
Als sie sich wieder eingekriegt hatten, bemerkte Jayson, dass es bereits nach elf war. Höchste Zeit ins Bett zu gehen, immerhin war morgen Montag. Und nur wegen einer Veränderung seines Aufenthaltsortes konnte Jayson die Arbeit nicht einfach ausfallen lassen.
„Ich muss dann auch schon schlafen gehen. Morgen früh heißt’s aufstehen und arbeiten. Wann stehst du normalerweise auf?“
„Um halb acht. Aber in nächster Zeit wohl eher eine Stunde später. Wieso?“
„Ich will dich nicht wecken. Ich stehe eigentlich immer um kurz nach acht auf. Doch da ich in nächster Zeit hier wohne, muss ich erst später, so gegen neun, aus dem Bett. In der Arbeit habe ich um zehn zu sein.“
„Und warum stehst du dann schon so früh auf?“

„Ich jog...oh, na, das trifft sich aber! Soweit ich es in Erinnerung habe, läufst du morgens um neun, nicht wahr?“
Sherry war etwas verdutzt, als sie das hörte. Er ging also auch Joggen, nur warum hatte sie ihn nie getroffen? Trotzdem antwortete sie:
„Genau, ich laufe um neun und komme um halb zehn zur Halle zurück. Vorher, von acht bis neun, meditiere ich oder mache Yoga. Damit dürftest du auch vertraut sein.“
„Und wie. So, jetzt wird es aber wirklich Zeit. Gibt es irgendetwas was ich beachten sollte. Wie zum Beispiel getrennte Badezimmer für Frauen und Männer? Oder vor neun Uhr nur in Hausschuhen im Haus laufen?“
„Sehr witzig. Da wir beide um neun aufstehen, schlage ich vor du gehst Frühstück machen, während ich im Bad bin. Dann kannst du ins Bad und ich gehe Brötchen holen.“
„Jawohl, so wird’s gehen. Also dann, Ladies first. Das Bad steht Ihnen zur Verfügung.“
„Welch eine Ehre.“
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Am nächsten Morgen wachte Sherry schon vor dem Klingeln ihres Weckers auf. Sie musste sich erstmal in ihrer momentanen Lage zurecht finden. Sie ließ ihre Yogastunden ausfallen, im Zimmer nebenan schlief, wie sie annahm, Jayson und sie lag vor, statt in ihrem Bett. Ächzend erhob sie sich, kramte Klamotten aus ihrem Kleiderschrank zusammen und ging ins Bad. Dort stellte sie sich unter die Dusche, warf sich anschließend einen Bademantel um die Schultern und begab sich zurück in ihr Zimmer. Jayson war anscheinend noch nicht wach. Doch gerade als Sherry sich am Anziehen war, hörte sie die Tür auf- und wieder zugehen. Er ging tatsächlich zuerst in die Küche und machte das Frühstück!

Fertig angezogen und frisiert betrat Sherry die Küche, von Jayson war nirgendwo eine Spur. Sie hatte ihn wohl verpasst und er war schon im Bad. Gleichgültig schrieb sie eine kurze Nachricht auf einen Zettel und machte sich auf den Weg zum Bäcker. Sie brauchte nicht lange um Brötchen zu holen, denn als sie zurückkam, war Jayson noch immer nicht unten, der Zettel lag noch auf dem Tisch. Sherry wollte ihn in den Müll schmeissen, doch eine Hand kam ihr zuvor:

„Na, was ist das denn? Eine Notiz! ‚Bin beim Bäcker, Sherry‘. Aha, aber du bist doch hier, wie kannst du dann beim Bäcker sein?“
„Ich bin nur ein Hologramm.“
„Na dann. Frühstücken Hologramme mit dem Besuch der eigentlichen Person, die als Hologramm zu erkennen ist?“
Jayson schien unbefangen, als würde er schon immer mit Sherry zusammen wohnen.
„Keine Ahnung. Ich denke aber eher nicht, dass Hologramme überhaupt etwas essen können.“
„Da könnte was dran sein.“
„Eben. Und darum lass uns jetzt frühstücken. Ich möchte noch rechtzeitig zum Joggen los.“
„Und ich halte somit mein Versprechen ein.“

Während er sich schon an den Tisch setzte, stand Sherry verdutzt in der Küche.
„Versprechen? Welches Versprechen?“
„Ich hatte dir versprochen, dass wir nochmal zusammen joggen werden. Naja, eigentlich habe ich versprochen, dich beim Yoga zu stören, aber das ist ja ungefähr das gleiche.“
„Aber sicher doch.“
Das war's vorerst. Bin gespannt was ihr zu Sherrys momentaner Situtation zu sagen habt.
Ich weiß nicht wieso, aber ich bin irgendwie guter Dinge, dass die Fotos für die nächste Fs leichter zu machen sind. Hoffen wir es einfach mal.
LG,
Yoshira