So ihr Lieben, endlich bin ich dazu gekommen die Bilder des neuen Kapitel zu machen.
Es tut mir leid, dass ich euch mal wieder habe warten lassen.
Wir wünschen euch Frohe Ostern und viel Spaß beim Lesen.
Kapitel 26
Vertrauen
Stille. Atemlose Stille. Nichts regte sich in dem kleinen Wohnzimmer. Die drei Menschen schienen nichts wahrzunehmen. Beinahe lautlos zog eine Fliege ihre Bahnen.
Lena zitterte und wagte es nicht, aufzusehen. Was würde Chris nun sagen? Sie hatte den Schmerz in seinem Gesicht gesehen, als sie ihm alles gestanden hatte. Schmerz und Verzweiflung, Trauer,….
Plötzlich fühlte sie sich von zwei starken Armen sanft umarmt. Sie blickte hoch und schaute direkt in die klaren Augen ihres Verlobten.
Er räusperte sich kurz. „Lena, warum um Gottes willen…Warum hast du mir nie etwas davon gesagt?“
Sie weinte bitterlich, klammerte sich an ihn und wollte nie mehr weg von diesem Ort der Geborgenheit. So fühlte sie sich in seinen Armen. Geborgen und sicher.
„Oh Chris, verzeih mir. Ich wusste nicht weiter…“
Sanft legte er ihr einen Finger auf die Lippen. „Du musst dich nun wirklich nicht entschuldigen. Lena, Süsse. Du hast doch nichts falsch gemacht. Er jetzt begreife ich, wie verzweifelt du gewesen sein musst. Lena, es wird alles gut. Du hättest es mir sagen müssen, niemals hätte ich zugelassen dass du dies alles tust. Nie! Was musstest du durchmachen, leiden und über dich ergehen lassen…“
Lena blickte an ihm hoch. „Ich habe es für dich getan, weil ich dich über alles liebe. Der Gedanke, dass du eingesperrt wirst….ich habe das nicht ertragen. Ich brauch dich doch so sehr!“
„Mein Engel, nicht zu diesem Preis. Lena, wir müssen etwas unternehmen!“
Sie schluchzte. „Aber was?“
Chris’ Gesicht zeigte wilde Entschlossenheit. „Jedenfalls lasse ich nicht zu, dass er noch ein einziges Mal in deine Nähe kommt. Wenn er dich noch einmal anfasst, drehe ich durch. Lena, denk doch an uns. An unser Baby. Spatz, wir werden Eltern!“
Lena schaute sprachlos auf Chris. „Aber…aber….ich weiss doch nicht einmal…“
“…ob ich der Vater bin?“, vollendete Chris ihren Satz. „Das wollte du doch sagen, oder? Süsse, ich habe ein gutes Gefühl dabei. Und selbst wenn es anders ist, es ist UNSER Kind! Egal wer der Erzeuger ist. Ich stehe zu dir, wir schaffen das!“
„Aber wie, wie Chris??? Wir können nichts gegen Niko unternehmen.“
Chris blickte erst Kiia, dann Lena ernst an. „Ich werde mich selbst anzeigen. Ich hätte es schon längst tun sollen. Ich denke, es wird sich positiv auf das auswirken, was ich getan habe. Ich muss endlich zu dem stehen, was ich getan habe. Dann kann mich Niko auch nicht mehr als Mörder hinstellen. Ich bin sicher, ich finde auch noch ein paar Leute von damals, die für mich aussagen. Lena, wir packen das. Ich werde schon nicht eingesperrt, bestimmt nicht. Lass es uns zusammen durchstehen. Du und ich. Ich schwöre dir, keiner wird dich jemals wieder unglücklich machen. Niemand wird dich verletzten, ich lass es niemals mehr zu. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen, wenn es sein muss. Nichts ist für mich auf der Welt so kostbar wie du – äh – wie ihr! Du und unser Kind! Ihr macht mich so glücklich!!! Ich liebe dich!“
„Kinder, vergesst nicht dass ich auch noch da bin! Ich werde Niko aufsuchen. Was ihm dann blüht, könnt ihr euch nicht vorstellen. Verlasst euch drauf, er wird euch nicht mehr behelligen. Dafür sorge ich. Ich habe da so etwas in der Hinterhand, dass ihn gewiss überzeugen wird seine Klappe zu halten. Wozu also dich selbst anzeigen?“
Chris blickte interessiert auf Kiia. „Was meinst du damit?“
Sie grinste. „Nun ja, ich weiss etwas von ihm, dass er mir mal in einer schwachen Minute anvertraut hat. Er erinnert sich gewiss nicht mehr daran, ich sehr wohl. Ich denke, wenn ich das publik mache, verliert er alles. Als Arzt hat er dann keine Chancen mehr. Ich mache ihn so klein mit Hut!“ Dabei hielt sie ihre Hand kurz über den Boden.
Lena fiel Kiia um den Hals. „Was du für uns tust, werde ich dir nie vergessen. Niko ist doch immer hin auch dein Sohn…“
Kiia winkte ab. „Jetzt nicht mehr. Das hat er sich auf ewig verwirkt. Haltet mich nicht für herzlos. Ich habe meine Kinder immer geliebt, auch Aija war alles für mich. Ihr Tod hat mich tief erschüttert, ich zeige es nur nicht so.“ Dabei stahl sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel.
Jetzt war es Lena, die Kiia fest im Arm hielt. „Warum hast du mir nie gesagt, wie sehr dich ihr Tod trifft?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Du hättest mir nicht helfen können. Niemand konnte das. Alle sprachen schlecht von ihr. Sie geriet einfach in die falschen Kreise. Viele Menschen hatten auf sie einen schlechten Einfluss. Ich habe für sie gekämpft – bis zum Schluss. Niemals hätte ich sie im Stich gelassen. Ich war sogar mit ihr in dieser Entzugsklinik…ihr Tod war für mich der schlimmste Schlag meines Lebens. Aber Niko…Niko bedeutet mir nichts mehr. Ich habe lange gekämpft, auch für ihn. Aber er nahm es nicht an, hat meine Hand nicht mal gesehen. Jetzt muss ich etwas tun, ich will nicht das du unglücklich wirst, Kind!“
Sie warf noch einen Blick auf Chris. „Auch du sollst glücklich sein, ich habe dich ebenso ins Herz geschlossen. Wir schaffen das, alle zusammen. Ich möchte doch mein Enkelkind aufwachsen sehen.“ Damit zwinkerte sie beiden zu.
Lena lächelte zum Ersten mal seid Wochen wieder. „Es ist doch dein Enkelkind, Mama!“
Kiia strahlte. „Du hast mich schon so lang nicht mehr Mama genannt. Damit machst du mich so glücklich.“
Lena schämte sich in diesem Moment noch mehr. „Ich konnte es nicht. Es fiel mir so schwer. Ich habe mich so gefreut, eine leibliche Mutter zu haben. Aber irgendwie warst du mir dennoch immer mehr Freundin. Meine Mama war für mich immer Laura, die mich auch aufgezogen hat. Bist du mir böse?“
Kiia schmunzelte. „Nein, Engel. Ich wäre überrascht würdest du anders denken. Es spricht für dein gutes Herz.“
Nun griff Lena nach der Hand ihrer Mutter. „Aber nun fühlt es sich anders an. So, als hätte ich zwei Mütter.“
Chris trat hinzu und schloss Mutter und Tochter in seine Arme.
Sprachlos vor Glück schmiegte sich Lena hinein. Jetzt glaubte auch sie daran, dass alles gut werden würde…