Beiträge von Nerychan

    Na wenn das mal nicht gut abgepasst war, so ganz schnell vor dem nächsten Kapitel noch meinen Comment losgeworden. *froh bin*


    Jaja, ich bin wieder da und hab mir auch fest vorgenommen, in Zukunft keine deiner FS mehr unkommentiert zu lassen, auch wenn sie nicht ganz so lang werden (müssen - immer), wie der letzte. Aber keine Garantie. Und um die Catalina kümmer ich mich (dank dir, gibts da ja wieder Licht am Ende des Tunnels :applaus)


    Also zunächst mal muss ich aber noch was loslassen. Wann bist denn du so kryptisch geworden? Die Antworten auf die Kommentare, ZUM HAARERAUFEN! Hier ein Bröckchen, da ein Bröckchen, immer gerade wenn man denkt: "Yay, hab dich erwischt", kommt wieder ein: "doch nicht" .da möchte man dich doch irgendwo in einen Raum packen und sagen: SO, und nun spucks aus, sag es mir. *bettel, bettel*
    Nein, sag es mir nicht! Lass mich lieber weiter warten, obwohl ich viel, viel mehr Angst habe, um Neiyra, um Atair, um das ganze Verhältnis der drei als ich je um eine meiner Figuren hatte.


    Ok, nachdem du ja hier schon große Warnungen losgelassen hast, hab ich beschlossen, es heute mal genauso zu machen, wie Nath früher immer bei Celia, ich schreibe den ersten Teil des Kommis mal während des Lesens, ohne Rücksicht auf Verluste, dann siehst du mal, was mir so während der ganzen Geschichte durch den Kopf geht.


    Hallelujah, bei dem Anblick könnte ich auch nicht schlafen, und wenn ich das schon hundertmal gesehen hätte.


    Dieses Schweigen zwischen den beiden ist irgendwie traurig, dieses verschließen kann man auf zweierlei Art sehen, nicht nur, dass er seinen Geist verschließt, wegen all den Gefahren sondern auch mit Bezug auf dieses letzte Gespräch, dass sie sich selbst einem andern anvertraut und ihn das mächtig stört, oder besser ausgedrückt: es verletzt ihn tatsächlich, gerade weil sie ihm vertrauter ist als andere (abgesehen von Brayan, aber vielleicht sogar vertrauter als er, jedenfalls hab ich immer das Gefühl)


    Noch mehr Herzklopfenanblick. Himmel, einer von denen reicht doch schon, aber zwei! Neiyra, echt, ich beneide dich nicht wirklich (oder ein bisschen, ein klitzekleines bisschen, aber das muss einfach....*seufz*)
    Und ich liebe es, wenn er dieses "mein Herz" anbringt. Es wirkt so süß, aber es macht auch melancholisch. Wo man sich doch ständig dabei fragt, wer wirklich in seinem Herzen wohnt, in Bezug auf Liebe, denn dass sie schon in ihren Platz darin hat, dass steht ja außer Frage.


    Ah, da hat sich bei der Vision was geändert, aber dass er so schnell drauf geht? Oder, das wird mit Sicherheit nicht der letzte Heerzug sein, sonst würde das ganze ja nicht "Zeit der Finsternis" heißen, das hört sich nach längerer Zeit, nach einem ganzen Zeitalter an. (Neiyra hat doch am Anfang sowas gesagt, oder? dass sie in zwei Zeitaltern gelebt hat, oder so ähnlich)
    Hatte ich schon erwähnt, dass ich deine Skins mag. (*grins* vor allem die der Männer :) )


    Und da fängt der Ärger schon an. Irgendwie hatte ich ja damit gerechnet, dass die Nacht nicht einfach ruhig zuende geht, obwohl ich allen dreien die Atempause schon gegönnt hätte.


    Dieser Junge, Braigh, jedes Mal wenn ich ihn sehe, fällt mir dieses eine Bild wieder ein, eins von vor langer Zeit und ich denke immer das gleiche, ist er es, oder ist er es nicht. Denn wenn er es ist, dann....nee, ich frag dich lieber in der PN, obwohl ich nicht weiß, ob ich die Antwort wirklich wissen will.


    Ich liebe diese Pferdebilder, das steckt eine ganz eigene Dynamik drin, und jeder hält das Schwert in einem andern Winkel, wow. Du hast recht, FreezerClock ist die beste Erfindung und sollte zur Standardausrüstung für arme gebeutelte Schreiberlinge gehören
    Also wogegen die da kämpfen würde mich auch mal interessieren. Irgendwas magisches schätze ich, schwer greifbares, das wirkt alles reichlich hoffnungslos.
    Yep, das hört sich schwer nach Magie an. Ok, doch Männer, aber mit einer Riesenportion Magie versehen. Niemand bewegt sich so schnell auf normalem Weg. Das muss furchteinflößend sein, egal, wie viel man schon gesehen hat.
    Neiyras Verbundenheit mit Atair muss man schon bewundern, sie verliert ihn nie wirklich aus den Augen.


    oh, das Bild mit dem Licht ist herrlich. *muss Pause machen und Bild bewundern*
    Hah, ich hab doch gesagt, es ist Magie, was anderes geht doch gar nicht. (Brayan in deiner Welt: "du kannst sie hören? Brayan in unserer Welt: hast du etwa dein Handy mitgenommen?)


    Mmh, das Bild mit der Anomalie auf den Felsen ist auch unglaublich stimmungsvoll. Ich steh ja total auf deine Wolken, und muss schon wieder an eine Szene denken, die mir noch bevor steht. Und die Sims haben keinen tollen Wolkenhimmel *heul*. Konzentrier dich, Nery!
    Neiyra, du solltest unbedingt daran arbeiten, rauszufinden, was du sonst noch so alles kannst! (Mensch Mädchen, du bist schon irgendwie umwerfend, aber was passiert nur mit dir, dass du am Ende an einem Punkt landest, wo keiner sich mehr für deine Wahrheit interessiert.)


    Äh, was? Wo ist die nächst Seite, das nächste Bild? Ähm, hä? Du hörst hier auf? Was???
    Ganz recht, geh mal lieber fix in Deckung, also das ist ja nun obergemein, du hättest uns doch wenigstens mal einen winzigen Blick auf, wer auch immer da drin steckt werfen lassen können! Menno!



    Ok, Schluss mit den Recap-Gedanken.
    Also abgesehen von diesen ersten Szenen, bei denen ich mich nicht so ganz entscheiden kann, ob ich sie eher anrührend (Atair und seine Sorge um sie, dieses Gespür, selbst im Schlaf, dass er gebraucht wird, nein, dass SIE ihn braucht, das ist ja sowas von herzerwärmend, oben hab ich noch geschrieben, wie verbunden Neiyra mit ihm ist, das trifft umgekehrt eben auch zu - oh verdammt, sie kriegt ihn wirklich nicht, ich wüsste nicht, wie die Szene am Anfang sonst zu erklären wäre, wo sie so allein ist, die Art, wie sie von der Vergangenheit spricht, *heul* Mann, ich krieg diese Dinger aus dem Prolog einfach nicht aus dem Kopf, sag mir, dass ich mich irre, und wenn's auch nur, um mich in die Irre zu führen, ok? Naja, ich geb mich auch mit Brayan zufrieden, oder mit dem Kerl aus ihren Träumen, allerdings läuft der ja noch unter "mit Vorsicht zu genießen"), ehm, also eher anrührend oder eher aufregend finde (im Sinne von: heh, ich bin auch nur eine Frau und schwärmen wird ja wohl noch erlaubt sein, gell?) Und schon wieder den Faden verloren, also abgesehen von diesen Szenen wird es ja nun so richtig dramatisch. (ich finde gewalttechnisch ist es nicht dramatisch, weder in den Bildern, noch in der Beschreibung, obwohl die Bedrohung und der Kampf schon richtig rüberkommen. Aber bei mir sind es eher andere Bilder, bei denen ich denke, OMG wie schrecklich, nur mal an dieses eine Bild denke, das ich dir in der PN erkläre, sicherheitshalber)


    Und ich finde es gar nicht nett, nein, überhaupt nicht nett, dass du nun genau da aufhören musst.
    Allerdings.....ist es auch wieder nicht ganz so schlimm, wenn ich es recht bedenke, denn....du hast ja netterweise vergessen, das Kapitel früher zu posten. Will heißen, es dauert nicht mehr so lange, bis wir es sehen können. Wozu so ein Versehen alles so gut ist, was?


    Was hab ich gesagt, wird nicht so lang? Versprechen eingehalten, es IST nicht so lang wie der letzte.

    Tja, keine Ahnung, wie oft ich das nun schon gelesen habe, oder an den Bildern geklebt und - mir deinen Rechner gewünscht hab.:eek:
    Nein, Scherz beiseite.
    Deine Bilder als umwerfend, super, unglaublich zu bezeichnen, reicht nicht, es reicht einfach nicht. Ich bin ja selbst ein detailverliebter Mensch, aber das hier sprengt schon jeden Rahmen.
    Es passiert mir nicht nur einmal, dass ich mir vorkomme, wie an einem riesigen, gigantischen Filmset, wo eines dieser epochalen Meisterwerke gedreht wird, bei dem man einfach aus dem vollen schöpft, die Dollar nur so rollen und dennoch jeder weiß, das kein einziger davon verschwendet wird. Da gibt es nichts, das unwichtig ist, nicht mal die Stickerei am Hemdsärmel, die ein Kinobesucher im Grunde nicht bemerkt, aber sie ist da, einfach nur weil...weil es eben da sein muss, damit es komplett ist.
    Genau das Gefühl hab ich jedes Mal, wenn ich deine Bilder ansehe und penibel auf jede einzelne Lupe klicke. Und dann am Ende mein Browser aus einer ellenlange Reihe aus offenen Bildern besteht, denn natürlich muss man erstmal lesen, lesen, lesen.
    Sehen, was passiert da, man kann gar nicht aufhören, keine Zeit, die Bilder stundenlang anzustarren.
    Aber wenn es dann zuende ist (heh, und Cliffhanger sind schon deine Spezialität geworden, red dich nur nicht raus!), dann fängt man wieder von vorn an, liest, untersucht die Bilder, schüttet sich weg, übers Armdrücken, das man vorher glatt übersehen hat.


    Da gibt es vor allem drei Punkte, die mich immer wieder in Erstaunen versetzen.


    Nummer Eins: die unglaublichen "Drehorte". Was du da gebaut hast, sieht alles... echt aus. Von diesem herrlichen Palast bis hin zur kleinen Bauernhütte. So manches ist mir ja vertraut, die roten Ziegel, die Maßwerkfenster, der rote Läufer, die Bilder mit ihren wunderschönen Rahmen, aber ich glaube fest, dass sie noch nie so gut miteinander harmoniert haben, und so ein Gefühl von Authentizität verursacht haben. (*Komplexe behandeln geh*....ich glaub, ich schreib Celia noch mal, und lass dich die Bilder machen, die wärst der ideale Baumeister für die Elo-i)
    Das haucht einem mehr als Ehrfurcht ein, gerade weil man ja selbst weiß, wieviel Zeit es in Anspruch nimmt, einen einzelnen Raum auszugestalten. Ich stell mir nicht zum ersten Mal die Frage, auf wievielen Grundstücken du das verteilt hast. (Hast du nen eigenen Raum für deinen Großrechner, der mit diesen Anforderungen klar kommt? *grins*)


    Nummer zwei: die Personen, diese Unmengen an Personen, die du handhabst, ich verweise mal nur auf das eine Outtake-Photo, ich dachte ja, ich krieg ich nen Schlag. Das muss doch Stunden dauern, die alle zu positionieren, die Posen, die Reaktionen zu arrangieren, nur um dann endlich mal ein, zwei Photos zu machen. (mit Grausen an meinen Almacks-Ball zurückdenke). Gerade in Anbetracht der vielen Lupenbilder, die deutlich zeigen, dass da an dem Tisch eben nicht nur die zwei aus der Großansicht sitzen, sondern der ganze Haufen und die sitzen da auch nicht einfach nur rum und warten auf Regieanweisung, nöö, die machen alle ganz brav mit. *umfall*


    Nummer drei: die Beleuchtung.
    Die springt mir immer wieder ins Auge. Das war und ist immer mein größtes Problem, vielleicht fällt es mir deshalb immer so besonders auf, wie unglaublich stimmig das alles immer ist, die einzelnen dunklen Abschnitte mit genau der richtigen Menge Licht, dass man an wirkliche Kerzen denkt, dass die Düsternis genauso rüberkommt, wie die Wärme. Darüber muss man gar nicht viel sagen, außer, es passt. Es passt einfach!


    Nummer vier: (jaa, Nummer vier! ich merke gerade, es wird doch mehr als nur drei, aber macht nichts, ich hab ja immerhin was nachzuholen, *hust*) die ganzen Zeremonien.
    Ich LIEBE das. Sei es nun Gowan, der zur Wache gerufen wird, oder das Ritual, um die Kinder zurückzurufen, das alles ist mit soviel Liebe, soviel Details, und noch dazu logischen, nachvollziehbaren Details geschehen, das du mich voll im Kasten hattest. Ganz fest im Griff, unfähig, loszulassen. Manch einer mag denken, es würde die Geschichte verlangsamen, und immerhin, wenn man bedenkt, wie lange sie nun schon läuft (JAHRE!!! Du lieber Himmel!), wäre das nicht mal von der Hand zu weisen, aber genau da liegt der Haken, es ist einfach nicht so. Ich liebe diese Szenen, dieses ganze Flair eines Mix aus Mittelalter und Fantasy, da jubelt der Geschichtsfreak in mir und der Fantasyliebhaber gerät ins Schwärmen.
    Die Vorbilder aus dem Mittelalter sind ja unübersehbar, schon wie Goran sich da hingelegt hat, das erinnerte mich sofort an die Haltung, die Mönche und Nonnen früher eingenommen haben, wenn sie ihren Eid abgelegt haben, oder Priester bei der Weihe. *seufz, schon wieder schwärmt*


    Apropos Schwärmen, ich glaub, ich mach mich mal lieber an die eigentliche Story, sonst sitz ich hier morgen früh noch und schwelge.
    Sind ja nun schon ein paar Fortsetzungen und es ist da ja auch einiges passiert. Aber ich fang mit dem Wesentlichen an.


    Nein, ich mag Ariadna immer noch nicht. Und das liegt nicht mal unbedingt daran, dass ich ihr Atair nicht gönne, wegen Neiyra. Es ist nur so, dass ich sie nicht greifen kann. Ich versteh sie einfach nicht. Das ist vermutlich auch von dir beabsichtigt, aber es macht mich kirre. Zu Anfang hält sie man sie für ein verwöhntes weinerliches Mädchen und ich musste immer wieder, wenn Neiyra sich in Gedanken über ihre Tränen aufregt, einfach nur nicken und sagen: Richtig so, das macht einen ja wahnsinnig." Und: "Was bitte ist das denn für eine?"
    Dann kam die Frage hinzu: Mag sie Atair? Von Liebe will ich erstmal gar nicht reden. Zwischenzeitlich hattest du mich schon soweit, dass ich dachte, sie würde sich das zumindest einbilden, wäre von ihm fasziniert und angezogen (was vielleicht sogar auch so ist, aber Liebe würde ich das nun nicht unbedingt nennen).
    Aber dann, dann musstest du ja die Szene mit der Harfe einfügen und ich denke: hä? Ist da vielleicht doch was gegenseitiges im Spiel, also Brayan liebt Adriana und Adriana liebt Brayan, aber beide meinen, das geht aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer nicht. "Würdig eines Königs" hat Neiyra gedacht, aber das heißt ja nicht, dass es NUR ein König tut. So ne schlechte Partie ist jemand wie Brayan ja nun auch wieder nicht.
    Das ist wirklich ein Dilemma, denn ich kann mich partout nicht entscheiden, was ich denken soll.
    Als ihr Vater zu Atair meinte, sie wäre nicht die Richtige als gerade SEINE Frau, da gabs bei mir wieder nur ein Nicken und ein "Kluger Vater". Aber selbst die Illusion kannst du mir nicht lassen.
    Denn Atairs Worte, die haben das alles wieder in Frage gestellt. "Die andern brauchen den König, aber sie braucht MICH." Nicht den Anführer, den Heiler, sondern einfach ihn, den Mann. Und darum, eigentlich nur darum sollte es gehen, wenn man sich eine Frau nimmt. Sie sollte den Mann in ihm sehen und er in ihr nur die Frau, nicht die zukünftige Königin. Selbst wenn das so schlecht voneinander zu trennen ist, wenn man eine solche Bedeutung für das Wohl und Wehe von so vielen hat.


    Und das bringt mich wieder zu Neiyra und ihrem Verhältnis zu Atair. Ich bin mir nicht sicher, was er denkt, wie er die Beziehung zu ihr sieht oder sehen möchte. Gerade seine Reaktion darauf, dass sie sich ihm nicht anvertraut, macht es seltsamerweise um so schwerer, das einzuschätzen. Er ist es gewöhnt, sie um sich zu haben, gewöhnt, dass er es ist, zu dem sie mit ihren Problemen kommt. Und doch ist sie in keiner Weise so hilfsbedürftig oder hilflos, wie Adriana es ist. Betrachtet man es von diesem Standpunkt, dann "braucht" Adriana ihn mehr.
    Ich kann auch nicht entscheiden, ob oder ob er nicht zumindest ahnt, was sie in ihm sieht. Immer wenn ich mich der Meinung von Raghnall (bevor du mich keines andern belehrst, ist er das jetzt erstmal für mich, aber frag mich nicht, wo du das H in seinem Namen platziert hast) anschließen will und laut fluche: Atair, du selten dämlicher Idiot! Da kommst du wieder mit kleinen Andeutungen und Sätzchen, wie dem: wenn ich etwas getan oder gesagt habe. Und dann rotieren meine Gedanken wieder: hat er's gemerkt? Liebt er wirklich Adriana und fühlt deshalb jetzt irgendsowas in der Art von Mitleid?
    KEIN PLAN!
    Oh, das ist keine Beschwerde, nicht die geringste, auch wenn ich vor Frust die Wände hochgehen könnte. Aber wenn man das alles von vornherein begreifen könnte, dann würde es nur halb so viel Spaß machen.
    Denn das macht die Personen ja so lebendig, so real.
    Das sind keine platten Comicfiguren, sie sind vielschichtig, mit einem Charakter, den man Layer für Layer erst einmal erkunden muss.


    Und da hast du mir ja gleich jemand neuen zum Schwärmen gegeben. Ich weiß ja nicht, wie sich deine Geschichte entwickeln wird, aber in meiner Gunst gibts nun die Nummer drei (immer in Bezug auf Neiyra), sprich Mann Nummer drei, den ich mir für sie denken könnte. ER!
    Der Kerl fasziniert mich, wenn er ist, was die andern vermuten, ist seine Tragik eigentlich kaum noch zu überbieten (abgesehen von der Geschichte mit dem Druiden, der sich geopfert hat - ich gestehe, ich hatte es sofort vermutet, es war einfach so logisch, es passte einfach nur so). Für einen Moment, ganz am Anfang dachte ich sogar, es wäre Runcall selbst, und manchmal kommt mir der Gedanke immer noch. Frag mich nicht, wieso. Dass der sich hat lebendig gefangennehmen lassen, obwohl er doch wusste, was ihm droht....ernsthaft, der Tod wäre in einer solchen Lage die bessere Alternative.
    Aber nunja, ich liebe diesen Kerl in ihren Träumen. Erstens sieht er fantastisch aus (wie alle deine Sims - ich bin ja so neidisch. Wenn ich jemals eine neue Geschichte schreiben sollte, lass ich jede Figur von dir erstellen, die sehen einfach traumhaft aus). Und ich mag seine Art, wie er mit Neiyra umgeht, die Ernsthaftigkeit, die er an den Tag legt, wie er die Dinge einfach beim Namen nennt. Ihr jedenfalls scheint es so wie mir zu gehen, wir verfallen ihm beide. Wer weiß, wer weiß.
    Ich bin von Natur aus mistrauisch und trau dem lieben Frieden nicht, aber wenn ich mir was wünschen dürfte....


    Nicht, dass ich Brayan plötzlich aus der Rechnung rausgenommen hätte. Ich leide mit ihm, jedes Mal. Aber ich weiß nicht, was ich ihm wünschen soll. Ich hatte ja zwischenzeitlich auch den Verdacht, die Frau, in die er sich verguckt hat, wäre Neiyra, und er traut sich aus dem gleichen Grund wie sie bei Atair nicht, den Mund aufzumachen, vielleicht sogar weil er mehr weiß/ahnt, als er zugibt. Aber wie gesagt, da ist ja auch noch Adriana. Und schon tut mir mein Bauch wieder weh.


    Atair ist übrigens ein toller König. Ich muss jedesmal an Aragorn denken. Und das nicht nur, weil der als König auch die Gabe des Heilens hatte. Es ist einfach seine ganze Art, wie er mit den Menschen umgeht, sowohl seinen direkten Untergebenen als auch Menschen wie Torgar (ich hoffe, ich schaffe es noch, mir seinen Namen richtig zu merken, keine Ahnung, wieso der Kerl mir immer entschlüpft). Atair ist ein König, dem das Königsein im wahrsten Sinn des Wortes im Blut zu liegen scheint. Obwohl man ihm gerade bei den ganzen Erinnerungsgeschichten, die du immer anbringst (die Kinderstories gehören ja zu meinen ganz besonderen Lieblingen), einfach ne andere Karriere wünschen möchte. Ich muss mich da den Sprüchen anschließen, die da sagten: er war doch noch ein Kind, und eins, das einerseits so furchtbar verloren wirkte (siehe die Szene mit dem Schlafzimmer, da hätte ich ja heulen können und schmunzeln gleichzeitig) und andererseits aber auch entsetzlich erwachsen mit all der Verantwortung.


    Ich stelle gerade fest, ich hab schon wieder nen Roman geschrieben und hab doch kaum die Hälfte von dem gesagt, was mir so durch den Kopf geht.
    Da ist diese süße Geschichte von Adriadnas leiblichen Eltern, das hat mir gefallen, die Priesterin, die zwar immer ihre Pflicht tut, aber dennoch ihre Gefühle nicht vollkommen ausschalten kann und es....mal ehrlich... auch nicht sollte. Auch wenn man den Göttern dient, bleibt man ein Mensch und die Gefühle machen uns zu einem solchen. Auch dass Ariadnas Vater dazu steht, dass er, selbst wenn er seine Frau durchaus liebt, dennoch diese Nacht nicht vergessen kann und es eben auch nicht als reine Pflichterfüllung für sein Volk betrachtet. Ich sag ja, vielschichtig.


    Genauso wie der Konflikt mit Neiyras Eltern. *grummel* ich weiß immer noch nicht, wieso man sie damals weggeholt hat. Aber es muss schon ein verdammt wichtiger, ein absolut lebensnotwendiger Grund sein, wenn man es nicht mal dem Vater anvertraut. Dieses: "keiner, der sich nicht abschirmen kann, darf's wissen", das gefällt mir gar nicht. Denn irgendwie macht das Neiyra gefährlich.
    Genauso wie die Sache mit Atairs "Tod". Wenn ich das jetzt wieder nachlese, muss ich immer an eine andere Geschichte denken, die ich vor, weiß gar nicht, zwei Jahren mal gesehen habe. Jemand versuchte mit aller Gewalt etwas zu verhindern, von dem er wusste, dass es passieren würde. Und wurde, ohne es zu wollen, gerade durch seine Versuche zum eigentlichen Auslöser der Katastrophe, die er verhindern wollte. Und der Gedanke erschreckt mich geradezu. Sie mag es nicht wollen, sie mag den Gedanken als geradezu lächerlich von sich weisen und es mag sich auch tatsächlich vollkommen irre anhören, an diese Möglichkeit auch nur zu denken, aber genau das macht mir solche Angst. Dass sie es womöglich genau deshalb tun wird.
    All diese Andeutungen, die da von deiner bösen Gewitterziege (nein, ich mag sie nicht, deine böse Dame, sie ist kein Varik und sollte es auch nicht werden. *Protestschild hochheb*) kommen, die machen mir nur noch mehr Bauchschmerzen. Genauso wie diese ganze Geschichte mit den Kindern und der Notwendigkeit, dass Atair sie heilen MUSS. Beim ersten mal gehts immer gut. Aber ich frage mich doch ernsthaft, wieso sich keiner fragt, was die alte Gewitterziege mit der Aktion bezweckt? Nicht genau das, was Atair jetzt tut? Sie weiß doch ganz sicher, was die Kinder zurückbringen kann und weiß auch, dass Atair es auf jeden Fall tun würde udn was das für ihn bedeutet. Es würde mich doch arg wundern..... wenn das mal keine richtig oberfiese Falle ist.


    Oder ich denke einfach zuviel. Aber....oh ja, da gibts eine Menge Abers. Da sind einfach viel zu viele Gemeinsamkeiten, viel zu viele Dinge, die genau zur richtigen/falschen Zeit passieren, siehe erst der Tod von Atairs Eltern und jetzt die Sache mit Caitlin, ihrem Mann und ihrer Tochter. Da können ja nur sämtliche Alarmglocken schrillen.
    Nur auf eine Frage finde ich nun gar keine Antwort, egal, wie sehr ich mir auch den Kopf zerbreche: was zur Hölle hat die Ziege davon, Atair zu töten? Was will sie, was will Runcall, so er denn wirklich mit ihr im Bunde steht, was ja noch gar nicht unbedingt raus ist, gelle? Also was? Das Königreich? Rache? Wenn ja, wofür? Weltherrschaft, wie die gewöhnlichen Comicbösewichte? Ich wüsste zu gern, wer diese, es fällt mir doch wirklich schwer, sie als "Dame" zu bezeichnen, und wenn ich das zehnmal nicht schmeichelhaft meine, also ich wüsste zu gern, wer sie nun eigentlich ist.


    Mal sehen, wie lange es dauert, die Antwort darauf zu finden.


    Ok, angesichts der Tatsache, dass du diesen Erguss ja auch noch lesen musst, (Mitleid heuchel), hör ich dann erstmal auf und schreib mir den Rest dann bei der nächsten FS von der Seele.
    Alles Liebe
    Nery

    Gute Idee mit dem Kaffee, selbst wenn ich keinen Schluck getrunken habe, während des Lesens. Viel zu sehr beschäftigt mit Schauen und Schauen und Lesen. Beinahe das Luftholen vergessen.
    Und irgendwie muss ich erstmal meinen Kopf wieder klären. Da schreit gerade ein großes Nein herum. Und ein Widerwille baut sich auf gegen ein Mädchen, das vermutlich gar nichts dafür kann. Aber jetzt, in diesem Moment gönne ich ihr keinen der beiden Männer. Einmal weil Brayan es nicht verdient hat, zu leiden ihretwegen. Und zum andern weil Neiyra das auch nicht verdient hat.
    Oh Mann! Dabei sind Liebesgeschichten doch immer so schön. Aber ich versinke eher in Mitgefühl für die zwei, die ihre Felle davon schwimmen sehen.
    Artair ist so ein lieber Kerl. gut, ich hatte ja nicht angenommen, dass Neiyra und Artair wirklich zusammen kommen würden. Denn irgendwie spukt in meinem Kopf immer der Prolog herum und die einsam wirkende Frau an der Mauer, die Gedanken von ihr, dass sie alle so lange nicht gesehen hat. Damit würde zwar vermutlich Brayan auch ausfallen...ach Mensch, was machst du nur? Du weißt vermutlich ganz genau, dass die meisten es doch nur zu gern hätten, wenn zumindest einer der Männer mit Neiyra....würde man die Geschichte nicht so genießen, dass man an ein Ende gar nicht denken mag, dann würde man es wohl gar nicht mehr erwarten können, nur um rauszufinden, ob du böser Schreiberling die nicht doch noch irgendwie glücklich werden lässt. Nein, nein, natürlich bist du nicht böse, nur fies, weil du uns so mitleiden lässt. Nein, auch nicht fies,....ach du weißt schon. :)


    Ich verliere mich. Also mal zurück zum Text, nein, eigentlich wollte ich ja mit den Bildern anfangen. Aber die Hälfte dessen hat das Forum gerade gefressen, und so muss ich damit noch mal neu anfangen.
    Also DAS bewusste Bild! Ich hatte ja schon das Vergnügen, die Testversion zu sehen und schon da ist es mir kalt den Rücken runter gelaufen, ohne die Kinder, selbst ohne die komplette Ausstattung (heh, du hast das mit den Männern hinbekommen. Nicht dass ich da je dran gezweifelt hätte ;))
    Ich bin ja schon selbst in vielen solcher fürstlichen Gruften herumgeschlichen - nein, nicht auf der Suche nach einem Sarg für mich selbst *gg* - und man bekommt dabei immer ein Gefühl von Ehrfurcht und Sinn für die Vergänglichkeit. Und genau das Gefühl erlebt man sofort, wenn man sich das Bild ansieht. Es ist ein so...friedlicher Ort und gleichzeitig so erschütternd, dass einem kalt wird. Man möchte automatisch nur noch flüstern, weil jedes laute Wort nicht nur unpassend wäre, es würde wie ein Donnerschlag von den Wänden zurück kommen.
    Man möchte die Kinder an der Hand nehmen und sie rausbringen, sie gehören da nicht hin und doch mussten sie schon so früh mit der Endgültigkeit des Todes umgehen lernen, begreifen, wie grausam ein Wesen zu einem andern sein kann. Das treibt einem die Tränen in die Augen. Ein absolut geniales Bild, obwohl du da bestimmt nicht zu viel in Nachbearbeitung stecken musstest (mehr in die Objektbastelphase, gar nicht so übel, dass du da für mich schon dran gearbeitet hast, was? *gg* - ich bin immer noch am Staunen und werde wohl auch nie damit aufhören, wie du das alles immer hinbekommst). Aber die ganze Arbeit lohnt sich auf jeden Fall. Nicht nur bei diesem Bild.


    Du hast natürlich vollkommen recht, diese vielen vergrößerten Bilder erlauben doch oft einen viel besseren Blickwinkel, eine Perspektive, die einem sonst verschlossen bleibt. Obwohl du auch bei den in Normalgröße gezeigten Bildern schon eine ganz schöne Vielfältigkeit an den Tag legst, die es nicht erlaubt, einfach über ein Bild hinwegzugehen, weil es im Grunde nichts neues bieten würde. Es ist nicht leicht, gerade wenn z.B. nur zwei Leute sich unterhalten, Bilder zu zeigen, die nicht langweilig werden. Kann ich ein Lied von singen *tralala*. Schaffst du aber immer. Ich könnte kein einziges Bild benennen in der gesamten Geschichte, von dem ich behaupten könnte, man hätte es auch weglassen können. Meine Bewunderung!
    Aber mit den Vergrößerungen wird das natürlich der absolute Hammer. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was wir verpasst haben an Detailreichtum. Nein, nein, du musst jetzt nicht alle Bilder noch mal machen. Nur die Hälfte! :roftl


    Huh, nun hab ich mich erstmal mit Schreiben wieder abgeregt.
    Wie sehr mich die Geschichte mit den Kindern berührt hat, hast du wohl schon gemerkt. Artair ist ein starker Mann und damit meine ich natürlich vor allem seine innere Stärke, seinen Willen, seine Fähigkeit auf andere einzugehen, wie eben auf Brayan, nicht nur weil ihm dessen Gefühle sofort klar waren, sondern weil er auch die richtige Art, die richtigen Worte gefunden hat, ihm wirklich so zu helfen, wie der es brauchte. Keine leeren Phrasen, hinter denen man sich so gern versteckt, wenn man sich selbst hilflos fühlt. Und Artair hätte doch jedes Recht dazu, gerade in diesem Augenblick. Immerhin hat er ja schließlich die Eltern verloren, und damit schon als Kind auf einmal eine Verantwortung auf den Schultern, die schon manchen Erwachsenen niedergedrückt hätte. Sicher hat man ihm geholfen, wie sehr hat er ja gerade erst erfahren - toll eingebaut übrigens diese so überaus wichtige Info - aber damit umgehen lernen, das musste er dennoch und dabei kann man jemandem nur schlecht helfen.
    Außerdem hat man ihm gerade an den Kopf geworfen, dass er auf der Abschussliste steht, dass praktisch er der Grund für das neuerliche Blutvergießen ist, für das Leid, dass man den Cul 'Dawr angetan hat. Nicht der Verursacher des Ganzen, aber doch geht es um ihn. Die wollen IHN. Und er kann nicht einfach hinrennen und heldenmütig sagen: ok, hier bin ich, mein Kopf auf einem Silbertablett und nun hört auf. Er kann auch nicht einfach die Tür hinter sich zuknallen und sich mit seinen Gedanken und Gefühlen vergraben. Dabei ist ihm mit Sicherheit durchaus danach gewesen.
    Nein, er geht auf Brayan zu, richtet ihn wieder auf. Und tut das gleiche auch mit Neiyra. Es ist ein, zumindest in meinen Augen, sehr berührender Moment, wie er da vor ihr kniet und sie auf einmal dieses Verständnis miteinander teilen, die Gewissheit, dass ER sie versteht, besser als die Eltern, besser als jeder andere da. Das ist eine so wertvolle Vertrautheit, dass es mich eigentlich nicht wundert, dass ich das Mädchen, Brans Tochter, praktisch als Eindringling empfunden habe.
    Ob Artair wohl eine Vorstellung davon hat, dass Neiyras Gefühle für ihn viel tiefer gehen als nur die für einen quasi "Bruder"? Dieses Versprechen von ihm, dass sie ihn nicht kriegen würden, och, da hätte man ihn doch glatt selbst umarmen wollen. Er ist so ein süßer.
    (*und sich immer noch nicht entscheiden kann, wer von den beiden Männer ihr für Neiyra lieber wäre - stöhn*)


    Dass Neiyra die Gabe des Sehens hat, überrascht mich nun nicht wirklich. Irgendwie hatte ich sowas immer vermutet. Das waren nicht nur Träume, dafür waren sie zu intensiv und dafür waren sie auch zu detailliert und zu genau in dem, was passierte. Ich hatte auch vermutet, dass es mit Fähigkeiten zu tun hatte, dass man sie von ihren Eltern fortgeholt hatte. Ich hätte allerdings geglaubt, dass man diese Fähigkeiten entwickelt hätte. Doch Shainara sprach von einer Ungeübten. Und Neiyra selbst "wusste" ja auch nicht, dass sie "sah". Oder besser, sie hat sich wohl einfach geweigert, es als "sehen" zu betrachten. Sich einzureden, dass man nur träumte, ist da schon viel einfacher. Und dann ist da auch noch der Spruch "vielleicht nimmst du DIESMAL meine Hilfe an". Das hört sich doch an, als hätte sie es schon früher versucht, doch Neiyra hat sich ihr praktisch verweigert. *grübel* Das muss man doch genauer erforschen. Mama scheint jedenfalls mehr als nur überrascht zu sein, dass Neiyra sich ihrer Fähigkeit offenbar nicht voll bewusst ist. *weiter grübel*
    Du verpackst doch solche durchaus wichtigen Kleinigkeiten immer in solche großen Hammer, dass man aufpassen muss, sie nicht zu übersehen. *auf den Text schiel und nach mehr such*


    Oh weia, das wird schon wieder ein Roman. *tralala* deine Schuld! Du hast ja auch ein langes Kapitel gepostet (nicht, dass ich mich hier beschwere, nöööööö).
    Artairs Haltung auch Torgar gegenüber erweckt Bewunderung, obwohl ich von ihm nichts anderes erwartet habe. Ich hatte es ja früher bei Torgars Bericht schon erwähnt, hätte Artair schon früher von den Gründen für die Überfälle gewusst, hätte er bestimmt einen Weg für eine friedliche Lösung gesucht. Da liegt es nur nahe, dass er nun seine Hilfe anbietet und den Mann gehen lässt, auch ohne Sicherheiten oder Gegenleistungen, wie sonst üblich in solchen Fällen. Aber die Überlegungen sind schon richtig, wenn da draußen ein so mächtiger Feind herumrennt, und mächtig muss er sein, wenn er sowas mit sieben Stämmen zur gleichen Zeit veranstalten kann, dann geht das nur gemeinsam. Hoffentlich klappt das. Aber vermutlich hat das Ganz gerade erst angefangen, warum sollte es sonst als Zeit der Finsternis in die Geschichte eingehen. *schüttel*


    Tja und damit der Kreis sich schließt, sind wir wieder bei Brans Tochter. Und Shainaras. Nette kleine Überraschung muss ich sagen. Ein Beltaine-Kind, an sieh mal an. Ich stell mir das nicht leicht vor für die Frau, ein Kind zur Welt zu bringen und es dem Vater zur Erziehung zu überlassen Dieser Satz von Neiyra, dass die Hohepriesterin kein Recht auf dieses Kind hat, das klingt irgendwie traurig und nichts,was ich jemandem wünschen würde, und wenn ich noch so viel Verantwortung trüge.
    Aber... ja, ich bin ein wenig voreingenommen, ich hatte auch so ein klein wenig den gleichen Eindruck von dem Mädchen wie Neiyra. Bestimmt kein schlechtes Wesen, aber ein wenig zu behütet durch den Vater möglicherweise. Nein, ich gönn ihr weder den einen noch den andern. Immer noch nicht. Und wenn du das vorhast, wirst du wohl noch ein bissel dran arbeiten müssen, um mich davon zu überzeugen.


    Eine wirklich außergewöhnlich schöne Fortsetzung. Obwohl.... so außergewöhnlich nun auch wieder nicht. Denn dann müsste man jede einzelne von dir so bezeichnen. Es ist immer ein besonderer Genuss, auf den man sich freuen kann.
    Und nun spring ich mal los und seh zu, dass ich mit meiner eigenen endlich fertig werde. Obwohl das Umschalten gerade sehr sehr schwer fällt.
    *sich mit dem Kopf bei Neiyra auf leichensuche macht*


    LG
    Nery

    So ein verdammter, verdammter Scheißkerl!
    Sorry für den Ausrutscher, aber mal ernsthaft, der Mann hat doch einen Sprung in der Schüssel. Man kann sich nicht mal mehr fragen, was der sich dabei denkt, denn wenn der auch nur ansatzweise denken würde, käme nicht sowas vollkommen bescheuertes bei raus.
    Ich könnte ja fies sein und meinen, das ist nicht auf seinem Mist gewachsen sondern ihm eingeflüstert worden, aber wir wollen ja niemandem was unterstellen.
    Ich würde dem Kerl ja sowas von in den Hintern treten.
    Aber es ist verständlich, dass es für Eileen erstmal wieder ein totaler Rückschlag ist und sie an ihrer Kraft zweifelt. Da helfen auch keine Eltern mit gut gemeinten Hiflsangeboten. Aber wozu hat man eine Anwältin. Soll die den Kerl treten aber so dass es weh tut und zwar richtig.
    Dem gehört das Gesetzbuch und ein Grundlehrfaden für Anstand um die Ohren gehauen, bis die Seiten fliegen, damit der mal wieder auf den Teppich kommt.
    Mann, ich bin gerade dermaßen sauer, ich könnte den Kerl eigenhändig erwürgen.
    Und ich fühle total mit dem armen Mädel mit. Ihre Erkenntnisse vom letzten Mal, wie sehr sich schon von ihm entfremdet hat, sind toll und gut. Sie sollten ihr eigentlich helfen, darüber hinweg zu kommen, aber wenn dann solche Sachen kommen. Argh! *gleich wieder an die Decke springt*
    Das ist doch seelische Grausamkeit!



    Trotzdem tolle FS. Reißt einen ganz offensichtlich wirklich mit!
    *sich jetzt erstmal beruhigen geht*

    Oha, kann ich da nur sagen.
    Das Böse hat einen Namen und einen wohlbekannten noch dazu.
    Wir glauben ja alle nicht an Zufälle, und wenn die zwei in der Vergangenheit schon zusammengearbeitet haben, dann ist es wohl nicht verwunderlich, wenn man jetzt davon ausgeht, dass es wieder der Fall ist. Ich denke mal, einen Boten zu diesem Leodric zu schicken ist eine sehr gute Idee. Erstmal sehen, ob es tatsächlich auch so ist wie alle denken. Schon der Gedanke scheint ja jeden zu entsetzen und nachdem, was Torgar erzählt hat und nun bekannt geworden ist, über das, was die in der Vergangenheit schon angestellt haben, auch nicht verwunderlich.
    Solange da niemand kommt und bestätigt, dass der Kerl wirklich nicht mehr im Kerker sitzt, könnte man sich zumindest einreden, dass nicht alles wieder von vorn anfängt.
    Allerdings hege ich da wenig Hoffnung.
    Vielmehr teile ich eher die Auffassung, dass diese Dame vermutlich ihre Kräfte benutzt hat, um den Mann dort rauszuholen.
    Tja, und wenn das so ist, dann.... sie haben die zwei schon einmal besiegt, und könnten es wieder tun. Zusammen und einig.
    Es stellt sich mir nur wieder die Frage, wieso sie Torgar und sein Volk dazu benutzen, Artair zu töten. Gut, das könnte natürlich ein Ablenkungsmanöver sein, alles möglich, würde ich sagen. Aber so recht glaube ich nicht daran. Der König ist ja nun kein gewöhnlicher Mann und ganz offensichtlich steht er ihnen mächtig im Weg.
    Womöglich suchen sie nur zu beenden, was sie damals angefangen hatten aber nicht geschafft hatten. Die Eltern haben sie ja schon umgebracht, doch der Sohn hat überlebt.
    Der arme Brayan. Ich fühle mit ihm, das muss hart sein. All die Jahre findet man sich halbwegs damit ab, oder versucht sich damit zu arrangieren, und dann kommt das und alles kommt wieder hoch. Kein Wunder, dass der Hass sich Bahn bricht.
    Da versteht man den Blick, den Artair und er miteinander tauschen. Aber seine Reaktion auf die Nachricht fehlt mir, ich meine Artairs. Der weiß doch sicher auch davon. Was geht in seinem Kopf vor, jetzt, in diesem Moment? Da ist einmal die unmittelbare Bedrohung darauf, dass man sein Leben fordert im Austausch für Kinder, das allein ist schon schrecklich genug. Und nun noch das. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Oh nein!


    Die Idee, einige der Bilder in der größeren Version zu verlinken, finde ich klasse. Auf die Weise sieht man doch mehr von all den schönen Orten, die du zusammengebastelt hast. Jeder Simsspieler weiß wie lange es dauern kann, bis man einen einzigen normal großen Raum eingerichtet hat. Aber so eine Halle, oder auch die Außenanlagen, das braucht ZEIT!!!!! Und heh, wenn man schon bastelt, will man auch zeigen und zwar so, dass man die Details auch erkennen kann, was in der kleinen Bildgröße manchmal doch etwas schwierig ist. Also ich würde mich freuen, wenn du das System beibehalten würdest.
    Auch bei der nächsten FS, denn was du da wieder geschaffen hast....oh....ich freu mich schon auf die Bilder und aufs Schwelgen in den Details wie hier auch schon.


    Liebe Grüße
    Nery

    *






    Am nächsten Morgen saß Patrick nicht allzu weit entfernt von den Ruinen des alten Klosters
    am Ufer eines Weihers inmitten eines kleinen Wäldchens, das an den Schlosspark angrenzte.
    Er ließ den Blick über das Wasser schweifen und lauschte dem Gesang der Vögel und dem
    Rauschen in den Wipfeln der Bäume, während die Morgensonne immer wieder mit ein paar
    hartnäckigen Wolken um die Vorherrschaft am Himmel kämpfte. Alles schien normal, nichts
    hatte sich verändert, seit seinem verhängnisvollen Sturz.
    Glücklicherweise hatte sich Rayo, der von Patrick selbst aufgezogene stolze Sohn eines
    ebenso stolzen schwarzen Hengstes, den Henry Morgan aus Spanien mitgebracht hatte, bei
    dem Unfall nicht verletzt. Patrick hing an ihm und liebte es, morgens mit ihm über die Felder
    zu jagen.
    Der Ravensdale’sche Besitz war aber auch ein schönes Fleckchen Erde. Gutes Land,
    Menschen, denen etwas daran lag, die sich nach ein wenig Glück und Zufriedenheit sehnten.







    Und.... ein Geist! Der wirklich und wahrhaftig in den Mauern des Schlosses umherwandelnde
    Geist einer spanischen Edeldame des 16. Jahrhunderts. Großer Gott, wo war er da nur
    hineingeraten? Patrick seufzte leise.
    Seit er nach einem überraschend erholsamen Schlaf erwacht war, gingen ihm die Ereignisse
    der vergangenen Nacht nicht mehr aus dem Sinn. Unmöglich, die Existenz von Dona Catalina
    noch weiterhin zu leugnen. Was sich gestern in seinem Schlafzimmer abgespielt hatte, war
    kein Trugbild, keine Ausgeburt seiner Fantasie gewesen. Doch wenn er das akzeptierte, dann
    hieß das auch, dass ihm kaum noch eine Woche blieb, um sein Leben zu retten. Und seinen
    Seelenfrieden. Obwohl er es sich nur ungern eingestand, aber die Begegnung mit ihr war ihm
    unter die Haut gegangen. Mehr als das. Obgleich er an ihrer Entschlossenheit, ihn im Falle
    seines Versagens zu töten, kaum zweifeln konnte, weigerte sich sein Herz dennoch es zu
    glauben, sobald er nur wieder ihre sanften Augen vor sich sah. Den nachfolgenden
    Höllenspuk drängte er dabei völlig beiseite.







    Ebenso wie die Vorstellung, was geschehen würde, wenn er tatsächlich sterben würde. Ohne
    einen Erben, und es gab nun mal keinen, ginge der Titel mitsamt allem Besitz der
    Ravensdales und auch der Langleys an die Königin zurück. Nur sein eigenes privates
    Vermögen würde Lady Alice zufallen. Was für ein schwacher Trost für den Verlust eines
    Sohnes! Patrick verleierte die Augen.
    Noch bist du nicht tot, Dummkopf. Noch gibt es Hoffnung! Wenn er nur verstehen würde,
    was ihre rätselhaften Worte zu bedeuten hatten! Wie er es auch drehte und wendete, er kam zu
    keinem hilfreichen Ergebnis. Nur in einem glaubte er sicher zu sein, den Garten und die
    anderen nicht durchsuchten Räume konnten sie wohl vergessen.
    Stattdessen würden sie mit ihrer Suche noch einmal von vorn beginnen müssen, trotz dass er
    sich beim besten Willen nicht vorzustellen vermochte, dass es in den unteren Gewölben ein
    noch so winziges Fleckchen geben sollte, das von ihnen nicht abgesucht worden wäre. Und da
    war absolut nichts. Zur Hölle damit!








    Er schüttelte den Kopf und sprang auf. Sofort hob Rayo neben ihm den Kopf und schnaubte
    leise. Patrick grinste schief. „Schon gut, mein Junge. Ich bin nur....un-glaub-lich frustriert!“
    Rayo schnaubte erneut, nicht unwillig, eher auffordernd und Patrick nickte. „Du hast recht!
    Keine Zeit für Selbstmitleid. Wenn ich doch bloß....!“ Sein Stiefel stieß an einen vor ihm
    liegenden Stein. Ohne nachzudenken hob er ihn auf, wog ihn einen Moment gedankenschwer
    in seinen Händen und warf ihn schließlich in hohem Bogen in den See, als könne er seinen
    Frust auf diese Weise ebenso abwerfen.
    Verflixt! Dieser Stanley Morgan musste ein geniales Versteck für ihre Leiche gewählt haben,
    so genial, dass er es wahrscheinlich nur fand, wenn er das gesamte Schloss abreißen ließe!
    Und bei seinem Glück würde nicht einmal das etwas nützen.







    Doch dann hielt er auf einmal inne und starrte auf die Oberfläche des Weihers.
    Es war noch so früh am Morgen und die Sonne stand noch so tief, dass ihre Strahlen, wann
    immer eine Wolke sie passiert hatte, nur langsam die feinen Nebelschleier durchdrangen und
    die Farbe des Wassers mal heller und mal dunkler erscheinen ließen.
    Patrick vermochte nicht zu erklären, was ihn auf einmal so faszinierte, seinen Blick an den
    von dem eintauchenden Stein verursachten Kreise festhielt. Denn da war nichts, das sein
    Interesse hätte wecken können, nichts was irgendwie ungewöhnlich wäre. Der Stein war
    fort, die Oberfläche würde gleich wieder spiegelglatt sein, als wäre nie etwas passiert. Alles
    verlor sich im geheimnisvollen Dunkel des Wassers. Man könnte meinen, dahinter gäbe es
    nichts mehr, das Wasser würde bis in unendliche Tiefen hinabreichen, doch er wusste, in
    Wirklichkeit waren es nur drei bis vier Meter.







    „Verborgen vor dem Auge, hast du den Platz doch schon gesehen.“ Ganz deutlich vernahm er
    ihre rätselhaften Worte, als stünde sie direkt hinter ihm und flüstere sie ihm erneut zu. Er fuhr
    herum. Doch da war niemand. Natürlich war da niemand außer ihm und seinem Pferd auf der
    Lichtung. Dennoch... er hätte schwören können, dass er sich ihre Stimme nicht nur eingebildet
    hatte. So nah war sie ihm gewesen, so eindringlich ihr Flüstern, als wolle sie ihn unbedingt an
    etwas erinnern. Und selbst Rayo tänzelte leicht nervös hinter ihm herum, als gäbe es da etwas,
    das ihn beunruhigte. Oder jemanden! „Geister!“ stöhnte er und wandte sich wieder dem
    Wasser zu. „Verborgen vor dem Auge...“ wiederholte er leise. „Verborgen vor dem
    [FONT=&quot]Auge....schon gesehen....gesehen...“ Beschrieb das nicht genau diese Situation?[/FONT]


    [FONT=&quot]



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    [FONT=&quot]
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    Jetzt wo sich die Oberfläche wieder beruhigt hatte, schien alles wieder wie vorher zu sein und
    doch war es nicht an dem. Denn verborgen vor dem unwissenden Auge lag ein Stein, der dort
    nicht hingehörte auf dem Grunde des Weihers.
    Und irgendwo in den unteren Gewölben befand sich ein Raum, oder auch nur ein Hohlraum,
    gerade groß genug, dass der tote Körper eines jungen Mädchens darin Platz fand. Er musste
    bereits vorhanden gewesen sein. Denn Stanley hätte wohl kaum einfach unbemerkt ein Loch
    in eine der Mauern brechen und wieder verschließen können. Er war schließlich ein Edelmann
    und kein Maurer. Aber er war der älteste Sohn und unmittelbar dabei gewesen, als das Schloss
    auf den Mauern der Abtei errichtet worden war. Die unteren Gewölbe mitsamt der Kapelle,
    dem geheimen Gang und Catalinas „Gruft“ gehörten noch dazu, waren nahezu unverändert
    geblieben. Aber hatten sie nicht alle Mauersteine abgeklopft, jede Wand genauestens
    [FONT=&quot]untersucht, ohne verräterische Spuren zu entdecken? Nein, hatten sie nicht![/FONT]


    [FONT=&quot]



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    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot]
    [/FONT]

    Er hielt inne, als ihm der Gedanke durch den Kopf schoss, drehte sich um und sah Rayo in die
    dunklen Augen!
    „Ich bin ja so ein Trottel!“ Ungerührt nickte das Pferd mehrmals mit dem Kopf, als stimme es
    ihm vorbehaltlos zu, was Patrick ein trockenes „Dankeschön!“ entlockte, bevor er aufsaß.
    So wie der Stein durch das Wasser konnte ihr Versteck nur von irgendetwas bedeckt sein, das
    sie bei ihrer Suche völlig ignoriert hatten, weil niemand von ihnen auch nur daran gedacht
    hatte, es könne von Bedeutung sein. Auf den Plänen hatten sie schließlich nichts verdächtiges
    gefunden. Und auch sonst keinen Hinweis. Aber man verzeichnete Geheimnisse schließlich
    nicht auf Bauplänen. Und wenn man Catalinas Worten Glauben schenkte, dann gab es
    praktisch keine andere Möglichkeit mehr. Sie mussten die ganze Zeit daran vorbeigegangen
    [FONT=&quot]sein.[/FONT]


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    Förmlich beflügelt jagte er vom Weiher zum Schloss hinüber. Er musste dem unbedingt sofort
    nachgehen. An sein Frühstück und die sicher auf ihn wartenden Frauen verschwendete er
    keinen Gedanken. In diesem Moment war für ihn nur eines von Bedeutung, er musste
    herausfinden, ob er nicht vielleicht doch nur ein von törichter Hoffnung getriebener alter Narr
    war! Rayo, der die Unruhe seines Herrn spürte, machte seinem Namen Blitz alle Ehre und so
    brauchten sie nur wenige Minuten, bis sie bei den Stallungen ankamen. Normalerweise
    pflegte er mit den Stallknechten bei seiner Rückkehr stets ein paar Worte zu wechseln,
    immerhin waren die Stallgebäude immer noch im Umbau, da gab es immer irgendwelche
    kleinere und größere Probleme. Doch heute sprang Patrick einfach ab, warf die Zügel
    [FONT=&quot]einem Stallburschen zu, und stürmte davon.[/FONT]


    [FONT=&quot]



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    [FONT=&quot]
    [/FONT]

    Als er die Kapelle durch ein kleines Seitenportal betrat, war er sich auf einmal nicht mehr so
    sicher. Was, wenn er sich irrte? Vielleicht war das ja auch wirklich zu einfach. Andererseits
    waren sie sich einig gewesen, dass Stanley unmöglich zwei Leichen durch das Haus hatte
    schleppen können, allein und ohne Hilfe. Schließlich ... wem sollte er sich auch anvertrauen!
    Jeder Mitwisser bedeutete ein Risiko, das dieser nicht eingehen durfte, wollte er und sein
    schändliches Tun nicht entdeckt werden. Bliebe also höchstens noch der Weg durch die
    Kapelle, in die Gruft hinunter. Allein die Vorstellung entsetzte ihn. Gütiger Himmel, der Kerl
    hatte doch unmöglich die Gräber seiner Eltern aufgebrochen! Nicht mal er konnte so
    skrupellos sein. Oder doch? Patrick schüttelte sich und setzte seinen Weg fort. Dieser
    Möglichkeit konnten sie immer noch nachgehen, sollte sich seine jetzige Idee als falsch
    [FONT=&quot]erweisen.[/FONT]


    [FONT=&quot]



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    [FONT=&quot]
    [/FONT]

    In Catalinas „Gruft“ angekommen, entzündete er alle verfügbaren Kerzen und sah sich um.
    Natürlich hatten sie zuerst hier nachgesehen. Unter dem Bett, in den Truhen, ohne Erfolg. Er
    hätte nicht einmal erklären können, wieso er dennoch glaubte, dass Catalinas Worte sich nur
    auf eines beziehen konnten. Nämlich auf eine Wand hier in diesem Raum. Oder einen
    Abschnitt davon, der verdeckt wurde. Von den Vorhängen, dem Spiegel... ihrem Porträt.
    „Ist es das?“ fragte er leise. „Dein Bild?“ Er bekam keine Antwort. Aber warum sollte Stanley
    sich sonst die Mühe machen, es überhaupt aufzuhängen? Das ergab doch keinen Sinn!
    Kurz entschlossen griff er zu und nahm das schwere Gemälde ab. Ein Blick auf die dahinter
    zum Vorschein kommende Wand ließ ihn aufstöhnen. Nichts. Keine gebrochenen Steine,
    keine helleren Fugen, genauso gewöhnlich wie alle anderen Wände hier. Er hatte auf diese
    Seite getippt, weil von ihr auch der Gang zur Kapelle abging. Also gut möglich, dass dahinter
    noch Platz für etwas anderes war. Aber er hatte sich offensichtlich geirrt. Vielleicht doch die
    Seite mit dem Spiegel?
    [FONT=&quot]Er wollte sich schon abwenden, da glaubte er erneut ein Wispern zu hören. „Sieh genau hin!“[/FONT]


    [FONT=&quot]



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    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot]
    [/FONT]

    Wie genau denn noch? Patrick starrte hilflos auf die Wand. Was gab es hier noch zu sehen?
    Nichts als vollkommen normales Mauerwerk. Obwohl nicht überzeugt, dass es ihn
    weiterbringen würde, zog er am Ende die Truhe beiseite, die unter dem Porträt stand und in
    der sich außer Resten von Catalinas Aussteuer nichts gefunden hatte, um einen Blick auf das
    Stück Mauer dahinter zu werfen. Doch nicht diese erregte plötzlich seine Aufmerksamkeit,
    sondern der freigelegte Boden. Er beugte sich hinunter. Eindeutig! Das waren Kratzer. Sie
    führten von der Wand weg und hatten sich ein kleines Stück in den Stein gegraben, als wäre
    hier öfter etwas recht Schweres bewegt worden. Das konnte nicht von der Truhe stammen.
    Nur wovon dann? Sein Herz begann zu hämmern. Auf einmal gab es keine Unsicherheit
    mehr, keine Zweifel. Er wusste es einfach, sie war hinter dieser Wand. Er musste nur noch
    [FONT=&quot]herausfinden, wie sie da hingekommen war, und vor allem, wie er sie da rausholen konnte.[/FONT]


    [FONT=&quot]



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    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot]
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    Er hatte bereits das Mauerwerk von unten nach oben abgeklopft und dabei eine durchaus
    interessante Entdeckung gemacht und wollte gerade die Steine hinter den schweren
    Vorhängen untersuchen, als eine teils spöttische, teils verärgerte Stimme ihn zusammenfahren
    ließ.
    „Dürfte ich erfahren, was du hier unten treibst, Patrick, während deine Mutter und ich oben
    mit dem Frühstück auf dich warten?“
    Seine Tante stand neben der geöffneten Tür, tippte ungeduldig mit der Fußspitze auf und ab
    und musterte ihn mit deutlicher Missbilligung. „Alice versucht es zwar nicht zu zeigen, aber
    sie läuft oben wie ein gefangenes Tier im Käfig auf und ab und ist kurz davor, ein paar
    Suchmannschaften nach dir loszuschicken, aus Sorge, dir wäre wieder zugestoßen. Und dann
    sagt man ihr auch noch, dass du längst zurück sein müsstest, aber spurlos verschwunden bist!
    Mein Gott, Patrick, ich kann ja verstehen, dass du nach der gestrigen Begegnung etwas
    [FONT=&quot]durcheinander bist, aber ...“[/FONT]


    [FONT=&quot]



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    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot]
    [/FONT]

    „Sie ist hier!“ unterbrach er sie mit deutlich hörbarer Aufregung, ihr Fuß stoppte mitten in der
    Luft und sie hielt für einen Moment den Atem an.
    „Hier? Wo?“
    Er winkte sie zu sich und deutete auf die Kratzer im Fußboden. „Siehst du das? Das war unter
    der Truhe. Die sind nicht frisch. Und sie stammen auch nicht von der Truhe, die ist nicht
    schwer genug. Irgendwas wurde hier darüber geschleift und nicht nur einmal.“
    „Du denkst ...“
    „Hör mal!“ Er klopfte auf einen Stein direkt vor ihm und dann auf einen anderen nicht weit
    von der Tür. „Hörst du das? Sie klingen unterschiedlich. Ich vermute, die Wand unter dem
    [FONT=&quot]Bild ist nicht so dick wie die restliche. Dahinter ist etwas. Ich bin ganz sicher.“[/FONT]


    [FONT=&quot]



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    [FONT=&quot]
    [/FONT]

    Elizabeth staunte noch immer die Wand an. „Dass wir das vergessen haben! Da suchen wir
    das halbe Haus ab, dabei hätten wir nur hier richtig nachsehen müssen! Aber wer hätte das
    ahnen können. Ein Versteck in einem Versteck!“
    „Es war nur eine....Idee...eine plötzliche Eingebung“ meinte Patrick. „Sehr weit konnte er sie
    nicht fortgebracht haben, das wussten wir doch. Und sie sagte, wir hätten den Ort schon
    gesehen.“
    „Sie?“
    Patricks Blick glitt zu dem auf dem Boden stehenden Gemälde. „Sie kam zurück, gestern, als
    ihr wieder schlafen gegangen seid. Und gab mir ein Rätsel auf.“ Leise berichtete er Elizabeth
    von den seltsamen Worten, die ihm einfach keine Ruhe gelassen hatten.
    Seine Tante hörte ihm aufmerksam zu und nickte schließlich, während sie zu Patricks
    Erstaunen damit begann, die Kerzen zu löschen.
    [FONT=&quot]„Was machst du da?“ fragte er.[/FONT]


    [FONT=&quot]



    [/FONT]

    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot]
    [/FONT]

    „Das siehst du doch,“ entgegnete Elizabeth.
    „Aber wir müssen das untersuchen!“ protestierte Patrick. „Wir können doch jetzt nicht
    einfach aufhören!“
    „Doch das können wir.“ Seine Tante schob ihn entschlossen Richtung Tür. „Das hier mag uns
    einen guten Schritt voran bringen, wenn du recht hast. Aber zuerst werden wir frühstücken
    und vor allem deine Mutter erlösen, bevor sie wirklich noch das halbe Haus dazu bringt, nach
    dir zu suchen. Was immer hinter dieser Wand ist, war schon die letzten dreihundert Jahre
    dort, und es wird auch später noch da sein, nach dem Frühstück.“
    Patrick schüttelte resignierend den Kopf und stapfte aus dem Raum, während Elizabeth sich
    daran machte, die letzten Kerzen zu löschen und dabei einen Moment inne hielt.
    Täuschte sie sich oder war da tatsächlich ein leises Lachen zu hören?







    +++++++++++++++++++++++


    Ob Patrick mit seiner Idee nun richtig liegt und Catalinas Körper wirklich hinter dieser Mauer liegt, und falls ja, wie er da rankommt, das wird die nächste FS zeigen. Einen kleinen Hinweis gabs ja schon zu sehen. :)



    Ich wünsche allen, die wie Juls und ich gerade Urlaub oder Ferien haben, eine tolle Zeit, viel Spaß und Erholung.



    LG Nery

    Hallo.
    Zeit für eine weitere Fortsetzung mit der "vielleicht" Lösung eines der vielen kleinen Geheimnisse von Ravensdale Hall.


    Zunächst mal danke an alle Spekulanten, auch jene, die mir ihre Ideen außerhalb des Threads mitgeteilt haben. Es macht immer wieder Spaß und Freude, das zu verfolgen.
    Also ruhig weiter rätseln.


    Rheasylvia: Wir sind alle froh, dass es dem kleinen quirligen Wirbelwind wieder besser geht. Gebt gut auf sie acht. :)
    Schatzgräber? Na, triffts nicht ganz, oder kann man ein paar Knochen als Schatz bezeichnen? Vielleicht ja. Und möglicherweise muss er nicht nur ihre Seele retten, sondern auch seine eigene.
    Immerhin steckt er schon sehr sehr tief in der Sache drin.
    Deinen Vorschlag, endlich mal was Gescheites zu unternehmen, leite ich an die Elo-i weiter. Mal sehen, ob sie sich da reinhängen wollen. ;)



    Julsfels: Dreihundert Jahre Einsamkeit, nur von Rache getrieben, ist eine verdammt lange Zeit. Wer hätte da schon nett zu ihr sein sollen. Stanley jedenfalls nicht. Kann schon sein, dass Patricks Freundlichkeit sie nun völlig überrumpelt und womöglich Dinge in ihr wach ruft, die sie längst verloren glaubte. Patrick ist tatsächlich eine Mischung aus William und Robert, was seinen Charakter betrifft. Das und Elizabeths Begegnung mit ihr vor 50 Jahren dürfte Catalinas Entscheidung mächtig beeinflusst haben. Müde ist sie auf jeden Fall. Wer wäre das nicht nach der Zeit? Patrick hatte es ja schon mal auf den Punkt gebracht, viel riskiert sie nicht dabei. Der Fluch erfüllt sich. So oder so. Wie, das bleibt eben nun Patrick überlassen. Und ein bisschen Druck hat schon so manchen zu wahren Höchstleistungen getrieben. :)
    Stanley ist eine Sache für sich. Ich hätte es doch recht unfair gefunden, wenn so ein Schuft die ewige Ruhe findet, während die arme Catalina durch die Gänge irrt, Fluch hin oder her. Aber richtig, er hätte es beenden können, für sie beide, als er noch lebte, aber das wollte er nicht. Nach mir die Sintflut war wohl eher sein Motto.
    Nette Spekulation, wo der Körper (oder besser die, denn eigentlich sind es ja schließlich zwei Leichen) sich nun befindet. Man stelle sich mal vor, Patrick würde den Pavillon auseinander nehmen. Arme Alice! Die Ruine des Klosters wäre ein Stückel weit weg, da hätte er aber mächtig zu schleppen, unangenehme Sache mit zwei verwesenden Leichen. *schüttel* Also abwarten. Es war nicht ganz einfach, und ich hoffe, der "Aufbewahrungsort" und die dazu gehörige Erklärung werden halbwegs glaubhaft sein.
    Ich wundere mich im übrigen auch immer, wie passend das Gesicht von Catalina ist. Selbst wenn sie lächelt, wirkt sie immer etwas verhalten. Da hab ich wohl beim Erstellen was richtig gemacht ;)
    Danke wie immer für deine Hilfe und die tollen Sachen, die alles so viel besser und leichter für mich machen. Ich hoffe, du verlebst einen tollen Urlaub mit deiner Familie und herzliche Grüße von Mama zurück.



    So, nun mach ich mich an die Fortsetzung. Ich gebe meinen Kapiteln ja keine Überschriften, aber in dem Fall könnte man es vielleicht "Geistesblitz mit Starthilfe" nennen, wenn es nicht so schrecklich modern wäre. :rollauge
    Viel Spaß damit.

    Hach wie schön. Bei all dem Ärger und all dem Kummer, den sie in den letzten Wochen hatte (ich schließe mich ihr im übrigen an, es fällt schwer, sich vorzustelllen, dass es wirklich nur drei Wochen sind, seit ihr Leben sich in einen Scherbenhaufen verwandelt hat), stellt sie doch fest, dass ihr tatsächlich noch die Knie weich werden können, wegen einem Mann. Selbst wenn man nicht viel in die Sache hineininterpretieren will, aber es macht doch Hoffnung, dass der Mistkerl (sorry, aber ich habe zur Zeit keine andere Bezeichnung für Marcel) sie nicht gänzlich für alle anderen verdorben hat. Irgendwie hat man sich ja nun zu der Erkenntnis durchgerungen, dass die beiden vermutlich von Anfang nicht wirklich zusammengepasst haben, oder zumindest nur solange wie das Leben aus eitel Sonnenschein besteht und keine Probleme zu lösen sind. Ich wage, zumindest im Augenblick, zu bezweifeln, dass Marcel sich in nächster Zeit zu ähnlicher Stärke aufraffen kann wie Eileen das getan hat. Und so einen Schwächling, wie er im Moment ist, kann sie einfach nicht brauchen.
    Ohne sie in Richtung einer Affäre drängen zu wollen, manche Dinge brauchen einfach Zeit, um verarbeitet zu werden, gebe ich hier einfach mal meiner Hoffnung Ausdruck, dass Eileen früher oder später doch wieder eine gute und erfüllende Beziehung führen kann. *seufz*


    Marlene stellt sich in dieser Szene wieder genauso dar, wie man sie schon kennt, eine recht leidenschaftlich ihre Freundin verteidigende junge Frau, die einem manches Schmunzeln entlockt und der man einfach seine ungeteilte Sympathie entgegenbringen muss. Herrlich, wie sie sich über Marcel aufregt (das könnte ich sein :) Und wie sie Eileen auf die Bühne gebracht hat, hat mich einen Moment richtig lachen lassen. Schätze, der Zweck wurde erreicht, der ganze Frust und die ganze Wut kamen heraus.


    Naja, bleibt nur zu hoffen, dass sie zumindest die finanziellen Aspekte der Trennung schnellstens geregelt kriegt. Und Marcel, dieser....nein, ich halte mich zurück, mal nicht nur an sich denkt.


    Schön geschrieben und bestens nachvollziehbar wie immer in deiner Geschichte.
    LG Nery

    So, hat das olle Gewitter mir doch gestern einen Strich durch die Rechner gemacht und mich vom Rechner vertrieben. Aber was soll's. Wozu ist ein freier Vormittag sonst gut.


    Erstmal was generelles muss ich loswerden. Eileens Entwicklung gefällt mir. Dass sie sich anfangs in ihrem Schmerz über die Trennung aus heiterem Himmel vergraben und gehen lassen hat, das verstehe ich voll und ganz. Ich versuch mir lieber nicht vorzustellen, wie es mir in einer solchen Situation gehen würde. So einen Absturz aus den rosaroten Wolken verkraftet man nicht einfach so, selbst wenn die Lage angespannt war durch die Fehlgeburt.
    Allerdings und das ist das zweite generelle, sehe ich meine Befürchtungen hinsichtlich Marcel voll und ganz bestätigt, leider. Er ist ein rückratloses A.....(Ich denke es ist klar, welches Wort hierhin gehört, ich beherrsche mich nur, was bezüglich dieses Kerls nicht so ganz leicht ist).
    Ich gehöre eigentlich nicht unbedingt zu denen, die gleich A...schreien, wenn jemand ne Affäre hat obwohl verheiratet. Was nicht heißt, ich würde sowas toll finden. Im Gegenteil. Das wichigste in einer Ehe sind doch Vertrauen und gegenseitiger Respekt, abgesehen von der Liebe, über deren essentielle Bedeutung niemand debattieren muss. Und an beidem mangelt es Marcel und zwar gewaltig.
    Es gibt keine Garantien in der Liebe, nicht dafür, dass man sie findet, noch dafür, dass sie bestehen bleibt auf Dauer. Wenn man erstmal eine gescheiterte Beziehung ob mit oder Trauschein hinter sich hat, sollte einem sowas klar sein. Aber wenn die Liebe schon geht oder sich einem anderen zuwendet, dann muss man schon verdammt noch mal den Mut haben, es seinem Partner zu sagen, statt ihn monatelang zu hintergehen, und wenn die Situation zehnmal schrecklich war durch den Tod des Ungeborenen und Elieens Rückzug in sich selbst. Wer weiß, vielleicht hätte ein offenes Wort in dieser Sache das Mädchen eher wachgerüttelt, dass man die Beziehung obwohl angeknackst doch noch hätte retten können.
    Aber Marcel scheint vor allem eines nicht zu können, sich mit Problemen auseinander zu setzen, bzw, mit den Konsequenzen seiner eigenen Handlungen. Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass er einer von denen ist, die sich gern an allem, was ihnen nicht behagt oder sie in ihrer Bequemlichkeit stört, vorbeizujonglieren. Durchs Leben gehen mit so wenig wie möglich Anstrengungen, alles mitnehmen, was man so an Annehmlichkeiten kriegen kann, aber Probleme so lange ignorieren, wie es geht, in der Hoffnung, sie lösen sich von allein, durch andere Personen, oder verschwinden einfach. Toll!
    Vor der Fehlgeburt hatten sie sicher ein recht angenehmes und von Problemen jeglicher Art recht freies Leben, jedenfalls scheint es mir so, wenn ich mir die Rückblenden so ansehe. Gemütliches Miteinander, wie diese Samstage, die Höhepunkte der Woche. Es war, könnte ich mir vorstellen, eine recht bequeme Ehe. Sie haben sich gut verstanden, im Bett war es bestimmt auch erfüllend, wer braucht da eine Geliebte, die schafft für gewöhnlich auch nur Probleme. So lange das Leben rosarot und schön ist, ist eine Affäre nicht nötig.
    Aber dann kommt der große Hammer und aus der beschaulichen Ehe wird ein Problemfall und den Rest sieht man nun.
    Ich meine mich zu erinnern, dass jemand in einem Kommi geschrieben hat, eine heulende und weinende Eileen wäre ihm lästig. Nun, ich denke, das ist vollkommen richtig. Ich will vielleicht nicht gleich soweit gehen, ihn als Schwächling zu bezeichnen, obwohl wie ich zugeben muss, dass ich kurz davor bin, aber ich denke, dass er tatsächlich schwach genug ist in seinem Charakter, dass er mit der Schwäche eines anderen, die noch dazu durch ihn verursacht wird, nicht umgehen kann. Was ihn anzieht ist Stärke. Das merkt man immer wieder. Wie bei dem so lange überfälligen Gespräch mit Eileen über die Zukunft. Schätze mal, der gute Junge hat das große Staunen bekommen, wie stark seine ach so schwach scheinende Noch-Ehefrau auf einmal war. Dass sie ihm da auf einmal ruhig und ich möchte ein weiteres Wort aus einem Kommi übernehmen, überlegen gegenübersaß und ihm einfach so aufzählen konnte, was sie alles zu klären hätten und das "Wie" auch gleich noch hinterher schob, mit so was hat er nicht gerechnet. Die Ruhe und Bestimmtheit, mit der sie ihre Forderungen vorgebracht hat, haben mir sehr gut gefallen. Es muss sie enorm viel gekostet haben, das hat man ja bei dem kleinen Zusammenbruch hinterher gemerkt, aber es war gut, und es war notwendig und man fühlt sich richtig stolz auf sie. Denn es ist doch für sie ein so wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen.
    Ich denke, Marcel ist sich nie wirklich über seine Frau und ihr wahres Potenzial klar geworden, sie sich wahrscheinlich auch nicht. Und ja, vielleicht hat er seine Frau an diesem Tag mal mit ganz anderen Augen betrachten können. Diese kleinen plötzlichen Anwandlungen von Freundlichkeit, die Eileen doch wieder an ihre glücklichen Tage erinnern, die könnten durchaus ein Zeichen dafür sein, dass er sich vielleicht nicht ganz so sicher bei seiner Wahl fühlt oder vielleicht auch nur kurzzeitig etwas ins Wanken geraten ist.


    Aber zurück zum Thema Vertrauen und Respekt. Von Ehrlichkeit hielt er ja nun nicht besonders viel. Ihr nichts von seiner Affäre zu sagen, das war schlichtweg feige. Aber nun ja, er ist nicht der erste und er wird nicht der letzte sein, der sowas tut und vielleicht kann er sich auch wirklich damit herausreden, dass sie viel zu tief in ihrem Schmerz vergraben war, um etwas anderes um sich herum wahrzunehmen. Es kann sein! Muss nicht, aber wir wollen ja fair bleiben.
    Aber: was er sich da eben geleistet hat, das ist schlichtweg das Letzte!
    Erstmal der Fakt an sich, dass er es tatsächlich fertigbringt, während er seine Sachen einräumt, um auszuziehen, seine neue Freundin zu vernaschen, im ehemaligen Ehebett! Also hallo! Und dann kommt er mit der oberlahmen Entschuldiung, es wäre einfach passiert??? Nichts gegen die Leidenschaft einer doch recht neuen Beziehung, aber wie charakterlos, wie unglaublich unsensibel muss man denn sein, um sowas zu tun? Ich stelle mir vor, wie ich mich fühlen würde, wenn ich meine Sachen aus meinem ehemaligen Heim ausräumen würde, damit einen doch recht deutlichen Schlussstrich unter eine alte Beziehung setze, etwas aufgebe, das mir doch kostbar gewesen war, in der Vergangenheit. Das ist im Grunde doch eine traurige Situation, da denke ich doch nicht an SEX. Dass seine Neue mitgekommen ist, um ihm zu helfen, dass er schneller fertig wird und vielleicht auch, um ihn moralisch zu unterstützen, ok, damit kann jeder leben, aber DAS?
    Sorry, Mädchen (und ich meine Bettina, nur um das ganz klar zu stellen), wenn ich dir damit zu nahe trete, aber es wirft ein verdammt schlechtes Licht auf dich selbst, was du da abgezogen hast. Ich weiß ja nicht, wer da wen zuerst angegraben hat während der Aufräumaktion, aber wenn du es warst, dann verdienst du es wahrhaftig, dass der Kerl dich beim ersten Problem genauso sitzen lässt, und wenn er es war, nun, dann frag ich mich ernsthaft, wieso du nicht den Verstand besessen hast, ihm einen Vogel zu zeigen und ihn zu fragen, ob er noch ganz dicht ist!
    Es zeugt jedenfalls von mehr als nur mangelndem Respekt der beiden gegenüber Eileen, dass sie es fertig gebracht haben, diesen Mist abzuziehen.
    Selbst der Kuss vor dem Haus war einfach unnötig und unangebracht. Himmel, da platzt einem der Kragen, obwohl ich es doch nun schon mehrmals gelesen habe, aber ich bin doch jedesmal wieder auf hundertachtzig.


    Ich weiß noch, dass ich mir anfangs gewünscht habe, dass die beiden am Ende doch wieder zu einander finden. Gereift durch ihre Erfahrungen und dadurch beide stärker. So was soll es ja geben, auch im wirklichen Leben. Wenn man sich seinen Fehlern stellt und sie verarbeitet, daraus lernt. Einsieht, dass beide vieles falsch gemacht, das Gute als zu selbstverständlich hingenommen und das Schlechte jeder für sich auf die eigene Weise gehandhabt haben.
    Im Augenblick scheint es mir allerdings, als wäre der Einzige, der aus dieser Situation wirklich etwas lernt und daraus am Ende vielleicht wirklich gestärkt hervorgehen wird, Eileen ist.
    Und genau jetzt, in diesem Moment scheint mir eine weitere oder neuerliche Ehe mit Marcel in keinster Weise erstrebenswert für sie zu sein.
    Denn Marcel tritt auf der Stelle. Ausreden und lahme Entschuldigungen, von den Folgen seines eigenen Tuns immer wieder überrascht, ist er in meinen Augen nicht unbedingt der Mann, den Eileen eigentlich verdienen würde.
    Vielleicht ist das eine sehr harte Einstellung, aber vielleicht hat Eileen einfach nur recht, wenn sie sagt, dass sie ihn nie wirklich als den Mann gekannt hat, der er im Inneren wirklich ist.
    Vielleicht sollte sie die Scheidung durchziehen und nach dem Mann Ausschau halten, der sie wirklich zu schätzen weiß.
    Ich gebe meiner Hoffnung Ausdruck, dass sie, egal, was kommen mag, trotz gelegentlicher Rückschläge und schwerer bis schwerster nervlicher und wohl auch finanzieller und emotionaler Belastung ihre neugewonnene Stärke nicht verliert.


    Ich glaube, ich habe es schon mal gesagt, dass mich der Realismus dieser Geschichte manchmal regelrecht erschreckt. Trotzdem kommt man vom Lesen nicht los. Dafür setzt du es einfach viel zu gut um, mit den Bildern genauso wie mit dem Text. (Ich hab übrigens gar nichts dagegen, wenn eine Fortsetzung mal länger wird, ich lese gern mal mehr :)
    Und diese Geschichte hat einen durchaus positiven Nebeneffekt. Man ist doch jedes Mal dankbar für die eigene glückliche Ehe und wird sich dessen bewusst, was man an ihr hat.


    Das soll's für heute gewesen sein, verzeih den Roman, aber ich hatte ja so einiges nachzuholen und wenn die Gedanken einmal laufen, dann ist es schwer sie zu bremsen.
    Liebe Grüße
    Nery

    Ja, also ich schließ mich jetzt einfach mal allen an, die sich darüber beschweren, dass man doch da nicht aufhören kann.
    Und Elias. Oh, ich sollte wirklich langsam den Kessel aufsetzen, das Feuer schüren, damit er auf ewig schmort. Was ist das doch für ein Fiesling, dieser Gedanke beherrscht mich doch immer wieder.
    Ich kann es einfach nicht ändern. Bei der Ohrfeige der Fürstin hab ich allerdings kräftigst jubiliert. Wie schade, dass es nur eine war. Ich hätte mir doch glatt gewünscht, dass sie so richtig schön
    wie ein Fischweib auf ihn einprügelt, und dabei ihre Vorwürfe ebenso auf ihn niederprasseln lässt, wie ihre Fäuste.
    Nun, ich hoffe doch inständig, dass er für diese Idiotie, ausgerechnet jetzt das Mädchen niederschlagen zu wollen, im Beisein des Fürsten (!), die Quittung bekommt und ein hübsches nettes feuchtes Plätzchen im Kerker für den Rest seines Lebens. Oder ne Einzelzelle im Kloster?
    Irgendwie sowas in der Art. Meine Güte, wie blöd muss man denn sein, um in Situation wie dieser, wo er gerade gesagt bekommen hat, sie wäre die Tochter des Fürsten, sich einbildet, die nun ungestraft niederschlagen zu können? Was will er denn dann mit ihr anstellen? Bildet er sich allen Ernstes ein, er kriegt den Fürsten dazu, sie zu verbrennen? Oder glaubt er wirklich, der Fürst stünde unter ihrem Bann, den er brechen könnte, wenn Lina erstmal ohne Bewusstsein ist? Womöglich geht es ihm aber auch nur noch um Rache, sodass ihm alles andere, einschließlich seines eigenen Schicksals vollkommen egal ist?
    Keine Ahnung, was schlimmer ist. Wirklich keine Ahnung. Aber ich hoffe doch sehr, dass der gute Fürst, nachdem er sich nun endlich mal aufgerafft hat (ich bin ja vollkommen baff, wie unglaublich klar der Mann mit seiner Frau gesprochen hat), Elias gewaltig in den Hintern tritt, oh ja, darauf legen wir wert.


    Was ich mich allerdings frage, ob die Fürstin einfach so klein bei gibt, jetzt, wo scheinbar alles aus zu sein scheint. Der Fürst braucht sie ja im Grunde nicht mehr wirklich. Kinder scheint sie ihm keine schenken zu können, also hat sie ja ihre vordringlichste Pflicht nicht erfüllt, dazu kommt die Untreue, den Job als Fürstin sollte sie los sein. Nimmt sie das einfach so hin? Ich weiß nicht. Mir ist allerdings auch nicht klar, was genau sie dagegen tun kann, verstoßen zu werden. Abgesehen davon, dass sie natürlich versuchen kann, den Fürsten umzubringen. Drauf hätte sie das auf jeden Fall, das traue ich ihr sofort zu. Mit Elias oder ohne.


    Wie immer ist es eine Freude, die kleinen Tricks von Lina zu beobachten. Ich muss schon sagen, ihre Verkleidung steht ihr ausgesprochen gut. Sie ist bei weitem hübscher als die Fürstin, das ist nicht zu übersehen. Der gute Fürst sollte mal dankbar sein, dass er so was hübsches und noch dazu anständiges zustande gebracht hat, wobei das letztere ganz sicher nicht sein Verdienst ist.


    Ich geh doch mal davon aus, dass die Geschichte für Richard und Lina gut ausgehen wird. Ich weiß nicht, ob es ihr zu wünschen wäre, das Erbe ihres Vaters anzutreten. Richard würde sich bestimmt nicht besonders wohlfühlen dort. Obwohl ihm die höfische Kostümierung auch recht gut kleidet.
    Aber ich wünsche mir zuallererst ein Happy End für die beiden, denn sie haben es verdient, sie haben so viel zusammen erlebt, so viele Gefahren überstanden und dass zwischen den beiden echte Gefühle herrschen, das kann niemand bestreiten.
    Meine Güte, im ersten Moment dachte ich, dass die ganz schön verrückt sind, da einfach reinzumarschieren. Das war ganz schön gefährlich. Aber irgendwie auch trotzdem logisch. vor allem natürlich, dass Richard sie nie allein hätte gehen lassen. Was für ein wirklich schönes Paar.
    Also, wer kassiert jetzt den Faustschlag? Lina oder Elias? Ich stimme für Elias. Bitte ein ordentliches Veilchen, die Narbe reicht ja offenbar noch nicht.


    Natürlich bin ich nicht böse, dass es keine Waldbilder mehr gibt, aber doch ein bisschen traurig. Ich habe selten jemand gesehen, der das so perfekt hinbekommen hat wie du. Und ich hätte dich wirklich gut gebrauchen können, als ich mein neues Lot gebastelt habe.
    Wie immer von einem Bildernarren zum anderen, ein großes Lob. Eine schöne Fotogeschichte lebt einfach von den Bildern, und wenn der Text noch so toll ist, wenn die Bilder nicht stimmen, leidet alles. Und das kann man bei dir ja nun wirklich nicht behaupten.
    Ich mag es besonders, dass auch scheinbar eher unwichtige Bilder, wie das zu Beginn des letzten Kapitels mit viel Liebe vorbereitet und in Szene gesetzt worden sind. Mein Kompliment und eine tiefe Verbeugung.
    Oh, und nachträglich noch meine Glückwünsche zur Fotostory des Monats Mai. Du hast es verdient.
    Ich hoffe, du verzeihst mir meine lange Kommiabwesenheit (mal wieder), ich streue mir Asche aufs Haupt und gelobe (auch mal wieder) Besserung. Falls mich das Leben endlich mal lässt. ;)
    Alles Liebe
    Nery

    Oh wei, ich kann gar nicht sagen, wie oft ich die verpassten Kapitel (wirklich drei? echt eine Schande) nun schon gelesen habe, wieder und wieder und an den Bildern hängen geblieben bin. Es ist für mich eigentlich fast unfassbar, was du mit den Sims und deinem Photoprogramm so alles angestellt hast, da fehlen einem wirklich die Worte, denn nichts, was man sagen könnte, würde dem nur annähernd gerecht.
    Ich bin ja auch ganz hin und weg von den Schauplätzen, die herrlichen Anlagen, Fenster, Möbel, Dekoobjekte und die Kostüme. Himmel, da schreit der Detailfreak in mir auf vor Entzücken. Da spürt man in jedem Bild mit jedem so liebevoll gestalteten Detail deinen Perfektionismus und deine Hingabe an diese Geschichte und ihre Charaktere. Dafür kann man dich einfach nur bewundern.


    Was für eine Stimmung, eine Spannung, da hält man unbewusst den Atem an. Jedenfalls ging es mir so. Oder geht es immer noch. Ich frag dich lieber nicht, wie lange du an den Bildern sitzt, auf jeden Fall bei weitem länger als ich an meinen. Und mir reicht das schon völlig. Auf das Ergebnis kannst du jedenfalls mehr als stolz sein. Sie sind fantastisch.


    Und das Beste ist, die Story hinkt den Bildern in keinster Weise hinterher.
    Wo fang ich nur an?
    Bei Neiyra und ihren Eltern. Meine Überraschung war ja schon groß, dass sie überhaupt noch leben, denn irgendwie war ich doch immer der Meinung, dass man sie dort hin gebracht hat, weil ihre Eltern tot wären. Aber ok, es mag ja Gründe geben, dass man sie zur Erziehung oder warum auch immer fort gebracht hat, wenn auch unter reichlich mysteriösen Umständen, wie mir schien.
    Aber das reicht ja nicht, nein, die Mutter ist eine Königin! Wow. Aber das reicht ja auch noch nicht. Die Tante ist Hohepriesterin und hat sie von zuhause fortgeholt? Großes Rätsel: warum? Offenbar wusste Rhiannon schon lange, dass sie ihre Tochter nicht würde aufziehen können. Sie hat damit gerechnet, dass jemand kommt und sie wegholt, nur nicht, dass es so bald geschehen würde. Dennoch hat sie sich gefügt, also offenbar eingesehen, dass es sein musste. Wieso? Und warum nur Neiyra? Denn ihre Schwestern scheinen mir doch älter zu sein, und die hat man nicht weggeholt. Also hat es was mit Neiyras Fähigkeiten zu tun? Diese Talente zum Träumen zum Beispiel, die doch recht unheimlich scheinen? Aber wenn man sie fortgebracht hätte, einfach nur, damit sie mit ihren Fähigkeiten umgehen lernt, so wie man das mit Shainara gemacht hat, dann wäre sie doch sicher ebenfalls in der Heiligtum gekommen, wie die Tante.
    Aber das war wohl offensichtlich nicht der Fall.


    Also stellt sich die nächste Frage, ob man Neiyra fortgebracht hat zum Schutz. Wessen Schutz und wovor bzw. vor wem? Neiyras Familie vor Neiyra? Neiyra vor der Familie, oder vor dem, was gerade passiert? Hat es womöglich etwas mit dieser Frau zu tun, von der am Ende des letzten Kapitels die Rede war? Fragen über Fragen. (ich liebe ungelöste Rätsel)
    Nun, geschadet hat es ihr offensichtlich nicht, denn sie hat ja ein liebevolles Zuhause bekommen, und mit den Jungs in ihrer Umgebung (Artair möge mir die flapsige Bezeichnung verzeihen) kommt sie ja sehr gut zurecht. Aber es hat eben doch viel Bitterkeit in ihr Herz gebracht, die sie vermutlich sehr lange unterdrückt hat, da sie die Eltern ja nicht wiedergesehen und so wie es aussieht, auch nie eine Erklärung für diese Trennung bekommen hat.
    Das scheint mir das schlimmste an der Sache zu sein, man reißt ein junges Mädchen aus seiner gewohnten Umgebung, aus den Armen der Mutter praktisch, aber niemand hält es für nötig, dem Kind zu erklären, warum das nötig ist, weder damals noch später, als sie erwachsen und damit sicher auch verständiger geworden ist. Es muss ein Schock gewesen sein, zu begreifen, dass die eigene Tante dich deinen Eltern wegnimmt und die nichts tun, um es zu verhindern.
    Kein Wunder, dass Neiyra sich weigert, die Königin und ihren Mann als ihre Eltern zu betrachten.
    Aber auf den Grund für diese Geheimniskrämerei bin ich doch sehr gespannt.


    Genauso wie natürlich auf das neue hübsche Geheimnis, das in der letzten FS präsentiert wurde. Sieh mal einer an. Wir wussten ja, dass irgendetwas oder irgendjemand die Cul' Dawr antreibt und führt, sodass sie weitaus gefährlicher sind als es vorher den Anschein hatte. Wenn man nun hört, was Torgar über die Gründe für die Überfälle der vergangenen Jahre berichtet, bringt man tatsächlich Verständnis für die Horden auf. Sicher, man hätte vielleicht auch den friedlicheren Weg gehen können und vielleicht über Verhandlungen erreichen können, dass man auf Handelswegen das bekommt, was für das Überleben der Kinder notwendig gewesen war, anstelle von Plünderungen. Aber das scheint in der Kultur dieses Volkes offenbar nicht vorgesehen zu sein.


    Tja, aber da kommt doch jemand und benutzt sie. Und auf welch perfide Weise. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Exempel, welches mit den Häuptlingen statuiert wurde, überaus wirkungsvoll gewesen ist und keinen Zweifel daran gelassen hat, was mit den Kindern geschehen wird, wenn sie nicht tun, was diese Fremden von ihnen wollen.
    Was mich weitaus mehr beschäftigt ist die Frage, warum wollen sie Artair tot sehen? Geht es hier um die Krone, um die Macht als König? Oder geht es um eine persönliche Angelegenheit? Eine Familiensache? Noch eine Schwester neben der Königin und der Hohepriesterin? Oder eine Schwester von Artair, die vielleicht lieber selber Königin geworden wäre und es nicht werden durfte? Ich schätze, mit einer einfachen Schlacht um die zwei zu besiegen bzw die für sie gewzungenermaßen arbeitenden Cul' Dawr ist es in diesem Fall nicht getan. Und mich schaudert bei dem Gedanken an die möglichen Verluste. Auch wenn das Bild der Ankommenden im Prolog sagen wir mal, etwas Hoffnung macht, es beunruhigt mich auch. Neiyras Lebensumstände scheinen sich mächtig geändert zu haben und noch ist mir nicht bewusst, ob zum Guten oder zum Schlechten.


    Auf jeden Fall ist wohl nun jedem klar, von wem sie geträumt hat, auch wenn damit noch längt nicht erklärt ist, warum sie es träumt. Und ich meine damit sowohl den Grund für diesen speziellen Traum als auch die Fähigkeit des Träumens an sich. Das grenzt an Prophetie.
    Aber der Bogen ist sehr schön gezogen und macht sehr, sehr neugierig.


    Das gleiche gilt natürlich auch für die neu eingeführten Charaktere.
    Zum Beispiel diesen überaus ansehnlichen König Bran. Ei ei, der gefällt mir erstmal schon als toon vom Aussehen recht gut und seine Art mag ich dazu ebenfalls noch. Mal sehen, was der Herr uns so noch zu bieten hat.
    Rhiannon tut mir irgendwie ein bisschen leid. Ich kann mir denken, dass es sehr schwer für sie gewesen sein muss, ihr Kind herzugeben. Genauso wie es Shainara sicher nicht leicht gefallen ist, es zu holen. Man kann nur hoffen, dass wir ihre Gründe bald verstehen.


    Nun aber noch zu meiner Lieblingsszene in den letzten drei FS. Obwohl man das eigentlich nicht so nennen kann, denn mir gefällt ja doch jede noch so kleine Kleinigkeit.
    Es hat vermutlich etwas damit zu tun, dass die doch so ernste Stimmung aufgrund der Ereignisse und Entwicklungen, durch eben diese Szene oder sollte ich lieber sagen Szenen aufgelockert wurde, ein genialer Schachzug, es gibt einem Raum zum atmen.
    Weißt du schon, was ich meine?
    Brayan. Und seine Unterhaltungen mit Neiyra. Diese so absolut lockere, neckende, sich gegenseitig auf die Schippe nehmende Art und Weise, wie sie mit einander umgehen. Ich liebe es. Ich könnte mich auf der Stelle in den Kerl verschießen. Und ich bin mir im Augenblick mal wieder gerade nicht einig, wen ich mehr mag, Artair, den ich schon irgendwie anbetungswürdig finde oder Brayan. Im Augenblick halten sich die beiden doch sehr die Waage.


    So, ich hoffe doch sehr, du nimmst meine Entschuldigung wegen der vergangenen fehlenden Kommis an und akzeptierst diesen hier als einen halbwegs adäquaten Ersatz.
    Ganz liebe Grüße
    Nery

    *





    Patrick benötigte einen Moment, seine Fassung wiederzuerlangen, bevor er sich überhaupt
    wieder im Stande sah, sich zu bewegen. Und selbst dann schien die Kälte aus seinen Knochen
    nicht weichen zu wollen. Wenn er auch nicht glaubte, dass sie ihn mit ihrem Auftritt bewusst
    hatte erschrecken wollen, so konnte er doch nicht abstreiten, dass ihm der Schock noch immer
    in den Gliedern saß. Gütiger Himmel, wie sie da vor ihm im Raum schwebte, inmitten eines
    plötzlich entfesselten Sturmes, der nur in seinem Zimmer tobte, das Gesicht in Wut verzerrt,
    mit Augen, die ihn zu durchbohren schienen, da vermochte er kaum noch etwas Menschliches
    an ihr zu entdecken, vielmehr schien sie ihm in diesem Moment direkt der Hölle entstiegen zu
    sein.








    Mit etwas weichen Knien ging er zu der bereitstehenden Kristallkaraffe, um den eben erst
    eingegossenen Brandy sofort in einem Zug hinunterzuschütten. Und endlich kehrte die
    Wärme in seinen Körper zurück. Weiß Gott, das hatte er jetzt nötig gehabt.
    Noch immer hatte er den unbändigen Hass in ihrem Blick vor Augen, jener Hass, der sie über
    die Jahrhunderte hinweg seine Familie mit erbarmungsloser Härte verfolgen ließ, der ihn
    warnte, in Zukunft vielleicht doch etwas vorsichtiger im Umgang mit ihr zu sein, falls er denn
    dazu noch einmal die Gelegenheit bekam. Aber ... er hatte noch mehr gesehen, schon bevor
    der Spuk begann, Trauer und Schmerz und Resignation waren da gewesen, in ihrer Stimme
    und ihren Augen, Gefühle, die sie zu verbergen suchte, sogar vor sich selbst, wie er glaubte.
    Obwohl sie nur für einen kurzen Moment an die Oberfläche traten, regte sich in ihm die
    Hoffnung, dass irgendwo tief im Innern dieses dreihundertjährigen Racheengels noch immer
    [FONT=&quot]die Reste eines gütigen und empfindungsfähigen Menschen steckten. [/FONT]







    Patrick ließ sich in den gleich neben ihm stehenden Lehnsessel fallen, innerlich erschöpft als
    wäre er von London hierher in einem Stück geritten. Je länger er darüber nachdachte, desto
    wahrscheinlicher erschien ihm seine Vermutung, seine Hoffnung zu sein.
    Hätte sie wohl sonst einem weinenden elfjährigen Mädchen geduldig zugehört, als es seinen
    Kummer vor ihr ausbreitete, geschweige denn ihr mit einem so großzügigen Geschenk
    geholfen. Kaum!
    Und hatte sie nicht tatsächlich seinem Vorgänger George eine Gnade erwiesen, als sie ihn von
    seinen Schmerzen erlöste?
    Was hatte sie gesagt, sie habe ebenso wenig eine Wahl wie er, da sie den Fluch nun einmal
    ausgesprochen hatte? Hieß das nicht, sie musste töten, wieder und wieder, selbst wenn sie es
    nicht wollte? War dies ihre Bestimmung seit dem verhängnisvollen Tag, da sie selbst jene
    dunklen Mächte entfesselt hatte, deren Gesetzen sie nun ebenso unterworfen schien wie ihre
    Opfer? Und was bedeutete das für ihn? Gab es wirklich eine Möglichkeit, dem Teufelskreis
    zu entfliehen, in dem sie alle gefangen waren?







    Ein heftiges Hämmern an der Tür und eine aufgeregte Stimme, die laut seinen Namen rief,
    schreckte ihn aus seinen Gedanken.
    Er konnte noch nicht einmal reagieren, bevor die Tür auch schon aufgestoßen wurde und die
    Countess ins Zimmer stürzte, gefolgt von einer reichlich verängstigt aussehenden Lady Alice.
    Die beiden Damen waren nur im Nachtgewand, hatten sich nicht einmal die Zeit genommen,
    einen Morgenrock überzuwerfen. Während seine Mutter sich davon überzeugte, dass ihr Sohn
    offensichtlich unversehrt war, blickte sich seine Tante aufmerksam im Zimmer um, konnte
    aber nichts ungewöhnliches entdecken.
    „Was um Himmels Willen war das für ein Lärm, Patrick?“ fragte sie ihn und er zuckte mit
    den Schultern.
    „Nun ja, man könnte sagen, ich hatte gerade eine ziemlich unheimliche Begegnung.“







    Lady Alice wurde womöglich noch blasser als sie ohnehin schon war und umklammerte
    seinen Arm mit einer Kraft, die man der zierlichen Person nicht zugetraut hätte und auch
    Elizabeth musste sich zunächst von ihrem Schrecken erholen.
    „Catalina... war hier?“ Er nickte lediglich, während er sich behutsam aus dem Griff der
    Mutter löste.
    „Was hat sie gewollt? Ich meine, hat sie dich bedroht?“ Die Stimme der Countess zitterte.
    „Nein, Tante Liz!“ beruhigte er sie sofort. „Zumindest nicht direkt. Ich war wohl ein wenig zu
    neugierig und bekam eine etwas ungewöhnliche Antwort auf meine Fragen.“
    Sie aber sah ihn mit solcher Skepsis an, dass er sich bemüßigt fühlte, in leichtem Tonfall
    hinzuzufügen. „Na ja, sie hat ein bisschen Geisterspuk veranstaltet, mit Höllenfeuer,
    erlöschenden Kerzen, Wind, der durch das Zimmer heult, eben viel Lärm, aber nichts wirklich
    Schlimmes.“







    „Oh Patrick mein Junge, du solltest dich nicht über sie lustig machen!“ seufzte Lady Elizabeth
    und tätschelte ihm zärtlich die Wange, etwas, das er sich sehr selten und dann nur von ihr
    widerspruchslos gefallen ließ. Er schätzte es gar nicht, wie ein kleiner Junge behandelt zu
    werden, ein Fehler, in den seine Mutter glücklicherweise nicht mehr verfiel. Noch vor ein
    paar Jahren sah das ganz anders aus.
    Aber diese Geste eben, das wusste er, entsprang der wachsenden Sorge seiner Tante, sie
    könnten es nicht schaffen, sein Leben zu retten, das wusste er. Denn die Tage verrannen und
    sie hatten noch nicht viel erreicht. Er ergriff ihre kleine Hand, an der sich noch immer der
    breite Goldreif ihres Mannes befand und drückte sie liebevoll.







    „Keine Angst Tante Liz, ich mache mich nicht über sie lustig, im Gegenteil, ich nehme sie
    sehr ernst. Ich kann sogar verstehen, dass sie das Ende herbeisehnt, nach dieser langen Zeit.
    Und wir werden alles tun, damit wir beide bekommen, was wir uns wünschen, sie ihren
    Frieden und ich mein Leben!“
    Er zog seine noch immer zitternde Mutter kurz in die Arme und warf seiner Tante einen
    schnellen Blick zu.
    „Vor uns liegt ein anstrengender Tag mit einer Menge Arbeit, deshalb solltet ihr euch wieder
    zur Ruhe begeben. Ich werde das auch tun und morgen früh sehen wir weiter!“
    Sacht aber durchaus bestimmt schob er die beiden Frauen aus dem Zimmer und schloss die
    Tür hinter ihnen. Dass er wirklich Schlaf finden würde, nach allem, was gerade geschehen
    [FONT=&quot]war, das wagte er doch zu bezweifeln.[/FONT]


    [FONT=&quot]



    [/FONT]

    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot]
    [/FONT]

    „Ich hoffe nur, dass sie uns nicht auf eine aussichtslose Suche geschickt hat“, murmelte er
    leise vor sich hin, während seine Finger von der Klinke glitten.
    „Das habe ich nicht.“ sagte ihre Stimme hinter ihm, und er fuhr herum, doch da war niemand.
    Er glaubte schon, sich getäuscht zu haben, als er sie erneut vernahm. „Es tut mir leid, wenn
    ich Euch vorhin erschreckt habe.“
    „Schon gut, ich habe es überstanden.“ ging er großzügig darüber hinweg. Er wusste nicht,
    wohin er sich wenden sollte, da sie es weiterhin vorzog, unsichtbar zu bleiben. Also fragte er
    einfach in den Raum hinein. „Sag mir nur eines, stimmt meine Vermutung? Können wir den
    [FONT=&quot]Fluch brechen, wenn wir deinen Leichnam finden und bestatten?“[/FONT]


    [FONT=&quot]



    [/FONT]

    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot]
    [/FONT]

    „Dieses ist der erste Teil von zweien, doch beide sind untrennbar verbunden.“ lautete die
    Antwort. Er schüttelte irritiert den Kopf.
    „Dein Körper, existiert er noch irgendwo im Haus?“
    „Oh ja, verborgen vor dem Auge habt Ihr den Platz doch schon gesehen.“
    „Du sprichst in Rätseln!“ Und als die Stimme schwieg, ging er in die Mitte des Zimmers,
    drehte sich um seine eigene Achse, ohne einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort zu entdecken
    und rief: „Was meinst du damit, ich soll ihn schon gesehen haben?“
    „Nicht alles ist so, wie es scheint“, hörte er ihre Stimme direkt neben sich.
    „Auch das versteh ich nicht.“
    „Es tut mir leid, mehr darf ich Euch nicht sagen. Schlaft jetzt, vielleicht schenkt Euch der
    Morgen an Klarheit, was Euch die Nacht verwehrt.“







    Ein sanfter Hauch strich über seine Wange, plötzlich vermochte er kaum noch die Augen
    offen zu halten, seine Glieder wurden ihm schwer, er taumelte mehr zum Bett, als dass er
    ging, ließ sich fallen und seufzte. „Oh Catalina, wenn ich doch nur verstehen könnte.“
    Gleich darauf war er eingeschlafen und die Spanierin erschien neben seinem Bett.
    Eine gebieterische Geste ihrer Hand breitete die Decke über ihm aus, bevor sie sich leicht
    über ihn beugte, seine Stirn mit ihrer kalten von den Spitzen ihres Gewandes halb bedeckten
    Hand berührte und kaum vernehmlich flüsterte. „Ich hoffe, Ihr findet die Lösung, Patrick,
    [FONT=&quot]denn Euch will ich nicht auch noch töten müssen!“[/FONT]


    [FONT=&quot]



    [/FONT]

    [FONT=&quot][/FONT]


    [FONT=&quot]
    [/FONT]

    „Ich muss schon sagen, wirklich rührend, wie du dich um diesen Burschen sorgst!“ sagte eine
    spöttische Stimme hinter ihr und sie erstarrte.
    „Stanley?“ fragte sie ungläubig.
    „Ja, wer sonst? Hast du vergessen, dass ich alles hören und sehen kann, was in diesem Hause
    vor sich geht?“
    „Was willst du hier?“ Ein Schatten wurde hinter ihr sichtbar, mit dem undeutlichen Umriss
    eines Mannes.
    „Was willst d u hier? Ich dachte immer, es würde dir Freude bereiten, jemandem das Leben
    zu nehmen?“
    „Ich sagte dir schon, bin nicht wie du!“
    „Ach nein, ich würde sagen, meine bedauernswerten Nachfahren sehen das ein klein wenig
    anders.“
    „Als ob du jemals einen Gedanken an sie verschwendet hättest! Du warst es doch, der dieses
    Schicksal über sie heraufbeschwor. Hättest du getan, was ich verlangte, wären sie verschont
    geblieben!“







    „Ja, ja, immer die gleiche Litanei! Und was hätte ich davon gehabt? Ich wäre trotzdem tot
    gewesen! So ist mir zumindest das Vergnügen vergönnt, dem Urenkel meines lieben ach so
    unbedarften Bruders beim Sterben zuzusehen und zu wissen, dass er der Letzte sein wird. Das
    allein ist mir schon Trost genug. Andererseits wenn du so weiter machst, werde ich diesen
    Teil wohl selbst übernehmen müssen, sobald ich aus meinem verdammten Gefängnis befreit
    bin. Und das wird sehr, sehr bald sein, meine Liebe.“
    „Gib dich keinen falschen Hoffnungen hin, Stanley.“ Sie kam auf den Schatten zu, Zorn in
    den Augen. „Für dich gibt es nur einen Weg aus diesem Bild, direkt in die Hölle. Ich werde
    nicht zulassen, dass du jemals wieder einen Fuß in diese Welt setzt! Und nun gib Ruh!“





    ++++++++++++++++++++++


    So, damit ist das Kapitel aber nun wirklich zuende. Und ich kann mit dem nächsten weitermachen. Zeit für ein paar Fortschritte.
    LG Nery

    Jaja, ich weiß, ihr habt echt allen Grund zum sauer sein. Aber dieses Jahr scheint wirklich nach dem Motto zu verlaufen, man nimmt sich viel vor, aber das Leben macht einem ständig einen Strich durch die Rechnung. Von Versinken in Arbeit, bösem Ärger auf selbiger bis "kann ich wohl mal einen neuen Kopf bekommen, denn meiner ärgert mich eh nur" mal wieder alles dabei.
    Aber ich halte mich doch lieber nicht mit zu viel Gejammere auf, sondern arbeite mich mal schrittweise durch all das verpasste und versäumte hier im Forum.
    Und da fang ich wohl am besten mit meiner eigenen Geschichte an.
    Da arbeite ich doch fröhlich an der nächsten Fortsetzung (konnte man doch endlich mal wieder was nettes bauen, wobei ich "fluch" dich, Llynya am liebsten engagiert hätte), nur um dann zu merken, dass ich das letzte Kapitel ja noch gar nicht beendet habe. Oops! Also Kommando zurück und doch erstmal den Rest vom alten Kapitel gemacht, was dann im Anschluss gleich zu sehen ist. Es ist deshalb auch kürzer als sonst gewohnt, aber hoffentlich nicht zu tragisch, denn das nächste ist zumindest halb fertig.


    Auch wenn's ewig her, trotzdem noch schnell die Kommis beantworten. Es ist ja doch toll, wenn man mir die langen Pause bei dieser Geschichte immer wieder vergibt und schreibt, und das, obwohl ich soviel von euch anderen Superschreiberlingen verpasst hab. *schäm, in die Ecke stell* Aber das hol ich nach, sobald die FS hier online ist. Gelesen hab ich ja schon alles. (Ich Trottel hätte ja auch einfach mal auf den Thanks Button drücken können, aber ich vergess das doch immer wieder, sorry, Leute)



    Llynya: die Frage wo die Gebeine sind, an der Beantwortung arbeite ich gerade, sprich, das gibts in der nächsten FS zu sehen. Und wichtig ist das durchaus. Immerhin hat wohl jeder Mensch ein Recht auf ein bisschen Würde und ein ordentliches Begräbnis gehört da einfach dazu.
    Über Catalinas Motive will ich im Augenblick nicht spekulieren, denn die kommen gleich, wie ich meine, recht deutlich zum Ausdruck. Also bin ich so frei und verweise einfach auf die FS. Aber unrecht hast du auf keinen Fall.


    Lenya: Hoffnung haben sie beide, er, dass er überlebt und sie, dass er es tatsächlich zuwege bringt, auch wenn er schon ein wahrhaft kluges Kerlchen sein muss, um die Lösung herauszufinden. Aber wenn es so einfach wäre, dann würde sie wohl längst nicht mehr herumspuken.
    Der Vergleich mit dem Schloss und dem Schlüssel gefällt mir übrigens gut. Man könnte sagen, Schloss und Schlüssel können durchaus zueinander finden, aber eben nur auf eine ganz bestimmte Weise unter ganz bestimmten Voraussetzungen.


    Julsfels, Rheasylvia und Lenya: Ich fass euch mal zusammen, weil ihr ja alle so schön spekuliert habt, wie das Ganze sich nun auflösen wird. Muss es ein Opfer geben? Und wenn ja, wer ist das Opfer, und wer wird dadurch gerettet?
    Meine Antwort (wer's nicht wissen will, der sollte jetzt einfach nicht weiterlesen): ja, es gibt ein Opfer. Ein durchaus freiwilliges Opfer. Wer das sein wird, warum, wieso, unter welchen Umständen und was dabei herauskommt, das bleibt aber dennoch ein Geheimnis.
    Auf jeden Fall ist die Idee, dass sich einer der Morgans selbst opfert, um Catalina die ewige Ruhe zu schenken, überhaupt nicht schlecht. Fragt sich, ob Patrick schon auf die Idee gekommen ist, oder noch kommen wird, und ob das seiner Mutter gefallen wird, oder seiner Tante. Denn immerhin wollen sie ihm ja helfen, um ihn zu retten!!! Ob ihnen ein toter Patrick gefällt? Oder euch? Wir werden sehen.


    Julsfels: Wiedergeburt von William? Der Gedanke ist mir selbst schon gekommen. Immerhin sehen sie sich durchaus recht ähnlich (was das Spiel offenbar selbst entschieden hat, bei den Geburten). Und sie haben auch viele andere Dinge gemeinsam, in Charakter und Vorlieben. Es wäre also durchaus eine Erklärung für die Anziehungskraft, die zwischen den beiden herrscht.



    Rheasylvia:vieles hab ich schon gesagt, nur eins noch nicht, danke. Dass du mich immer wieder dran erinnert hast, damit ich trotz Stress und allem weitermache. Es tut immer gut, mit dir darüber reden zu können. Danke, dass du da bist.




    Noch mal allen ein herzliches Dankeschön für das Bilderlob. Das ist auch ein Grund mit für die Verspätungen (nein, eigentlich kann man das nicht mehr so nennen). Es ist wirklich schwierig, die Geisterbilder so hinzubekommen, wie ich es gern hätte und irgendwie bin ich nie richtig zufrieden.
    Für diese FS war es mal wieder zum Haareraufen, vor allem mit den letzten Bildern, aber eines davon ist mir doch recht gut gelungen, denk ich mal.
    So, nun aber Schluss, ich muss ja noch eine Menge Kommis schreiben. :)

    Oh, das schreit geradezu nach einer Antwort. *grins*
    Natürlich gibt es keine Selbstheilung bei Gemälden, und bei mir schon gar nicht. Auch keine Flüchtigkeitsfehler, nein, nein, kein Versehen.
    Dank dir Bastelkönig brauch ich diese Ausreden ja nicht.
    Und heh, ich setz die Fortsetzungen doch fast immer abends rein, als Betthupferl für dich Nachtschwärmer! ;)
    Danke für den schnellen Kommi, Restantwort kommt dann noch.

    *





    Es war schon spät in der Nacht, der Mond schien hell durch die nur halb zugezogenen
    Vorgänge und tauchte das herzogliche Schlafzimmer in ein fahles Licht, in dem das schwere
    Eichenholzbett mit seinem halbrunden Baldachin bedrohliche Schatten an die Wand warf.
    Wie überall im Haus herrschte auch hier fast vollkommene Stille. Nur das eintönige Ticken
    der Kaminuhr war zu hören. Patrick lag mit geschlossenen Augen aber noch vollständig
    angekleidet auf seinem Bett und grübelte.
    Wieder waren zwei Tage vergangen, in denen sie allen möglichen und unmöglichen Spuren
    im Haus nachgegangen waren. Fast jeden Stein in den unteren Gewölben hatten sie dabei
    umgedreht, auf den alten Bauplänen immer wieder nach anderen geheimen Räumen gesucht,
    selbst die Diener aus der Küche vertrieben und doch nichts gefunden.
    Langsam begann selbst seine optimistische Tante zu verzweifeln. Was, wenn ihr Leichnam
    gar nicht mehr existierte, wenn es Stanley Morgan irgendwie gelungen war, ihn zu vernichten,
    was also, wenn sie, nein wenn er mit seiner Vermutung unrecht und sie alle damit auf eine
    gänzlich falsche Spur gebracht hatte? Falls ja, dann hatten sie eine Menge kostbarer Zeit
    sinnlos vergeudet.






    Hinzu kam, dass Tante Liz natürlich spürte, dass Patrick trotz allem noch immer nicht
    vollends davon überzeugt war, wirklich in Gefahr zu sein. Im Gegenteil, je länger sie suchten,
    ohne auch nur den geringsten Beweis für die Anwesenheit dieses ominösen Geistes im Haus
    zu finden, desto mehr begann er wieder zu zweifeln. Ebenso wie seine Mutter.
    „Vielleicht machen wir uns nur selbst verrückt, Elizabeth“ gab sie zu bedenken, als sie
    gemeinsam im Garten ein wenig Erholung von der anstrengenden Suche suchten. „Vielleicht
    ist die Sache mit dem Bild ja doch nur ein zugegebenermaßen höchst ungewöhnlicher Zufall,
    und die vielen frühen Todesfälle nur eine tragische Verkettung unglücklicher Umstände, die
    nur den Anschein erweckten, als müsse auf unserer Familie ein Fluch liegen.“
    Aber die Countess schüttelte nur den Kopf und seufzte tief.
    „Ich wünschte, es wäre so. Doch das ist es nicht. Und uns läuft die Zeit davon.“






    Tat sie das wirklich? Oder bildeten sie sich das alles nur ein? Gab es für all das, was die Tante
    ihnen erzählt hatte, nicht vielleicht doch eine einfachere Erklärung? Er hätte es entschieden
    bejaht, wenn da nicht noch etwas anderes gewesen wäre, ein kaum zu bestimmendes Gefühl,
    als ob sie bei ihrer Suche beobachtet würden. Doch womöglich wurde er auch einfach nur
    verrückt.
    Und so war er grübelnd durch das Haus und den Garten gewandert, nachdem die Damen sich
    zurückgezogen hatten, statt selbst zu Bett zu gehen. Er hätte nicht sagen können, warum er
    auf einmal beschlossen hatte, zum ersten Mal allein in jenen Raum hinter der Kapelle zu
    gehen. Doch irgendetwas trieb ihn dorthin. Dieser Geist war Lady Elizabeth angeblich dort
    zum erstenmal erschienen, wenn er sie also selbst sehen wollte, bot ihm dieser Ort die beste
    Chance. Und genau das wünschte er sich mehr als alles andere, sie nur ein einziges Mal zu
    sehen, sei es auch nur, um endlich sicher sein zu können. Dabei fürchtete er diese Begegnung
    mindestens ebenso, wie er sie herbeisehnte.






    Und so war ihm nicht ganz wohl dabei gewesen, als er die quietschende Tür öffnete und in
    das Dunkel spähte. Nicht dass er feige war, das konnte man nun wirklich nicht von ihm
    behaupten, doch diesen merkwürdigen Ort, von dem seine Tante behauptete, es würde dort
    spuken, allein und mitten in der Nacht aufzusuchen, war doch etwas anderes, als es bei Tag
    und in Begleitung anderer zu tun.
    Die Luft war feucht und eiskalt, die Wärme des Spätsommers schien nicht bis hierher
    vorzudringen. Er wunderte sich nur, dass ihm das nicht schon tagsüber aufgefallen war.
    Unwillkürlich spannten sich seine Muskeln, während er geraume Zeit einfach nur in der Tür
    stand und wartete, aber nichts geschah. Alles blieb ruhig und dunkel, bis er eine der Kerzen
    vor dem Porträt anzündete.






    Als er in ihr Gesicht sah, verspürte er sofort das gleiche Gefühl von Vertrautheit, das ihn
    schon beim erstenmal so aus der Fassung gebracht hatte. Und genau wie schon zuvor,
    weigerte sich sein Innerstes, zu glauben, dass seine schöne Unbekannte ihm nach dem Leben
    trachtete.
    Lange stand er vor dem Bild und sah es an, als könne er in ihrem Gesicht eine Antwort auf all
    seine quälenden Fragen finden. Er nahm jede Kleinigkeit in sich auf, hoffte, ihr Lächeln
    würde sich verändern, ihr Blick von jenem fernen Punkt zu ihm zurückkehren, und als nichts
    dergleichen geschah, fühlte er sich zuerst nur enttäuscht und deprimiert, bis er sich im Stillen
    selbst auslachte. Hatte er denn wirklich erwartet, sie würde aus ihrem Rahmen steigen, um mit
    ihm zu sprechen?






    So hatte er die Kerzen gelöscht und sich in sein Zimmer begeben, da er heute ohnehin nichts
    mehr zu tun vermochte. Aber der Schlaf mied ihn wie in den meisten der vergangenen
    Nächte. Immer wieder kreisten seine Gedanken um diese geheimnisvolle Frau, in deren
    Händen sich, sollte sie tatsächlich existieren, sein Leben befand. Was für ein Mensch mochte
    sie wohl gewesen sein, als sie noch lebte, und was hatte sie in all der langen Zeit in diesem
    Haus gesehen und getan? Und wenn sie seit dreihundert Jahren in diesen Mauern
    umherwanderte, warum gab es dann keine Spukgeschichten, wie bei anderen Gespenstern?
    Fragen über Fragen und auf keine vermochte er eine Antwort zu finden.
    Mit einem Mal wurde es im Schlafzimmer merklich kühler und er begann zu frösteln.
    „Merkwürdig! Ich kann mich gar nicht erinnern, das Fenster offengelassen zu haben!“ dachte
    er, öffnete die Augen und ihm gefror das Blut in den Adern.






    Ein wallender Schatten glitt lautlos an seinem Bett vorüber, er lief nicht, er schlich auch nicht,
    nein er schwebte an ihm vorüber, einerseits dunkel, andererseits fast durchsichtig und seltsam
    verzerrt, was den unheimlichen Eindruck nur noch verstärkte. Wer oder was war das?
    Atemlos und ohne sich zu rühren wartete er, bis der Schatten an ihm vorübergezogen war.
    Dann riss er sich selbst aus seiner Erstarrung und sprang aus dem Bett.
    „Also gut, wer seid Ihr?“ rief er die Gestalt an und versuchte in der Dunkelheit des Zimmers
    mehr von ihr zu erkennen. Er war sich nicht sicher, glaubte aber, den Schatten einer Frau vor
    sich zu sehen.
    „Antwortet mir!“ forderte er sie auf. „Was habt Ihr ... in meinem Zimmer ... zu suchen?“
    Die Stimme versagte und er blieb wie angewurzelt stehen, als sein Blick auf ihre Füße fiel,
    die nicht den Boden berührten, stattdessen einige Zentimeter darüber schwebten.






    Sein Ruf war kaum verhallt, da leuchtete es um sie herum kurz auf, bevor sich die Konturen
    der Gestalt noch weiter aufzulösen begannen, ein Kleid, ein Gesicht wurden kurz sichtbar und
    wie ein Blitz durchfuhr ihn die Erkenntnis, wen er vor sich hatte. Vergessen waren seine
    Zweifel.
    „Nein, bitte warte, geh nicht fort!“ flehte er die Verschwindende an und tatsächlich schien sie
    inne zu halten. „Bitte …“ flüsterte er, „…bleib, ich möchte dich gern sehen...und mit dir
    sprechen.“
    „Das ist sehr ungewöhnlich!“ ertönte eine sanfte melodische Frauenstimme. „Keiner Eurer
    Vorgänger hat vor seinem Tod mit mir gesprochen.“
    „Kein Wunder, wenn niemand von deiner Existenz wusste. Ich bin sicher, andernfalls hätten
    sie sich die Chance ebenso wenig entgehen lassen wie ich.“
    „Und worüber ... wünscht Ihr zu sprechen?“ fragte sie nach einer Weile schließlich.
    „Über dich, ... über mich. Ich möchte dich so vieles fragen! Und ich würde dich wirklich gern
    sehen, wenigstens einmal.“






    „Also gut! Aber Ihr müsst verstehen, dass ich Euch nicht helfen kann, die Lösung für den
    Fluch zu finden!“ sagte sie und als er nickte, nahm sie wieder körperliche Gestalt an.
    Eine Wolke schob sich vor den Mond, schlagartig versank das Zimmer in tiefster Dunkelheit
    und er konnte nicht viel mehr von ihr erkennen als zuvor.
    „Stört es dich, wenn ich den Leuchter anzünde?“ fragte er daher, aber noch bevor er sich in
    Bewegung setzen konnte, um eines der langen Zündhölzer vom Kamin zu holen, hob sie die
    Hand und die Kerzen an seinem Bett flammten auf.
    Sein Fuß stoppte mitten im Lauf, während er sie anstarrte, vor Überraschung wie gelähmt,
    nicht unbedingt des kleinen Zauberkunststücks wegen, vielmehr durch ihren Anblick. Tante
    Liz hatte sich nicht geirrt, davon konnte er sich nun selbst überzeugen. Dies war tatsächlich
    die Frau auf den Bildern. Nur erschien sie ihm in Wirklichkeit bei weitem geheimnisvoller.






    Als erstes fiel ihm auf, wie ungewöhnlich blass sie war. Nur das warme Licht der Kerzen, das
    sich in ihrem Schmuck zu brechen schien, zauberte ein wenig Farbe auf die Wangen ihres
    Gesichts, das von ihrem dunklen im Nacken zusammengefassten Haar umschmeichelt wurde.
    Regelrecht angezogen wurde sein Blick von ihren Augen, deren Grün ihm heute um vieles
    dunkler erschien als auf den Bildern. Auch hatten sie in den Jahrhunderten etwas von ihrem
    strahlenden Glanz verloren.
    Zwar blickten sie ihn nicht unfreundlich an, diese Augen, eher sogar ein wenig traurig, doch
    das Bedauern, das er gleichzeitig in ihnen zu lesen glaubte, machte ihm mehr als ihre Worte
    klar, dass sie ihn nicht verschonen würde, sollte ihm sein Vorhaben nicht gelingen.





    Warum nur hegte er dann keinen Zorn gegen sie, die bereit war, ihm ohne Zögern in wenigen
    Tagen das Leben zu nehmen? Warum erging er sich stattdessen in stummer Bewunderung und
    ja, empfand sogar Mitleid für diese Mitleidlose, während er ohne es zu merken, Schritt für
    Schritt auf sie zuging? War die romantische Verliebtheit eines unreifen Jungen tatsächlich in
    der Lage, den erwachsenen Mann all das Unglück dieses Hauses vergessen zu lassen? Und
    doch hatte er sich insgeheim seit dem Tag, als er das Bild auf dem Dachspeicher entdeckte,
    nichts sehnlicher gewünscht, als sie kennen gelernt zu haben, nicht ahnend, dass das Schicksal
    derlei Wünsche manchmal auch erfüllt.
    Und nun stand er hier, so bezaubert von ihrer Erscheinung, dass er lange Zeit kein einziges
    Wort herausbrachte, so tief in ihren Anblick versunken, dass er zusammenfuhr, als sie das
    Schweigen unterbrach, um zu fragen, was er zu wissen wünsche und ihm auf die Schnelle
    nichts besseres einfiel als:
    „Was macht du hier?“






    „Ich wollte nach Euch sehen.“ lautete die Antwort.
    „Warum?“
    „Ihr schient so hoffnungslos zu sein, vorhin... und noch immer voller Zweifel.“
    „Dann hast du mich also wirklich beobachtet?“ Warum bin ich eigentlich noch überrascht,
    fragte er sich und schüttelte den Kopf.
    „Natürlich, die ganze Zeit über!“ bestätigte sie seine Vermutung. „Auch vorhin... in
    meinem...Raum. Ihr wirktet so traurig und ... müde. Ich dachte schon, Ihr würdet aufgeben.“
    „Ganz gewiss nicht!“ widersprach er sofort. „Ich werde erst aufgeben, wenn ich tot bin, und
    bis dahin wird noch sehr viel Zeit vergehen.“ Die Entschlossenheit in seiner Stimme entlockte
    ihr ein leises Lachen, bevor sie ihn mit einem Anflug von Spott fragte:
    „Ihr glaubt also, Ihr seid stärker als mein Fluch, ein Fluch, der bisher ohne Ausnahme jedes
    Mitglied dieser Familie getroffen hat?“
    „Nein! Aber ich werde ihn dennoch brechen! Mir bleibt keine Wahl!“






    „Das ist wahr, Ihr habt keine Wahl, niemand hat sie, nicht einmal ich.“ Sie senkte den Kopf,
    aber nicht rechtzeitig genug, als dass er nicht die Schwermut gesehen hätte, die sich über ihr
    Gesicht legte.
    „Heißt das, dass du töten musst, selbst wenn du es nicht willst?“
    „Ja!“ bestätigte sie. „Ich bestimme nur den Zeitpunkt und die Art. Ich kann es früher oder
    später geschehen lassen, es aufhalten oder beschleunigen. So wie bei Euch oder auch Eurem
    Vorgänger.“ Ihre Hand fuhr mit glättenden Bewegungen über die schweren Falten ihres
    Gewandes, während die andere an ihrer Halskette zupfte. Die Augen schlossen sich, als
    sie an den früheren Duke zurückdachte.
    „George Morgan war ein gütiger, redlicher Mensch, der niemals jemandem Schaden zufügte,
    ein Mensch, wie er in dieser Familie nur selten zu finden war. Deshalb ließ ich ihn und seine
    Familie in Ruhe. Aber er hatte auch ohne meine Einmischung nicht sehr viel Glück, nicht mit
    seiner Frau und nicht mit seinen Kindern. Ich konnte ihm daher nur ein langes Leben
    schenken und einen schnellen Tod.“







    Sie öffnete die Augen, sah ihn einen Moment lang an, bevor sie weiter erzählte. „Er stürzte
    vom Pferd wie Ihr, aber er verletzte sich schwer. Er hätte noch weiterleben können, ein paar
    Monate sicherlich, vielleicht sogar ein ganzes Jahr. Aber er vermochte sich kaum noch zu
    bewegen, litt unter furchtbaren Schmerzen und war dankbar, als ich zu ihm kam, um seine
    Qual zu beenden.“
    Patrick lauschte ihren Worten mit wachsendem Staunen. Er zweifelte nicht daran, dass sie die
    Wahrheit sprach und sein anfänglicher Groll schwand. Nur eine Frage brannte ihm noch
    immer auf der Seele.
    „Warum hast du uns alle verflucht?“ Ein Ruck lief durch ihren Körper, ihre Schultern
    strafften sich und sie streifte ihn mit einem ungläubig empörten Blick.
    „Bedarf das wirklich noch einer Erklärung?“ fragte sie voller Bitterkeit. „Eure Tante hat Euch
    die Geschichte doch erzählt!“






    „Ja, aber das meine ich auch nicht.“ erwiderte er ruhig und sah ihr nach, als sie sich abwandte,
    und zum Fenster hinüberglitt, einen Moment in den vom Mondlicht überfluteten Garten
    hinausstarrte und schließlich das Gesicht in den Händen verbarg. Er machte einen Schritt auf
    sie zu, blieb aber gleich wieder stehen. „Dass du dich rächen wolltest, verstehe ich ja, nur
    ....Warum hast du den Fluch nicht auf den einzig Schuldigen beschränkt, auf Stanley Morgan,
    warum hast du stattdessen Menschen dafür verantwortlich gemacht, die zum Zeitpunkt deines
    Todes noch nicht einmal geboren waren?“
    „Vielleicht habt Ihr recht!“ sagte sie dann plötzlich in fast nachdenklichem Ton. „Vielleicht
    war es grausam von mir, auch andere, längst nicht Geborene leiden zu lassen. Aber mein
    Entsetzen war so groß, damals, als ich begriff, was mir geschah.“






    Sie hob den Kopf. „Ich hatte solche Angst, ...wie nie zuvor in meinem Leben, ...Angst vor
    dem Tod in Kälte und Einsamkeit, ein lange währender Tod, ein furchtbarer Tod. Während er
    sich vergnügte und sein Leben genoss. Ihn zu hassen war nicht schwer. Gar nicht schwer. Und
    die Bitterkeit nährte meinen Hass, er wurde stärker und stärker, fraß meine Seele auf, bis er zu
    mächtig wurde, als dass die erflehte Rache allein an dem Verfluchten ihm genügte. Das Leid
    eines Einzigen reichte nicht aus, um meine Qualen zu lindern, meine Tränen versiegen zu
    lassen. Nein! Jeder, der aus dem Verbrechen Nutzen zog, sollte auch die Strafe mit ihm
    teilen.“ Während sie so sprach, konnte er sehen und spüren, wie der Zorn in ihr wuchs. Es
    wurde zunehmend dunkler im Zimmer, die Kerzen flackerten, ihr Licht schien von der
    Dunkelheit regelrecht verschlungen zu werden. Nur sie, die noch immer am Fenster stand,
    durchbrach die Finsternis. Eine entsetzliche Kälte, die von ihr auszugehen schien, kroch über
    den Boden auf ihn zu, erfasste seine Füße, seine Beine, und stieg langsam immer höher, bis
    sie ihn so fest in ihrer eisigen Umklammerung hielt, dass er nicht mehr in der Lage war,
    auch nur einen Finger zu rühren.






    Wind fegte plötzlich durch den Raum, obwohl kein einziges Fenster offen stand, löschte die
    Kerzen und ließ ihn abgesehen von dem unirdischen Wesen vor ihm kaum noch die Umrisse
    der Möbel erkennen. Der Schreck fuhr ihm in die Glieder als sie herumwirbelte und ihn
    anstarrte, kein sanftes trauriges Wesen mehr, stattdessen ein wahrer Rachedämon mit
    blitzenden Augen und wehenden Haaren, unter dem sich der Schlund der Hölle selbst
    aufzutun schien. Glühende Asche wirbelte um sie herum, die Luft flimmerte in der Hitze,
    während er selbst noch immer vor Kälte schlotterte.
    „Er hat mich verraten und mir alles genommen, alles! Mein Leben, meinen Besitz und selbst
    meinen Namen.“ Allein ihre Stimme ließ die Kälte in seinen Knochen noch schlimmer
    werden. „Ich hatte das Recht, mit ihm das gleiche zu tun“ fauchte sie. „Er sollte in dem
    Bewusstsein leben und sterben, dass er mit seinem Vermögen, seinem Titel und seinem Blut
    auch sein Verbrechen weitervererben würde, von Generation zu Generation, bis nichts mehr
    davon übrig und mein Leid damit hundertfach vergolten wäre.“
    Gerade als er meinte, die eisige Faust, die ihn umklammert hielt, greife nach seinem Herzen,
    und er schon glaubte, es sei aus mit ihm, schoss ein Flammenstoß aus dem Boden, der sie
    verschlang, und ... der Spuk war vorüber.




    +++++++++++++++++++++++++
    Und bisher solls heute erstmal gehen. Ich hoffe, es ist in Ordnung, die Bilder nun alle in einen Post zu packen. Aber wenn man die Möglichkeit schon geboten bekommt, sollte man sie wohl auch nutzen.
    Bis zum nächsten Mal dann, liebe Grüße an alle.
    Nery

    Hallo zusammen,


    heute mal keine große Vorrede, nur noch schnell die Kommis beantworten. Nein, nein, nicht hetzen, ich bin für alle sehr dankbar. Nur die Zeit, die Zeit. Wenn der Stress dich nicht auffrisst, oder die Dauererkältungen, könntest du ewig leben.


    @Juslfels und Innad: ihr habt in dem Sinne beide recht. iich finde das auch reichlich komisch, dass eine bestimmte Gruppe das Recht für sich in Anspruch nimmt, zu entscheiden, wer wo wie bestattet wird und damit in den sprichwörtlichen Himmel kommt. Und ob es damit diese Bestattung in geweihter Erde sein wird, die, so ich es denn zulasse, den Fluch bricht, das wird sich zeigen müssen. Aber der Gedanke daran ist natürlich in den Menschen der damaligen Zeit noch fest verwurzelt, ebenso wie der an die ewige Verdammnis für einen Selbstmörder. In sofern sind Patricks Vermutungen gar nicht so abwegig und vielleicht von Erfolg gekrönt, wenn wirdavon ausgehen, dass den beiden Toten wahrlich keinerlei Respekt erwiesen wurde. :misstrau


    Julsfels: ich versuche schon, dich so unwissend wie möglich zu halten, was angesichts deiner wunderbaren Bastelei für mich gar nicht immer einfach ist. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, nicht wahr? Auch wenn das bei den Morgans zur Zeit eher an eine Achterbahnfahrt erinnert, ein ewiges Auf und Ab, wie gut, dass es nur 10 Tage sind, sonst wäre das Ganze wirklich eine arge Quälerei.
    Ich bin auch immer noch sehr dankbar für unsere Zusammenarbeit, ohne die das alles, das richtige Feeling, die richtigen Kulissen gar nicht möglich werden. Insofern revanchier ich mich gern mit etwas zu lesen und hoffentlich schönen Bildern. :)


    Innad: ei, ei, was habt ihr nur immer mit der Liebe. Alles träumt von einem happy end, nur wie sähe das in diesem Falle schon aus? Ist ein bisschen alt die Gutste, zumindest für den Jungspund Patrick. Oder doch nicht? Wer weiß! Aber wir wollen dem armen Mann ja wenigstens das Gefühl geben, er hätte eine Chance, sein Leben zu retten, nicht wahr? :applaus
    Und vielen Dank fürs Kompliment, ich liebe die Bibliothek auch über alles, einer meiner absoluten Lieblingsräume, zusammen mit der Kapelle.


    Lenya: Treffsicher wie immer und höchst amüsant formuliert. Es liegt ihr schwer im Magen. 300 Jahre sind eine verdammt lange Zeit, da können einem die Opfer schon im Magen liegen, dürfte ja eine stattliche Zahl geworden sein. An Stanleys immer noch Präsenz trägt sie allerdings nur bedingt Schuld nämlich insofern, als sie ihn umgebracht hat. Hat sie wirklich, wie man noch sehen wird, aber was der eine kann, das klappt auch bei einem andern. Varik freut sich und genießt sein Heimkino... nur ob er Popcorn mag, das hat er mir noch nicht verraten. ;)
    Deine anderen Fragen sind wie immer präzise und scharfsinnig. Und werden alle beantwortet werden, aber immer schön der Reihe nach. Was sollte ich sonst in den anderen Fortsetzungen machen. 10 Tage können unglaublich lang sein.


    Rheasylvia: Nicht umsonst hat jede Kultur und Religion ihre eigenen Bestattungsrituale erdacht, und selbst wenn man keines als das einzig wahre und richtige bezeichnen kann, so hat doch jedes Ritual seinen Sinn. Wer weiß, wozu es gut sein wird, in diesem Fall, den Leichnam zu suchen. Und wenn es nur den Geist mit der Gewissheit erfüllt, dass ihm/bzw. ihr nun endlich ein würdiger Ruheplatz bereitet wird. Und ihr Andenken gewahrt bleibt, selbst wenn die, die sie kannten und liebten, längst den Weg alles Irdischen gegangen sind. :)


    So, nun aber los gehts mit der FS, die mich etwas Nerven gekostet hat, keine Ahnung wieviele Anläufe und Bilder es gebraucht hat, bis es so war, wie ich es haben wollte. Viel Spielerei mit dem Licht heute, hoffentlich hab ich es nicht übertrieben und ihr könnt die Stimmung genießen, denn heute gibt es....
    eine lang ersehnte Begegnung. *auf die Finger hau - du sollst doch nicht schon alles vorher verraten*:D

    Also den Gedanken der beiden Vorredner (Vorschreiber *grins*) kann ich mich im Grunde nur anschließen.
    Der Dämpfer tut Elias gut, wenn er ihn denn wirklich als Dämpfer sehen würde, was mich mal zu bezweifeln wage. Allerdings tut es richtig gut, ihn zu sehen, wie er sich Gedanken macht, wie man ihn aufnimmt. Die Fürstin toleriert Fehler wohl kaum, und dass er keinen Erfolg hatte, dürfte so ziemlich der schlimmste Fehler sein, den er machen konnte. Da muss das Schoßhündchen schon befürchten, einen mächtigen Tritt in den Allerwertesten zu bekommen. Hach, wie ich ihm das wünsche. Ich weiß, ich weiß, man soll ja niemandem was schlechtes wünschen, aber bitte, bitte, darf ich in diesem Fall mal eine Ausnahme machen?
    Noch übersteigerter kann sein Ego ja wohl kaum noch werden, oder? Die Furcht der Menschen als eine Art Anerkennung zu betrachten!!! *schüttel*


    Ich freu mich jedenfalls wieder über die schönen Waldbilder. Auf deine Wälder stand ich ja schon immer. :)

    Och, du weißt doch, wie das mit den Garantien ist. Lieber keine geben, denn das Leben macht sowieso nicht, was wir wollen.
    Also zumindest weiß ich nun eines, nämlich, was mit dem Knalleffekt am Ende gemeint hast.
    Ich gebe ehrlich zu, dass ich damit überhaupt nicht gerechnet habe. Sie ist ein Königskind, na hoppla. Und ihre Eltern leben noch, ich hatte eigentlich angenommen, so wie sie da angekommen ist, dass sie eine Waise ist und deshalb dort aufgezogen wurde, aber das hat sich ja nun als Trugschluss herausgestellt. Im Grunde wären die beiden, König und Königstochter ja die ideale Verbindung, und sie verstehen sich ja auch wunderbar. Im Grunde wirken sie manchmal schon fast wie ein königliches Ehepaar, wie in dieser schönen Szene um den Knappe. Egal, wen der junge König mal heiratet, es sollte jemand sein, mit dem er so über alles reden kann, wie mit ihr.
    Ich bin zumindest sehr zufrieden damit, dass ich noch mehr Liebe bekomme. Wie sollte man sonst die Finsternis ertragen, nicht wahr? Ist im Grunde egal, wer da nun wen bekommt, gönnen würde ich es jedem.
    Heh, und ich hab meinen Süßen wieder entdeckt, das macht mir jedes Mal Freude.


    Nun hat also der Feind praktisch ein Gesicht bekommen, oder besser ein paar Augen. Denn ich denke doch, dass ihre Alpträume sehr wohl etwas mit demjenigen zu tun haben, der die Angreifer lenkt. Es ist ja immer wieder offensichtlich, dass sich etwas geändert hat und sie diesmal eine weitaus größere Gefahr darstellen, als bisher. Horden, die angreifen und wieder verschwinden, ohne viel Sinn und Verstand, einfach nur um zu zerstören und zu plündern, sind etwas ganz anderes, als eine überlegt geführte Truppe, die zermürbt und die Kräfte aufreiben lässt. Kein Wunder, dass man Alpträume bekommt. Aber normale Träume zum Verarbeiten scheinen mir das dennoch nicht zu sein. Es ist gerade so, als hätte sie eine Art zweites Gesicht, als könnte sie in ihren Träumen Dinge vorhersehen oder aber wüsste im Unterbewusstsein, wer oder was die Angreifer führt. Das schreit regelrecht nach mehr.


    So, und nun werd ich mal noch ein bissel mehr in den Bildern schwelgen. Du darfst ruhig das Medium so intensiv nutzen, wie du nur willst, denn es macht einfach Spaß, die Bilder anzusehen. Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte und das trifft in diesem Fall absolut zu.
    Also wenn du keinen Film machen willst, dann muss ich mich wohl mit deinen Bildern begnügen, macht gar nichts. Hat man mehr Zeit, um alles zu bestaunen. :)
    Der Baum auf dem Wandteppich im letzten Bild... sehr hübsch und vertraut. *grins*

    Also bei den Posenboxen, die ich (höchst selten) benutze, geht es durchaus, auch ohne Kameraspiel.
    Ich hatte beispielsweise die Frau auf dem Boden sitzend, den Mann liegend auf ihrem Schoß. Es ging ohne Schwierigkeiten, mit dem Cheat moveobjects on.
    Wichtig ist, dass es sich auch um eine Pose handelt, die eine für Partner A und eine für Partner B vorsieht. Wenn man dann moveobjects benutzt, sollte sich der zweite Sim beim langsam hinbewegen automatisch so hinschieben, wie er hingehört. Bei manchen Posen hängts aber auch am Winkel, wie man den Sim hinschiebt, oder aber, welchen Sim man zuerst platziert. Es war für mich immer etwas witzig, dass man bei manchen Posen am besten erst den platziert, der lehnt und den anderen dann einfach drunterschiebt.
    Ein Generalrezept gibts aber glaube ich, leider nicht. Liegt sicher auch daran, wie die Box programmiert ist (sprich wie gut sie ist).

    Geh mal auf Vitasims2, und dort unter Objects auf den Victorian Garden, dort gibt es eine weiße Marienstatue mit Kind, die ich auch in meiner Kirche verwendet habe. Das wäre vielleicht was für dich.
    Kann frei runtergeladen werden, kein Donation.
    Und ein funktionstüchtiges großes Kruzifix gibt es soweit ich weiß auf MTS2. Mit Betfunktion.