okay, thx für die Kommentare, und weiter geht's (heute sogar mit relativ viel für meine Verhältnisse :augdrück):
********************************************************
Was auch immer sie hinter der Tür erwartet hatte, so war es ganz bestimmt nicht das gewesen, was nun vor ihr lag. Eine frühlingshafte Blumenwiese erstreckte sich vor ihr soweit sie sehen konnte, wobei einige Bäume einen unsichtbaren Weg zu markieren schienen. Sie selber trug plötzlich ein handgenähtes, langes Kleid und hinter ihr befand sich nicht wie erwartet ein komplettes Zimmer, sondern nur eine einzelne Tür. Und zu allem Überfluss: es war helllichter Tag, während in ihrem – wie hatte Anjon es genannt? – in ihrem Zimmer der Nacht doch eindeutig Nacht gewesen war...
Verwundert drehte sie sich zur Tür, um wieder hindurchzugehen. Aber bevor sie auch nur die Hand nach der Klinke ausstrecken konnte, löste sich auch die Tür auf... Das konnte doch alles nicht wahr sein! Sie begann tatsächlich, an ihrem Verstand zu zweifeln.
„Na ja, auch wenn ich verrückt geworden bin, dann nützt es mir wahrscheinlich wenig, hier herumzustehen und nichts zu tun. Wenn ich schon durch diese verflixte Tür rausgegangen bin, dann sollte ich jetzt nicht aufgeben. Irgendwo wird schon jemand sein, der weiß, was hier los ist!“, überlegte sie und setzte schnell ihren Weg über die Wiese fort.
Wieder und wieder stellte sie sich die gleichen Fragen: Was sollte das alles bloß? Und was für eine seltsame Welt war das hier? Denn obwohl sie nicht mehr wusste, woher sie kam und wie die „normale“ Welt aussah, war ihr doch schon beim Aufwachen klar gewesen, dass sie nicht in der Realität war, die sie kannte.
„Oh Mann, immer die gleichen Bäume, immer so schrecklich monoton, kennen die hier echt keine Abwechslung?“, fluchte sie, nachdem sie schon, wie es ihr vorkam, Ewigkeiten den durch die Bäume angedeuteten Weg entlanggegangen war.
Gähnend hob sie die Hand vor den Mund.
Ja, eine Pause wäre genau das, was sie jetzt bräuchte. „Und schließlich kommt es auf zwanzig Minuten mehr oder weniger auch nicht an, wo ich schon nicht weiß, wo ich hinwill!“
Sie lehnte sich gegen einen der alten Bäume und hielt ihr Gesicht in die Sonne. Warm schien sie ihr ins Gesicht und sie ließ sich darin treiben, so dass die zischelnde Stimme sie aus unerwartet aus den Gedanken riss: „Na, du blaue Schönheit, so allein hier im Wunderwald?“
„Endlich wieder ein Lebewesen!“, dachte sie und nahm sich insgeheim vor, sich von nun an Bluebeauty zu nennen, wie die seltsame Frau mit der lila Haut vorgeschlagen hatte.
Langsam erhob sie sich also und stellte ohne einmal Luft zu holen all die Fragen, die ihr auf der Seele brannten: „Wo bin ich hier? Wo liegt der Wunderwald? Wer sind Sie? Wissen Sie, warum ich hier bin? Und wo ich herkomme?“
„Langsam, langsam! Wir haben alle Zeit der Welt, nicht wahr Kindchen? Ich bin Saranija, Einzelgängerin aus Überzeugung, und ich weiß vermutlich weniger über deine Heimat als du“, antwortete die seltsame Frau.
Bluebeauty ärgerte sich, dass Saranija, die ja wohl kaum älter sein konnte als sie selber, sie Kindchen nannte. Irgendwie hatte das für sie in dieser Situation etwas Herablassendes.
Trotzdem fragte sie weiter: „Und wo bin ich jetzt? Was ist das für ein Ort?“
****************************************************
sekunde, geht sofort weiter