*ausgrab*
Seit ich hier in den USA bin und haufenweise Freizeit habe (und man muss hier echt für aaaaaalles das Auto nehmen) habe ich das Lesen für mich wiederentdeckt Ich darf nämlich die Bibliothek-karte gratis mit nutzen und das Biblionetz hier ist ziemlich gut.
Gerade lese ich Brooklyn von Colm Toibin, über ein irisches Mädchen das nach Brooklyn auswandert und wie sie sich dann da ihr Leben aufbaut. Nicht der beste Schreibstil der Welt, verstehe den Lob nicht so ganz, aber bin auch noch net ganz in der Hälfte.
Davor habe ich What I Loved von Siri Hustvedt gelesen. Ich LIEBE ihren Schreibstil, die Art, wie sie die Leute in den Büchern beschreibt, ihr psychologisches Feingefühl und wie in all ihren Büchern Literatur, Kunst, Philosophie und Psychologie in das Geschehen einfließen. Das Buch ist auch recht spannend. Es beginnt mit der Beschreibung der Freundschaft zwischen dem Ich-Erzähler und seiner Frau und einem Maler und dessen Partnerinnen, vor allem seiner zweiten Ehefrau. Beide Paare bekommen fast zeitgleich Söhne, die beste Freunde werden. Und wenn man sich so richtig in die Figuren verliebt hat, passiert etwas ganz Grausames und dann geht die Post ab. Tolles Buch, kann ich nur empfehlen!
Auch saugut ist Brooklyn Follies (ja, ich liebe Brooklyn) von Paul Auster (Siri Hustvedts Ehemann, beide wohnen übrigens in Brooklyn). Der Ich-Erzähler ist eigentlich nach Brooklyn gezogen, um zu sterben, trifft dann unverhofft auf seinen has-been Neffen und lernt dessen dubiosen aber sehr herzhaften Arbeitsgeber, einen Buchhändler für seltene Bücher kennen und während die drei eine komische Freundschaft aufbauen und der Ich-Erzähler merkt, dass das Leben doch noch lebenswert ist, entwickelt sich eine Intrige, die das Leben aller Figuren des Buches (denn es gibt noch einige mehr) total verändert. Paul Auster bringt ähnliche Themen wie seine Frau, ist aber einen Ticken frecher und - gerade wenn es um Sexualität geht - weniger romantisch. Meist sind seine Bücher eher düster, Brooklyn Follies liest sich aber sehr gut und hat viel Humor. Ich habe das Buch verschlungen!
Auch eeeeendlich gelesen habe ich On The Road von Jack Kerouac, nachdem ich es ewig hab schleifen lassen. Ich kann auch Wochen nach der Lektüre nicht sagen, ob ich das Buch schlecht oder gut finde, es ist ein Mix. Ich frage mich nun, ob ich mir den Film ansehen sollte. Jedenfalls sind Kerouacs Figuren faszinierend (ich habe die original Rolle gelesen, wird aber keinen großen Unterschied machen) und seine Abenteuer echt schwer zu glauben und doch sehr lebensnahe. Da mich aber das Frauenbild stört und ich noch nicht weiß, ob ich Cassady nun bescheuert oder doch liebenswert finde, lese ich gerne bald Off The Road von seiner Frau Carolyn Cassady, eben über ihre Erlebnisse mit Jack und Neal.
Ich könnte noch weiter schreiben, aber ich weiß nicht, ob es wen interessiert Vielleicht kennt der ein oder andere ja eines der Bücher oder wurde neugierig? Demnächst will ich den Hobbit lesen, ehe ich mir die Filme ansehe.