Danke für die lieben Kommis. Ja, die Oma ist Esmeralda.
Es geht weiter. Viel Spaß beim lesen.
Kapitel 2:
Das erste Exemplar
Die Sonne schien mir ins Gesicht als ich die Augen öffnete. Ich nahm Fußgetrampel draußen auf dem Flur war. Meine Enkelkinder waren wohl schon wach und spielten. Sie kicherten und liefen immer eilig den Flur auf und ab. „Hört ihr zwei Mal auf da oben? Oma schläft noch, ihr weckt sie sonst",
versuchte meine Schwiegertochter von unten leise herauf zu rufen. Ich drehte mich auf die Seite und stellte fest, wie schlecht ich mich doch fühlte jeden Tag alleine hier aufzuwachen. Der Duft von frischem Kaffee stieg mir in die Nase. Plötzlich ging meine Tür einen Spalt auf und meine Schwiegertochter steckte ihren Kopf durch den Spalt.
„Guten Morgen, Mutter. Du bist ja schon wach? Haben dich die Kinder geweckt?“
Ich liebte es, wenn sie mich Mutter nannte. Obwohl ich ja nur ihre Schwiegermutter war, es gab mir aber ein Gefühl gebraucht zu werden. Und ich liebte sie wie meinen Sohn.
„Nein, die Kinder haben mich nicht geweckt. Es sind wieder diese Rückenschmerzen“, schwindelte ich Konstanze an. Aber ich wusste genau, dass sie bemerkte, das es gelogen war.
„Ich habe das Frühstück fertig. Kommst du dann auch gleich nach unten?“
„Ja, ich mache mich jetzt fertig und dann komme ich runter.“
Am liebsten wäre ich den ganzen Tag hier im Bett geblieben. Aber Selbstmitleid war das Schlimmste was ich tun konnte. Also richtete ich mich auf, suchte meine sieben Sachen zusammen und ging in mein kleines Badezimmer. Hannes hatte es damals kurz vor meinem Einzug extra für mich angebaut.
Das warme Wasser tat richtig gut. Und ich lies es einfach über mich rieseln und schloss dabei die Augen. Immer wieder musste ich an Nico denken. Was er jetzt wohl gerade tat? Lebte er überhaupt noch? Das Badezimmer bedeckte sich in einem Schleier aus Dampf und ich stieg aus der Dusche. Mir wurde schwindelig und ich musste mich an der Kante festhalten. Das passierte jedes Mal, wenn ich duschen ging.
Ich machte mich fertig und ging nach unten, wo meine Familie schon am Tisch saß und auf mich wartete. Ich bog ins Esszimmer. Hannes hatte die Tageszeitung aufgeschlagen und las fleißig.
„Oh mein Gott, ganz hier in der Nähe wurde schon wieder in ein Haus eingebrochen.“ Konstanze hielt sich die Hände vor den Mund. Ich ließ mich auf den Stuhl neben meinen Sohn fallen.
„Die haben fast das ganze Haus ausgeräumt.“
„In welcher Straße war es?“ fragte ich neugierig.
„Moment, ich schau mal nach. Ähm... ja, da steht es ja. Friedenstraße 12.“ Die Gabel, die gerade meine Pfannkuchen zum Mund befördern sollte, fiel zu Boden.
„Sagtest du Friedenstraße 12?“
„Ja, Mutter. Wieso was ist mit dem Haus?“
„Nichts, ist schon gut, alles in Ordnung.“
Ich merkte wie weiß ich im Gesicht wurde, es war das Haus, wo Nico damals mit seiner Familie gewohnt hatte. Ich hatte es Hannes nie erzählt. Ich fand, er brauchte es nicht zu wissen. „Mutter, alles in Ordnung? Du siehst so blass aus.“
„Ja, mir geht es gut. Lass uns essen, mein Sohn.“ Hannes tätschelte meine Hand und wir frühstückten gemeinsam.
„Wie weit bist du mit deiner Biographie?“ fragte mich Hannes.
„Ich bin fertig. Du kannst anrufen, dass sie abgeholt werden kann.“
Hannes lächelte und nickte mir zu. Ich ging ins Wohnzimmer in meine kleine Ecke am Fenster und nahm Platz. Konstanze räumte den Tisch frei und spülte das Geschirr. Inka und Julian rannten durch das Haus und hinaus in den Garten. Sie kicherten und versuchten den anderen zu fangen. Hannes telefonierte mit dem Verlag, damit sie die Biographie abholen konnten.
„Mutter? Hast du die Biographie schon auf einer Diskette gespeichert?“
„Ja, habe ich, die liegt oben auf meinem Schreibtisch.“
Hannes ging nach oben und holte sie runter. Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück und beobachtete wieder die Leute, die eilig die Straße entlang liefen. Kurze Zeit später klingelte es an der Tür und Hannes öffnete sie. Es war der Fahrer vom Verlag. Hannes übergab ihm die Diskette. Der Mann ging schnellen Schrittes wieder zu seinem Wagen und brauste davon.
Teil 2 folgt....