Vielen Dank
Nun geht es weiter, es ist aber kein guter Teil, der nächste wird besser!!!
Kapitel 2:
Am letzten Abend, als ich ihn fragte was er an mir liebte, sah ich Frank zum letzten Mal. Er ging schon recht früh, da ich am nächsten Tag, den schlimmsten Tag meines Lebens, früh aufstehen musste. Cornelia, die Schwester von meinem Vater und Aurelia, heiratete ihre Jugendliebe Aleandro. Er war dunkelhäutig und als Cornelia mit fünfzehn mit ihm auftauchte, freute sich die Familie gar nicht. Aber mittlerweile wohnten sie auch schon seit Jahren zusammen. Ich stand um halb sieben Uhr auf und machte mich ‚hübsch’.
Ich betrachtete mich im Spiegel und dachte an Frank. Frank, der süßeste Junge des Landes war mein Freund, und das schon seit genau sechs Monaten. Wie lange ich ihn doch anstarren konnte, ohne dass er mir verleidete. Ich war so glücklich!
Ich sah auf meine Uhr und bemerkte, dass es schon über sieben Uhr war. Draußen wurde es langsam hell.
Als ich in die Küche kam, merkte ich sofort, dass ich störte. Sie waren gerade heftig am flirten. Trotzdem wollte ich mir meine gute Laune nicht verderben lassen und sagte laut: „Guten Morgen.“
„Hallo“, sagte mein Vater nach einer Weile und löste seinen Blick von Katharina-Monster.
„Oh guten Morgen“, sagte schließlich auch Katharina-Monster und ich verdrehte bloß die Augen.
„Oh, Schatz, du siehst ja wirklich atemberaubend aus. Fast so wie Katharina“, fuhr mein Vater nach einer Weile fort.
Fast so wie Katharina. Seine Höflichkeit erstaunte mich immer wieder…
„Das Kleid steht dir“, sagte ich verbissen. Nein, das Kleid stand ihr nicht, das Kleid war viel zu schön für Katharina-Monster!
Meine Stiefmutter schaute mich komisch an. „Seit wann so höflich?! Schatz, was hast du denn mit deiner Tochter gemacht?“
„Ich weiß nicht, sei doch froh. Du, Annabella, ich muss dir noch was sagen.“
„Ich und Katharina nehmen das 2-er Cabrio, okay? Ich dachte, du möchtest Aurelia wieder einmal sehen, ich habe sie angerufen, sie wartet draußen bereits. Wir fahren voraus.“
„Was? Aurelia ist draußen? Hier?“, fragte ich fassungslos vor Freude. Als mein Vater nickte, stürmte ich sofort auf ihn zu und umarmte ihn. Wie lange ich Aurelia nicht mehr gesehen hatte, das war bestimmt vier Jahre her.
„Nun mal Schluss ihr beiden Turteltauben, wir müssen los“, sagte meine Stiefmutter genervt und gelangweilt.
Als sie das sagte, stürmte ich so schnell wie möglich nach draußen.„Oh Tante Aurelia!“, schrie ich so laut, dass es wahrscheinlich vielerorts zu hören war.
„Oh Bella, wie sehr ich dich vermisst habe!“
Wir stürmten uns direkt in die Arme. Ich musste beinahe weinen, es war ein sehr schöner Augenblick.
Fest kniff ich meine Augen zusammen, in der Hoffnung Aurelia nie mehr loslassen zu müssen. Natürlich ließen wir uns nach einigen Sekunden wieder los, aber es war wunderschön. So viel Wärme und nicht so wie bei Katharina-Monster, ich fühlte mich viel mehr geborgen und richtig wohl.
„Wie groß und schön du geworden bist“, sagte Aurelia und lächelte. Eine Weile schwieg ich, weil es mir peinlich war, aber dann stieß ich ein leises „Danke“ hervor. Aurelia lachte immer, nie hatte sie eine traurige oder ernste Miene. Ich bewunderte sie.
Dann kamen auch noch Katharina-Monster und Dad hinaus.
„Wir nehmen hier den blauen 2-Sitzer, also, bis dann!“, sagte Dad und stieg ein. Dann fuhren sie weg.
„Ähm, Aurelia, du hast doch gar kein Auto“, sagte ich nach einer Weile und kratzte mich am Kopf.
„Habe ich auch nicht“, sagte sie, „aber mein Freund, Jens, hat ein Taxiunternehmen und da hat er mir ein Taxi gegeben.“
„Ist das nicht verboten? Das darfst du noch nicht.“
„Ach, für diese eher kurze Strecke. Dann bin ich eben Taxifahrerin und die mein Kunde“, zwinkerte sie mir zu. Mir war nicht sehr wohl, aber ich stieg dann trotzdem ein.
Sie ließ den Motor an und fuhr. „Und? Wie ist es mit Katharina?“, seufzte sie einmal so auf halber Strecke.
„Oh bitte nicht von Katharina-Monster reden. Sie ist schrecklich. Ich vermisse meine Mum…“
„Ja ich auch. Katharina ist nicht einfach, aber wir werden das gemeinsam schaffen.“
„Nein, sie hat uns ja den Kontakt fast ganz verboten. Seit vier Jahren habe ich dich nicht mehr gesehen. Ich will bei dir wohnen“, jammerte ich.
„Das geht nicht, das weißt du. Dein Vater würde dich nie bei mir lassen, über Katharina reden wir gar nicht erst.“
„Aber ich vermisse dich“, sagte ich und musste mir die Tränen zurückhalten.
„Ich dich doch auch Mäuschen. Du bist ein hübsches, intelligentes, dreizehnjähriges Mädchen, du schaffst das. Wir schaffen das.“
Ich lächelte schwach, aber ich fühlte mich einfach zu elend. Aurelia war so nach, das Glück war zum greifen nah und ich konnte es einfach nicht erreichen.