Hm - habt ihr euch schonmal Gedanken darüber gemacht, dass es gerade für Jugendliche eine extreme Erleichterung der Identitätsfindung sein kann, wenn sie sich bestimmten Gruppen anschließen?
Ich will nicht sagen, dass es "gut" ist, sich nur über eine bestimmte Gruppe zu definieren (und es wirkt auf mich natürlich auch mitunter "lächerlich"), aber es ist auf jeden Fall eine Phase der Identitätsentwicklung, die alles andere als "dumm" ist.
Man muss als Mensch doch irgendwie einen Platz finden, wo man hingehört. Und da muss will man doch zum einen "ganz anders sein" als alle anderen und zum anderen "genauso wie alle anderen".
Und schaffen Subkulturen nicht genau da einen "einfachen" Mittelweg? Man lehnt sich gegen die breite Masse auf und ist gleichzeitig zugehörig zu einer Gruppe, wird gruppenintern akzeptiert?
Insofern ist das "Schubladendenken" im Grunde natürlich - vor allem in unserer Gesellschaft, in der es gar nicht mehr so einfach ist, seinen Platz zu finden...
Klar - irgendwann muss man über dieses "Ich bin Emo/Punk/Goth und sonst nichts" hinauskommen. Aber irgendwo muss doch einem Jugendlichen auch ein gewisser Schonraum zugestanden werden...
(entschuldigt bitte, falls das alles etwas dahergefaselt klingt - ich steh kurz vor'm Pädagogik-Abi und das passt hervorragend zum Thema Identitätsbildung )