Beiträge von NathSkywalker



    Als Janna, Kev und Hobbie das Gebäude verließen, war Kev damit beschäftigt, sich über Hobbies Jacke lustig zu machen, verstummte aber abrupt, als er nur ein paar Meter von der Tür, durch die sie gerade gekommen waren, Wes und Shirley erblickte.
    Wes hatte seine Arme um sie geschlungen, ihre Körper waren einander so nahe, dass Janna nur erahnen konnte, wo Wes aufhörte und wo Shirley begann. Womit sie beschäftigt waren, war recht eindeutig.
    Kev blieb mit ein bisschen Abstand vom Geschehnis stehen und Janna tat es ihm gleich. Hobbie begann neben ihnen scharf ein- und auszuatmen, woraufhin Kev ihn an den Schultern packte, als wolle er Hobbie davon abhalten, sich Wes und Shirley noch weiter zu nähern.
    Janna hatte keine Ahnung, was das alles sollte, anders aber Kev. Er hatte gewusst, warum Wes und Shirley verschwunden waren und genau deswegen hatte er versucht, Hobbie von Wes fernzuhalten, aber nun war es dafür definitiv zu spät.








    Hobbie riss sich von Kev los und bevor jemand etwas tun konnte, stand er bei Wes, packte ihn bei den Schultern und drehte ihn so von Shirley weg, dass er ihm in die leuchtend blauen Augen, die auch noch mit fünfunddreißig etwas sehr Jugendliches ausstrahlten, sehen konnte.
    „Hey, was soll das, Hobbs?“, fragte Wes überrascht.
    „Was das soll, Cowboy?“ Mit diesen Worten holte Hobbie aus und verpasste seinem besten Freund einen kräftigen Kinnhaken, der Wes einige Schritte zurücktaumeln ließ.
    Shirley stand einfach nur da und tat nichts.
    „Wir sollten gehen“, entschied Kev und nahm Janna bei der Hand.
    Sie sah verwundert von ihm zu Wes und Hobbie, dann wieder zu Kev, der sie mit sich zog, als er loslief.









    Janna hörte hinter sich Schritte und als sie über ihre Schulter zurückblickte, sah sie, wie Shirley ihr und Kev folgte. Im Hintergrund schoss Wes‘ Faust gerade auf Hobbie zu, der war aber darauf vorbereitet und erwiderte den Schlag recht schnell.
    Janna löste ihre Hand von Kevs, als sie weiterliefen.
    Janna, Kev und Shirley liefen schweigend nebeneinander her, Janna glaubte, es seie nicht der geeignete Zeitpunkt war, um zu fragen, was da gerade geschehen war, nicht nur, weil es Kev zu bedrücken schien und es etwas Privates war.
    Wieder spürte Janna eine Hand, die nach ihrer griff und als sie diesmal versuchte, ihre Hand aus Kevs Griff, der zwar stark, aber nicht brutal war, zu befreien, schaffte sie es nicht. Er ließ den ganzen Weg über nicht mehr von ihrer Hand ab, noch sah er hinter sich, fast so, als habe er Angst vor dem Anblick, der sich ihm bieten würde.









    „Du machst immer nur Ärger“, warf Kev Shirley vor, als sie bei seinem Auto angekommen waren.
    Shirley sah Kev verwirrt an. „Was meinst du damit?“
    „Du weißt es genau, Shiri, es ist doch recht eindeutig“, seufzte Kev. Er hatte oftmals keine Nerven, um dieser Frau zu erklären, warum das, was sie getan hatte, nicht richtig gewesen war.
    „Woher hätte ich denn wissen sollen, dass Hobbie eifersüchtig werden würde?“ In ihren Augen konnte Kev Hilflosigkeit lesen, etwas, das bei einem Wraith eher selten vorkam. „Er – er hat doch nie irgendwie gezeigt, dass er mich noch irgendwie mag.“
    Kev schüttelte den Kopf, bevor er wortlos ins Auto stieg. Als er losfuhr, glaubte Janna, ihn etwas murmeln zu hören, das nach „Wie blind du doch bist, Shirley“ klang.





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    Für die, die immer noch spekulieren, was Wes' (und Hobbies) Sexualität angeht, hat es diesmal viel Material gegeben. Es war nicht ganz soviel zwischen Kev und Janna drin, wie zu Beginn geplant, denn das wurde verschoben, mehr darüber nächstes Mal.
    Hobbie und die Schaben und auch die Tatsache, dass er im Sommer nicht aus dem Haus geht, wenn er keine Jacke dabei hat, sind ein paar seiner Ticks und ja, er hat Angst vor Schaben, gegen die er allergisch zu sein glaubt, und sehr vielen anderen Insekten.
    Shania schließlich, sollte einen Ausgleich zu den wahnsinnigen Jungs im Keller bieten. Ich gebe offen zu, dass ich sie mehr mag als Shirley, was mit euch ist, weiß ich (noch) nicht.



    Die Mission war zu Ende und die Wraiths entschieden sich dafür, die Besprechung auszulassen und so saß man zusammen und redete. Kev hatte wieder den Arm leicht beschützerisch um Janna gelegt, was sie als sehr angenehm empfand.
    Wes und Shirley waren zusammen verschwunden, was Hobbie sichtlich nervös machte, denn er fragte alle paar Minuten, wo sie waren.
    „Eifersüchtig?“, erkundigte Shania sich.
    „Kann man so sagen“, gestand Hobbie und Janna bemerkte, wie Kev sich neben ihr verspannte. „Ich hatte gehofft, ich hätte Chancen bei Shirley, aber es sieht schlecht aus. Es ist unfair, immer hat Wes das Glück. Am Dienstag hat er Kev mit nach Hause genommen, heute wird es wohl Shirley sein. Warum nie ich?“
    „Hobbs, das könnte man falsch verstehen“, grinste Shania.
    „Nur, wenn man so krank ist wie du“, erwiderte Hobbie.









    „Manchmal frage ich mich, wie ich bei euch gelandet bin“, gestand Donos, der bisher geschwiegen hatte. Er war beleidigt, weil Face Lynn nach Europa geschickt hatte, ohne ihm Bescheid zu sagen und das gerade jetzt, wo er Pläne für einen perfekten Antrag gehabt hatte!
    „Man hat gehofft, du und Hobbie könnten uns beibringen, vernünftig zu sein, es ist aber schief gegangen, Hobbies Vernunft ist jetzt auch abhanden gekommen und auch du bist nicht mehr der Alte.“ Shania, die nicht in der Lage schien, nicht zu lächeln oder zu grinsten, sah Donos amüsiert an. „Du bist nicht mehr Don, sondern Donos. Das ist der Beweis dafür, dass du dich verändert hast.“
    Hobbie klopfte Donos auf die Schulter. „Sieh doch mal die wenigen guten Seiten: Du hast Lynn.“
    „Hey, Hobbie, bist du krank?“ Kev sah ihn besorgt an. „Du klingst so positiv.“
    „Das ist bestimmt das Werk der Schaben unter dem anderen Sofa“, erklärte Shania und Hobbie zog die Beine an, den Boden nach Schaben absuchend.









    „Ich glaube, es wird Zeit, dass wir gehen. Janna und ich müssen morgen in die Schule.“
    Kev stand auf und reichte Janna wie ein Kavalier die Hand, um ihr dabei zu helfen, sich aufzurichten. „Komm, Hobbie, dir tut es auch besser, zu gehen.“
    „Ihr könnt Wes und Shirley suchen und Wes den ganzen Spaß verderben, bevor ihr geht“, schlug Donos vor.
    Hobbie rieb die Hände zusammen. „Das wird ein Spaß.“
    „Lasst doch Wes seinen Spaß!“, lachte Shania.
    „Nein, er hat viel öfter Spaß als sonst einer von uns Singles, wir müssen für einen Ausgleich sorgen.“
    Janna sah ein wenig verstört zu Hobbie, und sie war nicht die einzige, Kev tat es ihr gleich, aber er schien sich schon entschieden zu haben.
    „Wenn ich euch nicht kennen würde, würde ich euch vorwerfen, ihr wärt eifersüchtig. Was kann Wes dafür, dass er charmanter sein kann als ihr?“, brachte Shania immer mehr Lachen hervor.









    „Die beiden sitzen bestimmt nur in Wes‘ Auto und trinken ein Bier; Wes und Shirley, das ist so lange her, da läuft bestimmt nichts.“ Kev sah Hobbie beinahe flehend an.
    „Ich muss Wes aber finden“, erwiderte Hobbie. „Er fährt mich nach Hause.“
    „Ich kann dich nach Hause fahren“, bot Kev an.
    Janna verstand nicht, warum Kev nicht wollte, dass sie Wes suchen gingen, aber er hatte einen guten Grund dafür.
    „Ich fahre mit Wes“, wiederholte Hobbie.
    Kev ließ die Schultern sinken, er hatte keine Chance, Hobbie das auszureden. Der Abend würde nicht ohne wie erhofft ohne negative Zwischenfälle verlaufen.



    Ahmik schenkte Annie keine Beachtung, als sie ungeschickt die Bowlingkugel nahm, und sich für den Wurf vorbereitete. Er sollte mit den Augen, als sie recht alberne Gesten vollführte, wobei ihr schon so sehr kurzes Röckchen hochrutschte und beinahe Dinge enthüllte, die Ahmik keinesfalls sehen wollte.
    Kein normaler Mensch kam so gekleidet zum Bowlen, das war eine Sportart und es gab keine einzige Athletin, die mit Stöckelschuhen und einem Rock einen Marathon lief, nicht einmal Annie. Warum also kam sie so zum Bowlen?
    Ahmik konnte es sich fast denken, es war die Antwort auf die meisten Fragen, die man über Annie stellen konnte. Aber ihn würde sie nicht herumbekommen, Ahmik war gegen weibliche Reize vollkommen immun und fand Annies Benehmen mehr als nur lächerlich, es war bemitleidenswert, wie wichtig es ihr war, sich selbst zu bestätigen, sich zu beweisen, dass sie jeden Mann haben konnte.









    „Woran denkst du gerade?“, hörte er ihre Stimme plötzlich ganz nah bei sich und erst jetzt bemerkte er, dass Annie sehr nah bei ihm stand, zu nah, wie er fand.
    „Ich habe heute nachmittag angefangen, an den Plänen für ein Fahrzeug zu arbeiten“, begann Ahmik, ohne zu wissen, was er erzählen würde, in Wirklichkeit hatte er heute alte Comics von den Fantastischen Vier gelesen, aber er musste reden, nur so würde er Annie von dem, was sie auch immer im Schilde führte. „Es soll auf sprachliche Kommandos reagieren und ein Schutzschild aus Energie haben und ...“
    Ahmik verstummte, als er bemerkte, dass Annie ihn abgelenkt hatte und nicht er sie. Sie war noch näher gekommen und gerade jetzt glitt ihre Hand seinen Arm hinauf.









    Schnell schüttelte er Annies Hand ab und trat ein paar Schritte nach hinten, doch so einfach war es nicht, Annie loszuwerden.
    „Was hast du gegen mich, Ahmik?“, hauchte sie ihm ins Ohr.
    „Du bist einfach nicht mein Typ.“ Dass Ahmik sich generell nicht für das andere Geschlecht interessierte, musste sie ja nicht wissen, sonst würde sie noch auf die Idee kommen, ihn auf den Geschmack zu bringen. Dass er für seine Arbeit lebte und keine Beziehung wollte, auch keinen Grund sah, eine zu haben, war seine Sache, nicht ihre.
    „Ich bin jedermanns Typ“, säuselte Annie und ihr Gesicht kam einem immer näher, Ahmik kniff die Augen zusammen und wartete auf den schrecklichen Moment.
    Er kam nicht. Stattdessen gab Annie einen lauten Schrei von sich.









    „Oh mein Gott!“, rief Face entsetzt und kniete sich zu Annie.
    Weil Ahmik erst jetzt die Augen öffnete und Annie zu sehr mit ihrem Schmerz beschäftigt war, bemerkte keiner von den beiden, dass Face schon zuvor dagewesen war, dass er Annie die schwerste Bowlingkugel, die er in aller Eile hatte schnappen können, absichtlich auf ihren Fuß hatte fallen lassen.
    „Das tut mir so unglaublich Leid!“ Face kniete sich neben Annie. „Das ist mein erstes Mal hier und die Kugel ist mir aus der Hand gerutscht und ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Es tut mir ja so furchtbar Leid. Ich werde dich ins Krankenhaus bringen, damit den Fuß geröntgt werden kann, und deinen Freund hier setze ich bei sich zu Hause ab.“ Face hob Annie in seine Arme und sie schlang instinktmäßig die Arme um seinen Hals.
    Ahmik beobachtete das Geschehnis ohne ein Wort zu sagen.
    „Ich komme mit“, entschied Shirley.
    „Nein, Schatz, geh du nach Hause und ruh dich aus, ich möchte nicht, dass du morgen nicht fit bist, ich schaffe das hier alleine.“
    Ahmik schickte ein Dankgebet in den Himmel, dass ihm dieser Retter zu Hilfe gekommen war.



    Da Kev sich immer noch hinter dem Sofa war, jetzt wollte Hobbie, dass er blieb wo er war und dafür sorgte, dass die Schaben unter dem Sofa blieben, nutzte Shania die Gelegenheit aus, um sich mit Janna zu unterhalten.
    „Es ist für uns alle ein bisschen seltsam, dass Kev jemanden mitbringt“, erklärte sie. „Nichts gegen dich, aber solche Treffen sind bisher immer exklusiv für die Wraiths gewesen, nicht, weil wir es festgelegt haben, sondern weil wir eine Familie sind, wenn man so will, und ein Fremder in unserer Mitte sich ausgeschlossen fühlen würde und wir uns insgesamt nicht so verhalten können wie sonst.“
    Janna öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, doch Shania schüttelte nur den Kopf.
    „Es ist okay. Ich bin einige Monate nach der Entstehung der Wraiths zum Team gekommen und damals habe ich mich merkwürdig gefühlt. Jetzt kennen wir uns seit vierzehn Jahren und wir stehen einander sehr nahe, für dich muss es merkwürdig sein.“








    „Ich habe gesehen, wie überrascht du warst, als ich mich umgezogen habe, aber für mich ist das nichts Besonderes. Denk nicht, ich hätte kein Schamgefühl oder würde das machen, um die Aufmerksamkeit von Männern auf mich zu ziehen. Wir kennen uns einfach schon seit so langem und du hast ja gemerkt, dass die anderen es kaum zur Kenntnis nehmen.“
    Janna nickte. Das machte Sinn.
    „Und als ich mich ganz dezent an deinen Bruder rangemacht habe, war das nichts Persönliches.“
    „Daran hatte ich keinen Zweifel. Aber Ahmik findet dich entweder unwiderstehlich oder er wollte Annie nerven, sonst hätte er nicht mitgespielt.“
    „Ich hoffe doch, es war letzteres.“
    Beide Frauen lachten. Nachdem sie solange unter erwachsenen, teilweise leicht verrückten Männern gewesen war, fühlte Janna sich in Shanias Gegenwart viel wohler.









    „Kann ich dich was Persönliches fragen?“
    „Schieß los“, forderte Shania Janna auf.
    „Bist du an Wes interessiert?“
    „Du meinst wegen der kleinen Szene vorher? Nein. Wes und ich sind Freunde, sonst nichts. Wenn du Wes lange genug kennst und ihn mit vielen Frauen interagieren siehst, dann lernst du irgendwann, wie er tickt. Wes hat ein ganz besonderes Talent, er weiß, wie weit er bei Frauen gehen darf. Wenn er eine Frau küsst, dann weiß er, dass sie es auch will. Er weiß immer, wann es genug ist und seine verspielten Flirtereien haben nichts zu bedeuten, er flirtet mit jeder. Wenn es also mal vorkommen sollte, dass er sich dir gegenüber unverschämt verhält, dann –“
    Janna erhob sich. „Entschuldige mich bitte, aber ich muss kurz ein Missverständnis aus der Welt räumen.“









    „Siehst du irgendwelche Schaben?“, fragte Hobbie.
    Kev hatte sich aufs Sofa gesetzt, auf dem Boden war es ungemütlich geworden, und hatte Hobbie versprochen, er würde weiterhin dafür sorgen, dass Hobbie nicht in ihre Reichweite kam.
    Kevs Antwort ging in der Ankündigung unter, dass Wes Janson den Vielseitigkeitswettbewerb gewonnen hatte.
    Janna nutzte diesen Augenblick, als Wes stand, um sich vor ihn zu stellen.
    „Wes, ich, ugh, ich wollte mich für das am Montag entschuldigen, ich wusste nicht, dass das dein normales Benehmen ist und dachte, du provozierst mich absichtlich.“
    Wes sah zu Hobbie: „Siehst du, ich muss mich nicht entschuldigen, sie hat es schon getan.“
    „Wes Janson, mach endlich!“, befahl Hobbie genervt.
    „Hobbie sagt, ich soll mich bei dir wegen Montag entschuldigen.“
    „Ich gebe es auf, Wes, du bist und bleibst ein Kleinkind“, seufzte Hobbie. „Janna, er ist Schuld und ich bin immer noch der Meinung, Kev hätte dir erlauben sollen, ihn zu schlagen.“

    Zitat von Lenya

    ausser das die Wraiths ein großer, irgendwie doch liebenswerter "Kindergarten" zu sein scheinen. So viel Knallköppe auf einem Haufen, ich glaube ich käme aus dem Lachen nicht mehr raus.


    Für das Kindergarten-Gefühl sorgt wahrscheinlich hauptsächlich Wes, obwohl die anderen auch nicht so erwachsen sind, wie man es von Menschen in ihrem Alter erwartet, Shirley ist mit neunundzwanzig die jüngste, danach kommt Kev, der dreißig ist und alle anderen sind mindestens fünf Jahre älter. Aber in so einem Team wird es wenigstens nie langweilig.


    Zitat von Lenya

    Der Sinn und Zweck dieser "Operation" ist mir nicht klar, ist das eine Art Übung? Und für wen? Ahmik oder Janna?


    Der Sinn dieser Geheimoperation ist, das Date zwischen Ahmik und Annie zu überwachen und dazwischenzugehen, sollte Annie zu weit gehen, aber nur, wenn Ahmik sich nicht wohlfühlt. Die Sache wurde von Kev in die Wege geleitet, weil er nicht nur Ahmik schützen, sondern auch sicherstellen wollte, dass es zu dem Date kommt. Es ist also weder für Janna, noch für Ahmik ein Test.


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    Einige Zeit später hatte Donos gänzlich aufgegeben, einzuschlafen, obwohl Wes jetzt nicht mehr ganz so laut war wie zuvor. Janna hatte sich zu Hobbie gesellt und beobachtete interessiert, was die Überwachungskameras aufnahmen, wobei ihr kleiner Bruder ihr unglaublich Leid tat.
    Kev konnte sich nicht den anderen anschließen, da er kurz zuvor entdeckt hatte, dass Hobbie eine Jacke mitgebracht hatte und sich darüber lustig gemacht hatte. Wes hatte sich Kev angeschlossen, war allerdings schnell wieder zu Rodeo-Vorführungen zurückgekehrt, als Hobbie Kev durch den ganzen Keller verfolgt hatte, bis Kev hinter dem Sofa Schutz gesucht und überrascht festgestellt hatte, dass unter dem Sofa eine ganze Schabenfamilie wohnte. Seitdem kam Hobbie nicht mehr in die Nähe des Sofas.
    „Und, gibt’s was Neues?“, fragte Wes und lehnte sich über den Tisch, um auf den Bildschirm des Laptops zu schauen.
    „Nichts“, sagten Janna und Hobbie gleichzeitig und Wes kehrte zu seiner eigentlichen Beschäftigung zurück.









    Wes verkündete gerade, dass er zum vierten Mal in Folge zum Sieger des Bullenreitens in ganz Wyoming geworden sei, als Shania die Treppe herunterkam, die anderen grüßte und ihre Kleidung nahm und zu Jannas Überraschung begann, ihre Verkleidung auszuziehen, sodass sie den anderen den Rücken zugekehrt oben ohne dastand.
    Auch die anderen hatten es bemerkt. Donos hatte kurz aufgehört, in die Leere vor sich zu starren und kurz zu Shania geguckt, um dann wieder die Wand anzustieren. Kev kam mit dem Kopf hinter dem Sofa hervor, als Hobbie damit beschäftigt war, um sich zu blicken, um sicherzustellen, dass nirgendwo Schaben waren, und auch Kevs Blick blieb nicht allzulange an Shania haften, was aber auch damit zu tun haben konnte, dass Hobbie in diesem Augenblick zu ihm schaute.









    Wes war der einzige unter den Männern, der sich nicht so benahm, als bände Shania nur ihre Schnürsenkel. Er verstummte und näherte sich Shania, wobei er sich wieder ganz normal bewegte; die Anwesenheit einer erwachsenen Frau – vor allem einer halbnackten – schien auf Wes Wunder zu wirken.
    „Ich hatte dir ja ein Kompliment zu deinem ganzen Outfit machen wollen, aber ich muss sagen, dass du ohne noch viel besser aussiehst.“
    „Wenn du das nicht gesagt hättest, wäre ich auch sehr enttäuscht gewesen, Wes. Bei all dem Training, das ich mache, um mich fit zu halten.“
    „Du bist die perfekte Frau, weißt du das? Du hast einen tollen Körper, ein hübsches Gesicht und bist nicht so aggressiv wie Lynn, die mir jetzt schon alle Knochen gebrochen hätte.“
    „Ich schätze eben das, was ich habe“, lachte Shania und streifte sich ihr Oberteil über.









    „Ich hoffe ich störe euch nicht, aber wir haben hier was Interessantes“, unterbrach Hobbie die Flirtereien zwischen Shania und seinem besten Freund.
    Alle versammelten sich um Hobbie und den Computer und Hobbie spielte noch einmal ab, was sich gerade zugetragen hatte.
    Ahmik war an der Reihe und schaffte einen perfekten Strike, konnte sich allerdings nicht darüber freuen, denn sofort fiel Annie ihm um den Hals, sie klammerte sich allerdings nicht so sehr an ihn wie Shirley sich an Kev geklammert hatte, und flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin sein Gesichtsausdruck leicht panische Züge annahm.
    Bevor noch etwas geschehen konnte, tauchte Shirley neben den beiden auf und tippte Annie an die Schulter.
    „Ich habe meine Halskette verloren, habt ihr sie vielleicht gesehen?“, erkundigte sie sich.
    Annie schüttelte ein bisschen verwirrt den Kopf und Shirley zog von dannen, sie hatte die Gefahr ausgeschaltet.



    Eine weitere halbe Stunde, Shania überlegte sich schon, ob sie nicht einfach nach Hause gehen sollte, klingelte das Telefon endlich und mit der Stimme einer professionellen Mitarbeiterin bei einem Bowlingcenter meldete sie sich.
    „Deathstryke, hier ist Sticks. Zielpersonen sind gerade durch die Tür gekommen und steuern jetzt auf dich zu. Ende.“
    „Tut mir Leid, aber ich glaube, Sie haben sich verwählt“, erwiderte Shania, als sie hörte, dass aufgelegt worden war und tat das selbe, sich nun den zwei Jugendlichen vor sich zuwendend.
    „Hallo“, lächelte sie, dabei absichtlich nur Ahmik beachtend, sie hatte eine Strategie.








    „Wir wollen bowlen“, erklärte Ahmik ihr.
    „Das hätte ich mir schon fast gedacht.“ Ihr Lächeln wurde noch breiter und sie beobachtete Ahmik interessiert. „Du hast schöne Augen“; erklärte sie ihm.
    Ahmik errötete leicht und Annie warf ihm einen genervten Blick zu.
    „Kommst du oft hierher?“, erkundigte Shania sich.
    „Nein, die meiste Zeit arbeite ich am Computer. Ich bin Programmierer.“
    Shania nickte und zwang sich dazu, einen interessierten Gesichtsausdruck aufzusetzen. „Ich finde Computer toll, nur bin ich leider zu kaum etwas in der Lage, außer meine E-Mails abzurufen.“
    Was sie nicht wusste war, dass Ahmik selbst entschieden hatte, sich so lang wie möglich mit ihr zu unterhalten, um Annie wütend zu machen und so hoffentlich das Ende des Dates früher als erwartet kommen zu lassen.









    „Wenn du willst, kann ich dir mal zeigen, wie das alles geht“, schlug Ahmik vor und lehnte sich ein bisschen zu Shania vor.
    Annie neben ihm kochte vor Wut.
    „Das wäre zu lieb von dir.“
    Ahmik wollte gerade über die Theke greifen, um – ehrlich gesagt wusste er nicht, was er tun wollte, das würde er dann entscheiden, denn ganz egal, was er tat, Annie würde es nur noch wütender machen.
    Ahmik musste sich nicht entscheiden, was er tun wollte, denn Annie packte ihn am Arm und zog ihn von der Theke weg, trat dann auf Shania zu.
    „Hör zu –“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie auf das Namensschild auf Shanias Kleidung schaute – „Cassie, du bist hier, um uns eine Bowlingbahn einzuteilen und uns über Sicherheitsmaßnahmen und was weiß ich noch alles aufzuklären, nicht, um mit Leuten, die hierher kommen, zu flirten, schon gar nicht, wenn sie Begleitung haben.“
    Ahmik spielte seine Rolle perfekt, indem er Annie verwirrt ansah. „Wir haben uns doch nur unterhalten.“









    Annie zupfte ihre Kleidung zurecht, während Ahmik den ersten Versuch machte. Sie hatte sich stundenlang Gedanken über ihr Outfit gemacht, denn sie wusste genau, dass Ahmik nicht ganz freiwillig hier war, auch wenn sie nicht wusste, warum er hier war. Wie auch immer, ihn musste sie, anders als so gut wie jeder andere Junge, mit dem sie ausging, musste sie Ahmik beeindrucken und das war schwerer, als sie erwartet hatte. Ahmik hatte nicht das geringste Interesse an ihrem relativ kurzen Röckchen, das andere dazu gebracht hätte, Annie die Füße zu küssen.
    Bei der Erziehung ihrer Kinder hatten Harris und Lilah Solen eindeutig etwas falsch gemacht, keines der drei war normal. Aber das würde Annie nicht davon abhalten, ihr Ziel zu verfolgen, sie würde dafür sorgen, dass Ahmik auf sie aufmerksam wurde, egal, welche Mittel sie dafür einsetzen musste.




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    Und schon wieder zu Ende, es hätte eine längere Fortsetzung sein sollen, aber die Faulheit übermannte mich leider während dem Schreiben, sodass der Rest erst nächstes Mal kommt.
    Außerdem verstehe ist jetzt, warum Hobbie Angst vor Insekten hat, seit ihm eins ins Gesicht gestochen hat. Ich habe am Arm zur Zeit auch einen Mückenstich, der zu überdimensionaler Größe angeschwollen ist und das ist gar nicht schön. Am Gesicht ist es noch viel schlimmer.



    Seit dem offiziellen Beginn der Mission war eine Stunde vergangen und noch immer gab es kein Zeichen von Annie und Ahmik, sodass sich alle zu Tode langweilten. Hobbie überwachte weiterhin die Kameras, die er installiert hatte, obwohl er bezweifelte, dass Annie und Ahmik doch noch auftauchen würden. Donos döste vor dem Funkgerät vor sich hin. Sein Fachgebiet war nie Kommunikation gewesen und er interessierte sich nicht im Geringsten dafür und das wusste Face ganz genau! Janna und Kev hatten es sich auf einem anderen Sofa gemütlich gemacht, von dem aus sie Hobbie und den Laptop besser im Blick behalten konnten und unterhielten sich über belanglose Dinge, während Wes verschwunden war, um im Auto etwas zu trinken holen gegangen war – vor fast einer Viertelstunde.








    „Ja!“, unterbrach Hobbie Kevs und Jannas nicht gerade spannendes Gespräch und weckte Donos, der beinahe eingeschlafen war.
    „Sie sind da?“, fragte Janna hoffnungsvoll.
    „Das nicht, aber ich habe es geschafft, mich in Wes‘ Email-Account zu hacken. Das Passwort ist so hirnlos, das es wirklich schwer war, drauf zu kommen.“
    „Und dafür hast du mich aufgeweckt?“, grummelte Donos, bevor er sein Gesicht in den Armen vergrub, um einen weiteren Versuch zu unternehmen, ein bisschen Schlaf zu bekommen.
    „Warum machst du das?“, erkundigte Janna sich.
    „Es ist toll zu sehen, was er sich bei Amazon bestellt. Puzzles, Malbücher –“ Hobbie zählte nicht weiter auf, was Wes bestellte, denn der kam, beziehungsweise sprang in diesem Augenblick zur Tür rein.









    Donos hob den Kopf wieder, um zu sehen, was jetzt schon wieder passiert war, und erblickte eine Schreckgestalt, die einen Kasten Bier dabei hatte.
    Wes stellte seine eigene Bierflasche ab, wobei er nicht aufhörte, herumzuhüpfen.
    Janna beobachtete ihn mit großem Erstaunen, während er ausgelassen durch den Raum sprang, einen Arm in der Luft, wobei er einen Kommentatoren beim Rodeo mit perfektem Wyoming-Akzent nachahmte und seine Meinung zu seinen eigenen Bewegungen und Sprüngen abgab.
    „Unglaublich, wie Wes Janson sich bei diesem Sprung auf dem Bullen hält. Diese Geschicklichkeit, einfach toll – oh, jetzt war’s aber knapp ...“
    Donos, Hobbie und Kev schienen solche Szenen gewöhnt zu sein, denn sie verloren bald das Interesse daran und kehrten bis auf Donos, der bei dem Lärm, den Wes machte, unmöglich schlafen konnte, zu ihren ursprünglichen Tätigkeiten zurück.









    Janna lehnte sich zu Kev – der Weg war zugegeben alles andere als lang –, damit die anderen sie nicht hören konnten.
    „Ist ihm klar, dass er mich hiernach noch ansehen wird müssen?
    „Das ist kein Problem für Wes. Da er kein sexuelles Interesse an dir hat, ist es ihm ziemlich egal, was du von ihm hältst. Genieß einfach den Anblick des echten Wes Jansons, den kein menschliches Wesen je wird nachvollziehen können.“
    „Hat irgendeiner von euch schon einmal daran gedacht, ihn zu einem Psychologen zu schicken?“
    „Lawson hat es einmal versucht und der Psychologe ist nach nicht einmal zehn Sitzungen mit Wes kurz davor gewesen, sich selbst ins Irrenhaus einweisen zu lassen, seitdem ist jeder der Meinung, dass man Wes nicht heilen kann. Und so wahnsinnig ist er ja auch nicht.“

    Eine Fortsetzung. Ich habe vorneweg nichts dazu zu sagen, außer, dass ich die Wraiths liebe und das weiß ja jeder.


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    „Ich muss mich auf meinen großen Auftritt vorbereiten“, verkündete Shania lachend und erhob sich, Shirley folgte ihr, sodass Kev und Janna das große Sofa ganz für sich hatten.
    „Weißt du, wo Wes herkommt?“, fragte Kev auf Jannas Frage hin, wie Wes ein Wraith hatte werden können.
    „New York?“
    Kev schüttelte den Kopf, sagte dann laut, sodass alle es hören konnten: „Wes, es ist wieder jemand auf den Akzent reingefallen, den Face dir beigebracht hat.“
    Wes‘ Jubelruf klang recht seltsam und bevor Janna sich versah, kam er aus sie und Kev zugeschossen, und warf sich auf den Platz, den Shirley Sekunden zuvor belegt hatte.








    „Ich bin vom Land“, grinste er.
    „Klar doch.“
    „Wirklich! Ich bin Cowboy gewesen, bevor ich zu den Wraiths kam, ich war ein professioneller Rodeoreiter.“
    „Wes, das glaubt dir niemand“, sagte Janna kopfschüttelnd. „Nicht mal ein kleines Kind.“
    „Nur, wer ihn noch nicht auf dem Pferd gesehen hat“, widersprach Hobbie, der sich zu den drei gesellte.
    „Okay, spätestens jetzt ist mir klar, warum mein Dad nicht wollte, dass ich hierher komme.“
    „Hobbie, bring morgen meine Geburtsurkunde mit in die Schule, damit ich beweisen kann, dass ich das nicht erfunden habe“, befahl Wes seinem besten Freund.
    „Die gefälschte oder die echte?“, fragte Hobbie mit einem Grinsen, das Janna bei ihm noch nie gesehen hatte.
    „Bring einfach alle meine Papiere mit.“
    „Was machen deine Papiere bei Hobbie?“, wollte Janna wissen.
    „Dort gehen sie nicht verloren.“








    „Du bist ein echtes Riesenbaby“, lachte Janna.
    „Du hast verdammt lange gebraucht, um das festzustellen“, meinte Hobbie in dem belegten Tonfall, den Janna von ihm gewohnt war.
    „Wenn du nochmal sowas sagst, werde ich dir leider mündlich eine Sechs geben müssen“, drohte Wes.
    „Du kannst nicht. Du bist im Augenblick nicht als Lehrer tätig“, warf Hobbie ein.
    Wes sah ihn böse an. „Nie darf ich Spaß haben.“
    „Ich hätte nichts dagegen, dass du Spaß hast, aber deine Auffassung von Spaß ist leicht merkwürdig“, kam von Kev.
    „Du bist nur neidisch, weil nicht du mein Komplize bist, sondern Hobbie.“ Wes streckte Kev die Zunge heraus, wobei er Janna wieder an ein Kind erinnerte.









    „Achtung!“, unterbrach Face, der mit blonden Haaren gar nicht mehr als Face zu erkennen war, was aber vielleicht seinen Namen erklärte, eine halbe Stunde später die Gespräche. „Es geht los! Ab jetzt will ich keine Namen mehr hören, Codenamen sind jetzt zu verwenden! Bugbite, ich möchte, dass du die ganze Zeit die Kameras überwachst und dafür sorgst, dass Riesenbaby nicht in die Nähe der Überwachungsgeräte kommt, wenn nicht mindestens noch jemand dabei ist, um darauf zu achten, dass er nichts kaputt macht. Sticks, du bleibst bei Bugbite, damit du unsere Zielpersonen identifizieren kannst, Deathstryke hat sie noch nie gesehen. Donos, du übernimmst die Kommunikationsgeräte, bis unsere Zielpersonen da sind.“ Face sah sich um. „Noch Fragen?“
    Wes hob als einziger die Hand und Face nickte ihm zu. „Warum hast du diese total alberne Perücke auf?“
    „Okay, keine Fragen. Alle auf ihre Plätze, die Mission beginnt jetzt!“

    Ich hoffe, deinem Computer geht es bald wieder besser. Schade, dass die Elo-i sich nicht in die Geschehnisse auf der Erde einmischen dürfen, sonst könnte Daria ihn vielleicht heilen und es könnte schneller weitergehen.


    Zu Catherine und Reshanne: Vielleicht hat Reshanne in der Vergangenheit den selben „Fehler“ wie Zaide begangen und sich in einen irdischen Mann verliebt und hatte mit ihm ein Kind. Ganz zufällig war der ein Vorfahre von Catherine. Nicht unbedingt von der Seite der Mutter her, sondern von Seiten des Vaters, sodass Catherine von beiden Seiten ein ganz, ganz keines bisschen Elo-i Blut hat?
    Reshanne wurde ebenfalls von dem Mann, den sie liebt, und ihrem Kind getrennt und wurde deswegen verbittert. Als sie erfuhr, dass ihrer Schwester das selbe zustieß, wollte sie, dass Zaide genau wie sie leiden muss, weswegen sie ihr Adrian entriss und das selbe mit Celia tun wollte, nur um noch jemanden leiden zu sehen, weil sie es als unfair empfand, dass ihre Schwester glücklich werden durfte, wenn sie es selbst nicht durfte. Reshanne war es wichtiger, „Gerechtigkeit“ zu üben, als ihre Schwester glücklich zu machen.
    Reshannes Kind hatte wiederum Kinder und so weiter, bis ihr Ururur...-Enkel und die Ururur...-Enkelin von Zaide auf einander trafen, sich verliebten und aus dieser Einigung Catherine hervorging, ein Kind, in dem die Merkmale ihrer Urahnin Reshanne besonders stark vertreten waren (das einzige Problem wäre, dass den Mitmenschen aufgefallen wäre, dass Reshannes Kind sehr, sehr langsam altert).


    Eine Analyse der „Schurken“:
    Für Zaide und Celia ist Reshanne die absolute Schurkin und somit auch für uns, denn du sorgst mit allen Mitteln dafür, dass wir Reshanne als unsympathisch und böse empfinden. Dagegen habe ich nichts, mir ist nur beim Nachdenken über die ganzen Personen aufgefallen, dass Caroline Vandermere, Marhala und Reshanne diejenigen sind, die alle Kategorien erfüllen, um unbeliebt zu sein (Varik, den ich alles andere unbeliebt finde, lasse ich mal weg, weil wir über ihn zu wenig wissen, von Theorien mal abgesehen).
    Reshanne ist die Oberbösewichtin, sie gibt Marhala die Befehle und trifft die Entscheidungen und entpuppt sich als sehr herzlos, nachdem wir erfahren haben, was sie ihrer Schwester angetan hat. Aber es muss einen Grund dafür geben, dass sie all das tut. Sie führt an, dass sie die Elo-i, die Cha-yi, die Benda, vielleicht sogar die Menschen, beschützen muss und Celia deswegen sterben muss. Sie ist also ein Bösewicht aus noblen Gründen, so könnte man es nennen. Sie tut das, was sie für richtig empfindet und als Zaide sie direkt auf ihre Sünden anspricht, leugnet sie nicht, sie ist nicht beschämt, sondern steht zu ihren Taten, was sie trotz ihrer Absichten, die ich keineswegs schätze, zu einer ehrbaren Person macht.
    Für Marhala, die Wächterin, hingegen , kann ich keine Erklärung finden. Sie ist gefühlskalt und rücksichtslos, was sie zur perfekten Person macht, um als Celias Mitbewohnerin aufzutreten. Reshanne weiß sicherlich, dass sie bei Marhala nicht Gefahr läuft, dass diese das Mädchen liebgewinnen könnte, über das sie wachen soll und so nicht in der Lage ist, sie zu töten. Aber was sind Marhalas Motive? Sie ist Reshanne loyal und hinterfragt die Befehle, die sie erhält, nicht. Sie ist nicht immer zufrieden mit ihnen, aber sie führt sie aus. Marhala ist die blinde Dienerin, die tut, was ihr aufgetragen wird, gleichzeitig scheint sie mir aber ein bisschen wie eine Person, die des bösen Willens wegen böse ist. Ein möglicher Grund wurde nie erwähnt, über Marhala selbst wurde extrem wenig enthüllt.
    Caroline schließlich ist die Person, für die keiner Sympathien entwickeln kann. Was das betrifft, schlägt sie sogar Marhala, die ihres Unwissens über die Menschenwelt wegen, teilweise ganz witzig sein kann. Caroline Vandermere hat keinerlei Charme. Sie wird als gebildet beschrieben, was aber eher eine Eigenschaft ist, die sie durch lernen entwickelt hat. Sie hat keinen einzigen Charakterzug, der sie liebenswert machen könnte. Sie ist eine Opportunistin, die Nicolas Blandford wegen seines Namens und seines Reichtums für sich haben wollte. Dieser Wunsch wurde dadurch, dass sie über den Adelstitel, den er erben könnte, nur noch gestärkt. Caroline stand als Kind wohl immer im Mittelpunkt, und so ist sie heute eine Egozentrikerin. Sie könnte einer Soap entsprungen sein, es gibt keine Seifenoper, in der man nicht so eine Frau wie Caroline findet.
    Marhala könnte mit der Zeit noch ein bisschen mehr Sympathie der Leser bekommen – oder sie gänzlich verlieren. Reshanne ist nicht wirklich eine Person, die man wirklich hasst, das, was sie tut, ist es.
    Aber für Caroline sehe ich schwarz. Wie du selbst gesagt hat, kannst du sie selbst überhaupt nicht leiden, weswegen du uns wahrscheinlich keine gute Seite an Caroline zeigen wirst. Das ist nicht unbedingt gut, es macht sie zu einer eindimensionalen Person. Jeder hat gute und schlechte Seiten, selbst Caroline hat wahrscheinlich eine halbe gute Seite, wer weiß, vielleicht hat sie zu Hause eine Katze, der gegenüber sie nicht so eine schreckliche Person ist?
    Fazit dieser kleinen Analyse ist, dass deine Schurken nicht schwarzweiß sind, das gilt für allem für Reshanne, die nicht böse ist, weil sie anderen gerne Böses tut, sondern weil sie einen Grund hat, so zu handeln, wie sie es nun einmal tut. Bei Marhala könnten wir es mit einer Dienerin zu tun haben, die strickt den Befehlen ihrer Herrin gehorcht, was aber keinesfalls ihre Taten entschuldigt. Es ist aber auch möglich, dass sie Reshannes Sichtweise teilt und auch weiß, wie gefährlich Celia sein könnte, bei ihr bin ich mir noch nicht so sicher. Zu Caroline muss ich ja nichts mehr sagen.
    Ich würde diese Analyse so gern auch bei Varik durchführen. Ich habe das Gefühl, dass er nicht grundlos böse ist. Es muss etwas gegeben haben, das ihn zu dem gemacht hat, was er ist. Er ist sicherlich nicht eines Morgens aufgestanden und hat entschieden, dass er ab heute abgrundtief böse ist. Ich wäre ehrlich enttäuscht, wenn das so wäre oder wenn seine Korruption über kurze Zeit hinweg geschehen ist, das würde der Person die ganze Tiefe rauben, die ich in sie hinein interpretiere, und das würde nicht nur Varik uninteressant machen, sondern auch der ganzen Geschichte viel nehmen. Ich bin mir sicher, dass du Varik sehr gut geplant hast und bezweifle, dass er so eine durchsichtige und langweilige Person wie Caroline ist, selbst dann, wenn wir mehr über ihn erfahren.


    So, jetzt beende ich meine Ode an Varik und beginne zu lesen (manchmal frage ich mich wirklich, wie ich es geschafft habe, schon soviel zu schreiben, wenn ich noch nicht einmal mit dem Lesen der wirklichen Geschichte.


    Die genaue Verbindung zwischen Zaide und Varik ist mir zwar noch schleierhaft, aber ich glaube, er stand ihr von allen Ratsmitgliedern am nächsten. Ihre Warnung, Reshanne könne sich nach einem Nachfolger für Zaide umschauen, wenn Celia etwas geschieht, nimmt eindeutig Bezug auf Varik, für den allerdings nie ein Ersatz gefunden hatte. Wieso eigentlich nicht? Bevor Reshanne die Herrscherin wurde, war sie die Herrin der Seelen wie Zaide jetzt. Wird der Titel in der Familie weitergegeben? Dafür spräche, dass Celia erwartet hatte nach ihrer Initiation im Tempel der Seele zu arbeiten, Reshanne sie aber dort nicht wollte. Aber irgendwie wäre es dumm, wenn die Aufgaben weitervererbt werden würden, denn jede Blutlinie kommt irgendwann an ihr Ende und was dann? Wenn es so wäre, dann gäbe es für Zaide wohl keinen Nachfolger, weil Celia außer Reshanne die einzige Verwandte ist, die vorgestellt wurde. Außerdem hieß es doch, Reshanne hätte Zaide zur Herrin über die Seelen ernannt. Warum hat sie dann keinen Nachfolger für Varik gefunden? Selbst wenn die anderen Elo-i Varik nach dem, was er auch immer getan hat, fürchteten, so muss es doch unter einem solch mächtigen Volk jemanden geben, der mutig genug ist, seine Angst zu bekämpfen und der neue Herr der Finsternis zu werden. Es ist schließlich ein sehr ehrenwerter Titel.


    Wegen Celia teilt sich der Rat nun in zwei Gruppen auf, ganz langsam nur, aber es wird mit der Zeit wohl sehr deutlich werden und irgendwelche Auswirkungen mit sich bringen. Die eine Gruppe ist auf Reshannes Seite, ist dafür, dass Celia umgebracht wird. Die andere Gruppe, Zaides, wird sich dagegen wohl zur Wehr setzen oder zumindest Mitgefühl für Zaide zeigen.
    Zardon wird zu Zaide stehen, während Xyros Reshannes Seite wählt. Was Daria anbelangt, so glaube ich, sie ist ein zartes Wesen, ihrer Herrscherin aber loyal und somit hin- und hergerissen ohne zu wissen, was sie tun soll und Reshanne wird sie auf ihre Seite ziehen wollen, denn sie will die Mehrheit im Rat sicherlich nicht verlieren und weil Varik nicht mehr da ist, kann es nicht zwei gleich starke Gruppen geben und Reshanne wird vermeiden wollen, dass sich die Mehrheit des Rats gegen sie stellt.
    Gut, Daria schaut Zardon auch entsetzt an, also ist sie Reshannes Meinung, aber ich glaube immer noch, dass sie als Heilerin und Herrin über die Natur immer mehr Fehler in Reshannes Handeln sehen und ihre Herrscherin somit hinterfragen wird, auch wenn sie es wahrscheinlich nie offen zugibt (jetzt fühle ich mich wie bei meinen Comicspekulationen, die teilen sich gerade auch in zwei Gruppen auf).


    „Wir haben doch alle Kinder.“
    Das ist ja was ganz Neues. Natürlich habe ich erwartet, dass die Elo-i Kinder haben, aber ich hatte irgendwie gedacht, dass die Ratsmitglieder nicht besonders viel Kontakt zu ihren Kindern pflegen. Aber es wurde ja noch nie etwas darüber enthüllt, wie die Familienstruktur der Elo-i aufgebaut ist. Zardon hat mir das Gefühl gegeben, dass es bei den Elo-i nicht wirklich sowas wie eine Eheschließung gibt, auch wenn ich nicht genau (bzw. überhaupt nicht, wenn ich ehrlich bin) weiß, wie ich mir das ganze vorstelle.


    Zardon fungiert als Streitschlichter. Er scheint als einziger in der Lage zu sein, sowohl Reshanne als auch Zaide zu verstehen. Seine Weisheit, dass es keinen einsameren Ort als den Thron gibt, finde ich sehr gut. Es passt perfekt, ist schön geschrieben und kann aufs wahre Leben übertragen werden (zumindest sehe ich das so und ich bin sogar dazu in der Lage, zu glauben, dass man Dinge in Comics aufs wahre Leben übertragen kann, wenn sie aus dem Mund einer Person kommen, die ich mag, was ja hier bei Zardon der Fall ist).
    Meine Bösewicht-Analyse zu Reshanne hätte ich auch nicht machen müssen *grummel*, lesen hätte genügt, aber immerhin hat es Spaß gemacht.
    Was hat Zardon für ein Opfer bringen müssen? Für Reshanne habe ich ja schon eine Theorie aufgestellt, aber Zardon ... Ich glaube nicht, dass es was mit einer Menschenfrau zu tun hat, nicht alle Elo-i können den gleichen „Fehler“ begangen haben. Ich glaube nicht, dass Zaide weiß, was es ist. Es hat aber auf jeden Fall etwas mit Celia zu tun, er hat in ihrer Gegenwart mehr als einmal merkwürdig reagiert und ihr gezeigt, dass er sie nicht mag. Sie hat in seinen Gedanken gesehen, dass er immer noch von etwas geplagt wird, das eine seelische Narbe hinterlassen hat, und das sie ein Teil davon ist. Es muss in Celias frühester Kindheit geschehen sein, sie glaubt schließlich, Zardon bei ihrer Initiation zum ersten Mal gesehen zu haben und was wissen wir über Celias Kindheit? Varik hat irgendwas getan, worüber Zardon Bescheid weiß. Was ihm auch immer diese seelische Narbe zugefügt hat, es muss etwa zur selben Zeit gewesen sein, zu der Varik einen Teil seiner Kräfte auf Celia übertrug. Anders als Zaide weiß er, dass Celia Varik nicht gebraucht hätte, auch wenn er Variks Motive nicht kannte. Warum wusste er davon, ohne dass Zaide weiß, dass er davon weiß? Varik muss ihn in die Sache mit reingezogen haben, was dafür spricht, dass die beiden sich damals sehr gut verstanden, sonst hätte Varik es ja wohl nicht getan.
    Dass Zardon verdammt alt ist, zeigt sich an seiner Art zu sprechen, so wie er in der Lage ist, all das, in Worte zu fassen oder dass es das überhaupt weiß. In diesem Teil scheint der Versuch da zu sein, Verständnis für Reshanne zu zeigen. Meine Theorien liegen ja gar nicht so falsch (wahrscheinlich kommt in diesem Teil jetzt noch etwas, das eine meiner Theorien blödsinnig und unlogisch macht, das passiert immer, wenn ich glaube, ich verstünde deine Ideen und Andeutungen.
    Aber auch Zaide weiß, was sie will und ich bin hin- und hergerissen zwischen den Argumenten, die die beiden bringen. Was für ein Glück, dass ich mich nicht für den einen oder die andere entscheiden muss, sondern nur eine Beobachterin bin.
    Ich glaube, hoffe, dass Zardons Fehler enthüllt wird. Ich will wissen, was er getan hat, wenn ich schon soviel anderes nicht weiß. Warum er so verbittert ist, was die Menschen angeht, kann ich mir denken, ich bleibe immer noch bei meiner allerersten Spekulation über ihn, die ich je angestellt habe, bei seinem ersten Auftritt:

    Zitat von NathSkywalker

    Von den Ratsmitgliedern finde ich Zardon am interessantesten. Wenn man Fähigkeiten wie seine besitzt und bezweifelt, dass der Mensch sein Geschenk verdient, dann hat man schon schreckliche Dinge gesehen. Es ist komisch, dass er nicht einfach allen Menschen ihr Leben nimmt, aber bevor er das tut, würden die anderen Ratsmitglieder ihn sicherlich aufhalten.


    So, wie Zardon über Varik spricht, das sollte mich beunruhigen, glaube ich, aber weil ich das Böse so faszinierend finde, macht es Varik nur noch interessanter. Er ist also doch jemand, der nach Macht strebt, nach der absoluten Macht ... Doctor Doom! (Doctor Doom ist eine Comic-Person, eine Kultfigur, die Darth Vader inspiriert hat, ähm ja, nicht vom Thema abweichen). Doom wollte auch Macht und Anerkennung und das ganze Zeugs und hat ewig irgendwelche Helden bekämpft, bis er irgendwann aus unserer Dimension verbannt wurde (Varik verließ den Tempel). Monate / Jahre (keine Ahnung) später, im Mai 2006, kehrte er unerklärt zurück (Varik macht sich wieder bemerkbar) und war in der Lage, Mjölnir, Thors Hammer, zu verwenden (Varik und der Spiegel). Zu Dooms Taten gehörte auch, der Frau seines größten Feindes zu helfen, als sie ein Kind bekam. Er belegte das Mädchen dann mit einem Fluch, sodass sie für immer an ihn gebunden war (Varik überträgt einen Teil seiner Kräfte auf Celia), die einzige Liebe seines Lebens zu häuten und sich daraus ein schickes Kostüm zu nähen, das er aber nicht lange getragen hat, es war wahrscheinlich schwer zu wachen und wenn man immer eine Rüstung trägt, ist ein Gewand aus der Haut der Geliebten nicht wirklich nötig (ich hoffe wirklich, Varik hat sowas nicht getan).


    Wie verriet Varik den Rat und tat der das bevor oder nachdem er ihn verlassen hatte? Wohl letzteres. Vielleicht habe ich mir das zu bildlich vorgestellt, als du gesagt hast, dass Varik selbst entschieden hat, den Rat zu verlassen. Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich mir sehr sicher, dass er nicht während einer Sitzung aufgestanden ist und gesagt hat: „Wisst ihr was, ihr könnt mich alle mal. Ich hab keine Lust mehr auf euch. Ich kündige! Sucht euch einen neuen Herr der Finsternis!“
    Es ist doch wahrscheinlicher, dass er aus dem Nichts heraus, so muss es für den Rest des Rates gewesen sein, angegriffen hat, und sie so alle verraten hat. Aber wenn das so ist, wäre Zaide dann zu ihm gegangen und hätte ihn um Hilfe gebeten, was Celia angeht? Sie ist eine Mutter und war verzweifelt, das gebe ich zu, aber zu dem Kerl zu gehen, der gerade alle Elo-i in Todesgefahr gebracht hat, das ist ein bisschen zu viel des Guten. Wenn Varik zu der Zeit, als Zaide zu den Elo-i zurückkehrte, noch im Rat war, dann würde Zardon doch nicht sagen, dass sie zu jung war, um mitzuerleben, wie er all das tat.
    Erst nach Melynnes Tod wurde Reshanne Herrscherin, also ist Zaide doch zu Varik gegangen, nachdem er den Rat verraten hat. Ganz schön mutig, aber ein größer Fehler, das sehe sogar ich ein und ich bin mindestens dreihundert Jahr jünger als Zaide es war, als sie bei Varik Hilfe suchte (ich gehe mal davon aus, dass sie ein bisschen älter war als Celia, als sie schwanger wurde).
    Aber das hieße doch, dass Zardon zu Varik Kontakt hatte, nachdem dieser sich als Verräter herausgestellt hatte.
    Zardon liebte Melynnes eigentliche Erbin, die Varik aber tötete. Warum hat sich Zardon aber dann danach noch mit dem Kerl abgegeben? Hat Varik ihm etwas versprochen? Vielleicht, dass er ihn auch von seinem Leben erlöst? Für den Herr über das Leben müsste das etwas sehr Verlockendes, vor allem, wenn auch die Frau, die er liebte, tot ist.
    Varik hat sich Fähigkeiten angeeignet, die er nicht haben sollte, das hat er ja schon früher bewiesen. Wenn er aber in der Lage ist, so etwas Riesiges zu tun, dann muss es mehr als ein kleiner Trick gewesen sein. Wenn nur ein Elo-i einen Elo-i töten kann, dann ... Könnte Varik kein Elo-i sein, sondern nur ein Mischling, so wie Celia? Dem würde widersprechen, dass nur Marhala Celia töten kann.
    Warum Reshanne Marhala für die Aufgabe Celia zu bewachen ausgewählt hat, ist nun klar. Nur Marhalla kann die Gefahr, die Celia ausstrahlt, aus dem Weg räumen. Warum hat Reshanne die Wächterin nicht losgeschickt, um Varik zu töten oder es wenigstens zu versuchen, es hätte wahrscheinlich nicht geklappt.
    Eine letzte Theorie zu diesem Teil, bevor ich endlich weiterlese: Melynnes Tochter war die Wächterin, und mit irgendeinem Trick (Varik hat ja was von Loki) hat Varik es geschafft, sie davon zu überzeugen, einen Teil ihrer Kräfte auf ihn zu übertragen. Während sie das tat, wurde sie schwächer, aber Varik sagte ihr, sie solle weitermachen, es sei gleich vorbei. Als er genug von ihren Kräften in sich gespeichert hatte, verlor sie ihren Nutzen und er tötete sie. Das war ihm nun nämlich möglich, weil er ihre Kräfte hatte, die das Erlauben von Elo-i erlaubten. Nach dem Tod von Melynnes Tochter, der vielleicht der Beginn von Variks Verrat war, wurde dann Marhala als neue Wächterin eingesetzt. Das könnte dann vielleicht erklären, warum Reshanne Marhala nie losgeschickt hat, um Varik zu töten oder sie beim Versuch scheiterte: Beide hatten die Kräfte eines Wächters, sodass sie sich aufhoben ... brrr, langsam wird mir meine eigene Theorie zu kompliziert, als dass ich sie verstehen könnte, außerdem hätte Varik dann nicht Melynnes Tochter töten können oder vielleicht doch ... ich habe selbst keine Ahnung mehr, worauf ich hinauswollte, spätestens jetzt sollte ich diese Theorie in Ruhe lassen, bis wieder neue Fakten aufgedeckt werden.


    Ich hätte erwarten sollen, dass du jetzt nicht sagst, was da passiert ist mit Varik, Zadron, Melynnes Tochter und allen anderen. Du willst uns auf den heißen Kohlen sitzen lassen und das ist gemein. Ich will es wissen! Wir wollen es alle wissen!
    Zaide scheint nicht gerade gut darin zu sein, zu bemerken, wie es anderen Leuten schlecht geht und sie unglücklich sind oder aber, Zardon kann es sehr gut verheimlichen. Vielleicht beides. Eine Herrin der Seelen braucht nicht allzu viel Mitgefühl, glaube ich. Aber das bedeutet keinesfalls, das sie eine schlechte Mutter ist, das könnte ich ihr niemals vorwerfen.
    Und ich will Celias Gemächer nicht allzu lang bewundern, aber sie sind wie alle Räume bei dir perfekt. Das hier strahlt innerlichen Frieden aus.
    Dass eine Mutter auf ihre Tochter verzichten könnte, vor allem, wenn sie jetzt schon zweihundert Jahre lang Mutter ist, ist unmöglich. Wie jede Mutter würde Zaide alles für Celia tun und das hat sie auch getan, als sie jünger war und es für sie so aussah, als würde ihr ihre Tochter entrissen werden. Das entschuldigt ihre Entscheidungen nicht ganz, aber hätte das nicht jeder gemacht, der ein Herz hat? Ich wäre sofort zu Varik gegangen, auch wenn ich wüsste, was er alles angestellt hat oder noch zu tun plant. Ich hätte mich ihm wenn es sein müsste angeschlossen, ihm meine Seele verkauft und Zaide hätte das sicherlich auch getan, so wie ich sie einschätze. Da sieht man, wie weit ein Kind eine Frau bringen kann, das ist zwar alles andere als gut und kann große Gefahr mit sich bringen, aber das kann alles, was man bedingungslos liebt.
    Zaide trägt wohl aus Trauer schwarz und das Kleid sieht eher menschlich als nach einer Elo-i aus. Es könnte etwas sein, das sie in der Zeit getragen hat, als sie mit Adrian zusammen war, nur, dass sie damals nicht trauerte.
    Das Zeichen auf dem Bettgestell und auf den Tischen sieht so aus wie eine Sichel, ein zunehmender Mond. Ist das ein Zufall oder eine Anspielung darauf, dass eine Bedeutung des Namens Celia Mond ist (Celia ist eine Abwandlung des Namen Selene, der griechischen Mondgöttin)?
    Weiterhin sehe ich, dass auf der Bettdecke ein Ankh (Anch), das ägyptische Zeichen für Leben, sowohl körperliches, als auch nach dem Tod. Das Leben nach dem Tod hat Zaide zum Beispiel Alyssa und Semira gegeben. Die Figur Death in Neil Gaimans Sandman trägt auch immer ein Ankh um den Hals. (Heute tragen es viele, ohne zu wissen, was es überhaupt bedeutet). Das Zeichen passt auch zu Zardon, es vereint Zardons und Zaides „Gebiete“. Noch ein Zufall?
    Du würdest nicht sagen, dass Zaide mit Celia gesprochen hat, wenn das nicht irgendwas zu bedeuten hätte. Hat das Celias mentale Fähigkeiten verstärkt und sie zu einer mächtigen Telepathin gemacht?
    Rekapitulation: Alle Elo-i Babies haben telepathische Fähigkeiten, die aber dann in fast allen Fällen wieder schwinden, wenn sie auf die Welt kommen. Das zeigt wieder, was für ein besonderes Kind Celia ist, auch wenn Zaide das zu jeder Zeit noch nicht wusste (für sie wäre Celia auf egal welche Art ein außergewöhnliches und besonderes Kind gewesen).


    Es ist Variks allererster Auftritt und schon kann man sehr viele Elemente des typischen betrügerischen Charakters in vielen verschiedenen Mythologien und Volkssagen: Die Maske spricht für eine nicht festgelegte Gestalt (Gestaltenwandler ist er aber eher nicht, die Maske deutet eher darauf hin, dass er sein Gesicht verbirgt, im Schatten arbeitet); sein leicht abfälliger Tonfall kann als Spott allen anderen gegenüber interpretiert werden, nicht unbedingt auf unfreundliche Weise; er taucht unerwartet auf (wie Mephisto); er ist lustig und das ist z.B. auch Till Eulenspiegel, listig und lustig vereint, das ist eine typische Eigenschaft.
    Zu Variks außergewöhnlichen Fähigkeiten gehören Telepathie (es ist immer gut zu wissen, was der, den du für deine Zwecke benutzen oder austricksen willst, denkt) und auch Celia hat telepathische Fähigkeiten. Wir haben hier viel zu viele gehäufte Erwähnungen dieser Gabe, eins muss irgendwie mit dem anderen verbunden sein. Dass Celia ihre Fähigkeiten nach der Geburt verloren hat und von Varik einen Teil seiner Kräfte bekommen hat, der aber bis zur Initiation latent und somit unentdeckt blieb, wäre möglich, aber ich glaube, diese Erklärung ist zu einfach.
    Wieder ein Element von Loki ist, dass er Zaide an der Nase herumführen und für seine Zwecke verwenden will, ihr aber die Wahrheit darüber sagt, wie er sie gefunden hat. Ob er damals schon den Spiegel benutzen konnte? Seine Worte was Reshanne angeht, klingen so, als habe er eine Abneigung gegen sie. Ob das so ist oder nicht, kann ich nicht sagen, es könnte die Wahrheit sein, aber auch nur ein Trick, das ist das Problem mit solchen Personen wie Varik oder Loki. Man weiß nie, was sie denken oder im Schilde führen (ich liebe das).
    Er ist kein Mitglied des Rates mehr, hat ihn aber vor nicht allzu langer Zeit verlassen oder vielleicht doch, das habe ich noch nicht ganz raus. Gebieter über das Unheil, genau wie Loki.
    Sein ganzes Auftreten ist faszinierend und das wird nur noch dadurch verstärkt, dass wir sein Gesicht nicht sehen. Ein Gesicht ist nichts so besonderes, man muss es nicht unbedingt kennen, oft verstecken sich diejenigen hinter Masken, deren wahre Gesichter (und somit Seelen, das Essentielle). Und wenn man es dann sieht, dann ist es oft mitleiderregend (Darth Vader, Dr. Doom, das Phantom der Oper) und man stellt fest, dass die Person einen Teil ihres Zaubers verliert (der Zauberer von Oz). Bei Varik glaube ich aber im Augenblick noch, dass man das Gesicht aus anderen Gründen nicht sieht. Wir müssen ihn verstehen, bevor wir sein Gesicht sehen können. (Ich glaube, ich bin hier irgendwo verloren gegangen und habe vergessen, was ich ursprünglich sagen wollte).
    Er sagt ganz direkt was er will und geht wieder, nachdem er Zaide aber recht klar gemacht hat, dass sie ihn braucht (oder sie es zumindest glauben lässt, dass dem so ist). Er scheint Zaide schon eine Weile zu beobachten.
    Einmal war er ehrlich, weil er weiß, dass er dieses Schreckliche, das ihm zugestoßen ist, verwenden kann, um Zaide zu manipulieren.


    Dass er neben ihr erscheint, aus dem Nichts irgendwie, interpretiere ich so, dass er im Schatten immer bei Zaide war und Celias beim Größer werden beobachtet hat und durch seine Telepathie Kontakt mit dem Kind geknüpft. Das könnte dann auch erklären, warum Baby Celia vor ihm keine Angst hat und ihn so aufmerksam und interessiert beobachtet.
    Varik hat Zaide schon vor Celias Geburt eingeredet, dass das Mädchen ein Menschenkind sein wird und auch alle anderen haben Zaide gesagt, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Celia eine Elo-i ist, dass sie selbst begonnen hat, es zu glauben. Die Schwangerschaft über hat sie wohl versucht, sich damit abzufinden und war sosehr darauf vorbereitet, ein Menschenkind auf die Welt zu bringen, dass sie die normalen, für ein Kind der Elo-i so typischen Fähigkeiten, die ein Mensch nicht besitzt, unbewusst abtut, sie gar nicht wirklich wahrzunehmen oder für unbedeutend zu halten, einen Zufall. Sie will sich keine Hoffnungen machen, um nicht noch mehr verletzt zu werden, ja, sie will wahrscheinlich gar nicht sehen, dass Celia sich nicht wie ein gewöhnliches Menschenbaby benimmt, weil sie fürchtet, es könne ein böser Streich der Natur sein, dass auch die sich gegen sie verschworen hat, weil sie die Gesetze der Elo-i nicht befolgen will.
    Und Varik erhält genau die Reaktion, die er sich erhofft hat. Dass er so ganz direkt ohne irgendwelche Umschweife oder Entschuldigungen sagt, dass Celia nicht bei den Elo-i aufgenommen werden wird, bestätigt schließlich, was Zaide gefürchtet hat und weil er es so unumwunden sagt, glaubt sie es auch. Hätte er lange geredet und gesagt, dass er glaubt, Celia würde es nicht schaffen, hätte Zaide wohl gemerkt, dass etwas nicht stimmt, weil es nicht zu Varik passt, Entschuldigungen zu geben.
    Varik gibt Celia seine Energien und macht sie von den Kräften her zu seiner Tochter, sie ist zwar Adrians leibliche Tochter, aber durch diese Aktion von Varik, ist er ihr „Elo-i Vater“, was die Verbindung, die sie zu ihm spürt, die Telepathie und all das spürt. Wenn sie von den Energien her seine Tochter ist, das scheint es zu sein, was er will. Er ist alt, viel älter als Zaide oder Reshanne. Vielleicht will er eine Erbin und hat Celia ausgewählt, weil sie so außergewöhnlich ist und es keine Zweite wie sie gibt, geben wird oder je gegeben hat.
    Das absichtliche Brechen von Gesetzen ist auch etwas, das Loki sehr gerne tut, natürlich nicht grundlos, solche Menschen haben immer einen Grund für das, was sie tun.
    Er spielt mit Zaide. Er weiß, dass sie ihm niemals abkaufen würde, dass er das tut, weil er ein großes Herz hat und so will er einen Gefallen, den er jederzeit einlösen kann. Er wollte von Anfang an, dass sie ihm irgendwann einen Gefallen tut, er weiß wahrscheinlich sogar schon, was er von ihr wird haben wollen und sie wird ihn und seine Bitte nicht zurückweisen können, weil er ihr sonst drohen könnte, dem Rat zu erzählen, worum sie ihn gebeten hat, dass sie wollte, dass er einen Teil seiner Energien auf Celia leitet und das hätte wohl schlimme Konsequenzen.
    Natürlich will er nicht, dass jemand erfährt, was er getan hat, sonst würden Reshanne und die anderen versuchen, einen Weg zu finden, um etwas dagegen zu unternehmen und das würde nicht in seine Pläne passen. Er will wohl, dass Celia in Obhut ihrer Mutter sicher unter Elo-i aufwächst, ohne dass ihr dabei jegliches Leid angetan werden kann, bei ihm würde sie nicht so werden, wie er es will, auch wenn ich nicht weiß, was es ist. Und wenn die Zeit reif ist, wird er wieder in Celias Leben treten, er hat es vielleicht schon getan. Ist es nicht möglich, dass er für den Unfall verantwortlich ist? Das würde auch erklären, dass der Mann, der sie angefahren hat, ganz zufällig mit ihr verwandt ist, wenn auch um tausend Ecken. Er ist der Erbe der Familie wie Adrian es zu seiner Zeit gewesen war, als er sich in Zaide verliebte.
    So, wie er sich von Zaide verabschiedet, klingt es so, als seie er, und allein er, der Vater, müsse die „Familie“ aber verlassen, um sie zu schützen.


    Celia ist auf doppelte Weise Elo-i, war es Variks Plan, sie als Waffe zu verwenden? Sie kann selbst diejenigen vernichten, gegen die er zu schwach ist, aber sie wird sich nicht gegen ihn wenden, so denkt er, weil sie die Vertrautheit zwischen sich und ihm spürt und ihm deswegen glaubt, ihm erlauben soll, ihr beizubringen, ihre Kräfte zu benutzen, ihr Mentor zu werden? Einen Mentor bringt man nicht um, es gibt immer etwas, das man noch von ihm lernen kann, vor allem, wenn er so alt und erfahren wie Varik ist.
    Er war also wirklich in den Unfall verwickelt.


    Alyssa und Semira sind ganz normale Menschen? Das hatte ich nicht erwartet. Und Alyssa ist Zaides Vertraute, wenn sie so genau über die Sache mit Celia, Zaide und Varik Bescheid weiß. Wie es scheint, wird Zaide sich mit Varik verbünden müssen, um Celia zu retten und dann wird Varik seinen Gefallen einlösen, der alles andere als angenehm sein wird, das weiß ich.



    Face ließ Jannas Hand los und räusperte sich. „Genug Ablenkung, nun zum Plan. Shania wird als Mitarbeiterin verkleidet die Bowlingbahnen an die Kunden verteilen. Wenn unsere Zielpersonen auftauchen, sendet jemand hier aus der Kontrollzentrale ein Zeichen an sie. Unser Freund Bugbite hat ein paar Kameras installiert, sodass diejenigen, die hier bleiben, genau wissen, was los ist. Shan wird die Zielpersonen dann eine bestimmte Bahn zuweisen, an der Bugbite ebenfalls ein paar Überwachungsgeräte angebracht hat. Danach kommt Deathstryke hierher zurück. Shirley und ich werden an der Bahn nebenan sein. Wir werden so tun, als wären wir ein verliebtes Pärchen –“
    „Darin seid ihr beiden echt gut“, unterbrach Riesenbaby. „Nur schade, dass Dia nicht hier ist, um sich das Ganze anzuschauen – obwohl, wenn sie da wäre, dürfte ich deine Aufgabe übernehmen.“









    „Du glaubst doch nicht, dass ich so eine Kleinigkeit vor Dia geheimhalte, oder? Zumindest nicht, wenn Shirley darin verwickelt ist. Wenn ich das, was Lynn mir heute aufgetragen hat, täte, würde Dia nichts erfahren. Es hatte was mit Donos zu tun.“
    „Danke, dass du es nicht tust“, murmelte Donos.
    Kev lehnte sich zu Janna herüber, bis sein Kinn auf ihrer Schulter plaziert war. „Dia ist Faces Freundin“, erklärte er. „Die beiden sind schon so lange zusammen, dass man sagen könnte, sie sind verheiratet, von Donos und Lynn gar nicht zu sprechen. Sie sind ein Paar, seit ich einundzwanzig bin und Donos versucht seit ein oder zwei Jahren immer wieder, ihr einen Antrag zu machen. Sie lehnt immer ab, will nicht heiraten.“









    „Weiter im Plan: Donos wird an der Bar plaziert und im Ernstfall kann er dafür sorgen, dass nichts passiert.“
    Diesmal war Kev es, der Face unterbrach. „Du willst, dass Donos Annie erschießt?“
    „Nein. Betäubung genügt“, meinte Face fachmännisch.
    „Ich hasse Betäubungsgewehre“, maulte Donos.
    „Dann ersetze ich dich“, verkündete Wes heiter.
    „Face, wir haben es mit einem siebzehnjährigen Mädchen zu tun, nicht mit Hydra. Wenn es zu weit geht, lässt du ihr einfach ganz tollpatschig eine Bowlingkugel auf den Fuß fallen.“
    „Meinetwegen. Dann bleibt Donos eben auch hier und ihr beobachtet alles.“
    „Kann ich Annie stattdessen erschießen? Ich habe noch eine Rechnung mit ihr offen“, kam von Wes.
    Alle – selbst Janna – sagten unisono „nein“ und Wes zog sich schmollend in ein Eck zurück, wo er Rache an allen schwor und seine lange Feindliste rausholte, in die er alle eintrug, die dort noch nicht standen (wobei er feststellte, dass er bereits jeden zu seinem Feind erklärt hatte), einige sogar mehrfach.









    „Können wir Wes auf dem Klo stationieren?“, erkundigte Shania sich.
    „Ich sehe darin zwar keinen Sinn, aber es wäre keine schlechte Idee“, meinte Face.
    „Ich würde es nicht tun“, warf Hobbie ein. „Ich glaube, jeder hier erinnert sich daran, was geschehen ist, als ihr ihn das letzte Mal dort Wache halten habt lassen.“
    Nicken.
    „Was hat er gemacht?“, fragte Janna Kev leise.
    „Es gab eine kleine Flut, die sich nicht nur auf die Toiletten beschränkt hat. Es war alles andere als schön.“
    „Kev, wie ist Wes je ein Spion geworden? Es passt überhaupt nicht zu ihm.“
    „Oh doch, das tut es. Du musst Wes nur kennenlernen, dann sieht du es.“
    „Dann werde ich es wohl nie erfahren.“ Janna sah kurz zu Wes und schüttelte den Kopf.



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    Hintergrundinformationen:

    • Die Feindliste ist übrigens eine Kreation von einem Comicbuch-Autor namens Chris Claremont. Seine Liste beinhaltet so gut wie jeden außer sich selbst, der in der Comicbranche arbeitet.
    • Lady Deathstrkye, aka Yuriko Oyama, ist wirklich eine Comicperson, erfunden von Chris Claremont. Als eine Feindin der X-Men, vor allem dem bekannten Wolverine, geriet in den letzten Jahren in Vergessenheit, man wurde aber 2003 wieder auf sie aufmerksam, als sie in X-2: X-Men United auftauchte, gespielt von Kelly Hu.
    • Der Codename, den Face Janna verpasst, Sticks, ist aus einem Buch von Science Fiction Autor Michael A. Stackpole, der ihn einer seiner Personen gibt, die eine hervoragende Pilotin ist.


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    Ihr dürft mit mir schimpfen, weil Annie und Ahmik immer noch nicht aufgetaucht sind, aber in diesem Teil habe ich so viele Möglichkeiten, Hinweise über Kevs Vergangenheit einzubauen, dass ich es einfach ein bisschen in die Länge ziehen musste.



    EDIT: Der selbe Fehler wie letztes Mal. Wie ich beim Durchschauen des kompletten Plots festgestellt habe, habe ich auch hier die falsche Anzahl von Posts angegeben. Thank You For Joining Me Here Tonight wird nicht aus zwölf, sondern sogar vierzehn Teilen bestehen, denn es gibt doch mehr zu erzählen, als ursprünglich geplant.



    „Hobbie?“
    Der größte Teil der Versammelten – Hobbie selbst zählte nicht dazu – rief „Bugbite“ und Face nickte grinsend.
    „Der Name ist zeitlos“, lachte Kev.
    „Leider“, stimmte Hobbie ihm zu.
    „Hey, besser als Crash Pilot oder Hangman“, feixte Wes.
    „Warum Bugbite?“, wollte Janna wissen.
    „Vor vielen Jahren, als du noch ein kleines Kind warst und deine Hand noch in deinen Mund passte, wurde Hobbie von einem bösartigen Insekt ins Gesicht gestochen. Der Stich schwoll an, wahrscheinlich eine allergische Reaktion, und Hobbie sah ganz reizend aus. Seitdem trägt er neben dem Spitznamen Hobbie auch noch den Kosenamen Bugbite“, erklärte Wes mit einem kindlichen Grinsen. „Es sah toll aus, ich habe ein Fotoalbum und Aufnahmen davon, die du dir angucken kannst, wenn du willst. Ich kann sie morgen mit in die Schule mitbringen.“









    Die anderen hatten währenddessen entschieden, dass Shania Lady Deathstryke sein sollte. Das Lachen um sie herum ließ Janna darauf schließen, dass das, wie Bugbite ein Insider-Witz war und wenn Janna sich nicht irrte, dann war es der Name einer Comicfigur, die ohne viele Hilfsmittel sehr großen Schaden anrichten konnte.
    Auch die anderen Namen, die verteilt wurden, basierten auf irgendwelchen lang vergangenen Abenteuern, die das Team zusammen überstanden hatte, und so machten sie für Janna wenig Sinn, aber sie war auch nicht so aufmerksam wie zu Beginn, sie wurde von der Frage geplagt, warum die anderen Kev als Dieb bezeichnet hatten, was er gestohlen hatte, aus welchem Grund. Was sie am meisten störte, war, dass sie ihn nicht fragen durfte. Sie hatte ihrem Vater vor vielen Jahren versprechen müssen, dass sie niemals Fragen über Kevs Vergangenheit stellen würde.









    Mit den Worten, „Und Janna ist Sticks“ wurde die Verteilung der Codenamen schließlich abgeschlossen.
    „Warum Sticks?“, wollte Janna wissen.
    Sie hatte das Gefühl, dass diese Gruppe von Menschen, so merkwürdig sie auf den ersten Blick doch schien, sie eher schnell akzeptieren würde und so machte sie sich nicht viele Gedanken darüber, ob sie nun direkt fragen durfte oder nicht.
    Face sah Janna schief an, bevor er antwortete: „Deine Hände, sie sehen so aus, als wären sie dafür geschaffen, den Abzug einer Pistole zu betätigen.“
    „Wir kennen uns jetzt keine zehn Minuten lang und du hast dir schon meine Hände genauestens angeschaut?“ Janna sah den Anführer der Wraiths staunend, zugleich aber misstrauisch an.
    „Nein, das hat Donos festgestellt, als er deine Hand geschüttelt hat und Wes hat es bestätigt. Die beiden sind unsere Waffenexperten, musst du wissen. Auch wenn ich zugeben muss, dass es ein Fehler war, Wes schießen lernen zu lassen, man gibt kleinen Kindern keine Waffen, aber das wusste sein Vater wohl nicht.“









    Face nahm Jannas Hände in seine und untersuchte sie genauer. Janna war sich nicht sicher, ob sie damit einverstanden sein sollte und sah unsicher zu Kev, der ihr zunickte.
    Faces Finger, die sich ein wenig rauh aber nicht unangenehm anfühlten, strichen ihre Handflächen entlang und Janna sah ihm neugierig dabei zu, ohne zu verstehen, wonach er suchte.
    „Du hast zierliche Hände, aber dennoch stark, wie die deiner Mutter, wenn ich mich recht erinnere“, gab er schließlich sein Ergebnis bekannt. Mittlerweile hatten sich auch die anderen um Janna und Face versammelt, als wollten sie auch wissen, was Face von den Händen des Mädchens hielt.
    „Du hast die perfekten Hände, um jegliche Steuer zu bedienen, ich sage dir voraus, dass kein Fahrzeug vor dir sicher sein wird.“
    „Da hast du dir ja die richtigen Freunde ausgesucht“, lachte Shania, als sie Janna auf die Schulter klopfte. „Dein Vater ist für seine Künste am Steuer bekannt und Kev hat da auch ein verborgenes Talent, was vor allem Colonel Feller immer wieder in den Wahnsinn getrieben hat.“

    Meine Ferien sind vorbei und ich beschere euch die Fortsetzung der Spionage-Aktion, bzw. der Vorbereitung zur Spionage-Aktion (ja, immer noch).


    Zitat von Nerychan

    Soso, eigentlich spricht nichts dagegen, dass Janna und Kev miteinander?
    Ach ja, schmacht, schmelz, das wär doch was. Gestatte mir mal, ein bißchen zu träumen, du weißt doch, das ist meine Lieblingskonstellation. Irgendwie passen sie doch trotz aller Unterschiede soooo gut zusammen.


    Wenn du Kev und Janna gern zusammen siehst, dann wird dir diese Fortsetzung gefallen, glaube ich. Und es spricht wirklich nichts gegen diese Paarung, außer den wenigen Problemchen, die schon angeführt wurden. Letztes Mal gab es Theorien für und gegen Jack und Janna, diesmal sind es Kev und Janna ... Warum denn nicht Zach? Aber ich darf mich nicht zu für oder gegen einen der zwei (drei) Herren äußern. Jeder hat seine Vor- und Nachteile.


    Zitat von Nerychan

    Allerdings, das geb ich gern zu, der Vater könnte ein Problem werden. Er scheint mir an der Krankheit aller Väter zu leiden, kein Mann ist gut genug für seine Tochter. Und er kennt Kev vermutlich besser, als irgendein Mensch sonst.


    So nahe die Wraiths Kev auch stehen, so gibt es doch niemanden, der ihn so gut kennt wie Harris, der die „Schuld“ daran trägt, dass Kev überhaupt in das Leben der Solens und Bishops und zu den Wraiths kam. Für Harris ist Kev ein kleiner Bruder, sodass es für ihn neben der Tatsache, dass kein Mann je gut genug für Janna sein wird, noch einen Grund gibt, eine Beziehung zwischen Kev und Janna abzulehnen. In Harris‘ Augen gibt es keinen Mann, der ihm für seine Tochter lieber wäre als Kev ... solange das nicht eintritt, jedenfalls.


    Zitat von Nerychan

    Die Szene mit der CD ist klasse! Musik kann ja sooo verfänglich sein! Ruhig mehr davon.


    Ich habe sehr viele nette Lieder, nicht nur zur Paarung Kev/Janna, sondern auch zu anderen, z.B Kyla und Jason. Wenn ich wieder eine Stelle finde, an der ein bisschen Musik angebracht ist, gibt es die auch. Diese Szene war in diesem Fall das beste Mittel, um ein bisschen Spannung zwischen Kev und Janna aufzubauen, denn davon wird es an diesem Abend noch viel geben.


    Zitat von Nerychan

    diese Aktion bekommt irgendwie den Charakter eines Klassentreffens der Wraiths.


    Da täuschst du dich. Ganz gewaltig sogar. Ich zitiere am besten Face bei seinem letzten Auftritt: „Ganz im Gegenteil, es ist ein wichtiger Einsatz, der wohl viel Alkohol und unanständiges Gerede beinhalten wird.“


    Zitat von Nerychan

    Shirley kann man nur mit Janna charakterisieren, freundlich, aber viiiiiel zu aufdringlich.


    Die Wraiths sind dafür bekannt, dass sie von allem etwas haben. So eine wie Shirley, aber dafür gibt es auch Ausgleich.


    Zitat von Nerychan

    Und die war wirklich mal mit Wes zusammen?!! Kam etwas unerwartet, aber ich fürchte, was ihn betrifft, seh ich immer noch nicht so richtig durch.


    Dass Shirley und Wes irgendwann zusammen waren, das widerspricht doch nichts, was du über Wes weißt (oder nicht weißt). Nehmen wir mal an, er hätte etwas mit Hobbie, dann ist es doch möglich, dass das erst nach seiner Beziehung zu Shirley angefangen hat oder vielleicht sogar der Grund war, mit ihr Schluss zu machen. Sollten Wes und Hobbie nichts weiter als Freunde sein, dann spricht sowieso nichts gegen die Tatsache, dass die beiden auch Beziehungen führen, oder?
    Wenn du mit der Frage etwas anderes gemeint hat, z.B. wissen wolltest, wie Wes sie ausgehalten hat, so ist mir das leider auch unbegreiflich.


    Zitat von Nerychan

    Don sollte sich freuen, dass sie ihm -os angehängt haben, das lateinische -us würde gar nicht zu ihm passen. Klingt irgendwie nach Haus. So scheint er ja ein recht interessanter Kerl zu sein. Sehr ernst, und vermutlich sehr verschlossen, aber nicht unsympathisch. Mag ich jedenfalls lieber als Shirley.


    Du hast Donos gut eingeschätzt. Zu Donos gibt es ein paar kleine versteckte Informationen in No Flow’r Of Her Kindred. Als Face Donos erwähnt, fragte Lucas, ob der immer noch so instabil ist wie früher. Faces Antwort ist, dass er einer von den Wraiths ist, denen es am besten geht.


    Zitat von Nerychan

    Vor allem tut er mir leid, acht Anträge und jedesmal ein Korb. Allerdings muss man ihn für seine Hartnäckigkeit auch bewundern.


    Vielleicht sollte er aufgeben. Lynn hat ja schon verkündet, dass sie auch den nächsten Antrag ablehnen wird. Sie will nunmal nicht. Es gibt Frauen, die einfach nicht heiraten wollen und Lynn gehört dazu.


    Zitat von Nerychan

    Lynn, das ist doch die Pilotin, die Kyla gerade zu ihrer Mutter bringt, oder bring ich das jetzt durcheinander?


    Lynn ist die Pilotin, eine SHIELD Agentin und ehemaliges Mitglied der Wraiths. Sie ist mit Donos zusammen und Kev war vor dreizehn oder vierzehn Jahren in sie verliebt. Alles die selbe Dame. Ich wollte nicht eine Person ins Spiel bringen, die überhaupt nicht mit den anderen verbinden ist, deswegen hat Lynn die Aufgabe bekommen, KT zu begleiten (und weil ich so gleichzeitig eine Ausrede dafür habe, dass Lynn beim Wraith-Treffen nicht da ist).




    -------------------





    Kev winkte Janna zu sich und sie ließ sich zu seiner anderen Seite nieder. „Ich habe nicht gewusst, dass so viele da sein würden. Und am besten du überhörst Shirley einfach.“
    „Hattest du jemals was mit ihr?“
    „Heb dir deine Fragen für später auf, wir müssen jetzt erstmal dafür sorgen, dass Wes uns keine vollkommen albernen Codenamen verpasst.“
    „Codenamen?“
    „Damit wir uns nicht mit unseren richtigen Namen ansprechen müssen. Eine Sicherheitsmaßnahme, sollten Feinde uns belauschen, fällt es ihnen schwerer, uns zu identifizieren“, erklärte Wes, der sich neben Janna aufs Sofa fallen ließ.
    Kev neben ihr hatte es gerade geschafft, Shirley von sich weg zu schieben und rutschte schnell zu Janna rüber, legte den Arm um sie und flüsterte ihr zu: „Rette mich.“
    „Das ist nicht euer ernst, oder?“, fragte Janna. Das ganze kam ihr irgendwie vor wie ein Kindergarten.
    „In solchen Fällen wie jetzt ist es eher zum Spaß, ich bezweifle, dass irgendwelche feindlichen Organisationen uns bei so einer Mission wie dieser hier belauschen werden,“ erklärte Kev.








    Ein gutaussehender Mann betrat das Hauptquartier des Teams und trat sofort auf Janna zu.
    „Du bist Janna, Ahmiks Schwester? Ich bin Face, ich leite diese Bande von Wahnsinnigen. Freut mich, dich kennenzulernen nach dem, was ich über dich gehört habe.“
    „Was hast du über mich gehört?“
    „Einiges, Wes, Hobbie und Kev haben mir viel über dich erzählt, nur Gutes natürlich.“ Er zwinkerte ihr zu und Janna konnte nicht anders als zuzugeben, dass Face ein sehr attraktiver Mann war, wenn auch nicht ihr Typ.
    Face zwinkerte Kev zu, ob das irgendeine Bedeutung hatte, wusste Janna nicht.








    Das Team war fünf Minuten später voll versammelt und Kev hatte immer noch den Arm um Janna gelegt. Neben Face, Shirley, Donos und Wes waren noch eine Frau namens Shania sowie Hobbie Klivian dazugekommen. Janna nahm sich vor, Kev später zu fragen, warum drei ihrer Lehrer sich mit Spionage auskannten und was er Face über sie erzählt hatte. Sie würde wahrscheinlich einen ganzen Katalog an Fragen für ihn parat haben und die Fahrt nach Hause würde nicht genügen, um alle zu stellen.
    „Das erste, womit wir uns beschäftigen müssen, sind Codenamen“, begann Face. Alle anderen schwiegen und Janna musste zugeben, dass er starke Präsenz hatte. Ihr fiel niemand ein, der es sonst geschafft hätte, Wes zum Schweigen zu bringen.









    Shirley hob die Hand. „Ich schlage für Wes Riesenbaby vor.“
    „Irgendwelche Einwände?“, erkundigte Face sich.
    Außer Wes gab es niemanden.
    „Gut. Wes ist Riesenbaby. Kev?“
    „Ich bleibe beim klassischen Sun Crusher.“ Kev sprach, bevor jemand etwas anderes vorschlagen konnte.
    „Langweilig!“, rief Shania. „Du brauchst was Neues, Kev. Heute bist du Buzman.“
    Kev ließ die Schultern sinken, anscheinend nicht sehr von seinem Namen angetan.
    „Was bedeutet Buzman?“, fragte Janna Kev leise.
    „Keine Ahnung.“
    „Taschendieb“, informierte Wes die beiden.
    „Ich habe die Geldbeutel gestohlen!“, protestierte Kev.
    „Es gibt keinen Fachbegriff für Diebe, die Dinge von deinem Kaliber stehlen“, erklärte Shania.

    Wieder habe ich ein bisschen Zeit zum Lesen und Kommentieren gefunden, aber ich kann nicht versprechen, dass ich diesmal mit all den wunderbaren Fortsetzungen fertig werde. Es würde vielleicht klappen, wenn ich nicht während dem Lesen kommentieren würde, aber anders macht es mir keinen Spass.


    Eine Sondersitzung wegen des Herrs der Finsternis? Klingt so, als würdest du mir in diesem Teil viel Material zum Aufstellen von Theorien geben, vor allem über Varik (meine kränksten Theorien beinhalten immer ihn).
    Nur die Herrscherin dürfte den Spiegel verwenden können, aber Varik hat damit gespielt, wenn man es so sagen kann. Ich will einen kleinen Vergleich aufstellen: Der Spiegel ist so etwas wie Thors / Donars Hammer Mjölnir, er hat besondere Fähigkeiten, die aber nur von denjenigen, die "würdig" sind, verwendet werden kann (in unserem Fall Reshanne). Nun hat aber jemand, der nicht wirklich "würdig" ist oder zumindest nicht auf die traditionelle Weise dieser Charakterisierung entspricht, Einfluss auf den Spiegel (Hammer) ausgeübt und man kann nicht nicht wirklich erklären, wie er es geschafft hat. Nun zu den Geschehnissen im aktuellen Marvel Universum, wo es die nordischen Götter und Mjölnir auch gibt: Dort wird einer der bösesten Schurken des ganzen Marvel Universums den Hammer Mai 2006 den Hammer benutzen können.
    Ein Zufall? Sehr wahrscheinlich, aber ich konnte nicht anders, als diesen Vergleich aufzustellen. Was ich damit sagen will, oder was ich damit sagen wollte, bevor ich irgendwo anders landete: Varik muss es irgendwie geschafft haben, den Spiegel davon zu überzeugen, dass er der absolute Herrscher über die Elo-i ist, sonst wäre ihm dieses Kunststückchen wohl kaum gelungen.
    Und wer hat ihm geholfen? Zaide. Es ist nur verständlich, dass Zaide ihre Tochter schützen wollte, selbst wenn die dafür einen Pakt mit dem Bösen (Varik) eingehen musste.
    Der Rat scheint nicht zu verstehen, dass Hybriden immer etwas besonderes sind. Die Ratsmitglieder sind fast unsterblich, hätten sie sich in all den Jahrhunderten, die sie gelebt haben, nicht mal mit Volkssagen beschäftigen können? Drei von Lokis Mischlings-Kindern waren für Ragnarök, die Götterdämmerung, mitverantwortlich, und das ist nicht der einzige Fall. Es gibt genug Geschichten, laut denen ein Kind, das aus der Paarung zweier starker, verfeindeter Völker ein besonderes Kind gibt. Diese Methode wurde im Mittelalter oft genug benutzt, um zwei verfeidete Stämme zu vereinen. Vielleicht haben die Elo-i einen Fehler begangen, in dem sie die Mythologie der gewöhnlichen Sterblichen ignoriert oder nicht als wichtig genug empfunden haben. So etwas wie Celia musste ja früher oder später einmal passieren.


    Dadurch, dass du uns Einblick in Zardons Gedanken gewährst, zeigst du auf ziemlich direkte Weise, dass er alles andere als unwichtig ist. Celia hat sich in seiner Gegenwart nach dem Ritual nicht sonderlich wohl gefühlt und damals hast du gesagt, er würde eine wichtigere Rolle spielen. Nun scheint er wichtig zu werden. Der Ausruf, Varik habe schon einmal versucht, die Macht zu erlangen und den Rat zu stürzen, worüber nicht alle Bescheid zu wissen scheinen ...


    Warum musste Zaide Celia vor Reshanne beschützen? Reshanne würde Celia töten, wenn es nötig ist, aber davon dürfte Zaide nichts wissen, also muss es mit Geschehnissen in der Vergangenheit zu tun haben, es ist direkt mit dem Abgrund, der sich zwischen den beiden Schwestern gebildet hat, verbunden. Es ist der Grund dafür, dass Zaide Reshanne nie wieder als ihre Schwester wird sehen können, wie ziemlich weit vorne schon einmal erwähnt, als Reshanne zum ersten Mal auftauchte oder kurz danach.
    Varik verliess den Rat WEGEN Celia, glaube ich, anders ist die Textstelle für mich nicht zu interpretieren.


    Die Situation, in der Zaide sich mit Adrian befindet, ähnelt der von Nick und Celia, nur, dass Cresida anders als Catherine wohl nichts gegen die Frau gehabt hätte, die ihr Sohn liebte (hier könnte ich einen kleinen Vergleich mit Star Wars aufstellen, lasse es aber). Zaide sagt von sich, sie seie ein Niemand, obwohl sie über Adrian steht. Celia wäre in Catherines Augen ein Niemand und auch das ist falsch. (Für einen Niemand kann Zaide sich aber wirklich schöne Kleider leisten;) ).
    Und Cassandra ist Caroline. Ich kann nicht anders, jetzt kommt der SW-Vergleich: Laut George Lucas durchleben Anakin und Luke Skywalker sehr ähnliche Situationen in ihrem Leben, nur trifft jeder von ihnen an dem Wendepunkt eine andere Entscheidung. Sollte Adrian die falsche Entscheidung treffen, was ich nicht hoffe, kann man immer noch hoffen, dass Nick es seinem Vorfahren nicht gleich tut.
    Ich liebe Adrian. Er sieht gut aus und ist auch noch ein rebellischer Romantiker, was will eine Frau mehr? Dass die Kette die ist, die Celia heute trägt, da bin ich mir sicher. Und diese Kette könnte als Beweis dienen, Catherine könnte die Kette erkennen, die hat sicherlich genug Geschichten über diese Kette gehört und auch Bilder davon gesehen, als dass sie sie an Celias Hals erkennen würde ... nur ob das was Gutes ist, weiss ich nicht so genau.
    Dass Elo-i und Menschen Kinder haben können, wissen wir ja jetzt schon länger, aber dauert die Schwangerschaft genauso lang wie bei Menschen? Ein Glück, dass Zaide vor so vielen Ewigkeiten Celia zur Welt brachte, ich weiss nicht, ob die ganzen Schwangerschaftsuntersuchungen, die es heute gibt, so einfach gewesen wären.
    Cholera in England? Da ist es sehr eindeutig, dass Adrian diese Krankheit nicht auf natürliche Weise bekommen hat. Ich kann mich zwar täuschen, aber das ist doch eine Tropenkrankheit.
    Es ist irgendwie sehr berürend und genial, wie du die Herrscherin über den Tod den Man verlieren lässt, den sie liebt. Das zeigt, das nicht einmal Zaide da etwas tun kann. Es liegt eine bittere Ironie in der Tatsache, dass du Zaide nach diesem Erlebnis zur Herrscherin über die Seelen machst.


    Celia war keine mächtige Elo-i, ihre Kräfte waren schwach, und so hat Zaide Varik dazu gebracht, einen Teil seiner Kräfte auf das Kind zu übertragen. Aber der Herr der Finsternis hat das sicherlich nicht nur aus Mitleid gemacht, er muss etwas dafür erhalten haben. Dadurch, dass er einen Teil seiner Kräfte an Celia abgegeben hat, hat er sie für immer mit sich verbunden, so wie Voldemort es unwissentlich mit Harry Potter getan hat.
    Ich habe mich geirrt. Varik hat Zaide angelogen und ihr gesagt, Celia sei schwach, sich womöglich angeboten, ihr zu helfen, weil er einen Plan hatte. Als die anderen im Rat erfuhren, dass er Zaide 'geholfen' hatte, waren sie wütend auf ihn und warfen ihm vor, sie alle betrogen zu haben, weswegen der sich ins Exil zurückzog, um zu warten, bis die Zeit reif war, damit er sich rächen kann, wofür er Celia braucht. Doch warum weiss Zardon das alles? Warum Varik das alles getan hat, ist eine eindeutige Frage, die du selbst stellst, auf die ich keine spekulative Antwort habe, weswegen ich mich damit beschäftige, warum er Zardon all das anvertraut hat?


    Reshanne hat für Adrians Tod gesorgt, das hatte ich irgendwie erwartet. Sie hat das, wie sie selbst zugibt, nicht für Zaide, sondern für sich getan, was sie nicht gerade sympathisch macht.
    Und nachdem ich Leonimaus' Kommentar gelesen habe, muss ich ihr recht geben. Ist mir nie aufgefallen.



    Dann ging ein Licht an, wahrscheinlich Donos‘ Werk, und Janna konnte eine zierliche Brünette erkennen, die Kev angesprungen hatte und sich liebevoll an ihn schmiegte. Sie gab Kev einen Kuss, der entweder sehr schlecht plaziert worden war, oder dessen Ziel wirklich Kevs Lippen gewesen waren.
    „Face hat versucht, alle zu mobilisieren“, beantwortete sie seine Frage, „aber nicht alle hatten Zeit. Ich beziehe mich da hauptsächlich auf die unter uns, die verheiratet sind oder so tun als ob.“
    „Hey, ich bin da!“, rief Donos empört.
    „Du schon, aber Lynn nicht.“
    „Sie wollte kommen.“
    „Face hat irgendwas gesagt, von wegen, er habe sie nach England schicken müssen. Ich weiß nichts Genaues. Kenneth und Ty haben keinen Babysitter gefunden und die meisten Frauen sind anders als ihre nichtsnutzigen Freunde auf einer echten Mission.“
    „Shirley, ich liebe dich auch, aber du musst mich nicht umbringen“, keuchte Kev, von dem immer noch nicht abgelassen worden war.
    Shirley ließ Kev widerwillig los und trat ein paar Schritte zurück, wobei sie Janna bemerkte. „Du hast deine Freundin mitgebracht!“









    Kev sah kurz zu Janna, nickte zu Shirley und rollte mit den Augen, Janna lächelte schwach. Sie wollte widersprechen, doch eine Hand auf ihrer Schulter und ein paar Worte, die ihr ins Ohr geflüstert wurden, hielten sie davon ab. Neugierig sah sie hinter sich, wo Donos stand.
    „Warum soll ich ihr erlauben zu denken, was sie will?“
    Donos lächelte leicht, anders als Kev schien er nicht zu einem Grinsen fähig, es hätte seiner ernsten Miene auch nicht sonderlich gut gestanden.
    „Meistens genügt es zu sagen, dass Wes sie liebt, um Leute abzuschrecken. Beide sind sehr schwer nachzuvollziehen, an ihre Beziehung will ich gar nicht denken. Es war ein Segen, als sie sich getrennt haben.“
    „Wenn du Wes sagst, meinst du nicht Wes Janson, oder?“, fragte Janna besorgt.









    Donos musste nicht antworten, denn in just diesem Augenblick kam jemand die Treppe herunter – Wes Janson. Anders als Donos und Shirley begrüßte er Kev nur mit einem Winken.
    „Habe ich dir nicht gesagt, dass es keine gute Idee ist, ein Mädchen damit zu beeindrucken, dass du dich mit Spionage auskennst?“, fragte er Kev. „Schon gar nicht, wenn ihr erst seit kurzem miteinander ausgeht.“
    Erst nachdem er das gesagt hatte, bemerkte er, wer Kevs Begleitung war und entschied, dass es besser war, Kev nicht weiter zu tadeln. Immerhin hatte er sich dazu aufgerafft, etwas mit Janna zu unternehmen, war das nicht schon ein Anfang?
    Er hastete zu Janna und wollte sie von Donos wegzerren, doch Donos legte den Arm beschützerisch um sie und machte Wes so deutlich, dass er nicht erwünscht war, wofür Janna ihm mehr als dankbar war.









    „Verwenden wir Codenamen?“, wollte Kev wissen.
    Er hatte mittlerweile Platz genommen und Shirley hatte sich neben ihn gesetzt, wobei sie kein bisschen Abstand zwischen sich und Kev ließ und den Arm um Kev legte. Er sah leicht genervt aus, wehrte sich aber nicht gegen Shirley, Janna wusste, dass das für ihn niemals in Frage käme. Janna, die Shirley als freundlich aber für ihren Geschmack zu aufdringlich empfand, fragte sich, ob sie und Kev jemals ein Paar gewesen waren. Sie wusste nicht viel über Kevs Ex-Freundinnen, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Shirley eine davon gewesen sein könnte. Dass sie definitiv mit Wes zusammen gewesen war, sprach ja nicht unbedingt dagegen, auch wenn Janna sich nicht vorstellen konnte, wie jemand Wes auf die Dauer aushielt.
    „Au ja!“, kam begeistert von Wes, dessen Gesichtsausdruck dem eines glücklichen Kindes sehr ähnlich sah. „Codenamen!“



    -----------



    So könnte der merkwürdigste Abend in Jannas Leben beginnen. Nicht sonderlich spannend, aber ich will euch auch mal eine Pause zum Durchatmen geben, bevor der Rest des Teams enthüllt wird (ja, es kommen noch mehr Wahnsinnige dazu).


    Das Lied in diesem Teil ist Our First Kiss von Mindi Abair. Der Text lautet (frei übersetzt):
    Ich bin noch immer das Mädchen mit den Schmetterlingen im Haar
    Du bist noch immer der Junge mit den großen grünen Augen
    Und ohne jegliche Sorgen.
    Es ist komisch, wie schnell die Zeit vergeht,
    wenn man Spaß hat.
    Nach all den Jahren bist du noch immer der,
    den ich liebe.


    (Sehr frei übersetzt, ich weiß, aber es geht nicht um die genauen Worte, sondern um die Bedeutung).
    Die Lieder von OK Go, die erwähnt werden, sind Ant Music (das Lied über Ameisenmusik) und Hello, My Treacherous Friends (die Spinnen und die Kinder, eine Zeile dieses Lieds ist auch der Titel dieses Teils).
    So, und jetzt mache ich wirklich Ferien!



    Sie schwiegen sich die nächsten zehn Minuten an und als Janna hinaussah, stellte sie überrascht fest, dass sie schon da waren. Sie stiegen aus und Kev sah sich um, als suche er nach irgendwelchen Hinweisen auf etwas, das Janna nicht verstand.
    „Es müsste jemand hier auf uns warten“, meinte er und kratzte sich am Kinn.
    „Ich sehe niemanden.“
    „Das liegt wohl daran, dass hier niemand ist“, entgegnete Kev schnippisch.
    Bei jedem anderen hätte Janna diesen Kommentar als unfreundlich empfunden, aber bei Kev war es anders. Nicht, weil sie ihn mochte, sondern weil ihre Beziehung zu einander nicht auf Höflichkeit basierte. Sie hatte ihm in den letzten Jahren bestimmt genau so oft so geantwortet, wie er es jetzt getan hatte.
    „Hintereingang“, entschied Kev und machte Janna mit einer Geste klar, sie solle ihm folgen, was sie auch brav tat, auch wenn sie sich nicht sicher war, dass jemand hier war und wenn, dann sicher nicht am Hintereingang, wo es dunkel war.









    Am Hintereingang wartete genau wie Kev gesagt hatte jemand auf sie, ein dunkelhaariger Mann mit einem ernsten Blick. Janna schätzte, dass er einige Jahre älter als Kev war. Er stand im Schatten an die Wand gepresst, als verstecke er sich vor etwas. Als er aber Kev sah, sprang er aus seinem Versteck hervor und mit ein paar schnellen, eleganten Schritten war er bei Kev und Janna.
    Er und Kev umarmten sich ohne ein Wort der Begrüßung, was Janna annehmen ließ, dass sie sich schon lange kannten und gute Freunde waren. Nach der kurzen Umarmung wandte er sich Janna zu und schüttelte ihre Hand.
    „Donald Myers“, stellte er sich vor, woraufhin Janna ihm ihren Namen nannte.
    „Irgendeine Variation deines Namens, mit dem ich dich ansprechen soll, oder gehörst du zu den Menschen, die mit ihrem Namen zufrieden sind?“, wollte er wissen.
    „Janna ist okay. Was ist mit dir?“
    „Entweder Nachname oder Donos, aber bitte nicht Donald.“
    „Früher haben wir ihn immer Don genannt, bis wir herausfanden, dass er Latein spricht und eine Endung an Don gehängt haben“, gab Kev die Hintergrundinformationen.
    „Nur waren sie nicht klug genug, um eine lateinische Endung zu nehmen“, fügte Donos hinzu.









    Kev und Donos tauschten ein paar Höflichkeiten aus, Kev erkundigte sich nach Donos‘ Freundin, die beiden zogen einander ein bisschen auf, etwas, das Kev und seine Freunde gerne zu tun schienen.
    „Ich habe ihr vor kurzem wieder einen Antrag gemacht“, erzählte Donos.
    „Und die gute Lynn hat abgelehnt, wie die anderen sechs Male auch, oder?“
    „Es waren acht Mal“, gab Donos zu.
    Janna stand schweigend dabei und hörte einfach nur zu, als Donos und Kev sich über Lynn unterhielten. Sie verwendete die Zeit, die sie hatte, um Donos besser einzuschätzen, wobei sie feststellte, dass er bewaffnet war und eine seiner Hände immer in der Nähe der Pistole blieb, als sei er vorbereitet, jeder Zeit zu schießen. Gewöhnlich wäre Janna nicht sonderlich wohl in der Anwesenheit eines solchen Mannes gewesen, aber Donos brauchte die Waffe wahrscheinlich im Alltag, auch wenn Janna sich lieber nicht ausmalte, wofür genau.









    „Wir sollten reingehen, es ist auffällig, wenn wir hier zu lange rumstehen“, entschied Donos nach nicht einmal fünf Minuten.
    Er kehrte dahin zurück, wo er sich zuvor versteckt hatte und Janna und Kev folgten ihm ohne Fragen zu stellen.
    „Shania hat es geschafft, den Besitzer dieser Anlange davon zu überzeugen, dass Gefahr besteht, Terroristen könnten heute hier einen Anschlag ausüben“, erklärte Donos. „Deswegen dürfen wir den Keller als Hauptquartier verwenden.“
    Er hielt die Tür zum Keller, in dem sich das Spionage-Team eingenistet hatte, auf und ließ Janna und Kev eintreten.
    Janna konnte nicht viel vom Raum sehen, denn Kev, der vor ihr reingegangen war, wurde wie es schien angegriffen. Janna wollte gerade etwas tun, auch wenn sie nicht wusste, was, als Kev etwas sagte, das nach „Bitte sag mir nicht, dass alle Ex-Wraiths hier sind“ klang.

    Zitat von Lenya

    Es ist ein komplett anderer Aspekt, als die Schüler-Lehrer-Story vom Anfang.


    Ich hatte doch von Anfang an versprochen, dass es hier um mehr geht, als in einer einfachen Schüler-Lehrer-Story. Das hier ist eine komplexe Schüler-Lehrer-Story, in der der Lehrer ein ehemaliger Agent einer Geheimorganisation ist und eine der Schülerinnen eine ungewönliche Herkunft hat.


    Zitat von Moonlightshadow

    Ich hab bei Janna und Kev immer noch so im Hinterkopf, dass die beiden zusammen kommen sollen. Wär aber wahrscheinlich auch zu schön.


    Kev und Janna wären ein durchaus interessantes Paar und was spricht gegen sie? Nur, dass Janna vierzehn Jahre jünger und minderjährig ist, einen beschützerischen Vater hat, der keinesfalls davon angetan wäre, wenn seine einzige Tochter einem Beziehung mit einem seiner besten Freunde (oder sonst jemandem) führt, dass Kev eine dunkle (kriminelle) Vergangenheit hat. Sonst nichts ... Es könnte durchaus schlimmer sein!


    Zitat von Moonlightshadow

    langsam fang ich an zu schnallen was es mit dieser ganzen Shield Sache auf sich hat.


    Weil die SHIELD Sache für so viele Fragen sorgt, gibt es jetzt ein paar Informationen über diese Organisation:
    SHIELD ist ein Anakronym für Strategic Hazard Intervention, Espionage and Logistics Directorate (Zentrum für strategische Verhinderung von Risiko, Spionage und Logistik) und (ganz zufällig) ergeben die Buchstaben das Wort "Shield", Schild auf englisch, weswegen man nicht einen Buchstaben nach dem anderen sagt wie bei MSN oder GPRS, sondern als ein Wort.
    Die Existenz von SHIELD ist der Regierung bekannt und hin und wieder setzt die Regierung Agenten von SHIELD ein, um Aufträge zu erledigen, die für andere Organisationen zu schmutzig sind. Meist sind das auch Dinge, die nicht mit der Regierung in Verbindung gebracht werden sollen. Meistens arbeitet SHIELD aber für sich ohne Verbindung zu einzelnen Personen.
    Die SHIELD Agenten, auf die ich mich konzentriere, sind alle irgendwie in der Spionage tätig, so auch die Wraiths, ein Spionage-Team, das aber aufgelöst wurde.
    Dass SHIELD talentierte Kinder fördert, macht nur Sinn, sie wollen ja in Zukunft vorbereitete Agenten haben und in Ahmik sehen sie einen.



    ------------------





    Janna und Kev fuhren gegen halb sieben – anderthalb Stunden, bevor Annie und Ahmik sich treffen wollten – los, um sich mit dem Team zu treffen.
    Janna saß neben Kev auf dem Beifahrersitz und genoss die Musik, die Kev laut aufgedreht hatte.
    „Was ist das?“, rief sie, nur so konnte sie sich gegen die Musik behaupten.
    „OK Go“, erwiderte Kev genauso laut, ohne von der Straße aufzusehen.
    Janna sah ihn verstört an.
    „Du magst OK Go nicht?“
    „Nein und seit Montag noch weniger.“
    „Meine Schuld“, grinste Kev.
    „Du warst nicht derjenige, der It’s Tough To Have A Crush in der ganzen Schule spielen lassen, du hast nur die CD mitgebracht.“









    „Du musst zugeben, dass der Song gepasst hat.“
    „Ja, mach dich nur über mich lustig! Ich versuche es ja zu kontrollieren.“
    „Klappt aber nicht wirklich.“
    „Kannst du bitte aufhören, mich zu motivieren?“, fuhr Janna ihn an.
    „Es ist eine gute Methode, um mich davon abzulenken, dass neben mir eine gutaussehende junge Frau in einem gewagten Rock sitzt, die nichts dagegen hätte, wenn ich –“
    „KEV!“
    Kev brach in Lachen aus und Janna konnte nicht anders, als einzustimmen. Wenn Kev lachte, würde er sie wenigstens nicht wegen der Strenge in ihrer Stimme aufziehen können oder ihr sagen, dass sie keine Kritik vertrage.









    Die Musik von OK Go, deren Texte gewöhnlich nicht ernst zu nehmen waren, dämpfte das Lachen.
    Janna griff ins Handschuhfach und begann nach einer CD zu suchen, die mehr nach ihrem Geschmack war, sie hatte genug von OK Go’s Liedern über Kinder, die von Spinnen gebissen wurden, und Ameisen-Musik.
    „Ich habe keine CDs von Boybands hier, Jaya.“
    „Bin ich Jason?“, erwiderte das Mädchen und kramte weiter. „Warum hast du eine CD von Shania Twain?“
    „Das ist nicht meine, die gehört Wes.“
    „Klar doch“, lachte Janna.
    Kev wollte darauf beharren, dass das nicht seine CD war, aber es war ihm klar, dass Janna ihm nicht glauben würde, warum sollte sie?









    „Aha!“, rief Janna triumphierend und legte eine gebrannte CD in den CD-Player.
    I’m still the girl wth the butterflies in my hair
    You’re still the boy with great green eyes
    And outta care in the world
    It’s funny how time flies
    When you’re having fun
    The years have come and gone
    And you’re still the one

    „Gutes Lied“, grinste Kev und Janna schlug ihm in die Rippen. Warum passierte immer ihr sowas?
    Wütend legte sie wieder die CD von OK Go ein, um so weiteren Peinlichkeiten zu entgehen.
    Kev sah immer wieder zur Seite und konnte nicht anders als zu grinsen. Er liebte es, wenn es zu solchen Situationen kam, während er mit Janna zusammen war, sie lenkten ihn von dem ab, was er nicht denken sollte.

    Caroline ist eine echte Schlange, ich hasse es, wenn man Komplimente macht, wenn man es nicht so meint. Gut nur, dass Nick sie nicht wirklich mag. Sie ist nur eine eingebildete Kuh, die ir ganzes Leben lang mit dem vielen Geld ihres Papis Einkaufen war, sonst nichts. Catherine ist vielleicht nicht gerade die vorbildliche Mutter, aber sie ist mir tausend Mal lieber als Caroline.
    Dass Nick Graf werden könnte, ist irgendwie intrigant, ich weiss nicht genau warum, vielleicht, weil ich den englischen Adel immer am interessantesten fand. Sollte er aber Earl of Carver werden, dann bitte nicht mit Caroline als Gräfin an seiner Seite.
    CELIA IST GERADE VERBRANNT! Und Mara tut so, als wäre nichts weiter vorgefallen, als benähme Celia sich nur seltsam? Und diesmal bist du es, die tausend Fragen ungeklärt lässt. Celia hat Nick angerufen, okay, aber sie sieht viel besser aus als beim letzten Mal, als ich sie zu Gesicht bekommen hatte. Sie hatte nicht einmal mehr ein Gesicht! Was ist genau passiert?
    Varik scheint nicht sonderlich nett zu Celia gewesen zu sein und ich wüsste nur zu gern, welchen Preis sie bezahlen musste, um wieder ins Leben zurückzukehren.
    Der arme Nick, er wird mit Medizin nicht viel zu Stande bekommen, wenn es um Celia geht. Ihren Zustand wird er sicherlich nicht erklären können. Aber dass er ihr hilft, ist bewunderswert, dass er sich über Mara aufregt, nur allzugut zu verstehen. Ich glaube, dass Mara überhaupt keine Gefühle hat. Ist sie ein bisschen nihilistisch ausgeprägt, was das angeht?
    Das Bild. Es stellt eien Szene auf einem Friedhof dar wenn ich mich nicht täusche. Aber was hat das mit dei Elo-i oder Celia zu tun? Sie ist verbrannt und gestorben, ja, aber das ist geschehen, bevor sie anfung zu malen. Und ist das das Grab von Frances Blandfort oder einem anderen verstorbenen Familiemitglied? Dass Nick es kennt, spricht dafür, aber woher kennt Celia das Grab? Sie ist eine Blandfort, aber das ist doch noch lange nicht genug, um fremde Familiengräber zu malen. Ausser natürlich es ist ihrs ... aber das halte ich eher für unwahrscheinlich. Ich will wissen, was los ist! Celia ist also verbrannt, aber was wollte Varik damit erreichen? Hat er sie irgendwie gebrandmarkt?
    Zu der Szene zwischen Nick und Celia will ich nichts sagen. Sie ist zu perfekt, als dass ich sie kommentieren könnte. Nur der Schatten lässt die schöne Szene an Bedeutung verlieren.
    Ich bezweifle, dass Nick und Celia Halbgeschwister sind. Sie sind miteinander verwandt, aber entfernte Verwandten.


    Ich mag Alyssa schon von Angang an, sie mag zwar tot sein, aber ihr Herz ist am rechten Fleck und es lässt mehr Menschlichkeit zu als das der lebendigen Mara. Warum Zaide aber vor den Rat geladen wird, kann ich mir nicht erklären, ich weiss nur, dass es etwas mit Celia zu tun hat, aber hat nicht alles etwas mit Celia zu tun?
    Ist das Grab, das Celia gemalt hat also Adrians? Ich hätte eher auf Cresida getippt, weil sie ja noch ‘lebt’ und das tun Semira und Alyssa auch.
    Ich hatte nciht erwartet, dass Zaide gelogen hat. Ich weiss nicht, warum, aber sie erschien mir die ehrlichste und gütigste Elo-i, nicht wie Mara oder Reshanne. Sie hat gewiss einen guten Grund gehabt, um zu lügen, nur wüsste ich gern welchen und somit auch die Wahrheit! Was ist das Geheimnis, das Zaide und somit Celia mit den Blandforts verbindet? Irgendwie befürchte ich, dass auch Varik etwas damit zu tun hat, es würde vielleicht erklären, weswegen er Celia für sich will. Und ich glaube, am Ende wird Alyssa Zaides Bitte erfüllen und auf diese gefährliche Mission gehen.
    Mara ist mir als Marhala viel lieber, da zeigt sie mit den roten Flügeln und ihrem Kleid wenigstens ihre wahre Natur, was sie als Mara Banning natürlich nicht tun kann. Das Bild hat also für Nick eine andere Bedutugn als für Mara, sie sieht die Statue, er das Grab. Das könnte noch ein Hinweis dafür sein, dass es Adrian Blandforts Grab ist.
    Okay, eine weitere Theorie zu Varik: Adrian wurde zu einem Elo-i gemacht (unwahrscheinlich), zu Varik. Das könnte erklären, weswegen er seine Kräfte auf Celia übertragen konnte. Er muss ja in der Vergangenheit irgendwie Kontakt zu ihr gehabt haben, um das zu Stande zu bringen, oder? Hat Zaide ihn damals um Hilfe gebeten, als der Rat ihr nicht helfen wollte? Seine Fähigkeit, Menschen zu täuschen und zu manipulieren spricht mehr für Loki als für Seth, aber das sind ja nur meine Annahmen und Theorien. Dass Celia an ihrem “Unfall” selbst Schuld, ist, hätte ich – wie vieles andere auch – nicht erwartet. Gutes Storytelling deinerseits. (wie immer halt).
    Dass Celia Reshanne durch den Spiegel sehen kann, hatte ich irgendwie erwartet. Sie ist ja etwas Besonderes. Varik scheint schon lange ein Auge auf Celia geworfen zu haben, wenn er sagt, sie gehöre seit ihrer Geburt ihm. War er bei der Geburt dabei, hat geholfen und so etwas von sich in sie gegeben? (Ich gebe zu, die Theorie ist nicht einmal von mir, sondern von Fantastic Four, wo Doctor Doom das selbe mit Sue Richards Töchterchen macht, aber es passt so gut).
    Varik ist also der Herr der Finsternis? Klingt bedrohlich und sehr interessant. Ich hoffe, wir bekommen ihn eines Tages auch wirklich zu Gesicht. Nicht als Schatten oder in Dunklen. Und er war der Schatten, der über Celia und Nick lag. Er wird Celia sicher schützen und sich wohl mit Zaide zusammentun, sollte es soweit kommen, dass Marhala Celia töten muss.
    Ich weiss, da ist noch ein Teil, aber aus Zeitmangel kann ich ihn jetzt weder Lesen, noch kommentieren, nächstes Mal (fragt sich nur, wann das ist).