Hi,
hier kommt der 5. teil!
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Kapitel 5 ~ Die Rückkehr
„Setz dich bitte“, meinte sie während sie auf den Stuhl ihr gegenüber zeigte.
„Ich muss dir mitteilen, dass du sofort in die Klinik Schönau kommen sollst. Jemand möchte dich dort treffen“, sagte Miss Lander, die Direktorin „Natürlich verstehe ich, dass du eine schwere Zeit vor und hinter dir hast, aber ich erwarte trotzdem, dass du bald wieder regelmäßig zum Unterricht kommst“, fügte sie schmunzelnd hinzu „Wir wollen ja nicht, dass du zu viel vom Unterrichtsstoff verpasst.“
Erleichtert darüber das ich keine Strafpredigt bekommen hatte, fuhr ich in die Stadt. Jemand wollte mich in der Klinik treffen, aber wer das sein konnte wusste ich nicht.
Also setzte ich mich wieder einmal an das Bett meiner Mum und wartete. Wartete auf die Person von der die Direktorin sprach und wartete darauf das Mum aufwachte und mich ansprach, mir sagte das alles ok war, oder mich wenigstens anlächelte. Keines dieser Dinge trat ein.
Als ich beinahe am Sessel eingenickt wäre, öffnete sich plötzlich die Türe. Ein Mann mit alten abgetragenen Klamotten trat ein.
„Dad? Was... was machst du hier?“, fragte ich beängstigt.
„Meine drei Lieben besuchen. Ist doch wohl nicht verboten?“, erwiderte er zuckersüß während er meine kleine Schwester hochhob.
„Nenn mich nicht deine Liebe und Leonie auch nicht! Und vor allem nenn Mum nicht so! Du hast kein Recht dazu!“ Wut, blanke Wut stieg in mir entbohr.
„Aber, aber mein Schatz. Ich bin euer Daddy natürlich hab ich ein Recht euch zu sehen.“
„Bah, lass uns endlich mal in Ruhe! Du bist Schuld an Mums unglücklichen Leben!“
Plötzlich sah ich drei Bilder vor mir. Drei Bilder die ich von früher kannte, nämlich als Mum wegen Dad das erste mal im Krankenhaus lag. Mum Blut überströmt, Dad der weiter auf sie eintritt obwohl sie eh schon am Boden lag und dann als die Polizei Daddy festnahm. Alles sah ich vor mir als wäre es gerade in diesem Moment passiert, ja, ich wusste noch jedes Detail. Daddys Stimme die Mum beschimpfte, Mums Schreie. Als ich kleiner war, machte ich mich für diesen Tag verantwortlich, weil ich ihr nicht geholfen hatte, jetzt wusste ich, dass ich ihr nicht hätte helfen können. Was will schon ein zehnjähriges schmächtiges Mädchen gegen einen gewalttätigen erwachsenen Mann ausrichten?
Dads Lachen riss mich aus den Gedanken. Ich verstand nicht was er so lustig fand. Nichts war hier lustig, rein gar nichts!
„Tja, da muss ich dich leider enttäuschen meine Liebe. Ich werde nicht gehen. Ich kann euch ja nicht allein lassen. Glaub mir ohne mich seid ihr hilflos!“
„Hilflos?“, ich glaubte mich verhört zu haben. „Hilflos ohne dich? Wohl kaum!“
„Doch du hast richtig gehört, ihr seid von mir abhängig! Wenn ich geh, geht eure Mum auch!“
Den letzten Satz verstand ich nicht oder wollte ich ihn einfach nicht verstehen?! Und was war wohl gemeint mit „Abhängig“?
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Fortsetzung folgt aber erst am Wochenende! *fg*
mfg
Mitzi