Doxxy
Tjaha...ich hoffe, das war der letzte Kitsch vorerst. Und schön, dass dir beide Teile gefallen haben. Ich hoffe nur, dass gelingt mir weiterhin :).
Twilight
Warum ich da aufhören musste? (Bzw. wollte?) Na, ein Spannungsbogen muss auch mal wieder rein, den habe ich damit ja wohl doch hoffentlich gegeben :D. Und was mit dem 'infiziert' ist, wird doch recht bald gelüftet, schließlich geht es ab jetzt etwas mehr 'holter-di-polter'.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und freue mich schon auf Kommentare jeglicher Art ^_^.
Sanftes Blätterrascheln ertönte, als der Gähnende sich streckte und dabei die noch saftigen Blätter der Topfpalme streifte. Ansonsten lag herrschte völlige Stille im Raum, welcher nur schwach beleuchtet vom Mondlicht dalag. Bedächtig betrachtete er das Mädchen in seinem Bett. Jahre, fast drei Jahre waren vergangen. Drei unendlich lange, quälende Jahre.
Das regelmäßige Atmen der Schlafenden schien ihn nach einer Weile wieder einzulullen, während draußen, in der klirrenden Kälte, eine Eule schuhute. So verging eine Weile, die schon zum Alltag geworden war. Doch ein völlig unerwartetes Geräusch ließ den Jungen, oder eher schon gesagt, den jungen Mann, aus seinem schläfrigen Zustand hochfahren.
Blinzelnd blickte er zu dem Mädchen herüber, konnte jedoch keine Änderung feststellen. Ein weiteres Stöhnen aber ließ ihn richtig zusammenfahren.
„Saiori?“Takeo wagte es nicht, aufzustehen geschweige sich denn überhaupt zu bewegen. Schon öfters war es vorgekommen, dass das Mädchen sich völlig unerwartet bewegt hatte. Doch heute, das spürte der Schwarzhaarige deutlich, war etwas anders. Ganz und gar anders.
Blass lag sie da, wie eine Schneewittchen-Imitation. Blasse, zarte Porzellanhaut beinah und dunkle Lippen, die jedoch spröde und aufgerissen waren. Auch das schwarze Haar hang seidig über ihrer Stirn und lag lang auf der Bettdecke. Niemand hatte es wagen können, es kürzer zu schneiden. Als ob an jedem einzelnen Haar ein Teil ihrer Erinnerungen hängen würde. Doch anstatt dass Saioris Lider flatterten, wie es sonst immer gewesen war, wenn sie sich bewegt hatte, schien sie ihre Augen fest geschlossen zu halten, als ob sie Schmerzen erleiden würde.
Takeo saß hilflos auf seinem Stuhl und starrte mit offenem Mund hinüber zu dem Mädchen, was sich nun beinahe wie im Wahn hin- und herwälzte. Doch er konnte sich einfach nicht rühren, fühlte sich beinahe hilflos nach all der Zeit, die er immer und immer wieder nur stillschweigend in diesem Sessel verbracht hatte. Die ersten paar Wochen, nachdem Saiori in diesen komaähnlichen Zustand verfallen war, hatte er noch Hoffnung gehegt. Allerdings schwand diese mit der Zeit immer mehr und Takeo hatte versucht, weiterhin normal sein Leben weiterzuführen. Doch er hatte es nicht geschafft.Immer war da dieses Mädchen in seinen Gedanken gewesen, welches im Nebenhaus in einer Zwischenwelt gefangen zu sein schien. Und, gestand Takeo sich nun ein, wie sollte er sie auch einfach verdrängen können? Die Tatsache vergessen, dass vielleicht er an ihrem Zustand schuld war...?
Nein! Denk so was jetzt nicht! Du konntest die Folgen nicht abwägen!
In seinen Gedanken versunken hatte der Junge gar nicht bemerkt, wie Daichi in das Zimmer getreten war, um nach dem Rechten zu sehen. Der weißhaarige Mann spürte sofort, dass etwas nicht stimmte, als er sowohl das leicht verschwitzte Mädchen als auch Takeo sah, der seine Hände zu Fäusten geballt hatte. Rasch schloss er die Tür hinter sich, wobei er im selben Augenblick den Lichtschalter streifte, wodurch das dämmrige Zimmer in warmes, einladendes Licht tauchte.
Das zuerst leicht aufflackernde Licht weckte Takeo aus seinen Gedanken und er blickte halb zerzweifelt, halb traurig zu Daichi herüber.
„Ich...ich wusste nicht, was ich tun sollte. Saiori, sie...hat sich auf einmal bewegt und gestöhnt und da...“, versuchte sich der Junge zu erklären, doch der Shiroi winkte ab und wendete sich stattdessen sofort dem Mädchen zu.
„Saiori...? Saiori, kannst du mich hören?“
Wie aus einer anderen Welt wabberte eine Stimme zu der kleinen Lichtgestalt herüber, die immer mehr von der Dunkelheit eingeschlossen wurde. Allerdings war dies nur ein falscher Anschein. Die Finsternis schien nur fester und bedrohlicher zu werden, weil auch das Licht immer heller strahlte.
Wer...wer spricht da?
Die Stimme kam ihr bekannt vor, seltsam vertraut an diesem kalten, hässlichen Ort.
Doch da war noch eine andere Stimme, die immer lauter zu werden schien und kurzzeitig die andere übertönte.
„Saiori Kurotsuka! Es ist Zeit. Geh! Geh, und zeig es dieser Hexe!“
Was?! Aber...
Daichi wich nicht zurück, als Saiori aus heiterem Himmel und hustend ihre Augen weit aufriss.
Hell! Viel zu hell!
Keuchend und spuckend saß sie da und ihre Augen wanderten panisch umher. Doch alles, was sie sah, war nur ein ihr sehr vertrautes, beinahe väterliches Gesicht.
„Daichi-senpai!“
Sofort, so hatte es den Anschein, wollte das Mädchen aus ihrem Schlaflager und sich an den Menschen klammern, der ihr väterliche Wärme entgegenstrahlte. Doch die Monate, die es in dem komatösen Zustand verbracht hatte, schienen nun ihren Tribut zu fordern. Wackelig auf den Beinen und noch immer Nebelschaden vor ihrem inneren Auge, fiel Saiori wieder nach hinten über ins Bett, wo Daichi schon zur Stelle war und sie stützte. Nur langsam konnte sie einen klaren Kopf fassen und wandte sich blinzelnd an den Shiroi. Ein stummes ‚Warum?’ lag auf ihren Lippen, als Saiori aus dem Hintergrund eine andere, gefasste Stimme vernahm.
„Es ist Winter, Saiori. Der Winter, in dem dieses Unglück nun zwei Jahre zurückliegt.“
Zwei...zwei Jahre? Wieso zwei Jahre? Und was für ein Unglück...?
Takeo ergriff erneut das Wort, nachdem Daichi ihm aufmunternd zunickte.
„Saiori. Im Frühjahr vor zwei Jahren...Waoku, erinnerst du dich? Diese Hexe hatte uns damals gefunden und...“