Beiträge von <kittycat>

    So ich habs wieder geschafft. Freut euch auf ...


    Teil 2
    Part 2


    Von ganz unten, von den Füßen stieg ein Kribbeln in mir auf. Schon wurden meine Augen feucht. Ich konnte noch nicht Recht glauben, was ich da gehört hatte.
    Eine Träne schied sich aus meinen Augen ab, rollte meine Wange hinab und blieb an meinen Lippen hängen. Ich leckte sie ab. Sie schmeckte salzig, aber nicht mal schlecht.



    "Aber es muss doch ein Gegenmittel geben! Man kann dich doch heilen!“ krächzte ich in den Hörer. Ich unterstrich meine Worte mit einem übertrieben lautem räuspern. „Nein…“ antwortete sie endlich. Beinahe hätte ich den Hörer fallen gelassen.„Die… Die Ärzte…sie sagen…“ brabbelte sie. Ich fröstelte. „WAS sagen sie? Carry, bitte, spann mich nicht auf die Folter!“ Carry schniefte. „Sie sagen… ich habe noch zwei Jahre zu leben…“ Und wieder lag diese unerträglich schmerzende Stille in der Luft. Es kam mir vor, wie eine Ewigkeit.
    Ich konnte einfach nichts mehr sagen. Was auch? Soll ich sie trösten, sie belügen und ihr sagen, dass sich die Ärzte bestimmt irren?! Was würde es bringen? Es würde sie nur noch mehr beunruhigen, wenn ich sie belügen würde.„Es ist einfach so unendlich schrecklich, sein Sterbedatum zu wissen. Es
    ist alles so unwirklich. Was habe ich getan, das ich so gestraft werden muss?!“ brach Carry die Stille.
    NEIN! Oh Gott!! Das konnte einfach nicht wahr sein! Es DURFTE nicht wahr sein! „Nein! NEIN, NEIN, NEIN! Du lügst! DAS IST EINE LÜGE! NEIN!“ schrie ich und knallte den Hörer auf die Kabel. Schon im selbem Moment biss es in mein Gewissen.



    Wie konnte ich nur? Warum hatte ich sie nur so angeschrieen? Wie konnte ich nur? Sie hatte doch schon genug Sorgen!
    Ich lief orientierungslos durch die Wohnung. Ich ging in die Küche und holte mir ein Glas Leitungswasser. Ich setzte mich auf einen der harten Küchenstühle.
    Tief durchatmen Kelly! Tief durchatmen! Ich sprang wieder vom Stuhl auf. Lief weiter durch die Wohnung. Ich stellte das Glas zurück in die Küche. Dann begab ich mich nach draußen.
    Es war noch früh am Morgen. Eine sanfte Brise streichelte meine Haut. Die Luft schmeckte salzig, nach Meer. Tau glitzerte auf den Blättern der Blumen, die wild um das Haus wuchsen.
    Die Dunkelheit erdrückte mich. Wie schwere Steine lastete sie auf mir. Ich legte mich ins nasse Gras. Mir war es egal, dass meine Klamotten nass wurden. Ich weiß nicht, wie lange ich so da lag, aber schließlich stand ich auf. Ich blickte hinauf in den Himmel. Langsam klärte es sich auf. Ich ging wieder in die Küche. Wie in Trance nahm ich ein Messer aus der Schublade. Ich hielt es nag vor meine Augen und betrachtete das glänzende, kalte Metall.
    Wie in Zeitlupe führte ich es an meinem Arm hinunter, zu meinem Puls.



    Es war doch alles aussichtslos. Carry würde sterben, warum soll ich da noch das Recht haben zu leben? Ich bin nicht wichtig! Wer würde mich schon vermissen? Meine Eltern haben doch sowieso nur Probleme mit mir. Ich bin überflüssig und jetzt werde ich Carry voraus gehen um, wo auch immer, auf sie zu warten. Langsam setzte ich das Messer auf mein Handgelenk auf. Ich umklammerte den Griff fester und holte aus. Leb ´wohl, Carry!
    „DRING!“



    Irritiert hielt ich inne und sag mich um. Da machte es noch einmal
    „DRING!“.
    Das Telefon! Noch ein paar Herzschläge stand ich bewegungslos da, dann lies ich das Messer sinken und hechtete zum Telefon. „Ya, McNary hier?!“ sagte ich.
    „Tu es nicht! Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!“



    „Düt, Düt, Düt!“ machte es. Wer war das? Geschockt lies ich den Höherer sinken. Ich konnte nicht mehr klar denken. Als ich mich wider einigermaßen gefasst hatte, dachte ich über die Worte des Fremden nach. Irgendwie hatte er Recht! Und das mit dem Lichtlein… Ya! So war das gemeint! Er war mein Lichtlein! Aber was tut so ein Anruf schon zur Sache? Bestimmt irgendein Kinderstreich! Ich werde diese Welt dennoch verlassen. Obwohl… vielleicht war es kein Scherz? Oder soll ich es nun doch tun?
    Nein, ich möchte leben! Ich bin zu jung, um aufzugeben! Ich weiß ich kann sie befreien!
    Sofort wählte ich Carrys Nummer. „Ya?“ erklang es nach einiger Zeit. Oh, Carry! Ich liebe deine Stimme so. Deine wunderbar weiche Stimme. Wenn ich sie hörte, fühlte ich mich immer sicher und geborgen. „ich bin’s! Verzeih mir bitte! Ich bin einfach so durcheinander!“
    „Ich auch…“ sagte Carry. „Komm Süße! Ich lad dich auf ein Eis ein und anschließend Shopping, ya? Ich hab dich lieb! Bis gleich! Bussi!“ sagte ich und legte auf.
    Ich eilte in unseren begehbaren Kleiderschrank. Ich zog mich X-Mal um.
    Warum war es mir plötzlich so wichtig, das Carry mich schön fand?







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    Wir hoffen, dieser Teil hat euch gefallen!
    Wie immer, Text von mir(Simserin_Franzi) und Bilder von <Carrie> !
    *auf viele Kommis hoff*