Es gibt auch viele Spieler, denen Unvorhergesehenes gegen den Strich geht, die das Spiel komplett kontrollieren wollen,...
Sehr richtig. Überhaupt klingt all das, was momentan an News rausgekommen ist, wie etwa das Altern der Nachbarschaft, während man spielt, oder den Ereignissen in den Familien, etc. für mich überhaupt nicht attraktiv. Ich für meinen Teil denke mir lieber Geschichten aus, durch die ich Familien steuere, und das wird so nicht mehr möglich sein, wenn man zum Beispiel Sim A mit Sim B zusammen bringen möchte, aber der plötzlich schon verheiratet oder verstorben ist. :misstrau Das mag zwar alles unheimlich realistisch sein, aber für mich macht ein Spiel auch gerade dann Sinn, wenn es eben nicht 100% realistisch ist. Ansonsten kann man den PC auch einfach ausschalten.
Allgemein frage ich mich, was der übertrieben Realismuswunsch überhaupt soll. Sicher, bei der Grafik macht das Sinn und auch beim Charakter, Bedürfnis und Verhalten eines Sim kann ich das durchaus verstehen, wobei es immer auch ein wenig Charme des Spieles war, dass man eben nicht immer genau aus menschlichen Erfahrungen wusste, warum Sims so reagierten, wie es eben taten. Dadurch lebten sie eben in einer anderen Welt und es machte Spaß eben diese Welt zu ergründen und auszutesten.
Für mich wird das Spiel an sich durch den fortschreitenden Realismus sicher viel an Reiz verlieren. Warum sollte ich ein virtuelle Person dabei beobachten, was mir selber jeden Tag passiert? Ehrlich gesagt ist das stinklangweilig. Und viele Leute täten besser daran, sich mal um ihr eigenes Leben zu kümmern, als einem fiktionellen auf dem Bildschirm nachzueifern. Ich brauche keine Behörden, Heizungen, Waschmaschinen, Kämme, Swifferstaubmagnete, Reiterställe und Kühe, die man melken muss, im Spiel. Genauso wenig wie Nagelscheren. Ich finde es jetzt schon total öde, wenn meine Sims keine Spülmaschine besitzen und ich denen beim Abwaschen zugucken muss. Oder noch schlimmer Blätter aufharken. Das ist ja mal total langweilig. Und dann noch mehr von diesen sinnlos langweiligen Aktionen? Nein, verzichte.
Ein Spiel braucht für mich ein besonderes Konzept, was es eben erlebenswert macht. Das man eine neue Welt kennenlernt, die man erst noch verstehen lernen muss, bevor man sie beherrscht, wo man immer mal mit Dingen konfrontiert wird, womit man halt nicht rechnen konnte, weil sie sonst nicht passieren (Entführung von Außerirdischen zum Beispiel). Sowas unterhält ungemein und macht einfach viel mehr Spaß, als irgendwelche Autounfälle, Herzinfakte, oder was weiß ich. Ich möchte abschalten können und nicht immer mit den Alltagsproblemen konfrontiert werden.
Ich meine, stellt euch das Spiel mal wirklich realistisch vor. Dann müssen die Sims dauernd zum Arbeitsamt, wenn sie arbeitslos sind. Müssen Steuern zahlen, ihre Steuererklärung fertig machen, erst zum Amt und ihre Autos anmelden, bevor sie damit fahren können, müssen sich Schuhe zubinden, Instrumente müssen gestimmt werden, Geschirr muss gekauft werden, Wände werden nicht einfach angepinstelt, sondern müssen gestrichen werden, Böden müssen verlegt werden, Glühbirnen müssen hin und wieder ausgewechselt werden, etc... Das in einem Spiel? Wie langweilig ist das denn?
Also wenn die Sims 3 wirklich so wird, wie es zur Zeit aussieht, dann habe ich da keine Lust drauf. Mir sind unrealistischere Sims in einer nicht zusammenhängenden Nachbarschaft lieber, als ein Spiel, dass eigentlich nur eine schlechte Kopie von Big Brother ist.
L.G.
Gloury