einen Finger auf die Lippen. „Du musst dich nun wirklich nicht entschuldigen. Lena, Süsse. Du hast doch nichts falsch gemacht. Er jetzt begreife ich, wie verzweifelt du gewesen sein musst. Lena, es wird alles gut. Du hättest es mir sagen müssen, niemals hätte ich zugelassen dass du dies alles tust. Nie! Was musstest du durchmachen, leiden und über dich ergehen lassen…“
    Lena blickte an ihm hoch. „Ich habe es für dich getan, weil ich dich über alles liebe. Der Gedanke, dass du eingesperrt wirst….ich habe das nicht ertragen. Ich brauch dich doch so sehr!“
    „Mein Engel, nicht zu diesem Preis. Lena, wir müssen etwas unternehmen!“
    Sie schluchzte. „Aber was?“




    Chris’ Gesicht zeigte wilde Entschlossenheit. „Jedenfalls lasse ich nicht zu, dass er noch ein einziges Mal in deine Nähe kommt. Wenn er dich noch einmal anfasst, drehe ich durch. Lena, denk doch an uns. An unser Baby. Spatz, wir werden Eltern!“
    Lena schaute sprachlos auf Chris. „Aber…aber….ich weiss doch nicht einmal…“
    “…ob ich der Vater bin?“, vollendete Chris ihren Satz. „Das wollte du doch sagen, oder? Süsse, ich habe ein gutes Gefühl dabei. Und selbst wenn es anders ist, es ist UNSER Kind! Egal wer der Erzeuger ist. Ich stehe zu dir, wir schaffen das!“
    „Aber wie, wie Chris??? Wir können nichts gegen Niko unternehmen.“




    Chris blickte erst Kiia, dann Lena ernst an. „Ich werde mich selbst anzeigen. Ich hätte es schon längst tun sollen. Ich denke, es wird sich positiv auf das auswirken, was ich getan habe. Ich muss endlich zu dem stehen, was ich getan habe. Dann kann mich Niko auch nicht mehr als Mörder hinstellen. Ich bin sicher, ich finde auch noch ein paar Leute von damals, die für mich aussagen. Lena, wir packen das. Ich werde schon nicht eingesperrt, bestimmt nicht. Lass es uns zusammen durchstehen. Du und ich. Ich schwöre dir, keiner wird dich jemals wieder unglücklich machen. Niemand wird dich verletzten, ich lass es niemals mehr zu. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen, wenn es sein muss. Nichts ist für mich auf der Welt so kostbar wie du – äh – wie ihr! Du und unser Kind! Ihr macht mich so glücklich!!! Ich liebe dich!“




    „Kinder, vergesst nicht dass ich auch noch da bin! Ich werde Niko aufsuchen. Was ihm dann blüht, könnt ihr euch nicht vorstellen. Verlasst euch drauf, er wird euch nicht mehr behelligen. Dafür sorge ich. Ich habe da so etwas in der Hinterhand, dass ihn gewiss überzeugen wird seine Klappe zu halten. Wozu also dich selbst anzeigen?“
    Chris blickte interessiert auf Kiia. „Was meinst du damit?“
    Sie grinste. „Nun ja, ich weiss etwas von ihm, dass er mir mal in einer schwachen Minute anvertraut hat. Er erinnert sich gewiss nicht mehr daran, ich sehr wohl. Ich denke, wenn ich das publik mache, verliert er alles. Als Arzt hat er dann keine Chancen mehr. Ich mache ihn so klein mit Hut!“ Dabei hielt sie ihre Hand kurz über den Boden.
    Lena fiel Kiia um den Hals. „Was du für uns tust, werde ich dir nie vergessen. Niko ist doch immer hin auch dein Sohn…“
    Kiia winkte ab. „Jetzt nicht mehr. Das hat er sich auf ewig verwirkt. Haltet mich nicht für herzlos. Ich habe meine Kinder immer geliebt, auch Aija war alles für mich. Ihr Tod hat mich tief erschüttert, ich zeige es nur nicht so.“ Dabei stahl sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel.




    Jetzt war es Lena, die Kiia fest im Arm hielt. „Warum hast du mir nie gesagt, wie sehr dich ihr Tod trifft?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Du hättest mir nicht helfen können. Niemand konnte das. Alle sprachen schlecht von ihr. Sie geriet einfach in die falschen Kreise. Viele Menschen hatten auf sie einen schlechten Einfluss. Ich habe für sie gekämpft – bis zum Schluss. Niemals hätte ich sie im Stich gelassen. Ich war sogar mit ihr in dieser Entzugsklinik…ihr Tod war für mich der schlimmste Schlag meines Lebens. Aber Niko…Niko bedeutet mir nichts mehr. Ich habe lange gekämpft, auch für ihn. Aber er nahm es nicht an, hat meine Hand nicht mal gesehen. Jetzt muss ich etwas tun, ich will nicht das du unglücklich wirst, Kind!“




    Sie warf noch einen Blick auf Chris. „Auch du sollst glücklich sein, ich habe dich ebenso ins Herz geschlossen. Wir schaffen das, alle zusammen. Ich möchte doch mein Enkelkind aufwachsen sehen.“ Damit zwinkerte sie beiden zu.
    Lena lächelte zum Ersten mal seid Wochen wieder. „Es ist doch dein Enkelkind, Mama!“
    Kiia strahlte. „Du hast mich schon so lang nicht mehr Mama genannt. Damit machst du mich so glücklich.“
    Lena schämte sich in diesem Moment noch mehr. „Ich konnte es nicht. Es fiel mir so schwer. Ich habe mich so gefreut, eine leibliche Mutter zu haben. Aber irgendwie warst du mir dennoch immer mehr Freundin. Meine Mama war für mich immer Laura, die mich auch aufgezogen hat. Bist du mir böse?“
    Kiia schmunzelte. „Nein, Engel. Ich wäre überrascht würdest du anders denken. Es spricht für dein gutes Herz.“
    Nun griff Lena nach der Hand ihrer Mutter. „Aber nun fühlt es sich anders an. So, als hätte ich zwei Mütter.“




    Chris trat hinzu und schloss Mutter und Tochter in seine Arme.
    Sprachlos vor Glück schmiegte sich Lena hinein. Jetzt glaubte auch sie daran, dass alles gut werden würde…


    Kapitel 25
    Einziger Ausweg




    Angst! Kalte, nackte Angst! Was sollte sie bloss tun? Gab es überhaupt einen Ausweg? Hilfe?
    Lena glaubte nicht mehr daran, dass alles gut werden würde. Sie trug ein Kind unter dem Herzen! Ein Kind…
    Unbewusst legte Lena ihre Hände schützend auf ihren Bauch. Noch war er ganz flach. Dennoch wuchs Leben in ihr. Doch wer war der Vater?
    Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, konnte es nur Niko sein. Die Wahrscheinlichkeit war um einiges höher als bei Chris. Mit ihm schlief sie so gut wie gar nicht mehr. Sie konnte es einfach nicht. Aber mit Niko…
    Lena erschauerte bei dem Gedanken, dass ausgerechnet er der Vater sein sollte. Es musste doch einen Weg aus dieser verzweifelten Lage geben. Es musste einfach! Lena ertappte sich dabei, wie sie zum ersten Mal seid langem lächelte. Ein Baby! Sie würde Mutter werden. Genau das hatte sie sich schon immer gewünscht.




    Doch gleichzeitig wurde Lena ihre ganze, verzweifelte Lage bewusst. Sie konnte dieses Kind nicht kriegen! Wie würde es aufwachsen? Sie war sich sicher, Chris würde auch dem Kind eines anderen ein guter Vater sein. Er würde sie nie verstossen, zu ihr stehen und für sie da sein. Aber sie konnte es ihm nicht eingestehen oder sagen. Es wäre das Ende ihrer Beziehung. Lena wusste, Niko würde nicht lange fackeln. Er würde sofort die Polizei verständigen. Aber eben das wollte Lena nicht. Chris verlieren…ihren einzigen Lebensinhalt. Moment, der einzige???? Lena lächelte erneut unbewusst. Es gab noch jemanden seid kurzen, um den sie sich kümmern musste. Eben dieses Leben in ihr half Lena, neuen Mut zu fassen. Sie musste sich wehren, kämpfen für ihr Kind! Bloss wie???




    KIIA, schoss es der jungen Frau durch den Kopf. Wenn jemand Rat wusste, dann sie. Diese konnte Niko nicht erpressen oder bedrohen. Entschlossen lenkte sie ihre Schritte zu Kiias Wohnung.
    Es dauerte nicht lange, bis sie selbige erreichte. Sie wohnte nur wenige Strassen entfernt. Lenas Knie waren weich wie Butter. Wusste sie Rat? Kannte sie eine Lösung? Würde sie ihr überhaupt helfen?
    Als sie dieser dann gegenüberstand, brach Lena regelrecht in sich zusammen. Sie stolperte in Kiias Arme und fühlte sich im selben Moment fest umschlungen. Geborgenheit machte sich in Lena breit. Endlich konnte sie weinen, sich fallen lassen…es dauerte lange, bis der Tränenfluss versiegte. Kiia hatte Lena in das geräumige Wohnzimmer geführt. Dort hielt sie diese einfach nur fest, streichelte beruhigend über Lenas Haar.




    Nach einer halben Ewigkeit, so schien es Lena, schob Kiia sie ein Stück von sich weg und blicke ihr tief in die Augen. „Lena, Kind. Was ist geschehen? Ist etwas mit Chris? Fehlt ihm was?“
    Die Angesprochene schüttelte unter erneuten Tränen den Kopf. „Nein, ihm fehlt nichts. Kiia…ich bin schwanger.“
    “Aber das ist doch wunderbar, mein Engel. Hast du Angst, Chris würde sich nicht freuen?“
    Ein Schluchzen antwortete ihr. „Ich…ich…ich weiss nicht wer der Vater ist. Ich schäme mich so.“
    “Lena, du gehst doch nicht fremd! Da stimmt doch etwas nicht. Heraus mit der Sprache, was bedrückt dich?“
    “Merkt man mir das so deutlich an?“ Ein Seufzer begleitete diese Worte.
    Die erfahrene Frau schmunzelte kurz. „Wie sollte ich deine Tränen sonst deuten?“
    „Ich bin so durcheinander…ich weiss nicht mehr weiter. Am besten wäre es, ich würde sterben.“
    “So darfst du doch nicht sprechen, Lena! Versündige dich nicht. Es gibt für alles eine Lösung, man muss sie nur sehen. Jetzt erzähle mir erst mal, was vorgefallen ist. Ich helfe dir, du bist nicht mehr alleine.“




    Dankbar blickte die verzweifelte, junge Frau auf Kiia. Erst stockend, dann immer flüssiger kamen die Worte von ihren Lippen. Schließlich sprudelte es nur so aus Lena heraus. Allen Kummer, alles Belastende und alle Tränen redete sie sich von der Seele. Kiias Gesicht wurde immer sorgenvoller und blasser. Zu ungeheuerlich war das, was ihr gerade anvertraut wurde. Sie hatte immer geahnt, dass Niko kein besonders guter Mensch war. Aber das er zu so etwas fähig war, erschreckte sogar sie.
    Kiia legte einen Arm um die bebenden Schultern Lenas. „Jetzt bist du nicht mehr alleine. Wir müssen etwas tun. Als erstes erzählen wir zusammen Chris davon.“
    “Nein, Kiia! Ich flehe dich an. Sag ihm nichts. Ich möchte nicht das ihm etwas geschieht.“




    „Ihm geschieht nichts,“ erwiderte die ältere Frau. „Aber er muss es wissen. Zusammen können wir dann vielleicht etwas gegen Niko unternehmen. Gib dir einen Ruck, vertrau ihm! Chris wird zu dir stehen. Er würde niemals wollen, dass du dich wegen ihm so quälst! Komm schon, wir gehen jetzt zu ihm.“
    Lena nickte scheu. Sie hatte wahnsinnige Angst davor, alles zu verlieren…

    Vielen lieben dank euch für die netten Kommentare.
    Hier das neue Kapitel - hoffentlich gefällt es euch.


    KAPITEL 24
    ERSCHRECKENDE ENTDECKUNG



    Das Wasser prasselte über ihren Körper. Immer und immer wieder. Wie eine Wahnsinnige schrubbte Lena ihren Körper ab. Duschgel über Duschgel verbrauchte sie dabei. Doch es nützte alles nichts. Auch nach fast einer Stunde intensiven Duschens fühlte sie sich nach wie vor dreckig. Es half alles nichts, den Schmutz welcher auf ihrem Körper klebte war nicht abzuwaschen. Genauso wenig wie der Schleier, welcher sich auf ihre Seele gelegt hatte und immer dichter wurde.
    Lena stieg aus der Dusche und wickelte sich in ein sauberes Tuch. Sie strich sich eine Haarsträhne aus ihrer erhitzen Stirn. Das Wasser war schließlich ganz schön heiss gewesen. Zu den Tropfen, welche von ihren Haaren über ihre Wangen liefen, mischten sich unzählige Tränen. Lena wusste einfach nicht mehr weiter. Am liebsten würde sie einschlafen und niemals mehr aufwachen. Aber genau dazu fehlte ihr der Mut. Sie schaffte diesen Schritt kein zweites Mal. Sich umzubringen war gewiss keine Lösung. Am allerwenigsten für Chris. Oh Chris…



    Lena schlug ihre Hände vor das Gesicht und weinte bitterlich. Warum gab es keinen Ausweg für sie? So sehr sie auch danach suchte, es war unmöglich einen zu finden. Zu sehr befand sie sich schon in Nikos Fängen. Immer und immer wieder forderte er sie auf, mit ihm zu schlafen! Zärtlich zu ihm zu sein, ihn zu küssen….Lena hielt sich stöhnend eine Hand auf den Bauch und unterdrückte ein Würgen. Doch es nützte nichts. Lena stürzte auf die Toilette zu und übergab sich mehrmals. Sie konnte nichts mehr essen, musste sie es doch ohnehin gleich wieder erbrechen. Wenn sie bloss an Niko dachte, zog sich ihr Magen zusammen. Wann hörte dieser Alptraum endlich auf? Würde Niko irgendwann aufhören, sie besitzen zu wollen?



    Als Lena wenig später auf dem Sofa lag, weil ihr schwarz vor Augen geworden war, ging es ihr eher noch schlechter. Alles drehte sich und die weiterhin aufsteigende Übelkeit raubt ihr fast alle Sinne. Wie sollte sie so den Alltag durchstehen? Chris drängte sie jeden Tag mehr, zum Arzt zu gehen. Aber was sollte sie dem Doktor sagen? Sie wusste doch, was los war. Da konnte ihr auch kein Arzt helfen. Niemand konnte ihr helfen! Niemand…
    Sie kannte die Antwort auf ihre Frage. Es gab nur eine Lösung, um dieser Hölle zu entgehen. Sie musste Chris die Wahrheit sagen. Doch das war unmöglich. Damit beförderte sie ihn hinter Gittern. Das aber würde er nicht durchstehen, so gut kannte sie ihn. Zudem – auch sie hätte keine Kraft dazu.



    Als sie den Schlüssel im Schloss der Haustüre hörte, bemühte sie sich verzweifelt, auf die Beine zu kommen. So durfte Chris sie nicht sehen. Doch Lena war nicht schnell genug, zu schwach waren ihre Füsse. Sie stolperte Chris regelrecht entgegen. Dieser fing sie auf und starrte erschrocken auf seine Freundin.
    “Lena, Engelchen, um Gottes Willen…wie siehst du denn aus? So geht es nicht weiter, du musst zum Arzt. Jetzt und sofort!“ Damit wollte er zum Telefon greifen.
    Lena allerdings nahm ihm mit letzter Kraft den Hörer aus der Hand. „Nein, Chris. Bitte…ich…ich habe mir nur den Magen verdorben. Das vergeht wieder. Ich möchte mich einfach nur hinlegen.“
    Chris fuhr sich verzweifelt durch sein kurz geschnittenes Haar. „Wie lange willst du mir noch den Bären aufbinden, du hättest dir den Magen verdorben? Lena, so hab doch Vertrauen zu mir!“



    Wieder durchlief Lenas Körper ein Zittern. „Chris, ich kann es dir nicht sagen. Es ist besser du weißt es nicht.“
    “Lena, was weiss ich nicht? So sprich doch mit mir. Ich möchte dir helfen, begreif das doch. Lena, ich liebe dich!“
    Sie wusste, es musste etwas passieren. JETZT! So ging es nicht mehr weiter. Chris schöpfte schon Verdacht. Sie musste ihn doch schützen, irgendwie! Vielleicht half doch ein Arztbesuch?
    Sie schüttelte daher ihren Kopf. „Es gibt nichts zu sagen. Ich fühle mich einfach nicht wohl und habe Angst davor, es könnte etwas ernstes sein.“
    So ganz schien Chris ihr nicht zu glauben. Bedächtig wiegte er den Kopf hin und her. Aber er wirkte besänftigt.
    „Ich werde morgen zum Arzt gehen, ja?“
    Damit gab er sich nun endgültig zufrieden…



    Wenig später….
    „Sagen Sie das noch einmal…?“ Blass und übernächtigt blickte Lena in das Gesicht des Arztes.
    „Nun, Sie scheinen sich nicht gerade zu freuen.“ Er schien nicht ganz zu wissen, wie er mit Lena umgehen sollte. Ihre Reaktion verunsicherte ihn offensichtlich. Mit wachem, interessiertem Blick musterte er sie unentwegt. „Warum freut sie sich nicht?“ stand ihm direkt auf die Stirn geschrieben.
    Was hätte sie ihm auch sagen sollen? „Entschuldigen Sie, aber ich weiss nicht wer der Vater ist?“ Oder etwa „Der Vater zwingt mich regelmässig, mit ihm zu schlafen?“
    Nein, dass ging alles nicht. Lena musste allein damit fertig werden. Ganz alleine….




    So ihr lieben, nachdem das Forum wieder funktioniert und wir beide wieder etwas mehr Luft haben, bekommt ihr endlich das neue Kapitel.


    Wahrscheinlich werdet ihr euch wundern, warum Chris aufeinmal anders aussieht?! Leider musste ich eben feststellen das bei dem Chris zuvor das Gesicht nicht mehr vorhandenen war und auch nach zwei mal Neustarten, änderte sich daran nichts, somit musste leider der alte Chris gegen einen anderen ausgetaucht werden, anderenfalls hätten wir die FS kaum vorsetzen können. Nach langem überlegen haben wir uns entschieden, diese Rolle "Alexander Horpkins", einen Simmann den ich gestern erstellt habe, zu überschreiben.
    Wir hoffen das ihr euch auch mit dem neuen Chris anfreunden könnt. Extra um etwas mehr Ähnlichkeit herzustellen, bekam er die Augenfarbe und die Haarfarbe vom "alten" Chris verpasst.


    Soviel zu dem Austausch von Chris, nun viel Spaß beim Lesen des neuen Kapitels.



    Kapitel 23
    Ungeweinte Tränen



    „Lena, hörst du mir überhaupt zu?“ Chris Stimme riss sie aus ihrer Versunkenheit. Sie hatte ihm tatsächlich nicht zugehört.
    „Entschuldige, Schatz. Ich war mit meinen Gedanken woanders. Was hattest du gesagt?“ Lena bemühte sich, ihrer Stimme einen normalen Klang zu geben.
    Ein Seufzer antwortete ihr. „Süsse, mach ich irgendetwas falsch?“
    Erschrocken wandte sie sich ihrem Verlobten zu. „Aber Chris, wie kommst du denn darauf?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiss es nicht. Du bist so komisch. Ich erkenne dich nicht mehr wieder. Hast du irgendwelche Sorgen? Kann ich dir irgendwie helfen?“
    Was sollte sie nur tun? Ihm die Wahrheit sagen? Ihm gestehen, dass sie mit Niko geschlafen hatte? Das sie von diesem erpresst worden war? Nein, sie konnte es nicht. Niko hatte ihr unmissverständlich klar gemacht, was passieren würde wenn sie ihr Stelldichein verriet. „Dann kannst du deinen Liebsten hinter schwedischen Gardinen besuchen!“ Nur zu deutlich waren ihr diese Worte noch bewusst, welche er gebraucht hatte. Nein, sie konnte Chris nichts davon sagen.




    Der einzige Trost für Lena war, dass sie seid dem von Niko nichts mehr hörte. Dennoch zuckte sie jedes Mal zusammen, wenn die Haustürglocke anschlug oder das Telefon klingelte. Auf der Strasse bildete sie sich ein, verfolgt zu werden. An jeder Häuserecke vermutete sie Niko. War das noch ein Leben? Doch ihr blieb nichts anderes übrig, als weiterzumachen. Sie wusste bloss nicht, wie…
    Ihr wurde bewusst, dass Chris immer noch auf eine Antwort wartete. „Nein, ich habe keine Sorgen. Das bildest du dir bloss ein. Mir geht’s gut.“ Zur Bekräftigung ihrer Worte stellte sie sich auf die Zehenspitzen um Chris einen Kuss auf die Wange zu geben. „Ich habe nur nicht gut geschlafen, dass ist alles. Mach dir darüber mal keine Gedanken.“
    Kummervoll musterte Chris die hübsche Frau an seiner Seite. Ihre Augen lagen tief in den Höhlen und ihre Haut war ungewöhnlich blass. Sah so jemand aus, der nur mal eben nicht gut geschlafen hatte? Er machte sich viele Gedanken darum und kam doch zu keinem Ergebnis.




    Spät am Abend lagen beide in dem breiten Doppelbett. Wie so oft in letzter Zeit wandte sich Lena aus Chris Armen und täuschte vor, zu müde DAFÜR zu sein. Er war total verzweifelt. Ihm drängte sich immer mehr der Gedanke auf, dass Lena ihm etwas verheimlichte. Doch was war das bloss? Der Gedanken, Lena könnte fremdgehen erschien ihm so abwegig, dass er diesen sofort wieder verwarf. So jemand war Lena nicht. Sie war dafür viel zu offen und geradlinig. Das passt nicht zu ihr. Nicht zu einem solch warmherzigen Menschen wie seine Lena!
    Er grübelte so lange vor sich hin, bis er schließlich einschlief. Eine Lösung fand er auch in dieser Nacht nicht…




    Auch die nächsten Tage über blieb Lena in sich gekehrt und verschlossen. Was Chris auch versuchte, es fiel nicht auf fruchtbaren Boden. Lena verweigerte sich ihm weiterhin und wich sämtlichen Fragen rigoros aus.
    Die Beziehung in Frage zu stellen kam dennoch für Chris nicht infrage. Auch wenn sie noch nicht verheiratet waren, so hatten sie einander mit der Verlobung trotzdem ein Versprechen gegeben. Für ihn war das gleichbedeutend mit einem Eheversprechen. Er würde es nicht brechen. Lena war für ihn da gewesen, vom ersten Augenblick an. Hatte ihn verstanden und so genommen, wie er war. Nun wollte er ihr all das zurückgeben.




    Lena wusste währenddessen nicht, woher sie die weitere Kraft nehmen sollte Chris weiterhin in die Augen zu sehen. Auch wenn sie es nicht freiwillig getan hatte – für sie war es eine Art Treuebruch gewesen, als sie mit Niko schlief. Sie hätte nein sagen können, sich ihm verweigern. Doch damit wäre es einem Verrat Chris gegenüber gleichgekommen. Sie hatte es doch nur für ihn getan! Oder war das einfach nur eine schlechte Ausrede ihrem Gewissen gegenüber?
    Sie grübelte ständig hin und her, was sie tun sollte. Doch eine Lösung fand auch sie nicht.




    Kurz darauf befand sich Lena alleine in der gemütlichen Wohnung. Auf einmal kam sie ihr leer und verlassen vor. So wie ihr Innerstes. Ohne Chris war einfach alles sinnlos. Er fehlte ihr, sobald er das Haus verließ. Sogar wenn er sich in einem anderen Zimmer befand, fehlte er ihr. Sie wusste nun, dass sie sehr wohl etwas fühlte. Sie wusste, dass in ihr eben nicht alles leer war. Doch warum brauchte es solche Momente, um sich darüber bewusst zu werden? War es jetzt nicht fast schon zu spät?
    Im selben Augenblick klingelte das Telefon. Lena zuckte zusammen und zitterte wieder am ganzen Körper. Mach dich nicht lächerlich, schalt sie sich innerlich selbst. Es konnte nicht Niko sein. Er hatte bekommen was er wollte.
    Dennoch vibrierte ihre Stimme, als sie sich meldete. Es herrschte kurzes Schweigen am anderen Ende der Leitung.




    „Lena Maus, wovor hast du bloss solche Angst? Ich habe Sehnsucht nach dir, sogar schrecklich grosse!“ Lena schluchzte auf. Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Es war nicht vorbei. Sie ahnte, dass es nie aufhören würde.
    „Niko, lass mich doch endlich zufrieden. Du hast bekommen, was du wolltest. Du hast versprochen, uns danach nicht mehr zu behelligen.“
    Er lachte kehlig. „Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen…war das nicht so? Ich habe es mir einfach anders überlegt. Ich möchte dich morgen Nachmittag sehen. Ziehe dir etwas Hübsches an. Dann kommst du zu mir in meine Wohnung. Es werden traumhafte Stunden für uns beide. Lena, du weißt doch was passiert wenn du nicht tust was ich möchte?“
    Lena weinte nun bitterlich. „Niko, ich flehe dich an. Zeige Chris nicht an und verlange das nicht von mir. Ich kann nicht.“
    „Das lasse ich nicht gelten. Du kannst schon, verlass dich darauf. Es bleibt dir gar nichts anderes übrig.“ Ich erwarte dich gegen 14 Uhr.“
    Damit legte er einfach auf. Lena brach fast lautlos in sich zusammen. Sie krümmte sich auf dem Boden vor Schmerzen. Schmerzen, welche ihre Seele verursachten…



    @ dimdidim, vielen dank für deinen Kommentar und deine ehrliche Meinung. Du hast gewiss Recht, das aussehen der Sims ist immer geschmackssache, auch wenn ich deine Meinung bezüglich lena teile. Ich finde sie mittlerweile auch nicht mehr so hübsch wie am Anfang, denn sie entstammt aus der Anfangszeit wo ich begonnen habe Sims zu erstellen und ich finde das sieht man ihr auch, trotz allem hänge ich an ihr, denn durch den text den Chrissy schreibt ist sie mir ans Herz gewachsen.
    Schön das dir die Bilder gefallen und ebenso der Inhalt der Geschichte.
    Also nochmal, dankeschön.


    Doch es sollte ihr schon im nächsten Moment auf den Lippen gefrieren.
    „Was tust DU hier?“ Dieses Wort spie sie fast.
    „Ich muss mit dir sprechen, sofort!“ Der Besucher zeigte sich wenig beeindruckt von Lenas abweisender Haltung.
    „Ich aber nicht mit dir, also verschwinde.“ Damit wollte sie ihm die Türe vor der Nase zuschlagen. Doch Niko war schneller. Mit einem Satz war er schon im Flur.
    Er schaute Lena tief in die Augen. „Gib mir fünf Minuten, mehr verlange ich nicht. Nur fünf Minuten!“.
    Ein hasserfüllter Blick flog ihm zu. „Wozu? Was fehlt dir diesmal? Welche Krankheit hast du dir für heute ausgedacht? Masern? Aber nein, ich vergass. Mit solchen Kleinigkeiten gibst du dich niemals zufrieden.“
    Niko fixierte die gegenüberliegende Wand. Komisch, sie schien ihn magisch anzuziehen. Hatte er Lena überhaupt zugehört? Sicher war sie sich da nicht.




    „Niko! Wenn du mir schon meine kostbare Zeit stiehlst, dann höre mir zu und achte auf das, was ich sage. Du nervst, du störst und du bist nicht willkommen. Du gehst mir gewaltig gegen den Strich, ich kann dich nicht ausstehen und du ödest mich an. Reicht dir das, um endlich zu verschwinden?“
    „Warum bist du so unhöflich? Was habe ich dir getan?“ Niko biss sich auf die Lippen. Das war eine blöde Frage gewesen, er wusste es selbst.
    Lena lachte abfällig. „Du? Mir? Ach weißt du, nichts Besonderes. Du hast mir nur vorgespielt, todkrank zu sein. Du hast auch den Tod meiner Schwester für dich genutzt, nur um mich an dich zu binden. Aber ist alles nicht schlimm, nicht wahr? Jetzt verschwinde, sonst rufe ich Chris an.“
    Niko lachte. „Diesen Junkie? Glaubst du allen Ernstes, ich hab Angst vor dem?“
    Lenas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Ihre Stimme klang gefährlich ruhig. „Chris besitzt etwas, dass du nie haben wirst. Es wohnt in seinem Herzen und in ihm. Weißt du eigentlich, dass du mir Leid tust? Chris ist verdammt reich, weil er so viel besitzt. Du hast überhaupt nichts. Warmherzigkeit, Liebe, Verständnis, Ehrlichkeit, Menschlichkeit, Vertrauen, Zuverlässigkeit…Dinge, die du nie kennen wirst.“




    Niko blickte der jungen Frau tief in die Augen. „Hat dir das mit uns überhaupt nichts bedeutet?“
    Lena hielt dem Blick Nikos stand. „Du weißt, warum es zu dieser Ehe überhaupt kam. Du weißt, warum ich mich auf dich eingelassen habe. Es war echtes, tiefes Mitleid und auch das Gefühl, mit dir verbunden zu sein. Auf eine eigenartige Art und Weise. Mit Sicherheit hat es mir auch etwas bedeutet, sonst wäre ich nie mit dir zusammen gewesen. Aber geliebt habe ich dich nie.“
    „Ich möchte noch einmal mit dir schlafen, mein Engel!“ Gefährlich ruhig klang diese Stimme. Ein lauernder Unterton schwang darin mit.
    Lena tippte sich bezeichnend an die Stirn. „Ich glaube, du bist dabei den Verstand zu verlieren. Nenne mir einen Grund, weshalb ich mit einem Monster wie dir in die Kiste springen sollte. Du bist doch nicht normal. Verschwinde, sofort!“




    Doch Niko dachte nicht daran, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Er ließ sich auf das gemütliche Sofa fallen und nahm eine bequeme Position ein. „Ich würde mir an deiner Stelle genau überlegen, was ich tue. Entweder, du schläfst mit mir oder ich gehe zur Polizei und erzähle diesen das ein oder andere über deinen herzallerliebsten Chris.“
    Lena wurde blass. „Was willst du damit sagen? Ich weiss überhaupt nicht, wovon du sprichst.“
    Niko lachte dröhnend. „Das weißt du nicht? Nun, mein Engel. Dann muss ich dir wohl auf die Sprünge helfen. Es gab da mal einen Überfall, bei diesem wurde ein Mann schwer verletzt. Soweit ich mich entsinne, war Chris daran beteiligt. Bis heute weiss man nicht, wer damals die Täter waren. Könnte sich doch leicht noch ändern, oder was meinst du, Engelchen? Raub mit versuchten Mordes….“
    „Du Schwein, Chris wollte niemals jemanden umbringen!“ Lena zitterte jetzt am ganzen Körper.
    Niko lachte erneut siegessicher. „Das sagst du! Aber was glaubst du, wem glaubt die Polizei mehr? Einem mittlerweile angesehenen Klinikleiter –ja, da schaust du, ich bin aufgestiegen. Beziehung machen alles möglich Mäuschen.“ Ein weiteres schallendes Gelächter begleitete diesen Satz. „Wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Was glaubst du, wem glaubt man mehr? Einem angesehenen Klinikleiter oder diesem Ex-Junkie?“




    Lenas Augen waren übergross und ängstlich auf den Mann vor ihr gerichtet. Ihr war klar, dass Niko sie in der Hand hatte. Sie traute ihm durchaus zu, mit seinem Wissen zur Polizei zu gehen. So gut kannte sie ihn mittlerweile, dass er vor nichts zurück schreckte. Vor absolut gar nichts!
    Lenas Stimme vibrierte, als sie sich voller Angst an Niko wandte: „Wenn ich tue, was du von mir verlangst…lässt du uns dann zufrieden?“
    Er tastete mit einer Hand nach Lenas Arm. „Was dachtest du denn, Süsse?“
    Lena schloss ihre Augen und blinzelte die aufsteigenden Tränen zurück, bekämpfte ihren Ekel. Sie wusste, wenn sie Chris nicht verlieren wollte, musste sie tun was Niko von ihr verlangte….



    Bonusbild:




    Kapitel 22
    Schatten der Wahrheit




    „Hey Schatz, woran denkst du?“ Zärtlich umfing Chris die schlanke junge Frau.
    Lena seufzte brunnentief. „Ich weiss auch nicht…in mir ist alles in Aufruhr. So, als wäre es noch nicht vorbei.“
    Chris zog fragend seine Augenbrauen in die Höhe. „Wie meinst du das? Als wäre was noch nicht vorbei?“
    Lena warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. „Ich bin so verwirrt wie noch nie in meinem Leben. Ich habe das Gefühl, nur Fehler gemacht zu haben.“
    Chris erschrak sichtlich. Seine Stimme zitterte leicht, als er erwiderte: „Fehler?“
    Erst jetzt schien Lena aus ihren Gedanken aufzuwachen. Erschrocken kuschelte sie sich an ihren Liebsten. „Liebling, es tut mir leid. Nimm mein Gerede nicht so wichtig. Gerade mit dir habe ich alles richtig gemacht. Ich brauche dich doch so sehr!“ Damit küsste sie ihn zärtlich.
    Erleichtert und voller Inbrunst erwiderte der junge Mann den Kuss der lockenden Lippen.




    „Aber trotzdem spüre ich, dass du etwas hast. Lena, was ist los?“ Besorgt musterte er die junge Frau an seiner Seite.
    „Ach Chris, es ist so viel passiert. Ich traue diesem Glücksgefühl einfach noch nicht. Ich habe Angst, dass schon im nächsten Moment irgendetwas mein Glück mit dir zerstört.“ Sie sah ihn mit einem traurigen Blick an.
    „Lena, hab doch endlich mal ein wenig Vertrauen in das Leben,“ wandte sich Chris an seine Freundin. „Sonst machst du dich noch kaputt. Es kann nichts mehr passieren. Alles ist gut mein Engel. Alles, hörst du?“
    Ein Seufzer antwortete ihm. Sie wollte doch so gern daran glauben. Es gab nichts, dass sie sich mehr wünschte als dieses Vertrauen endlich zu entwickeln! Doch es gelang ihr nicht. Zu viel war passiert. Ausserdem dachte sie gerade in diesem Moment nicht an Chris und das machte Lena Angst. Sie spürte seine Lippen und fühlte die zärtlichen Berührungen seiner Hände. Dennoch schien es ihr nichts zu bedeuten. Was war nur los?




    Als Chris wenig später zu dem von ihm geschaffenen Jugendheim aufbrach, wollte Lena sich an die Hausarbeit machen. Doch irgendwie konnte sie sich nicht dazu aufraffen, geschweige denn motivieren. Noch war sie nicht so weit, sich der Zukunft zu öffnen. Die Vergangenheit wog zentnerschwer auf ihren Schultern.
    Sicher, sie machte sich selbst keine Schuldgefühle mehr. Sie weinte nur noch selten um ihre Schwester Nele. Auch Aijas Tod hatte seinen Schrecken verloren. Die Lücken ließen sich niemals schließen. Aber eine gewisse Beständigkeit im Leben war zurückgekehrt. Warum nur konnte sie sich dieser nicht ganz hingeben? Was machte sie falsch? Was konnte sie nur tun, um endlich frei durchatmen zu können? Sie hatte Chris, war glücklich mit ihm und lebte in einer schönen, geräumigen Wohnung. Chris war sogar über seinen Schatten gesprungen und hatte sich für sie komplett verändert. Er hatte alles von seinem wilden Äusseren abgelegt. Die Piercings waren verschwunden, die langen Haare abgeschnitten…er wirkte wie ein ganz normaler, anständiger junger Mann. Das alles nur für sie…Doch weshalb empfand sie dies alles nicht so? Lena horchte tief in sich hinein. Was war da? Sie konzentrierte sich ganz auf sich selbst und als sie die Antwort wusste, erschrak sie. In ihr war….einfach NICHTS! Leere! Warum war sie nicht mehr fähig, vorbehaltlos zu fühlen?




    NEIN! Lena schüttelte über sich selbst den Kopf. Sie durfte nicht verlangen, dass von jetzt auf gleich alles anders war. Einfach abschalten und auf Knopfdruck strahlen – sie konnte das nicht. Sie war doch keine Maschine, kein Fernseher den man einfach ausknipsen konnte. Sie war ein Mensch aus Fleisch und Blut! Sie musste sich selbst Zeit lassen, dem Leben neu zu vertrauen. Neuen Mut zu fassen! Was geschehen war, ließ sich nicht einfach so vergessen. Lena war sich nun ganz sicher – sie würde es irgendwie schaffen. Aber nicht sofort – nicht morgen und bestimmt auch nicht nächste Woche. Aber irgendwann….Ja, irgendwann würde es ihr gelingen.





    Das Klingeln der Haustürglocke riss sie aus ihrer Versunkenheit. Eigentlich hatte sie keine Lust auf Besuch. Nicht in diesem Augenblick. Doch sie konnte den Besucher auch nicht einfach stehen lassen. Es wäre zu unhöflich gewesen. Schließlich stand ihr kleines Auto vor der Türe – die Fenster waren alle geöffnet. Es war nicht zu übersehen, dass jemand zuhause war. Also erhob sie sich seufzend und ging zur Türe. Lena versuchte, ein Lächeln aufzusetzen. Sie wollte nicht, dass jemand bemerkte wie es in ihr arbeitete. Sie warf auf dem Weg zur Türe einen Blick in den Flurspiegel. Ja, dieses Lächeln würde man ihr abnehmen.

    @ Lenya, vielen dank für deinen Kommentar. Du hast Recht, Chris liebt Lena mehr als sein Leben, ansonsten hätte er ihr sicherlich nicht verzeihen können. Ich persönlich hätte an seiner Stelle gewiss anderes reagiert. Ob es Niko war oder nicht, kann ich dir leider nicht sagen, nur so viel, es werden noch einige Überraschungen geschehen, in wiefern er daran beteiligt ist oder nicht, wird die Zeit zeigen


    @ Nerychan, auch dir dankeschön, es ist immer wieder schön deine Gedankengänge ist verfolgen. Ich kann leider nicht genauer auf deine Frage eingehen, ohne mich eventuell zu verraten.


    @ Rivendell, auch dir danken wir sehr für deinen Kommentar. Nun, jetzt schon das Ende? Denklich ja, passend, nun das wäre wieder ein anderes Thema. An dieser Stelle würde ich gerne Saskia zittiere "Ein Happyend würde bei dieser Story irgendwie nicht passen".
    Und ich denke sie hat in gewissen Maßen recht, ein Happyend, zumindest ein solches, würde meiner erachtens der Story nicht treu werden, zuvor muss, Lena, bevor ein Ende in sicht ist, noch etwas aushalten...


    @ UserGab637, dankeschön. Ersteinmal.. wow.. Deine Anmerkung über die Liebe hat uns sehr gerührt und wie können dir nur Recht geben. Nur stellt sich nun die Frage, ist Lena Chris wahre Liebe und umgekehrt?
    Auch deine Auführungen betreffend Niko Und Jens sind gut durchdacht und interessant.
    Bezüglich deines Kritikpunktes betrefflich des einen Bildes, nehme ich gerne an und werde mir mühe geben dass mir so ein dummer Fehler nicht mehr unterläuft, auf jeden Fall hast du recht.


    So gleich wird dann der neue Teil online gestellt. Tut mir leid das die Kommentare nur oberflächlich beantwortet sind. Beim nächsten Mal wird wieder näher drauf eingegangen.

    @ Rivendell, vielen dank dir.



    So ihr lieben, nachdem ihr meinetwegen euch solange gedulden musstet, hier ein neues Kapitel!
    Die Auflösung ob Chris Lena verzeiht oder nicht, seit gespannt^^
    Wir wünschen euch viel Spaß beim lesen..


    KAPITEL 21
    Ewiges Glück?


    Kurz darauf betrat Lena den Club. Staunend blickte sie sich um. Über der Tür prangte ein Schild: „Zuflucht für Jugendliche.“
    Die Räume selbst waren in hellen Farben gestrichen. Überall fanden sich gemütliche Sitzecken und Aufenthaltsgelegenheiten. Ein Billardtisch fand sich darin eben so wie eine Fernsehecke. Es lud direkt zum Entspannen und glücklich sein ein. Hier mussten sich verwundete Seelen wohl fühlen.
    In einer Ecke sass Chris in einem Sessel und brütete scheinbar über wichtigen Papieren. Der neue Club schien kurz vor der Eröffnung zu stehen, jedenfalls war er menschenleer. Lena ging das Herz auf! Wie sehr sie ihn doch liebte. Seine blosse Anwesenheit ließen ihre Handflächen schwitzen. Ihr Herz klopfte wie damals zum Zerspringen.





    Auch er schien ihre Gegenwart zu spüren. Langsam hob er den Kopf. Ein ungläubiges Strahlen glitt dabei über sein Gesicht. „Lena!“ So viel Liebe, so viel Geborgenheit und so viel Vertrauen steckten in diesem einen Wort. Lena lief eine Gänsehaut über den Rücken. „Chris!“
    Damit lagen sie sich auch schon in den Armen. Herz fand erneut zu Herz. Um die beiden jungen Leute herum versank die Welt. Nichts Trennendes stand zwischen ihnen. Mund fand zu Mund. Wie viel anders war dieser Kuss, wie viel schöner das Gefühl. Zärtlich nahm dieser von ihren Lippen Besitz. Es war eine stille Aufforderung und Lena gab sich ganz dieser hin.



    „Lena, meine über alles geliebte Lena. Was tust du hier?“ Damit trat er einen Schritt zurück und sah ihr tief in die Augen.
    „Ich bin hier, um dir zu sagen wie leid mir alles tut. Ich habe dir sehr wehgetan und ich hoffe, du kannst mir das jemals verzeihen. Chris, ich gehöre zu dir. Ich liebe dich, ich…“
    Weiter kam sie nicht. Erneut verschloss ihr Chris ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss, welcher ihr die Tränen in die Augen trieb. Noch nie in ihrem ganzen Leben war sie so glücklich gewesen. Mit einem Lächeln, dass ihn für Lena noch liebenswerter machte, nahm er ihre schmale Hand in die seine. Er führte sie in einen kleinen Nebenraum - sein Büro. Lena vertraute ihm blind, so sehr liebte sie diesen Mann. Ohne den geringsten Argwohn und ohne Angst folgte sie ihm. Mit all ihrer Liebe im Herzen. Ihre Augen spiegelten all das Vertrauen wieder, welches sie für ihn empfand. Als Chris sie auf das Sofa hob, war sie bereit für ihn. Sie wartete auf ihn und ihre Seele verschmolz mit seiner. Sie liebten einander so, wie es Lena sich immer gewünscht hatte. Er verstand sie und ging sehr zärtlich vor. So viel Rücksicht hatte Lena noch nie in ihrem Leben erfahren. Das war nun wirklich ihr erstes Mal. Schöner könnte es nicht sein! Lena strahlte vor Glück.



    Als die beiden jungen Menschen aneinander geschmiegt auf dem Sofa lagen, redeten sie lange Zeit überhaupt nichts. Es dauerte eine ganze Stunde, bis Lena ihrem Liebsten erzählen konnte was vorgefallen war. Voll tiefem Mitgefühl ging Chris auf sie ein.
    Als Lena geendet hatte, erhob sich Chris und zog Lena mit sich. „Du möchtest doch jetzt bestimmt an Neles Grab, oder?“
    Sie hob erstaunt ihre Augenbrauen. „Chris, woher weißt du das?“
    Er lächelte. „Ich fühle das. Nun komm, lass uns gehen.“
    Eng aneinander geschmiegt betraten sie den Friedhof. Zunächst steuerte Lena auf Aijas Grab zu. Sie blieb davor stehen und legte eine rote Rose nieder. „Im Zeichen meiner ungebrochenen Freundschaft, Aija. Ich bin dir nicht böse. Du konntest tief in deinem Herzen nichts für deine Gefühle. Mögest du deinen Frieden finden.“
    Chris wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Er trat zu Lena und legte einen Arm um ihre Schultern. Stumm sprachen sie ein Gebet.





    Dann traten sie an Neles Grab. Lena legte einen bunten Strauss auf die dunkle Erde. Sie machte stumm das Kreuzzeichen und hielt stille Zwiesprache mit Nele.
    „Soll ich dich alleine lassen?“ Chris wollte sich zurückziehen, doch Lena hielt ihn zurück.
    „Nein, Schatz. Bleib hier, bei mir. Du gehörst zu mir. Somit auch zu Nele. Ich möchte das so.“ Sie holte tief Luft und sprach: „Nele, es lief so viel falsch. Nimm diese Blumen als Zeichen meiner tiefen Liebe zu dir als meiner Schwester. Du warst und bist alles für mich. Ich werde dich niemals vergessen. Bitte gib mir und Chris deinen Segen.“
    Damit wandte sie sich um und blickte Chris geradewegs in die Augen. „Wie meinst du das, sie soll uns deinen Segen geben?“
    Er wirkte so verdutzt, dass Lena unwillkürlich lachen musste. „Dummer Bub, du. Ich möchte auf ewig mit dir zusammen sein. Sag, willst du mich heiraten?“
    Chris konnte das nicht fassen. Er nahm seine Lena in die Arme, als sei sie besonders zerbrechlich. Sie war einfach das Kostbarste überhaupt in seinem Leben. Sie hatte ihn zurückgeführt in das Licht. Ohne sie hätte er nie aufgehört, sich Schuldgefühle einzureden. Ohne sie hätte er nie aus diesem Sumpf herausgefunden.



    Mit tiefem, feierlichem Ernst in der Stimme antwortete er ihr: „Ja, ich will. Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen. Meine über alles geliebte Lena. Ich schwöre dir hier und jetzt, nichts und niemand kann uns jemals etwas anhaben. Vor uns steht ein ewiges Glück.“
    Mit diesen Worten sanken sie sich erneut in die Arme. Als Lena kurz aufblickte sah sie wieder das Vögelchen auf Neles Grabstein sitzen. Sie lächelte und schmiegte sich noch enger an Chris.



    „Ich werde kommen, um dich zu holen…..“ Leise, flüsternd und bebend sprachen die zusammengepressten Lippen diese Worte aus. Niemand vernahm diese stille Drohung, niemand hörte die sich langsam entfernenden Schritte auf dem Kiesweg des Friedhofes…


    Bonusbild:



    Zusatzbild





    ZUKÜNFTIGE WEIHNACHTEN
    -
    so könnte es irgendwann mal sein...


    Lena und Niko




    Lena und Chris







    WAS wird kommen? Lasst euch überraschen….
    Eins ist klar….haltet das Unmögliche für Möglich und glaubt das Unglaubliche!
    Nichts ist so, wie es scheint….


    Wir Wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    Alles gute und von allem selbstverständlich nur das beste!
    Feiert schön, so dass man auch hier im Forum den Hall der Korken des Sektes hören kann.
    Bis zum nächsten Jahr in "neuer" frische


    Gruß FunnyChrissy and Eaver



    In der Zwischenzeit schien für ein kleines Mädchen namens Nele ein Traum in Erfüllung zu gehen. Er stand vor ihr – NIKO! Ein gern gesehener Gast, ein lieber Bekannter, ein Freund…ihre ganz grosse Liebe!
    Das kleine Kinderherz flog ihm zu. Nele war, als würde er es beschützend in die Hand nehmen.
    Als Niko geklingelt hatte und sie ihm die Türe öffnete, blieb er genau unter dem Mistelzweig stehen.
    Schlagartig kamen Nele all die Geschichten in den Sinn, die sie schon gehört hatte. Und sie hatte bereits viele Geschichten gehört! Von Prinzen, Königen, Rittern….so viele Menschen hatten sich schon unter Mistelzweigen geküsst.
    [FONT=&quot]Wenn SIE das taten, musste ER es dann nicht auch tun? In freudiger Erwartung schloss sie die Augen. Ihr Herz klopfte bis zum Hals.[/FONT]




    Doch es sollte anders kommen. Während die kleine Nele mit geschlossenen Augen auf das grosse Wunder wartete, kam ausgerechnet Lena nach Hause. Lena! Niko war gerade auf dem Weg in die Küche und dann geschah es….ausgerechnet unter dem Mistelzweig trafen beide zusammen. Nele starrte erschrocken auf Niko und Lena, welche nun alberten und sich „ganz dem Brauch angepasst“ küssten. Was bedeutete das eigentlich? Brauch? Anpassen? Nele war es egal. Sie wusste nur, dass ihr Traum gerade geplatzt war. Wo war eigentlich Aija? Nele wünschte sie sich herbei. Warum kam sie nicht, warum riss sie die beiden nicht auseinander? Sie konnte schließlich nicht wissen, dass Aija besseres zu tun hatte. Dort in der Stadt mit dem „süssen Typen“…




    Also musste die kleine Nele mit ansehen, wie ihre geliebte Schwester IHREN Niko küsste. Es tat so weh. Im Herzen tat es so weh, dass Nele es nicht beschreiben konnte. Es sass tief – sie war verletzt. Tränen stiegen ihr in die Augen und verschleierten den Blick des Kindes. Doch wie das nun mal so ist – Kinder vergessen schnell. Doch manches kommt auch in späteren Jahren erneut auf einen zu.




    Lena und Neles Vater Nils währenddessen beobachtete von seinem Lieblingssessel aus diese Szenen fachmännisch und dachte sich seinen Teil. Ja ja….er hatte einfach mehr Erfahrung als die „heutige Jugend.“[FONT=&quot]Lena verabschiedete sich währenddessen ganz zwanglos von Niko.[/FONT]






    Um ein wenig Gemütlichkeit zu erzeugen, machte sich Lena daran Holz im Kamin anzuzünden.
    Klein Nele weinte sich bei ihrem Vater aus. Dieser fand weisse, tröstende Worte. Das Kind schien zu verstehen. Es wusste, dass es jetzt zu seiner Schwester gehen musste.
    [FONT=&quot]Sie tat es – aus ganzem Herzen.[/FONT]





    [FONT=&quot]Worte bedurfte es nicht. Beide fielen sich in die Arme und die Welt war wieder in Ordnung. Zumindest für dieses Jahr, für dieses Weihnachten, für diesen Moment… [/FONT]




    Nach der herzergreifenden Versöhnung, einem leckeren Festmahl und vielen lieben, herzlichen Worten ging es an die Bescherung….Und an grosse, strahlende, leuchtende Kinderaugen….[FONT=&quot] Augen, die nicht lügen…. [/FONT]

    Die Geschichte beginnt
    [FONT=&quot]Eine Zeit voller Harmonie und stillen Mädchenträumen…[/FONT]




    [FONT=&quot]Es war ein Morgen wie jeder andere. Dennoch fühlte es sich anders an. Anders – so kurz vor Weihnachten. Dem Fest der Freude, dem Fest des Zusammenseins, dem Fest der…LIEBE? Doch Lena fehlte diese Liebe. Die Liebe einer Mutter. Nun stand sie wie schon so oft hier – vor dem Grab des liebsten Menschen ihres Lebens. Und konnte nichts tun ausser still vor sich hin zu weinen. Tränen auf den kalten Schnee fallen zu lassen und zuzusehen, wie sich diese mit der weissen Pracht vermischten. [/FONT]




    Doch wie an jedem Tag wurde ihr klar, dass ihre Mutter es nicht gewollte hätte. Sie hätte nicht zugelassen, dass ihre Tochter in ihrer Trauer erstickt und vereinsamt. Lena lächelte. Es war ein angenehmes, beruhigendes Lächeln. Sie wusste, in diesem Moment war sie nicht alleine. Sie streichelte liebevoll über die Schneedecke auf dem Grab und machte sich auf den Nachhauseweg. Von weitem sah sie schon ihre kleine Schwester Nele durch den Schnee toben. Eine tiefe Zufriedenheit machte sich in ihr breit. All die Liebe, welche sie im Herzen trug wurde nun auf dieses kleine, niedliche Wesen übertragen. Lena schüttelte in gespielter Strenge den Kopf und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. Nele trug schon ihr schönstes Sonntagskleid in ihrer Vorfreude auf den Heiligen Abend. „Schatz, du frierst doch bestimmt. Es ist bitterkalt draussen.“ Doch Nele antwortete nur mit einem kindlichen Lachen, dass die Seele direkt zu erfrischen schien. Sie schaute zu Lena auf mit zwei Augen, in welchen die Welt zu liegen schien. So unschuldig, voller Vertrauen und tiefer Liebe. Wer konnte da schon böse sein?





    Lena strich ihrer Schwester zärtlich über das Köpfchen. „Schatz, du wirst noch krank wenn du in deinem hübschen Kleidchen draussen herum tobst. Du hast nicht mal eine Jacke an. Möchtest du etwa, dass das Christkind dich nicht besuchen kann, weil du krank im Bett liegst?“
    Nele kicherte. „Dann kommt es erst recht, weil es mich trösten will.“
    Lena lachte herzlich. „Gut, du hast gewonnen. Aber du möchtest doch trotzdem nicht krank im Bett liegen?“
    Das kleine Mädchen legte den Kopf schief und zitterte leicht. „Brrrr, es ist wirklich kalt. Lena, trägst du mich ins Haus? Ich kann gar nicht mehr laufen, meine Beine sind so schwer.“
    Lena bückte sich und nahm die süsse Pracht auf ihren Arm. „Gut so, Prinzesschen? Eins weiss ich genau, dir kann später mal keiner etwas vormachen.“
    [FONT=&quot]Damit trug sie das Kind, welches wie ein kleiner Engel wirkte, ins warme und gemütliche Heim. [/FONT]




    Kurz darauf machte sich Lena für den Weihnachtsmarkt fertig. Sie war etwas in Eile und musste sich sputen, um noch rechtzeitig fertig zu werden. Sie hatte kaum letzte Hand an ihr Make Up gelegt, als es schon an der Haustüre klingelte. Vor der Türe fand sich niemand anderer als ihre beste Freundin Aija. Sie begrüssten einander herzlich und machten sich auf den Weg. Zwei Frauen – zwei Freundinnen. Und doch könnten zwei Menschen nicht unterschiedlicher sein.
    [FONT=&quot] Wer hätte damals geahnt, dass gerade dieser Umstand später einmal so vielen Menschen zum Schicksal werden sollte? Wer hätte jemals ahnen können, welche Lawine losgetreten wurde?[/FONT]



    [FONT=&quot]Gemütlich schlenderten sie durch den Weihnachtsmarkt. Kicherten und alberten, wie es nun mal junge Mädchen tun. Wobei sich Lena deutlich zurück hielt, allerdings allmählich von der lebensfrohen Aija mitgerissen wurde.[/FONT]





    Aija machte Lena auf einen hübschen Jungen aufmerksam, welcher ihr besonders gut gefiel.
    „Ach Aija, du und die Kerle…“
    Diese kicherte nur abermals. „Jetzt sei nicht so schrecklich bieder. Ich geh jetzt rüber und sprich ihn an.“
    [FONT=&quot]Typisch Aija, schoss es Lena durch den Kopf. [/FONT]







    Während Aija sämtliche Register zog und mit dem „süssen Typen“ flirtete, schaute sich Lena interessiert um und genoss die typische Atmosphäre des Weihnachtsmarktes. Sie liebte es, den Geruch von Glühwein in der Nase zu haben. Den Geschmack von Lebkuchen auf den Lippen, obwohl man noch gar keinen gegessen hatte.
    [FONT=&quot]Sie lächelte dabei vor sich hin und wusste nicht, wie bezaubernd sie auf alle Menschen wirkte. Glücklich und unbeschwert – doch wie lange würde das noch anhalten? Was hielt das Leben für sie bereit? [/FONT]

    @ Usergab637, auch von meiner Seite danke für deinen Kommentar. Tja, ob Chris und Lena heile bleiben... hmm... ich schweige dazu lieber... Ob mit Niko noch wirklich etwas im Busch ist... wer weiß... auf jeden Fall hat er im augenblick keine Kraft mehr dazu "fiese" Rachepläne zu schmieden... Die besagten Bomben die Chrissy angesprochen hat, kann ich versprechen werden auf jeden Fall wie auch die anderen unerwartet sein *fg* Wir haben uns einiges einfallen lassen ;)


    @ Lenya, dankeschön. Natürlich ist Niko verletzt, aber ob er etwas plant... hmmm... denn ganz ehrlich.. er liebt Lena und weiß das wenn er so weitermacht keine Chance bei ihr hat... vielleicht lernt er daraus und ändert sich Lena zu Liebe...


    Und nun hier, das Special zu Atemlose Stille


    Vergangens Weihnachten
    ~
    Als die Welt noch heile zu sein schien...


    Die Darsteller




    Vater von Lena und Nele







    KAPITEL 20
    JETZT ODER NIE – DIE WENDE



    „Schatz, du kommst spät. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.“ Damit wollte Niko seiner Frau einen Kuss auf die Wange geben. Diese wich angewidert zurück.
    „Aber Engelchen, was hast du?“
    „Fass mich nie wieder an,“ leise waren diese Worte gesprochen worden. Aber sie waren wirkungsvoller als alles andere.
    Niko schaute fassungslos auf seine Frau. „Was ist los mit dir, Liebling?“ Er zitterte innerlich. Längst war ihm bewusst geworden, dass er Lena aus ehrlichem Herzen liebte. Hatte er sie zuerst nur aus Berechnung geheiratet, war im Laufe der Zeit daraus eine echte Liebe heran gewachsen. Aus Rache wurde Liebe, doch er spürte dass es dafür nun zu spät war.




    „Dein Liebling kannst du die sparen, Niko. Ich bin fertig mit dir. Was willst du nun tun, mich auch vergewaltigen? So, wie seinerzeit Nele?“
    Niko wurde blass und schwieg.
    „Antworte mir gefälligst,“ nicht im geringsten schien Lena Angst zu haben, er könnte ihr ebenfalls etwas antun. Zu gross war ihre Entrüstung, zu tief ihre Wut.
    „Ich weiss, dass ich nicht richtig gehandelt habe. Ich kann es nicht mehr gut machen, sonst würde ich es tun. Bitte glaube mir das. Lena, dich liebe ich wirklich. Mehr als alles andere auf der Welt.“
    Lena holte aus und versetzte Niko eine schallende Ohrfeige. „War mir ein Bedürfnis. Jetzt weißt du, was ich von dir halte. Verschwinde aus meinem Leben, verschwinde aus unser aller Leben! Gib es zu, dein Gerde um Nele war nur erfunden um mich unter Druck zu setzen. Um mir erneut tiefe Schuld einzureden. Damit du mich an dich binden konntest. Ich sollte leiden, mein Leben lang. Stimmts?“
    „Ob das stimmt, habe ich dich gefragt!“ Lenas Stimme überschlug sich nun fast.




    Niko nickte langsam. „Ja, es stimmt. So war es geplant. Aber geliebt habe ich dich schon immer. Das musst du mir glauben. Es waren zweideutige Gefühle.“
    Plötzlich klang Lenas Stimme wieder ganz gefasst und ruhig. „Hast du Nele jemals geliebt?“
    Er schüttelte den Kopf. „Sie war Mittel zum Zweck. Durch sie wollte ich an dich heran kommen. Ich weiss, es war blöd. Ich habe alles falsch gemacht, verzeih mir. Oh bitte verzeih mir!“
    „NIE!“ Schneidend durchfuhr dieses Wort den Raum, blieb bedeutungsschwer in der Luft hängen. Niko wusste, er hatte alles verloren. Durch seine Verbohrtheit war sein Leben zerstört – auf immer und ewig.
    „Ich kann nur sagen, dass du mir Leid tust. Aber ich hasse dich nicht. Ich selbst habe gesehen, was Hass alles anstellen kann. Es ist falsch zu hassen. Du dauerst mich. Du bist gestraft für dein ganzes Leben. Indirekt bist du schuldig an Neles Tod! Das, was du mir immer vorgeworfen hast trifft dich nun selbst. Nun weißt du, wie ich mich gefühlt habe. Du wirst damit dein ganzes Leben lang umgehen müssen.“




    „Ich verlange, dass du diese Stadt verlässt! Ich reiche noch heute die Scheidung ein und ich hoffe für dich, dass du sofort einwilligst. Sonst lernst du mich von einer ganz anderen Seite kennen. Keinen Tag länger möchte ich mit einem Monster wie dir verheiratet sein. Ich schäme mich, mich dir hingegeben zu haben. Ich war dabei, echte Gefühle aufzubauen. Wie dämlich ich doch war! Wie dämlich und oberflächlich. Das ist nun vorbei, ab heute lass ich niemanden mehr über mein Leben bestimmen. Geh, bevor ich mich vergesse.“
    Niko wusste, es war aus.
    Bevor er das Zimmer verließ, stellte Lena noch eine letzte Frage: „Eines möchte ich noch wissen, warst du es welcher diesen Satz auf das Foto schrieb? Auf das Foto in Neles Zimmer? Auf mein Foto? Und die Sache, dass du tot krank seiest? Ist es nicht so, dass du dies bloss als weiteres Druckmittel erfunden hast?“
    Er nickte abermals. Lena schüttelte fassungslos ihren Kopf. „Was bist du nur für ein Mensch, Niko? Sie liebte dich. Sie trug dein Fleisch und Blut unter ihrem Herzen. Du hättest alles haben können. Nun hast du gar nichts mehr.“
    Damit verschwand er endgültig aus ihrem Leben. Lena seufzte und war zum ersten Mal in ihrem Leben zufrieden mit sich selbst. Sie hatte das Gefühl, endlich etwas richtig gemacht zu haben.




    Die Tür öffnete sich und Kiia stand auf der Schwelle. „Ist es vorbei?“
    Lena nickte. „Ja, Mama. Es ist vorbei. Er wird seine Koffer packen und gehen. Er ist ein gebrochener Mensch. Komischerweise erfüllt mich das nicht mit Genugtuung. Er ist mir einfach nur egal.“
    Kiia strich ihrer Tochter sanft über den Kopf. „Recht so, Kind. Du kannst stolz auf dich sein. Keiner hätte diese Grösse.“
    “Es waren schon zu viele Menschen unglücklich, Mama. Der Hass zerstörte alles. Was hilft es, neuen aufzubauen? Jetzt fange ich ein neues Leben an.“
    Kiia lächelte weise. „Schau das du zu deinem Chris kommst.“
    Lena stutzte. „Mama, wie kommst du darauf? Der Weg zu Chris ist auf ewig versperrt. Ich habe ihn mir selbst verbaut.“
    Kiia stemmte entrüstet ihre Hände in die Hüften. „Jetzt höre mir mal zu. Sei nicht so blöd und mach denselben Fehler wie seinerzeit ich. Ich konnte nichts mehr ändern. Du allerdings hast noch alle Möglichkeiten. Ich flehe dich an, sei nicht so feige wie ich. Kämpfe um dein Glück! Du kannst es noch.“




    Lena blickte in die Augen ihrer Mutter. Darin lass sie so viel Liebe, dass ihr das Herz weit wurde. „Mama, ich danke dir.“
    Damit rannte sie aus dem Haus. Doch würde Chris ihr überhaupt verzeihen? Oder war alles aus?



    Der Teufel jagte ihn, wie schon so oft in den letzten Jahren, gewann immer mehr an Kraft. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis die Fassade einbrechen würde, die Hüllen fallen und sein innigstes und dunkelstes Geheimnis zugleich an die Öffentlichkeit geraten würde. Constantin konnte sich schon jetzt denken, was die anderen nach einem Geständnis von ihm halten würden. Die Strafe wäre Verachtung und Unverständnis von allen Seiten, bis hin zu Ekel, Beschimpfungen - wohl wahr die kleinste und erträglichste Tugend. Bilder zogen auf, trieben in ihm die Angst empor, ließen ihn sich keuchend gegen die Flurwand lehnen. Szenen von zukünftigen vermeintlichen Reaktionen sorgten dafür, dass er den Halt verlor, die Kontrolle über sich und seinen Körper, so dass er auf den Boden sank.




    Plötzlich durchdrang jemand seine innere Panik, Schritte kamen näher. Eine Person, die er selbst über kilometerweite Entfernung wieder erkennen würde. Ängstlich schaute er auf, nachdem man sich einige Male geräuspert hatte, mit dem Wissen, dass man keine Beherrschung mehr über seine eigene Handlungsweise aufbrachte. Constantins Augen schimmerten in dem matten Licht, ließen in sich lesen, jedes einzelne Gefühl erkennen. Eine Hand wurde ihm gereicht, die er auch ohne Widerworte annahm. Niemals hätte er sich der Person widersetzen können, war zu sehr von ihr besessen, abhängig, mit Leib und Seele verschrieben. Sanfte Arme legten sich um seinen zitternden Körper, selbst nicht wahrnehmend, dass er auch äußerlich seine Ängste nicht mehr verbergen konnte. Sehnsuchtsvoll presste sich Constantin an seine große Sehnsucht heran, seinen Schwarm, die verschriene erste große Liebe.




    „Shhh Kleiner… alles wird gut, auch wenn es nicht den Anschein macht..“ Ein Schluchzen, mehr brachte Constantin nicht über seine Lippen. „Es tut mir so leid, dass ich es so weit habe kommen lassen.. Ich wol..“ Energisch unterbrach der grünäugige seinen besten Freund, verstand nicht, was dieser meinte, wollte es nicht wissen, nur die einmalige Gelegenheit genießen, sich in dessen Armen beschützt und geborgen zu fühlen, als könne sie niemals mehr etwas voneinander trennen, wie eine Illusion, ein Traum, aus dem man niemals mehr erwachen wollte. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an seinem besten Freund fest, vor Angst ergriffen, diesen verlieren zu können, für immer. Seine grünen Iriden waren geschlossen, nur leicht flackerten seine Augenlieder, nicht gewillt sich jemals mehr zu öffnen. Die Stimmung hatte etwas hoffnungsloses, als wäre es ein Abschied auf ewig, wenn sie sich voneinander trennten.




    Zart geschwungene Lippen legten sich auf die des Braunhaarigen, gänzlich unerwartet für diesen. Nur kurz, ohne die Chance jemals hätte erwidert werden zu können und doch so tröstend, erlösend, gar erwachend, brachte Constantin in die Realität, eine Wirklichkeit zurück, aus der er am liebsten entfliehen würde.




    Seine Augen waren erschrocken aufgerissen, blickten seinen Gegenüber überrascht an. Mark deutete nach oben – ein Mistelzweig, wie Constantin erkannte. Das aufdringliche Gefühl, das Nachprickeln auf seinen Lippen ignorierte er nun vollkommen, wollte nur wissen, ob dies, die ganze Situation, dieses intensive Erlebnis etwas zu bedeuten hatte. „Warum? Was..?“ Mark legte seinem besten Freund den Zeigefinger auf die Lippen um ihn zum Schweigen zu bringen. „Es ändert gar nichts, so Leid es mir tut. Mehr als die Liebe eines Bruders kann ich dir nicht entgegen bringen. Ich heirate deine Schwester, sie ist meine Liebe des Lebens. Irgendwann wirst du lernen mit mir als deinem Schwager umzugehend und die Richtige treffen. So sehr ich mir auch wünschte, deine Gefühle erwidern zu können, es geht nicht Kleiner. Du wirst immer mein bester Freund bleiben, gleichgültig was kommt.“




    Constantin schlucke, löste sich jedoch sogleich von Mark, ertrug seine Nähe augenblicklich nicht mehr. Er nahm all seine Kraft zusammen und stolperte einige Schritte zurück, begann aus dem Haus zu laufen, brauchte frische Luft, um die Worte seines Freundes zu begreifen, den Schmerz zu stillen, zu Betäuben, auch wenn er sich nicht sicher wahr, ob es funktionieren würde.. mehr als Hoffen und Begreifen konnte er jetzt und zukünftig nicht… Alles war in diesem Moment besser als ein weiteres Weihnachten in falscher Atmosphäre verbringen zu müssen.. es konnte nur besser werden.. und eines Tages, da würde auch er ein liebliches Weihnachtsfest erleben..


    ~ Ende ~



    ~*~*~*~


    Die Kurzgeschichte wurde ursprünglich für den Adventkalender am simforum geschrieben, nun hab ich mich aber dazu entschlossen sie auch hier online zu stellen.


    Ich wünsche euch allen einen Schönen Heiligabend und insgesamt ein frohe Weihnachten.


    Lg Eaver

    ~*~ Cold Christmas ~*~




    Trübsinnig wanderten seine grünen Iriden durch den von Gefühlen bedeckten Raum. Gefühle, die sich nur bedingt beschreiben ließen, heraufbeschworen wurden durch ihn und seiner ach-so-tollen Familie. Keiner außer ihm schien diese Empfindungen wirklich wahr zu nehmen, achte auf solche Äußerlichkeiten, wie die Atmosphäre, die in einem Raum wie eben diesen, in welchem er sich befand, herrschte. Nur der Prunk erweckte die Aufmerksamkeit der Menschen, die sich mit ihm zusammen im selben Zimmer aufhielten. Irrsinnig, so dass er es nicht einmal mit den passenden Worten beschreiben konnte, denn sie waren bis dorthin niemals verwendet worden, fraglich ob es sie jemals in dem gewünschten Umfang und Ausdruck existieren würden. Selbst das klirrende aufeinander treffen der Weingläser zerschnitt die erstickende Luft um ihn herum nicht. Im Gegenteil sie schnürte sich, brachte seinen Körper innerlich zum beben, erlosch den letzten Funken Freude auf den heutigen Weihnachtsabend.




    Eine andere Welt, in der er keine Rolle spielte. Einen anderen Anschein ließ er zumindest nicht zu, dazu stand jede noch so unbedeutende Kleinigkeit vollkommen im Kontrast zu ihm und seiner emotionalen Stimmung. Die Flamme im Kamin stimmte leise eine friedsame Melodie an, begann von Zeit zu Zeit an Kraft zu gewinnen, erstreckte sich in ihrer ganzen Schönheit, während sich Farben vermischten, sich umschmeichelten, zu einem endlosen Spiel aufforderten, eins wurden.




    Traurig verfolgte Constantin dieses Spiel einen Augenblick, ehe er sich abwandte und das lebendige Feuer nicht nur mit seinem hohlen Inneren, sondern gleichzeitig mit dem herrschen Treiben vor der Hausbar verglich, sich seine so genannten Liebsten näher anschaute. Auf Fremde mochte ihr Lachen graziös wirken - wobei der Braunhaarige nicht einmal sagen konnte, ob er damit die Gesellschaft oder nur seine Schwester meinte – jedoch, wie bei allem, hatte alles im Leben eine Schattenseite, die er mehr als deutlich zu spüren bekam. Sicherlich konnte er sich ihnen ohne Zögern anschließen, würde mit in das Scheinbild aufgenommen werden, allerdings gleichermaßen eine Lüge leben müssen, sich selbst verstecken, verleugnen. Niemals mehr, das hatte er sich geschworen, wollte er sich mehr Schmerzen zufügen müssen, als nötig.




    Noch einen letzten flehenden stummen Hilferuf richtete er an den jungen Herren, der nicht unweit von seiner Schwester entfernt stand, dessen Hand immer wieder die des anmutigen Schwarzhaarigen zu suchen schien, diese auch dann und wann ergriff, vorbildlich ihre beiden Ringfinger aneinander rieb. Gewiss eine unbewusste Geste, die schnell zur Gewohnheit werden würde, denn ausnahmslos alle Menschen zeigten ihr Glück – vor allem wenn es hieß, bald den Bund der Ehe einzugehen. Schmerzlich zog sich Constantins Herz immer wieder bei dieser Geste zusammen, pochte, drückte sich unangenehm gegen seinen Leib, unerträglich, ätzend, verachtend waren nicht nur die Schmerzen, auch der Hass seiner geliebten Zwillingsschwester gegenüber ließ ihn nicht ruhen, trieb ihn zur inneren Verzweiflung.




    @ Nerychan, ersteinmal bedanken wir uns herzlich für den langen und netten Kommentar. Also zu deiner Frage, ja Nele ist Lenas Halbschwester. Sie haben den selben Vater, nur unterschiedliche Mütter.


    @ Rivendell, auch dir vielen dank. Die Frisur von Lena habe ich von Peggy (pay).


    @ UserGab637, dankeschön. Ich glaube wir sind mittlerweile alle der Ansicht das Lena Niko verlassen sollte, doch so einfach ist das nicht. Zu deiner Vermutung, dass es noch nicht alles ist, kann ich nur sagen... du hast Recht ;)


    Lenya, auch dir ein dankeschön. Also so einfach ist es wohl leider nicht, denn wie UserGab637 schon richtig gestellt hat, ist Niko nicht Lenas Bruder, da er der Stiefsohn von Kiia ist, so dass deine Theorie leider hinfällig wird. Andersfalls wäre es auch zu einfach und wie du schon richtig vermuttet hast.


    @ all, wir wünschen euch ein schönes Weihnachtsfest. Morgen kommt sehr wahrscheinlich ein neuer Teil gegen Abend online.



    Er stand auf und legte einen Arm um die Schultern der verzweifelten jungen Frau. Sie ließ dies widerstandslos geschehen. „Du musst Nele verstehen, Lena. Sie hatte doch so viel für dich getan. War immer und überall an deiner Seite. Jede Sekunde…sie stellte ihr Glück für dich hinten an. Dann stand sie mir gegenüber….jetzt begann ihr Glück. Doch du hast es ihr nicht gegönnt. Das traf sie sehr tief. Daher wohl auch ihr begründeter Hass. Alles habe ich versucht, ihr diesen Hass auszureden. Ich wollte keinen Unfrieden.“
    Lena weinte nun bitterlich. All das war zuviel für die junge Frau. Niko nahm sie wie selbstverständlich in seine Arme. „Ihr Tod….daran trägt keiner Schuld. Sie stürzte aus dem Fenster. Ich musste es mit ansehen, verstehst du? Sie wollte einfach nur Gardinen aufhängen und kletterte auf diese wackelige Leiter….ich habe gesagt sie sollte das nicht tun. Doch sie hörte nicht auf mich. Als ich das Zimmer wieder betrat, um ihr diese Arbeit abzunehmen war es schon zu spät….da….Ich hätte es doch verhindern können. Erst jetzt verstehe ich was ich dir wegen Aija antat.“
    Seine Stimme brach.
    Lena schaute mit tränennassen Augen zu ihm auf. „Jetzt weiss ich endlich Bescheid. Endlich ist mir klar, was in Nele vorging.“



    Weinend schmiegten sich die beiden jungen Menschen aneinander. Lena fand als erste ihre Fassung wieder. „Niko, mach dir keine Vorwürfe. Ich hab das bei Aija getan, mach du jetzt nicht auch noch denselben Fehler. Wir haben beide viele Fehler gemacht. Fehler über Fehler. Jetzt müssen wir einfach nochmals von vorne anfangen.“ Sie bemerkte in ihrer Verzweiflung nicht das listige Funkeln in Nikos Augen. Niko strich Lena zärtlich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Ja, Lena. Ganz von vorne. Vergiss was war. Nele wird davon nicht mehr lebendig. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass du sie liebst. Und tief in ihrem Herzen hat sie auch dich geliebt. Lass es uns vergessen. Ganz und gar. Lena, jetzt kann ich es dir endlich sagen. Ich liebe dich, ich liebe dich über alles. Jetzt habe ich einen allerletzten Wunsch im Leben.“
    Lena blickte hoch in Nikos vor Liebe glühende Augen. So spürte seine Liebe mit jeder Faser ihres Herzens. Doch ihr Herz schwieg.
    Sanft löste sie sich aus seinen Armen. „Niko, ich kann dir keine Liebe schenken. Da ist höchstens die Basis für eine tiefe Freundschaft. Ich weiss nicht, ob dir das genügt.“ Jetzt erst wurde sie sich seiner letzten Worte bewusst. „Was meinst du damit, du hättest nur noch einen allerletzten Wunsch im Leben?“
    Seine Antwort war ein wilder, ungestümer Kuss. Besitz ergreifend legten sich seine Lippen auf die ihren. Zuerst zögernd, dann immer leidenschaftlicher erwiderte Lena diese Liebesbezeugung. Was machte es da schon aus, dass sie sich die tiefe Liebe immer anders vorgestellt hatte? Gab es so etwas überhaupt, Liebe? War das nicht nur ein Gefühl, welches nur in einem ihrer Romane zu finden war? War eine tiefe Verlässlichkeit nicht viel wichtiger? Zählte nicht viel mehr, dass man sich aufeinander verlassen konnte? Fest wollte Lena daran glauben.




    „Ich will dich, Lena. Jetzt.“ Er hob Lena auf seine starken Arme und ließ sie in das weiche Gras gleiten. Lena war bis dahin noch völlig unberührt. Keinen Mann hatte sie je so weit an sich heran gelassen. Sie wollte das auch jetzt noch nicht. Dennoch ließ sie Niko gewähren. Sie hatte schwere Schuld auf sich geladen. Alles war ihm genommen worden, durch ihre Schuld. Niko war ganz unten, wegen ihr! Was lag da näher, als ihm seinen grössten Wunsch zu erfüllen? Dennoch schaffte sie es nicht, sich ihm hinzugeben.
    „Niko, hör auf. Bitte, ich kann das nicht. Dazu gehört Liebe. Ich liebe dich aber nicht.“ Enttäuscht zog sich Niko zurück. „Wenn ich dich darum bitte, würdest du dann mit mir schlafen? Lena, es ist mein allerletzter Wunsch an das Leben. Ich habe nicht mehr lange Zeit, weißt du….“
    Lena blickte Niko erschrocken in die Augen. „Was meinst du damit?“
    Er schluckte schwer. „Lena, ich habe nicht mehr lange zu leben. Ich weiss es schon ziemlich lange. Ich bin todkrank. Vielleicht habe ich es nicht anders verdient.“



    Lena zitterte. „Du bist was? Sag, dass das nicht wahr ist.“
    Niko zuckte mit seinen Schultern. „Ich habe mich damit abgefunden. Was zählten da schon Karriere und all diese Dinge? Nichts. Für mich zählst nur noch du.“
    “Niko, sag mir was dir fehlt….“
    Er blickte ihr tief in die Augen. „Krebs im Endstadium. Bitte frag nicht weiter nach. Ich möchte dir nicht schildern was in meinem Körper los ist. Ich möchte einfach nur meine letzten Wochen auf dieser Welt genießen.“
    “Jetzt verstehe ich erst, warum dir dieser Posten in der Klinik so egal war. Warum du alles so kommentarlos hingenommen hast.“
    “Ja, Lena. Jetzt weißt du es. Ich bin froh, dass du es weißt. Sehr froh.“ Damit wollte er sich erheben. Doch Lena zog ihn zurück in das weiche Polster Moos.
    „Bleib bei mir Niko.“ Sie schluckte kurz. „Ich möchte dir hier und jetzt deinen letzten Wunsch erfüllen.“ Sie blickte in sein schmales Gesicht. Warum war ihr nicht schon vorher aufgefallen, wie krank er aussah? Vielleicht hatte sie es nicht sehen wollen?



    Ein Strahlen glitt über sein Gesicht. Zärtlich zog er Lena an sich und um ihn herum versank die Welt. Kein Mensch dieser Welt wusste, wie unglücklich Lena in diesem Moment war. Sie erfüllte einem Menschen seinen allergrössten, letzten Wunsch auf dieser Welt. Ihre eigenen Wünsche vergrub sie ganz tief in ihrem Herzen. Es war nicht mehr wichtig. Sie verdrängte alles, was sich nun vor ihr geistiges Auge schob. Sie gab sich in diesem Augenblick zum ersten Mal einen Mann hin.
    Als Niko erschöpft, aber glücklich neben ihr lag glitt eine Träne über ihre Wange. Wie viel anders hatte sie sich stets ihr erstes Mal vorgestellt. Niko war weder zärtlich noch vorsichtig gewesen. Es war sehr schmerzvoll für Lena geworden.
    Niko bemerkte den Schmerz der jungen Frau nicht. Glücklich nahm er sie in seine Arme. „Es war das Schönste, was ich je erleben durfte. Ich danke dir, mein Engel. Sag, möchtest du meine Frau werden? Bitte, sag nicht nein. Begleite mich die letzten Wochen meines Lebens, bis zu meinem Ende. Ich schwöre dir, du wirst es gut bei mir haben. Wenn ich schließlich gehen muss, dann mit der Gewissheit das du nicht unvermögend zurück bleibst. Du wirst gut versorgt sein, wenn meine Zeit vorbei ist. Das alleine zählt für mich.“


    Wie hätte Lena ihm diesen Wunsch abschlagen können? Daher antwortete sie, obwohl doch ihr Herz im Tiefschlaf lag, mit einem leisen: „Ja, ich will.“


    So ihr lieben, diese Woche gibt es gleich noch ein weiteres neues Kapitel. Dieses Mal ist es wieder etwas länger. Wir hoffen das es euch gefällt. Also viel spaß beim lesen!


    KAPITEL 16
    LENA



    Grinsend zwinkerte die junge Frau ihrem Partner zu.
    „Hast du gesehen? Den zerreißt es fast. Gut so! Lange dauert es nicht mehr und er macht einen Fehler.“ Lena wirkte sehr zufrieden mit sich.
    Chris lächelte scheu. „Ich glaube auch, dass er bald soweit ist. Aber findest du es nicht ziemlich hart, was wir hier tun? Immerhin war er mit Nele zusammen. Gewiss hat er sie sehr geliebt. Es muss schlimm sein, so an sein Glück erinnert zu werden. Ich möchte nicht zu weit gehen. Meinst du nicht, es ist langsam genug?“
    Lena wischte all seine Bedenken mit einer Handbewegung weg. „Ach was, mach dir keinen Kopf. Hätte er sie wirklich geliebt, wäre er auf der Beerdigung gewesen. Er ist verlogen und falsch!“

    Chris seufzte abgrundtief. Seid vier Wochen nun trieben sie jedes Wochenende dasselbe Spiel. Überall wo Niko zu finden war, fanden sich auch Lena und Chris ein. Scheinbar glücklich verliebt. Man merkte es dem jungen Mann an, wie sehr er unter diesem Glück litt.

    Tief in ihrem Herzen wusste Lena, dass es falsch war was sie da tat. Die Tränen in seinen Augen waren ihr nämlich nicht entgangen.




    Irgendwie tat er ihr auch leid. War sie nicht irgendwie schuld daran, dass er den Posten als Klinikleiter nicht bekommen hatte?
    Als er nämlich damals aus den Waschräumen zurückgekommen war, wirkte er fahrig und nervös. Er schenkte den anwesenden, wichtigen Persönlichkeiten nicht genug Aufmerksamkeit. Kurz gesagt, er hatte es voll versaut. Der Posten war seinem grössten Konkurrenten zugesprochen worden. Aber war es nicht sie, Lena, gewesen welche dies zu verschulden hatte?
    Nachdenklich strich sie sich nun eine Haarsträhne aus der Stirn. So deutlich wie heute war ihr das noch nie gewesen. Als Niko erneut aus dem Saal flüchtete, musste sie einfach handeln.
    „Chris, entschuldigst du mich kurz?“ Dieser nickte nur und setze sich seufzend in eine Ecke.




    Lange musste Lena in dem vom Vollmond erleuchteten Park nicht suchen. Sie fand Niko auf einer Bank sitzend vor. Er weinte bitterlich. Lena erschrak. Was hatte sie da nur angestellt?
    Sie setzte sich zögernd zu dem schluchzenden Mann. War er wirklich der, welcher ihr bis vor kurzem noch das Leben zur Hölle gemacht hatte? Er wirkte jetzt wie ein schutzloses, kleines Kind. Ein Kind, welches Trost brauchte.
    „Darf ich mich zu dir setzen?“ Niko blickte erschrocken auf.
    Er zuckte mit den Schultern. „Wenn du möchtest…“
    Lena setzte sich unsicher. „Niko, ich glaube wir müssen mal miteinander reden.“
    “Wieso, hast du nicht das was du wolltest? Ich habe keine Stelle mehr, immer mehr Menschen wenden sich von mir ab. Eben wurde mir deutlich gemacht, dass ich auf diesen Treffen nicht mehr gern gesehen bin. Ja, sieh mich nur an, Lena. Ich bin am Ende. Ich kann nicht mehr. Zufrieden?“



    Lena war blass geworden bei diesen Worten. „Du hast deine Stelle verloren? Oh bei Gott, dass wollte ich nicht.“
    Der immer noch weinende Mann rührte sie sehr. Mehr, als sie vor sich selbst zugeben wollte.
    „Kannst du mir sagen, was zum Teufel du dann wolltest? Vielleicht hab ich es auch nicht anders verdient. Bitte, du hattest deine Rache. Nun verschwinde.“
    Lena dachte nicht daran, diesen Worten Folge zu leisten. „Glaubst du, es steht dir zu so zu sprechen?“

    Er musterte sie mit gerunzelter Stirn.
    „Du brauchst gar nicht so zu schauen, Niko! Du hast dafür gesorgt, dass ich mich mit meiner Schwester überwerfe! Sie brach mit mir, um dir ihre Liebe zu schenken. Diese Liebe war tief und aufrichtig. Grösser als die Liebe zu mir, ihrer Schwester. Dann ist sie gestorben – keiner weiss was passiert ist. KEINER! Und dich scheint das nicht im Geringsten interessiert zu haben. Gib es zu, du warst es! Du hast sie umgebracht!“ Voller Hass baute sie sich nun vor Niko auf.




    Niko zitterte jetzt am ganzen Körper. Alles was in seinem Kopf vor sich gegangen war, verlor nun seine Bedeutung. Zu grausam war das, was seine über alles geliebte Lena gerade ausgesprochen hatte.
    „Ich habe Nele über alles geliebt, Lena. Sie war Zeit meines Lebens meine grosse Liebe. Schon in der Schulzeit gab es nur sie für mich.“ Seine Stimme klang so ehrlich und aufrichtig, dass Lena kurz zusammenzuckte. Sie hatte nicht den geringsten Zweifel an seinen Worten.
    „Was sagst du da?“ Sie war nun völlig perplex. „Warum sollte ich dir das glauben?“ Ihre Stimme klang nun doch etwas unsicher.
    „Ganz einfach, Nele war schwanger. Sie erwartete ein Kind, mein Kind Lena! Es war ein Kind der Liebe.“
    Lena wurde weiss wie eine Wand. „Du lügst, ohne mit der Wimper zu zucken. Pfui Teufel, was bist du nur für ein Mensch. Wäre sie schwanger gewesen, hätte der Arzt doch etwas davon gesagt. Für wie blöd hältst du mich eigentlich?“
    Niko musterte die Frau vor sich. „Es ist wahr! Glaube es mir, oder glaube es mir nicht. Ich war der behandelnde Arzt. Ich hielt es nicht mehr für nötig, diesen Umstand festzustellen als sie vor mir auf dem Op-Tisch lag. Als ihr Herz aufhörte zu schlagen……da war ich bei ihr, weißt du? ICH! Bloss, wo warst du?“
    Lena wurde blass. „Was meinst du damit?“