Pizza & die 'Two-Years-Left' Planung!
,,Einen schönen Tag noch“, wünschte Scarlett van de Loop der Pizzabotin. Sie drückte die Haustür ins Schloss und trug die heiße Pizza in ihr Zimmer.
Das Wasser lief ihr im Mund zusammen als sie den Geruch von Käse, Thunfisch und Tomatensauce roch.
Seit mehr als acht Wochen hatte sie keine Pizza mehr gegessen, da sie diese neuste Diät aus der “Young Breeze“ machen musste.
Ihre Mutter, die Modedesignerin war, wollte unbedingt, dass ihre Tochter die Modelfigur bekam, die sie selber als junges Mädchen hatte.
Ja, Scarlett gehört zu den Mädchen in Tena, die etwas pummliger war. Als sie neun Jahr alt war, brachte ihre Mutter sie dazu auf ihre erste Diät zugehen.
Heimlich hatte sie sich immer in der Stadt etwas Nahrungsreiches zu essen besorgt, denn von dem von ganzen Salaten und Suppen wurde sie nicht sonderliche satt.
,,Fräulein van de Loop, was willst du mit der Pizza machen?“
Ohne sich umdrehen zu müssen wusste sie, dass ihre Mutter hinter ihr stand. Ihre Stimme
war so aufdringlich, dass Scarlett leicht Gänsehaut bekam. ,,Kriege ich auch eine Antwort von dir?“
Die teuren Schuhe von Mrs. van de Loop klackerten auf den frisch gebohnerten Steinboden während sie sich ihrer Tochter näherte.
Scarlett schaute zu ihrer Mutter auf, die auf den fünf Zentimeter hohen Absätzen mindestens eine große von 1,82 cm hatte.
Mit ihren frisch manikürten Finger deutete sie angewidert auf den Pizzakarton. ,,Kalorienbombe hoch drei‘‘
Scarlett zuckte bloß mit den Schultern. ,,Na und.“
Mr. Van de Loop kniff die Augen zusammen, stemmte die Hände in die rundlichen Hüften und sah ihre Tochter wütend an.
,,Gib mir die Pizza“
,,Nein“, protestierte Scarlett, ,,Es ist mein Körper. Ich kann essen was ich will“
,,Mit deiner jetzigen Figur wirst du nicht für meine Herbst/Winter Kollektion laufen“
,,Ist mir egal“, gab sie zurück und stieg schnell die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf.
„Scarlett Maria van de Loop“, hörte sie Mrs. Van de Loop aus der ersten Etage noch schreien, während sie ihre selbst designierte Zimmertür öffnete.
In der letzten Zeit konnte sie sich immer besser gegen ihre Mutter wehren. Auf Scarletts großen Futonbett saß ihre beste Freundin, Katarina Useburn,
im Schneidersitz. Sie massierte ihre nackten Füße mit ihren Hand. Wie immer sah sie blendend aus. Ihre schwarzen Haare lagen perfekt auf ihrer zierlichen Schulter
und ihr Teint passte wunderbar zu ihrem grünen Top. Mit ihren großen dunkel blauen Augen schaute sie ihre Freundin an. ,,Meine Füße tun mir weh“,
nörgelte sie und setzte sich ordentlich hin. Scarlett legte den Pizzakarton auf die weiß lackierte Kommode und betrachtete die Füße von ihrer Freundin.
,,Die sind ja ganz rot“, stellte sie fest und setzte sich aufs Bett.
,,Ja, eine ganze halbe Stunde musste ich mit den Schuhen gehen.“, sie zeigte auf ihre hochhackigen Sandaletten,
die sie aus der Sommerkollektion von Chanel gekauft hatte, ,,Da unser Chauffeur noch im Urlaub ist und meine Eltern keinen Vertretung einstellen wollen,
war ich heute gezwungen zu Fuß zu dir zukommen.“,,Wie schrecklich!“ Scarlett war entsetzt. Zum Glück war ihr Chauffeur nicht im Urlaub.
Katarina stand auf und humpelte zur Kommode. Der Geruch von der Pizza stieß ihr langsam in die Nase.
Bisher hatte sie noch gar nichts gegessen, da sie das Frühstück verpasst hatte. Sie öffnete den Karton und prompt hatte sie schon ein Viertel von der
Pizza in der Hand und schob sie sich in ihren Mund. Während Katarina kaute sagte sie: ,,Das nächste Mal nehme ich mir ein Taxi.“
Scarlett lächelte ihr kurz zu. Zu gerne wäre sie zur Kommode gegangen und hätte sich ein Stück von der Pizza genommen, doch Katarina hat ihr,
durch ihre perfekte Figur die Lust zu Essen verdorben. Sie konnte alles essen ohne ein Gramm zu zunehmen. Nie zu vor in ihrem Leben hatte Katarina eine Diät ausprobiert.
Wozu überhaupt, wenn man so eine gute Figur hat? Scarlett ging zu ihren Schreibtisch und schaltete ihren Laptop an.
,,Lass uns jetzt die Party planen“, schlug sie vor, während sie ihr Passwort eintippte. Katarina kam humpelt zum Schreibtisch und setzte sich auf den freien Stuhl.
,,Danke, dass du mir hilfst.“, sagte sie und drückte ihrer Freundin einen kurzen Kuss auf die Wange. ,,Kein Problem!“
,,Die Party muss so gut werden, dass sogar in zwei Jahren einige noch davon Sprechen“, erklärte Scarlett als sie in ihrem Ringelblock kritzelte.
Katarina nickte kräftig. ,,Wir brauchen ein unvergessliches Motto!“
,,Der damalige 11. Jahrgang hatte kein Motto.“
,,Perfekt. So wird unsere Party besser als ihre.“
,,Wir wäre es, wenn alle in einem 80er Jahre Outfit kämen?“, schlug Scarlett vor.
,,80er Jahre", fragte Katarina und sah sie an, als ob sie etwas völlig Idiotisches gesagt hätte.
,,Ja. Ähm... weshalb starrst du mich jetzt so an?‘‘
,,Das meinst du doch nicht ernst, oder?“
,,Doch. Das wird bestimmt total lustig.“
Plötzlich fing Katarina an zu lachen. ,,Willst du wirklich eine Party haben, wo alle Schüler
in irgendwelchen bunt Overalls, die einen zu weiten Schlag haben und Jacken mit heftigen Schulterpolster stecken und hässliche Leggins,
Stirnbänder und nicht zu vergessen Pulswärmer und Stulpen tragen?“ Nun fing auch Scarlett an zu lachen.
Nie im Leben würde sie so einen Overall tragen und dazu noch total übertrieben geschminkt sein.
,,Nein. So eine Party möchte ich nicht haben“, antworte sie und fügte hinzu, ,, Ihh-git.“
Katarina holte sich ein weiters Stücken von der Pizza aus dem Karton. ,, Hast du eigentlich keinen Hunger?“, fragte sie während sie sich setzte.
,,Nein. Kannst ruhig alles aufessen.“
Um das Schmatzen von Katarina zu überdecken, machte Scarlett Musik an. Aus den Boxen, die am Laptop angeschlossen waren,
kam ein bekanntes Lied heraus. ,,Diesen Dance Song werden wir auf jeden Fall auf der Party spielen“, legte Katarine fest.
Sie schob sich den letzten Hapen in den Mund und kaute eine Weile drauf herum, dennoch sprach sie mit vollem Mund.
,,Endlich hat man wieder einen Grund ein süßes Kleidchen zu kaufen.“
,,Ja das Stimmt“, gab sie ihr Recht. Das Katarina jemals lernen wird mit vollen Mund nicht zu sprechen, bezweifelte Scarlett.
Zu beginn ihrer Freundschaft, vor zwei Jahren, hat es sie extrem gestört, doch mittlerweile sah sie darüber hinweg.
,,Alle müssen sich in Schale schmeißen, denn der Abend soll legendär werden.“
,,Ja. Schüler die in alltäglichen Kleidungen kommen, werden nicht rein gelassen. Wir wollen nur Abendgarderobe sehen!“, bestimme Scarlett.
,,Diese 'Two-Years-Left' Party fand bisher immer nur in der Schulaula statt, oder? ‘‘
,,Ja, so weit ich weiß schon. Warum?“ Ein breites Grinsen schlich sich in Katarinas Gesicht. Ihre Augen funkelten vor Freude.
,,Oh-mein-Gott. Katarina Aimee Useburn, du willst doch nicht etwa im Hotel feiern?“
,,Doch, genauer gesagt, in der größten Hotel Suite die es in Tena gibt“, rief sie.
Die beiden Mädchen fingen aus Begeisterung anzuschreien und fielen sich in die Arme. ,,Das wird der Hammer“, brüllten sie zusammen.
,,Also wir werden in einem Hotel feiern, das Motto lautet: No casual, please! Und wie immer ist nur der elfte Jahrgang eingeladen.“,
fasste Katarina die wichtigsten Details aus ihrer Diskussion zusammen. Scarlett nickte.
,,Super, dann lass uns jetzt eine Suite mieten.“
Lob und Kritik sind, wie immer, erwünscht!